Ukraine-Aufzug am Jahrestag der russischen Invasion: Demo der Linken sorgt für Ärger
Leipzig - Am Freitag jährt sich der Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Um den Opfern zu gedenken und eine Beendigung des Krieges zu fordern, fand in Leipzig deshalb eine große Demonstration statt.
Die Initiativgruppe "Freundeskreis der Ukraine in Leipzig" rief zu der Veranstaltung auf, die am Freitag auf einen von der Stadt organisierten Gedenkakt (12 Uhr) sowie auf die Beleuchtung des Rathauses in Ukraine-Farben (17 Uhr) folgte.
"Seit 12 Monaten versammeln sich engagierte Menschen auf Kundgebungen und Demonstrationen, um ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk zu bekunden und eine stärkere Unterstützung der Ukraine von der deutschen Regierung zu fordern", schrieb die Gruppe in der Demo-Ankündigung.
Und für diesen Zweck wurde nun auch am Freitag unter dem Motto "Neun Jahre Krieg, ein Jahr Großinvasion - Freiheit und Frieden für die Ukraine" in der Messestadt auf die Straße gegangen.
Es wurde mit etwa 1000 bis 2000 Teilnehmenden gerechnet, genaue Zahlen waren am Freitagabend noch nicht bekannt. Insgesamt verlief die Demo jedoch friedlich.
Startpunkt war der Augustusplatz, von wo gegen 18 Uhr mit Kerzen und Lichtern über den Dittrichring, Tröndlinring und Willy-Brand-Platz und dann wieder zurückgelaufen wurde.
Auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (64, SPD), der US-Generalkonsul Kenichiro Toko (47), die sächsische Ministerin für Soziales Petra Köpping (64, SPD) sowie eine Vertreterin der iranischen "Woman-Life-Freedom Bewegung" kamen in Redebeiträgen zu Wort.
Parallele Demo der Linken sorgt für Ärger
Parallel dazu war auch eine Demonstration der Linken unter dem Motto "Verhandlungen statt Panzer!" auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz angekündigt - zum Unmut vieler Menschen, die dies als "Gegen-Veranstaltung" zur Demo des ukrainischen Freundeskreises verstehen.
So stellt sich die Partei strikt gegen Waffenlieferungen in die Ukraine und damit auch gegen den Standpunkt der Initiativgruppe und ihrer Anhänger.
Irena Rudolph-Kokot vom Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz" äußerte auf Twitter ihren Unmut und forderte die Linke zur Absage ihres Events auf: "Sie (Anm. d. Red.: Die UkrainerInnen) sollten doch besonders an diesem Tag das Vorrecht haben, ihre Wut und Trauer vorzubringen."
Titelfoto: Lausitz News