Demo am Brandenburger Tor: 2000 Menschen solidarisieren sich mit Israel
Berlin - Bei einer Solidaritätskundgebung für das von der islamistischen Hamas angegriffene Israel haben nach vorläufigen Angaben der Polizei rund 2000 Menschen vor dem Brandenburger Tor in Berlin demonstriert.
In der Menge habe weitgehend Ruhe geherrscht, die Stille sei aber immer wieder von wütenden Zwischenrufen durchbrochen worden, berichtete eine dpa-Reporterin am Sonntag. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten das Ende von Unterstützungszahlungen an Palästinenser im Nahen Osten. Auf Plakaten stand etwa "Frieden und Sicherheit für Israel, keine Finanzhilfen für Terroristen".
Am Rande der Demonstration betonte Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegner (51, CDU), dass Berlin an Israels Seite stehe. "Ich finde, wir sollten uns als Stadt nicht spalten lassen. Berlin steht zusammen gegen Terror, gegen Krieg", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Er verurteilte eine pro-palästinensische Versammlung am Samstag im Stadtteil Neukölln, bei der rund 50 Menschen den Großangriff auf Israel feierten. "Es waren leider einige wenige Geschichten, die da in Neukölln stattgefunden haben. Aber jede einzelne ist eine zu viel."
Die Berliner Polizei sei stark aufgestellt: "Die Berliner Polizei wird sowas in den nächsten Tagen mit absoluter Priorität versuchen zu verhindern." Wegner sprach auch bei der Kundgebung.
Polizei verstärkt Sicherheit für israelische Einrichtungen
Nach Angaben einer Polizeisprecherin waren in Berlin am Sonntag 450 Einsatzkräfte der Polizei zusätzlich im Stadtgebiet unterwegs - um die Solidaritätsdemo und jüdische und israelische Einrichtungen verstärkt zu schützen.
Unter den Teilnehmern war auch die 32-jährige Lea. Ihre Eltern, die in Süddeutschland leben, aber ursprünglich aus Israel stammen, seien dort gerade zu Besuch. "Ich finde das alles wahnsinnig gruselig. Der Tag gestern hat sich so lang angefühlt, weil so viel passiert ist."
Sie habe am Samstag in den ersten Stunden des Großangriffs nichts von ihren Eltern gehört. "Am Nachmittag habe ich sie dann erreicht. Sie saßen in einem Bunker und haben Schabbat gehalten."
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa