Aufreger-Plakat an Bahnstation: Deutsche-Bahn-Chef grüßt mit dicken Scheinen, doch etwas ist faul
Frankfurt am Main - Das dürfte bei Bahnreisenden an der hochfrequentierten Station Hauptwache in der Mainmetropole Frankfurt sicherlich für Aufregung gesorgt haben. Doch an vermeintlichen Werbeplakaten der Deutschen Bahn war spätestens auf den zweiten Blick etwas gewaltig faul.
Wie etliche Fotos, die im Netz kursierten, zeigten, gab es gleich mehrere Motive der angeblichen Werbeplakate. Auf einem beispielsweise zu sehen: ein sichtlich betrunkener Fahrgast, der mit zwei Piccolo-Sektflaschen hantiert sowie der Schriftzug "lieber voll im Zug sitzen als im vollen Zug sitzen".
Ein weiteres Motiv setzte dem Ganzen sogar noch die Krone auf: Auf diesem lächelt Bahnchef Richard Lutz (59) den Betrachter breit an. Zudem ragen etliche Banknoten aus der Brusttasche seines Jacketts hinaus.
Während in großen Lettern die Worte "Volle Züge für Euch. Volle Tasche für mich" zu lesen sind, wird im unteren Teil ausführlich das Gehalt sowie die etlichen Bonuszahlungen an Lutz sowie höhergestellte Mitarbeiter der Deutschen Bahn aufgeführt.
Doch spätestens beim Blick auf die linke obere Ecke des Plakats wird klar, dass hier kein offizielles Werbeplakat aufgehängt wurde. Denn hier steht das "DB" kurzerhand für "Dreiste Boni". Verantwortlich für die Aktion zeichnete die Gruppierung "Dies Irae", die ihre Aktionen unter anderem auf Instagram unter dem Namen "nervtjeden" veröffentlicht.
Auch für die Plakate an der Frankfurter Hauptwache war die Gruppe, die sich selbst auf die Fahnen geschrieben hat, "den Dauermonolog der Werbeindustrie zu unterbrechen", verantwortlich.
Plakataktionen von "Dies Irae" schossen bereits gegen AfD, Christian Lindner und die katholische Kirche
Und der Angriff auf die Deutsche Bahn und ihre Führungsriege war bei Weitem nicht die erste seiner Art. Nachdem ähnliche Anti-DB-Poster bereits vor einigen Monaten in Düsseldorf aufgetaucht waren, nahm sich Dies Irae auch bereits die AfD sowie FDP-Chef Christian Lindner (45) vor.
Selbst die katholische Kirche wurde von den Protestlern offensiv attackiert. Wie sich mittlerweile herausstellte, sollen etliche der Plakate an der Hauptwache bereits entfernt worden sein. Für reichlich Aufsehen dürften sie in der Zwischenzeit dennoch gesorgt haben.
Titelfoto: Montage: Instagram/nervtjeden