Tausende protestieren in Hamburg gegen AfD und Merz

Hamburg - Nach der Zäsur im Bundestag – erstmals eine Mehrheit für einen CDU-Antrag dank AfD-Stimmen – demonstrierten am Freitag Tausende bei zwei Protestaktionen in Hamburg.

Bereits Anfang 2024 gab es in Hamburg große Proteste gegen die AfD. (Archivbild)
Bereits Anfang 2024 gab es in Hamburg große Proteste gegen die AfD. (Archivbild)

Zur Menschenkette ums Rathaus der "Omas gegen Rechts" kamen ab 14 Uhr nach Polizeiangaben mehr als 22.500 Personen an die Ecke Reesendamm/Jungfernstieg. Im Vorfeld wurde mit nur 2500 Teilnehmenden gerechnet.

Nach der erfolgreichen Menschenkette um das Rathaus folgte ab 17 Uhr eine Demonstration der vom Hamburger Verfassungsschutz als linksextrem eingestuften Interventionistische Linke (IL). Unter dem Motto "Merz & AfD stoppen – Asylrecht verteidigen!" ging es vom Ballindamm über die Bergstraße in die Schmiedestraße, wo die Fraktionsbüros von AfD und CDU im selben Gebäude sind. Statt der erwarteten 500 Teilnehmenden kamen nach Polizeiangaben etwa 5000.

Beide Kundgebungen blieben friedlich. Die Polizei hatte das Bürogebäude in der Schmiedestraße mit Absperrgittern und Beamten gesichert.

5000 Menschen protestieren in Leipzig gegen Merz und AfD - und bauen eigene "Brandmauer"
Demonstrationen 5000 Menschen protestieren in Leipzig gegen Merz und AfD - und bauen eigene "Brandmauer"

TAG24 berichtete in einem Live-Ticker von beiden Protestveranstaltungen. Nachfolgend könnt Ihr die Einträge nachlesen.

18.57 Uhr: Großdemonstration am Samstag

Das war's. Aber am Samstag geht es wieder auf die Straße.

"Fridays for Future" und "Zusammen gegen Rechts Hamburg" rufen zur Kundgebung "Hamburg steht zusammen: Wer mit Faschisten paktiert, hat nichts kapiert!" auf.

Start ist am Samstag um 16 Uhr auf der Willy-Brandt-Straße aufgrund des erwarteten großen Andrangs, und nicht, wie es zuerst hieß, am Ballindamm. Laut Polizeiangaben vom Donnerstag werden 2000 bis 5000 Leute erwartet. Auch diese Zahl dürfte wie heute deutlich übertroffen werden.

18.55 Uhr: Teilnehmerzahlen

Die erwarteten Teilnehmerzahlen wurden bei beiden Kundgebungen deutlich übertroffen.

Ein Polizeisprecher sagte zu TAG24, dass etwa 22.500 Leute bei der Menschenkette am Nachmittag mitgemacht haben. Bei der Demo am Abend waren etwa 5000 Teilnehmer.

18.44 Uhr: Demonstration beendet

Die Demonstration hat ein Ende gefunden. Mittlerweile ertönt nur noch Musik von einem Laster.

Per Lautsprecherdurchsage hieß es: "Wer will, kann jetzt CDU und AfD den Mittelfinger zeigen."

Die Demonstration in der Hamburger Innenstadt ist beendet.
Die Demonstration in der Hamburger Innenstadt ist beendet.  © TAG24/Oliver Wunder

18.09 Uhr: Polizei bleibt gelassen

Die Polizei schaut sich das Geschehen aus der Ferne an. Einige Demonstranten rütteln am Absperrgitter, doch die Lage bleibt ruhig.

Es kommt zu "CDU - shame on you"-Rufen aus der Menge.

Die Polizei beobachtet das Treiben aus der Entfernung.
Die Polizei beobachtet das Treiben aus der Entfernung.  © TAG24/Oliver Wunder

18.03 Uhr: Stimmung kurzzeitig aufgeheizt

Nachdem Demonstranten ein Banner über die Absperrgitter gehängt hatten, schritt die Polizei rigoros ein. Die Beamten rissen es einfach weg, wodurch kurzzeitig die Stimmung etwas aufheizte.

Kurze Zeit später gaben die Polizisten das Banner jedoch wieder zurück, die Lage beruhigte sich. Zudem ist der Demo-Zug an seinem Ziel angekommen.

Kurzzeitig heizte die Stimmung auf, als die Polizei ein Banner von einem Absperrgitter entfernte.
Kurzzeitig heizte die Stimmung auf, als die Polizei ein Banner von einem Absperrgitter entfernte.  © TAG24/Oliver Wunder

17.55 Uhr: Protestmarsch zieht zu AfD- und CDU-Büros

Die Reden sind beendet. Jetzt machen sich die Protestierenden auf den kurzen Weg zu den Büros von AfD und CDU.

Auf einem Banner ist zu lesen: "AfD-Verbot selber machen! Antifa bleibt Handarbeit".

Die Demonstranten ziehen am frühen Freitagabend zu den Büros von AfD und CDU.
Die Demonstranten ziehen am frühen Freitagabend zu den Büros von AfD und CDU.  © TAG24/Oliver Wunder

17.37 Uhr: VNN-Sprecherin zum gescheiterten Gesetz: "Das ist ein Erfolg der Protestwelle"

Eine Sprecherin der "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" (VNN) erinnert in ihrem Redebeitrag an den Nationalsozialismus und daran, dass der Gegenentwurf zum Nazistaat die Demokratie sein soll.

Außerdem nimmt sie noch einmal Bezug zum heute gescheiterten Gesetz der Union zur Migrationsbegrenzung. "Das ist ein Erfolg der Protestwelle", ist sie überzeugt.

"Wir gehen nachher vor ihr (CDU) Büro, um ihnen deutlich zu machen, dass eine Grenze überschritten wurde, die nicht überschritten hätte werden dürfen."

17.20 Uhr: Kundgebung startet mit Jubel

Die Kundgebung beginnt mit der Eilmeldung, dass der Bundestag das Gesetz der Union zur Migrationsbegrenzung ablehnt.

Lauter Jubel brandet auf. "Das ist natürlich nur eine kurze Entwarnung, aber trotzdem ein Erfolg für alle, die auf den Straßen waren", so ein Ansager.

Eine Sprecherin des "Hamburger Bündnis gegen Rechts" fügt hinzu: Verschärfte Migrationspolitik sei nur der Anfang. Damit fange es an.

Mindestens 2000 bis 3000 Menschen nehmen an der Demonstration teil, so die Schätzung eines TAG24-Reporters vor Ort.
Mindestens 2000 bis 3000 Menschen nehmen an der Demonstration teil, so die Schätzung eines TAG24-Reporters vor Ort.  © TAG24/Oliver Wunder

17.01 Uhr: Demo-Vorbereitungen laufen, Start verzögert sich

Die "Interventionistische Linke" baut auf dem Jungfernstieg auf.

Deutlich mehr als 1000 Demonstranten sind schon, beziehungsweise noch vor Ort. Mit einer kleinen Verspätung soll es gegen 17 Uhr losgehen.

Der Aufbau ist gestartet. Etliche Menschen warten mit Musik auf den Beginn der Demonstration.
Der Aufbau ist gestartet. Etliche Menschen warten mit Musik auf den Beginn der Demonstration.  © TAG24/Oliver Wunder
Demostrierende warten mit Plakaten auf den Start.
Demostrierende warten mit Plakaten auf den Start.  © TAG24/Oliver Wunder

16.39 Uhr: Menschenkette löst sich auf

Die Menschenkette hat sich aufgelöst, die Abschlusskundgebung wurde gehalten.

