"Pro Palästina"-Demo in Dresden: Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung!
Dresden - Nicht nur in Berlin, sondern auch in Dresden gingen Demonstranten am heutigen Samstag für die Unterstützung der Palästinenser auf die Straße. Nun ermittelt die Polizei in mehreren Fällen wegen Volksverhetzung.
Die Organisatoren hatten dazu aufgerufen, in Schwarz zu kommen, doch nicht alle hielten sich dran.
Ab 16 Uhr sammelten sich bis zu 350 Demonstranten in der Prager Straße. Deutlich weniger als zur ersten Kundgebung dieses Spektrums.
Die erste Rednerin zeigte sich noch gemäßigt, plädierte für eine Lösung des Konflikts, mit der alle in der Region friedlich und sicher leben könnten.
Im Kontrast dazu, die Dekoration des Lautsprecher-Autos: Sowohl auf der Motorhaube als auch der Heckklappe waren die Umrisse Israels komplett in den Farben Palästinas gefärbt!
Polizei hat Ermittlungen wegen Volksverhetzung aufgenommen
Eine deutsche Demonstrantin (22), die sich die gleiche Karte ins Gesicht gemalt hatte, wurde von der Polizei aus der Kundgebung geholt, ihre Personalien aufgenommen: "Es besteht der Verdacht, dass die Darstellung das Existenzrecht Israels infrage stellt", erklärt Polizeisprecher Marko Laske (49).
"Wir ermitteln gegen die Teilnehmerin wegen Volksverhetzung, sie musste die Bemalung entfernen." Auch gegen den syrischen Autobesitzer (23) wird wegen Volksverhetzung ermittelt. Er klebte die Karte auf der Motorhaube ab, auf der Heckklappe war sie jedoch noch längere Zeit zu sehen.
Auch rissen Demonstranten mehrfach die Fahne, durch die das Bild bedeckt war, wieder herunter.
Ein weiteres Verfahren richtet sich derzeit noch gegen Unbekannt: Eine Rednerin stimmte die Parole "From the river to the sea - Palästina will be free!" an, mehrere Teilnehmer schrien mit. Auch dieser Demospruch fordert einen palästinensischen Staat vom Mittelmeer bis zum Fluss Jordan und damit praktisch die Auslöschung Israels.
Die meisten Reden und Sprechchöre auf der Demonstration waren jedoch in arabischer Sprache, ein Dolmetscher der Polizei konnte keine weiteren Straftaten feststellen. Gegen 18 Uhr wurde die Kundgebung beendet, insgesamt wurde sie durch 111 Beamte abgesichert.
Titelfoto: Montage: Eric Hofmann (2)