Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn: Was das für Mitteldeutschland bedeutet
Leipzig - Schnellere Verbindungen, mehr Sitzplätze, mehr Fahrten: Mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn ab 10. Dezember steht den Fahrgästen nach Unternehmensangaben der "größte Angebotsausbau seit 20 Jahren" bevor. Von den Verbesserungen sollen nicht nur die Metropolen profitieren, sondern auch die Regionen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bedeutet das laut Bahnkonzern unter anderem:
- Halle und Erfurt erhalten eine zweite ICE-Verbindung ohne Umsteigen nach Wien - von Thüringens Landeshauptstadt aus sind Reisende dann in weniger als sechs Stunden in Österreichs Metropole. Weiterhin stehen in Halle und Erfurt künftig täglich elf ICE-Fahrten in Richtung Berlin und Nürnberg/München auf dem Plan. Wer von Magdeburg aus nach Hamburg, Berlin oder Rostock fahren möchte, kann das in Zukunft häufiger tun, ohne umsteigen zu müssen.
- Die Intercity-Linie Karlsruhe-Stuttgart-Nürnberg fährt nach der Umstellung künftig fünfmal täglich von und nach Leipzig - aktuell gibt es den Angaben zufolge nur eine Fahrt pro Tag und Richtung. Für Reisende zwischen Berlin, Potsdam, Brandenburg und Magdeburg steht künftig ein dritter Intercity pro Tag und Richtung zur Verfügung.
- Ab März 2024 hält der ICE Berlin-Wolfsburg-Göttingen-Frankfurt/Main (Flughafen) neu alle zwei Stunden in Stendal. Ab Erfurt geht es in den frühen Morgenstunden per ICE wochentags in Richtung Leipzig, Berlin und Hamburg. Der morgendliche Sprinter nach Darmstadt und Frankfurt/Main kann von Erfurt aus über Halle jetzt auch am Wochenende genutzt werden. Für Ostsee-Urlauber und Ausflügler geht es ab März 2024 mit dem ICE von Erfurt und Halle nach Berlin und weiter umsteigefrei am Wochenende nach Binz auf die Insel Rügen. Der Gegenzug fährt neu am Samstag und Sonntag von Binz nach Erfurt und Halle. Auch von Eisenach aus geht es dann zügig und teils umsteigefrei auf die beliebte Ostseeinsel.
- Auch neue Nachtverbindungen sieht der Plan vor, etwa den neuen Nachtzug ab Halle und Erfurt über Köln, Aachen und Brüssel nach Paris. Der Nachtzug Berlin-Wien-Graz fährt den Angaben der Deutschen Bahn zufolge neu über Dresden.
Die schlechte Nachricht: An der chronischen Unzuverlässigkeit im Fernverkehr wird sich erstmal nichts ändern. Außerdem müssen sich die Bahn-Kunden auf höhere Preise einstellen. Im kommenden Jahr werde zudem mit der Generalsanierung des Schienennetzes begonnen, was Schritt für Schritt Verbesserungen auf der überlasteten Infrastruktur bedeutet - allerdings wohl erst ab 2025.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa