Steine fliegen auf Polizei: Erneut Auseinandersetzungen bei Palästinenser-Demo

Berlin - Am Rande einer propalästinensischen Kundgebung in den Berliner Stadtteilen Kreuzberg und Neukölln ist es erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen.

Die Demo sei mit rund 1400 Teilnehmern größer ausgefallen als erwartet.
Die Demo sei mit rund 1400 Teilnehmern größer ausgefallen als erwartet.  © Paul Zinken/dpa

Als die Demo auf der Sonnenallee am Mittwochabend von den Einsatzkräften aufgelöst wurde, kam es zu einem Handgemenge, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur beobachtete. Zur Abschreckung wurde auch ein Wasserwerfer eingesetzt.

Die Polizei nahm mehrere Demonstranten in Gewahrsam, äußerte sich bis zum Morgen aber selbst nicht zu etwaigen Gewalttaten oder möglicherweise verletzten Beamten.

Am Abend hatte eine Polizeisprecherin gesagt, die Demo sei mit geschätzt rund 1400 Teilnehmern größer ausgefallen als erwartet. Angemeldet waren laut Polizei rund 1000 Teilnehmer. Der Protestmarsch begann am Oranienplatz und bewegte sich in Richtung Hermannplatz.

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Demonstrantinnen und Demonstranten riefen unter anderem "Free Palestine", aber auch den antisemitischen Spruch "Kindermörder Israel".

Zu sehen waren auch Schilder mit den Aufschriften "Berlin shall burn" (Berlin soll brennen).

Polizei leitet mehr als 19 Strafverfahren ein

Bereits bei der vergangenen Demo wurden Polizisten vereinzelt mit Steinen und Flaschen angegriffen.
Bereits bei der vergangenen Demo wurden Polizisten vereinzelt mit Steinen und Flaschen angegriffen.  © Christoph Soeder/dpa

Schon am Dienstagabend war eine propalästinensische Demonstration in Neukölln eskaliert.

Polizisten wurden vereinzelt mit Steinen und Flaschen angegriffen. Zudem sei Pyrotechnik gezündet worden, sagte eine Polizeisprecherin. Rund 850 Menschen hatten sich nach Angaben der Polizei versammelt. Letztlich wurde auch diese Demo am Endpunkt Hermannplatz von den Einsatzkräften am späten Abend aufgelöst.

Insgesamt wurden nach Polizeiangaben 19 Strafverfahren eingeleitet wegen tätlichen Angriffs auf und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung sowie Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.

Titelfoto: Paul Zinken/dpa

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