Jahrestag von Bombardierung: Magdeburger gehen gegen Neonazis auf die Straße

Magdeburg - Am 16. Januar 1945 wurde ein Großteil von Magdeburg im Zweiten Weltkrieg zerstört. Deshalb zogen am gestrigen Samstag etliche Menschen durch die Stadt - aus diversen Gründen.

Etwa 1200 Personen nahmen an den Aktionen gegen Faschismus teil, die überall in der Stadt stattfanden.
Etwa 1200 Personen nahmen an den Aktionen gegen Faschismus teil, die überall in der Stadt stattfanden.  © Screenshot: Instagram/solidarischesmagdeburg

Rechte Gruppen nutzen den Jahrestag der Bombardierung seit 2001 für Kundgebungen und Trauermärsche durch die Landeshauptstadt, wie der Verein "Miteinander" ausführt.

Dabei wird allerdings nicht nur getrauert - sondern auch der deutsche Nationalsozialismus gerechtfertigt.

Deshalb werden seit einigen Jahren im ganzen Stadtgebiet Aktionen organisiert, welche dieser Instrumentalisierung entgegenstehen sollen.

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So nahmen am Samstag etwa 1200 Personen an mehr als 24 angemeldeten Aktionen teil, wie die Polizeiinspektion Magdeburg mitteilte.

Diese wurden von Organisationen, Parteien und Kirchen organisiert, um sich für Frieden und Demokratie auszusprechen.

Neonazis in der Stadt unterwegs

Am Alten Markt haben diverse Organisationen Botschaften für Frieden und Demokratie aufgestellt.
Am Alten Markt haben diverse Organisationen Botschaften für Frieden und Demokratie aufgestellt.  © Screenshot: Instagram/csdmagdeburg

Neben Demonstrationen, Mahnwachen und einem Konzert zum Abschluss des Jahrestages wurde allerdings auch um die Opfer des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt getrauert.

Nach einem Gedenkgang versammelten sich etwa 300 Menschen für eine Schweigeminute auf dem Alten Markt, wie das Bündnis "Solidarisches Magdeburg" über seinen Telegram-Channel mitteilte.

Eine vom CSD organisierte Mahnwache auf dem Alten Markt sei gegen 17 Uhr allerdings durch eine Gruppe Neonazis gestört worden, bis die Polizei anrückte.

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Dem Magdeburg Demo Ticker zufolge waren mehrere Kleingruppen von Neonazis in der Stadt unterwegs. Eine geplante Kundgebung durch die Jugendorganisation der rechtsextremen Partei "Die Heimat" am Alten Markt wurde allerdings abgesagt.

Dafür trafen sich etwa 20 bis 30 Neonazis am Neustädter Friedhof und später in der Berliner Chaussee, so "Solidarisches Magdeburg".

Gegen 20 Uhr sollen sie einen Kranz am Westfriedhof abgelegt haben. Währenddessen wurde die rechte Gruppe von der Polizei und einer Gegendemonstration begleitet.

Titelfoto: Screenshot: Instagram/solidarischesmagdeburg

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