Proteste gegen Parteigründung von Maaßens "WerteUnion" in Bonn geplant
Bonn - Am Samstag (17. Februar) soll es im Bonner Stadtteil Bad-Godesberg zu einem Partei-Gründungstreffen der konservativen "WerteUnion" kommen. Daraufhin wurden zwei Gegendemonstrationen angekündigt.
Dazu hat das Bündnis "Bonn stellt sich quer" in den sozialen Medien aufgerufen. Unterstützt wurde der Aufruf unter anderem von "Köln gegen rechts", die den Aufruf bei Instagram geteilt haben.
Darin heißt es: "Die Gründung einer weiteren Partei mit Geschmacksrichtung braun ist nicht nur an sich ekelig, sie öffnet die Schleusen für rechtsextreme Einflüsse in der Politik und macht die Aushöhlung der pluralistischen Demokratie durch Faschisten noch wahrscheinlicher."
Ziel des bei der Polizei angemeldeten Gegenprotests ist das Partei-Gründungstreffen der "WerteUnion". Hierzu hatte der Vorsitzende des Vereins Werteunion e.V. Hans-Georg Maaßen (61) in die Bundesstadt eingeladen. Besonders brisant: Maaßen war seinerzeit Chef des deutschen Verfassungsschutzes, wurde allerdings 2018 geschasst.
Mittlerweile wird der 61-Jährige vom Verfassungsschutz sogar selbst als "Rechtsextremist" eingestuft. Anfang des Jahres trat er außerdem aus der CDU aus.
"Bonn stellt sich quer" ruft zu zwei Gegendemos in Bonn auf
Im emotionalen Aufruf zum Protest heißt es zu dem 61-Jährigen, dass er "nicht nur schon lange geistiger Untermieter des Faschisten Björn Höcke" sei, sondern die WerteUnion sich sogar bereits vor ihrer Gründung als Koalitionspartner für die AfD anbiete.
Das Bündnis "Bonn stellt sich quer" habe daher zwei Demonstrationen für Samstag angekündigt. Die erste soll dann zwischen 7 und 10.30 Uhr am Von-Sandt-Ufer stattfinden. Hier soll das Ausflugsschiff "MS Godesia" ablegen, das mutmaßlich für das Gründungstreffen gemietet worden sein soll.
Zudem soll es zwischen 11.30 und 18 Uhr eine weitere Gegendemo im Bereich "Altes Wasserwerk" geben.
Die Veranstalter erwarten nach Polizeiangaben die Teilnahme von mehreren hundert Personen. Beamte sollen die Demonstrationen begleiten.
Titelfoto: Sascha Thelen/dpa