Notfall auf Gleisen: Hunderte Passagiere ohne Klimaanlage in Hitze gefangen!
Denkendorf - Im oberbayerischen Landkreis Eichstätt mussten am Freitagnachmittag zwei Züge bei einem Notfall stoppen. Bei einem von ihnen ist jedoch die Klimaanlage ausgefallen. Bei der Hitze ein großes Problem für die 519 Passagiere an Bord.
Unter ihnen waren auch Schwangere und Kinder, die mit dem Zug in Richtung München unterwegs waren. Ein 21-köpfiges Team umsorgte die Bahn-Gäste und überwachte die mehr als 500 Personen, um Gesundheitsverschlechterungen sofort zu erkennen.
Ein weiteres Problem: Es waren auch keine Getränke in dem Schienenfahrzeug vorrätig.
"So gesehen war es also für uns keine Versorgung von Verletzten, sondern ein Betreuungseinsatz", so Stefan Kalligher, Einsatzleiter des Rettungsdienstes.
"In diesen betreffenden Waggons war es sehr heiß, sehr schwül. Natürlich bewegen sich die Passagiere in Richtung Türen." Aussteigen durften die Reisenden an den Gleisen allerdings nicht.
Einer der Passagiere musste ins Krankenhaus gebracht werden
Die abgelegene Stelle, an der die Bahn halten musste, war eine weitere Herausforderung für die Sanitätskräfte. Entsprechend versuchten die Retter, so nah wie möglich an einen vom Bahnmanager freigegebenen Bereich heranzufahren.
"Dann gingen wir zu Fuß zur Einsatzstelle", beschreibt Kalligher die Situation weiter. "Größeres Material, wie heute die Getränke, können dann mit einer Art Lore auf den Bahngleisen hingebracht werden und im Zweifelsfall auch Patienten auf die Art und Weise abtransportiert werden."
Tatsächlich konnten nicht alle 519 Passagiere ihre Fahrt wieder fortsetzen, da eine männliche Person mit eben dieser Lore - also einem sehr schlichten Schienenfahrzeug, das angeschoben wurde - weggebracht werden musste.
"Im Zuge des Einsatzes hat sich entwickelt, dass wir eine Person dann nicht mit dem Zug weiterfahren lassen konnten oder wollten, da sich hier ein entsprechendes Notfallbild entwickeln könnte", erinnert sich der Einsatzleiter an einen Zwischenfall. Dieser sei zur Sicherheit ins Krankenhaus gebracht worden.
Andere Personen wurden bis zur Weiterfahrt des Zuges nicht zu medizinischen Notfällen.
Titelfoto: vifogra / Haubner