Fridays For Future kündigt neue Demonstration in der Lausitz an!
Dresden - Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future plant Proteste am Tagebau Welzow in der Lausitz. Gemeinsam mit anderen Umweltverbänden, Klimagruppen und lokalen Initiativen fordert das Bündnis weiterhin den Kohleausstieg im Osten.
Dabei sind unter anderem Fridays for Future, Greenpeace, BUND Sachsen und Brandenburg, GRÜNE LIGA, Alle Dörfer bleiben und BUNDjugend. Stattfinden soll die Demonstration am 25. Juni um 12 Uhr, wie die Aktivisten in einer Mitteilung erklärten.
Mit dem erfolgreichen Kohleausstieg rücke man der Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze zumindest etwas näher. Gleichzeitig müsse jedoch auch Wert auf einen "demokratischen, transparenten Prozess" gelegt werden. Einfach gesagt bedeute das, den Wandel "sozial gerecht zu gestalten" und "echte Angebote und Chancen für junge Menschen in der Lausitz" zu schaffen.
Derzeit herrscht eine Art Burgfrieden beim Kohleausstieg. Zwischen 2030 und 2038 scheint als Ausstiegsjahr momentan alles möglich zu sein.
Die Gespräche und Verhandlungen zwischen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) und dem Kohlekonzern LEAG zu einem vorgezogenen Kohleausstieg in der brandenburgischen und sächsischen Lausitz laufen weiterhin.
Bei einem Treffen mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (61, SPD) zeigte sich Habeck verhältnismäßig entspannt. Er erklärte, dass man sich in der Debatte um den Kohleausstieg "nach der Wirklichkeit richten" sollte. Die sehe so aus, dass man jetzt alles aufbaue und alle Voraussetzungen schaffe, um danach "ökonomisch darüber zu reden, was die Konsequenzen daraus sind", so der Minister.
Wenig zufriedenstellend für das Bündnis aus Klimaaktivisten.
Klimaaktivisten fordern Maßnahmen für "eine Klimakrise, die schon jetzt eskaliert"
Für die Aktivisten ist der Kohleausstieg in Brandenburg und Sachsen "ein zentraler Hebel zur Bekämpfung der Klimakrise, die schon jetzt eskaliert".
Die Folgen der Klimakrise seien mit Waldbränden, Dürren und Wasserknappheit bereits heute spürbar.
"Es braucht Maßnahmen, mit denen das Pariser Klimaabkommen eingehalten werden kann. Und das heißt, dass in der Lausitz nicht mehr als 205 Millionen Tonnen Kohle verfeuert werden dürfen, weil sonst das 1,5-Grad-Budget gesprengt wird", so Ladina Soubeyrand von Fridays for Future Senftenberg.
Franziska Sperfeld, Vorsitzende des BUND Brandenburg, ergänzt: "Wir brauchen jetzt schnell Planungssicherheit für die Region und kein weiteres Hin und Her der politisch Verantwortlichen, denn in einem Strommarkt mit viel Strom aus erneuerbaren Energien und steigenden CO2-Preisen können Braunkohlekraftwerke 2030 keinen Beitrag mehr zur regionalen Wertschöpfung leisten. Es wäre unverantwortlich, diese Technologie, die die Klimakrise weiter anheizt, darüber hinaus künstlich am Leben zu erhalten."
Neu entstehende Tagebauseen sollten zudem "möglichst geringe Verdunstungsverluste" aufweisen, da die bisher geplanten Seen die Wasserknappheit in der Region nur noch verschlimmern würden.
"Die letzten Dürrejahre haben gezeigt, dass die Genehmigung neuer riesiger Tagebauseen vor dem Hintergrund der voranschreitenden Klimakrise und langer Trockenheitsphasen in der Lausitz nicht mehr verantwortbar ist. So riesige Verdunstungsflächen können wir uns nicht leisten", sagt René Schuster von der Bundeskontaktstelle Braunkohle der GRÜNEN LIGA.
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Alle Informationen zur Demo, der Route und den Hintergründen veröffentlicht das Bündnis auf seiner Website.
Titelfoto: Bildmontage: John MacDougall/AFP, Twitter/FridaysBad