Nach Warnstreik: Deutsche Bahn gibt Entwarnung, (fast) alle Züge fahren wieder
Düsseldorf - Nach dem Lokführer-Warnstreik bei mehreren Bahnunternehmen ist der Zugverkehr am Wochenende auch in Nordrhein-Westfalen weitgehend nach Plan wieder angelaufen.
Vereinzelt könne es noch zu Abweichungen kommen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Vormittag in Berlin. Auch gebe es ein erhöhtes Reisendenaufkommen. Er empfahl den Fahrgästen der Deutschen Bahn, vor Fahrtantritt auf bahn.de oder in der App "DB Navigator" den aktuellen Stand der Dinge zu prüfen.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte bundesweit Lokführer zu dem Warnstreik aufgerufen - in NRW waren neben der Deutschen Bahn auch die NordWestBahn und die RheinRuhrBahn betroffen.
Von Donnerstag- bis Freitagabend jeweils um 22 Uhr stand ein Großteil des Fern- und Regionalverkehrs in Deutschland still. Lediglich jeder fünfte ICE und IC war unterwegs.
Die Deutsche Bahn hatte Notfahrpläne für den 24-Stunden-Warnstreik aufgestellt. Der Betrieb anderer Bahnunternehmen wie National Express oder Eurobahn war am Freitag nach Angaben der Unternehmen nur wenig beeinträchtigt gewesen.
GDL will 2023 nicht mehr streiken
NordWestBahn und RheinRuhrBahn informierten am Freitag, der Betrieb solle ab 22 Uhr wieder sukzessive aufgenommen werden. Es könne aber auch danach vereinzelt zu Einschränkungen kommen, hieß es in den Internetauftritten der Eisenbahnunternehmen.
Gewerkschaftschef Claus Weselsky (64) hat weitere Warnstreiks bis zum 7. Januar ausgeschlossen. Danach sollten die Arbeitskämpfe aber länger und intensiver werden, sagte er zuletzt.
Derzeit lässt die GDL per Urabstimmung ihre Mitglieder über unbefristete Streiks abstimmen. Das Ergebnis wird für den 19. Dezember erwartet.
Dem Portal "zuginfo.nrw" zufolge war der NRW-Bahnverkehr am Samstag teils auch aufgrund von Personalausfällen beeinträchtigt. Betroffen waren dem Deutsche-Bahn-Sprecher zufolge allerdings nicht Verbindungen von DB Regio, sondern von anderen Eisenbahnunternehmen in NRW.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa