Waldheim - Im mittelsächsischen Waldheim versammelten sich Hunderte Menschen, um ihren Unmut über eine geplante Unterkunft für Geflüchtete zu bekunden. Die rechtsextreme Partei "Freie Sachsen" war mit einem Protest ebenfalls vor Ort.
Die Landesdirektion Sachsen hatte angekündigt, aus einem alten AOK-Bildungszentrum im Waldheimer Ortsteil Massenei eine Erstaufnahmeeinrichtung für 500 Geflüchtete zu machen. Diese Entscheidung führte zu großem Unmut bei den Anwohnern der kleinen Stadt.
Die Stadt selbst reagierte mit einem Bürgergespräch am heutigen Donnerstag gegen 17.30 auf dem Obermarkt.
"Uns ist es wichtig, die Bedenken der Bürger zu hören und zu verstehen, wie diese Entscheidung die Gemeinde beeinflussen könnte", hieß es dazu in einer Pressemitteilung.
Jede Fraktion des Stadtrats konnte laut MDR auf der Bühne eine Erklärung zu den Plänen des Freistaats abgeben. "Das ist für Waldheim zu viel", so Bürgermeister Steffen Ernst (FDP).
Die Mitglieder des Stadtrats teilten diese Meinung, besonders CDU und AfD sprachen sich entschieden gegen die geplante Einrichtung aus.
Laut Informationen der Polizei waren rund 650 Teilnehmer beim anschließenden Bürgerdialog anwesend, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.
Auch Rechtsextreme demonstrierten
Während der Redebeiträge startete auch eine zweite Versammlung auf dem Waldheimer Obermarkt - ein Protest der rechtsextremen Partei "Freie Sachsen". Sie waren mit circa 50 Leuten anwesenden.
Etwa 400 Bürgerdialog-Teilnehmer aller möglichen Altersschichten schlossen sich dem "Freie Sachsen"-Protest an - nicht alle von ihnen waren bei den Rechtsextremen willkommen, wie ein Sprecher der Polizei gegenüber TAG24 angab. Die Demonstration sei jedoch allgemein friedlich verlaufen.
Erstmeldung am 23. Januar um 20.54 Uhr, aktualisiert um 22.05 Uhr