Heute fällt Urteil im Lina-E.-Prozess: Anschläge und Randale erwartet - Polizei bewacht sich jetzt selbst

Leipzig - Am heutigen Mittwoch fiel im Dresdner Staatsschutz-Prozess das Urteil gegen Lina E. (28) und Kombattanten (Hier geht's zum Urteil). Die Polizei rechnet mit gewalttätigen Reaktionen der linken Szene. Vor allem Leipzig ist im Fokus der Extremisten, die europaweit für eine "TagX-Demo" am Samstag mobilisieren. Aus Angst vor Anschlägen bewacht sich die Polizei nunmehr auch selbst.

Ikone der extremen Linken: die wegen schwerer politischer Gewalttaten angeklagte Lina E. erwartet am Mittwoch ihr Urteil.
Ikone der extremen Linken: die wegen schwerer politischer Gewalttaten angeklagte Lina E. erwartet am Mittwoch ihr Urteil.  © Peter Schulze

Die Gefahrenanalysen der sächsischen Sicherheitsbehörden sind alarmierend. Sollten im Dresdner Prozess Haftstrafen ausgesprochen werden, sei noch am gleichen Tag mit Angriffen auf staatliche Einrichtungen und Unternehmen, die für den Staat arbeiten, zu rechnen, heißt es in einem internen Papier.

Schon am Dienstagmorgen wurden in Leipzig Maschinen einer Firma angezündet, die am Bau der neuen Justizvollzugsanstalt Zwickau beteiligt ist.

In der Analyse sind 50 mögliche Anschlagsobjekte aufgeführt. Darunter Polizeireviere, das Gelände der Bereitschaftspolizei, Gerichtsgebäude und das Haus des Jugendrechts. Ihre gefährdeten Gebäude lässt die Behörde nunmehr selbst bewachen, unter anderem von Polizeischülern.

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Für Sachsens obersten Staatsschützer Dirk Münster (50) und seine Chef-Ermittler im Lina-E.-Verfahren gibt es Personenschutz.

Auch auf das Szenario einer möglichen Gefangenenbefreiung bei der Überführung von Lina E. von Dresden zur JVA Chemnitz haben sich die Behörden vorbereitet, wie aus Polizeikreisen zu erfahren war.

Leipziger Polizei rüstet sich für stressiges Wochenende

Die Polizei erwartet nach dem Urteil Anschläge und Gewalt auf der Tag X-Demo.
Die Polizei erwartet nach dem Urteil Anschläge und Gewalt auf der Tag X-Demo.  © Sebastian Willnow/ddp

Zur "TagX-Demo" am Samstag hat das Innenministerium insgesamt 23 Polizei-Hundertschaften aus ganz Deutschland angefordert, dazu Hubschrauber, Drohnen, Hunde- und Reiterstaffeln.

Hintergrund sind europaweite Aufrufe der linksradikalen Szene, in Leipzig den größten Schwarzen Block seit der Wiedervereinigung formieren zu wollen.

Zuvor tauchten auf Szene-Portalen bereits Drohungen auf, dass für jedes in Dresden ausgesprochene Jahr Freiheitsstrafe eine Million Euro an Schaden angerichtet werde.

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Was die Lage in Leipzig verschärft: Neben der "TagX-Demo" finden zeitgleich noch ein großes Stadtfest, ein Konzert von Herbert Grönemeyer (40.000 Fans) und voraussichtlich das sächsische Fußball-Pokalfinale zwischen Lok Leipzig und dem Chemnitzer FC statt.

Auch diese Veranstaltungen muss die Polizei absichern.

Titelfoto: Montage Peter Schulze ; Sebastian Willnow/ddp

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