ACAB-Demo in Leipzig: Hunderte protestieren gegen Polizeigewalt, Feuerwehr muss anrücken
Leipzig - Am Dienstagabend gingen rund 450 Personen im Rahmen einer polizeikritischen Demonstration in Leipzig auf die Straße.
Anlass für den Aufzug war das gestrige Datum 13.12., das der Buchstabenkombination "ACAB" ("All cops are bastards") entspricht. In zahlreichen Städten - unter anderem Leipzig - wird in diesem Zusammenhang jährlich gegen Polizeigewalt und Machtmissbrauch in den Behörden demonstriert.
Die Demo begann um 19 Uhr mit einer Auftakt-Kundgebung vor dem Grassimuseum am Johannisplatz, danach bewegten sich die Teilnehmenden über die Karl-Liebknecht-Straße in Richtung Connewitz. Begleitet wurde der Aufzug von zahlreichen Polizeibeamten, insgesamt waren am Abend zwei Hundertschaften im Einsatz.
"Mit Start des Aufzuges kam es zum Zünden von pyrotechnischen Erzeugnissen und zu Vermummungen, so dass die Demonstration immer wieder gestoppt werden musste", berichtete Polizeisprecherin Sandra Freitag am Mittwoch.
So beispielsweise auch direkt vor der Polizeidirektion, an deren Fassade einige Teilnehmende Eier warfen, welche mit roter Farbe gefüllt waren.
Der restliche Weg verlief dann friedlich. Am Connewitzer Kreuz wurde die Demo vom Versammlungsleiter beendet, danach verstreuten sich die beteiligten Personen, während die Polizei weiter Präsenz zeigte. "Im Einsatz wurden mehrere Anzeigen gefertigt, unter anderem wegen Verstößen gegen das Sächsische Versammlungsgesetz", so die Sprecherin.
Demo musste immer wieder von der Polizei gestoppt werden
Wie die Polizei außerdem berichtete, wurden im Nachgang der Demo in Connewitz zwei Mülltonnen sowie ein Citroën Crossback von unbekannten Tätern in Brand gesetzt.
Während der Mülltonnen-Brand in der Dölitzer Straße eigenständig von den Nachbarn gelöscht werden konnte, musste die Feuerwehr zum Löschen des Autobrandes in der Bornaischen Straße auf einem öffentlichen Parkplatz schwerere Geschütze auffahren. Glücklicherweise konnte verhindert werden, dass die Flammen sich ausbreiteten. Es entstand Sachschaden in Höhe von etwa 10.000 Euro.
Nachdem die Feuerwehrleute nicht weit entfernt einen weiteren brennenden Abfallbehälter (Schaden: etwa 1000 Euro) gelöscht hatten, konnten sie endlich Feierabend machen.
Jetzt ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung.
Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa