Deutsche Bahn will mehrere neue 300-km/h-Strecken im Norden

Hamburg - Bis zum Jahr 2050 könnte es mehrere neue Hochgeschwindigkeitsstrecken für die Bahn in Norddeutschland geben.

Die Europa-Karte zeigt, wie das Hochgeschwindigkeitsnetz im Jahr 2050 aussehen könnte.
Die Europa-Karte zeigt, wie das Hochgeschwindigkeitsnetz im Jahr 2050 aussehen könnte.  © DB AG

Das geht aus einer Studie der Deutschen Bahn und europäischer Partnerbahnen hervor, die jüngst veröffentlicht wurde. Herausgekommen ist ein Vorschlag für konkrete Streckenerweiterungen, der den Namen "Metropolitan Network" trägt.

Dabei sind auch mehrere neue schnelle Strecken in Norddeutschland. Bis 2030 soll die neue Verbindung durch den im Bau befindlichen Fehmarnbelt-Tunnel von Hamburg über Lübeck nach Kopenhagen in Dänemark fertig sein. Durch die Röhren soll der Zugverkehr mit maximal 200 km/h fahren dürfen.

Auf der Europa-Karte der Bahn tauchen weitere mögliche Schnellfahrstrecken im Norden auf, die es bislang nicht gibt. Als neue schnelle Achse ab 2030, auf der bis zu 300 km/h möglich sein sollen, ist dort eine weitere Dänemark-Verbindung erkennbar: Hannover - Hamburg - Kiel - Aalborg. Derzeit darf auf dem Stück in Schleswig-Holstein höchstens nur 160 Stundenkilometer gefahren werden.

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Außerdem sind auf der Karte die Hochgeschwindigkeitsstrecken Schwerin - Rostock, Rostock - Berlin, Bremerhaven - Bremen - Hannover und Bremen - Oldenburg - Groningen - Amsterdam eingezeichnet.

Das wären also inklusive des Baus des Fehmarnbelt-Tunnels sechs Vorhaben für schnelleren Zugverkehr bis 2050. Die Kosten? Unbekannt, aber sicher im Milliardenbereich. Auch der Protest von Anwohnern ist sicher.

Schnellbahnnetz müsste in Deutschland deutlich wachsen

Schnellzüge wie der ICE sollen für den Klimaschutz auf mehr Strecken durch Europa fahren. (Archivbild)
Schnellzüge wie der ICE sollen für den Klimaschutz auf mehr Strecken durch Europa fahren. (Archivbild)  © Pascal Bernardon/Unsplash

Doch wieso das Ganze? Mit der Studie wird ein Weg aufgezeigt, wie die Verkehrsleistung auf der Schiene verdreifacht werden kann, um die Klimaschutzziele zu erreichen, wie sie die EU-Kommission im "Green Deal" plant.

"Eine Verdreifachung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Europa ist möglich", sagte Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr. Er fügte hinzu: "Wenn die Infrastruktur dafür steht, profitieren Millionen Menschen auf dem Kontinent von attraktiven Verbindungen und kürzeren Reisezeiten."

Alleine in Deutschland würde das neue Netz demnach 4649 Kilometer umfassen. Europaweit geht es um 21.000 Kilometer Schienennetz, das neu- oder ausgebaut werden müsse. Besonders würden Süd- und Osteuropa profitieren, da hier zahlreiche neue Strecken entstehen. Bisher sind dort kaum oder keine Schnellfahrstrecken vorhanden.

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Im Herbst wollen die Eisenbahnen mit der Politik über die Ergebnisse der Studie sprechen. Dabei dürfte es vor allem um die Finanzierung der Pläne gehen.

Titelfoto: Montage: Pascal Bernardon/Unsplash, DB AG

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