Aschaffenburg - Alle Hände voll zu tun hatte die Polizei einen Tag vor der Bundestagswahl in Aschaffenburg. Rund um den Park Schöntal, in dem vor etwa einem Monat ein blutiger Messermord stattfand, versammelten sich unter anderem Rechtsextreme für einen Demonstrationszug.
Dies vermeldete ein Sprecher der Polizei am heutigen Samstagabend. Zuvor hatten sich zwischen 14 und 18 Uhr rund 1800 Menschen verschiedenster Gesinnung in Aschaffenburg versammelt, darunter circa 500 Personen, die eigenen Angaben nach gegen linke Hetze und Gewalt aufmarschierten.
Dem gegenüber standen gleich vier weitere Demonstrationen, unter anderem 1000 Anhänger der Organisation "Aschaffenburg ist bunt", die mit Regenbogenbannern und Plakaten gegen die weiteren Demonstrierenden agierten.
Darüber hinaus hatte der unterfränkische AfD-Beisitzer Michael Hetzel eine Kundgebung angemeldet. Wie die Ordnungshüter weiter mitteilten, war es bereits am gestrigen Freitagabend zu einem Autokorso der rechtsgesinnten Demonstranten gekommen, bei dem es vereinzelte Zwischenfälle und sogar Verkehrsunfälle gab.
Dies potenzierte sich am heutigen Samstag noch um ein Vielfaches. So musste ein Großaufgebot an Beamten unter anderem vor Beginn des eigentlichen Geschehens eine etwa 30-köpfige, teils vermummte Personengruppe genauer unter die Lupe nehmen.
Neben der Feststellung eines verfassungswidrigen Tattoos bei einem der Kontrollierten stellte sich auch heraus, dass mehrere Personen mit Schutzbewaffnung, wie beispielsweise speziellen Handschuhen, ausgestattet waren.
Demonstrations-Marathon in Aschaffenburg: Polizei kann positives Fazit ziehen
Gegen die Personengruppe sowie weitere Teilnehmer, die sich auch im Verlauf der Demos immer wieder vermummten, wurden entsprechende Verfahren eingeleitet. Des Weiteren laufen Verfahren gegen die Verursacher der Unfälle des Vortages.
Nichtsdestotrotz konnten die Ermittler ein weitestgehend positives Fazit ziehen, da keine schwerwiegenden Zwischenfälle aufgetreten seien. Lediglich der Straßenverkehr im Stadtgebiet Aschaffenburgs sei stundenlang stark beeinträchtigt gewesen.