Luisa Neubauer demonstriert mit "Fridays for Future" auf Borkum
Borkum/Hannover - Bei einem Protest von Fridays for Future auf Borkum hat Klimaaktivistin Luisa Neubauer (28) die Pläne zur Erdgasförderung vor der Nordseeinsel kritisiert.
Es sei ein Projekt "mit einem so immensen ökologischen und politischen Preis, ohne dass es irgendeine Notwendigkeit für dieses Gas gibt", sagte Neubauer kurz vor Beginn des Demonstrationszuges, zu dem 50 Teilnehmende angemeldet waren und an dem sich nach Angaben von Fridays for Future auch die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace und Bürgerinitiativen beteiligten.
Das niederländische Unternehmen One-Dyas plant Ende des Jahres, aus einem Feld vor den beiden Wattenmeerinseln Borkum und Schiermonnikoog Erdgas zu fördern. Dazu soll eine Förderplattform auf niederländischem Hoheitsgebiet rund 23 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum errichtet werden. Gefördert werden soll den Plänen zufolge sowohl in niederländischen als auch in deutschen Hoheitsgebieten, nahe dem niedersächsischen Nationalpark Wattenmeer.
"Entweder man stellt sich auf die Seite von diesem ausländischen Gaskonzern, der der einzige Gewinner bei dieser ganzen Sache ist", sagte Neubauer. "Oder man stellt sich auf die Seite von allen anderen: der Insel Borkum, der Menschen, der Klimaziele, des Koalitionsvertrages, der Ökosysteme, der Riffe, der Kegelrobben und der internationalen Glaubwürdigkeit von Deutschland in der Energiewende."
Ob die Bohrungen erlaubt werden, ist aber noch offen, denn für die Erdgasförderung sind Genehmigungen der Niederlande und Deutschland erforderlich.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa