Erst Mallorca, jetzt diese Inselgruppe: Tausende gegen Massentourismus auf den Straßen

Teneriffa (Spanien) - Mallorca machte es vor: Auf den zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln haben mehrere tausend Menschen gegen den Massentourismus demonstriert.

Tausende Menschen sind am Wochenende gegen den Massentourismus auf den Kanaren auf die Straße gegangen.  © Estefanía Briganty/Europa Press/dpa

Die Behörden gaben die Zahl der Teilnehmer mit etwa 10.000 an, wie die spanische Nachrichtenagentur Europapress meldete.

Bereits im April hatte es Demonstrationen gegeben, damals waren offiziellen Angaben zufolge mehr als 55.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Demonstriert wurden demnach unter anderem im Ferienort Maspalomas auf Gran Canaria sowie auf Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma und El Hierro. Die Inseln sind aufgrund ihrer Lage vor der Nordwestküste Afrikas und ihres Klimas auch im Winter ein beliebtes Reiseziel.

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Teilnehmer hielten unter anderem Plakate mit den Slogans "Somos extranjeros en nuestra tierra" (etwa: "Wir sind Ausländer in unserem Land") oder "Canarias no es un parque temático" (etwa: "Die Kanaren sind kein Themenpark") in die Höhe.

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Immer mehr Reisende stürmen die Inseln – auch im Winter. Dagegen soll vorgegangen werden.  © -/Europa Press/dpa

Vorwurf: Ungerechte und nicht nachhaltige Entwicklung im Tourismus auf den Kanaren

Die verschiedenen Veranstalter prangerten ein "ungerechtes und nicht nachhaltiges" Entwicklungsmodell im Tourismussektor an, wie Europapress weiter berichtete.

Im Frühjahr und Sommer hatte es auch auf dem spanischen Festland sowie der Baleareninsel Mallorca größere Proteste gegen den Massentourismus gegeben.

Die Reiseindustrie macht in Spanien fast 14 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Auf den Kanarischen Inseln sind es 35 Prozent, auf Mallorca sogar 45 Prozent.

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