Hunderte demonstrieren gegen Auslieferung von Maja T.

Hamburg - In Hamburg demonstrieren am Freitagabend mehrere hundert Menschen gegen die Auslieferung von Maja T. (23) nach Ungarn.

Die Polizei ging zunächst von 500 bis 600 Demonstranten aus. Später wurde die Zahl auf 650 aktualisiert.
Die Polizei ging zunächst von 500 bis 600 Demonstranten aus. Später wurde die Zahl auf 650 aktualisiert.  © NEWS5 / René Schröder

Wie ein Sprecher der Polizei auf TAG24-Nachfrage erklärte, handelte es sich um eine friedliche und störungsfreie Veranstaltung mit rund 500 bis 600 Teilnehmern.

In der Spitze hätten etwa 650 Personen teilgenommen, teilte die Polizei am Samstagmorgen mit.

Gegen 19.40 Uhr setzten sich die Teilnehmenden vom Schulterblatt aus in Bewegung. Am Altonaer Rathaus beendete der Versammlungsleiter um 21 Uhr vorzeitig die Demonstration.

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Vereinzelt wurden auf dem Marschweg "pyrotechnische Gegenstände" abgebrannt, so die Polizei. Außerdem hätten sich Demonstranten im vorderen Teil des Aufzugs vermummt.

Daraufhin sei dieser von den Einsatzkräften kurzzeitig aufgestoppt worden. Erst nachdem die Vermummungsgegenstände abgelegt worden waren, konnte der Aufzug fortgesetzt werden.

Tenor der Demo: "Free Maja, free all Antifas! Keine Auslieferung nach Ungarn"

Der Tenor der Demonstration: "Free Maja, free all Antifas! Keine Auslieferung nach Ungarn".
Der Tenor der Demonstration: "Free Maja, free all Antifas! Keine Auslieferung nach Ungarn".  © NEWS5 / René Schröder

Angemeldet worden sei die Demonstration von einer Privatperson. Der Tenor: "Free Maja, free all Antifas! Keine Auslieferung nach Ungarn".

Laut Bundesverfassungsgericht werfen die ungarischen Behörden Maja vor, seit 2017 Mitglied einer kriminellen Vereinigung zu sein, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Im Dezember wurde die Person in Berlin festgenommen. Seither saß Maja in Haft.

Hintergrund sei ein Strafverfahren, das die ungarische Justiz wegen Angriffen auf vermutete Rechtsextremisten in Budapest führt. Daran soll auch Maja beteiligt gewesen sein.

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Die Auslieferung von Maja in der vorigen Woche wurde von linken Kreisen heftig kritisiert. Das Bundesverfassungsgericht habe den Vorgang per Eilentscheidung untersagt. Jedoch kam die Entscheidung zu spät. Maja war eine Stunde zuvor an die ungarischen Behörden übergeben worden, so die dpa.

Erstmeldung: 5. Juli, 21.24 Uhr. Aktualisiert: 6. Juli, 11.20 Uhr.

Titelfoto: NEWS5 / René Schröder

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