"Rettet die Geburtshilfe": Hunderte Menschen erheben in Grimma das Wort
Grimma - Hunderte Menschen zogen am Dienstagabend durch Grimmas (Landkreis Leipzig) Straßen.
Unter dem Motto "Stoppt das Krankenhaussterben, rettet die Geburtshilfe in Grimma" fand um 17 Uhr erst eine Kundgebung auf dem Marktplatz statt, bevor der Aufzug zum Grimmaer Krankenhaus weiterzog. Auch die sächsische Sozialministerin Petra Köpping (65, SPD) kam vor Ort zu Wort.
Hintergrund der Versammlung ist die für den 1. April 2024 geplante Schließung des Kreißsaals in der Klinik. Auch die Geburtenstation und die Gynäkologie in Grimma sollen dann geschlossen werden - was in der Kleinstadt verständlicherweise für einen großen Aufschrei sorgte.
Eine von einer Mutter ins Leben gerufene Petition zum Erhalt der Geburtshilfe sammelte in kürzester Zeit mehr als 45.000 Unterschriften.
Die Bemühungen waren bisher aber leider vergebens: Die Krankenhausleitung der Muldentalkliniken gGmbH hält an ihren Plänen fest und gab bekannt, die Geburtenstation und die Gynäkologie "vorübergehend" im rund 20 Kilometer entfernten Wurzen ansiedeln zu wollen.
"Hier geht es um mehr, als um uns", so die gekündigten Hebammen im Vorfeld der Demo. "Die Fahrtwege für wehende Frauen zur Geburt werden durch das große Grimmaer Einzugsgebiet von Döbeln, Leisnig, Mutzschen, Wermsdorf über Colditz, Bad Lausick und Naunhof unzumutbar."
Im Rahmen der Veranstaltung am Dienstag wurden die Unterschriften der Petition an die prominenten Gäste Petra Köpping und Landrat Henry Graichen (47, CDU) übergeben.
Titelfoto: Sören Müller