Rechtsextreme Demo in Berlin: Festnahmen, Hitlergrüße und Angriffe auf Journalisten
Von Andreas Rabenstein
Berlin - Eine rechtsextreme Demonstration und mehrere Kundgebungen zum Thema Nahost haben in Berlin für größere Polizeieinsätze gesorgt. Insgesamt 30 Demonstranten der rechtsradikalen Szene wurden wegen Angriffen und anderen Delikten vorläufig festgenommen, wie ein Polizeisprecher sagte. Rund 1000 Polizisten waren wegen der Demonstrationen und einem Bundesligaspiel im Einsatz.

In Hellersdorf demonstrierte die rechtsradikale Gruppe "III. Weg" am Samstagmittag mit rund 250 Teilnehmern, wie ein Polizeisprecher sagte. Ihr gegenüber standen auf der anderen Seite der Absperrgitter mehrere Hundert Gegendemonstranten. Die Polizei habe beide Lager auf dem Platz an der Alice-Salomon-Hochschule getrennt, sagte der Polizeisprecher.
Zu der rechtsradikalen Demonstration seien Menschen aus fast allen Bundesländern angereist, so der Sprecher. Acht Demonstranten aus Dänemark seien wegen eines Hitlergrußes kontrolliert worden. Weitere vorläufige Festnahmen habe es wegen ähnlicher verbotener Symbole und Widerstandes gegeben.
Am Ende der Demonstration hätten Teilnehmer Journalisten und andere Menschen, die filmten, angegriffen. Polizisten nahmen Verdächtige fest und wurden dabei ebenfalls angegriffen. Einige der mutmaßlichen Täter beobachtete die Polizei bei der Abfahrt und griff dann erst beim Aussteigen aus der U-Bahn zu, wie die Polizei mitteilte.
Die Veranstalter hatten 70 Teilnehmer angemeldet, letztlich kamen aber deutlich mehr. Erst kürzlich waren bei einer Demonstration von Neonazis in Berlin mehr Menschen gekommen als angemeldet worden waren.

600 Demonstranten bei Al-Kuds-Demos
Zum israelfeindlichen Al-Kuds-Tag am Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan kamen am Nachmittag insgesamt laut Polizei 600 Menschen zu drei Demonstrationen. Am Oranienplatz in Kreuzberg und am Potsdamer Platz waren es zwischen 250 und 300 Teilnehmern, am Brandenburger Tor nur rund 50.
Die Demonstranten trugen zum Teil palästinensische Fahnen, aber auch Flaggen vom Libanon und Jemen. Besondere Vorkommnisse und Festnahmen habe es nicht gegeben, so die Polizei.
Erstmeldung um 15.25 Uhr, aktualisiert um 20.09 Uhr
Titelfoto: Dominik Totaro