"Aggressive Bild-Sprache": CDU-Ärger wegen "verstörendem" Bauern-Plakat!
Dresden - Am heutigen Montag beginnt die Protestwoche der Bauern und der Blick richtet sich auf Sachsen: Während Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) versucht, sich an die Spitze der Proteste zu setzen, wird ein Beitrag der CDU-Fraktion selbst in der eigenen Partei heftig kritisiert. Die Landwirte selbst wiederum versuchen, sich von Trittbrettfahrern aus der Neonazi-Szene abzugrenzen.
Ein wütender Bauer mit der Mistgabel nach vorn gereckt: Damit wirbt die CDU-Fraktion gegen die Agrarpolitik der Regierung.
"Die aggressive Bildersprache dieses Plakates ist verstörend", moniert Peter Altmeier (64), Ex-Umweltminister und CDU-Urgestein.
"Sie schadet den Anliegen der Landwirte und ebenso der politischen Debatten-Kultur. Es wäre gut, wenn die Urheber sich davon klar distanzieren würden", so Altmeier.
Die Sachsen sehen es anders: "Hat die CDU-Fraktion in diesem Moment zu Gewalt aufgerufen?", so Vize-Fraktions-Chef Georg-Ludwig von Breitenbuch (52) im Podcast "Tacheles". "Nein, das ist eine Darstellung, die letztendlich die Wut darstellt."
Das sei keine Angriffs-, sondern eine Defensivhaltung.
Bauern-Kodex soll bestimmte Symbole verbieten
Verteidigen müssen sich auch die Landwirte, die am heutigen Montag - bis auf zwölf Auffahrten - alle Zugänge zu den sächsischen Autobahnen blockieren wollen:
"Wir grenzen uns ganz klar von extremistischen Trittbrettfahrern ab", sagt Robert Erdmann (37), Sprecher von "Land schafft Verbindung".
"Genau deshalb haben wir uns einen Kodex gegeben, der solche Symbole verbietet, und unsere Kundgebung auf den Mittwoch gelegt. Am Montag sind in Sachsen nur die Autobahn-Aktionen von uns!", erklärt der 37-Jährige.
Auch diese sind mit den Behörden abgesprochen und je nach Kommune beauflagt: "In der Region Leipzig beispielsweise wird zwischen 11.30 Uhr und 13 Uhr alles freigemacht", so Erdmann.
Im Landkreis Zwickau wiederum müssen alle Blockaden jede Stunde für mindestens 20 Minuten geöffnet werden.
Titelfoto: Screenshot/Facebook/CDU-Fraktion des Sächsischen Landtags