Dresden - Scheiternde Koalitionsverhandlungen, zerbrechende Regierung und das Ergebnis der US-Wahlen: Die aktuelle Lage besorgt auch die "Omas gegen Rechts". Deshalb riefen die Aktivistinnen für den Sonnabend mit anderen Organisationen zu einer kleinen Demo auf dem Dresdner Schloßplatz auf. Rund 200 Teilnehmer folgten dem Aufruf.
Ergebnis: "Mit mir wird es keine Regierungsbeteiligung der AfD in Sachsen geben", so der Ministerpräsident. Eine Tolerierung oder zeitweilige Nutzung gemeinsamer Mehrheiten schließt das allerdings nicht aus.
Das brachte in Dresden 14.30 Uhr um die 200 Gegner jedweder Beteiligung der AfD auf die Straße: "Diese Veranstaltung heute soll unserer Forderung Nachdruck verleihen und kann nur ein Auftakt auf unserem weiten Weg zur Verteidigung der Demokratie sein", sagte eine "Oma gegen Rechts". "Wir bleiben wachsam und kreativ."
Gegen die AfD: "Omas gegen Rechts" demonstrieren in Dresden
Auch "Fridays for Future" war dabei
Aber auch jüngere Redner traten auf: "Da sitzt man in der Schule", sagt eine Aktivistin von "Fridays für Future". "Und schaut in den kurzen Pausen heimlich die Nachrichten, um das Wahlergebnis in den USA nicht zu verpassen, nur um zu erfahren, dass eines der einflussreichsten Länder der Welt nun von einem faschistoiden Straftäter regiert wird. Dann bekommt man die Nachricht, dass Michael Kretschmer sich jetzt mit Urban getroffen hat. Jener Herr Kretschmer, der immer von der Brandmauer geredet hat."
Nach einigen Gesangseinlagen erinnerte Rita Kunert (62) an den Jahrestag der Reichspogromnacht. Das Thema Antisemitismus spielte auch nach dem kurzen Aufzug zum Carolaplatz und wieder zurück eine Rolle.
Noch einmal wurde der Pogromnacht erinnert, aber auch auf die aktuellen pogromartigen Übergriffe auf Juden in Amsterdam hingewiesen.
Kurz nach 16 Uhr wurde die Versammlung beendet. Die Polizei hatte keinen Grund einzugreifen.