Deutsche Bahn rüstet ICE4 auf: Mehr Geschwindigkeit für mehr Pünktlichkeit
Berlin - Die Deutsche Bahn rüstet die neueste ICE-Generation technisch auf: Ab Anfang August soll der ICE4 dadurch erstmals Geschwindigkeiten von bis zu 265 Kilometern pro Stunde erreichen können, hieß es aus Bahnkreisen.
Bislang lag das Höchsttempo bei 250 km/h. Mit der neuen Spitzengeschwindigkeit soll sich demnach auch die Pünktlichkeit verbessern.
Unter anderem auf den Strecken Köln-Rhein/Main, Göttingen-Hannover und München-Berlin sollen die Züge das neue Tempo auch ausfahren können.
Zudem will der bundeseigene Konzern deutlich mehr Hochgeschwindigkeitsstrecken einrichten. Innerhalb der nächsten zehn bis zwölf Jahre solle sich ihre Zahl um 50 Prozent erhöhen, sagte Bahn-Vorstand Ronald Pofalla (62) den Zeitungen der Funke Mediengruppe, "von jetzt 1000 auf dann 1500 Kilometer".
Mehr Tempo soll es demnach unter anderem auf den Strecken zwischen Stuttgart und Ulm, Frankfurt und Mannheim sowie Hannover und Hamburg geben.
Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken kann ein Intercity-Express (ICE) den Angaben nach mit mindestens 250 Kilometern pro Stunde fahren, teils noch schneller.
ICE4 deutlich langsamer als Vorgängermodell ICE3
Die schnellste ICE-Variante, der ICE3, schafft Geschwindigkeiten von bis zu 330 Kilometern pro Stunde.
Die neueste ICE-Generation ist auch mit 265 km/h deutlich langsamer als der Vorgänger.
An diesem Samstag werden die Intercity-Express-Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn 30 Jahre alt. Am 29. Mai 1991 wurde der ICE1 offiziell eingeweiht. Wenige Tage später, am 2. Juni, nahmen die ersten Züge den Linienbetrieb auf.
Der ICE4 ist seit 2017 im Regelbetrieb im Einsatz. Insgesamt 137 Züge hat die Deutsche Bahn beim Technologie-Konzern Siemens bestellt, von denen inzwischen 75 ausgeliefert sind.
Alle drei Wochen komme ein weiterer Zug hinzu, betont die Bahn. Bis 2024 soll die gesamte ICE4-Flotte ausgeliefert sein.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa