Atom-Aus spaltet die Meinungen: Die einen feiern, andere protestieren
Berlin - Nun soll Schluss sein mit der Nutzung der Atomenergie in Deutschland. Das ist schon lange klar. In Berlin wollen einige gegen das Atom-Aus demonstrieren, für andere ist es ein Tag zum Feiern.
Die Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke sorgt weiterhin für Diskussionen und Proteste. In Berlin sind bislang parallel zu der Maßnahme an diesem Samstag drei Kundgebungen bei der Polizei angekündigt worden.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace feiert den Ausstieg mit einer bildstarken Aktion am Brandenburger Tor: Eine vier Meter hohe Skulptur eines erlegten Dinosauriers soll dort umgeben von Atommüllfässern zu sehen sein.
Entworfen und gebaut hat diese der Düsseldorfer Bildhauer Jacques Tilly, wie Greenpeace mitteilte. Tilly ist international bekannt für seine Wagen im Rosenmontagsumzug.
Auf der Westseite des Brandenburger Tors sowie auf dem Platz vor dem Bundestag sind weitere Kundgebungen geplant.
Zu diesen hat der Verein Nuklearia aufgerufen. Es würden auch Demonstranten aus dem Ausland erwartet, um "ein positives Zeichen unter dem Motto 'Kernkraft gewinnt'" zu setzen, hieß es. Nach Angaben der Polizei werden rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei allen drei Aktionen erwartet. Auch in anderen Städten Deutschland soll es Demonstrationen geben.
Am Samstag sollen die drei verbliebenen Kernkraftwerke - Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg - in Deutschland endgültig vom Netz gehen. Eigentlich sollte dies schon Ende vergangenen Jahres passieren.
Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die Ampel-Koalition im vergangenen Jahr jedoch, die Meiler über den Winter noch weiterlaufen zu lassen.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa