Studieren im Schatten des Virus: Uni Hohenheim stellt Regeln auf
Deutschland - Die Lage rund um das neuartige Coronavirus in Deutschland hat sich in den zurückliegenden Wochen weiter entspant. Grund zur Entwarnung gibt es laut Bundesregierung und RKI jedoch nicht.
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Update, 9. Juli, 11.10 Uhr: Studieren im Schatten des Virus - Uni Hohenheim stellt Regeln auf
Mehr Zeit für Vorlesungen, Vorfahrt für Studienanfänger, flexible Online-Angebote und strenge Hygieneregeln: Die Stuttgarter Universität Hohenheim hat als nach eigenen Angaben erste baden-württembergische Hochschule detaillierte Vorgaben für das Wintersemester formuliert. Ziel sei es zum einen, trotz der Corona-Beschränkungen ein Studium sowohl auf dem Campus als auch per Mausklick über das Internet zu ermöglichen. Außerdem müsse die Universität stets in der Lage sein, flexibel auf neue Infektionslagen zu reagieren, sagte Hohenheims Rektor Stephan Dabbert am Donnerstag.
Vom 2. November an sollen unter anderem die Vorlesungszeiten auf 7 bis 21 Uhr und auf sechs Tage in der Woche ausgeweitet werden, damit möglichst viele kleinere Gruppen auf dem Campus arbeiten könnten, teilte die Universität mit. Studienanfänger erhielten Priorität, ebenso wie Seminare, Praktika, Laborarbeit und andere praktische Veranstaltungen.
Für Risikogruppen und Studenten im Ausland, die wegen des Coronavirus nicht einreisen dürften, werde es flexible Online-Angebote sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache geben. Als Alternative zu schriftlichen Prüfungen im Seminarraum testet die Uni, wie sich diese auch online ablegen lassen.
"Wenn alle Maßnahmen greifen, können wir erreichen, dass Studierende bis zu 25 Prozent der sonst üblichen Zeit im persönlichen Austausch vor Ort verbringen", schätzte Rektor Dabbert.
Allerdings sei das Corona-Risiko an Universitäten ungleich größer und die Vorbeugung komplexer als an anderen Bildungseinrichtungen. "Im Normalbetrieb haben wir 12.000 Menschen auf dem Campus. In einer Vorlesung können sich mehrere Hundert Personen aus verschiedenen Semestern und Studiengängen mischen."
Wenig später könnte jeder von ihnen mit ganz anderen Kommilitonen zusammentreffen. "Und weil viele aus der ganzen Republik stammen, reist eine beträchtliche Zahl am Wochenende durch das halbe Bundesgebiet", sagte Dabbert.
Update, 9. Juli, 11.05 Uhr: Arbeitgeberverbände sehen durch Corona-Krise 60.000 Jobs in Gefahr
Der konjunkturelle Einbruch durch die Corona-Pandemie gefährdet nach Einschätzung der Arbeitgeber rund 60.000 Jobs in Niedersachsen. "Wir erwarten, dass dieses Jahr etwa 30.000 Stellen verloren gehen, zu einem größeren Teil als Folge der Nicht-Wiederbesetzung von freiwerdenden Stellen, aber auch als unmittelbare Folge von Entlassungen", sagte Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände, am Donnerstag in Hannover. Für 2021 werde nach derzeitigem Stand dann noch einmal ein Stellenverlust in ähnlicher Größenordnung befürchtet.
Grundlage für die Prognose ist eine Umfrage, an der sich mehr als 800 Unternehmen - schwerpunktmäßig aus der Industrie, aber auch aus Handel und Dienstleistungen - beteiligt haben. In der Metall- und Elektroindustrie liegen die Umsätze demnach im Schnitt rund 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Viele Firmen verzeichneten weniger als 50 Prozent Auslastung. Für das zweite Halbjahr rechneten sogar 75 Prozent der Betriebe damit, dass sich die Auftragslage noch einmal verschlechtern wird, wie Niedersachsenmetall mitteilte.
Ab dem Herbst droht Schmidt zufolge eine Insolvenzwelle, die auf den Arbeitsmarkt durchschlagen wird. Er befürchte, dass Strukturanpassungen zu einer Verlagerung von Jobs ins südosteuropäische Ausland führen. "Diese Arbeitsplätze sind unwiederbringlich weg", sagte Schmidt.
Die niedersächsische Landesregierung will die Krise mit Milliardenhilfen bewältigen. Nachdem bereits Ende März ein erster Nachtragshaushalt über 4,4 Milliarden Euro einstimmig beschlossen wurde, soll der Landtag Mitte Juli über eine weitere Etataufstockung mit 8,4 Milliarden Euro entscheiden.
Die Beschäftigten der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie müssen derzeit coronabedingt auf reguläre Lohnsteigerungen verzichten. Bei ihrer "Not-Tarifrunde" im März vereinbarten Arbeitgeber und IG Metall aber auch eine besondere Unterstützung bei Kurzarbeit und Kinderbetreuung. Wegen der starken Belastung vieler Betriebe war es zu einem vorzeitigen Tarifabschluss gekommen.
Update, 9. Juli, 11 Uhr: Rund fünf Millionen Euro Schaden durch falsche Soforthilfe-Anträge
Durch falsche Anträge auf Corona-Soforthilfe sind laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bislang rund fünf Millionen Euro Schaden entstanden. Dies müsse man aber in Relation zur Gesamtauszahlung von 4,5 Milliarden Euro sehen, sagte Reul am Donnerstag in Düsseldorf.
Bei den falschen Anträgen geht es um Personen, die unberechtigte Hilfen beantragt oder mehrere Anträge gestellt haben.
Bei den sogenannten Fake-Webseiten für Soforthilfe seien bislang sieben Internetadressen "sicher ermittelt" und beschlagnahmt oder geblockt worden, erklärte Reul. Insgesamt seien bislang rund 1300 Anzeigen zu Fake-Websites eingegangen - bei einem Schaden von 281.000 Euro.
Zudem hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen zwischen Ende März und Ende Juni 50.587 Menschen gezählt, die gegen die Corona-Schutzmaßnahmen verstoßen haben. Diese Zahl nannte Innenminister Herbert Reul ebenso am Donnerstag in Düsseldorf.
Er betonte, dass dies nur die Fälle seien, bei denen die Polizei involviert war. Grundsätzlich liegt die Zuständigkeit bei den örtlichen Behörden mit ihren Ordnungsämtern. Bei den Fällen seien 36.837 Erwachsene, 11.404 Jugendliche und 2346 Kinder gezählt worden.
"Die meisten Menschen verhalten sich vorbildlich und diszipliniert. Trotz des Verbots gibt es aber einige, die sich nicht an die Regeln halten. Der Drang nach frischer Luft ist nachvollziehbar, aber Corona ist noch nicht vorbei", erklärte Reul.
Update, 9. Juli, 10.55 Uhr: Polizei-Einsatz am Haus von Clemens Tönnies
Ein Fernsehteam hat für einen Polizeieinsatz am Privathaus von Unternehmer Clemens Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gesorgt. Wie eine Sprecherin der Kreispolizei Gütersloh am Donnerstag erklärte, wird nach dem Vorfall am Dienstagnachmittag wegen Hausfriedensbruchs ermittelt.
Ein Tönnies-Sprecher sagte dem "Westfalen-Blatt", dass drei Personen in einem Auto Tönnies abgepasst und ihn bis zu seinem Wohnhaus verfolgt hätten. Was noch geschah, lest Ihr >>> hier.
Update, 9. Juli, 10.45 Uhr: Schottland-Reisende müssen nicht mehr in Quarantäne
Wer von Deutschland nach Schottland reist, muss dort nicht mehr in eine zweiwöchige Quarantäne. Die Maßnahme werde an diesem Freitag (10. Juli) für internationale Passagiere aus 57 Staaten aufgehoben. Darüber informiert Visit Scotland unter Verweis auf eine Entscheidung der schottischen Regierung.
Zu den 57 Ländern ohne Quarantänepflicht zählen vorerst 26 europäische, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Passagiere aus diesen Staaten müssen jedoch weiterhin ein Online-Formular ausfüllen sowie Kontaktdaten, Reisedaten und Adressen ihres endgültigen Aufenthaltsorts angeben, wie Visit Scotland erläutert.
Zuvor hatte bereits England entschieden, die verpflichtende Quarantäne von 14 Tagen für Einreisende aus 59 Ländern zum 10. Juli aufzuheben. Schottland gehört wie England zu Großbritannien.
Update, 9. Juli, 10.35 Uhr: Asylbewohnerunterkünfte und Jobcenter unter Quarantäne - 70 Tests
Wegen einer Corona-Infektion sind in Dahn im Kreis Südwestpfalz die Bewohner von drei Asylunterkünften unter Quarantäne gestellt worden. Die rund 70 Menschen sollten am Donnerstag auf Covid 19 getestet werden.
Dafür werde eine mobile Testgruppe in die Einrichtungen fahren. Mit den Ergebnissen sei voraussichtlich in zwei Tagen zu rechnen, sagte ein Sprecher des Kreises in Pirmasens. Ein Jobcenter, das sich im selben Gebäude wie eine der Unterkünfte befindet, wurde vorübergehend geschlossen. Die Mitarbeiter seien im Homeoffice oder arbeiteten an anderen Standorten.
Ein 31 Jahre alter Mann aus der Asylunterkunft in dem Gebäudekomplex war am Dienstag positiv getestet worden. Enge Kontaktpersonen des Mannes seien unter Quarantäne gesetzt worden, die Nachverfolgung der Kontakte dauere aber noch an.
Update, 9. Juli, 10.25 Uhr: Gericht schmettert Corona-Klage von Gastwirt ab
Das Landgericht Hannover hat die Klage eines Gastwirts auf Entschädigung wegen der coronabedingten Schließung seines Restaurants abgewiesen. Für die Klage gegen das Land Niedersachsen und einen Entschädigungsanspruch gebe es keine Rechtsgrundlage im Bundesinfektionsschutzgesetz, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag zu dem Zivilverfahren (Az.: 8 O 2/20).
Nach Ansicht des Richters habe der Gesetzgeber keine Entschädigung für Gastronomen in dem Gesetz vorgesehen. Hätte der Bundestag dies gewollt, dann hätte er es Ende März noch tun können, als Verdienstausfallregelungen für Eltern beschlossen wurden, die wegen der Schul- und Kitaschließungen ihre Kinder zu Hause betreuen mussten.
Kläger Gerrit Schweer betreibt ein Lokal im Ausflugsort Steinhude am Steinhuder Meer in der Region Hannover. Sein von einem Steuerberater attestierter Schaden beläuft sich auf rund 52.000 Euro. Der Gastronom verlangte 10.000 Euro Entschädigung vom Land.
Auch aus dem Landespolizeigesetz mit seinen Entschädigungsregelungen ergeben sich keine Ansprüche, wie der Sprecher erklärte. Bundesrecht gehe vor Landesrecht, ein Rückgriff auf ein Landesgesetz sei daher nicht möglich. Auch aus dem allgemeinen Staatshaftungsrecht ergeben sich demnach keine Ansprüche.
Der Richter argumentierte zudem, er würde Richterrecht schaffen und einen Entschädigungsanspruch konstruieren, wenn er der Klage stattgeben würde - und der Gesetzgeber müsste zahlen. Das wiederum hätte drastische Folgen für die öffentlichen Haushalte.
Update, 9. Juli, 10.20 Uhr: Studie: Viele Unternehmen planen nach Corona mit mehr Homeoffice
Das Homeoffice dürfte einer Studie zufolge auch über das Ende der Corona-Zeit hinaus an Bedeutung gewinnen und in vielen Unternehmen neue Normalität werden. Forscher des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und der Deutschen Gesellschaft für Personalführung haben für ein Lagebild die Stimmung in rund 500 Unternehmen abgefragt. Ergebnis: Fast die Hälfte (42 Prozent) hat schon beschlossen, die Möglichkeiten, von zu Hause aus zu arbeiten, nach der Corona-Krise noch auszuweiten.
Ein ebenso großer Anteil ist zwar noch unentschlossen, zurück zu weniger Homeoffice will aber kaum ein Unternehmen, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Studie.
Die übergroße Mehrheit der Unternehmen habe gute Erfahrungen gemacht. So seien fast 90 Prozent mehr oder minder eindeutig zu der Erkenntnis gelangt, dass bei ihnen mehr Homeoffice möglich sei, ohne dass dadurch irgendwelche Nachteile entstünden.
Fast ebenso viele sind zudem der Ansicht, dass sie den Wunsch der Mitarbeiter, von zu Hause aus zu arbeiten, künftig nicht mehr so einfach ablehnen können.
Bedarf an Nachbesserungen gebe es allerdings auch, schreibt das Forscherteam um Studienleiterin Josephine Hofmann.
Das am häufigsten genannte Defizit sei eine fehlende Strategie gegen sogenannte Entgrenzungserscheinungen. Sprich: bei vielen verschwimmt im Homeoffice die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit, ohne dass die Unternehmen und die verantwortlichen Führungskräfte ein Rezept dagegen hätten.
Zudem fehle es bei der "Führung auf Distanz" an Routine. Auch technische Mängel machten die Unternehmen aus. Vor allem wurden Schwierigkeiten beklagt, Dokumente elektronisch signieren zu können.
Update, 9. Juli, 10.05 Uhr: Baden-Württemberg gibt Atemschutzmasken an Kliniken und Altenheime ab
Die baden-württembergische Landesregierung hat im Zuge der Corona-Pandemie einen Vorrat von Atemschutzmasken für mindestens zwei Monate angelegt, um drohenden Engpässen vorzubeugen. Nun will das Land Masken im Wert von zehn Millionen Euro an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste kostenlos abgeben, wie das Staatsministerium am heutigen Donnerstag in Stuttgart mitteilte.
Der Mund-Nasen-Schutz war in der ersten Phase der Pandemie nicht immer ausreichend vorhanden - daraufhin hatte sich auch das Land in die Beschaffung eingeschaltet.
Nach einem weiteren Beschluss der Corona-Lenkungsgruppe kann Besuchern die Übernachtung im Südwesten verboten werden, wenn sie aus einem Gebiet in Deutschland mit erhöhtem Infektionsrisiko kommen.
Eine Ausnahme von diesem Beherbergungsverbot sei möglich, wenn der Gast nachweisen oder glaubhaft machen könne, dass er sich in den sieben Tage vor der Anreise nicht in einem solchen Gebiet aufgehalten habe oder nachweislich keine Anzeichen einer Corona-Infektion aufweise.
Update, 9. Juli, 10 Uhr: Intendant Hinkel befürchtet Qualitätseinbußen für Theater-Macher
Der Theater-Macher und Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, Joern Hinkel, befürchtet wegen der Corona-Krise weniger Qualität auf der Bühne. "Da wird man das ein oder andere reduzieren müssen. Das wird wohl zu Einbußen führen", sagte der 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf veränderte Arbeitsbedingungen.
Wegen der Abstands- und Hygieneregeln können Theater und Festivals derzeit im Zuschauerraum nicht komplett ausgelastet werden. Das führt zu geringeren Einnahme-Erwartungen und weniger Mitteln für Produktionen.
Hinkel sagte: "Wir müssen uns sicher über Qualität und Quantität Gedanken machen. Man wird nicht immer aus dem Vollen schöpfen können - was die Anzahl der Schauspieler und die Ausstattung auf der Bühne betrifft. Aber das eigentlich Wichtige sind ja Inhalte und Geschichten."
Hinkel muss sich nach der coronabedingten Absage der Festspiele bereits jetzt Gedanken über die nächste Saison machen. "Wir kalkulieren mit verschiedenen Szenarien, weil wir nicht wissen, wie sich die Finanzlage und die Situation mit dem Virus entwickelt." Er sei aber sicher, dass zwei für diese Saison geplante Uraufführungen im Sommer 2021 gezeigt werden: das Musical "Goethe" und "Der Club der toten Dichter".
Das Schauspiel will Hinkel selbst inszenieren. Was sonst noch auf dem Programm stehen werde, sei noch ungewiss: "Das müssen wir uns überlegen. Theater muss als eine der aktuellsten Kunstformen auf die Geschehnisse der Gegenwart reagieren können."
Die Bad Hersfelder Festspiele gehören zu den Höhepunkten im Kulturkalender Hessens. Im vergangenen Jahr strömten knapp 100.000 Zuschauer zu den Vorführungen.
Update, 9. Juli, 9.50 Uhr: Neustart der Darts-Tour: Primus van Gerwen wieder siegreich
Darts-Primus Michael van Gerwen hat gleich zum Neustart der Tour den nächsten Turniersieg geholt. Der 31 Jahre alte Niederländer siegte am späten Mittwochabend zum Auftakt der sogenannten Summer Series, mit welcher der Weltverband PDC nach rund vier Monaten Corona-Pause wieder den Spielbetrieb aufnimmt.
Das Endspiel in Milton Keynes entschied van Gerwen mit 8:7 gegen Weltmeister Peter Wright aus Schottland für sich. Ein Achtungserfolg gelang dem Deutschen Gabriel Clemens, der sich mit Siegen über Steve Beaton und Mensur Suljovic bis ins Halbfinale kämpfte. Dort unterlag der Saarländer mit 3:7 dem späteren Turniersieger van Gerwen.
Update, 9. Juli, 9.45 Uhr: Südafrikanische Provinz plant Zehntausende Gräber
Angesichts der rasant steigenden Zahl an Corona-Infektionen bereitet Südafrikas Wirtschaftszentrum um Johannesburg Zehntausende Gräber vor. Die Gauteng-Provinz - zu der neben Johannesburg auch noch die Hauptstadt Pretoria gehört - wolle auf plötzlichen Bedarf reagieren können, sagte der regionale Gesundheitsminister Bandile Masuku.
Am Vortag hatte er einen neuen Friedhof besucht und vor laufender Kamera auf die Frage nach der Zahl der künftigen Grabstätten dort erklärt: "Die Zahl liegt bei rund 24.000, mit einer möglichen Aufstockung auf 36.000." Es sei eine unangenehme Aufgabe. Auch in anderen Kommunen würden Plätze gesucht und Land angekauft.
Das Wirtschaftszentrum rund um Johannesburg hat nun offiziell die Westkap-Provinz um Kapstadt als Schwerpunktregion mit den meisten Fällen abgelöst. Die Provinz Gauteng stellt nach den letzten verfügbaren Zahlen mit 75.015 Fällen ein Drittel aller landesweiten Fälle, die Westkap-Provinz folgt mit 73.292 Fällen. Insgesamt hat Südafrika demnach 224.665 Corona-Fälle gemeldet.
Das Coronavirus hatte sich im Vergleich zu anderen Weltregionen in Afrika bisher relativ langsam verbreitet, und die meisten Regierungen haben rasch strenge Maßnahmen verhängt. Südafrika gilt laut einer Übersicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf dem Kontinent als am stärksten betroffen bei der Zahl der Fälle.
Update, 9. Juli, 9.30 Uhr: Studentenwohnheime unter Quarantäne - erste Ergebnisse erwartet
Bei den unter Corona-Quarantäne stehenden Studentenwohnheimen in Koblenz erwarten die Behörden am heutigen Donnerstag die ersten Ergebnisse eines groß angelegten Tests von Bewohnern. Damit sei im Laufe des Vormittags zu rechnen, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz.
Die drei Wohnheime im Stadtteil Karthause waren am Mittwoch nach Corona-Fällen unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor hatten drei Bewohner Symptome gespürt und waren ins Krankenhaus gegangen. Ein Schnelltest am Dienstagabend war positiv. Daraufhin wurden auch Kontaktpersonen getestet, die ebenfalls Symptome gezeigt hatten.
Polizisten hatten am Mittwochnachmittag alle Ausgänge der Studentenwohnheime kontrolliert. Zwei Betroffene leben den Angaben zufolge in einem Wohnheim, der dritte in einem weiteren. Das dritte Gebäude sei wegen Kontakten von Bewohnern zu den anderen beiden Wohnheimen ebenfalls unter Quarantäne gestellt worden.
Nach Angaben der Stadt waren am Mittwoch 188 Bewohner getestet worden. Dazu waren 95 Mitarbeiter von Gesundheitsamt, Ordnungsamt, Katastrophenschutz, Polizei und Feuerwehr im Einsatz. Die Wohnheime bieten insgesamt Platz für rund 350 Bewohner. Laut Kreisverwaltung befinden sich derzeit aber nicht alle Bewohner in Koblenz.
Update, 9. Juli, 9 Uhr: Weniger Firmenpleiten im April - Corona-Pause wirksam
Trotz fortschreitender Corona-Krise sind im April weniger Firmen in die Pleite gerutscht als ein Jahr zuvor. 1465 Fälle meldeten die deutschen Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag. Das waren 13,3 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresmonat.
Ein wichtiger Grund für den Rückgang ist aber, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen seit dem 1. März 2020 ausgesetzt ist. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie spiegeln sich somit bislang nicht wider, folgern die Statistiker. Zudem kann die Bearbeitung von Anträgen bei den Gerichten derzeit länger dauern, weil auch dort der Betrieb nur eingeschränkt läuft. Etliche Ökonomen rechnen für das Gesamtjahr mit einem spürbaren Anstieg der Firmenpleiten.
Im April gab es die meisten Firmenpleiten im Baugewerbe mit 249 Fällen. Handelsunternehmen einschließlich Kfz-Werkstätten stellten 231 Insolvenzanträge, im Gastgewerbe waren es 159 Fälle. Im Schnitt waren die Betriebe größer als vor einem Jahr, denn die Forderungen der Gläubiger lagen mit knapp 3,2 Milliarden Euro deutlich über der Summe des Vorjahresmonats (1,7 Mrd Euro).
Die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren in Deutschland nahm im Juni wie auch schon im Mai weiter ab. Auf der Grundlage vorläufiger Angaben sank sie im Juni um 8,6 Prozent in der Jahresfrist.
Update, 9. Juli, 8.55 Uhr: Südzucker-Geschäft mit Tiefkühlpizzen legt dank Corona kräftig zu
Der Nahrungsmittel- und Zuckerproduzent Südzucker hat im ersten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres 2020/21 von einer coronabedingt hohen Nachfrage nach Tiefkühlpizzen und Fertiggerichten profitiert. In den drei Monaten bis Ende Mai zogen in der Spezialitäten-Sparte, in der unter anderem die Produktion von Tiefkühlpizzen erfasst wird, Umsatz und operatives Ergebnis deutlich an.
Dies geht aus dem am Donnerstag in Mannheim veröffentlichten Quartalsbericht hervor. So konnten die Schwächen der anderen Bereiche ausgeglichen werden.
Wie bereits seit Mitte Juni bekannt, ging der Erlös im ersten Quartal des Geschäftsjahres trotz der Probleme, die der Konzern durch die Corona-Krise hat, insgesamt nur leicht auf 1,67 Milliarden Euro zurück. Das Betriebsergebnis zog um gut 31 Prozent auf 61 Millionen Euro an.
Südzucker bestätigte zudem erneut die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Demnach soll der Umsatz 2020/21 auf 6,9 bis 7,2 (Vorjahr: 6,7) Milliarden Euro steigen. Das operative Konzernergebnis werde bei 300 bis 400 Millionen Euro nach 116 Millionen im Vorjahr gesehen.
Das früher im MDax notierte und Anfang 2018 nach langer Talfahrt des Aktienkurses in den SDax abgestiegene Südzucker-Papier konnte sich zuletzt wieder deutlich von dem Pandemie-Tief von knapp unter 10 Euro lösen. Mit zuletzt 14,63 Euro liegt der Kurs aber immer noch rund elf Prozent unter dem Niveau, das er vor dem Corona-Crash der Aktienmärkte erreicht hatte. Damit verlor die Südzucker-Aktie seit Mitte Februar etwas mehr als der SDax.
Update, 9. Juli, 8.50 Uhr: Inlandstourismus bricht in Krise den dritten Monat in Folge ein
Die Corona-Krise hat auch im Mai die Geschäfte der Hoteliers in Deutschland gelähmt. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland brach im Vergleich zum Vorjahresmonat um 74,8 Prozent ein, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Demnach gab es nur noch 11,2 Millionen Übernachtungen in Hotels, Pensionen und anderen Beherbergungsbetrieben.
Besonders deutlich war der Einbruch bei Reisenden aus dem Ausland (minus 90,9 Prozent). Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stürzte um 71,5 Prozent auf 10,5 Millionen ab. Seit Mitte März galt in Deutschland wegen der Pandemie ein Übernachtungsverbot für privatreisende Gäste. Das Verbot wurde je nach Bundesland ab Mitte bis Ende Mai aufgehoben.
Die Branche, die im vergangenen Jahr den zehnten Übernachtungsrekord in Folge verzeichnet hatte, war mit einem kräftigen Plus im Januar und Februar ins Jahr 2020 gestartet. Ab März folgte der Absturz. In den ersten fünf Monaten sank die Zahl der Gästeübernachtungen um 48,7 Prozent auf 88,1 Millionen.
Der Tourismus zählt zu den am stärksten von den Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie betroffenen Branchen.
Update, 9. Juli, 8.40 Uhr: Innenstädte wegen Corona in Not - Oberbürgermeister schlagen Alarm
Viele Einzelhändler in niedersächsischen Innenstädten sind wegen der Corona-Krise in Not - 16 Oberbürgermeister haben deshalb Alarm geschlagen. Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ, Donnerstag-Ausgabe) berichtet, haben sie sich in einem offenen Brief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gewandt.
Darin fordern die Verwaltungschefs das Land auf, zügig vier Sonntagsöffnungen bis zum Jahresende zu ermöglichen. Das Infektionsrisiko sowie die damit verbundenen infektionsschützenden Maßnahmen wie die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung treffen den innerstädtischen Einzelhandel massiv, heißt es laut "HAZ" in dem Schreiben.
Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem die Oberbürgermeister von Hannover, Oldenburg, Osnabrück, Lüneburg, Braunschweig, Wolfsburg, Celle und Hameln.
Update, 9. Juli, 8.30 Uhr: Kleiner Hoffnungsschimmer für deutschen Export in Corona-Krise
Der dramatische Einbruch der deutschen Exporte in der Corona-Krise hat sich im Mai fortgesetzt, dennoch gibt es einen ersten Hoffnungsschimmer. Der Wert der Warenausfuhren sank im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat massiv um 29,7 Prozent auf 80,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber dem Vormonat, der bislang den Tiefpunkt markiert hatte, stiegen die Exporte aber um 9,0 Prozent.
Im April hatte es innerhalb eines Jahres früheren Angaben zufolge einen Rückgang von 31,1 Prozent gegeben. Es war der heftigste Einbruch im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950. Reisebeschränkungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen der Lieferketten in der Corona-Krise hinterließen tiefe Spuren.
Die Importe verringerten sich im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 21,7 Prozent auf 73,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vormonat stiegen sie um 3,5 Prozent.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnen mit einem Rückgang der Ausfuhren im Gesamtjahr um 15 Prozent. Die Prognose sei noch zuversichtlich, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier jüngst. Der Rückgang werde im kommenden Jahr noch nicht wieder wettgemacht. Neben dem Privatkonsum zählt der Export zu den Stützen der deutschen Konjunktur.
Update, 9. Juli, 7.55 Uhr: Tokio verzeichnet höchste Tageszahl an Coronafällen seit Ausbruch
Japans Hauptstadt Tokio hat den höchsten Wert an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden seit Ausbruch der Pandemie gemeldet. Die Stadtregierung bestätigte am Donnerstag 224 neue Infektionsfälle, wie der Fernsehsender NHK berichtete.
Die Zahl der Infizierten war seit der Aufhebung des landesweiten Corona-Notstandes am 25. Mai wieder gestiegen. Japan hatte den Notstand aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei, hieß es damals. Die wieder steigende Zahl der Neuinfektionen schürt die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle.
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es in Japan bisher mehr als 21.100 bestätigte Infektionsfälle, 995 Menschen starben, wie der staatliche Sender NHK weiter berichtete.
Update, 9. Juli, 7.35 Uhr: Nach Trump-Kritik: CDC will neue Leitlinien für Schulen herausgeben
Nach scharfer Kritik von Präsident Donald Trump will die US-Gesundheitsbehörde CDC ihren Leitfaden für die Wiedereröffnung von Schulen in der Corona-Krise überarbeiten. "Der Präsident hat heute gesagt, dass wir einfach nicht wollen, dass die Leitlinien zu streng sind. Deshalb wird CDC nächste Woche einen neuen Satz an Maßnahmen herausgeben", sagte Vizepräsident Mike Pence bei einer Pressekonferenz der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses am Mittwoch (Ortszeit).
Entscheidungen sollten weiterhin von Bundesstaaten und Gemeinden getroffen werden. CDC-Direktor Robert Redfield betonte, es handele sich um einen Leitfaden und nicht um verbindliche Bestimmungen.
Trotz rapide steigender Fallzahlen dringt Trump, der sich im November um eine Wiederwahl bewirbt, auf eine Öffnung der Schulen im Land nach den Sommerferien.
"In Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und vielen anderen Ländern haben die Schulen ohne Probleme geöffnet", twitterte Trump am Mittwoch.
Er stimme mit den "sehr strengen und teuren Richtlinien" der Gesundheitsbehörde CDC nicht überein. Diese enthalten unter anderem Hinweise zur Reinigung von Räumlichkeiten und zur Wahrung von physischer Distanz.
Für den Fall, dass die Schulen weiterhin geschlossen bleiben, drohte Trump Bundesstaaten mit einem Entzug von Bundesmitteln. Einzelheiten nannte er nicht.
Pence sagte, das Weiße Haus wolle in Verhandlungen zu neuen Corona-Hilfen für die Bundesstaaten, die hauptsächlich für die Finanzierung der öffentlichen Schulen zuständig sind, "einen starken Anreiz" für deren Wiedereröffnung geben.
Update, 9. Juli, 7 Uhr: SAP legt unerwartet starkes zweites Quartal hin
Europas größter Softwarehersteller SAP hat in der Coronavirus-Krise ein unerwartet starkes zweites Quartal hingelegt. Nachdem das Unternehmen die Pandemie im ersten Quartal vor allem in Asien so stark zu spüren bekommen hatte, dass Vorstandschef Christian Klein und Finanzchef Luka Mucic die Prognosen hatten stutzen müssen, fuhr SAP nun überraschend viel Umsatz und Gewinn ein, wie aus der überraschenden Mitteilung des Dax-Schwergewichts vom späten Mittwochabend hervorgeht.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro. Das war deutlich mehr, als Analysten im Schnitt zuvor mit rund 1,8 Milliarden Euro erwartet hatten. "Unsere schnelle Reaktion auf die Krise auf der Kostenseite förderte einen starken Anstieg des Betriebsergebnisses und der Marge", sagte Finanzchef Mucic.
Auch der Umsatz zog mit plus 2 Prozent auf 6,74 Milliarden Euro überraschend an, Experten hatten mehrheitlich mit einem Rückgang gerechnet. "Ich bin sehr stolz darauf, dass unsere Teams das sehr schwierige Umfeld erfolgreich gemeistert und ein besseres Quartalsergebnis erreicht haben als erwartet", sagte Vorstandschef Klein. Die breite Angebotspalette des Konzerns spiele eine entscheidende Rolle für die Digitalisierung bei den Kunden. "Dadurch können unsere Kunden gestärkt aus der Krise hervorgehen", sagte Klein.
Treiber war bei den Erlösen erneut das Geschäft mit Cloudsoftware, das um rund ein Fünftel auf 2,04 Milliarden Euro zulegte. Normalerweise verzeichnet SAP hier noch höhere Wachstumswerte. Doch das Geschäft wurde im zweiten Quartal aufgrund der Corona-Krise durch geringere volumenabhängige Transaktionsumsätze beeinflusst - etwa bei der Beschaffungsplattform Ariba verdient SAP am abgewickelten Handelsvolumen, das in der wirtschaftlichen Flaute gelitten haben dürfte.
Der Auftragsbestand der bereits geschlossenen Cloudverträge dürfte allerdings voraussichtlich um ein Fünftel gewachsen sein, hieß es. Die Nachfrage nach digitalen Logistikketten, E-Commerce, der Cloudplattform und nach Lösungen der Marktforschungstochter Qualtrics sei weiterhin hoch.
Update, 9. Juli, 6.40 Uhr: ZDF-Fernsehrat: TV-Programm darf durch Corona nicht schlechter werden
Der ZDF-Fernsehrat dringt darauf, die Qualität des TV-Programms trotz der Ausfälle und der Verschiebungen durch die Corona-Krise aufrechtzuerhalten. "Das sehen wir als Fernsehrat auch mit einem großen Interesse, dass das Programm nicht schlechter, sondern möglicherweise sogar besser wird", sagte die Vorsitzende Marlehn Thieme der Deutschen Presse-Agentur.
Der Fernsehrat ist ein Gremium, das sich für die Interessen der Allgemeinheit mit Blick auf die Programmarbeit des ZDF einsetzt. Der Rat setzt sich aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen - darunter Sport, Kirche, Politik, Kultur, Soziales - zusammen und ist nicht an Weisungen gebunden.
Thieme betonte, jetzt gelte es, dass trotz Produktionsunterbrechungen und höherer Kosten in der Produktion wie Hygienemaßnahmen "auch gutes und fast mehr Programm passieren muss". Viele Großereignisse im Sport fallen aus, wie etwa die Fußball-Europameisterschaft, die im Programmplan vorgesehen waren. "Dafür muss man mit Kreativität auch anregendes Programm finden", warb Thieme.
Wegen der Corona-Krise waren Fernsehsender mit Drehstopps oder –verschiebungen konfrontiert. Langsam laufen Dreharbeiten wieder an. Es gibt Vorsichtsregeln an den Sets. Auch die ausfallenden Sportevents müssen TV-Sender kompensieren. Die ARD etwa rechnet sogar dadurch mit Mehrkosten.
Update, 9. Juli, 6.30 Uhr: Umfrage: Verbraucher rechnen mit anhaltenden Corona-Einschränkungen
Die Mehrheit der Deutschen (51 Prozent) rechnet damit, dass die coronabedingten Einschränkungen noch mindestens sechs Monate den eigenen Alltag prägen werden. Jeder vierte befürchtet sogar, dass das Leben auch in mehr als einem Jahr noch nicht wieder "normal" verlaufen wird.
Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens McKinsey hervor, für die mehr als 1000 Verbraucherinnen und Verbraucher befragt wurden. Rund 47 Prozent der Befragten erwarten dagegen innerhalb der nächsten sechs Monate eine Rückkehr zur Normalität.
Zurzeit sind die Verbraucher in Deutschland der Umfrage zufolge von Normalität allerdings noch ein gutes Stück entfernt. Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet in den nächsten Monaten finanzielle Einbußen durch die Corona-Krise. Und viele sind mit ihren Aktivitäten angesichts der Pandemie noch vorsichtig.
So wollen in den nächsten zwei Wochen nur 20 Prozent der Befragten ein Fitnessstudio besuchen und nur 7 Prozent mit dem Flugzeug reisen. Rund 58 Prozent der Befragten wollen überfüllte öffentliche Plätze meiden. Statt große Events bevorzugen die Bundesbürger derzeit eher Treffen im kleinen Kreis. Immerhin fast zwei Drittel der Befragten wollen sich in den nächsten Wochen wieder mit Familie und Freunden treffen. Und rund 42 Prozent wollen ein Restaurant oder eine Bar besuchen. Zum Vergleich: Europaweit planen das nur 38 Prozent.
Gut ein Drittel der Verbraucher in Deutschland plante der Befragung zufolge in den folgenden zwei Wochen auch wieder den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Europaweit wollte das laut McKinsey nur jeder vierte Verbraucher tun.
Update, 9. Juli, 6.20 Uhr: Corona-Tests in freikirchlicher Gemeinde gehen weiter
In Euskirchen wird am Donnerstag der Corona-Massentest einer freikirchlichen Gemeinde fortgesetzt, der am Vortag begonnen hatte. Die Kreisverwaltung rechnet für Freitag mit ersten Ergebnissen.
Nachdem bei 13 Mitgliedern einer Familie der Mennoniten-Gemeinde das Coronavirus nachgewiesen wurde, hatte die Kreisverwaltung die ganze Gemeinde unter Quarantäne gestellt und Tests für die insgesamt rund 1000 Erwachsenen und Kinder angeordnet. Mit organisatorischer Unterstützung der Gemeinde waren die Tests nach Angaben der Kreisverwaltung am Vortag sehr zügig gelaufen.
Das Virus könnte sich in der Schule der Gemeinde oder bei einem Gottesdienst verbreitet haben. Entgegen der Coronaschutz-Regeln gibt es davon nach Behördenangaben keine Teilnehmerliste. Bei knapp 100 positiven Test-Ergebnissen könnte auf die Region das gleiche zukommen wie zuletzt auf die Kreise Warendorf und Gütersloh: Erneute Einschränkungen des öffentlichen Lebens.
Update, 9. Juli, 6.15 Uhr: Menschenansammlungen: SPD-Fraktionschef in NRW will technische Lösung
Um Menschenansammlungen während der Corona-Pandemie besser kontrollieren zu können, schlägt der Vorsitzende der SPD-Fraktion in Nordrhein-Westfalen eine technische Lösung vor.
"Wenn belebte Kaufhäuser die Personenanzahl anonymisiert erfassen können, so muss dies technisch auch für belebte Plätze und Orte möglich sein", sagte Thomas Kutschaty der "Rheinischen Post" (Donnerstag-Ausgabe). Man dürfe große Ansammlungen gar nicht erst entstehen lassen.
In den vergangenen Wochen hatte die Polizei wegen zu geringen Mindestabstands mehrere Menschenansammlungen in Düsseldorf und Köln aufgelöst. Auch in anderen Städten kam es zu solchen Vorfällen.
Update, 9. Juli, 6.05 Uhr: Gestiegene Nachfrage nach E-Scootern seit den Corona-Lockerungen
Die Nachfrage nach E-Scootern in Rheinland-Pfalz ist laut den Verleihfirmen nach dem Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie gestiegen. "Seit der Wiederaufnahme des Betriebes verzeichnen wir ein kontinuierliches Wachstum - bei den Nutzerzahlen wie auch bei der Anzahl der Fahrten", teilte Alexander Graf von Pfeil, General Manager bei Lime Deutschland, mit. Zudem sei die durchschnittliche Fahrtdauer gestiegen. "Unsere Auswertungen zeigen, dass die Fahrten mit den Lime-Scootern im Schnitt 25 Prozent länger sind als im Vergleichszeitraum vor der Pandemie."
Seit dem Start im September 2019 bis Ende Juni 2020 seien die Menschen in Mainz insgesamt rund 121.800 Kilometer mit E-Scootern von Lime gefahren, teilte das Unternehmen mit. Die genaue Anzahl an E-Scootern in Rheinland-Pfalz wollte das Unternehmen aus Wettbewerbsgründen nicht nennen. Der Anbieter Tier hat laut eigenen Angaben rund 500 E-Scooter im Mainzer Stadtgebiet verteilt, die Firma Wind rund 200.
Auch das Berliner Unternehmen Tier sieht eine Veränderung im Mobilitätsverhalten der Menschen. "Wir rechnen fest damit, dass solange die Einhaltung von Abstandsempfehlungen die neue Normalität ist, Menschen wohl zunächst Mobilitätsoptionen bevorzugen werden, die ihnen individuelle Fortbewegung ermöglichen", teilte Sprecher David Krebs mit. Während des Lockdowns habe das Unternehmen zunächst allgemein einen Umsatzeinbruch und eine geringere Nutzung des Services erlebt. Seit den ersten Lockerungen erlebe man aber einen Aufwärtstrend.
Der Anbieter Lime hatte seine E-Scooter zu Beginn der Corona-Pandemie von den Straßen genommen und erst später den Betrieb wieder aufgenommen. Tier hingegen hatte den Betrieb unter Hygienemaßnahmen fortgesetzt. Der Anbieter Wind war erst im Mai in Mainz gestartet, bestätigte den Trend aber. "Wir sehen marktübergreifend eine insgesamt höhere Nachfrage für unsere E-Scooter - das gilt auch für Mainz", teilte Sprecher Felix Eggert mit. "Die Scooter bieten eine Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr und ermöglichen Social Distancing.
Update, 9. Juli, 6 Uhr: Erneut Demonstrationen und Unruhen in Serbien
Ungeachtet des Rückziehers von Präsident Aleksandar Vucic sind in der serbischen Hauptstadt Belgrad und anderen Städten des Balkanlandes am Mittwochabend erneut Tausende Menschen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen auf die Straßen gegangen. Die Polizei setzte Medienberichten zufolge erneut Tränengas und Knüppel gegen die Demonstranten ein. Auch berittene Polizei kam zum Einsatz. Die Demonstranten warfen Steine und Feuerwerkskörper auf die Polizisten.
In Belgrad riegelten starke Polizeieinheiten das Zentrum am Abend ab. Gegen Mitternacht flauten die Proteste ab, die Menschenmassen lösten sich nach Medienberichten allmählich auf. Nach ersten Medienberichten wurden mindestens zehn Polizisten verletzt. Das serbische Fernsehen berichtete, dass Kamerateams bei den Protesten in Novi Sad und Nis von Demonstranten angegriffen worden seien.
Die schon seit einigen Tagen dauernden Proteste richten sich gegen geplante drastische Maßnahmen zur Eindämmung der erneut aufgeflammten Corona-Pandemie in Serbien. Präsident Vucic hatte zwar die für das Wochenende geplante Ausgangssperre zurückgenommen, dafür aber andere Maßnahmen des Krisenstabs der Regierung für Donnerstag angekündigt.
In der Zeit des Corona-Ausnahmezustands von Mitte März bis Anfang Mai hatte die Regierung die Ausbreitung der Pandemie mit umfassenden Ausgangssperren bekämpft. Die Infektionszahlen gingen deutlich zurück. Doch seit gut zwei Wochen stecken sich wieder um die 300 Menschen pro Tag nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 an. Besonders die Hauptstadt Belgrad ist betroffen.
Update, 9. Juli, 5.55 Uhr: Gastwirt will Entschädigung wegen Corona-Verlusten - Urteil erwartet
Die Klage eines Gastwirtes gegen das Land Niedersachsen auf Entschädigung wegen der coronabedingten Schließung seines Restaurants wird vermutlich abgeschmettert. Am heutigen Donnerstag will das Landgericht Hannover seine Entscheidung in dem Zivilverfahren verkünden. (Az.: 8 O 2/20)
Kläger Gerrit Schweer betreibt ein Lokal im Ausflugsort Steinhude am Steinhuder Meer in der Region Hannover. Sein von einem Steuerberater attestierter Schaden beläuft sich auf rund 52.000 Euro. Der Gastronom verlangt 10.000 Euro Entschädigung vom Land.
In der mündlichen Verhandlung hatte der Vorsitzende Richter Ende Juni aber bereits durchblicken lassen, dass der Gesetzgeber keine Entschädigung für Gastronomen im Infektionsschutzgesetz vorgesehen habe. Wenn der Bundestag dies gewollt hätte, hätte er dies einführen können.
Update, 9. Juli, 5.50 Uhr: Rücklagen von Behinderten-Werkstätten durch Krise aufgebraucht
Mit zurückgelegtem Geld haben Werkstätten für behinderte Menschen in Hessen die Folgen der Corona-Pandemie für ihre Beschäftigten aufgefangen. Nun sei die sogenannte Schwankungsrücklage vieler Einrichtungen aufgebraucht, sagte Jörg Heyer von der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen: "Jetzt hoffen alle, dass sich die wirtschaftliche Situation so entspannt, dass sie ohne Kürzungen weiterzahlen können."
Anfang der Woche hat Hessen das wegen der Pandemie erlassene Betretungsverbot aufgehoben. Damit dürfen wieder alle Menschen mit Behinderung in Werkstätten arbeiten, sofern sie nicht erkrankt oder Risikopatienten sind. Laut der Landesarbeitsgemeinschaft arbeiten im Land 19.800 Menschen in den Werkstätten, die von 65 Trägerorganisationen betrieben werden.
Wegen der Pandemie waren auch viele Behinderten-Werkstätten geschlossen worden. Ausnahmen seien einige systemrelevante Einrichtungen gewesen, die beispielsweise mit Großküchen andere Einrichtungen versorgten oder für die medizinische Industrie arbeiteten, erklärte Heyer. Nach mehreren Lockerungen der Hygieneregeln seien nun alle Werkstätten wieder offen.
Die Geschäfte liefen unterschiedlich gut an: "Es gibt Werkstätten, die regionalbedingt stark mit der Autoindustrie arbeiten, für die ist es schwieriger", sagte Heyer. Andere seien weniger vom Konjunktureinbruch betroffen.
Update, 9. Juli, 5.45 Uhr: Anstieg von Corona-Fällen in Tulsa nach Trump-Kundgebung
Die Gesundheitsbehörden in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma führen den Anstieg der Coronavirus-Infektionen im Bezirk auch auf einen Wahlkampfauftritt von US-Präsident Donald Trump zurück. Der Auftritt sowie andere Veranstaltungen hätten "mehr als wahrscheinlich" zu der Zunahme beigetragen, sagte Behördenchef Bruce Dart am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Tulsa.
Als Dart auf die Trump-Kundgebung angesprochen wurde, sagte er: "In den vergangenen Tagen hatten wir fast 500 Fälle und wir wissen, dass wir mehrere große Veranstaltungen vor etwas mehr als zwei Wochen hatten." Er denke, man könne da einen Zusammenhang herstellen.
Trumps Kundgebung am 20. Juni war die erste seit Beginn der anhaltenden Pandemie und wurde von Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt begleitet. Der Präsident war dafür kritisiert worden, Tausende Menschen in einer Halle zu versammeln, in der das Tragen von Masken nicht verpflichtend waren.
Auch Trump trägt in der Öffentlichkeit keine Maske. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, begründete das am Mittwoch erneut damit, dass der Präsident regelmäßig auf das Coronavirus getestet werde.
An diesem Samstag will Trump auf dem Flughafen von Portsmouth im nordöstlichen Bundesstaat New Hampshire vor Tausenden Anhängern sprechen - diesmal im Freien. Alle Gäste müssen bei der Anmeldung zustimmen, dass sie "freiwillig alle Risiken" übernehmen, die aus einer Corona-Infektion resultieren könnten, wie seine Kampagne erklärte. Trumps Wahlkampflager haftet dafür nicht. Teilnehmer würden aber "stark ermuntert", bereitgestellte Masken zu tragen, hieß es.
Update, 8. Juli, 21.45 Uhr: Söder will erlaubte Besucherzahlen für Kunst und Kultur verdoppeln
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53) will in der kommenden Woche die in der Corona-Krise zulässigen Besucherzahlen für Kunst- und Kulturveranstaltungen verdoppeln. "Wir werden nächste Woche vorschlagen, das für die Kultur nochmals zu verdoppeln, auf 200 innen und 400 außen; allerdings mit Vorgaben, weil wir das anders nicht machen können", sagte der CSU-Chef am Mittwochabend bei einem Auftritt im BR-Fernsehen.
Erst in dieser Woche hatte das Kabinett die Begrenzungen für Besucherzahlen in dem Bereich auf 100 in Innenräumen und 200 in Außenbereichen erhöht. Die Entscheidung muss das bayerische Kabinett treffen, dessen nächste Sitzung findet am Dienstag auf der Insel Herrenchiemsee statt. Zu der Sitzung wird auch Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) erwartet.
Update, 8. Juli, 21.15 Uhr: Spahn: Maskenpflicht "lieber drei Wochen zu spät" aufheben
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40) hat erneut vor zu frühen Lockerungen beim Tragen von Alltagsmasken in der Corona-Krise gewarnt. Um das Risiko zu reduzieren, gebe es in bestimmten Situationen eine Maskenpflicht, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in Berlin bei einer Online-Diskussion.
Dafür gelte aus seiner Sicht: "Lieber drei Wochen zu spät aufgehoben als drei Wochen zu früh." Masken zu tragen sei nicht immer angenehm, es sei aber im Vergleich zu anderen Beschränkungen ein "relatives mildes Mittel". Wichtig sei dies vor allem, wenn Abstände nicht einzuhalten seien wie etwa im öffentlichen Nahverkehr oder beim Einkaufen.
Spahn rief mit Blick auf Herbst und Winter allgemein dazu auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen - dies soll auch einem Zusammentreffen mit einem möglichen Wiederanstieg von Corona-Infektionen vorbeugen. In Praxen werde es dann erneut darauf ankommen, Patienten mit Erkältungssymptomen vom regulären Betrieb trennen zu können, erklärte Spahn.
Bei der Versorgung mit Schutzmasken sei er optimistisch, dass es in den nächsten Monaten nicht erneut zu Engpässen kommen werde. Spahn wies erneut Spekulationen über eine mögliche Corona-Impfpflicht zurück, falls demnächst ein Impfstoff vorhanden sein sollte.
Update, 8. Juli, 21 Uhr: Weiter Bestellflaute bei Airbus
Airbus hat im Juni angesichts der Corona-Krise wie schon im Mai keine neuen Flugzeug-Bestellungen eingesammelt. Seit dem Jahreswechsel summierten sich die Netto-Bestellungen auf 298 Verkehrsflugzeuge, teilte der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Mittwochabend in Toulouse mit.
Das Unternehmen lieferte im Juni 36 Flugzeuge aus. Seit dem Jahreswechsel kommt Airbus damit auf 196 Flugzeug-Auslieferungen.
Update, 8. Juli, 20.40 Uhr: Verwaltungsmitarbeiter dürfen in Tönnies-Werk: Schrittweise Öffnung
Drei Wochen nach der coronabedingten Schließung des riesigen Fleischwerkes von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück darf ein erster Teilbereich außerhalb der Produktion wieder geöffnet werden. Eine Ausnahmegenehmigung durch den Bürgermeister ermögliche die schrittweise Wiederinbetriebnahme des Teilbereiches Verwaltung an dem Hauptstandort, teilte die Stadt am Mittwochabend mit.
Das Betretungsverbot des Werksgeländes für Beschäftigte im Verwaltungsbereich sei damit seit dem Mittwoch nicht mehr in Kraft. Die Mitarbeiter seien namentlich benannt, die das Betriebsgelände betreten dürften, hieß es weiter.
Ab wann und wie viele Verwaltungsmitarbeiter von Tönnies nun wieder in das riesige Werk an ihrem Arbeitsplatz gehen werden, dazu waren am Mittwochabend keine Informationen von dem Unternehmen zu erhalten.
"Mit Blick auf das relativ geringe Infektionsrisiko wird die Wiederaufnahme der Betriebsverwaltung nicht unverhältnismäßig hinausgezögert", erklärte die Stadtverwaltung. Durch geeignete Maßnahmen sei sicherzustellen, dass eine räumliche Trennung zu anderen Arbeitsbereichen jederzeit eingehalten werden könne.
Die Einhaltung der Vorgaben werde durch die Ordnungsbehörde kontrolliert. An diesem Donnerstag könne auch die Kita auf dem Werksgelände wieder öffnen. Sie verfüge über einen externen Zugang und sei selbst auch nicht Teil der Unternehmensgruppe, hieß es in der Mitteilung weiter.
Update, 8. Juli, 20.30 Uhr: Tschechisches Parlament billigt Rekorddefizit
Das tschechische Parlament hat ein Rekord-Haushaltsdefizit für dieses Jahr gebilligt, um die Folgen der Corona-Krise zu bewältigen. Es beläuft sich auf 500 Milliarden Kronen, umgerechnet rund 18,8 Milliarden Euro.
Ursprünglich war weniger als ein Zehntel dessen vorgesehen. Für den Nachtragshaushalt stimmten am Mittwochabend 104 Abgeordnete, dagegen waren 87. Das Parlament stimmte zudem der Abschaffung der Grunderwerbssteuer zu, um den Immobilienmarkt zu stützen.
Er sei überzeugt, dass Tschechien in Europa mit am besten aus der Krise kommen werde, sagte der Regierungschef und Multimilliardär Andrej Babis (65). Oppositionspolitiker kritisierten, dass man nicht genau wisse, wofür die Mittel verwendet würden. Dieses Geld müsse mit Zinsen zurückgezahlt werden, sagte der Vorsitzende der liberalen Bürgerdemokraten (ODS), Petr Fiala (55). Die Regierung habe keinen Plan, wie sie die Wirtschaft wiederbeleben wolle.
Update, 8. Juli, 19.39 Uhr: Corona-Management: Bayerns Landtag verzichtet auf mehr Kompetenzen
Die bayerische Staatsregierung braucht für Rechtsverordnungen zum Infektionsschutz auch künftig vorerst keine Zustimmung des Landtags. Das Parlament lehnte am Mittwoch mit den Stimmen der regierenden CSU und Freien Wähler entsprechende Gesetzesentwürfe von SPD und FDP sowie Anträge von Grünen ab.
Staatskanzleichef Florian Herrmann (48, CSU) sagte, oberstes Ziel des Regierungshandelns sei es immer gewesen und bleibe es, die Krankheit zum Wohle der Menschen zu bekämpfen. "Wir sind unserer Verantwortung gerecht geworden", sagte Herrmann. Auch die Gerichte würden in ihren Entscheidungen die Linie der Regierung bestätigen. Wenn Gefahr im Verzug sei - wie in der Pandemie - sei eine Parlamentsbeteiligung praktisch nicht möglich.
"Die Staatsregierung handelt auf der Basis des Grundgesetzes", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Fraktion, Tobias Reiß (51), im Landtag. Zudem habe auf Landesebene der Landtag schon jetzt Gesetzgebungskompetenzen für Ge- und Verbote. Diese seien in der Corona-Pandemie aber nicht in Anspruch genommen worden.
Der Handlungsspielraum der Staatsregierung müsse beibehalten werden, sagte Alexander Hold (Freie Wähler). Dem Landtag aufzuerlegen, dass er sich um jeden "Mist", also etwa jedes Detail bei der Wiederöffnung von Corona-Beschränkungen kümmern müsse, werde dem Parlament nicht gerecht. Er sei froh, dass in Bayern die Regierung in der Krise so schnell handeln konnte ohne unnötige Verzögerungen.
Update, 8. Juli, 19.20 Uhr: United Airlines warnt: Corona-Krise bedroht 36.000 Jobs
Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat wegen der Corona-Krise gewarnt, über ein Drittel seiner Mitarbeiter in unbezahlten und unfreiwilligen Zwangsurlaub zu schicken. Rund 36.000 Beschäftigte würden in Kenntnis gesetzt, dass ihnen ab Oktober dieses Schicksal drohen könnte, teilte das Unternehmen der Belegschaft am Mittwoch in einem Rundschreiben mit.
Nicht alle, die eine solche Warnung erhielten, werde es zwangsläufig treffen, so United. Zunächst will das Unternehmen weiter auf freiwillige Lösungen setzen.
Update, 8. Juli, 18.55 Uhr: Krankenhaus in Bergamo erstmals ohne Covid-Fälle auf Intensivstation
Es war emotional und symbolträchtig: In Bergamo hat das Krankenhaus Papa Giovanni XXIII nach rund dreieinhalb Monaten Corona-Krise den ersten Tag ohne Covid-19-Patienten auf der Intensivstation gefeiert. Dafür gab es beim Personal "befreienden Applaus", aber auch eine Gedenkminute für die Toten, wie italienische Medien am Mittwoch schrieben.
Die Stadt Bergamo in der Lombardei stand seit Februar im Zentrum des Virus-Ausbruchs in Italien. Das große Hospital Papa Giovanni XXIII gehört zu den symbolischen Orten für die Corona-Krise in dem Land. Drastische Bilder von Covid-19-Kranken in überfüllten Sälen und Gängen gingen um die Welt.
"Dies ist ein äußerst wichtiger Tag", sagte Abteilungsdirektor Luca Lorini bei der Feier nach Angaben der Agentur Adnkronos. Es seien zwar noch Corona-Patienten in der Klinik in Behandlung, doch diese seien bereits negativ getestet, hieß es.
Die Viruswelle hatte das Krankenhaus seit dem 23. Februar mit dem Patientenansturm überrollt. Kurz zuvor waren auch in anderen Orten in der Lombardei Corona-Fälle publik geworden, auch Venetien war früh betroffen. Inzwischen gehen Fachleute davon aus, dass das Virus Sars-CoV-2 schon mindestens seit Jahresbeginn oder gar seit Dezember 2019 in Italien kursierte.
Update, 8. Juli, 18.50 Uhr: Merkel und Rutte sprechen über Corona-Milliardenfonds der EU
Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) will an diesem Donnerstag (19 Uhr) mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte (53) über die Umsetzung des umstrittenen geplanten EU-Wiederaufbaufonds in der Corona-Pandemie beraten.
Regierungssprecher Steffen Seibert (60) hatte mitgeteilt, bei dem Abendessen werde es um die Prioritäten der bis Ende der Jahres dauernden deutschen EU-Ratspräsidentschaft gehen. Im Mittelpunkt dürften die Vorbereitungen für den am 17. und 18. Juli anstehenden EU-Sondergipfel zum Kampf gegen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie stehen. Außerdem will sich Merkel mit Rutte zu bilateralen und internationalen Themen austauschen.
Update, 8. Juli, 18.40 Uhr: Wissenschaftler: Mehr als drei Millionen Corona-Infektionen in USA
Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie haben sich in den USA bereits mehr als drei Millionen Menschen nachweislich mit dem Erreger infiziert. Das ging am Mittwoch aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Landesweit starben demnach bisher mehr als 131.000 Menschen nach einer Infektion.
Erst vor weniger als einem Monat hatten die USA die Marke von zwei Millionen bestätigten Infektionen überschritten. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen.
Die USA sind vor Brasilien, Indien und Russland das Land mit den meisten bestätigten Corona-Infektionen. Die Pandemie ist in den USA noch in vollem Gange: Allein seit Beginn des Monats wurden rund 350.000 Neuinfektionen gemeldet, vor allem aus den inzwischen besonders betroffenen Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes.
Für Dienstag waren mehr als 60.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden - mehr als je zuvor seit Beginn der Pandemie.
Update, 8. Juli, 18.30 Uhr: Finnland lässt Reisende aus Deutschland wieder ins Land
Deutsche und viele andere Europäer dürfen ab der kommenden Woche wieder nach Finnland reisen. Das nordische Land hebt seine in der Corona-Krise erlassenen Einreisebeschränkungen für mehrere Länder mit vergleichbar niedrigen Infektionszahlen zum 13. Juli auf, darunter neben Deutschland auch Österreich, Italien, die Niederlande und die Schweiz.
Für Menschen aus dem Nachbarland Schweden sowie anderen EU-Staaten wie Portugal, Spanien und Frankreich bleiben die finnischen Grenzen dagegen weiter geschlossen, wie Innenministerin Maria Ohisalo am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz in Helsinki sagte.
Entscheidend für die Finnen ist, dass in den entsprechenden Ländern innerhalb einer Zwei-Wochen-Periode weniger als acht neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnet worden sind. Auch für einige Länder außerhalb Europas und des Schengenraums werden die finnischen Grenzen nun unter anderem für Arbeitsreisen geöffnet, darunter Australien, Neuseeland und China.
Update, 8. Juli, 18.25 Uhr: Bürgermeister: New Yorker Schulen ab September eingeschränkt offen
Die Schulen in der besonders schlimm von der Corona-Krise getroffenen Metropole New York sollen nach dem Willen von Bürgermeister Bill de Blasio (59) im September nur eingeschränkt öffnen. "Durch eine Mischung aus Lernen vor Ort in der Schule und zu Hause können wir mehr Platz in jedem Klassenraum und jedem Gebäude schaffen", sagte de Blasio bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in New York.
"Für die meisten Kinder bedeutet das, dass sie an zwei Tagen die Woche in die Schule kommen. Für die öffentlichen Schulen New Yorks ist das eine Premiere, aber es ist der einzige Weg, unsere Kinder sicher zurück in die Schule zu bringen."
New Yorks demokratischer Bürgermeister de Blasio kritisierte Trumps Vorgehen. "Was wir nicht machen werden, ist die Wissenschaft zu ignorieren, und rücksichtslos voranschreiten, wie es unser Präsident macht. Wir werden es richtig machen. Wir werden alle in Sicherheit bewahren."
Update, 8. Juli, 17.59 Uhr: Niedersachsen lässt Gütersloher doch ab Samstag wieder ins Land
Das Land Niedersachsen lässt Urlauber aus dem Kreis Gütersloh nun doch schon von diesem Samstag (11. Juli) an wieder ins Land einreisen. Das sagte eine Regierungssprecherin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. In Nordrhein-Westfalen sind derzeit Schulferien. Bettenwechsel für Unterkünfte in der Hochsaison ist in der Regel samstags. "
"Im Interesse der Menschen aus Gütersloh werden wir die Einreise nach Niedersachsen ab Samstag wieder ermöglichen", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen (54).
Update, 8. Juli, 17.55 Uhr: Drei Koblenzer Studentenwohnheime wegen Corona unter Quarantäne
Wegen einiger Corona-Fälle sind drei Koblenzer Studentenwohnheime unter Quarantäne gestellt worden. Drei Bewohner hätten Symptome gespürt und sich ins Krankenhaus begeben, ein Schnelltest sei positiv ausgefallen, teilte die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz am Mittwoch mit. Auch Kontaktpersonen zeigten nach den Angaben Symptome und wurden getestet. Die Ergebnisse lagen vorerst noch nicht vor.
Zwei nachweislich Infizierte leben in einem Wohnheim, der dritte in einem anderen. Das dritte Wohnheim sei wegen Kontakten von Bewohnern zu den anderen beiden Gebäuden ebenfalls unter Quarantäne gestellt worden.
Die drei Wohnheime bieten insgesamt Platz für rund 350 Bewohner. "Es sind nicht alle da", sagte ein Sprecher der Kreisverwaltung. Alle Bewohner würden auf das hochansteckende Coronavirus getestet.
Zahlreiche Polizisten kontrollierten am Mittwochnachmittag alle Ausgänge der drei Studentenwohnheime. Rot-weißes Flatterband versperrte die Zugänge. Mitarbeiter vom Deutschen Roten Kreuz und von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft kamen in weißer Schutzkleidung und mit Masken, um Abstriche von den Bewohnern zu nehmen.
Update, 8. Juli, 17.50 Uhr: Covid-19 bei Gesundheitsberufen häufig als Berufskrankheit anerkannt
In Deutschland haben einem Medienbericht zufolge gesetzliche Unfallversicherer in fast 6000 Fällen Covid-19 als Berufskrankheit anerkannt. Bis zum 3. Juli sind 5762 Covid-19-Fälle von Menschen anerkannt worden, die sich während ihrer beruflichen Tätigkeit mit dem Coronavirus infizierten, wie die "Ärzte Zeitung" am Mittwoch unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) berichtete. Nach Angaben der DGUV sind alle Betroffenen im Gesundheitswesen tätig.
Zudem waren zwischen März und Mai 2020 Beschäftigte im Gesundheitswesen am stärksten von Krankschreibungen im Zusammenhang mit Covid-19 betroffen, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK am Mittwoch mitteilte.
In Berufen der Altenpflege sei die Fehlzeiten-Rate mit 1283 Betroffenen je 100.000 AOK-versicherten Beschäftigten so hoch wie in keinem anderen Beruf. Ähnlich hoch sei die Rate in der Gesundheits- und Krankenpflege mit 1237 Betroffenen je 100.000 Beschäftigten. Der Durchschnittswert liege bei lediglich 474 Betroffenen je 100.000 AOK-versicherten Beschäftigten.
In der AOK-Statistik zeigen sich regionale Unterschiede. In einstigen Corona-Hotspot-Regionen wie dem nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg oder dem Hohenlohekreis in Baden-Württemberg lag die Quote der Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen etwa bei 2,2 beziehungsweise 2,1 Prozent und damit weit über dem Bundesdurchschnitt von 0,5 Prozent. Der Kreis-Gütersloh habe mit einer AU-Quote von 0,42 Prozent bis Mai 2020 noch unter dem Bundesdurchschnitt gelegen.
Update, 8. Juli, 17.45 Uhr: USA: Fortschritte bei Gesprächen zu Aufhebung der EU-Einreisesperre
In Gesprächen mit Europa sind nach Angaben von US-Außenminister Mike Pompeo (56) Fortschritte erzielt worden, um eine gegenseitige Aufhebung der Corona-Einreisesperren zu erzielen. Es sei politisch und wirtschaftlich "eine wichtige Sache", wieder Reisen zwischen der Europäischen Union und den USA zu ermöglichen, sagte Pompeo am Mittwoch vor Journalisten.
Beide Seiten wollten eine Lösung erzielen, betonte er. Es werde ein regelmäßig kontrolliertes System aus Regeln und Abläufen geben, um Reisen zu ermöglichen, sagte Pompeo. Der Minister nannte allerdings keine Einzelheiten dazu.
Die USA haben die Länder des europäischen Schengen-Raums sowie Irland und Großbritannien seit März mit einer weitgehenden Einreisesperre belegt. Die EU hatte ihre Bestimmungen zuletzt gelockert, die Beschränkungen für Reisende aus den USA blieben jedoch bestehen.
Update, 8. Juli, 17.40 Uhr: Nach Protesten in Belgrad nimmt Vucic Corona-Ausgangssperre zurück
Nach massiven Protesten in der Nacht zum Mittwoch hat Serbiens Präsident Aleksandar Vucic (50) eine von ihm angekündigte Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie zurückgenommen. "Es wird sicherlich neue Maßnahmen für Belgrad geben, aber keine Polizeistunde", sagte er. Die Einzelheiten werde der Krisenstab der Regierung am Donnerstag bekanntgeben.
Vucic hatte am Dienstag angekündigt, dass die Regierung wegen der zuletzt stark gestiegenen Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus eine Ausgangssperre verhängen werde, die von Freitagabend bis zum Morgen des darauffolgenden Montags dauern würde. Die Ankündigung hatte massive Proteste ausgelöst. Tausende Menschen versammelten sich vor dem Parlament in der Belgrader Innenstadt.
Eine kleinere Gruppe militanter Demonstranten drang kurzzeitig in das Gebäude ein. Die Polizei löste die Kundgebung unter Einsatz von Tränengas auf. Nach offiziellen Angaben wurden 23 Menschen festgenommen. 43 Polizisten und mehrere Demonstranten erlitten Verletzungen.
Vucic hatte am Dienstag erklärt, dass die Krankenhäuser in Belgrad bereits mit Patienten voll seien. Am Mittwoch wurden erneut 357 Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet.
Update, 8. Juli, 17.35 Uhr: Wegen Corona: Ryder Cup in den USA um ein Jahr verschoben
Der Ryder Cup ist wegen der anhaltenden Coronavirus-Krise in den USA ins nächste Jahr verlegt worden. Die Veranstalter teilten am Mittwoch mit, dass der prestigeträchtige Team-Wettbewerb zwischen den besten Golfern aus den USA und Europa nun vom 21. bis 26. September 2021 in Whistling Straits stattfindet.
Ursprünglich sollte die 43. Auflage des Ryder Cups vom 22. bis 27. September im US-Bundesstaat Wisconsin ausgetragen werden.
Die Verlegung des Ryder Cups hat weitreichende Folgen im weltweiten Golf-Kalender. Der Presidents Cup, bei dem die besten Golfer der USA gegen den Rest der Welt außer Europa 2021 antreten sollten, findet entsprechend erst ein Jahr später statt - vom 19. bis 25. September 2022. Auch der 44. Ryder Cup in Rom, der für das Jahr 2022 terminiert war, rutscht somit ins Jahr 2023.
Beim letzten Ryder Cup 2018 in Paris sicherten sich die Europäer mit einem 17,5:10,5-Erfolg die Trophäe gegen Tiger Woods (44) und Co.
Update, 8. Juli, 17.30 Uhr: Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf Urteil zu Gütersloh
Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf die gerichtliche Aufhebung der Corona-Beschränkungen für den Kreis Gütersloh reagiert. Bund und Länder hätten weiterhin das Ziel, erreichten Fortschritt bei der Bekämpfung der Pandemie nicht zu gefährden, betonte eine Regierungssprecherin am Mittwoch. Da die Herausforderungen aber regional sehr unterschiedlich sein könnten, könnten sie oft vor Ort am besten gelöst werden.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) setzt sich für eine neue Strategie im Kampf gegen die Pandemie ein. In der CDU-Spitze hatte er für mehr regionale Differenzierung geworben. Wenn wegen eines lokalen Ausbruchs in einer Gegend wieder strengere Maßnahmen eingeführt würden, sollten sich diese nicht zwingend an Kreisgrenzen orientieren.
Nach Informationen des "Tagesspiegel" arbeiten Bund und Länder an einer solchen Hotspot-Strategie. Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) will demnach in der kommenden Woche mit den Ministerpräsidenten der Länder darüber sprechen. Die Regierungssprecherin äußerte sich dazu nicht und verwies darauf, dass Termine der Kanzlerin für die kommende Woche immer erst am Freitag veröffentlicht werden.
Update, 8. Juli, 17.25 Uhr: WHO: Mehr als eine halbe Million Corona-Fälle in Afrika
In Afrika sind inzwischen eine halbe Million Corona-Fälle verzeichnet worden. Zudem seien fast 12.000 Menschen gestorben, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch mit. Man sei besorgt, dass immer mehr Länder einen scharfen Anstieg von Sars-CoV-2-Infektionen verzeichnen.
In 22 Ländern auf dem Kontinent hätten sich die Fälle im vergangenen Monat mehr als verdoppelt. "Die Gefahr, dass Covid-19 die schwachen Gesundheitssysteme auf dem Kontinent überwältigt, eskaliert", warnte die WHO-Chefin für Afrika, Matshidiso Moeti.
Rund 43 Prozent aller Fälle sind laut WHO in Südafrika registriert worden. Auch Algerien, Ägypten, Ghana und Nigeria hätten eine sehr hohe Zahl. Allerdings gibt es auch positivere Entwicklungen: In einigen Staaten - darunter Eritrea, Gambia, Mali, den Seychellen und Togo - breite sich das Coronavirus nur langsam aus, hieß es.
Update, 8. Juli, 17.20 Uhr: Britisches Corona-Paket: Steuergeschenke und Hilfe für Unternehmen
Die Regierung in London will die britische Konjunktur mit einem Paket aus Steuergeschenken und Hilfen für Unternehmen im Wert von rund 30 Milliarden Pfund (rund 33,3 Mrd Euro) ankurbeln. Wie Schatzkanzler Rishi Sunak (40) am Mittwoch im Parlament ankündigte, soll dazu unter anderem die Mehrwertsteuer in der Gastronomie und Tourismusbranche vorübergehend von 20 auf 5 Prozent gesenkt werden.
Gleichzeitig wird die Schwelle bei der Grunderwerbsteuer hinauf gesetzt, um den Immobilienmarkt wieder in Schwung zu bringen. Sie muss in den kommenden sechs Monaten erst ab einem Immobilienwert von einer halben Million Pfund gezahlt werden (rund 555.000 Euro).
Im Kampf gegen wachsende Arbeitslosigkeit sollen Unternehmen mit Geld unterstützt werden, wenn sie junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren einstellen oder ihre beurlaubten Mitarbeiter wieder zurückholen. Dafür stellt die Regierung zwei Milliarden Pfund bereit. Weitere drei Milliarden werden in Zuschüsse für die energetische Sanierung von Gebäuden gesteckt. "Unser Plan hat ein klares Ziel: Arbeitsplätze zu schützen, zu fördern und zu schaffen", sagte Sunak.
Update, 8. Juli, 17.15 Uhr: 397 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 397 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 197.341 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 8. Juli, 0 Uhr).
In Deutschland starben nach RKI-Angaben 9036 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 12 im Vergleich zum Vortag. Etwa 183.100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen inzwischen überstanden (Stand 8. Juli, 0 Uhr). Das waren etwa 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 8. Juli, 0 Uhr, bei 0,70 (Vortag: 0,81). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,83 (Vortag: 0,84). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 8. Juli, 17.10 Uhr: Bundesliga und Zuschauer: Hessen wartet Konzept und Entwicklung ab
Hessen will über das Zulassen von Zuschauern in der neuen Fußball-Bundesligasaison erst auf Grundlage fundierter Konzepte und mit Blick auf das weitere Infektionsgeschehen entscheiden. Dies teilte das hessische Innenministerium am Mittwoch auf dpa-Anfrage mit.
"Es ist Sache der jeweiligen Sportfachverbände und ihrer ausgegliederten Profiligen, Konzepte vorzulegen, wie die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Profiligen mit Zuschauern gestaltet werden kann", teilte das für den Sport zuständige Ministerium mit. "Derzeit arbeiten alle Profiligen und Verbände am Erstellen solcher Konzepte."
Die Hessische Landesregierung habe in den vergangenen Monaten sehr entschlossen gehandelt, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einzudämmen. Mit der Verbesserung der Infektionszahlen habe sie sich schrittweise dafür eingesetzt, den Sportbetrieb wiederaufnehmen zu lassen - sowohl im Berufs-, Breiten- und Freizeitsport, hieß es.
Seit dem 6. Juli seien in Hessen bis zu 250 Zuschauer bei Sportwettkämpfen erlaubt. Insofern habe die Landesregierung vielen Vereinen mit kleinem und mittlerem Zuschaueraufkommen unter Beachtung der Hygienevorschriften und Abstandsregeln die Möglichkeit geschaffen, ihren Sport wieder vor Zuschauern auszuüben.
Update, 8. Juli, 17.05 Uhr: Berlin-Organisatoren zu Zverev-Absage: "Über Entscheidung enttäuscht"
Die Veranstalter des Show-Turniers in Berlin haben mit Unverständnis und Verärgerung auf die Absage von Alexander Zverev (23) reagiert. Der Weltranglisten-Siebte habe "für seinen Verzicht keine nähere Begründung" geliefert, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. "Sein Management hat uns mitgeteilt, dass er vorerst kein Turnier bestreiten möchte und daher auch nicht nach Berlin reisen wird", wurde Organisator Edwin Weindorfer zitiert.
"Wir sind über diese Entscheidung enttäuscht, denn aus unserer Sicht wäre es für Alexander Zverev eine gute Chance gewesen, vor Publikum in Berlin nach den Turbulenzen zuletzt den Fokus wieder auf sein Tennis zu richten", sagte Weindorfer. Neben Zverev sagte auch Nick Kyrgios (25) "aufgrund der wieder angespannteren Corona-Lage in seinem Heimatland Australien" ab, hieß es in der Mitteilung weiter.
Die Ausfälle sollen durch "entsprechende Neuverpflichtungen" kompensiert werden. "Die Zeit drängt zwar extrem, aber wir werden alles versuchen, um noch mögliche 'Last-Minute-Optionen' zu ziehen", sagte Weindorfer. Bei den Damen ersetzt Anastasija Sevastova (30) aus Lettland die am Fuß verletzte Französin Caroline Garcia (26).
Update, 8. Juli, 17 Uhr: Spanien und Italien drücken bei Corona-Hilfsfonds aufs Tempo
Die Regierungschefs Italiens und Spaniens, Giuseppe Conte (55) und Pedro Sánchez (48), haben eine rasche Einigung auf den geplanten EU-Milliardenfonds für den Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie gefordert.
"Juli muss der Monat einer Einigung werden", sagte Sánchez am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Conte in Madrid. Auch Conte mahnte erneut zur Eile. Beide Politiker bezogen sich auf den EU-Gipfel am Freitag und Samstag kommender Woche.
Dabei soll ein Kompromiss mit den vier sogenannten sparsamen Ländern Schweden, Dänemark, Niederlande und Österreich gesucht werden. Sie sträuben sich bisher gegen den von Deutschland und Frankreich unterstützten Plan, Ländern wie Italien und Spanien mit nicht rückzahlbaren Zuschüssen unter die Arme zu greifen, statt nur Kredite zu gewähren.
Italien und Spanien sind jedoch schon jetzt hoch verschuldet und in Europa mit am härtesten von der Pandemie getroffen. Nach einer am Vortag von der EU-Kommission vorgelegten Prognose könnte Italien dieses Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 11,2 Prozent erleiden, bei Spanien wären es demnach 10,9 Prozent. Beide Länder benötigen dringend Geld, um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen etwas abzufedern.
Update, 8. Juli, 16.50 Uhr: Audi-Chef Duesmann: Im Herbst keine Kurzarbeit mehr
Bei Audi soll die Belegschaft bis zum Herbst vollzählig aus der Kurzarbeit in die reguläre Beschäftigung zurückgekehrt sein. Derzeit seien noch 15.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit, sagte Vorstandschef Markus Duesmann (51) am Mittwoch bei einer Online-Diskussion mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) auf "Focus Online".
"Wir laufen seit Ende des letzten Monats fast wieder auf Normalniveau. Im Herbst, denke ich, dass wir die Kurzarbeit komplett auf null haben."
Update, 8. Juli, 16.43 Uhr: Bundesamt: Endlager-Suche trotz Corona im Zeitplan
Die Suche nach einem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll soll trotz der Corona-Krise im Zeitplan bleiben. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) habe vergangene Woche zugesichert, dass der erste Zwischenbericht zu möglichen Standorten wie geplant bis 30. September vorliegen werde, sagte der Präsident des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, Wolfram König, am Mittwoch.
Ab Mitte Oktober bis Mitte Juni seien vier "Fachkonferenzen Teilgebiete" geplant, in denen die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt würden. Eine Vor-Festlegung auf einen Standort sei mit dem Zwischenbericht nicht verbunden, betonte er.
Bis 2031 soll ein Ort in Deutschland gefunden werden, an dem der strahlende Abfall aus Atomkraftwerken möglichst sicher unterirdisch gelagert werden kann.
Update, 8. Juli, 16.40 Uhr: Nach monatelanger Corona-Leugnung: Turkmenistan lässt WHO ins Land
Das autoritär geführte zentralasiatische Turkmenistan hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Land gelassen. Das Land hat die Gefahr durch das Virus stets heruntergespielt.
Offiziell gibt es bislang keinen einzigen bestätigten Infektionsfall in der abgeschotteten Ex-Sowjetrepublik, die von Staaten mit hohen Infektionszahlen wie dem Iran umgeben ist.
Die fünf internationalen Gesundheitsexperten und Epidemiologen seien am Dienstag in der turkmenischen Hauptstadt Aschgabat gelandet, teilte die WHO mit. Zehn Tage lang sollen sie nun gemeinsam mit turkmenischen Experten unter anderem Kontroll- und Präventionsmechanismen verbessern.
Update, 8. Juli, 16.35 Uhr: Chinas Autonachfrage schwächelt wieder
Die chinesischen Autokäufer haben sich im Juni wieder zurückgehalten und damit die Erholung nach dem Corona-Lockdown etwas gebremst. Im Vormonat verkauften die Händler 1,68 Millionen Pkw, SUV und kleinere Mehrzweckfahrzeuge an die Endkunden und damit 6,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Mittwoch in Peking mitteilte. Allerdings lagen die Verkäufe 2,6 Prozent höher als noch im Mai.
Der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) hatte vor rund einer Woche auf Basis vorläufiger Daten ein Absatzplus von 11 Prozent für den Monat ermittelt - der Verband misst jedoch den Absatz der Autobauer an die Händler und nicht an die Endkunden.
Update, 8. Juli, 16.30 Uhr: Bolsonaro und Corona: Was Google-Nutzer interessiert
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (65) hat sich mit dem Coronavirus infiziert - das interessiert auch die Menschen in Deutschland brennend. So stiegen die Suchanfragen bei Google nach "Bolsonaro positiv Corona" und "wie alt ist Bolsonaro" innerhalb eines Tages um 5000 Prozent, wie Google am Mittwoch mitteilte.
Bolsonaro, der wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit langem in der Kritik steht, hatte am Dienstag mitgeteilt, dass er positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden sei.
Update, 8. Juli, 16.20 Uhr: USA melden Rekord von rund 60.000 neuen Corona-Fällen
Mit rund 60.000 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden haben die USA einen Höchststand bei den Neu-Ansteckungen erreicht. Das geht aus Zahlen hervor, die die Johns-Hopkins-Universität am Mittwochmorgen veröffentlichte. Den zuvor höchsten Wert verzeichnete Johns-Hopkins mit gut 54.000 Fällen am vergangenen Donnerstag.
Insgesamt zählt das Land demnach mehr als 2,996 Millionen Fälle (Stand: 8. Juli; 9.57 Uhr). Mehr als 131.000 Menschen starben an oder im Zusammenhang mit dem Virus.
Die Zahl der Neuansteckungen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Corona-Auflagen dramatisch angestiegen - vor allem in den Bundesstaaten Florida, Texas, Georgia, Arizona und Kalifornien. Der Immunologe Anthony Fauci - der zur Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses gehört - hatte sich zuletzt angesichts des raschen Anstiegs der Neuinfektionen im Süden und Westen des Landes besorgt gezeigt.
Die gegenwärtige Lage sei "wirklich nicht gut" und erfordere "sofortiges" Handeln, sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten in einem Live-Chat.
Update, 8. Juli, 16.15 Uhr: Corona-Proteste in Belgrad: Tausende auf den Straßen
Vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad haben Tausende Menschen am Dienstagabend gegen neue Beschränkungen in der Corona-Pandemie protestiert.
In der Nacht zum Mittwoch kam es dabei zu Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei, wie örtliche Medien berichteten.
Die Bereitschaftspolizei setzte demnach Tränengas gegen die Demonstranten ein, nachdem eine größere Gruppe versucht hatte, das Parlamentsgebäude zu stürmen.
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Update, 8. Juli, 16.05 Uhr: Tierschützer: Wilderei in Uganda hat sich während Corona verdoppelt
Während der Corona-Krise hat sich die Wilderei im ostafrikanischen Uganda Tierschützern zufolge etwa verdoppelt.
Von Februar bis Juni seien in den Nationalparks des Landes 367 Fallen - die von Wilderern gelegt wurden - gefunden worden, teilte am Mittwoch die ugandische Wildschutzbehörde UWA mit. Im gleichen Zeitraum 2019 waren es demnach 163.
"Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren und Mitglieder der Gemeinden haben sich gegen die Tiere gewandt", sagte John Makombo, der Direktor für Tierschutz bei der UWA. Viele Menschen wildern aus finanzieller Not heraus. Zudem fehlen dem Tierschutz wegen der Corona-Maßnahmen die so wichtigen Einnahmen aus dem Tourismus.
Update, 8. Juli, 15.55 Uhr: Landrat schreibt Länderchefs: Reise-Hürden für Gütersloher aufheben
Mit einer E-Mail an die Ministerpräsidenten der Küstenländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat sich Güterslohs Landrat Sven-Georg Adenauer (60) für die Aufhebung der Reisebeschränkungen für Menschen aus seiner Heimat eingesetzt.
"Die Menschen aus dem Kreis Gütersloh sind die Ausgrenzung und Stigmatisierung satt", schrieb der CDU-Politiker laut Mitteilung an Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (61, SPD) sowie dessen schleswig-holsteinischen Amtskollegen Daniel Günther (46, CDU).
Auch wenn der Kreis Gütersloh offiziell nicht mehr als Corona-Risikogebiet gilt, können Reisende von dort vorerst nicht ohne weiteres nach Schleswig-Holstein kommen, wie das Kieler Gesundheitsministerium bereits am Dienstag klarstellte. Wer sich in dem Kreis in der Zeit aufhielt, in der dieser als Risikogebiet eingestuft war, dürfe weiterhin nur mit negativem Testergebnis einreisen oder müsse unverzüglich in Quarantäne.
Zudem müsse sich derjenige beim Gesundheitsamt melden. Erst wenn der letztmalige Aufenthalt in einem Risikogebiet länger als 14 Tage zurückliegt, hat das dem Kieler Gesundheitsministerium zufolge keine Auswirkung mehr auf die Einreise nach Schleswig-Holstein.
Niedersachsen hebt die Einschränkungen für Übernachtungsgäste aus dem Kreis Gütersloh erst am Montag auf. Bis dahin müssen sie einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. In anderen Bundesländern dagegen waren die Beschränkungen aufgehoben worden, nachdem die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage unter den Grenzwert von 50 gesunken war.
Update, 8. Juli, 15.50 Uhr: Merkel: Einigung auf Corona-Aufbauplan erfordert Kompromiss von allen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) hat bei den Verhandlungen um den Corona-Aufbauplan alle Beteiligten zur Kompromissbereitschaft aufgerufen. "Wir dürfen keine Zeit verlieren, darunter würden nur die Schwächsten leiden", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch bei einer Rede im Brüsseler Europaparlament.
Sie hoffe sehr, dass eine Einigung noch im Sommer gelinge. "Das wird noch viel Kompromissbereitschaft von allen Seiten erfordern – auch von Ihnen", sagte Merkel zu den Parlamentariern.
Die 27 EU-Staaten verhandeln derzeit über einen 750 Milliarden Euro schweren Plan der EU-Kommission, der die historisch schwer getroffene Wirtschaft in Europa nach der Corona-Krise wieder ankurbeln soll. Die Positionen liegen noch weit auseinander. Ende nächster Woche treffen sich die Staats- und Regierungschefs zu einem Sondergipfel in Brüssel. Das Europaparlament müsste einer möglichen Einigung dann noch zustimmen.
Nun sei es wichtig, sich europäisch einig zu werden, sagte Merkel am Mittwoch. Dabei sei die soziale Dimension ebenso wichtig wie die wirtschaftliche. "Ein sozial und wirtschaftlich gerechtes Europa ist entscheidend für den demokratischen Zusammenhalt." Es sei das beste Rezept gegen all jene, die die Demokratien schwächen und Gemeinsamkeiten infrage stellen wollten.
Update, 8. Juli, 15.40 Uhr: US-Herrenausstatter Brooks Brothers meldet Insolvenz an
Die Corona-Krise bringt mit dem über 200 Jahre alten Herrenausstatter Brooks Brothers ein weiteres traditionsreiches US-Unternehmen in Existenznot. Die Kette beantragte am Mittwoch Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzgesetzes.
Die Covid-19-Pandemie habe das Geschäft enorm belastet, erklärte eine Sprecherin. Zuvor hatte die Krise bereits andere bekannte Namen des US-Einzelhandels wie das Edelkaufhaus Neiman Marcus, die Warenhauskette J.C. Penney oder J. Crew in die Insolvenz gezwungen.
Brooks Brothers betonte indes, dass der Antrag auf Gläubigerschutz nicht bedeute, dass der Geschäftsbetrieb eingestellt oder das Unternehmen liquidiert werde. Es gehe vor allem darum, Wege zu neuen Finanzmitteln zu eröffnen und den Verkauf der Firma zu erleichtern. Laut US-Medien gibt es reges Interesse von Investoren.
Update, 8. Juli, 15.35 Uhr: Tennisprofi Zverev sagt Teilnahme an Show-Turnier in Berlin ab
Deutschlands bester Tennisprofi Alexander Zverev (23) hat seine Teilnahme an dem Show-Turnier in Berlin in der kommenden Woche abgesagt. Er habe sich entschieden, "derzeit nicht an organisierten Events teilzunehmen", teilte der 23-Jährige am Mittwoch auf Instagram mit. Stattdessen werde er mit seinem Team trainieren. "Es ist nie schön, die Chance zu verpassen, zu Hause zu spielen, aber ich werde bald zurück sein", schrieb der Weltranglisten-Siebte.
Zuletzt war Zverev wegen seines Verhaltens in der Corona-Krise in die Kritik geraten. Zunächst war er zusammen mit dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic (33) und weiteren Profis bei der Adria-Tour wegen Partyvideos und der Missachtung der Hygieneregeln negativ aufgefallen. Danach war er kritisiert worden, nachdem ein Party-Video mit ihm, ohne zeitliche Zuordnung, im Internet aufgetaucht war. Nach der Adria-Tour waren mehrere Profis, unter ihnen auch Djokovic, positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Zverev gab am Mittwoch bekannt, dass auch sein dritter Test negativ ausgefallen sei.
Update, 8. Juli, 15.30 Uhr: Schuhhersteller Lloyd stellt Produktion in Deutschland ein
Der Schuhhersteller Lloyd gibt unter dem Druck der Corona-Krise seine Serienproduktion in Deutschland auf. Die Fertigung im niedersächsischen Sulingen werde eingestellt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit, nachdem mehrere Medien über die Pläne berichtet hatten. Zuletzt waren in Sulingen noch 1350 Paar Schuhe pro Arbeitstag hergestellt worden.
Auch in der Verwaltung will Lloyd sparen. Insgesamt fallen etwa 125 Vollzeitstellen weg. Neben dem Standort Sulingen produziert Lloyd in Rumänien und Indien.
"Diese Entscheidung war die härteste, die ich in meiner Berufslaufbahn bisher treffen musste", sagte der seit mehr als 30 Jahren für Lloyd tätige Sprecher der Geschäftsführung, Andreas Schaller. "Uns ist allen bewusst, dass die Einstellung der Serienproduktion in Deutschland einen harten Einschnitt bedeutet."
Wegen der coronabedingten Schließung der Geschäfte im März sei die Nachfrage weltweit weitgehend ausgeblieben, hieß es, insbesondere nach formellen Schuhen. Für das laufende Geschäftsjahr rechne das Unternehmen daher mit einem Umsatzrückgang von 30 Prozent.
Update, 8. Juli, 15.10 Uhr: Kramp-Karrenbauer will Lazarett auf Schienen als EU-Projekt
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (57) plädiert als Lehre aus der Corona-Krise für den Bau von Lazarett-Eisenbahnwaggons zum Transport und zur Versorgung von Schwerkranken.
Mit dem EU-Partner Frankreich werde bereits diskutiert, ob nach dem Vorbild von MedEvac-Flugzeugen auch etwas für die Schiene entwickelt werden könne "für die Verlegung quer durch Europa", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in einer Videoschalte zu den verteidigungspolitischen Plänen Deutschlands während der EU-Ratspräsidentschaft.
"Was wir uns vorstellen, das sind, wenn sie so wollen, wirklich rollende Intensiveinheiten, also Eisenbahnwaggons, die speziell dafür auch umgerüstet werden können, die man an jede Lok anhängen kann", sagte Kramp-Karrenbauer.
Update, 8. Juli, 15.03 Uhr: Merkel: Mit Hass und Hetze lässt sich die Pandemie nicht bekämpfen
Populismus, Lügen und Hass stoßen nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) in der Corona-Krise an ihre Grenzen. "Mit Lüge und Desinformation lässt sich die Pandemie nicht bekämpfen, so wenig wie mit Hass uns Hetze. Dem faktenleugnenden Populismus werden seine Grenzen aufgezeigt", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch bei einer Rede im Europaparlament in Brüssel.
Sie sagte zwar nicht, auf wen sich ihre Aussagen beziehen, erntete im Europaparlament aber Zwischenapplaus.
In einer Demokratie brauche es Wahrheit und Transparenz, sagte Merkel. Das zeichne Europa aus und dafür werde sich Deutschland während der sechsmonatigen EU-Ratspräsidentschaft stark machen.
Update, 8. Juli, 14.55 Uhr: Merkel pocht auf Erhalt der Grundrechte in Europa
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) hat den Erhalt der Grundrechte wie Redefreiheit, Gleichberechtigung und religiöse Vielfalt zu einem Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft erklärt. "Die Grundrechte, das ist das erste, was mir in der Ratspräsidentschaft am Herzen liegt", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch im EU-Parlament. Sie seien das Fundament, auf dem Europa ruhe.
In der Corona-Pandemie seien die Grundrechte zum Teil eingeschränkt worden. Das sei ein sehr hoher Preis gewesen. Ihr selbst sei die Entscheidung dazu unendlich schwer gefallen. Merkel betonte aber auch: "Eine Pandemie darf nie Vorwand sein, um demokratische Prinzipien auszuhebeln."
Update, 8. Juli 14.50 Uhr: Forscher befürchten 208.000 Corona-Tote in den USA bis November
Bis November könnten einem weithin beachteten Modell zufolge in den USA insgesamt rund 208.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus sterben. Das wären fast 80.000 Tote mehr als derzeit. Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis November aber mit rund 163.000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle.
"Jene, die sich weigern, eine Maske zu tragen, bringen ihr Leben, ihre Familien, ihre Freunde und ihre Gemeinschaften in Gefahr", erklärte Institutsdirektor Christopher Murray am Dienstag (Ortszeit).
Die erneute Erhöhung der Prognose war demnach dem starken Anstieg der Neuinfektionen im Süden der USA und dem Ausblick auf die Herbstmonate geschuldet, erklärte IHME. Im September und Oktober sei zu Beginn der Grippesaison mit einem deutlichen Anstieg der Corona-Todeszahlen zu rechnen, hieß es.
Update, 8. Juli, 14.25 Uhr: Kita und Schulen dürfen auch mit laufender Nase wieder besucht werden
Eine laufende Nase soll auch in Corona-Zeiten nicht mehr zwangsläufig ein Grund sein, Kindern den Besuch von Kitas und Schulen zu verweigern. In der neuen Landesverordnung zur Eindämmung der Pandemie sei ein Passus entsprechend formuliert worden, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums auf Anfrage am Mittwoch.
Zeigen Kinder aber Symptome, die auf eine Covid-19-Erkrankung schließen lassen, dürften sie nach wie vor die Einrichtungen nicht betreten, so der Sprecher. Auch wenn mit der neuen Verordnung leichte Erkältungssymptome nicht mehr zum Ausschluss führten, bedeute dies aber nicht, dass Eltern aufgefordert seien, ihre kranken Kinder in die Kita und zur Schule zu schicken. "Wie auch vor Corona schon, sollten kranke Kinder zuhause bleiben", betonte der Sprecher.
Die aktuell geltende Grundverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie läuft am 15. Juli aus. Die Neue soll ab dem 16. Juli in Kraft treten.
Update, 8. Juli, 14.20 Uhr: Dänemark führt Corona-Pass für Reisende ein
Touristen aus Dänemark haben von nun an die Möglichkeit, sich vor der Abreise eine coronafreie Gesundheit bescheinigen zu lassen. Mit Hilfe eines sogenannten Covid-19-Passes sollen die Dänen für den Fall gewappnet sein, wenn sie auf Reisen ins Ausland einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, um zum Beispiel einer Quarantäne nach der Einreise aus dem Weg zu gehen.
Wie das dänische Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, ist es möglich, sich vor der Abreise aus Dänemark in einem Zentrum testen zu lassen, um eine entsprechende offizielle Dokumentation auf Reisen bei sich haben zu können. Die Möglichkeit zum kostenfreien Corona-Test gibt es in Dänemark bereits seit Mitte Mai.
Auch der digitale Covid-19-Pass ist nach Ministeriumsangaben kostenlos. Die Dänen können sich den Pass in ihren online einsehbaren Gesundheitsdaten herunterladen und ausdrucken, sofern das Testergebnis negativ ausgefallen und nicht älter als sieben Tage ist.
Update, 8. Juli, 14.15 Uhr: Beliebtes Reiseziel startet spezielle Maskenpflicht
Das auch bei deutschen Urlaubern beliebte österreichische Bundesland Kärnten verhängt eine spezielle Maskenpflicht in Tourismus-Hotspots.
An stark besuchten Orten wie Velden oder dem Wörthersee soll im öffentlichen Raum ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden - und zwar jede Nacht von 21 Uhr bis 2 Uhr. "Velden soll nicht zum Sommer-Ischgl werden", sagte Tourismus-Landesminister Sebastian Schuschnig (ÖVP) gegenüber Medien.
Mehr zu der sonderbaren Maßnahme lest Ihr >>> hier.Update, 8. Juli, 14.10 Uhr: Auch Thüringen startet weiteres Corona-Hilfsprogramm für Firmen
In der Corona-Krise ist ein weiteres Programm des Bundes mit Milliardenhilfen für angeschlagene Unternehmen gestartet. Besonders profitieren sollen in Thüringen davon auch Soloselbstständige und Dienstleistungsbetriebe. Für sie bietet das Land ihm Zuge dieses Programmes zusätzliche Unterstützung, informierte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). "Der Schutzschirm für die Wirtschaft bleibt stabil – und in Thüringen ist er nach wie vor weiter aufgespannt als in vielen anderen Bundesländern."
In einem ersten Schritt können sich seit Mittwoch auf einer Online-Plattform Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer registrieren, die für Firmen die Anträge einreichen müssen. Danach sollen die Anträge online gestellt werden können. Die Auszahlungen an die Unternehmen könnten bereits im Juli erfolgen, teilten die federführenden Bundesministerien mit.
Bei den Überbrückungshilfen geht es um ein Volumen von insgesamt 25 Milliarden Euro. Damit soll vor allem kleinen und mittelständischen Firmen geholfen werden, die weiter erhebliche Umsatzeinbußen haben. Erstattet werden fixe Betriebskosten bis zu einem Betrag von 150.000 Euro. Die Überbrückungshilfe soll für die Monate Juni bis August gewährt werden - für Branchen wie etwa das Hotel- und Gaststättengewerbe, Clubs und Bars, Reisebüros und Schausteller. Die Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden.
In Thüringen erhalten Betriebe der Dienstleistungsbranche wie Hotels und Gaststätten, Reisebüros, Solarien und Messeveranstalter Förderung bereits ab einem Umsatzrückgang von 30 Prozent.
Damit wird für sie die Schwelle des Bundes um zehn Prozentpunkte abgesenkt, teilte das Erfurter Wirtschaftsministerium mit. Soloselbstständige erhalten den Angaben nach auch einen Zuschuss zu den Lebenserhaltungskosten von 1180 Euro monatlich für maximal zwei Monate. Für beide Förderangebote stünden zusammen bis zu 85 Millionen Euro zur Verfügung.
Update, 8. Juli, 14.05 Uhr: Merkel auf erster Auslandsreise seit Corona-Ausbruch in Brüssel
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zum Auftakt ihrer ersten Auslandsreise seit Beginn der Corona-Pandemie mit EU-Parlamentspräsident David Sassoli getroffen. "Ich freue mich, dass meine erste Auslandsreise nach Ausbruch der Pandemie mich nach Brüssel und dabei ins Europäische Parlament führt", sagte Merkel am Mittwochmittag zu Beginn der Gespräche.
Deutschland sei in seiner am 1. Juli begonnenen EU-Ratspräsidentschaft auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Parlament angewiesen und wolle diese auch pflegen. "Es geht in der Zeit der nächsten Monate um die große Aufgabe, uns um die Eindämmung der Pandemie zu bemühen, die Folgen zu bewältigen", sagte Merkel. "Wir stehen vor einer nicht gekannten Situation des wirtschaftlichen Einbruchs, der Sorge um Arbeitsplätze", betonte sie.
Merkel warb in diesem Zusammenhang noch einmal um einen ambitionierten Wiederaufbauplan. Das Geld, das man jetzt dafür wolle, solle nicht einfach investiert werden, um wieder hinzukommen, wo man gewesen sei, "sondern um auch einen Schritt in die Zukunft zu gehen". Als Beispiele nannte sie den Klimawandel und die Digitalisierung.
Parlamentspräsident Sassoli betonte, niemand dürfe nach der Corona-Krise im Stich gelassen werden. Dies sei die Gelegenheit für die europäischen Institutionen, zu zeigen, dass sie Gemeingut der Europäer seien. Deutschland habe verstanden, wie wichtig die europäische Solidarität sei. Deshalb sei das Parlament sicher, dass die EU-Staaten unter deutscher Führung auf die Herausforderungen antworten werden.
Update, 8. Juli, 14 Uhr: MV ergänzt Corona-Hilfsprogramm des Bundes mit bis zu 22 Millionen
Das milliardenschwere Corona-Hilfsprogramm des Bundes für angeschlagene Unternehmen wird von der Landesregierung mit bis zu 22 Millionen Euro zusätzlich unterstützt. "Das bedeutet: Für unsere Unternehmen greift zusätzlich zum Bundesprogramm die landesspezifische Unterstützung – und das mit einer einmaligen Antragstellung", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in einer am Mittwoch in Schwerin veröffentlichten Mitteilung. Die landesspezifische Komponente sei in das Verfahren der Überbrückungshilfe integriert.
MV ergänze die Bundeshilfen mit zusätzlichen Mitteln bei den Personalkosten, die nicht durch Kurzarbeitergeld abgedeckt seien. Bei einem Umsatzrückgang von mehr als 70 Prozent gebe es in den Monaten Juni bis August 1000 Euro monatlich pro Vollzeitbeschäftigten. Bei einem Umsatzrückgang von 40 bis 49 Prozent gebe es 600 Euro pro Vollzeitarbeitnehmer, 700 Euro bei 50 bis 70 Prozent weniger Umsatz. Die Personalkosten für Beschäftigte, die teilweise noch in Kurzarbeit seien, würden anteilig berücksichtigt.
Bei den Überbrückungshilfen des Bundes geht es um ein Volumen von insgesamt 25 Milliarden Euro. Damit soll vor allem kleinen und mittelständischen Firmen geholfen werden, die weiter erhebliche Umsatzeinbußen haben. Erstattet werden fixe Betriebskosten bis zu einem Betrag von 150.000 Euro.
Die Überbrückungshilfe soll für die Monate Juni bis August gewährt werden - für Branchen wie etwa das Hotel- und Gaststättengewerbe, Clubs und Bars, Reisebüros und Schausteller. Die Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden.
Update, 8. Juli, 13.55 Uhr: Audi büßt fast ein Viertel an Absatz ein
Audi hat im zweiten Quartal fast ein Viertel seines Absatzes eingebüßt. Insgesamt lieferte der Autohersteller von April bis Juni 354.232 Fahrzeuge aus, wie er am Mittwoch auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das ist ein Rückgang um 22,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Der Einbruch traf bei der Volkswagen-Tochter vor allem Europa, wo mit 99.644 Fahrzeugen (-53,7 Prozent) nicht einmal halb so viele Autos verkauft wurden wie im Vergleichszeitraum. In den USA sackten die Zahlen mit einem Minus von 35,3 Prozent auf 34 843 ab.
In China geht es allerdings schon wieder kräftig bergauf: Hier legte der Absatz um 23,5 Prozent zu. Dadurch verstärkte sich auch die Abhängigkeit der Ingolstädter von ihrem wichtigsten Einzelmarkt weiter: Mit 189.182 Auslieferungen war die Volksrepublik für gut 53 Prozent der weltweiten Verkäufe verantwortlich.
Zuletzt verbesserte sich die Gesamtlage. Im Juni lagen die Absatzzahlen von Audi weltweit nur noch 8,1 Prozent hinter dem Wert des Vorjahresmonats zurück. "Wir sehen bereits erste Erholungseffekte, allerdings mit starken regionalen Unterschieden", sagte eine Sprecherin. Europa und die USA waren im Juni noch deutlich im Minus, in China ging es weiter bergauf. Dort habe man «gerade erst das stärkste Juni-Ergebnis aller Zeiten» erreicht.
Update, 8. Juli, 13.50 Uhr: Pinkwart rechtfertigt Lockdown im Kreis Gütersloh
Nach dem gerichtlich gekippten Corona-Lockdown für den Kreis Gütersloh hat Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart die Maßnahmen der Landesregierung verteidigt. "Wir mussten sofort handeln", sagte der FDP-Politiker am Mittwoch in Düsseldorf. Man habe nicht ausschließen können, dass der Corona-Ausbruch im Fleischbetrieb Tönnies mit über 1000 infizierten Mitarbeitern auf andere Teile der Gesellschaft überspringe. "Wir hatten Glück, dass das nicht der Fall gewesen ist."
Zudem schreibe es die Bund-Länder-Regelung vor, dass im Fall eines Ausbruchs für den gesamten Kreis Maßnahmen verfügt werden. Man müsse sich einmal die Kritik an der Landesregierung vorstellen, wenn man keinen regionalen Lockdown verfügt hätte und der Ausbruch weitere Kreise gezogen hätte. "Die Diskussion würde ich mir gar nicht vorstellen wollen."
Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte den Lockdown für den gesamten Kreis Gütersloh Anfang der Woche gekippt, da es die Maßnahmen als nicht mehr verhältnismäßig ansah.
Pinkwart begrüßte das Urteil - es helfe der Landesregierung sogar im Dialog mit dem Bund, da man darauf hinwirken wolle, sich bei künftigen Ausbrüchen gegebenenfalls auf enger eingegrenzte Maßnahmen zu beschränken. Dies sei etwa deshalb sinnvoll, da Kreise in NRW oft deutlich größer seien als etwa Landkreise in Süddeutschland.
Die bisherige Bund-Länder-Regelung sieht vor, dass Corona-Einschränkungen erlassen werden müssen, wenn in einem Kreis die Anzahl der Corona-Fälle den Grenzwert von 50 pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen übersteigt.
Update, 8. Juli, 13.45 Uhr: Debatte um Bundesliga-Start mit Fans: Rheinland-Pfalz zurückhaltend
Das rheinland-pfälzische Innenministerium hält sich in der Debatte um die Öffnung der Stadiontore für Fans in der nächsten Saison der Fußball-Bundesliga noch zurück. Nach der bis zum 31. August geltenden Corona-Bekämpfungsverordnung seien beim Sport bis zu 350 Zuschauer nach Maßgabe der Hygienekonzepte für Veranstaltungen im Außenbereich zugelassen, teilte das auch für den Sport zuständige Ministerium am Mittwoch auf dpa-Anfrage mit.
Für die Zeit danach könne man keine sichere Auskunft erteilen. "Was im Herbst möglich ist, hängt entscheidend vom Verlauf des Infektionsgeschehens in den Sommermonaten ab. Dieses lässt sich nicht voraussehen", hieß es weiter. Die Deutsche Fußball Liga plant derzeit ein Konzept für einen Bundesliga-Start im September mit Zuschauern.
Update, 8. Juli, 13.40 Uhr: Schutzmasken-Spende aus China für Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein hat von seiner chinesischen Partnerregion Zhejiang eine Spende von 10.000 FFP-2-Schutzmasken bekommen. Die Staatskanzlei sprach am Mittwoch angesichts der Corona-Pandemie von einem "Zeichen der Solidarität und Freundschaft in einer schwierigen Zeit".
Staatskanzleichef Dirk Schrödter nahm die Masken symbolisch in Empfang. "Mit der Region Zhejiang pflegen wir bereits seit 34 Jahren eine stabile und erfolgreiche Partnerschaft", sagte er. Wie gut solche Partnerschaften funktionieren, zeige sich vor allem in Krisenzeiten.
Schrödter ist Co-Vorsitzender der gemeinsamen Förderkommission. Eine für April vorgesehene Reise in die Partnerregion musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Update, 8. Juli, 13.20 Uhr: Landtag erleichtert Kommunen in Corona-Krise Weg zu frischem Geld
Bayerns Kommunen können sich ab der Sommerpause coronabedingt leichter frisches Geld beschaffen. Der Landtag machte am Mittwoch in München mit großer Mehrheit den Weg frei, damit klamme Städte und Gemeinden leichter Kredite oder Kassenkredite aufnehmen können. Die Gesetzesänderung tritt zum 1. August in Kraft, die zur Umsetzung erforderliche Verordnung soll noch in der ersten Augusthälfte kommen.
"Gepaart mit finanziellen Unterstützungen des Freistaats stellen wir sicher, dass die Kommunen trotz akuter finanzieller Herausforderungen kurzfristig handlungsfähig bleiben", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Mittel- und langfristig bleibe es aber das Ziel, wieder zu soliden Kommunalfinanzen zurückzukehren.
Bayerns Kommunen stehen wegen weggebrochener Steuereinnahmen und hoher Ausgaben in der Pandemie finanziell unter großem Druck. Viele fürchten angesichts der Finanzlage, ihre Handlungsfähigkeit zu verlieren und etwa notwendige Investitionen nicht mehr leisten zu können. Die Staatsregierung hatte daher vor Wochen beschlossen, dass bereits vereinbarter Leistungen aus dem Finanzausgleich 2020 vorzeitig ausgezahlt werden.
Update, 8. Juli, 13.15 Uhr: Irans Präsident verbietet Hochzeits- und Trauerfeiern
Wegen der steigenden Fallzahlen im Iran hat Präsident Hassan Ruhani ein Verbot für Hochzeitsfeiern und Trauerzeremonien angeordnet. "Bis auf weiteres sind beide verboten", sagte Ruhani bei der Kabinettssitzung am Mittwoch. Außerdem sollte die Maskenpflicht an öffentlichen Orten unbedingt eingehalten werden. "Nur so können wir entspannt in den Herbst starten", fügte der Präsident nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna hinzu.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben sich landesweit Tausende Iraner bei Hochzeitsfeiern und Trauerzeremonien mit dem Coronavirus infiziert, weil die Hygienevorschriften ignoriert wurden. Neben öffentlichen Verkehrsmitteln gehörten diese Feiern zu den gefährlichsten Orten für Neuinfektionen, so das Ministerium.
Im Iran sind diese Woche die Fallzahlen wieder dramatisch gestiegen. Binnen 48 Stunden starben mehr als 350 Infizierte. Im gleichen Zeitraum haben sich mehr als 5200 Menschen nachweislich angesteckt. Die Zahl der Todesopfer liegt aktuell bei mehr als 12.000, die der Infizierten bei fast 250.000, so das Gesundheitsministeriums am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna.
Update, 8. Juli, 13.10 Uhr: Rumänien: Rekord an Neuinfektionen mit dem Coronavirus
Rumänien verzeichnet einen Rekord an Neuinfektionen mit dem Virus Sars-Cov-2. Innerhalb von 24 Stunden stieg die Zahl der registrierten Infizierten um 555, berichtete der Corona-Krisenstab der Regierung am Mittwoch. Zuletzt war ein Höchststand am 11. April registriert worden, mit damals 523 Neu-Infektionen binnen eines Tages.
Neue Vorsichtsmaßnahmen waren zunächst nicht in Sicht. Die Medien werfen der Regierung seit Wochen vor, aus wahlkampftaktischen Gründen verfrüht Mitte Mai die Corona-Vorsichtsmaßnahmen gelockert zu haben. Damals lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei etwa 150. In diesem Herbst stehen in Rumänien Parlaments- und landesweite Kommunalwahlen an.
Seit Beginn der Pandemie sind in Rumänien 1817 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Infizierten stieg bis Mittwoch auf 30.175. Viele Krankenhäuser beklagen, dass sich ihre Intensivstationen wegen der landesweit 237 schweren Covid-19-Fälle den Kapazitätsgrenzen nähern.
Seit vergangener Woche darf in Rumänien aufgrund eines Urteils des Verfassungsgerichts niemand mehr zwangsweise unter Quarantäne gestellt werden. Die Richter beanstandeten, dass dazu ein klares Gesetz fehle. Ein solches will die bürgerliche Regierung nun eilig im Parlament durchsetzen. Die im Parlament sehr starke linke Opposition will dies verhindern.
Derzeit herrscht in Rumänien unter anderem Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen und Distanzpflicht in Gastronomie und bei Kulturveranstaltungen im Freien. Medien zufolge werden diese Bestimmungen oft massiv verletzt.
Update: 8. Juli, 13.05 Uhr: Darum ist es momentan besser, für das Hotelzimmer mehr zu bezahlen
Will ich das Hotelzimmer wirklich verbindlich reservieren? Oder steht die Reise noch auf der Kippe? Etwas mehr zahlen, aber im Ernstfall abgesichert sein: Bei der Buchung von Unterkünften kann das empfehlenswert sein.
TAG24 erklärt >>> hier, warum es besser ist, mehr für das identische Zimmer zu bezahlen.Update, 8. Juli, 13 Uhr: NBA: Vierter Nets-Profi positiv auf Corona getestet
Vor der Fortsetzung der NBA-Saison beim geplanten Turnier in Disney World wird wegen eines weiteren Coronafalls die Personallage bei den Brooklyn Nets immer prekärer. Nach DeAndre Jordan, Spencer Dinwiddie und Wilson Chandler wurde nach Medienberichten nun auch Basketball-Profi Taurean Prince am Dienstag (Ortszeit) positiv auf das Coronavirus getestet. Damit fällt er auch für die Ende Juli geplante Saisonfortsetzung aus.
Zudem müssen die Nets auf ihre beiden Stars Kevin Durant (Pause nach Achillessehnenriss) und Kyrie Irving (Schulteroperation) verzichten und reisten am Dienstag nur mit einer Rumpftruppe nach Florida. Dort soll nach mehr als viereinhalb Monaten Zwangspause im Disney World Resort von Orlando ohne Zuschauer und mit strengen Corona-Auflagen weiter gespielt werden.
Bei zuvor 302 Tests waren insgesamt 16 NBA-Profis positiv auf das Coronavirus getestet worden. Für alle 22 Teams, die in Florida antreten werden, sind die Corona-Tests verpflichtend. Die ersten Spiele sollen am 30. Juli stattfinden.
Update, 8. Juli, 12.55 Uhr: Coronakrise beschert Tourismus im Mai herbe Verluste
Auch im Mai hat die Corona-Krise den Tourismus in Bayern stark einbrechen lassen. Allerdings waren die Verluste etwas geringer als im April, da die Beherbergungsbetriebe ab 30. Mai wieder für Touristen öffnen durften. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl der Übernachtungen um fast 85 Prozent auf rund 1,3 Millionen zurück, wie das Landesamt für Statistik am Mittwoch in Fürth mitteilte.
Die Zahl der Gäste sank um fast 88 Prozent auf 431.000. Der Großteil von ihnen kam aus Deutschland. Nur fast 8 Prozent reisten aus dem Ausland an. Im Mai 2019 waren es noch rund 24 Prozent.
Vor allem die Jugendherbergen und Hütten konnten den Mai abhaken: Die Zahl der Gäste reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 97 Prozent. Bei den Campingplätzen verbesserte sich die Situation im Mai, nachdem diese im April quasi einen Totalausfall hatten: Die Zahl der Gäste ging im Vorjahresvergleich um 82 Prozent, die der Übernachtungen um 87 Prozent zurück.
Bei den Ferienhäusern, -wohnungen und -zentren fiel der Rückgang mit jeweils mehr als 74 Prozent etwas geringer aus als noch im April. Damit bleibt das laufende Tourismusjahr nach Angaben des Statistikamtes von Januar bis Mai weit unter den bis zu Beginn der Pandemie erhofften Steigerungen.
Update, 8. Juli, 12.50 Uhr: Kommunen fordern Szenarien für mögliche Corona-Entscheidungen
Nach den ersten Monaten der Corona-Krise und Erfolgen im Kampf gegen die Pandemie fordern die Städte eine Art Bedienungsanleitung für weitere mögliche Herausforderungen durch die Auflagen. "Es darf nicht mehr bei jedem Schulträger und in jedem Gesundheitsamt ein anderer Maßstab gelten", sagte Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags, am Mittwoch in Stuttgart.
Kommunen müssten wissen, welche Szenarien es gebe, wenn sich zum Beispiel ein einzelner Lehrer oder Schüler infiziert. Auch private Veranstaltungen seien für die kommunalen Behörden "ein Buch mit sieben Siegeln, ein Corona-Loch", sagte Heute-Bluhm. Dabei seien gerade diese Feiern mögliche Hotspots für die Verbreitung des Virus.
Es sei nachvollziehbar, dass in der ersten Phase der Krise schnell und ohne zusätzliche Anhörungen entschieden werden musste, sagte Städtetagspräsident Peter Kurz (SPD). Die Zusammenarbeit mit dem Land habe auch weitgehend funktioniert. "In der Öffnungsphase hätten wir allerdings erwartet, wieder mehr einbezogen zu werden und mögliche Öffnungsszenarien frühzeitig miteinander zu diskutieren", kritisierte der Mannheimer Oberbürgermeister. Dadurch seien bei jedem einzelnen Schritt unnötige Hektik und fehlende Akzeptanz entstanden.
Update, 8. Juli, 12.45 Uhr: Massive Corona-Einbußen - Buchbranche blickt nach vorne
Trotz massiver Einbußen in der Corona-Krise und einem bislang negativen Jahresergebnis blickt die Buchbranche einigermaßen zuversichtlich auf das zweite Halbjahr. "Der Buchbranche ist es in den letzten Wochen gelungen, ihre Verluste kontinuierlich zu reduzieren", teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch in Frankfurt mit. Aufgrund der Pandemie mussten in nahezu allen Bundesländern, mit Ausnahme von Berlin und Sachsen-Anhalt, die Buchläden zwischen dem 23. März und dem 19. April schließen.
Vom Januar bis zum Zeitpunkt der Wiedereröffnung habe sich über alle Absatzwege hinweg - also sowohl im Handel vor Ort als auch digital - ein Umsatzminus von 14,9 Prozent aufgebaut, hieß es. Dieses Minus sei bis Ende Juni auf 8,3 Prozent verringert worden.
"Die Corona-Pandemie hat die Branche wirtschaftlich schwer getroffen, aber auch große Energie freigesetzt", sagte die Vorsteherin des Börsenvereins, Karin Schmidt-Friderichs. Dennoch: Der Umsatz des stationären Buchhandels, also der klassischen Buchhändler vor Ort, liegt nach dem ersten Halbjahr mit 13,9 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Die Lage sei "nicht nur schwierig, sondern schon drastisch", sagte sie. Unter anderem fordert der Börsenverein ein starkes Urheberrecht und eine Beteiligung der Verlage an Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften.
Der Verein präsentierte auch die Wirtschaftszahlen für das vergangene Jahr: 2019 stieg der Umsatz um 1,7 Prozent auf 9,29 Milliarden Euro. Die Läden vor Ort legten um 0,4 Prozent zu und machten mit 46,2 Prozent weiter den größten Anteil aus. Der Internethandel, zu dem auch das Online-Geschäft der klassischen Buchhändler zählt, legte um 4,2 Prozent zu und kommt auf einen Anteil von 20 Prozent.
Update, 8. Juli, 12.35 Uhr: Katalonien führt am Donnerstag ungewöhnlich strenge Maskenpflicht ein
Die spanische Region Katalonien führt eine ungewöhnlich strenge Maskenpflicht ein. Man werde in der gesamten Region ab Donnerstag auch im Freien selbst in jenen Situationen Mund- und Nasenschutz tragen müssen, in denen der minimale Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden könne, gab Regionalpräsident Quim Torra am Mittwoch in Barcelona bekannt.
Die sogenannte Autonome Gemeinschaft im Nordosten Spaniens reagiert damit auf eine Zunahme der Corona-Infektionen in einigen Gebieten. Ob die Katalanen und die Besucher der Region zum Beispiel auch in den Cafés oder sogar am Strand Maske werden tragen müssen, stand zunächst nicht fest. Auch nicht, wie lange die Anordnung in Kraft bleiben soll.
Die genaue Ausgestaltung des Dekrets sollte der regionale Zivilschutz noch im Laufe des Mittwochs beschließen. "Die Idee ist aber, dass die Pflicht immer und überall gelten soll, unabhängig vom Abstand zwischen den Menschen", hatte Torras Sprecherin Meritxell Budó bereits am Dienstag gesagt.
Nach dem derzeit landesweit geltenden Dekret der "neuen Normalität" der Zentralregierung gilt eine Maskenpflicht in ganz Spanien im Freien nur dann, wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Am Strand sowie in Cafés und Restaurants trägt man meistens keine Maske.
Die Zunahme der Zahl der Corona-Infektionen bereitet vor allem in Segrià Sorgen. Der katalanische Landkreis mit der Großstadt Lleida war die erste Region, die nach der Lockerung der Coronamaßnahmen in Spanien wieder unter Quarantäne gestellt worden war. Insgesamt sind davon seit Samstag 210.000 Menschen betroffen. Zwei Wochen lang darf man nur in Ausnahmefällen einreisen oder die Region verlassen.
Die Zahl der Neuansteckungen ging am Dienstag in Segrià im Vergleich zum Vortag von 188 auf 74 zurück. Einige Krankenhäuser arbeiteten aber bereits an der Grenze ihrer Auslastungskapazitäten.
Spanien ist mit knapp 28.400 Corona-Toten und 250.000 Infizierten eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder. Landesweit sind die Zahlen jedoch seit Mitte Mai stark gesunken.
Update, 8. Juli, 12.25 Uhr: Weiteres Corona-Hilfsprogramm für Firmen gestartet
In der Corona-Krise ist ein weiteres Programm des Bundes mit Milliardenhilfen für angeschlagene Unternehmen gestartet. In einem ersten Schritt können sich seit Mittwoch auf einer Online-Plattform Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer registrieren, die für Firmen die Anträge einreichen müssen. Danach sollen die Anträge online gestellt werden können. Die Auszahlungen an die Unternehmen könnten bereits im Juli erfolgen, teilten die federführenden Bundesministerien mit.
Bei den Überbrückungshilfen geht es um ein Volumen von insgesamt 25 Milliarden Euro. Damit soll vor allem kleinen und mittelständischen Firmen geholfen werden, die weiter erhebliche Umsatzeinbußen haben. Erstattet werden fixe Betriebskosten bis zu einem Betrag von 150.000 Euro. Die Überbrückungshilfe soll für die Monate Juni bis August gewährt werden - für Branchen wie etwa das Hotel- und Gaststättengewerbe, Clubs und Bars, Reisebüros und Schausteller. Die Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte in Berlin, das Programm solle vielen Mittelständlern helfen, die Krise zu überstehen. Es ist ein zentraler Bestandteil des Konjunkturpakets der schwarz-roten Koalition. Mit Blick auf entsprechende Forderungen von Wirtschaftsverbänden sagte Altmaier, ab der zweiten Augusthälfte werde es darum gehen, ob die Hilfen verlängert würden.
Update, 8. Juli, 12 Uhr: Präventionskonzept zum Schutz vor lokalem Corona-Ausbruch
Hessen wappnet sich mit einem mehrstufigen Präventionskonzept für den lokalen Ausbruch von Coronainfektionen. Die örtlich begrenzten Schutzmaßnahmen richten sich nach Angaben des Sozialministeriums von Mittwoch an der Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und setzen deutlich früher an als bei den bisherigen Vorgaben zum Schutz vor einer Erkrankung.
"Unser Konzept ermöglicht, lokal begrenzte und damit zielgenaue Schutz- und Eskalationsmaßnahmen zu ergreifen", erklären Sozialminister Kai Klose (Grüne) und Innenminister Peter Beuth (CDU) in Wiesbaden. "Damit stellen wir sicher, dass ein möglicher erneuter Anstieg der Infektionszahlen schnell eingedämmt werden kann."
Bei einem lokalisierten und klar eingrenzbaren Infektionsgeschehen könne das Beschränkungskonzept auch nur die betroffene Einrichtung umfassen, erklärten die Minister. Bei einem verteilten regionalen Ausbruchsgeschehen und unklaren Infektionsketten müssten dann auch überregionale allgemeine Beschränkungen eingeführt werden. Mit dem Präventions- und Eskalationskonzept könne nun schnell und flexibel reagiert werden.
Update, 8. Juli, 11.45 Uhr: Spahn zu WHO-Austrittsankündigung der USA: "Herber Rückschlag"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die offizielle Austrittsankündigung der USA aus der Weltgesundheitsorganisation WHO als "herben Rückschlag" bezeichnet. Die weltweite Infektionsdynamik zeige, dass koordiniertes Vorgehen wichtig sei, schrieb der CDU-Politiker per Twitter mit Blick auf die Corona-Krise. "Wir brauchen mehr Zusammenarbeit im Kampf gegen Pandemien, nicht weniger. EU-Staaten werden Reformen für stärkere WHO anstoßen."
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, sagte, dass der Austritt "erkennbar den strategischen Interessen der USA und des Westens insgesamt" schade. Der Vorsitzende des Unterausschusses für die Vereinten Nationen im Bundestag, Ulrich Lechte (FDP), sagte: "Dies ist äußerst bedauerlich und damit geben die USA auch letztlich China klein bei, anstatt ihnen in internationalen Organisationen die Stirn zu bieten."
Die USA haben mitten in der Corona-Pandemie ihre Austrittsankündigung aus der UN-Koordinierungsbehörde eingereicht. Die Meldung des Austritts, der am 6. Juli 2021 wirksam werde, sei UN-Generalsekretär António Guterres übermittelt worden, sagte ein hoher Regierungsbeamter am Dienstag (Ortszeit) der dpa in Washington. US-Präsident Donald Trump hatte den Schritt Ende Mai angekündigt.
Update, 8. Juli, 11.40 Uhr: Hunderte Corona-Tests in freikirchlicher Gemeinde haben begonnen
Nach Corona-Infektionen bei 13 Mitgliedern einer Familie im nordrhein-westfälischen Euskirchen haben nach Angaben des Kreises die Tests für Hunderte Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde begonnen. Die gesamte Euskirchener Mennoniten-Gemeinde, die auch komplett unter Quarantäne steht, muss sich diese Woche auf das Virus testen lassen, wie ein Sprecher des Kreises am Donnerstag mitteilte. Erste Ergebnisse könnten demnach am Freitag vorliegen.
Als Grenzwert für neuerliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelten 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.
Zunächst war die Mutter der Familie mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und positiv auf Sars-Cov-2 getestet worden. Dann wurde das Virus auch beim Vater und bei elf der 13 Kinder nachgewiesen. Die Kinder waren den Angaben nach vorher noch in die Schule der Mennoniten gegangen. Die Familie hatte wohl auch einen Gottesdienst im Bethaus der Gemeinde besucht.
Update, 8. Juli, 11.35 Uhr: Bäder rechnen mit erheblichem Defizit wegen Corona-Pandemie
Die kommunalen Badbetreiber im Südwesten rechnen wegen der Corona-Pandemie mit Verlusten zwischen 100.000 und 150.000 Euro pro Bad. Dafür verantwortlich seien erheblich mehr Personal und Aufwand bei gleichbleibenden Betriebskosten und weniger Besuchern in dieser Saison, wie die Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) am Mittwoch mitteilte.
Seit rund einem Monat dürfen Freibäder in Baden-Württemberg unter Auflagen wieder öffnen. Manche Freibäder haben wegen der Auflagen erst gar nicht aufgemacht.
Abstands- und Hygieneregeln sorgen dafür, dass nur eine bestimmte Zahl von Gästen in die Bäder darf - und nach Schätzungen der Betreiber ist nur ein Drittel der jeweils erlaubten Kapazität ausgelastet. Die VKU-Landesgruppe appellierte an die Landesregierung, die Badbetreiber finanziell zu unterstützen.
In Baden-Württemberg sind 199 kommunale Unternehmen im VKU organisiert.
Update, 8. Juli, 11.30 Uhr: Israels Verteidigungsminister Gantz geht in Quarantäne
Nach einem möglichen Kontakt mit einem Corona-Infizierten hat sich Israels Verteidigungsminister Benny Gantz vorsorglich in Quarantäne begeben. Dies teilte sein Büro am Mittwoch mit. Gantz unterzieht sich demnach nun weiteren Untersuchungen.
Dem Minister gehe es gut, und er werde aus der Isolation heraus seine Amtsgeschäfte fortführen, hieß es. Das Gesundheitsministerium des Landes hatte kurz zuvor mit 1320 Fällen ein Allzeithoch an täglichen Neuinfektionen bekanntgegeben (TAG24 berichtete hier im Liveticker).
Gantz ist neben Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der wichtigste Politiker des Landes. Mit seinem Bündnis Blau-Weiß hatte er im Frühjahr überraschend eine große Einheitsregierung mit dem Likud von Netanjahu gebildet. Gantz soll Netanjahu im Herbst 2021 als Ministerpräsident nachfolgen. Neben der Corona-Krise stehen in dem Land derzeit vor allem mögliche Annexionen Israels im besetzten Westjordanland auf der politischen Agenda.
Update, 8. Juli, 11.25 Uhr: Corona-Fallzahlen in Bulgarien steigen stark
Bulgarien erlebt nach der Lockerung seiner Corona-Einschränkungen nun einen schnelleren Anstieg der nachgewiesenen Neuinfektionen. Mit 188 neuen Corona-Fällen wurde am Mittwoch ein Tagesrekord seit Beginn der Pandemie verzeichnet.
Damit stieg die Zahl der Infektionen in dem ärmsten EU-Land mit einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen insgesamt auf mehr als 6100. Vor einem Monat lag sie noch bei rund 2700.
Wegen schnell steigender Corona-Fallzahlen ordnete Regierungschef Boiko Borissow bereits Ende Juni an, dass die Kapazitäten der Krankenhäuser umgehend erhöht werden sollen. In Bulgarien gilt seit 22. Juni wieder Maskenpflicht in geschlossenen, gemeinschaftlich genutzten Räumen wie etwa Läden, Banken, Tankstellen, Behörden und Kirchen.
Doch nicht wenige Bulgaren wollen sie demonstrativ nicht einhalten. Wirksame Kontrollen gibt es kaum. In Supermärkten tragen Mitarbeiter oftmals keinen Mund-Nasen-Schutz oder ihre Masken hängen am Hals.
Der Rückfall in Bulgarien kommt nach einem guten Start bei der Bekämpfung des Coronavirus im März mit vielen Schutzmaßnahmen samt Lockdown. Nach einer Reihe von Festtagen im April und im Mai und nach der Öffnung von Lokalen, Diskotheken, Nachtclubs sowie der Stadien für Zuschauer steigen die Fallzahlen jetzt wieder deutlich.
Gesundheitsminister Kiril Ananiew warnte, dass bei mehr als 200 Neuinfektionen pro Tag es wieder strengere Schutzmaßnahmen geben werde. Doch über den Sinn von Corona-Maßnahmen herrscht in Bulgarien große Verwirrung. Sie ist teils auf einen inzwischen aufgelösten, alternativen Corona-Stab zurückzuführen, der sich für das schwedische Modell im Umgang mit dem Coronavirus eingesetzt hatte.
Die jetzige Entwicklung ist nach Auffassung bulgarischer Experten ein zweiter Höhepunkt der ersten Corona-Welle. Für den Herbst wird eine zweite Welle befürchtet.
Update, 8. Juli, 11.20 Uhr: Jungwirth kritisiert US-Regierung: "Im Kampf gegen Corona versagt"
Fußballprofi Florian Jungwirth übt vor dem Comeback-Turnier der US-Liga MLS scharfe Kritik am Umgang der US-Regierung mit der Corona-Krise. "Hier in den USA muss man ganz klar von politischem Versagen sprechen", sagte der 31-Jährige, der seit 2017 für die San Jose Earthquakes spielt, dem "Münchner Merkur" (Mittwoch-Ausgabe).
"Ich bin weder Politiker, noch Arzt oder Virologe, aber es ist kein Geheimnis, dass Amerika im Kampf gegen Corona versagt hat. Das hat aber nicht nur Präsident Donald Trump getan, sondern auch die Gouverneure."
Die anstehende Präsidentschaftswahl im November habe die Krise verschärft. "Es wäre zu wünschen gewesen, dass Demokraten und Republikaner zusammenarbeiten, um die Probleme zu lösen. Stattdessen schießen sie nur Giftpfeile aufeinander", sagte der frühere Bundesliga-Profi von Darmstadt 98.
"Viele republikanische Staaten haben den Lockdown sehr früh beendet, die demokratischen Staaten hatten sehr lange eine Quarantäne und haben es zum Teil noch heute. Wenn es ein Miteinander gegeben hätte, wären vielleicht ganz andere Lösungen dafür gefunden worden, die Fallzahlen in den Griff zu bekommen und den Leuten gleichzeitig die Chance zu geben, zur Arbeit zu gehen."
Die USA zählen fast drei Millionen Corona-Infektionen. Mehr als 131.000 Menschen starben an oder im Zusammenhang mit dem Virus (Stand Mittwochvormittag).
Update: 8. Juli, 11.15 Uhr: Fleischbetrieb bei Gütersloh stoppt Schlachtung wegen Corona-Fällen
Weil bei drei Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen wurde, hat der Fleischzerleger Westphal im Kreis Gütersloh vorsorglich die Schlachtung gestoppt. Der Betrieb solle sicherheitshalber heruntergefahren werden, so lange unklar sei, ob die Infektionen auf weitere der rund 120 Mitarbeiter des Zerlegungs- und Schlachtbetriebs in Herzebrock-Clarholz übergriffen hätten, sagte der Bürgermeister der Gemeinde, Marco Diethelm (CDU), am Mittwoch.
Die Belegschaft sei nun getestet worden. Bis die Ergebnisse vorliegen, werden im Werk nur noch die bereits am Dienstag geschlachteten Schweine verarbeitet.
Der Fleischbetrieb habe auf eigene Initiative entschieden, nachdem am Sonntag erst ein Mitarbeiter und später zwei seiner ebenfalls im Betrieb tätigen Mitbewohner positiv auf das Sars-Cov-2-Virus getestet worden seien. Die Wohngemeinschaft sei umgehend von anderen isoliert worden, so dass zu hoffen sei, dass das Infektionsgeschehen beschränkt bleibe, sagte Diethelm.
Update, 8. Juli, 11.10 Uhr: Tschentscher für Maskenpflicht - Warnung vorm Cornern
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat sich für eine Beibehaltung der Maskenpflicht zumindest bis zum Ende der Reisezeit ausgesprochen und vor dem sogenannten "Cornern" gewarnt.
Es gehe darum, das in der Corona-Krise erreichte niedrige Infektionsgeschehen nicht zu gefährden, sagt der SPD-Politiker am Mittwoch im Sommerinterview des Senders NDR 90,3. "Abstand halten, die Maske tragen da, wo es mit den Abständen nicht geht: Das sind die beiden wichtigsten Maßnahmen, die wir jetzt noch aufrechterhalten."
Zunächst müssten die Auswirkungen der jüngsten Lockerungen und die Rückkehr der Sommerurlauber abgewartet werden. "Viele fahren ja dann doch irgendwohin, wo wir nicht ganz sicher sind, wie die Virusverbreitung dort ist", sagte Tschentscher.
"Ich kann mir vorstellen, dass wir einen weiteren Lockerungsschritt machen, aber nicht vor Ende August." Zunächst gelte daher, "die Nerven zu behalten, auch wenn es lästig ist, die Maske zu tragen in Bus und Bahn und beim Einkaufen."
Tschentscher warnte auch vor massenhaften Ansammlungen vorwiegend junger Leute an warmen Sommerabenden auf öffentlichen Plätze in den Szenevierteln. "Das ist - wie wir in anderen Bundesländern sehen - eine Gefahr. Es kann sehr schnell zu einer Virusverbreitung dabei kommen."
Alkoholverbote seien hier ein sehr wirksames Mittel. "Die jungen Leute wollen dann da Bier trinken im öffentlichen Raum. Und wenn sie das nicht gekühlt irgendwo bekommen, dann funktioniert eben dieses Cornern nicht so wie sie sich das vorstellen."
Update, 8. Juli, 11.05 Uhr: Günstiges Remdesivir für Corona-Patienten in Indien
Es gibt etwas Hoffnung für Covid-Patienten in Indien, dem am drittstärksten von dem Virus betroffenen Land mit mehr als 740.000 Infektionen: Eine Generikaversion des Medikaments Remdesivir für umgerechnet 57 Euro pro 100-mg-Fläschchen wurde von der indischen Arzneimittelbehörde zugelassen. Das ist nach Auskunft seines Arzneimittelherstellers Mylan mehr als 80 Prozent weniger als der Preis des Originalmedikaments in entwickelten Ländern.
Das Generikum soll nach den Richtlinien des indischen Gesundheitsministeriums für Notfälle verwendet werden. Der Pharmakonzern Gilead Sciences hat nach eigenen Angaben mit mehreren Generika-Produzenten in Indien, Pakistan und Ägypten Lizenzverträge abgeschlossen, damit diese zunächst für 127 hauptsächlich ärmere Länder eine Nachahmerversion von Remdesivir herstellen können.
Remdesivir wird per Infusion verabreicht und hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist. Erste positive Ergebnisse im "New England Journal of Medicine" ("NEJM") zeigen, dass das Medikament den schweren Corona-Verlauf abmildert und die Krankheitsphase um einige Tage verkürzt.
Um das Medikament gab es kürzlich eine Kontroverse, weil US-Präsident Donald Trump einen Großteil der Produktion des Originalmedikaments der nächsten Monate für die USA reserviert hat. Eine fünftägige Behandlung mit Remdesivir wird nach Unternehmensangaben bei Bestellung durch die US-Regierung 2340 Dollar (etwa 2000 Euro) pro Patient kosten.
Dieser Nettobetrag sei auch für Deutschland geplant. Die Kosten werden in Deutschland von den Kassen bezahlt. Die EU-Kommission hatte Remdesivir vergangenen Freitag unter Auflagen als erstes Mittel zur Therapie von Covid-19 in Europa zugelassen.
In Indien wären für eine fünftägige Behandlung 600 mg des Medikaments nötig, wie das indische Gesundheitsministerium schreibt. Das würde rund 340 Euro kosten. In Krankenhäusern der Regierung ist die Behandlung für Patienten aber generell subventioniert.
Update, 8. Juli, 11 Uhr: Israel mit Rekord an Corona-Neuinfektionen
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel auf einen Rekordwert gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Mittwoch mitteilte, wurden für Dienstag 1320 Fälle gemeldet - so viele wie nie zuvor an einem Tag seit Ausbruch der Pandemie. Insgesamt wurden in Israel bislang mehr als 32.700 Infizierte registriert.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte bereits in den vergangenen Tagen bei mehr als 1000 gelegen. Zum Vergleich: Im gesamten Monat Mai waren in dem Land nur etwa 1200 neue Infektionen gemeldet worden. In Deutschland haben die Gesundheitsämter nach Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch innerhalb eines Tages 397 neue Corona-Infektionen gemeldet. Deutschland hat etwa neun Mal mehr Einwohner als Israel.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht für sein Krisenmanagement zunehmend in der Kritik. Vorgehalten werden ihm etwa vorschnelle Lockerungen, eine mangelnde Vorbereitung auf die zu erwartende zweite Welle und eine Fokussierung auf die Annexionspläne im Westjordanland.
Update, 8. Juli, 10.50 Uhr: Corona-Krise - Rezession verstärkt sich im ersten Quartal
Angesichts der im März mit Wucht aufgetretenen Corona-Pandemie hat sich die bereits länger andauernde Rezession in Rheinland-Pfalz verstärkt. Das preis-, kalender- und saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt sank im ersten Quartal 2020 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems um 0,8 Prozent im Vergleich zum Schlussquartal 2019.
Im Vergleich zum ersten Quartal 2019 schrumpfte die Wirtschaftsleistung sogar um 2,6 Prozent, wie die Statistiker am Mittwoch mitteilten. Am schwächsten entwickelte sich das Verarbeitende Gewerbe. Die bereinigte Bruttowertschöpfung nahm hier im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Schlussquartal 2019 um 0,8 Prozent ab.
Das Baugewerbe verbuchte dagegen nach einem Rückgang im letzten Quartal 2019 wieder ein Plus von 0,4 Prozent bei der Wertschöpfung. Bei Dienstleistungen verringerte sich diese hingegen um 0,6 Prozent.
Update, 8. Juli, 10.45 Uhr: EU-Kommission genehmigt deutschen Rettungsschirm für Unternehmen
Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben den von der Bundesregierung eingerichteten Rettungsschirm für Unternehmen genehmigt.
Sie gelangten zu dem Schluss, dass der mit einem Budget von 600 Milliarden Euro ausgestattete Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) mit den in der Corona-Krise gelockerten EU-Regeln im Einklang steht, wie die Brüsseler Behörde am Mittwoch mitteilte.
Update, 8. Juli, 10.40 Uhr: Lenny Kravitz sagt Europa-Tournee komplett ab
US-Rockstar Lenny Kravitz hat wegen der Corona-Pandemie seine Konzerte in Berlin, Mainz und Hamburg abgesagt. Es werde vorerst keine Nachholtermine für seine "Here To Love-Tour 2020" geben, wie sein Management am Mittwoch mitteilte.
"Ich hatte mich darauf gefreut, für euch spielen zu können, aber eure Sicherheit sowie die meiner Band und Crew stehen an erster Stelle", schrieb Kravitz auf Twitter. "Ich hoffe, euch alle bald in sicherer Umgebung wiederzusehen. Wir sind alle eins. Lasst uns zusammenhalten und lasst die Liebe regieren."
Ticketbesitzer können sich für die Rückgabe ihrer Karten oder den Erhalt eines Gutscheines an die Ticketstelle wenden, bei der sie ihre Tickets erworben haben, hieß es in der Mitteilung.
Update, 8. Juli, 10.35 Uhr: Marbacher Hengstparaden fallen wegen Corona aus
Die Marbacher Hengstparaden fallen in diesem Jahr wie erwartet wegen der strengen Corona-Auflagen aus. Im kommenden Jahr sollen sie am 26. September sowie am 2. und 3. Oktober stattfinden, wie das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart am Mittwoch mitteilte.
In Baden-Württemberg bleiben Großveranstaltungen wie Volksfeste, auf denen kaum Hygienemaßnahmen durchsetzbar sind, bis mindestens Ende Oktober verboten.
Das Haupt- und Landgestüt Marbach in Gomadingen (Kreis Reutlingen) ist nach eigenen Angaben das älteste und größte staatliche Gestüt Deutschlands. Neben der Pferdezucht widmen sich die knapp 130 Mitarbeiter der Reit- und Fahrausbildung. Zahlreiche Veranstaltungen ziehen normalerweise geschätzt 350.000 Besucher jährlich an. Zu den Klassikern gehören neben den Hengstparaden die Marbach Classics sowie die Gestütsauktion.
Update, 8. Juli, 10.30 Uhr: USA melden Rekord von rund 60.000 neuen Corona-Fällen
Mit rund 60.000 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden haben die USA einen Höchststand bei den Neu-Ansteckungen erreicht. Das geht aus Zahlen hervor, die die Johns-Hopkins-Universität am Mittwochmorgen veröffentlichte. Den zuvor höchsten Wert verzeichnete Johns-Hopkins mit gut 54.000 Fällen am vergangenen Donnerstag.
Insgesamt zählt das Land demnach mehr als 2,996 Millionen Fälle (Stand: 8.7.; 9.57 Uhr). Mehr als 131.000 Menschen starben an oder im Zusammenhang mit dem Virus.
Mehr dazu >>> hier.
Update, 8. Juli, 10.25 Uhr: Österreich warnt nun auch vor Reisen nach Bulgarien und Rumänien
Österreich spricht mit Blick auf die Corona-Infektionen nun auch für Bulgarien, Rumänien und Moldau eine Reisewarnung aus. Die Maßnahme gelte ab sofort, sagte Außenminister Alexander Schallenberg am Mittwoch in Wien.
Die Grenzkontrollen zu Ungarn und Slowenien würden deutlich verstärkt, erklärte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Dabei kämen 1800 Polizisten zum Einsatz. Reisebusse würden ausnahmslos kontrolliert. "Bitte reisen Sie nicht in diese Länder", so der Regierungschef. Wer von dort zurückkehre, müsse in eine 14-tägige Quarantäne oder einen negativen Coronatest vorweisen.
Österreich reagiert mit diesem Schritt auf die im nahen Ausland steigenden Infektionszahlen. Vor einer Woche hatte Wien bereits eine Reisewarnung für die sechs Staaten des Westbalkans ausgesprochen.
Es habe sich herausgestellt, dass in jüngster Zeit mindestens 170 Fälle von Corona-Infektionen in Österreich auf Heimkehrer aus diesen Regionen zurückzuführen seien, hieß es. Kurz warnte eindringlich davor, die Quarantäne nicht einzuhalten. Wer trotz positiven Tests aus dem Haus gehe, begehe eine Straftat.
Insgesamt sei die Situation in Österreich aber weiter unter Kontrolle. Mit Oberösterreich und Wien seien nur zwei von neun Bundesländern von steigenden Infektionszahlen betroffen, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Die Behörden zählen aktuell rund 1100 aktiv Erkrankte im ganzen Land. 90 Patienten liegen in Krankenhäusern, zehn davon auf der Intensivstation.
Update, 8. Juli, 10.15 Uhr: Japan weiterhin mit mächtigstem Pass, Reisefreiheiten aber eingeschränkt
Japaner besitzen derzeit die wertvollsten Reisepässe der Welt: Damit können sie nämlich visafrei in 191 Länder der Welt reisen beziehungsweise bekommen ihr Visum bei der Einreise. Keinem anderen Volk der Welt stehen damit weltweit so viele Türen offen wie den Japanern, wie aus der diesjährigen Erhebung der Londoner Anwaltskanzlei Henley & Partners hervorgeht.
Doch in Zeiten von Corona werden die Bewohner eines jeden Landes stark eingeschränkt. Wie die Lage aktuell für Deutsche ist, lest Ihr >>> hier.
Update, 8. Juli, 10.05 Uhr: Im Ausland tätige deutsche Firmen streichen Stellen
Angesichts der schweren Folgen der Corona-Krise sehen sich viele im Ausland tätige deutsche Firmen laut einer Umfrage gezwungen, Stellen zu streichen. 43 Prozent der deutschen Unternehmen im Ausland müssten Personal abbauen, ergab eine am Mittwoch in Berlin vorgestellte Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags.
Staatliche Unterstützungsmaßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkungen, insbesondere Kurzarbeitergeld, fehlten in vielen Ländern und führen dort aller Voraussicht nach zu einer höheren Arbeitslosigkeit. Nach den aktuellsten verfügbaren Zahlen beschäftigten deutsche Firmen im Ausland laut DIHK im Jahr 2018 rund 7,9 Millionen Menschen weltweit.
Die Corona-Pandemie bleibe eine enorme Belastung für die deutsche Wirtschaft im Ausland, so der DIHK. Das Ausmaß der Krise sei gewaltig. Mehr als acht von zehn Betrieben erwarteten Umsatzeinbrüche.
Update, 8. Juli, 9.55 Uhr: Versammlungen mit bis zu 100 Personen in Dänemark wieder erlaubt
In Dänemark können sich seit dem heutigen Mittwoch wieder bis zu 100 Menschen am selben Ort versammeln. Gemäß einer vor einem Monat getroffenen Vereinbarung zwischen der dänischen Regierung und den Parlamentsparteien wird die maximale Teilnehmerzahl für Versammlungen von 50 auf 100 angehoben. Zum 8. August soll dieser Wert auf 200 gesteigert werden.
Für Veranstaltungen mit gewissen Sitzplatzkapazitäten - wie etwa Ligaspiele der obersten dänischen Fußballliga - gelten bereits Ausnahmen. Auch politische Demonstrationen sind von den Beschränkungen ausgenommen, was zu einer größeren Debatte geführt hatte, als am 7. Juni knapp 15.000 Menschen in Kopenhagen gemeinsam gegen Rassismus demonstriert hatten.
Von Mitte März bis zum 8. Juni waren in Dänemark öffentliche Versammlungen mit mehr als zehn Teilnehmern verboten gewesen, nachdem das Land zu Beginn der Corona-Pandemie strikte Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus eingeführt hatte. Seitdem haben die Dänen große Fortschritte erzielt, um die Infektions- und Todesfallzahlen zu verringern. Ihre Schulen, Geschäfte und Restaurants wurden bereits im April und Mai wieder geöffnet.
Update, 8. Juli, 9.45 Uhr: Corona-Krise hat Elektroindustrie verzögert getroffen
Die Corona-Krise hat die deutsche Elektroindustrie mit etwas Verzögerung getroffen. Die Geschäftszahlen der Unternehmen stellten sich im Mai noch leicht negativer dar als einen Monat zuvor, wie der Branchenverband ZVEI am Mittwoch in Frankfurt berichtete.
So lag der Wert der Auftragseingänge um 27,9 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat. Im April hatte der Jahresrückgang erst gut 20 Prozent betragen. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres liegen die Bestellungen nunmehr um 11,8 Prozent unter dem Niveau von 2019. Die preisbereinigte Produktion hinkt um 9,2 Prozent hinterher.
Auch beim Umsatz registrierte der Verband mit einem Minus von 22,4 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro einen stärkeren Rückgang als im April mit 17,5 Prozent. Besonders schwach entwickelten sich die Geschäfte mit anderen Ländern der Eurozone, die im Mai fast 30 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats lagen. Nach fünf Monaten hat der Gesamtumsatz 70,8 Milliarden Euro erreicht, 9,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Update, 8. Juli, 9.35 Uhr: Ausnahmegenehmigung: Box-Gala in Magdeburg vor bis zu 1000 Zuschauern
Der frühere Box-Europameister Agit Kabayal muss bei seinem Comeback nach der Corona-Pause keinen Geisterkampf bestreiten. Der Boxstall SES erhielt für den Open-Air-Kampfabend am 18. Juli auf der Magdeburger Seebühne eine Ausnahmegenehmigung für bis zu 1000 Zuschauer. Das teilte der Veranstalter am heutigen Mittwoch mit.
Kabayel kämpft gegen den Griechen Evgenios Lazaridis um den Continental-Titel des Verbandes WBA. Zudem steigt Junioren-Weltmeister Peter Kadiru, ebenfalls im Schwergewicht, gegen Ruben Wolf in den Ring.
"Unsere Sommer Open-Air-Box-Veranstaltung kann nun auch mit Publikum stattfinden. Unsere eingereichte und nun noch einmal angepasste Konzeption, die besonders die notwendigen Hygiene-, Sicherheits- und Gefährdungsaspekte berücksichtig hat uns die Ausnahmegenehmigung des Gesundheitsamt Magdeburg ermöglicht", sagte Promoter Ulf Steinforth.
"Das Ticketing wird jetzt aufgeschaltet und für unsere beiden Top-Schwergewichtler Agit Kabayel, der ein hartes Jahr ohne Wettkämpfe hinter sich hat, und unsere junge Schwergewichtshoffnung Peter Kadiru haben wir nun keine Geisterkämpfe."
Update, 8. Juli, 9.25 Uhr: Otte-Kinast: Corona als historische Chance gegen Werkverträge
Für Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast ergibt sich aus der aktuellen Krise eine Möglichkeit, gegen Werkverträge vorzugehen. "Corona ist eine historische Chance", sagte die CDU-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). Sie sei absolut dafür und hoffe, dass das gelingt, sagte sie auf die Frage nach einem Verbot in der Branche. "Das ist ein unhaltbarer Zustand, was da in und um die Schlachthöfe passiert."
Die Ministerin kritisiert aber nicht nur die Fleischwirtschaft. "Es haben alle gewusst und lange weggeschaut, was da mit den Werkverträgen und den Arbeitern passiert", sagte Otte-Kinast. Verbraucher müssten sich das ebenso wie Politiker auf allen Verantwortungsebenen vorwerfen lassen. "Auch wenn das erst einmal unangenehm ist. Jetzt muss Schluss damit sein."
Der verheerende Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies in Nordrhein-Westfalen hat die Debatte um Arbeitsbedingungen in der Branche und den Billigfleisch-Konsum neu entfacht.
Die Bundesregierung plant Gesetzesverschärfungen in der Branche. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will nach Angaben von Anfang Juli noch in diesem Monat einen Gesetzentwurf vorlegen. Das Kabinett hatte Ende Mai Eckpunkte beschlossen. Kern ist ein weitgehendes Verbot von Werkverträgen zum 1. Januar 2021.
Update, 8. Juli, 9.15 Uhr: Deutsche Post will Mitarbeitern Bonus zahlen
Die Mitarbeiter der Deutschen Post weltweit sollen einen Bonus von 300 Euro bekommen. "Wir wissen genau, wer in diesen Zeiten einen hervorragenden Job gemacht hat", sagte Vorstandschef Frank Appel am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.
Zuvor war ein solcher Bonus vonseiten einer kleineren Gewerkschaft vorgeschlagen worden - der Post-Chef stritt jedoch ab, mit der Maßnahme auf diesen Vorstoß reagiert zu haben. Insgesamt veranschlagt das Unternehmen dafür rund 200 Millionen Euro. Ausgenommen von der Zahlung sind Führungskräfte.
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Update, 8. Juli, 8.45 Uhr: Lockdown im Westjordanland wegen steigender Corona-Zahlen verlängert
Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat angesichts steigender Infektionen mit dem Coronavirus einen Lockdown im Westjordanland um fünf Tage verlängert. Die Maßnahme sollte am Mittwochmorgen in Kraft treten und bis Montagmorgen dauern, wie die Behörde mitteilte.
Damit gelten in dem Gebiet, das etwas mehr als doppelt so groß ist wie das Saarland, weiterhin Ausgangsbeschränkungen. Mit Ausnahme von Supermärkten, Bäckereien und Apotheken müssen Geschäfte geschlossen bleiben. Banken und Fabriken dürfen gemäß der Notfall-Verordnungen ihren Betrieb fortsetzen. Der Lockdown war vergangenen Freitag in Kraft getreten.
Die Pandemie verlief in den Palästinensergebieten zunächst sehr glimpflich, nach Lockerungen stiegen die Zahlen im vergangenen Monat jedoch stark an. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstagmittag waren in den 24 Stunden davor im Westjordanland 306 neue Infektionen registriert worden. Damit gab es dort seit März bisher 4575 bekannte Corona-Fälle. Mehr als 430 Menschen sind wieder genesen, 17 starben.
Auch Israel hat einen starken Neuausbruch erlebt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag in den vergangenen Tagen bei etwa 1000. Mitte Mai hatte sie noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. Die Regierung um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird scharf für vorschnelle Lockerungen kritisiert.
Einige davon wurden inzwischen wieder aufgehoben. So mussten zu Wochenbeginn etwa Bars, Clubs und Fitnessstudios wieder schließen. Für mehrere Gemeinden und Städte gelten Ausgangsbeschränkungen, ab Mittwochnachmittag auch für Betar Ilit, eine israelische Siedlung im Westjordanland.
Update, 8. Juli, 8.30 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh sinkt weiter
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh ist weiter gesunken und nähert sich den Werten anderer Regionen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 28,6. Als Grenzwert für neuerliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens gilt der Wert 50.
Am Vortag lag diese Infektions-Kennziffer noch bei 35,4. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs beim Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück lag der Wert bei 270,2.
Für die Stadt Düsseldorf - die in der Liste des RKI an zweiter Stelle hinter dem Kreis Gütersloh liegt - wurde am Mittwoch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 22 ausgewiesen. Duisburg an dritter Stelle hatte am Mittwoch den Wert 21,1.
Damit liegen die beiden Großstädte weit vor den anderen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW. Beide Städte verwiesen zuletzt allerdings unter anderem auf viele Tests und Reihenuntersuchungen, die den Wert der gefundenen Infektionen nach oben treiben könnten.
Update, 8. Juli, 7.50 Uhr: Infizierte offenbar nicht immer immun gegen weitere Infektion
In der Corona-Pandemie hoffen viele Menschen auf Immunität - nach überstandener Infektion oder durch eine bald verfügbare Impfung. Beides könnte das Immunsystem gegen den Erreger wappnen und Menschen vor der Krankheit Covid-19 schützen.
Nun aber deuten viele Studien darauf hin, dass gerade bei Menschen, die nur wenige oder gar keine Symptome hatten, schon bald nach einer Infektion keine Antikörper im Blut mehr nachweisbar sind.
Was das bedeutet lest Ihr >>> hier.
Update, 8. Juli, 7.10 Uhr: Ausgehen in Corona-Zeiten: Ganz Paris ist eine Terrasse
Paris und seine Terrassen: Das ist untrennbar miteinander verbunden. In der französischen Hauptstadt gibt es kaum eine Brasserie oder Bar, die nicht mit einer Markise und ein paar Tischen und Stühlen an der frischen Luft aufwartet. Denn Essen und Trinken - das ist französische Lebenskultur. Und die wird besonders auf den Pariser Terrassen gelebt.
Hier kann man besonders gut Leute gucken. Doch seit Corona ist alles anders. Genauer gesagt seit den Lockerungen. Paris ist nun ein einziges Freiluft-Café mit XXL-Terrassen. Möglich macht das eine Regelung der Stadt Paris.
Damit die Menschen genügend Abstand voneinander halten können, dürfen die Restaurants und Kneipen ihre Terrassen erweitern. Sie können einen Antrag bei der Stadt stellen, um etwa den Parkstreifen vor ihrem Laden mit als Terrasse nutzen zu dürfen. Erlaubt ist das Ganze vorerst bis Ende September.
"Um die öffentliche Ruhe zu gewährleisten, können diese temporären Räume täglich von 8 bis 22 Uhr genutzt werden", so die Stadt. Sie können mit Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen ausgestattet werden - allerdings, so die Vorgabe: Die Möbel müssen "diskret und einheitlich sein, um sich harmonisch in das Stadtbild zu integrieren".
Und so wirken manche Straßen in den Ausgehvierteln fast wie komplette Fußgängerzonen - links und rechts Terrassen. Sogar der Fahrradweg wird elegant um den neuen Außenbereich herumgeleitet. Einige Läden haben sich mit ein paar Holz-Paletten eine richtige kleine Oase mitten auf der Straße geschaffen - grüner Kunstrasen, bunte Schirmchen. Nur die Autofahrer sind genervt.
In der Corona-Krise haben die Pariser Gastronominnen und Gastronomen ganz besonders gelitten. Ihre Läden waren fast drei Monate lang geschlossen. Aber nicht nur Paris verteilt den Raum auf der Straße nun neu: Auch in vielen deutschen Städten profitieren Gastronomiebetriebe von größeren Terrassen, so etwa in Berlin oder Düsseldorf.
Update, 8. Juli, 7 Uhr: Nach Überlegungen in Sachsen: Lauterbach warnt vor Fans im Stadion
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat wegen der Corona-Pandemie davor gewarnt, zu früh wieder Fans in den Stadien zuzulassen. "Fußball-Bundesliga-Spiele mit Zuschauern halte ich für nicht verantwortbar", sagte Lauterbach dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch-Ausgaben).
Er betonte: "Auch andere Großveranstaltungen ohne Grenze nach oben sind durch Hygienekonzepte nicht wirklich sicher zu machen. Denn die Kontaktverfolgung wird bei diesen Menschenmengen natürlich nicht gelingen." Es werde "einfach auf Risiko gespielt in der Hoffnung, es werde noch gut gehen", sagte der 57-Jährige. Solche Maßnahmen könnten "die perfekte Vorbereitung einer zweiten Welle im Herbst sein".
