Proteste gegen AfD-Chef Chrupalla: Mehrere Verletzte, Wasserwerfer im Einsatz
Hamburg - Bei Protesten gegen eine AfD-Wahlkampfveranstaltung mit dem Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla (49) ist es in Hamburg zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.
Es habe Leichtverletzte gegeben, mehrere Personen seien in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Polizeisprecher. In der Spitze waren den Angaben zufolge bei drei Protestkundgebungen insgesamt 2.900 Menschen gegen die AfD auf die Straße gegangen.
Als Demonstranten versuchten, Teilnehmern den Zugang zur Friedrich-Ebert-Halle im Stadtteil Heimfeld zu verwehren, ging die Polizei mit Pfefferspray gegen die Blockierer vor. Auch ein Wasserwerfer kam mehrfach zum Einsatz. Mehrere Beamte und Demonstranten hätten Augenreizungen erlitten, sagte ein Sprecher.
Die Polizisten seien vor Ort versorgt worden und hätten ihren Dienst fortsetzen können. Ob es auch Festnahmen gegeben habe, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.
Schon Stunden vor Beginn der Veranstaltung zum AfD-Wahlkampfauftakt hatten hunderte Demonstranten im Umfeld der Halle gegen Rechtsruck und Rassismus demonstriert. Auf Plakaten war "Nie wieder ist jetzt" oder "Wir sind die Brandmauer" zu lesen.
"Fuck AfD" stand in großen Lettern auf einer Mauer des Friedrich-Ebert-Gymnasiums, dem die Halle als Aula dient. "Unsere Schule ist bunt" stand auf einem Banner.
Tino Chrupalla sprach vor 650 Menschen
Die Polizei hatte den Veranstaltungsort weiträumig abgesperrt und war mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Bei seiner Rede griff Chrupalla vor 650 Zuhörerinnen und Zuhörern die Migrationspolitik der Bundesregierung scharf an und warnte Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) davor, eine Zusammenarbeit mit der AfD weiter abzulehnen, da "diejenigen, die Brandmauern bauen wollen, hinter diesen Mauern verbrennen werden".
Vor gut einer Woche hatte bereits ein Auftritt der Co-Bundesvorsitzenden und Kanzlerkandidaten der AfD, Alice Weidel (45), im Hamburger Rathaus für Proteste gesorgt. Gut 16.000 Menschen gingen nach Polizeiangaben gegen die AfD auf die Straße.
Erstmeldung vom 26. Januar, 15.36 Uhr. Aktualisiert: 18.53 Uhr.
Titelfoto: Blaulicht-News.de