Klima-Aktivisten demonstrieren gegen "sinnlosesten" Flughafen Deutschlands

Kassel - Auf einer Brücke im nordhessischen Kassel protestierten am Samstag rund 120 Menschen gegen den wohl sinnlosesten Flughafen Deutschlands, der nie aus den roten Zahlen herausgekommen ist. Auch die Letzte Generation ist dabei.

Vom Flughafen Kassel-Calden starten teilweise nur sechs Flüge innerhalb von drei Monaten. Jetzt demonstrieren Klima-Aktivisten gegen den Erhalt des Airports.
Vom Flughafen Kassel-Calden starten teilweise nur sechs Flüge innerhalb von drei Monaten. Jetzt demonstrieren Klima-Aktivisten gegen den Erhalt des Airports.  © Uwe Zucchi/dpa

Laut Polizei demonstrieren die Personen für ein Ende des defizitären und wenig genutzten Flughafens Kassel-Calden.

Sie forderten nach Angaben der Veranstalter "gerechtere Investitionen in unsere Zukunft statt Steuergelder für fossile Selbstzerstörung".

Die Klimakatastrophe sei spürbar angekommen. "Der Sommer war geprägt von Extremwetterereignissen. An Hitze sterben in Europa jährlich mehr als 47.000 Menschen", hieß es.

Pro-Palästina-Demo vor Hamas-Terror-Jahrestag: 600 Polizisten im Einsatz
Demonstrationen Pro-Palästina-Demo vor Hamas-Terror-Jahrestag: 600 Polizisten im Einsatz

Zu der Kundgebung auf der Kasseler Hafenbrücke kam es im Rahmen von länger anhaltenden Protesten der Klimagruppe Letzte Generation.

Laut den Veranstaltern beteiligten sich auch die Gruppen Scientist Rebellion, Eltern gegen die Fossilindustrie, Brücke des Glaubens, Extinction Rebellion und das europäische Bündnis United for Climate Justice. Die Polizei sprach von einem vorerst friedlichen Verlauf ohne größere Zwischenfälle.

Flughafen Kassel-Calden weist hohes Millionendefizit auf

Seit seiner Eröffnung vor einem guten Jahrzehnt schreibt der Kassel Airport im nordhessischen Calden rote Zahlen. Im Jahr 2023 betrug das Defizit nach Angaben des hessischen Verkehrsministeriums 4,98 Millionen Euro.

In diesem Winterflugplan von November bis Januar gibt es keine durchgehend regelmäßigen Flugverbindungen, nur einzelne Flüge und Sonderreisen. Erst von Februar an sind wieder einige regelmäßige Verbindungen geplant. Die Politik verweist auf die am Flughafen angesiedelten Firmen und die Belebung der nordhessischen Wirtschaft.

Titelfoto: Montage: Uwe Zucchi/dpa, screenshot/twitter/letztegeneration

Mehr zum Thema Demonstrationen: