Von Annett Gehler
Erfurt - Einen Tag vor der Bundestagswahl sind in Erfurt Tausende Menschen gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft auf die Straße gegangen.
Nach Polizeiangaben folgten rund 4000 Demonstranten dem Aufruf des Bündnisses "Auf die Plätze Erfurt". Sie zogen unter anderem mit Plakaten durch die Innenstadt zum Domplatz, wo die AfD Thüringen ihren Wahlkampfabschluss abhielt. Laut Polizei hatten sich zu der AfD-Kundgebung rund 1100 Teilnehmer versammelt.
Die Kundgebungen verliefen weitgehend störungsfrei. Das Sicherheitskonzept sei aufgegangenen, sagte ein Polizeisprecher. Es wurden nur vereinzelte Straftaten und Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Mehrere hundert Beamte sicherten beide Veranstaltungen ab.
Eine Sprecherin des Bündnisses erklärte, Erfurt solle kein Wohlfühlort für Anti-Demokraten sein.
Viele Parteien hätten sich im Wahlkampf ausschließlich mit rassistischen Abschiebeforderungen überboten. Mit der Demonstration sollte ein Zeichen gegen die "Menschenfeindlichkeit der AfD" gesetzt werden.
Das Bündnis organisiert in Erfurt seit mehreren Jahren Proteste gegen die extreme Rechte. Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet.