"Pfeffersäcke raus aus dem Hafen": Hunderte demonstrieren gegen MSC-Deal

Hamburg - Wenige Tage vor der endgültigen Entscheidung der Hamburgischen Bürgerschaft zum Einstieg der Reederei MSC beim Hafenlogistiker HHLA am 4. September haben mehrere Hundert Menschen gegen das geplante Geschäft demonstriert.

Ein Banner mit der Aufschrift "Pfeffersäcke raus aus dem Hafen" ist bei einer Demonstration an den Landungsbrücken zu sehen. Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte und Hafenarbeiter, aber auch Kritiker aus der Bevölkerung aufgerufen, sich an dem Demonstrationszug gegen den möglichen Verkauf der städtischen HHLA-Anteile zu beteiligen.
Ein Banner mit der Aufschrift "Pfeffersäcke raus aus dem Hafen" ist bei einer Demonstration an den Landungsbrücken zu sehen. Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte und Hafenarbeiter, aber auch Kritiker aus der Bevölkerung aufgerufen, sich an dem Demonstrationszug gegen den möglichen Verkauf der städtischen HHLA-Anteile zu beteiligen.  © Georg Wendt/dpa

Sie versammelten sich an den Landungsbrücken und zogen Richtung Rathaus und zur HHLA-Zentrale in der Hafencity. Die Polizei konnte zunächst keine offizielle Teilnehmerzahl nennen, Beobachter schätzten sie auf etwa 500.

Aus Verdi-Sicht gefährdet der MSC-Einstieg nicht nur Arbeitsplätze bei der HHLA, sondern auch bei weiteren Hafenunternehmen wie dem Gesamthafenbetrieb und den Lasch-Betrieben. Zudem erhalte MSC durch das Geschäft faktisch weitgehende Vetorechte.

Neben Verdi-Bannern waren auf der Kundgebung zahlreiche Flaggen und Parolen linksextremistischer Organisationen wie DKP oder MLPD und von Anarchisten zu sehen.

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In Sprechchören forderten die Demonstranten "Unser Hafen, unsere Stadt, macht den MSC-Deal platt!" und "Hoch die internationale Solidarität!". Einige Demonstranten trugen Palästinensertücher, andere zeigten Parolen wie "Freiheit für Palästina!".

Polizisten in Schutzausrüstung begleiteten die Demonstration.

Teilnehmer hielten Schilder, die zusammen den Slogan "Wir sind der Hafen" ergaben.
Teilnehmer hielten Schilder, die zusammen den Slogan "Wir sind der Hafen" ergaben.  © Georg Wendt/dpa

50,1 Prozent der Aktien bleiben in städtischem Besitz

Hamburgs rot-grüner Senat möchte die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) an Bord holen, um die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und den Containerumschlag zu stabilisieren. Die Stadt soll dabei 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent an dem Unternehmen halten. Bislang gehörten der Stadt rund 70 Prozent, der Rest war in Streubesitz.

Im Gegenzug will MSC ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals vom kommenden Jahr an erhöhen und bis 2031 auf eine Million Standardcontainer pro Jahr fast verdoppeln.

Daneben will die Schweizer Reederei in Hamburg auch eine neue Deutschlandzentrale bauen und zusammen mit der Stadt das HHLA-Eigenkapital um 450 Millionen Euro aufstocken.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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