Trotz Null-Covid-Politik: Neues Corona-Hoch in China
Peking - Die Null-Covid-Strategie Chinas ist zum Scheitern verurteilt. Dennoch hält die Staatsführung unbeirrt an ihr fest.
Am Montag wurden im Reich der Mitte über 5600 neue Covid-19-Fälle registriert, berichtete Gulf News Asia.
Das ist die höchste amtlich gemeldete Tageszahl seit sechs Monaten.
Fast die Hälfte der neuen Infektionen entfällt auf die Provinz Guangdong - ein wichtiges Produktionszentrum im Süden des Landes, in dem sich große Häfen und Fabriken befinden.
Vor allem die Chipindustrie leidet noch immer deutlich unter dem Zero-Covid-Ziel der Regierung. So musste der taiwanesische Tech-Gigant Foxconn seine Prognose für das Quartalsergebnis nach unten korrigieren, da eine der weltgrößten iPhone-Fabriken abgeriegelt wurde.
Apple gab die Warnung heraus, dass die Produktion "vorübergehend beeinträchtigt" sei und es zu Verzögerungen bei der Auslieferung von Kundenbestellungen kommen werde.
Nach über zwei Jahren Null-Covid-Politik steigt der Unmut der Bevölkerung weiter an. Die nationale Gesundheitsbehörde kündigte dennoch an, weiter "unerschütterlich" am derzeitigen Corona-Ziel festzuhalten.
Da die chinesische Wirtschaft in Zukunft mit weiteren Verlusten und Produktionsausfällen zu kämpfen haben wird, wurde in Chinas Online-Netzwerken zuletzt z. T. deutliche Kritik geäußert.
Titelfoto: HECTOR RETAMAL / AFP