Nächster Anti-AfD-Protest: Polizei baut erste Absperrungen auf!
Hamburg - Nach den Protesten gegen den Besuch von Alice Weidel (45, AfD) im Hamburger Rathaus vor rund einer Woche bereitet sich die Polizei auf einen weiteren großen Anti-AfD-Protest in der Hansestadt vor.
Dieses Mal geht es um eine Wahlkampfveranstaltung mit Co-Parteichef Tino Chrupalla (49, AfD) in der Friedrich-Ebert-Halle in Heimfeld.
Wie ein Sprecher der Hamburger Polizei am Freitag gegenüber TAG24 bestätigte, seien insgesamt drei Veranstaltungen angemeldet worden.
Die größte Aktion habe die SPD mit rund 1000 Teilnehmenden vor der St.-Paulus-Kirche (15 bis 18 Uhr) angekündigt. Die Jusos Hamburg planen zudem einen Aufzug mit rund 300 Teilnehmenden, der sich von 14.30 Uhr an von der Schwarzenberger Straße durch das Viertel bewegt und um 18 Uhr mit einer Abschuss-Veranstaltung am Alten Postweg enden soll. An dieser Stelle habe das Harburger Bündnis "Einig gegen Rechts" für 100 weitere Teilnehmende eine Kundgebung angemeldet.
Bereits am Freitag wurden nahe der Friedrich-Ebert-Halle erste sogenannte Hamburger Gitter bereitgestellt. Aufgrund der engen Verkehrsführung rund um die Halle sei mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen, so die Polizei. Anwohner habe man bereits informiert.
Auch das Harburger Bündnis "Einig gegen Rechts" rief zur Kundgebung auf
Hamburger Polizei rechnet mit weniger Zulauf
Die Polizei rechnet damit, dass die angegebene Teilnehmerzahl nicht bedeutend überschritten wird. "Maximal rechnen wir mit einer mittleren vierstelligen Zahl", so der Sprecher weiter.
Doch insgesamt gehe man von deutlich weniger Zulauf aus, als noch bei der Aktion am vergangenen Donnerstag, bei der rund 16.000 Menschen rund um das Hamburger Rathaus gegen Alice Weidel protestiert hatten. Im Vorfeld hatte die Polizei mit nur 2000 Demonstrierenden gerechnet.
Man gehe davon aus, dass Chrupalla weniger Gegendemonstranten auf den Plan rufen werde als Weidel, so der Sprecher. Außerdem sei der Veranstaltungsort nicht so zentral gelegen, wie etwa die Innenstadt. Zwar sei ein größeres Personalaufgebot geplant, jedoch nicht in der Größenordnung wie in der vergangenen Woche.
Das Bündnis "Omas gegen Rechts" hatte bereits vor einer Woche in einem offenen Brief ihr Entsetzen über die geplante Wahlkampfveranstaltung der AfD geäußert.
"Wir empfinden es als skandalös, dass hier eine mit steuerlichen Mitteln aufwändig restaurierte, historische Konzerthalle (...) für die politischen Zwecke einer Partei genutzt werden soll, die in weiten Teilen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird", hieß es darin.
Titelfoto: Lenthe-Medien, Sebastian Kahnert/dpa (Bildmontage)