Einige Menschen haben den Jungfernstieg bereits vor der abschließenden Kundgebung verlassen.

Andere warten auf den Beginn der Demonstration gegen die AfD und Friedrich Merz. Die soll um 17 Uhr starten. In der Innenstadt sind weiterhin zahlreiche Straßen gesperrt.

Während einige den Jungfernstieg nach erfolgreich gebildeter Menschenkette verließen, warten andere auf die anschließende Demonstration.
Während einige den Jungfernstieg nach erfolgreich gebildeter Menschenkette verließen, warten andere auf die anschließende Demonstration.  © TAG24/Oliver Wunder

16.10 Uhr: Bürgermeister Tschentscher beteiligt sich an Menschenkette

Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher (59, SPD) beteiligt sich neben Wolfgang Schmidt (54, SPD) und FC St. Pauli-Präsident Oke Göttlich (49) gemeinsam mit rund 10.000 weiteren an der Menschenkette.

Auch Peter Tschentscher (59, SPD, 5.v.r.), Wolfgang Schmidt (54, SPD, r.) und Oke Göttlich (49, 4.v.r.), machen bei der Menschenkette mit.
Auch Peter Tschentscher (59, SPD, 5.v.r.), Wolfgang Schmidt (54, SPD, r.) und Oke Göttlich (49, 4.v.r.), machen bei der Menschenkette mit.  © Christian Charisius/dpa

15.36 Uhr: Absperrgitter schützen Gebäude von CDU- und AfD-Fraktionsbüros

Absperrgitter schützen Gebäude in der Schmiedestraße in der die CDU und die AfD ihre Fraktionsbüros haben.

Laut eines TAG24-Reporters vor Ort sei die Lage aber ausgesprochen friedlich.

Die Polizei schützt die CDU- und AfD-Fraktionsbüros mit Absperrgittern.
Die Polizei schützt die CDU- und AfD-Fraktionsbüros mit Absperrgittern.  © TAG24/Oliver Wunder

15.32 Uhr: "Omas gegen Rechts" ziehen los zur Menschenkette

Die "Omas gegen Rechts" ziehen los zur Menschenkette. Vier von ihnen Tragen den Schriftzug "Wir sind die Brandmauer" auf ihren Oberteilen.
Die "Omas gegen Rechts" ziehen los zur Menschenkette. Vier von ihnen Tragen den Schriftzug "Wir sind die Brandmauer" auf ihren Oberteilen.  © TAG24/Oliver Wunder

15.18 Uhr: Menschenkette mit rund 10.000 Leuten

Die Reden sind gehalten. Jetzt wird die geplante Menschenkette gebildet.

40 "Omas gegen Rechts" sind mit Nummern auf Plakaten unterwegs und verteilen sich. Wenn die Kette steht, wird es ein Signal geben. Der Startschuss für fünf Minuten "richtig Lärm". "Damit auch den Herren im Rathaus die Ohren abfliegen."

Laut Veranstalter sind 10.000 Menschen gekommen - mehr als erwartet. Die Polizei will erst nach Abschluss der Kundgebung Zahlen rausgeben.

Laut Veranstalter haben sich 10.000 Menschen versammelt.
Laut Veranstalter haben sich 10.000 Menschen versammelt.  © Christian Charisius/dpa

15.05 Uhr: Aktivistin Ella Trixi Thät: "Das, was wir hier machen (...), das reicht nicht mehr!"

Ella Trixi Thät, queere Aktivistin und Mitglied im Tunten-Kollektiv "Schaar der Schäbigen" richtet sich an die Menge.

"Das, was wir hier machen - Händchen halten - das reicht nicht mehr!", so die Aktivistin in Hamburg. "Wir müssen Finanzen streichen, Wahlstände blockieren, widersetzen", verlangt sie weiter.

Außerdem erinnert sie die Teilnehmenden an die anschließende Demonstration gegen CDU und AfD.

Titelfoto: TAG24/Oliver Wunder

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