Darum distanzieren sich Piraten und "Letzte Generation" im Nachgang von Demo in Dresden

Dresden - Auf der falschen Demo gelandet? Am Sonnabend rief ein Bündnis zu einer Demo gegen die Novellierung des Versammlungsgesetzes in Sachsen auf. Mit dabei waren auch die Piraten und die Klimaschützer der "Letzten Generation". Doch wegen der dort angeschlagenen Töne distanzieren sich jetzt beide deutlich von der Demo.

Nach der Demo gegen das Versammlungsgesetz distanzieren sich "Piraten" und "Letzte Generation" von dem Aufzug.
Nach der Demo gegen das Versammlungsgesetz distanzieren sich "Piraten" und "Letzte Generation" von dem Aufzug.  © Petra Hornig

Schon kurz nach Demostart verließen die Piraten die Demonstration wieder: "Wir haben relativ zeitig gemerkt, hier fühlen wir uns nicht wohl", sagt Tigo Stolzenberger (20), politischer Geschäftsführer der sächsischen Piraten.

"Wir möchten nicht gemeinsam mit autoritär-kommunistischen Gruppierungen und Antisemit*innen laufen, deren generelles Auftreten durch Trommeln und marschähnliche Aufzüge auch unserer Vorstellung von der Ausgestaltung einer Versammlung widerspricht."

Tatsächlich rückte das Versammlungsgesetz schnell in den Hintergrund, in Redebeiträgen wurde stattdessen von einem Genozid in Gaza gesprochen, zur Intifada aufgerufen und die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof (†42) zitiert.

Auch die "Letzte Generation" bedauert mittlerweile ihre Teilnahme: "Wir distanzieren uns ausdrücklich von deren geteilten antisemitischen Inhalten", heißt es bei Instagram. "Es ist schade, dass das Thema so zweckentfremdet wurde."

Titelfoto: Petra Hornig

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