Klima-Kämpfer alleingelassen: Politiker haben kein Interesse an Dresdner Aktion
Von Jörg Schurig
Dresden - Eine Klimaschutzaktion der Vereinigung "Parents for Future" und weiterer Bündnisse hat am Donnerstag in Dresden bei extra eingeladenen Politikern kaum Resonanz ausgelöst.

Während sich Regierungschef Michael Kretschmer (49, CDU) wegen der Bundesratssitzung zumindest entschuldigen ließ und SPD-Chefin Kathrin Michel (61) den Klimaschützern einen Termin anbot, reagierten die Büros der Bundestagsabgeordneten Lars Rohwer (53) und Markus Reichel (56, beide CDU) sowie von Rasha Nasr (32, SPD) gar nicht, wie Parents-Sprecherin Esther Langer mitteilte.
Die Klimaschützer hatten Kretschmer und die Bundestagsabgeordneten der potenziellen Regierungsparteien im Bund eingeladen, auf dem Dresdner Neumarkt vor der Frauenkirche symbolisch einen Grundstein für den Klimaschutz zu legen, um das Thema stärker in den Koalitionsverhandlungen zu platzieren.
Sie waren aufgefordert, auf einem Karton ihren Beitrag zum Klimaschutz zu dokumentieren.
Die Aktion ist bundesweit angelegt. In Dresden blieben die Klimaschützer unter sich.
Klimaschutz sei bei Verhandlungen weitgehend ausgespart worden

Bei den Verhandlungen in Berlin sei der Klimaschutz bislang weitgehend ausgespart worden, auch wenn die geplanten 100 Milliarden Euro im Sondervermögen ein erster Schritt seien, hieß es.
"Im Sondierungspapier finden sich lediglich Bekenntnisse zu den Klimazielen und eine 'Beratung' über die Fortsetzung des Deutschlandtickets sowie den Ausbau und die Modernisierung des öffentlichen Personennahverkehrs." Aber etwa zum Abbau klimaschädlicher Subventionen gebe es kein Wort.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa