GDL macht Ernst: Bahn-Streik schon morgen, DB stellt Notfallplan auf

Berlin - Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL zu einem 20-stündigen Streik mit Schwerpunkt am Donnerstag aufgerufen. Die Bahn hält mit einem Notfallplan dagegen.

"Zug fällt aus": Diese Ansage dürfte Pendlern bald wieder Ärger bescheren.
"Zug fällt aus": Diese Ansage dürfte Pendlern bald wieder Ärger bescheren.  © Bodo Marks/dpa

Die Beschäftigten sollen am Mittwoch von 22 Uhr bis 18 Uhr am Donnerstag die Arbeit niederlegen, wie die GDL am Dienstag auf ihrer Webseite mitteilte.

Das Angebot an Fahrten werde stark reduziert, teilte wiederum der Konzern am Dienstagabend mit. "Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch kann eine Mitfahrt nicht garantiert werden", hieß es in der Mitteilung.

Zuvor war bereits bekannt geworden, dass die entscheidenden Gremien der Gewerkschaft einen grundsätzlichen Streikbeschluss gefasst hatten. Die Deutsche Bahn reagierte empört auf die Streikpläne - eigentlich sollte am Donnerstag die nächste Verhandlungsrunde beginnen.

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Die Vertreter der GDL und der DB hatten sich vergangenen Donnerstag zur ersten Verhandlungsrunde für einen neuen Tarifvertrag getroffen und nach einigen Stunden die weiteren Gespräche auf Donnerstag, 16. November, vertagt.

"Das ist eine Zumutung für die Bahnreisenden. Dieser Streik ist völlig unnötig", sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler laut einer Mitteilung am Dienstagabend. Die Lokführergewerkschaft ignoriere Absprachen und handele verantwortungslos.

Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen unter anderem 555 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten sowie eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3000 Euro. Als Knackpunkt gilt bereits jetzt die Forderung nach einer Arbeitszeitreduzierung von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich.

Das bietet die Bahn bisher

GDL-Chef Claus Weselsky (64) gibt weiterhin den harten Verhandler.
GDL-Chef Claus Weselsky (64) gibt weiterhin den harten Verhandler.  © Fabian Sommer/dpa

Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky (64) hatte in den vergangenen Tagen an dieser Stelle zwar Kompromissbereitschaft angedeutet, etwa eine Reduzierung in Schritten angedeutet. Die Bahn hält eine Arbeitszeitreduzierung aber grundsätzlich für nicht realisierbar.

DB-Personalvorstand Seiler hat seinerseits beim Verhandlungsauftakt in der vergangenen Woche eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten angeboten.

Der GDL-Aufruf zum Arbeitskampf richtet sich nicht nur an Beschäftigten der Deutschen Bahn, sondern auch an jene anderer Unternehmen, bei denen die Gewerkschaft derzeit neue Tarifverträge verhandelt.

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"Die GDL ruft Lokomotivführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und Disponenten in allen Unternehmen und zusätzlich Fahrdienstleiter und weitere Berufsgruppen bei DB Netz zum Streik auf", hieß es in der Mitteilung.

Erstmeldung von 15.43 Uhr, zuletzt aktualisiert um 20.21 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Bodo Marks/dpa, Fabian Sommer/dpa

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