Werbung für Impfungen: Krankheitswelle mit neuer Corona-Variante

Dresden - Kaum ist die Tropenhitze in Sachsen vorbei, kündigt sich mit den zuletzt stark gefallenen Temperaturen die erste Erkältungswelle der Saison an. Neben einem Anstieg der Grippefälle bereitet vor allem eine neue Corona-Variante Sorgen.

Wenn sich jemand in der Familie mit der neuen Omikron-Variante KP.3.1.1 ansteckt, trifft es oft alle anderen Familienmitglieder mit kurzer Verzögerung auch. (Symbolbild)
Wenn sich jemand in der Familie mit der neuen Omikron-Variante KP.3.1.1 ansteckt, trifft es oft alle anderen Familienmitglieder mit kurzer Verzögerung auch. (Symbolbild)  © picture alliance/dpa/Engelhard

Fast jeder kennt jemanden, der in den vergangenen Wochen mit einem mehr oder weniger schweren Infekt zu kämpfen hatte.

Ursache dafür ist auch die schnelle Ausbreitung einer Corona-Variante (Omikron) mit der Bezeichnung KP.3.1.1, die laut der Medizinplattform "gelbe-liste.de" noch infektiöser wirkt als ihre Vorgänger.

Zwar wird wegen der Kosten nicht mehr in jedem Fall untersucht, ob tatsächlich Corona hinter einer Erkältungskrankheit steckt und wenn ja, welche Variante.

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Zuverlässiges Indiz für die steigende Anzahl von Fällen ist jedoch auch die im Abwasser gemessene Zahl an Viren. "Im Abwassermonitoring ist seit Anfang August ein leichter Anstieg in der aggregierten Sars-Cov-2-Viruslast zu beobachten", heißt es dazu im aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Das passt zu den von August bis September registrierten Corona-Fällen im Freistaat. Sie nahmen von 340 auf über 600 Fälle zu.

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (66, SPD) rät, Grippe nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (66, SPD) rät, Grippe nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.  © Petra Hornig
Wer noch keine drei Impfungen oder eine Corona-Erkrankung hatte, sollte sich impfen lassen, empfiehlt die Ständige Impfkommission.
Wer noch keine drei Impfungen oder eine Corona-Erkrankung hatte, sollte sich impfen lassen, empfiehlt die Ständige Impfkommission.  © Thomas Türpe

RKI warnt vor einer größeren Corona-Welle im Herbst

Super ansteckend: Diese Corona-Variante ist derzeit bundesweit auf dem Vormarsch. (Symbolbild)
Super ansteckend: Diese Corona-Variante ist derzeit bundesweit auf dem Vormarsch. (Symbolbild)  © imago/Sascha Steinach

Mit einer 7-Tage-Inzidenz von 9,3 Covid-19-Fällen je 100.000 Einwohner liegt Sachsen aktuell bundesweit an dritter Stelle nach Sachsen-Anhalt und Hamburg. Da kaum getestet wird, ist dieser Wert allerdings nicht mehr aussagekräftig.

Noch ist die Lage weitgehend stabil, aber erste Experten warnen vor einer größeren Welle noch in diesem Herbst. Schon in den vergangenen Wochen lagen laut RKI die Atemwegserkrankungen "auf einem höheren Niveau als sonst um diese Jahreszeit".

Insgesamt wurden bisher 20.641 Influenza-Fälle (Grippe) (2023: 4362 Fälle), 7371 Corona-Infektionen (2023: 35.842), 6099 Erkrankungen durch Respiratorische Synzytial-Viren (RS-Viren) (2024: 3877) sowie 1118-mal Keuchhusten (2024: 80) in Sachsen registriert.

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Mit Blick auf die Influenza wirbt Gesundheitsministerin Petra Köpping (66, SPD) dafür, sich mit der "wirksamen und gut verträglichen Impfung" zu schützen.

Bei Corona empfiehlt die Ständige Impfkommission des Bundes eine Herbstauffrischung für alle ab 18, die weniger als dreimal geimpft oder an Corona erkrankt waren. Das gilt insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen.

Atemwegserkrankungen: Hoher Krankenstand in Sachsens Firmen

Noch sind die sächsischen Wartezimmer nicht komplett überfüllt. Aber der Krankenstand allgemein ist hoch. (Symbolbild)
Noch sind die sächsischen Wartezimmer nicht komplett überfüllt. Aber der Krankenstand allgemein ist hoch. (Symbolbild)  © imago/Jochen Tack

Ein Ansturm auf die Arztpraxen wegen der steigenden Fälle von Atemwegserkrankungen ist bisher zwar nicht ablesbar, dennoch ist der Krankenstand unter den sächsischen Beschäftigten mit einem Anteil von 6,9 Prozent (Deutschland: 6,6) laut Krankenkasse AOK Plus hoch.

Demnach kamen im ersten Halbjahr auf 100 Versicherte 112,3 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen.

Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer (55,3 Prozent) meldete sich seit Januar einmal oder mehrfach krank. Die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Fall lag bei 11,1 Kalendertagen. Meistens waren Atemwegserkrankungen die Ursache (27,3 Prozent), gefolgt von Muskel- oder Skelettbeschwerden.

Nordsachsen verzeichnete mit 7,5 Prozent wieder den höchsten Krankenstand. In Dresden lag er mit 6,2 Prozent erneut am niedrigsten.

Die Zahlen seien aufgrund des Marktanteils von mehr als 50 Prozent repräsentativ für den Freistaat, so die Krankenkasse.

Titelfoto: Thomas Türpe, Petra Hornig

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