Gegen Sachsens Bildungspaket: Erzieher und Lehrer demonstrieren weiter

Von Jasmin Beisiegel

Leipzig/Dresden - Mit einer weiteren Demonstration am 15. Mai will die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ihren Protest gegen das vom Kultusministerium angekündigte Maßnahmenpaket fortsetzen.

Bereits Anfang der Woche war es unter anderem in Leipzig zu Demonstrationen gekommen.
Bereits Anfang der Woche war es unter anderem in Leipzig zu Demonstrationen gekommen.  © Jan Woitas/dpa

Die bisherigen Aktionen in Leipzig und Chemnitz hätten gezeigt, dass Lehrkräfte, Eltern und Schüler nicht bereit seien, die Verschlechterung der Bildungsqualität und der Arbeitsbedingungen hinzunehmen, teilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen mit.

Bereits in dieser Woche hatten sich Hunderte Menschen an Demonstrationen beteiligt. In Leipzig protestierten am Dienstag laut GEW rund 1500 Menschen vor dem Landesamt für Schule und Bildung.

An einer weiteren Aktion am Karl-Marx-Monument in Chemnitz nahmen am Mittwoch etwa 800 Menschen teil. Für den späten Nachmittag hatte die GEW zu einer weiteren Demonstration vor dem Kultusministerium in Dresden aufgerufen.

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Die landesweite Demonstration im Mai soll "ein kraftvolles Zeichen für eine zukunftsfähige Bildungspolitik" setzen.

"Das Maßnahmenpaket erweist der Bildungsqualität in Sachsen einen Bärendienst, denn es wird absehbar zu schlechterem Unterricht und zu weniger Lehrkräften an den Schulen führen", sagte der GEW-Landesvorsitzende, Burkhard Naumann.

GEW will, dass Ministerium Maßnahmenpaket zurücknimmt

Rund 1500 Menschen protestierten gegen das Bildungspaket des Kultusministeriums.
Rund 1500 Menschen protestierten gegen das Bildungspaket des Kultusministeriums.  © Jan Woitas/dpa

Lehrkräfte hätten weniger Zeit für die individuellen Probleme der Schüler und die Belastung würde durch die Arbeitsverdichtung verstärkt.

Die GEW forderte das Ministerium auf, die geplanten Maßnahmen zurückzunehmen. Diese zielen laut Ministerium darauf ab, den Unterricht angesichts hoher Ausfallzeiten – vor allem an Oberschulen – besser abzusichern.

Ein zentraler Punkt des Pakets betrifft ältere Lehrkräfte: Sie sollen künftig mehr Stunden unterrichten. Die bisherige sogenannte Altersermäßigung soll dafür eingeschränkt werden.

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Derzeit wird Lehrkräften ab 58 Jahren eine Stunde Unterricht pro Woche erlassen, ab 60 zwei und ab 61 drei Stunden. Künftig soll diese Regelung erst ab dem 63. Lebensjahr greifen.

Auch die Anrechnung von Stunden bei besonderen schulischen Aufgaben soll überarbeitet werden. Zudem sollen angehende Lehrkräfte bereits während des Studiums stärker in den Schulalltag eingebunden werden.

Laut Ministerium fehlen im Freistaat derzeit rund 1400 vollzeitbeschäftigte Lehrkräfte.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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