Vor der Wahl: Tausende zeigen auf Dresdens Straßen Flagge gegen Rechts
Dresden - Noch einmal Flagge zeigen vor der Wahl: Am heutigen Sonntag gingen in Dresden erneut Tausende auf die Straße, um gegen Rechtsextremismus zu protestieren. Dort bekamen sie eine Mischung aus Reden und Musik präsentiert.
Moshe Barnett (26) war einst ultraorthodox, stieg aus und ist jetzt Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Dresden (JKD).
"Einer kam auf uns zu und fragte, woher wir kommen", sagt er über seinen ersten Kontakt mit "Pegida". "Als wir Israel sagten, leuchteten seine Augen auf und er sagte: 'Ah, wir hassen auch Araber!' Das hat mich erschreckt, denn ich hasse keine Araber."
Außerdem sprach mit Nilsson Samuelsson (56) der Vorsitzende des Ausländerrats.
Jens Hoffsommer (49) von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung berichtet von den Erfahrungen aus seiner Arbeit: "Junge Menschen, die sich für Demokratie und in Jugendparlamenten engagieren, werden bedroht, queere Jugendliche erleben gewaltsame Übergriffe, Kinder erfahren Rassismus in der Kita", sagt er.
"Lehrkräfte haben Angst und wagen es nicht mehr, sich für Menschen-, Grund- und Kinderrechte zu engagieren und diese zu verteidigen."
Neben weiteren Reden gab es noch Musikbeiträge und einen Demozug über die Augustus- und Carolabrücke. Nach TAG24-Schätzung nahmen 8000 Demonstranten teil, der Veranstalter sprach von 11.000.
Auch in Leipzig gingen am Sonntag Tausende gegen Rechtsextremismus auf die Straße, in Zittau mehrere hundert.
Titelfoto: Thomas Türpe