Hunde-Attacke auf Demonstranten in Riesa: Polizist hat mehrere Verfahren am Hals
Riesa - Hat der Einsatz jetzt Konsequenzen? Am Rande des AfD-Parteitags in Riesa und der Proteste dagegen ging ein Video viral, das einen Polizisten (35) zeigt, wie er seinen Diensthund gegen eine Leitplanke knallt und regelrecht in einen Protestierer drückt. Nun laufen gleich mehrere Verfahren gegen den Beamten.
Der Hundeexperte Martin Rütter (54) sprach von Tiermissbrauch, doch auch viele ohne Hundeerfahrung waren empört, was sie da in einem Video von der "Berliner Zeitung" sehen: Zweimal versucht dort ein Polizist seinen Hund dazu zu bewegen, einen Demonstranten zu beißen.
Augenscheinlich würgt er das Tier dazu am Hals, knallt es auf die Leitplanke. Zahlreiche Anzeigen gingen daraufhin bei der Polizei ein, nun liegt das Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Dresden.
"Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen einen sächsischen Polizeibeamten wegen des Verdachts der versuchten Körperverletzung im Amt sowie der Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz", so Sprecherin Sabine Wylegalla (44).
"Ihm wird vorgeworfen, in dieser Funktion einen Demonstranten unter Einsatz seines Diensthundes über die Leitplanke von der Fahrbahn der Zufahrtsstraße zur Elbbrücke gedrängt zu haben. Hierbei soll er den Hund, der keinen Beißkorb trug, kräftig gegen die Leitplanke und gegen den Demonstranten gedrückt haben."
Präsident der Bereitschaftspolizei kündigte Disziplinarverfahren an
Das Verfahren wegen Sachbeschädigung läuft, weil Tiere vor dem Gesetz als Gegenstände gelten. Doch auch vom Arbeitgeber droht Ungemach: Der Präsident der Bereitschaftspolizei kündigte die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens an.
Dieses wird allerdings bis zum Ende des Strafverfahrens ausgesetzt, somit befindet sich der Beamte auch weiterhin im Dienst.
"Der Sachverhalt wird kritisch ausgewertet, um sicherzustellen, dass die Diensthundeführerinnen und Diensthundeführer der sächsischen Polizei in der Aus- und Fortbildung noch besser auf dynamische Einsatzsituationen vorbereitet werden", verspricht Sachsens Bereitschaftspolizeipräsident Peter Langer (60).
Titelfoto: Eric Hofmann