Privatisierung des Hamburger Hafens soll gestoppt werden: Verdi ruft erneut zur Demo auf!
Hamburg - Die geplante Teilprivatisierung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sorgt weiter für Spannungen. Deshalb ruft die Gewerkschaft Verdi erneut zur Demonstration auf.
Am 31. August um 14 Uhr soll an den Landungsbrücken der Protestzug zum Rathaus starten und schließlich zur HHLA-Zentrale in der Hafencity führen.
Hintergrund ist, dass der Hamburger Senat plant, rund 20 Prozent der städtischen HHLA-Anteile an die Mediterranean Shipping Company (MSC) zu verkaufen.
Damit würde MSC, die bereits jetzt weltweit größte Reederei, insgesamt 49,9 Prozent der Anteile an der HHLA halten - was dem Unternehmen erhebliche Vetorechte einräumen würde und das, obwohl die Stadt Hamburg weiterhin die knappe Mehrheit der Anteile halten soll.
Für den Verkauf ist die Zustimmung der Bürgerschaft am 4. September erforderlich. Verdi befürchtet dahingehend, dass der Deal nicht nur Arbeitsplätze bei der HHLA, sondern auch in anderen Hafenunternehmen gefährden könnte.
"Wir bleiben dabei: Der Deal ist schlecht für Hamburg! In Zukunft sollen die Geschicke unseres Hafens von der MSC-Eigentümerfamilie Aponte bestimmt werden, die kein Interesse am Gemeinwohl hat", erklärt André Kretschmar, Fachbereichsleiter Hafen bei Verdi Hamburg in einer Pressemitteilung am Freitag.
Laut Verdi zeigt MSC zu wenig Respekt vor Arbeitsnehmerrechten
Besondere Sorge bereitet der Gewerkschaft, dass MSC in der Vergangenheit wenig Respekt vor Arbeitnehmerrechten gezeigt habe.
Ein aktuelles Beispiel sei die Entlassung eines Betriebsrates bei der MSC-Tochter Medrepair, was die Kritik an der Unternehmenspolitik weiter verstärkt.
Die Gewerkschaft appelliert daher an die Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten, die Bedenken der Hafenbeschäftigten ernst zu nehmen und die Privatisierungspläne zu überdenken. Als Teil einer Aktionswoche, die am 24. August beginnt, werden zudem verschiedene Veranstaltungen organisiert, bei denen Bürger die Gelegenheit haben, sich intensiv mit den Folgen der geplanten Privatisierung auseinanderzusetzen.
Verdi soll hierbei von weiteren Akteuren aus der Stadtgesellschaft unterstützt werden, heißt es.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa