Tausende Menschen bei Demos in Hamburg, Linksextreme ohne schwarzen Block

Hamburg - Mehrere Tausend Menschen sind in Hamburg am 1. Mai gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Hamburg auf die Straße gegangen und haben den Tag der Arbeit begangen.

Dem DGB zufolge folgten rund 7000 Menschen der Demo unter dem Motto "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit".
Dem DGB zufolge folgten rund 7000 Menschen der Demo unter dem Motto "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit".  © Georg Wendt/dpa

Den meisten Zulauf gab es am Vormittag zunächst in Hamburg-Altona. Dort startete eine Kundgebung in Richtung Fischmarkt.

"Bei bestem Wetter strömen hier immer mehr Menschen auf die Straße", sagte eine DGB-Sprecherin am Mittwoch kurz nach dem Beginn der Kundgebung.

Dem DGB zufolge folgten rund 7000 Menschen der Demo unter dem Motto "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Dem Zug hätten sich viele Gruppen wie die Omas gegen Rechts und das Hamburger Bündnis gegen Rechts angeschlossen. Der Polizei lagen zunächst noch keine aktuellen Zahlen vor.

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Unter den Demonstrierenden war auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (58, SPD), der in der ersten Reihe bei der Kundgebung mitlief. Auf dem Fischmarkt sprach die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern (56).

Sie forderte, bei der Digitalisierung in den Schulen mehr Tempo zu machen.

Maike Finnern: "Nur gemeinsam können wir diese Ziele erreichen"

Unter den Demonstrierenden: Tanja Chawla (48, 2.v.l), Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hamburg, Dirk Kienscherf (58, 3.v.l), Fraktionsvorsitzender der SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft, Peter Tschentscher (58, 2.v.r, SPD), Erster Bürgermeister von Hamburg und Sandra Goldschmidt (48, r.), Landesbezirksleiterin von Verdi Hamburg.
Unter den Demonstrierenden: Tanja Chawla (48, 2.v.l), Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hamburg, Dirk Kienscherf (58, 3.v.l), Fraktionsvorsitzender der SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft, Peter Tschentscher (58, 2.v.r, SPD), Erster Bürgermeister von Hamburg und Sandra Goldschmidt (48, r.), Landesbezirksleiterin von Verdi Hamburg.  © Georg Wendt/dpa

Maike Finnern sagte zudem, dass das DGB-Motto "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit" alle vereine. Solidarität sei der Schlüssel zum Erfolg.

"Denn nur gemeinsam können wir diese Ziele erreichen. Die starken Tarifverträge des vergangenen Jahres sind ein Grund, stolz zu sein und zu zeigen, dass wir gemeinsam viel erreichen können."

Auch zu den DGB-Kundgebungen in Bergedorf und Harburg kamen mehr Menschen als zunächst angenommen. So begingen in Bergedorf DGB-Angaben zufolge rund 650 Menschen den Tag der Arbeit, in Harburg war es etwa 400 Demo-Teilnehmende.

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Neben den DGB-Kundgebungen gibt es wieder traditionell mehrere Demonstrationen der linken und linksextremistischen Szene. Die Hamburger Polizei erwartet dafür Unterstützung aus anderen Bundesländern.

Linksextreme starten ohne schwarzen Block zur 1. Mai-Demo

Teilnehmer der Demonstration ziehen mit Bannern durchs Schanzenviertel.
Teilnehmer der Demonstration ziehen mit Bannern durchs Schanzenviertel.  © Axel Heimken/dpa

Rund tausend Menschen sind laut Polizei dem Aufruf von Anarchisten und Linksautonomen zu einer 1. Mai-Demonstration ins Schanzenviertel gefolgt.

Unter dem Motto "Solidarisch. Selbstbestimmt. Herrschaftsfrei" zogen sie am frühen Nachmittag vom Bahnhof Sternschanze in Richtung Altonaer Balkon. Die Route sollte neben dem Schanzenviertel auch durch St. Pauli führen. Zwischenfälle gab es zunächst keine.

Anders als in den Vorjahren waren viele Teilnehmer der Demo bunt bekleidet. Ein schwarzer Block - der wegen verbotener Vermummung im vergangenen Jahr dafür gesorgt hatte, dass die Demo gar nicht erst loslaufen konnte - war diesmal nicht auszumachen.

Die Demo im Schanzenviertel war die erste von drei, die linksextreme Gruppen für den 1. Mai in Hamburg angemeldet hatte. Eine Stunde später wollte das Bündnis "Wer hat, der gibt" mit 2500 Demonstranten vom Dammtor-Bahnhof zum Eppendorfer Baum laufen.

Am späteren Nachmittag sollte die revolutionäre 1. Mai-Demonstration des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus am Hauptbahnhof starten.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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