Zuvor waren in Sachsen Überlegungen publik geworden, wonach vom 1. September an wieder Zuschauer in den Fußballstadien und Hallen zugelassen werden könnten.
Demnach würden dann Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern möglich sein, allerdings unter Einhaltung von Hygieneregeln und der Kontaktverfolgung, wie es Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden ausführte. "Was noch nicht gelten wird, ist, dass das Stadion voll ist", sagte die Ministerin.
Die sächsische Regierung hatte sich über die neue Corona-Schutzverordnung ausgetauscht. Sie soll nun zunächst zur Anhörung freigegeben werden. Für den Fall des Beschlusses würden neben dem Bundesligisten und Champions-League-Viertelfinalisten RB Leipzig auch die anderen sächsischen Vereine profitieren, die zum großen Teil von Zuschauereinnahmen abhängig sind. Das betrifft in erster Linie die Drittliga-Clubs Dynamo Dresden und FSV Zwickau.
Update, 8. Juli, 6.55 Uhr: Kassensturz der Städte: Den Kommunen fehlen 4,6 Milliarden Euro
Den baden-württembergischen Kommunen fehlen in diesem Jahr wegen der Coronakrise nach Angaben des Städtetags rund 4,6 Milliarden Euro. Das wichtigste für die Kommunen sei nun die Stabilisierung der Haushalte, warnte der Städtetag Baden-Württemberg am Mittwoch in Stuttgart. Allerdings hätten bislang erst wenige eine Haushaltssperre verhängt.
Trotz des finanziellen Kraftakts des Landes während der Pandemie bräuchten Städte und Gemeinden die Schlüsselzuweisungen des Finanzausgleichs des Landes in der Höhe wie vor der Corona-Pandemie, forderte der Städtetag. Zusagen müssten die Kommunen noch vor der Sommerpause erhalten, um wirtschaften zu können.
Im Laufe des Mittwochs will Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) als Präsident des Städtetags weitere Zahlen veröffentlichen. Die Kommunen fordern bereits seit längerem deutliche finanzielle Hilfen des Landes in der Coronakrise. Erste Gespräche wurden dazu bereits geführt.
Update, 8. Juli, 6.50 Uhr: Merkel in Brüssel: Kanzlerin präsentiert EU-Ratspräsidentschaft
Eine Woche nach dem Start der deutschen EU-Ratspräsidentschaft präsentiert Bundeskanzlerin Angela Merkel am heutigen Mittwoch im Europaparlament in Brüssel ihr Programm. Es ist die erste Auslandsreise der CDU-Politikerin seit Ausbruch der Corona-Krise. Die Erwartungen sind hoch. Die FDP-Politikerin und Parlamentsvizepräsidentin Nicola Beer drängte Merkel, die historische Chance für eine Führungsrolle in Europa zu ergreifen.
Merkel hält vor den EU-Abgeordneten am Nachmittag eine Rede und stellt sich der Debatte. Abends nimmt Merkel an einem Treffen mit den EU-Spitzen zum nächsten siebenjährigen EU-Haushaltsplan und dem geplanten Programm zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise teil.
Die Kompromisssuche zu dem Milliardenpaket ist der erste große Schwerpunkt der am 1. Juli gestarteten Ratspräsidentschaft. Die EU-Kommission hatte ein schuldenfinanziertes Konjunkturprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen, zusätzlich zum geplanten siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen von 1,1 Billionen Euro. Einzelheiten sind jedoch sehr umstritten. Merkel dringt auf einen Kompromiss beim EU-Gipfel am 17. und 18. Juli in Brüssel.
Die FDP-Politikerin Beer mahnte Merkel, wirtschaftspolitisch für einen klugen Kompromiss sorgen. Man dürfe nicht den Boden für jene bereiten, die am lautesten schreien. «Der Corona-Aufbaufonds als ein reines Zuschuss-Paket könnte in den skeptischen Mitgliedsstaaten für eine mindestens genauso gefährliche europapolitische Erosion sorgen wie das andere Extrem», erklärte Beer der Deutschen Presse-Agentur.
Die FDP-Politikerin Beer forderte in der Migrationspolitik einen "europäischen Wurf" von Merkel. Eckpunkte seien ein besserer Schutz der EU-Außengrenzen, gemeinsame Standards für Asylanträge sowie die Annahme von Anträgen in Drittstaaten. "Der Europäische Geist ist durch den ungelösten Dauerkonflikt unter den EU-Mitgliedsstaaten in der Asyl- und Migrationspolitik maßgeblich geschwächt", warnte Beer.
Merkel führt in Brüssel auch eine Reihe von Einzelgesprächen, unter anderem mit EU-Ratspräsident Charles Michel und Parlamentspräsident David Sassoli. Zu dem abendlichen Spitzentreffen zum EU-Haushalt hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen neben Merkel auch Michel und Sassoli geladen.
Update, 8. Juli, 6.45 Uhr: Corona-Krise bremst Messebranche wohl noch länger aus
Trotz Lockerungen in vielen Bereichen ist die Situation in der deutschen Messebranche weiterhin sehr angespannt. "Wir gehen leider davon aus, dass das noch eine Weile so anhalten wird", sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Messe- und Ausstellungsbau (Famab), Jan Kalbfleisch, der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe etliche Unternehmen, die ihren Mitarbeitern das Reisen nach wie vor untersagten - sowohl als Aussteller als auch als Messebesucher.
Außerdem seien die Corona-Schutzverordnungen in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Das mache es schwierig für Aussteller, die oft auf verschiedenen Messen aktiv sind, ein einheitliches Hygienekonzept vorzubereiten. Für den Herbst rechnet der Verband daher mit einer großen Insolvenzwelle unter den Messebaubetrieben: Etwa 30 Prozent der Unternehmen seien gefährdet, erklärte Kalbfleisch.
Die Kölner Messe hatte Anfang der Woche mehrere für den Herbst geplante Messen abgesagt, die eigentlich als Neustart des Betriebs nach der Corona-Zwangspause geplant gewesen waren. Weil etliche Aussteller jedoch ihr Kommen abgesagt hatten, entschied man sich letztlich für die Absage. Einige Messen - wie etwa die Marketingmesse Dmexco - sollen stattdessen digital stattfinden, andere sind verschoben worden. Die Deutsche Messe AG in Hannover stellt sich im laufenden Jahr auf einen hohen zweistelligen Millionenverlust ein. Auch hier wurden mehrere Ausstellungen abgesagt oder verschoben.
Update, 8. Juli, 6.40 Uhr: Einige Fans lehnen geplante Stadion-Teilöffnung ab: "Große Skepsis"
Die angestrebte Teilöffnung von Stadien für Zuschauer in der kommenden Saison der Fußball-Bundesliga wird von einigen Fangruppen abgelehnt. "Bei vielen Ultras herrscht eine große Skepsis und die Meinung: Wenn wieder Leute in die Stadien dürfen, dann alle", sagte Sig Zelt vom Bündnis "ProFans" der Deutschen Presse-Agentur.
"Wenn ich die Chance habe reinzugehen und viele andere nicht, ist das kein gutes Gefühl", sagte Zelt, der allerdings in den Fanszenen auch Verständnis festgestellt hat, dass die Stadien in der näheren Zukunft wegen der Coronavirus-Pandemie noch nicht wieder komplett ausgelastet werden können.
Die Deutsche Fußball Liga will gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium Leitlinien zu einer Wiederzulassung von Fans im Stadion erstellen. Diese müssen allerdings mit Einschränkungen rechnen. So ist es sehr wahrscheinlich, dass Tickets personalisiert ausgegeben werden. Zudem würde wohl eine Maskenpflicht in den Arenen herrschen.
Borussia Dortmund hatte beim Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am 34. Spieltag Ende Juni zudem bereits spezielle Technik getestet: Wärmebildkameras, die kontaktlos die Körpertemperatur vor dem Eintritt ins Stadion messen, sowie 3D-Sensoren zur Ermittlung des Abstands in einem Tribünenblock.
Update, 8. Juli, 6.35 Uhr: DGB fordert Kindergrundsicherung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert die Einführung einer bedarfsorientierten Kindergrundsicherung. Damit solle vor allem Kindern von Geringverdienern bessere Zukunftschancen ermöglicht werden, heißt es in einem Konzept, das den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch-Ausgaben) vorliegt. Demnach soll eine solche Kindergrundsicherung das bisherige Kindergeld, Steuerfreibeträge, Zuschläge und Hartz-IV-Leistungen für Kinder durch eine Gesamtzahlung ersetzen, die deutlich über dem heutigen Kindergeld liegt.
Die Kindergrundsicherung soll sich den Angaben zufolge aus zwei Teilen zusammensetzen. Einen Sockelbetrag von 240 Euro je Kind sollen alle Haushalte mit Kindern erhalten. Ein weiterer Zusatzbetrag solle sich nach dem Einkommen der Eltern und dem Alter der Kinder richten. Auch Volljährige in der Erstausbildung oder jene, die arbeitslos gemeldet sind, sollen bis zum 25. Lebensjahr den Sockelbetrag erhalten.
Angesichts milliardenschwerere Rettungsschirme in der Corona-Krise handle es sich bei den Kosten für eine Kindergrundsicherung um eine vergleichsweise kleine Summe, sagte die DGB-Vorständin Anja Piel. "Die Mehrkosten für die Kindergrundsicherung gegenüber der jetzigen Regelung würden sich schlussendlich auf 12,5 Milliarden Euro jährlich belaufen", so die Gewerkschafterin. "In unserem reichen Land lebt jedes fünfte Kind in Armut und daran hat sich seit Jahren im Wesentlichen nichts geändert. Das ist ein Skandal."
Auch der Kinderschutzbund, die Grünen, SPD und Linke fordern die Einführung einer eigenständigen und unbürokratischen Kindergrundsicherung, in der verschiedene Familienleistungen zusammengefasst werden.
Update, 8. Juli, 6.30 Uhr: Hans: Zweite Corona-Welle nach Sommerurlaub unbedingt verhindern
Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat an die Eigenverantwortung der Bürger appelliert und zu besonderer Umsicht im Sommerurlaub wegen der Corona-Krise aufgerufen. "Ganz wichtig ist, dass vor allem Eltern mit Schulkindern nicht in Risikogebiete fahren und direkt danach die Kinder in die Schule schicken", sagte Hans der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Das kann natürlich nicht gehen. Hier muss man schon darauf Wert legen, dass Quarantäneregeln eingehalten werden können."
Er appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, bei der Wahl ihres Urlaubsziels zu berücksichtigen, wie das Infektionsgeschehen im jeweiligen Urlaubsland sei, sagte Hans. Da dieses innerhalb der Europäischen Union im Moment gut im Griff sei, biete es sich an, Urlaubsziele etwa in den Nachbarländern Deutschlands zu wählen. "Allein schon, weil man eben im Notfall von dort auch wieder schneller zurückkommen kann."
"Jeder sollte wissen, es wird in diesem Jahr nicht ein Urlaub sein, wie man ihn aus der Vergangenheit kennt", mahnte der Ministerpräsident. Es gelte auch im Urlaub, sich an die Hygieneregeln, das Abstandsgebot und das Tragen von Mund-Nase-Masken zu halten. "Damit eben nicht hinterher nochmal ein großes Ausbruchsgeschehen auch in Deutschland stattfindet", sagte Hans, der auf die Reiseempfehlungen des Auswärtigen Amtes hinwies.
Zugleich warnte der Regierungschef: "Wir müssen mit einer zweiten Welle rechnen." Er sei aber kein Freund von Horrorszenarien. "Eine zweite Welle würde vor allem unsere wirtschaftliche Entwicklung noch einmal sehr stark treffen. Deswegen müssen wir alles daran setzen, es zu verhindern", sagte Hans. Gleichzeitig müsse Deutschland aber auch gewappnet sein, etwa durch die Notbremseregel in den Landkreisen, nach der schärfere Maßnahmen wieder eingeführt würden, wenn es über 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner gebe.
Im Saarland liegt die Grenze bei 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen. "Das sind ganz wichtige Regeln, um zu verhindern, dass es noch einmal einen flächendeckenden Lockdown geben muss", sagte Hans.
Update, 8. Juli, 6.25 Uhr: Gesundheitsämter holen wegen Corona liegen gebliebene Arbeit nach
Die in der Corona-Krise stark beanspruchten Thüringer Gesundheitsämter haben damit begonnen, liegen gebliebene Aufgaben aufzuarbeiten. Das betrifft unter anderem Schuleingangsuntersuchungen und amtsärztliche Begutachtungen, wie der Landesverband der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) auf Anfrage mitteilte.
Trotz sinkender Infektionszahlen seien die meisten Ämter vom Normalmodus noch weit entfernt, sagte die Vorsitzende Ingrid Francke. "Das ist noch nicht abzusehen."
Auf dem Höhepunkt der Pandemie waren die Ämter unter anderem mit der mit viel Aufwand verbundenen Ermittlung von Kontaktpersonen Coronainfizierter beschäftigt. In Thüringen gibt es 22 kommunale Gesundheitsämter.
Update, 8. Juli, 6.20 Uhr: Ab September höhere Maskenproduktion in Deutschland
Von September an soll Deutschland in der Lage sein, innerhalb eines Jahres 2,5 Milliarden zusätzliche Masken zu produzieren. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin auf Anfrage der "Rheinischen Post" (Mittwoch-Ausgabe) mit. Bis Ende Juni 2021 sollen Produzenten in Deutschland bis zu sieben Milliarden Masken jährlich in zertifizierter Qualität zusätzlich herstellen können. Dazu zählen dem Bericht zufolge FFP2, FFP3 und medizinische Gesichtsmasken.
Das Wirtschaftsministerium investiere dafür 60 Millionen Euro an Fördermitteln, hieß es weiter. Gefördert werden laut Bericht zudem Anlagen, die das sogenannte Filtervlies für die Masken produzieren, durch das Viren abgehalten werden. Zu den aktuellen Produktionskapazitäten in Deutschland machte das Ministerium aber demnach keine Angaben.
In der Corona-Pandemie gilt in Deutschland weiterhin eine bundesweite Maskenpflicht in Handel und Nahverkehr. Einer Abschaffung der Maskenpflicht im Handel hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erst am Montag eine deutliche Absage erteilt. Auch aus den Parteien und den Bundesländern erhielt sie dafür breite Unterstützung.
Update, 8. Juli, 6.15 Uhr: FDP: Einreisebeschränkungen für Partner aus Drittstaaten aufheben
FDP-Innenpolitiker haben Bundesinnenminister Horst Seehofer aufgefordert, die coronabedingten Einreisebeschränkungen für Partnerinnen und Partner aus Drittstaaten aufzuheben. Täglich erhielten sie Nachrichten von Menschen, die noch immer von ihren Partnerinnen oder Partnern getrennt seien, weil eine der Personen über keine Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedslandes verfüge oder weil das Paar keinen offiziellen Familienstand habe, schrieben der Bundestagsabgeordnete Konstantin Kuhle und der Europaabgeordnete Moritz Körner an den CSU-Politiker.
"Diese Menschen können nicht füreinander da sein, obwohl sie es dringend möchten. Dieser Zustand muss beendet werden", heißt es in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Die FDP-Politiker appellieren an die Bundesregierung, bei der nächsten Stufe der schrittweisen Aufhebung der Einreisebeschränkung für Drittstaaten dem dänischen Weg zu folgen und ähnliche Regelungen für Deutschland zu beschließen.
In Dänemark dürften auch nicht verheiratete Partnerinnen und Partner einreisen, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegten und eine Mindestdauer ihrer Beziehung von drei Monaten vorweisen könnten. Zudem müssten sie eine eidesstattliche Versicherung über die Existenz ihrer Beziehung abgeben.
Seehofer sollte im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auch für ein europäisch abgestimmtes Konzept werben, "in dem es Paaren europaweit ermöglicht wird, diese schwere Zeit gemeinsam durchzustehen", schrieben die beiden FDP-Politiker weiter.
Update, 8. Juli, 6.10 Uhr: Levi's streicht Hunderte Jobs - Corona-Krise sorgt für rote Zahlen
Der traditionsreiche Jeans-Hersteller Levi Strauss (Levi's) will nach einem starken Umsatzrückgang und roten Zahlen in der Corona-Krise Hunderte Stellen streichen. Im zweiten Quartal brachen die Erlöse im Jahresvergleich um 62 Prozent auf 498 Millionen Dollar (442 Mio Euro) ein, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss in San Francisco mitteilte. Unterm Strich erlitt Levi's einen Quartalsverlust von 363 Millionen Dollar.
Die Aktie reagierte nachbörslich mit deutlichen Kursabschlägen. Um die Kosten zu senken, sollen jetzt rund 700 Bürojobs wegfallen. Das entspricht laut Levi's etwa 15 Prozent der Stellen außerhalb von Verkauf und Produktion. Die Maßnahme soll jährlich 100 Millionen Dollar einsparen.
Insgesamt hat Levi's nach eigenen Angaben rund 14.400 Mitarbeiter. Das Unternehmen war 2019 nach langer Abstinenz an die Börse zurückgekehrt, doch die Aktie ist seitdem stark gesunken.
Update, 8. Juli, 6.05 Uhr: Corona-Proteste in Belgrad - Polizei setzt Tränengas ein
Vor dem Parlamentsgebäude in Belgrad haben Tausende Menschen am Dienstagabend gegen neue Beschränkungen in der Corona-Pandemie protestiert. In der Nacht zum Mittwoch kam es dabei zu Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei, wie örtliche Medien berichteten. Die Bereitschaftspolizei setzte demnach Tränengas gegen die Demonstranten ein, nachdem eine größere Gruppe versucht hatte, das Parlamentsgebäude zu stürmen.
Präsident Aleksandar Vucic hatte nur wenige Stunden zuvor im Fernsehen angesichts des Infektionsgeschehens eine neue Ausgangssperre für das kommende Wochenende angekündigt. Die Lage im Land sei ernst, betonte der Präsident in seiner Ansprache. Besonders die Hauptstadt sei stark betroffen. "Alle Krankenhäuser in Belgrad sind fast voll", sagte Vucic weiter. Daher werde von Freitag bis Montag ein Ausgehverbot verhängt. Zuletzt hatte es im Mai eine Ausgangssperre gegeben. Ab Mittwoch seien zudem Treffen von mehr als fünf Menschen verboten - sowohl drinnen wie draußen.
Zuvor waren die Corona-Fälle in dem Balkanland rund acht Wochen nach den ersten Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen deutlich angestiegen. Serbien hatte am Dienstag 13 neue Todesfälle infolge von Covid-19-Erkrankungen gemeldet - der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie. Zudem wurden 299 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert.
In der vergangenen Woche verzeichnete das Land täglich zwischen rund 250 und 350 neue Fälle. Bis zum Dienstag gab es in Serbien über 16 000 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus. Davon gelten knapp 3000 Fälle als aktiv. 330 Menschen starben bisher in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19.
Update, 8. Juli, 6 Uhr: USA beschränken Visa für Chinesen wegen Zugang zu Tibet
Die Vereinigten Staaten beschränken wegen eines Streits um den Zugang zur Region Tibet Visa für einige Chinesen. "Leider hat Peking weiterhin systematisch Reisen von US-Diplomaten und anderen Beamten, Journalisten und Touristen in die Autonome Region Tibet und in andere tibetische Gebiete behindert", teilte Außenminister Mike Pompeo am Dienstag (Ortszeit) mit.
Deshalb würden mit sofortiger Wirkung entsprechende Einreisebeschränkungen gegen Personen erlassen, die in der chinesischen Regierung oder in der Kommunistischen Partei "maßgeblich an der Formulierung oder Durchführung von Richtlinien für den Zugang von Ausländern zu tibetischen Gebieten beteiligt sind".
Tibet ist eine autonome chinesische Region im Hochland des Himalaya. Der völkerrechtliche Status des Gebiets ist umstritten, die tibetische Regierung mit dem Dalai Lama lebt im indischen Exil. Chinas Führung unterdrückt Unabhängigkeitsbestrebungen der etwa fünf bis sieben Millionen Tibeter und beschränkt auch die Reisen von Ausländern in das Gebiet.
Der Zugang zu Tibet sei von großer Wichtigkeit für die Stabilität der Region angesichts der Menschenrechtsverletzungen dort, hieß es in der Mitteilung des Außenministeriums in Washington weiter. Das Verhältnis zwischen den USA und China hatte sich in den vergangenen Monaten wegen der Corona-Krise eingetrübt. Im Mai waren bereits Aufenthaltsgenehmigungen von chinesischen Journalisten in den Vereinigten Staaten auf 90 Tage begrenzt worden.
Update, 8. Juli, 5.50 Uhr: Scholz ruft EU zu Kompromissbereitschaft bei Wiederaufbauplan auf
Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat die EU-Staaten dazu aufgerufen, bei den Verhandlungen über den europäischen Wiederaufbauplan ihre jeweiligen roten Linien zu hinterfragen. "Deutschland ist bereit, Brücken zu bauen. Gleichzeitig sind wir auf die Kompromissbereitschaft und den politischen Mut aller Mitgliedstaaten angewiesen", schrieb der SPD-Politiker in einem Gastbeitrag für die "Welt" (Mittwoch-Ausgabe). "Jeder wird seine bisherigen roten Linien hinterfragen müssen."
Ende der Woche steht das erste Treffen der EU-Finanzminister unter deutscher Ratspräsidentschaft an. Wie in Deutschland sollen auch auf EU-Ebene milliardenschwere Hilfsprogramme die Folgen der dramatischen Rezession wegen der Corona-Krise dämpfen. So hatte die EU-Kommission ein Programm zur wirtschaftlichen Erholung im Umfang von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen, davon 500 Milliarden Euro als Zuschüsse an EU-Staaten.
Der Wiederaufbauplan soll in den nächsten siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen eingebettet werden, für den noch einmal rund 1,1 Billionen Euro vorgesehen sind. Die Einzelheiten sind jedoch sehr umstritten, und beschlossen ist noch nichts.
Scholz warb dafür, die Mittel als Investitionen einzusetzen, "um unsere Volkswirtschaften wettbewerbsfähiger, widerstandskräftiger und ökologischer aufzustellen" - nur dann erreiche man "die Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger überall in Europa".
"In einem partnerschaftlichen Ansatz müssen wir die gemeinsam identifizierten Reformbaustellen angehen, die es in jedem unserer Länder gibt", forderte der Vizekanzler. "Hierzu gehört auch die Modernisierung des EU-Haushalts, der künftig einen größeren Beitrag zur erfolgreichen klimafreundlichen und digitalen Transformation unserer Volkswirtschaften leisten muss."
Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen wollen bei einem Gipfel am 17. und 18. Juli einen Kompromiss zum Wiederaufbauplan suchen. Die EU-Kommission fordert Tempo, um die Hilfen rasch an den Start zu bekommen.
Update, 8. Juli, 5.40 Uhr: Trump drängt auf Öffnung der Schulen in den USA nach Sommerferien
Trotz weiter steigender Corona-Fallzahlen will US-Präsident Donald Trump Druck auf die US-Bundesstaaten ausüben, die Schulen nach den Sommerferien wieder zu öffnen. "Wir wollen, dass unsere Schulen im Herbst geöffnet sind", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einem Runden Tisch zu dem Thema im Weißen Haus.
Das sei sehr wichtig für das Land und das Wohlbefinden von Schülern und deren Eltern. "Wir werden Druck auf die Gouverneure und alle anderen ausüben, die Schulen zu öffnen." Der Republikaner warnte davor, Schulen aus politischen Erwägungen geschlossen zu halten. Er spielte damit auf demokratische Gouverneure an, die sich in großer Zahl gegen Trumps Drängen auf eine schnelle Rückkehr zur Normalität wehren.
Trump spielte die Lage in den USA trotz einer Zunahme von Infektionen erneut herunter. "Weil wir mehr testen, haben wir mehr Fälle. Wenn wir die Hälfte der Tests machen würden, hätten wir viel weniger Fälle", sagte er. Der Präsident betonte erneut, dass die Sterblichkeitsrate in den USA "die niedrigste auf der Welt" sei.
Das ist Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) zufolge nicht korrekt. Unter den 20 am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern weltweit haben demnach 13 Staaten eine niedrigere Sterblichkeitsrate pro 100 bestätigter Infektionen.
Update, 8. Juli, 5.30 Uhr: Wenig Corona-Wissen in Teilen Myanmars wegen Internetsperre
In Teilen Myanmars weiß die Bevölkerung laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International nur wenig über die Gefahren des Coronavirus, da bei ihnen seit Monaten eine Internetsperre gilt. In der besonders betroffenen Krisenregion Rakhine seien zwar bislang größere Covid-19-Ausbrüche erspart geblieben, allerdings seien die Fallzahlen im Juni angestiegen, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung zu neuen Untersuchungen von Amnesty International.
Die von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführte Regierung von Myanmar hatte Anfang Februar in weiteren Teilen der Region das Internet abstellen lassen. Die Regierung hatte das mit Anforderungen der Sicherheit und öffentlichem Interesse begründet. Einige Gegenden sind noch länger vom Internet abgeschnitten.
Amnesty International dokumentierte nun mit Interviews mit Betroffenen im Mai und Juni 2020, mit Satellitenbildern sowie Videoaufnahmen verschiedene Aspekte des harten Vorgehens des Militärs in Myanmar gegen Zivilisten. "Während die Behörden die Menschen aufforderten, zu Hause zu bleiben, um die COVID-19-Pandemie einzudämmen, brannte das Militär in den Bundesstaaten Rakhine und Chin Häuser nieder und tötete Zivilpersonen bei willkürlichen Angriffen, die Kriegsverbrechen gleichkommen", sagte der Asien-Pazifik-Regionaldirektor von Amnesty International, Nicholas Bequelin.
"Trotz zunehmenden internationalen Drucks gegen die Militäreinsätze in der Region, einschließlich einer Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs, legen die von uns gesammelten Beweise ein schockierendes Zeugnis darüber ab, wie weit die Straflosigkeit in den Reihen des myanmarischen Militärs immer noch reicht."
Dem Militär von Myanmar wird in Rakhine ein Völkermord an der muslimischen Minderheit der Rohingya vorgeworfen. Mehr als 700.000 Menschen waren vor allem im Jahr 2017 vor der Gewalt in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Im Januar hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag das südostasiatische Land zu Sofortmaßnahmen zum Schutz der Minderheit verpflichtet. Seit der Verfolgung der Rohingya steht die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi international in der Kritik.
Update, 7. Juli, 22.26 Uhr: Katalonien will strenge Maskenpflicht auch im Freien einführen
Die spanische Region Katalonien will nach einer Zunahme der Corona-Infektionen eine Maskenpflicht auch im Freien einführen, die praktisch überall und unter allen Umständen gelten soll.
Die genaue Ausgestaltung der Anordnung solle der regionale Zivilschutz am Mittwoch beschließen, teilte die katalanische Regierungssprecherin Meritxell Budó am Dienstag in Barcelona mit. "Die Idee ist aber, dass die Pflicht immer und überall gelten soll, unabhängig vom Abstand zwischen den Menschen", sagte Budó.
Nach dem derzeit landesweit geltenden Dekret der "neuen Normalität" der Madrider Zentralregierung gilt eine Maskenpflicht in ganz Spanien im Freien nur dann, wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann.
Die Zunahme der Zahl der Corona-Infektionen bereitet vor allem in Segrià Sorgen. Der katalanische Landkreis mit der Großstadt Lleida war die erste Region, die nach der Lockerung der Coronamaßnahmen in Spanien wieder unter Quarantäne gestellt worden war. Insgesamt sind davon seit Samstag rund 210.000 Menschen betroffen.
Zwei Wochen lang darf niemand einreisen oder die Region verlassen, außer um zur Arbeit zu gelangen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Versammlungen zu meiden und familiäre Feiern zu begrenzen oder zu verschieben.
Die Zahl der Neuansteckungen ging am Dienstag in Segrià unterdessen im Vergleich zum Vortag von 188 auf 74 zurück. Einige Krankenhäuser arbeiteten aber bereits an der Grenze ihrer Auslastungskapazitäten, so die Gesundheitsbehörden. Die meisten Infektionen stehen den amtlichen Angaben zufolge in Zusammenhang mit einigen Agrarbetrieben und Seniorenheimen sowie einem ärmeren Wohnviertel.
Spanien ist mit knapp 28.400 Corona-Toten und 250.000 Infizierten eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder. Landesweit sind die Zahlen jedoch seit Mitte Mai stark gesunken.
Update, 7. Juli, 21.34 Uhr: UN bestätigen Eingang von WHO-Austrittserklärung der USA
Die Vereinten Nationen haben den Eingang einer Erklärung der USA über den geplanten Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt. UN-Generalsekretär António Guterres sei am Montag entsprechend informiert worden, sagte sein Sprecher Stephane Dujarric am Dienstag in New York.
Der Austritt solle demnach am 6. Juli 2021 in Kraft treten. Guterres prüfe derzeit gemeinsam mit der WHO, ob die Konditionen für einen solchen Austritt vorlägen.
Update, 7. Juli, 20.51 Uhr: USA laut demokratischem Senator offiziell aus WHO ausgetreten
Die USA sind nach Angaben des führenden Demokraten im Auswärtigen Ausschuss des Senats, Bob Menendez, offiziell aus der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgetreten.
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Update, 7. Juli, 20.14 Uhr: WHO - Ausmaß von Luftübertragung von Coronaviren noch unklar
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sehr zurückhaltend auf einen Vorstoß von Experten reagiert, die das Übertragungsrisiko des Coronavirus in der Luft für unterschätzt halten. Die WHO sei aufgeschlossen gegenüber neuen Datenlagen in diesem Feld, müsse aber sehr behutsam vorgehen, bevor sie Schlüsse ziehe, sagte die WHO-Expertin Benedetta Allegranzi auf einer Pressekonferenz am Dienstagabend in Genf.
Es gebe nichts zu rütteln an den bestehenden Empfehlungen, die Abstand vorsehen sowie das Tragen von Masken, wenn dieser nicht einzuhalten sei. Die Organisation sichtet laut Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan im Durchschnitt täglich 500 Publikationen unterschiedlicher Qualität.
Rund 240 Wissenschaftler, darunter auch Ingenieure, hatten Anfang der Woche ein Schreiben in einer Fachzeitschrift veröffentlicht. Sie werfen darin Gesundheitsbehörden, darunter der WHO, vor, in ihren Empfehlungen das Ansteckungsrisiko durch kleinste Teilchen, sogenannte Aerosole, in der Luft zu vernachlässigen.
"Wir sollten genauso viel Betonung auf Masken und Belüftung legen wie auf das Händewaschen", sagte eine beteiligte Forscherin, die Aerosol-Expertin Linsey Marr, der New York Times. "Soweit wir das beurteilen können, ist das genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger."
Studien ließen kaum Zweifel daran, so schreiben die Wissenschaftler weiter, dass Sars-CoV-2 sich genauso wie bereits erforschte verwandte Viren durch Atmen und Sprechen in winzigsten Tröpfchen in der Luft verteile.
Update, 7. Juli, 19.29 Uhr: Corona-Krise vernichtet laut UN weltweit jahrzehntelangen Fortschritt
Die weltweite Corona-Pandemie wirft die Menschheit in Armutsbekämpfung, Gesundheitswesen und Bildung nach einem neuen UN-Bericht um Jahrzehnte zurück. Bereits Ende des vergangenen Jahres habe die Menschheit beim Erreichen der bis 2030 definierten UN-Nachhaltigkeitsziele hinterhergehangen, erklärten die Vereinten Nationen am Dienstag.
"Wegen Covid-19 bedroht nun eine nie gesehene Gesundheits-, Wirtschafts- und Gesellschaftskrise Leben und Existenzgrundlagen, was das Erreichen der Ziele noch herausfordernder macht", sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Dienstag.
Unter anderem würden voraussichtlich 71 Millionen Menschen in diesem Jahr wieder in Armut zurückfallen, heißt es in der neuesten Ausgabe des jährlichen UN-Berichts zu den 17 Nachhaltigkeitszielen, die sich die Weltgemeinschaft 2015 gegeben hatte. Es wäre der erste Anstieg seit 1998.
Auch bei der Kinderarbeit könnte es erstmals seit Jahrzehnten wieder einen Anstieg geben. Die UN sagen zudem weltweit Hunderttausende Tote durch Probleme bei Gesundheits- und Impfversorgung voraus. Überproportional oft seien weltweit Arme, Menschen mit Behinderungen und häufig auch Frauen von der Corona-Krise betroffen.
Update, 7. Juli, 19.13 Uhr: Merkel - Verlässliche Informationen von Medien in Corona-Lage wichtig
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Rolle der Berichterstattung von Medien in der Corona-Krise betont. Die Pandemie habe gegenseitige Unterstützung, sozialen Kontakt, Nähe und Miteinander auch durch Abstand in den Mittelpunkt gerückt.
"In einer solchen Lage kommt es auch ganz besonders auf verlässliche Informationen an", sagte die CDU-Politikerin am Dienstag zum Auftakt einer digitalen Konferenzserie zur EU-Medienpolitik.
"Hierfür haben Medien und Journalismus eine große Verantwortung." Aus deswegen müsse der Frage nachgegangen werden, "wie ein vielfältiges und verantwortungsvolles Mediensystem zukunftsgerichtet in Europa weiterentwickelt werden kann".
Medienstaatsministerin Monika Grütters sagte, mediale Vielfalt müsse gerade in Zeiten bewahrt werden, "in denen es einerseits ein Überangebot an Informationen gibt, andererseits aber de facto eine Monopolstellung einzelner Marktteilnehmer vorliegt".
Gegen Einschränkungen der Meinungsfreiheit und Desinformation müsse vorgegangen werden. Die CDU-Politikerin kündigte für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft eine breite Debatte auf europäischer Ebene an "unter anderem zur besseren Auffindbarkeit von Medieninhalten und zur Transparenz von Algorithmen". Sie werde sich für eine gemeinsame europäische Linie bei diesen Themen stark machen.
Update, 7. Juli, 18.53 Uhr: VDA mahnt zur Eile beim europäischen Wiederaufbauplan
Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat zu mehr Eile bei der Umsetzung des europäischen Wiederaufbauplans in der Corona-Krise aufgerufen. "Aktuell sieht es so aus, dass die Mittel frühestens im Jahr 2021 zur Verfügung stehen", sagte sie am Dienstag vor Journalisten.
"Bis sie ihre volle Wirkung entfalten, gehen damit zu viele weitere Monate ins Land. Viele Unternehmen können so lange nicht durchhalten." Ihr Appell an die EU-Kommission sowie an die Entscheider im Europäischen Rat, dessen Präsidentschaft Deutschland seit Anfang dieses Monats innehat: "Bringen Sie die Hilfen schneller als geplant auf den Weg."
Die EU ringt derzeit um Grundsatzpunkte für ein milliardenschweres Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise. Mitte Juli soll ein Sondergipfel über eine Einigung verhandeln. Der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, 750 Milliarden Euro an den Finanzmärkten aufzunehmen und das Geld dann in ein Konjunktur- und Investitionsprogramm zu stecken. 500 Milliarden Euro könnten demnach als Zuschüsse an die EU-Staaten fließen, der Rest als Kredite.
VDA-Chefin Müller kritisierte indes nicht nur den Zeitplan, sondern auch Inhalte: Der Plan stelle die ökologische und digitale Transformation in den Fokus. "Die Sicherung der industriellen Basis scheint eine nachgelagerte Bedeutung zu haben." Diese sei aber von grundlegender Bedeutung auch für mehr Klimaschutz.
Update, 7. Juli, 18.45 Uhr: 16 positive Corona-Tests bei bulgarischem Fußballclub
In Bulgariens Fußball sind 22 Coronavirus-Infektionen bei Spielern, Clubbesitzern und -Mitarbeitern nachgewiesen worden. Allein beim Erstligisten Tscherno More aus der Schwarzmeerstadt Warna wurden zwölf Spieler und vier Mitarbeiter positiv getestet.
Die Tests erfolgten nach einem Spiel gegen Zarsko Selo vom 5. Juli, wie Tscherno More auf seiner Webseite mitteilte. Insgesamt sind bei Zarsko Selo vier Spieler mit den Coronavirus infiziert.
Gesundheitsminister Kiril Ananiew drohte, dass strengere Schutzmaßnahmen - wie etwa Spiele ohne Zuschauer - gegen die Ausbreitung des Coronavirus wieder eingeführt werden könnten. Nach der Corona-Zwangspause wurden in Bulgarien die Spielzeiten der 1. und 2. Liga am 5. Juni wieder mit Fans in den Stadien fortgesetzt.
Update, 7. Juli, 18.07 Uhr: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro mit Coronavirus infiziert
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte der Staatschef am Dienstag nach einem positiven Test in einem Militärkrankenhaus in der Hauptstadt Brasília mit.
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Update, 7. Juli, 17.53 Uhr: Hunderte Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde in Quarantäne
Nach der Corona-Infektion von 13 Mitgliedern einer Familie in Euskirchen hat das Kreis-Gesundheitsamt Quarantäne für Hunderte Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde angeordnet. Nach Angaben eines Behördensprechers von Dienstag ist die Euskirchener Mennoniten-Gemeinde - eine evangelische Freikirche, der auch die betroffene Familie angehört - komplett betroffen. Nach der Familie sollen die Gemeindemitglieder noch diese Woche auf das Virus getestet werden - den Angaben zufolge rund 1000 Menschen.
Zunächst sei die Mutter der Familie mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und corona-positiv getestet worden, sagte Behördensprecher Wolfgang Andres. Bei weiteren Testungen habe sich gezeigt, dass auch der Vater und elf der 13 Kinder corona-positiv seien. "Die Kinder sind vorher noch in die Schule gegangen, in die eigene Schule der Mennoniten. Und die Familie ist wohl auch noch in den Gottesdienst in das Bethaus der Mennoniten gegangen", sagte Andres. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus verbreitet worden sei.
Der Kreis habe von der Mennoniten-Gemeinde eine Liste mit rund 500 Namen erhalten. Diese Menschen würden mit ihren Kindern getestet. Das seien insgesamt rund 1000 Personen. Die Quarantäne-Anordnung gelte für die ganze Gemeinde. Schule und Bethaus der Mennoniten seien geschlossen worden.
Update, 7. Juli, 17.00 Uhr: Vor allem künftige Generationen müssen laut Ökonom Corona-Lasten tragen
Die Stiftung Marktwirtschaft hat der Politik vorgeworfen, die finanziellen Lasten der Corona-Pandemie vor allem auf künftige Generationen abzuwälzen. Wolle man diese Belastung abmildern, müsse der Staat möglichst bald mit der Tilgung der nun auflaufenden Schulden beginnen, vor allem aber das Anwachsen der versteckten Staatsschulden dämpfen. Das sagte der Ökonom Bernd Raffelhüschen, Vorstandsmitglied der Stiftung, am Dienstag in Berlin.
"Die Corona-Pandemie ist ein echter Schock für die Staatsfinanzen", sagte Raffelhüschen. Die Nachhaltigkeitslücke entspreche einem Gesamtschuldenstand der öffentlichen Hand von 11,9 Billionen Euro. Rund vier Fünftel davon (9,8 Billionen Euro) entfielen auf die heute noch nicht direkt sichtbare Staatsschuld.
Dahinter würden sich alle durch das heutige Steuer- und Abgabenniveau nicht gedeckten staatlichen Leistungsversprechen für die Zukunft verbergen, etwa jene der Sozialversicherungen.
Update, 7. Juli, 16.48 Uhr: Landrat will Tönnies Kosten von Corona-Ausbruch in Rechnung stellen
Landrat Sven-Georg Adenauer will die Firma Tönnies für Kosten in die Pflicht nehmen, die dem Kreis Gütersloh durch den massiven Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Rheda-Wiedenbrück entstanden sind. Immerhin habe das Unternehmen von Clemens Tönnies viele Kosten im Kreis Gütersloh verursacht, sagte der CDU-Politiker am Dienstag. "Irgendwann wird ihm diese Rechnung auch präsentiert werden, zumindest das, was wir als Kreisverwaltung an Kosten hatten."
Eine konkrete Summe nannte Adenauer nicht, verwies aber unter anderem auf die zahlreichen Corona-Tests. "Herr Tönnies hat sich ja bereit erklärt, die Kosten für die Testungen zu übernehmen. Der Deckel wird mit Sicherheit größer werden", sagte er. Auch eine gerichtliche Auseinandersetzung über die Kostenübernahme schloss der Landrat nicht aus.
Seit Anfang der Woche beraten Behördenvertreter des Kreises wie der Stadt Rheda-Wiedenbrück sowie der Bezirksregierung Detmold mit Fachleuten und dem Unternehmen über das von Tönnies vorgelegte Hygienekonzept zur schrittweisen Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs. Am Dienstag fanden dazu Begehungen auf dem Werksgelände statt.
"Wir wollen wirklich in jeden Winkel hineinschauen", erklärte der Landrat. Auch das Amt für Arbeitsschutz, das Gesundheitsamt und Veterinäre seien dabei.
"Ich wage überhaupt keine Prognose, wann das Werk wieder arbeiten wird, wie es arbeiten wird", sagte Adenauer. Das Hygienekonzept gehe "in Teilen in die richtige Richtung. Erfüllt aber noch längst nicht alles, was erforderlich ist. Da muss das Unternehmen noch nacharbeiten und ich gehe davon aus, dass das Unternehmen das auch tun wird".
Die Schließungsverfügung läuft bis zum 17. Juli. "Wenn man dieses Datum einhalten will, dann muss sich die Firma in die Hände spucken", sagte Adenauer. Im Fokus stehen demnach die Belüftung, aber auch die Frage, wie man sicherstellen könne, dass Abstandsregeln und Mundschutzpflicht eingehalten werden.
Update, 7. Juli, 16.41 Uhr: Sachsen erwägt Zulassung von Zuschauern in Stadien ab September
In Sachsen könnten vom 1. September an wieder Zuschauer in den Fußballstadien und Hallen zugelassen werden. Das sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden. Demnach würden dann Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern möglich sein, allerdings unter Einhaltung von Hygieneregeln und der Kontaktverfolgung. "Was noch nicht gelten wird ist, dass das Stadion voll ist", sagte die Ministerin. Beschlossene Sache ist das jedoch noch nicht.
Für den Fall des Beschlusses der neuen Schutzverordnung würden neben Bundesligist und Champions-League-Viertelfinalist RB Leipzig auch die anderen sächsischen Vereine profitieren, die zum großen Teil von Zuschauereinnahmen abhängig sind. Das betrifft in erster Linie die Drittliga-Clubs Dynamo Dresden und FSV Zwickau.
Bei RB Leipzig ist man darauf bereits vorbereitet. "Wir haben ein Konzept für Spiele mit Zuschauern für die neue Saison entwickelt und dies mit dem Gesundheitsamt Leipzig diskutiert", hatte Ulrich Wolter, Director Operations bei RB, in der vergangenen Woche angekündigt.
Demnach trägt das Gesundheitsamt das Konzept, was zunächst mit etwa der Hälfte der Zuschauer beginnen würde, grundsätzlich mit, wenn sich die Pandemielage weiter so positiv entwickelt. Für die Red Bull Arena entspräche das einer Kapazität von etwa 21.000 Zuschauern.
Update, 7. Juli, 16.32 Uhr: Verbot von Großveranstaltungen in Brandenburg verlängert
Brandenburgs Landesregierung hat das Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern entsprechend einer Vereinbarung von Bund und Ländern vorerst bis Ende Oktober verlängert. Darauf habe sich das Kabinett am Dienstag verständigt, teilte die Staatskanzlei mit.
Die Verlängerung des Verbots von Volksfesten, Konzerten oder Sportevents sei zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung erforderlich, da bei derartigen Veranstaltungen Menschen aus verschiedenen Regionen auf engem Raum zusammenkämen. Zudem sei die Rückverfolgung von Kontaktpersonen extrem schwierig.
Update, 7. Juli, 16.05 Uhr: AfD-Fraktion scheitert mit Eilantrag gegen Maskenpflicht im Landtag
Die AfD-Fraktion ist am Verwaltungsgericht München mit ihrem Eilantrag gegen die Maskenpflicht im bayerischen Landtag gescheitert. Das Gericht erklärte sich in der Frage für nicht zuständig, da es sich um eine verfassungsrechtliche Streitfrage handele, teilte ein Sprecher des Gerichts am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Gegen die Entscheidung kann innerhalb von zwei Wochen Beschwerde zum Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingelegt werden. (Aktenzeichen M 30 S 20 2940)
Seit vergangenem Freitag sind alle Abgeordneten im Landtag verpflichtet, Mund und Nase zu verhüllen. Die AfD-Fraktion kündigte daraufhin Klage am Verwaltungsgericht an, weil sie darin eine "massive Einschränkung" des freien Mandats sieht. Ob sie ihre Klage nun am Verfassungsgerichtshof einreicht, war zunächst offen.
Seit Mitte Juni gilt bereits für alle Mitarbeiter und Beschäftigte im bayerischen Landtag eine Maskenpflicht. Für die Abgeordneten hatte es zunächst nur eine dringende Empfehlung, ein Maskengebot, gegeben. Weil sich die Mehrzahl der AfD-Abgeordneten aber nicht daran hielt, ordnete Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) eine Maskenpflicht für alle an.
Update, 7. Juli, 15.21 Uhr: Italien verbietet Flüge aus Bangladesch nach Corona-Fällen
Italien hat alle Flüge aus Bangladesch ausgesetzt, nachdem mehrere Passagiere eines Fluges aus der Hauptstadt Dhaka positiv auf das Coronavirus getestet worden sein sollen. Das Verbot solle zunächst für eine Woche gelten, sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Dienstag.
Die Maschine mit 225 Fluggästen war demnach am Montag in Rom gelandet. Alle aus Dhaka Eingereisten müssen für zwei Wochen in Quarantäne. Diese Regel gilt in Italien für alle, die von außerhalb des Schengraums einreisen.
Nach Angaben des Gesundheitskommissars für Latium, die Region um Rom, sind bislang 21 der 225 Passagiere positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Es lägen aber noch nicht alle Ergebnisse vor, sagte Alessio D'Amato. Die Region Latium meldete am Montag 19 Neuinfektionen, darunter 12 unter in Rom lebenden Bangladeschern.
Italien wurde von der Pandemie besonders hart getroffen und zählt rund 35.000 Todesfälle. Der leichte Anstieg der Neuinfektionen in zahlreichen Regionen bereitet entsprechend dem ganzen Land Sorgen. Zuletzt zählten die Behörden landesweit 208 neue Fälle in 24 Stunden.
Update, 7. Juli, 14.59 Uhr: Thüringen verlängert Anti-Corona-Maßnahmen bis Ende August
Die Maskenpflicht und ein Großteil der Anti-Corona-Maßnahmen sollen in Thüringen bis Ende August verlängert werden. Darauf verständigte sich das Kabinett, wie ein Sprecher der Thüringer Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Auch das Abstandsgebot von 1,5 Metern soll bestehen bleiben.
Kleinere Änderungen sieht die neue Grundverordnung aber vor. So ist unter anderem geplant, dass Geschäfte und Kultureinrichtungen Menschen mit Erkältungssymptomen den Zutritt nicht mehr verweigern müssen.
Außerdem entfällt für Gastwirte die Pflicht, auch im Außenbereich ihrer Wirtschaft die Kontaktdaten der Gäste einzusammeln. Für geschlossene Räume bleibt diese Pflicht bestehen. In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sollen künftig zwei Besucher pro Patient oder Bewohner möglich sein.
Update, 7. Juli, 14.36 Uhr: Vatikan verlangt in Corona-Zeiten Reduktion der Waffenproduktion
Angesichts der weltweiten Probleme durch die Corona-Pandemie fordert der Vatikan eine "Globalisierung der Solidarität" und weniger Waffen. Die katholische Kirche wolle aktiv sowohl auf internationaler Ebene als auch in Gemeinden vor Ort Konflikte entschärfen und Vertrauensbildung stärken, sagte Kurienkardinal Peter Turkson am Dienstag in Rom.
Als Reaktion auf Instabilität sei nach der Corona-Krise nicht bloßer Wiederaufbau gefragt. Es brauche Ideen für eine andere Welt, unterstrich der Kardinal mit anderen Experten einer Vatikan-Kommission zu Covid-19. Sie forderten eine Reduktion der Waffenproduktion.
"Dies ist keine Zeit, um Waffen zu produzieren", sagte die vatikanische Wirtschaftsexpertin Alessandra Smerilli. Für Jobs, die in der Rüstungsindustrie wegfielen, könnten andere in sozialen und medizinischen Sektoren entstehen.
Der 71-jährige Turkson, der aus Ghana kommt, sagte, die Kirche wolle sich mit lokalen Verbänden darum kümmern, dass Solidarität und Vertrauen zwischen den Menschen mehr Gewicht erhielten. Papst Franziskus habe die Kommission zu Covid-19 eingesetzt, um Aktion zu erzeugen, nicht nur Nachdenken.
Update, 7. Juli, 14.25 Uhr: Regelmäßige Corona-Tests in großen Schlachtbetrieben
Mitarbeiter von größeren Schlachtbetrieben im ganzen Land Baden-Württemberg sollen regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden. Das kündigte Agrarminister Peter Hauk (CDU) am Dienstag in Stuttgart an.
Nach einer neuen Verordnung der Landesregierung werde es Reihentestungen geben in allen Betrieben mit über 100 Beschäftigten im Schlacht- und Zerlegebereich. Man wolle dabei die gesamte Belegschaft in größeren Betrieben zweimal die Woche testen lassen.
Das werde wohl fünf bis sechs Großbetriebe betreffen. Die Reihentests gelten nicht für die kleinen Metzger und die kleinen Schlachthöfe, sagte Hauk.
Update, 7. Juli, 14 Uhr: Experten begutachten Corona-Hygienepläne im Tönnies-Werk
Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Tönnies-Schlachthof Rheda-Wiedenbrück werden die Hygienepläne für eine schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs weiter unter die Lupe genommen. Am Dienstag setzten Behördenvertreter und Experten Begehungen der verschiedenen Bereiche in dem großen Schlachthof fort, wie ein Sprecher von Tönnies sagte.
Seit Montag beraten Vertreter des Kreises Gütersloh, der Stadt Rheda-Wiedenbrück sowie der Bezirksregierung Detmold gemeinsam mit dem Unternehmen und verschiedenen Experten über ein Hygienekonzept für den großen Schlacht- und Fleischzerlegungsbetrieb. Noch bis Mittwoch sollen Begehungen des Werkes stattfinden, um das Konzept vor Ort zu begutachten. Über die Ergebnisse soll dann am Donnerstag erneut mit den Beteiligten beraten werden, sagte der Tönnies-Sprecher weiter.
Nach Angaben eines Sprechers der Bezirksregierung liegt das Hauptaugenmerk neben Hygienemaßnahmen wie Abstandsregeln und Maskenschutz dabei auf der Lüftungsanlage. Nach einer Analyse zum Corona-Ausbruch in dem Fleischwerk hatte der Hygiene-Experte Martin Exner von der Universität Bonn die Luftumwälzung in dem Werk als möglichen Faktor für die Ausbreitung des Coronavirus genannt.
In dem auf 6 bis 10 Grad kalten Raum wird den Schilderungen zufolge die durch die hart körperlich arbeitenden Mitarbeiter entstehende warme Luft abgesaugt und dann gekühlt zurück gebracht. Bislang fehle dabei aber eine Aufbereitung. Exner empfahl daher zum Schutz gegen Viren Hochleistungsfilter und UV-Bestrahlung.
Nach dem massiven Corona-Ausbruch in dem Fleischwerk mit über 1000 positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeitern war der Schlachtbetrieb bis auf weiteres gestoppt worden. Die Stadt hatte die Schließungsverfügung bis zum 17. Juli verlängert, jedoch Ausnahmeregelungen für einzelne Bereiche der Fleischverarbeitung zugelassen. Dazu muss das Unternehmen einen Antrag stellen und ein entsprechendes Konzept zum Gesundheits- und Arbeitsschutz vorgelegen.
Im Werk Rheda-Wiedenbrück werden normalerweise nach Angaben von Tönnies pro Tag 20.000 Schweine geschlachtet und zerlegt.
Update, 7. Juli, 13.56 Uhr: Düsseldorf nutzt Hotelschiff als Quarantäne-Station
Die Landeshauptstadt nutzt ein Hotelschiff auf dem Rhein als Quarantäne-Quartier für Corona-Infizierte.
Untergebracht würden dort Menschen aus Gemeinschaftsunterkünften, bei denen das Virus festgestellt worden sei, sowie deren Kontaktpersonen, teilte die Stadt Düsseldorf am Dienstag mit.
Das Hotelschiff biete Platz für bis zu 180 Personen, die in 90 Kabinen unterkommen könnten.
Update, 7. Juli, 13.53 Uhr: Deutschland importiert weniger Speiseeis
Deutschland hat zuletzt deutlich weniger Speiseeis aus dem Ausland eingeführt. Im Zeitraum Januar bis April 2020 verringerten sich die Einfuhren zum Vorjahreszeitraum um knapp 13 Prozent auf rund 45.000 Tonnen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.
Fast zwei Drittel der Importware kam den Angaben zufolge aus den Nachbarstaaten Belgien, Frankreich und Polen. Ein Grund für die sinkende Nachfrage könnte sein, dass Cafés und Restaurants wegen der Corona-Pandemie zeitweise schließen mussten und deswegen weniger Eis bestellt wurde.
Unter dem Strich war Deutschland erneut Netto-Exporteur der kalten Süßigkeit: Von Januar bis April wurden rund 60.000 Tonnen Speiseeis aus heimischer Produktion ins Ausland geliefert - vor allem nach Frankreich, Österreich und Großbritannien. Die Exporte gingen nach Angaben des Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent zurück.
Update, 7. Juli, 13.50 Uhr: Nach Hinweis auf Maskenpflicht: Fahrgäste werfen Zugscheibe ein
Nach dem Hinweis eines Straßenbahnführers an zwei junge Männer auf die Maskenpflicht haben diese eine Fensterscheibe des Zuges eingeworfen.
Sie hätten in der Nacht zum Dienstag nach dem Aussteigen in Viernheim (Kreis Bergstraße) einen Stein gegen die weiterfahrende Straßenbahn der Linie 5 geworfen, teilte die Polizei in Darmstadt mit. Das Geschoss durchschlug die Scheibe, der Schaden beträgt 1000 Euro. Von den Männern fehlte zunächst jede Spur.
Zuvor hatten sie in dem Zug nur widerwillig eine Maske aufgesetzt, nachdem der Bahnmitarbeiter sie darauf angesprochen hatte.
Update, 7. Juli, 13.45 Uhr: Erstes Bundesland in Österreich führt Maskenpflicht wieder ein
In Österreich führt als erstes Bundesland Oberösterreich nach einem spürbaren Anstieg der Corona-Infektionen die Maskenpflicht wieder ein. Von Donnerstag an müssten die Bürger wieder einen Mund-Nasen-Schutz unter anderem beim Betreten von Läden und in Lokalen auf dem Weg zum Tisch tragen, sagte Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP) am Dienstag in Linz.
Die Gäste von Lokalen würden auf freiwilliger Basis gebeten, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. "Es ist ein Anstieg, der uns besorgt und uns natürlich auch nicht tatenlos zusehen lässt", sagte Stelzer. Im Bundesland seien aktuell 427 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Laut Behörden sind rund 3000 Menschen unter Quarantäne.
Die Reproduktionszahl, die angibt, wie viel Personen durch einen Infizierten angesteckt werden, liege bei 2,0. "Das ist einfach zu viel", sagte Stelzer. In ganz Österreich liegt dieser Wert laut Stelzer bei 1,37. Oberösterreich ist mit knapp 1,5 Millionen Einwohnern bevölkerungsmäßig das drittgrößte Bundesland.
Die Verordnung trete zunächst ohne zeitliche Begrenzung in Kraft, sagte Stelzer. Die Maßnahme sei mit der Bundesregierung und Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) abgestimmt. Sie solle dazu dienen, schärfere Schritte wie einen Lockdown im Bundesland zu vermeiden. "Wir setzen darauf, dass das gelingen wird." Ein wesentlicher Cluster sei weiterhin im Umfeld einer Freikirche zu verorten, hieß es.
Schon seit vergangenem Freitag hat das Bundesland seine Schulen und Kindergärten wieder geschlossen. Stelzer warnte nach Erfahrungen mit Infizierten vor heimkehrenden Urlaubern aus dem Westbalkan. Hier bestehe offenbar eine erhöhte Gefahr. Österreich hat für die sechs Länder des Westbalkans bereits die höchste Reisewarnstufe verhängt.
Update, 7. Juli, 13.40 Uhr: Höhere Preise für Kultur wegen Corona möglich
Kulturveranstaltungen könnten nach Ansicht von Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) wegen der Corona-Krise bald teurer werden. "Wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, dass das, was hier über 30 Jahre hinweg mit viel Leidenschaft und außerordentlich großem Engagement aufgebaut worden ist, irreparablen Schaden erleidet, dann wird Kultur unter den Bedingungen von Corona möglicherweise bald mehr kosten", sagte Schüle der "Märkischen Allgemeinen" (Dienstag-Ausgabe) aus Potsdam. "Wenn ich ein Haus nur mit einen Drittel der Plätze auslasten kann, dann rechnet sich das wirtschaftlich nicht."
Brandenburg stellt Corona-Hilfen von bis zu 35 Millionen Euro für Kultureinrichtungen bereit, indem das Land rund 50 Prozent der Einnahmeausfälle der Veranstalter ersetzt. Für Mikrostipendien an Künstler in Höhe von 1000 Euro stehen laut Ministerium rund vier Millionen Euro bereit.
Die institutionelle Förderung großer Einrichtungen läuft parallel ebenso weiter wie Projektförderung für freie Theater, auch wenn Veranstaltungen nicht in geplanter Form über die Bühne gehen. Die Ministerin sagte, sie wolle verhindern, dass nur große Kultureinrichtungen die Corona-Krise überlebten. Sie warnte zugleich, man könne "mit Einsparungen bei der Kultur keinen Haushalt sanieren".
Update, 7. Juli, 13.30 Uhr: Treffen ohne Vorgabe - Regierung beschließt neue Corona-Verordnung
In Mecklenburg-Vorpommern können sich die Menschen von Freitag an wieder ohne strenge Kontaktbeschränkungen treffen. Für Veranstaltungen gelten höhere Teilnehmerzahlen und mit Busreisegruppen dürfen erstmals seit März auch wieder Tagestouristen ins Land.
Die Landesregierung habe die in der Vorwoche beschlossenen Lockerungen in einer neuen Verordnung verankert, die nun zum 10. Juli wirksam werde, teilte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Schwerin mit.
Jeder könne nun entscheiden, mit wem er sich im öffentlichen Raum treffen wolle, sei zugleich aber gehalten, die coronabedingten Hygieneregeln zu beachten. "Wir setzen auf die Vernunft aller, egal ob Einheimischer oder Urlauber", sagte der Vize-Regierungschef, der die Beratung wegen des Urlaubs von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) geleitet hatte. Bislang galt für Treffen eine Obergrenze von zehn Personen.
Ungeachtet der bundesweiten Kritik am Vorstoß von Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) zu einer möglichst baldigen Aufhebung der Maskenpflicht im Handel verfolge die Regierung weiter das Ziel, zumindest für Teilbereiche Lockerungen zu erreichen. Als Beispiele nannte Caffier Tankstellen und Geschäfte mit geringem Publikumsverkehr. Eine seit Montag bestehende Arbeitsgruppe werde dafür Vorschläge erarbeiten, die dann bei der Kabinettssitzung voraussichtlich am 4. August beraten würden.
Bis dahin gelte aber die uneingeschränkte Maskenpflicht in Geschäften und auch im Nahverkehr. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sei eine der wichtigsten Maßnahmen, um Infektionen mit dem Coronavirus einzudämmen, betonte Caffier.
Update, 7. Juli, 13.27 Uhr: Bonusleistungen für Engagierte - Landesweite Ehrenamtskarte kommt
Preisvorteile beim Familienurlaub, beim Mietwagen oder beim Museumsbesuch. Die landesweite Ehrenamtskarte soll ihren Trägern lukrative Vergünstigungen und Preisnachlässe ermöglichen.
"Wir haben trotz der Corona-Pandemie in den letzten Monaten viele neue Sponsoren und Rabatte für die künftigen Karteninhaberinnen und -inhaber gewinnen können", erklärte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Dienstag in Schwerin. Nach ihren Worten soll die Ausgabe der Bonuskarte in Kürze beginnen.
Bereits seit Februar konnten bei der zuständigen Ehrenamtsstiftung des Landes Anträge auf die Ehrenamtskarte gestellt werden. Voraussetzung für den Erhalt der Ehrenamtskarte sind mindestens fünf Stunden ehrenamtlicher Einsatz pro Woche über aktuell mindestens drei Jahre. Bei Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren reicht ein Jahr.
Update, 7. Juli, 13.24 Uhr: Für Kreis Gütersloh weiter Quarantäneregeln in Schleswig-Holstein
Auch wenn der Kreis Gütersloh offiziell nicht mehr als Corona-Risikogebiet gilt, können Reisende von dort vorerst nicht ohne weiteres nach Schleswig-Holstein kommen. Wer sich in dem Kreis in der Zeit aufhielt, in der dieser als Risikogebiet eingestuft war, dürfe weiterhin nur mit negativem Testergebnis einreisen oder müsse unverzüglich in Quarantäne, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag unter Hinweis auf die Quarantäneverordnung des Landes. Zudem müsse sich derjenige beim Gesundheitsamt melden.
Erst wenn der letztmalige Aufenthalt in einem Risikogebiet länger als 14 Tage zurückliegt, hat das dem Gesundheitsministerium zufolge keine Auswirkung mehr auf die Einreise nach Schleswig-Holstein. Im Kreis Gütersloh, der von einem massenhaften Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies betroffen war, wurde laut Robert-Koch-Institut der Grenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb der vergangenen sieben Tage zuletzt nicht mehr erreicht. Am Dienstag waren es demnach 35,4.
Update, 7. Juli, 13.20 Uhr: Weitere Corona-Unterstützungen für Künstler und Start-ups
Mit weiteren gezielten Angeboten für Künstler und Start-ups will Hamburg den kulturellen Neustart und finanzielle Sicherheit für innovative Unternehmen in der Corona-Krise schaffen. Ab sofort könnten in Not geratene Künstler und Kreative eine nicht rückzahlbare Neustartprämie in Höhe von einmalig 2000 Euro beantragen, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Dienstag nach einer Senatssitzung.
Antragsvoraussetzungen seien ein Hamburger Wohnsitz und die Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse. Mit dem Corona Recovery Fonds solle auch künftig verhindert werden, dass junge, innovative Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeitern coronabedingt ihre Ziele verfehlen oder sogar scheitern, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos).
Dafür stünden 50 Millionen Euro Beteiligungskapital zur Verfügung.
Beide Maßnahmen seien Teil des Hamburger Konjunktur- und Wachstumsprogramms 2020, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Insgesamt stünden für Neustartprämie und Recovery Fonds 75 Millionen Euro in den Corona-Budgets bereit. Weitere Maßnahmen seien in Vorbereitungen.
Update, 7. Juli, 13.15 Uhr: Tonne will möglichst normalen Unterricht nach den Ferien
Das niedersächsische Kultusministerium will trotz der Corona-Epidemie den Schulunterricht nach den Sommerferien so normal wie möglich wieder aufnehmen. Das Schuljahr 2020/2021 werde im "eingeschränkten Regelbetrieb" starten - mit einigen Sonderregelungen, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne am Dienstag.
Beim Ausfall von Lehrern seien Verlagerungen ins häusliche Lernen denkbar, sagte der SPD-Politiker. Das Infektionsgeschehen werde während der Sommerferien analysiert werden. Es seien auch Szenarien für eine Kombination von Präsenz- und Onlineunterricht sowie erneute Schulschließungen erarbeitet worden.
Dazu erhielten die Schulen - auch die Berufsschulen - Leitfäden, sagte Tonne. Das Szenario A sei "nah an Schule, so wie wir sie aus der Vor-Corona-Zeit kennen". Auf einen Mindestabstand werde verzichtet, feste Lerngruppen seien vorgesehen. "Der Pflichtunterricht hat höchste Priorität im nächsten Schuljahr", betonte er.
Sollte sich die Infektionslage verschlechtern, gelte Szenario B - eine Kombination aus Präsenzunterricht und Lernen zu Hause.
Szenario C tritt im Falle lokaler oder landesweiter Schulschließungen und Quarantäne in Kraft, Anzeichen für flächendeckende Schulschließungen gebe es aber bisher nicht.
Update, 7. Juli, 13.10 Uhr: Baden-Württemberg prüft Maskenpflicht für ältere Schüler
Die grün-schwarze Landesregierung prüft eine Maskenpflicht für ältere Schüler in den Schulen. Man diskutiere darüber, ob so eine Pflicht sinnvoll sei und wie sie umgesetzt werden könnte, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.
Die Wissenschaft rate dazu, dass die Schüler in ihren Gruppen zusammenblieben. "Das ist aber bei unserem Kurssystem der Oberstufe nicht möglich. Also wird man da, denke ich, dann doch über die Maske reden müssen." Kretschmann erklärte dies mit Blick darauf, dass alle Schüler nach den Sommerferien möglichst wieder regulär in den Schulen unterrichtet werden sollen, soweit dies unter den Bedingungen der Corona-Pandemie möglich ist.
Update, 7. Juli, 13 Uhr: Bayern erlaubt etwas größere Versammlungen, Kneipen müssen zu bleiben
In Bayern sind von diesem Mittwoch (8. Juli) an wieder etwas größere private Veranstaltungen und Familienfeiern erlaubt. Bars und Kneipen müssen dagegen auch weiterhin geschlossen bleiben. Das teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München mit.
Private Veranstaltungen, Parteiversammlungen, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und ähnliches dürfen demnach nun mit doppelt so vielen Teilnehmern stattfinden wie bisher: also mit bis zu 100 Personen in geschlossenen Räumen und mit bis zu 200 Personen im Freien. Auch Schulabschlussfeiern können in dieser Größenordnung stattfinden.
Herrmann betonte, das Corona-Infektionsgeschehen sei stabil. Das Virus sei aber nicht besiegt, man müsse weiter vorsichtig sein. Deshalb gebe es nun einige, aber keine grundlegenden Lockerungen.
Unter anderem dürfen nun wieder Freizeiteinrichtungen auch in Innenbereichen öffnen. Das gilt auch für Zoos und botanische Gärten. Wettkämpfe in kontaktfreien Sportarten können nun auch wieder in geschlossenen Räumen durchgeführt werden.
Und: Auch das Training mit Körperkontakt ist zugelassen, wenn in festen Gruppen trainiert wird.
Update, 7. Juli, 12.55 Uhr: OECD: Corona-Krise steigert Arbeitslosigkeit bis Jahresende
Die Corona-Krise wird Experten zufolge bis zum Jahresende für einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit in vielen Industrieländern sorgen. Ohne eine zweite Infektionswelle könnte die Arbeitslosigkeit in den Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf durchschnittlich 9,4 Prozent steigen, wie aus dem am Dienstag präsentierten OECD-Beschäftigungsausblick hervorgeht.
Käme es zu einer zweiten Infektionswelle, rechnen die Experten sogar mit einem Anstieg auf 12,6 Prozent. Ende 2019 lag die Zahl bei durchschnittlich 5,3 Prozent. Aus den Daten gehe zudem hervor, dass die Arbeitslosigkeit Geringqualifizierte, junge Menschen, Migranten und Frauen am stärksten getroffen habe, heißt es in der Studie.
Die OECD-Länder hätten in historisch beispiellosem Umfang Maßnahmen ergriffen, um den drohenden wirtschaftlichen Schaden durch die Corona-Krise möglichst gering zu halten. Doch auch wenn die Wirtschaft sich erhole, müsse die Politik weitere Unterstützung leisten, weil die Krise möglicherweise noch andauern werde, heißt es.
Update, 7. Juli, 12.50 Uhr: Iran: 200 Corona-Tote am Tag - Minister warnt vor «Corona-Bombe»
Im Iran sind erstmals seit Beginn der Corona-Krise Ende Februar an nur einem Tag 200 Todesfälle bei mit dem Virus infizierten Patienten gemeldet worden. Das gab die Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Dienstag bekannt. Im gleichen Zeitraum wurden über 2600 Neuinfektionen erfasst. Damit liege die Zahl der Todesopfer aktuell bei 11.931, die der bisher nachgewiesenen Infektionen bei 245.688, so Sprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.
In Anbetracht der erneut gestiegenen Fallzahlen gab Gesundheitsminister Saeid Namaki eine deutliche Warnung aus. "Wenn das so weitergeht, gehen wir k.o.", sagte der Minister. Ziel sei es gewesen, die Zahl der Corona-Toten pro Tag unter 30 zu halten. Nun liege der Wert bei mehr als dem Sechsfachen.
Das Coronavirus verglich er mit einer gefährlichen Bombe, die die Menschen durch Missachtung der Hygiene-Vorschriften scharf machen würden. Trotz aller Bemühungen habe das Land "doch noch ein bitteres Gegentor kassiert" und sei nun mit einer neuen schweren Infektionswelle konfrontiert, so der Minister laut Nachrichtenagentur Isna.
Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang der erfassten Infektionen Ende Mai hatte der Iran die Anti-Corona-Maßnahmen gelockert und fast allen Branchen die Arbeit wieder erlaubt. Nach Ansicht von Experten haben jedoch gerade diese Lockerungen dazu geführt, dass nur noch etwa zehn Prozent der Bevölkerung die Hygienevorschriften ernst nahmen. Es kam zu einem dramatischen Anstieg der Fallzahlen. Daher wurde diese Woche an vielen Orten eine Maskenpflicht eingeführt - die allerdings von vielen Iranern nicht eingehalten wird.
Update, 7. Juli, 12.35 Uhr: Lufthansa streicht Stellen in Verwaltung und Führungsetagen
Die von der Corona-Krise hart getroffene Lufthansa setzt weiter den Rotstift an. In der Verwaltung der Lufthansa AG sollen 1000 Stellen gestrichen werden, wie die Fluggesellschaft am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Die Anzahl der Führungskräftestellen soll konzernweit um 20 Prozent reduziert werden.
Nach der Verkleinerung des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG sollen auch die Vorstands- und Geschäftsführungsgremien der Töchter schrumpfen. Im ersten Schritt wurde die Anzahl der Gremienmitglieder bei Lufthansa Cargo AG, LSG Group und Lufthansa Aviation Training um jeweils eine Position verringert.
Nach Zustimmung der Lufthansa-Aktionäre zu dem milliardenschweren staatlichen Rettungspaket sowie den Zusagen der Regierungen in Österreich und der Schweiz, sei die Finanzierung der Gruppe zunächst gesichert, erklärte Lufthansa. "Die vollständige Rückführung der staatlichen Kredite und Einlagen inklusive der Zinszahlungen wird das Unternehmen jedoch in den kommenden Jahren zusätzlich belasten, so dass nachhaltige Kostensenkungen auch aus diesem Grund unausweichlich werden."
Rein rechnerisch hat die Lufthansa nach eigenen Angaben in der Corona-Krise konzernweit 22.000 Vollzeitstellen zu viel an Bord. Das Unternehmen will weiterhin betriebsbedingte Kündigungen nach Möglichkeit vermeiden. Lufthansa verhandelt derzeit mit Verdi und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über Sparbeiträge der Beschäftigten zur Bewältigung der Corona-Flaute. Für die Kabine hat die Gewerkschaft Ufo bereits eine Vereinbarung getroffen.
Update, 7. Juli, 12.20 Uhr: Rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde in Quarantäne
Nach der Corona-Infektion einer kompletten zwölfköpfigen Familie in Euskirchen hat das Kreis-Gesundheitsamt Quarantäne für rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde angeordnet. Nach Angaben eines Behördensprechers von Dienstag sind alle Mitglieder der Euskirchener Mennoniten-Gemeinde betroffen, einer evangelischen Freikirche, der die betroffene Familie angehört.
Nach der Familie sollen alle Gemeindemitglieder noch diese Woche auf das Virus getestet werden. Zunächst sei die Mutter mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und positiv getestet worden, sagte Behördensprecher Wolfgang Andres. Bei der weiteren Testung habe sich gezeigt, dass die ganze Familie das Virus habe. "Die Kinder sind vorher noch in die Schule gegangen, in die eigene Schule der Mennoniten. Und die Familie ist wohl auch noch in den Gottesdienst in das Bethaus der Mennoniten gegangen", sagte Andres. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus verbreitet worden sei.
Wie viele Mitglieder die Gemeinde genau habe, sei noch bekannt, sagte der Sprecher: "Wir gehen aber davon aus, dass das um die 500 sind." Schule und Bethaus seien geschlossen worden.
Update, 7. Juli, 12.15 Uhr: Studentenvertretungen beklagen Umsetzung von Corona-Hilfen
Studentenvertretungen aus mehreren Bundesländern haben am Dienstag die schleppende Umsetzung der Corona-Hilfen beklagt. Das für die Auszahlung entwickelte Online-Tool und die Vorgaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung stellten für Studierende in Not nahezu unüberwindbare Hürden dar, heißt es in einer auch von der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) unterzeichneten Erklärung: "Die Antragstellung zur Überbrückungshilfe gleicht einem Glücksspiel."
Die technische Umsetzung sei "dilettantisch". "Inakzeptable Fehler des Systems führten zu fälschlicherweise abgelehnten Anträgen", erklärte KSS-Sprecher Lukas Eichinger. Erst nach Intervention der Betroffenen würden diese Fehler erkannt und erneut geprüft.
Unklar bleibe dabei, wie viele Studierende sich dadurch fälschlicherweise ihrem Schicksal ergeben haben und den Anspruch auf Hilfe abschreiben. Die finanzielle Hilfe drohe an einem intransparenten Bürokratiemonster zu scheitern, fügte Anna-Maria Trinkgeld von der Konferenz in Bayern hinzu.
Update, 7. Juli, 12.10 Uhr: Mehr als 40 Kinder mit Fieber - Keine Hinweise auf Corona-Infektion
In Friedrichshafen am Bodensee sind 40 Kinder in einem Kindergarten an Fieber erkrankt - das Gesundheitsamt sieht aber keine Hinweise auf eine Corona-Infektion. Das teilte Amtssprecher Robert Schwarz am Dienstag mit.
Die Kinder waren am Montag von ihren Eltern krankgemeldet worden. Der Träger der Einrichtung hatte den Kindergarten daraufhin für zwei Tage geschlossen. Am Donnerstag sollen beschwerdefreie Kinder demnach wieder kommen dürfen.
Corona-Tests bei den Kindern sind laut Gesundheitsamt derzeit nicht geplant. Sie stellten einen erheblichen Eingriff für die Kinder dar. Eltern müssten selbst entscheiden, ob sie ihr Kind beim Hausarzt testen lassen wollen. Die häufigsten gemeldeten Symptome einer Erkrankung sind Husten (49 Prozent), Fieber (41 Prozent) und Schnupfen (21 Prozent).
Bereits in der Vorwoche habe es vereinzelte Fieber-Erkrankungen unter den insgesamt 67 Kindern des Kindergartens gegeben.
Update, 7. Juli, 12.05 Uhr: Gericht: Maskenpflicht zur Corona-Bekämpfung ist rechtmäßig
Die zur Corona-Bekämpfung angeordnete Maskenpflicht ist laut Gerichtsurteil rechtmäßig. Diese Pandemie stelle eine erste Gefahr dar, die das Einschreiten des Staates weiterhin gebiete, teilte das Oberverwaltungsgericht in Koblenz am Dienstag seinen Beschluss mit (Az. 6 B 10669/20.OVG).
Wie das Gericht argumentiert, lest Ihr >>> hier.
Update, 7. Juli, 12 Uhr: FDP: Maskenpflicht unter Umständen nicht mehr verhältnismäßig
Nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster zu den coronabedingten strengen Auflagen im Kreis Gütersloh fordert die FDP im Bundestag ein Überprüfen aller Beschränkungen in Deutschland. Bundesregierung und Landesregierungen müssten alle Maßnahmen erneut auf ihre Verhältnismäßigkeit abklopfen, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michael Theurer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das gelte auch für die Maskenpflicht.
"Das Urteil macht nochmals deutlich, dass alle Einschränkungen von Grundrechten verhältnismäßig und nachvollziehbar sein müssen", sagte Theurer. "Wo es regional über einen längeren Zeitraum gar kein akutes Infektionsgeschehen gibt, ist sogar der sehr geringfügige Eingriff einer Maskenpflicht nicht mehr verhältnismäßig."
Dagegen hatten die 16 Ländergesundheitsminister erst am Montag beschlossen, an der Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes in Geschäften sowie in Zügen und Bussen vorerst festzuhalten.
Das Gericht hatte am Montag die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies verfügten Einschränkungen im Kreis Gütersloh gekippt. Das zuständige Gesundheitsministerium hätte inzwischen eine differenziertere Regelung erlassen müssen, ein Lockdown für den ganzen Kreis sei nicht mehr verhältnismäßig, lautete die Begründung.
Theurer sagte, die Bundesregierung brauche eine Gesamtstrategie, die eine regionale Ausdifferenzierung aller Maßnahmen auf der Basis transparenter Kriterien ermögliche. "Das ist schon allein deshalb notwendig, weil sonst ständig Maßnahmen von den Gerichten gekippt werden und die Bevölkerung zunehmend verunsichert wird, was denn nun gilt."
Update, 7. Juli, 11.55 Uhr: Nach Corona-Verschiebung: In China beginnt größte Prüfung der Welt
Mit knapp elf Millionen Teilnehmern hat am Dienstag in China der nach eigenen Angaben größte Uni-Aufnahmetest der Welt begonnen. Wie der Staatssender CCTV berichtete, stellten sich 10,71 Millionen Schüler der mehrtägigen "Gaokao" (Große Prüfung), die maßgeblich über das zukünftige Leben der Schulabgänger entscheidet.
Wie das Staatsfernsehen berichtete, wird die Prüfung in diesem Jahr an über 7000 Schulen und anderen Einrichtungen abgehalten. Knapp eine Million Lehrer helfen bei der Organisation des Massentests, der wegen des Coronavirus-Ausbruchs um einen Monat verschoben werden musste.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua wurden im Vorfeld strenge Schutzmaßnahmen angeordnet. Demnach müssen Schüler und Aufsichtspersonen beim Betreten der Prüfungsräume Schutzmasken tragen. Schüler, bei denen Symptome wie eine erhöhte Temperatur oder Atemwegserkrankungen festgestellt werden, können die Prüfung nach einem Gesundheitscheck in speziellen Isolationsräumen ablegen.
Wer bei der "Gaokao" eine hohe Punktzahl holt, kann sich für die besten Hochschulen in China bewerben. Wer schlecht abschneidet, dem bleibt in der Regel bloß der Gang zu Mittelklasse-Hochschulen, was später oft Auswirkungen auf Job-Angebote hat.
Update, 7. Juli, 11.50 Uhr: Touristen aus dem Kreis Gütersloh dürfen wieder nach MV
Nachdem im Kreis Gütersloh die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner deutlich unter den Grenzwert von 50 gesunken ist, dürfen Touristen aus diesem Kreis ohne Auflagen wieder nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Dies geht aus dem täglichen Bericht des Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde.
Hintergrund dafür sind Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI), nach denen in diesem Kreis die Zahl der Neuinfektionen unter die Grenze gesunken ist, die als Maß für das Verbot der Einreise zum Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern gilt. Das bedeutet, dass die Bewohner aus dem Kreis Gütersloh keinen Beleg mehr dafür brauchen, dass sie negativ auf eine Corona-Infektion getestet wurden.
Nach RKI-Angaben lag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 35,4. Am Vortag war diese Infektionskennziffer noch bei 50,5 und damit knapp über der Grenze. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2. Erste Reisebeschränkungen für Touristen aus dem Kreis Gütersloh wurden in Mecklenburg-Vorpommern am 20. Juni ausgesprochen.
Damit gibt es den Lagus-Angaben zufolge derzeit keinen Kreis oder keine kreisfreie Stadt in Deutschland, in denen die Infektionszahlen über dem Grenzwert liegen.
Update, 7. Juli, 11.40 Uhr: Stellenstreichungen bei britischen Tageszeitungen
Bei den britischen Tageszeitungen "Daily Mirror" und "Daily Express" werden insgesamt 550 Stellen gestrichen. Auf diese Weise sollen pro Jahr 35 Millionen Pfund (knapp 39 Millionen Euro) eingespart werden, teilte der Verlag Reach am Dienstag in London mit. Ihm gehören auch eine Reihe von Regionalzeitungen in Großbritannien.
Der Verlag kündigte an, die Zusammenarbeit seiner Blätter zu stärken und zu zentralisieren. "Strukturelle Veränderungen in der Medien-Branche sind durch die Pandemie noch beschleunigt worden", sagte Verlagschef Jim Mullen.
Das Interesse an digitalen Angeboten sei zwar in der Corona-Krise gestiegen, bringe aber wegen geringen Werbeaufkommens nicht genügend Einnahmen.
Update, 7. Juli, 10.35 Uhr: Deutsche Messe stellt sich auf hohen Millionenverlust ein
Die Deutsche Messe rechnet im laufenden Geschäftsjahr wegen der Corona-Krise mit einem Verlust im hohen zweistelligen Millionenbereich. Das sagte ein Messesprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.
Zuvor hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, dass sich ein Minus von "etwas unter 100 Millionen Euro" abzeichne.
Die Fachmesse Euroblech, die ursprünglich als nächste große Messe für Ende Oktober in Hannover geplant war, wurde derweil auf März 2021 verschoben. Eine Mehrheit der Beteiligten habe sich für die Verlegung ausgesprochen, teilte der Veranstalter am Dienstag mit.
Update, 7. Juli, 10.15 Uhr: Maschinen- und Anlagenbau: Düsterer Blick in die zweite Jahreshälfte
Der bayerische Maschinen- und Anlagenbau blickt pessimistisch in die nahe Zukunft. Nur 38 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung des Auftragseingangs in der zweiten Jahreshälfte, wie aus einer am Dienstag vorgestellten Befragung des Branchenverbands VDMA Bayern hervorgeht. 17 Prozent erwarten eine Verschlechterung, 45 Prozent keine Veränderung. Allerdings wird der aktuelle Auftragseingang von 70 Prozent als schlecht bewertet.
Dementsprechend schlecht ist die Auslastung der Betriebe. Zuletzt lag sie im Schnitt bei 77 Prozent. Viele Unternehmen reagieren darauf: 78 Prozent gaben an, ihre Kapazitäten anzupassen. Fast alle davon nutzen Kurzarbeit, zwei Drittel der Betriebe, die ihre Kapazität anpassen wollen, haben einen Einstellungsstopp verhängt, und in 14 Prozent der Fälle wird die Anpassung auch durch Personalabbau in der Stammbelegschaft umgesetzt.
Beim Blick in die weitere Zukunft gibt es etwas mehr Optimismus: Immerhin 46 Prozent der Betriebe glauben, dass sie bereits im kommenden Jahr zum Umsatzniveau vor der Krise zurückkehren. Weitere 39 Prozent erwarten dies zumindest für 2022.
Update, 7. Juli, 10.10 Uhr: EU-Kommission: Wirtschaft bricht wohl noch stärker ein als erwartet
Die Rezession wegen der Corona-Pandemie wird nach der neuesten Prognose der EU-Kommission in diesem Jahr noch stärker ausfallen als angenommen.
Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone könnte demnach 2020 um 8,7 Prozent einbrechen, zuvor lag die Prognose bei minus 7,7 Prozent, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte.
Update, 7. Juni, 10 Uhr: Mehrere britische Pubs wegen Coronavirus-Infektionen dicht
Kurz nach der Wiederöffnung sind mehrere Pubs in England wegen Coronavirus-Infektionen von Gästen wieder geschlossen worden. Betroffen sind mindestens drei Kneipen in Burnham-on-See an der Südwestküste, in Batley im nördlichen England und in Alverstoke im Süden. Die Pubs seien gründlich gereinigt und die Mitarbeiter getestet worden, teilten die Betreiber in sozialen Medien mit.
Nach mehr als dreimonatiger Schließung wegen der Pandemie durften am vergangenen Samstag die beliebten Kneipen im größten Landesteil Großbritanniens wieder öffnen. Es gelten strenge Auflagen, beispielsweise müssen Pub-Besucher ihre Kontaktdaten hinterlassen. Bestellungen dürfen nur am Tisch oder per App aufgenommen werden.
Kritiker halten die Lockerungen für viel zu früh. Denn Großbritannien ist das am schlimmsten vom Coronavirus-Ausbruch betroffene Land in Europa. Jeder Landesteil kann über seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie entscheiden.
Update, 7. Juli, 9.50 Uhr: Knapp 1000 Betrugsverdachtsfälle bei Corona-Hilfen in Bayern
Knapp 1000 Betrugsverdachtsfälle im Zusammenhang mit Corona-Hilfen gibt es nach derzeitigem Stand in Bayern. 370 der Fälle meldeten nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) vom heutigen Dienstag Behörden, 600 Hinweise erfolgten durch Banken.
Allein die behördlich gemeldeten Fälle verursachten einen Schaden von 1,3 Millionen Euro. Ein Tatverdächtiger sitzt in Untersuchungshaft. Zuvor hatte die "Augsburger Allgemeine" darüber berichtet.
Bei den Fällen handele es sich um Personen, die nicht berechtigt gewesen seien, Corona-Soforthilfen zu beantragen, sagte ein Sprecher des BLKA. Andere hätten in ihren Anträgen falsche Angaben gemacht.
Zusätzlich sei in etwa 450 E-Mails von einer vermeintlichen E-Mail-Adresse des Bayerischen Wirtschaftsministeriums dazu aufgefordert worden, Corona-Hilfen zurückzuzahlen. Der hierbei entstandene Schaden liegt bei unter 50.000 Euro. Die Recherchen zur Aufklärung der Fälle sind laut dem Sprecher umfangreich.
Update, 7. Juli, 9.40 Uhr: Melbourne geht nach Corona-Anstieg wieder in den Lockdown
Australiens zweitgrößte Stadt Melbourne geht wegen eines drastischen Anstiegs der Corona-Infektionen erneut in einen sechswöchigen Lockdown. Mehrere Wochen, nachdem die rund fünf Millionen Einwohner zählende Hauptstadt des Bundesstaates Victoria die Wirtschaft wieder geöffnet hatte, werde man ab Mittwoch um Mitternacht wieder strikte Ausgangssperren in Kraft setzen, teilte der regionale Regierungschef Daniel Andrews am Dienstag mit.
Am selben Tag hatten die Gesundheitsbehörden 191 Neuinfektionen bestätigt, einer der höchsten Anstiege innerhalb eines Tages in Australien seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. "Wir müssen realistisch über die Umstände, mit denen wir konfrontiert sind, sein", sagte Andrews.
Die Frustration habe scheinbar zu einer gewissen Nachlässigkeit geführt. "Ich denke, jeder von uns weiß, dass wir keine andere Wahl haben als diese sehr sehr schwierigen Schritte zu ergreifen", fügte der Regierungschef hinzu.
Die Bürger dürfen unter dem erneuten Lockdown nicht das Haus verlassen, außer zum Einkaufen von Lebensmitteln, zu Arzt- und Pflegebesuchen, zur Ausübungen körperlicher Fitness oder um zu arbeiten. Gäste dürfen zu Hause nicht empfangen werden. Außerdem bleiben Schulen in den betroffenen Gebieten, die nächste Woche öffnen sollten, geschlossen.
Die rund fünf Millionen Bewohner Melbournes können außerdem ihre Stadt nicht verlassen. Das Militär ist mobilisiert, um die Polizei bei der Durchsetzung der Ausgangsbeschränkungen zu unterstützen. Man müsse die Situation so ernstnehmen wie man in Australien auch Buschfeuer ernstnehme. Es gehe um "Leben und Tod", sagte Andrews.
Update, 7. Juli, 9.35 Uhr: Gesetz in Israel erlaubt Corona-Notmaßnahmen ohne Parlaments-Billigung
Die israelische Regierung kann ab sofort Notmaßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus ohne vorherige Genehmigung des Parlaments umsetzen. 29 von insgesamt 120 Abgeordneten stimmten in dritter und letzter Lesung für den umstrittenen Gesetzentwurf, 24 dagegen, wie ein Sprecher des Parlaments am Dienstag bestätigte. Die restlichen Abgeordneten waren abwesend.
Bisher mussten Entscheidungen der Regierung von einem parlamentarischen Ausschuss gebilligt werden, bevor sie gültig wurden. Entscheidungen der Regierung in der Corona-Krise sollen jetzt sofort in Kraft treten. Sie werden nur zurückgezogen, wenn das Parlament sie nicht nachträglich binnen einer Woche billigt. Das neue Gesetz soll vorerst nur bis zum 6. August gelten.
In einer Debatte zu dem neuen Gesetz sprach der Oppositionspolitiker Mickey Levy von der Zukunftspartei von einem "schwarzen Tag" und verglich Israel mit Nordkorea.
Amir Fuchs vom Israelischen Demokratie-Institut (IDI) sagte: "Dieses im Schnellverfahren gebilligte Gesetz (...) ist ein weiteres Beispiel für Chaos und die Unfähigkeit der Regierung, die Corona-Krise zu bewältigen." Es verleihe der Regierung viel zu viel Spielraum und befreie sie von der notwendigen parlamentarischen Kontrolle.
Die "Times of Israel" berichtete am Dienstag, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe seine Minister gewarnt, dass Israels Regierung angesichts eines dramatischen Neuausbruchs von Corona-Infektionen in der Lage sein müsse, Entscheidungen schnell umzusetzen.
Israel hatte zu Beginn der Pandemie rasch reagiert und der Verlauf war zunächst glimpflich. Nach Lockerungen vor mehr als einem Monat kam es jedoch zu einem Ausbruch von Infektionen und die Regierung wird mittlerweile scharf für ihr Vorgehen kritisiert.
Am Montag hatte die Regierung eine Reihe neuer Beschränkungen zur Eindämmung des Virus angeordnet. Festhallen, Bars, Nachtclubs, öffentliche Schwimmbäder und Fitness-Studios müssen auf weiteres schließen. In Restaurants, Gebetshäusern und Bussen sollen neue Einschränkungen gelten.
Update, 7. Juli, 9 Uhr: Migranten der "Ocean Viking" wechseln auf Quarantänefähre in Sizilien
Im Hafen von Porto Empedocle auf Sizilien haben die meisten der 180 Migranten das private Rettungsschiff "Ocean Viking" verlassen, um auf eine italienische Quarantänefähre zu wechseln. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Die Ausschiffung von 123 Menschen, bei denen negative Corona-Tests vorlagen, sei am späten Montagabend erfolgt.
Die anderen 57 Migranten sollten nach Eintreffen ihrer Testergebnisse folgen. Die Organisation SOS Mediterranee als Betreiberin der "Ocean Viking" twitterte Fotos der aus Seenot Geretteten, die an Land gegangen waren.
Die Regierung in Rom hatte am Wochenende nach langem Zögern ihre Zustimmung gegeben, das Quarantäneschiff "Moby Zaza" zu nutzen. Die Besatzung der «Ocean Viking» hatte die 180 Menschen am 25. und 30. Juni aus dem Mittelmeer gerettet.
Italien und Malta hatten sich in der Corona-Pandemie zu nicht sicheren Häfen erklärt. Trotzdem brechen Migranten von Libyen und Tunesien in Richtung Europa auf. Rom und Valletta nahmen zuletzt zwar wieder Menschen von Schiffen auf, doch die Länder zögern mit der Zuweisung von Häfen oft lange. Sie fordern von anderen EU-Staaten regelmäßig Zusagen für die Weiterverteilung der Menschen.
Update, 7. Juli, 8.55 Uhr: Schweizer Masken bei Tüv zunächst durchgefallen
Atemschutzmasken "made in Switzerland" sind bei einer ersten Prüfung des Tüv Nord durchgefallen. Es sei kein formaler, sondern ein technischer Grund gewesen, sagte der Leiter des Labors bei Tüv Nord, Dirk Grenschen, dem Schweizer Sender SRF in einem Beitrag, der am Dienstag ausgestrahlt wurde. Welche Mängel das Institut beanstandete, sagte er nicht. Es müssten Verbesserungen an der Maske vorgenommen werden.
Die Firma Flawa in Flawil 70 Kilometer östlich von Zürich hatte bereits über den Rückschlag informiert. Von rund 40 Prüfkriterien sei ein Punkt der Produktion moniert worden. Die Firma machte geltend, dass sie innerhalb kürzester Zeit ein neues Geschäftsfeld hätte aufbauen müssen. Verbessertes Material sei bereits eingereicht worden. Die Prüfung inklusive Bericht braucht nach Angaben von Grenschen etwa zwei Wochen.
Die Schweizer Produktion hätte eigentlich schon im April anlaufen sollen. Avisiert waren zu dem Zeitpunkt bereits 64.000 Masken pro Tag. Die Schweiz hatte zu Beginn der Corona-Krise angesichts des Mangels an Schutzmasken den Aufbau einer eigenen Produktion beschlossen. Die Lieferung der Maschinen aus China verzögerte sich aber. D
ie Maschinen produzierten bereits seit Anfang Juni, weil das Unternehmen nicht mit nötigen Nachbesserungen rechnete. Die bereits produzierten Masken kämen nicht in den Verkauf sondern würden nun intern, etwa für Mitarbeiter, verwendet, sagte Unternehmenssprecher Alfredo Schilirò der dpa am Dienstag.
Update, 7. Juli, 8.30 Uhr: Deutsche Industrie erholt sich etwas von Corona-Einbruch
Die deutsche Industrie hat sich im Mai etwas von dem scharfen Einbruch in der Corona-Krise erholt. Die Produktion des verarbeitenden Gewerbes stieg gegenüber dem Vormonat um 7,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.
Analysten hatten jedoch mit einem stärkeren Zuwachs um durchschnittlich 11,1 Prozent gerechnet. Im März und April war die Produktion massiv gefallen.
Dass die Krise immer noch schwer wiegt, zeigt der Jahresvergleich. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die Gesamtherstellung um 19,3 Prozent rückläufig. Das Vorkrisenniveau wird immer noch klar unterschritten: Gegenüber Februar liegt die Gesamtproduktion 19 Prozent tiefer, die Autoproduktion ist sogar nur halb so hoch. Im Februar waren die massiven Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch nicht in Kraft.
Update, 7. Juli, 8.15 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh deutlich unter Grenzwert
Nach etlichen Coronavirus-Fällen beim Fleischverarbeiter Tönnies im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh deutlich unter den Grenzwert gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 35,4. Als Grenzwert gilt der Wert 50.
Am Vortag lag diese Infektions-Kennziffer noch bei 50,5 und damit knapp über der Grenze. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2.
Bereits am Montag hatte das Oberverwaltungsgericht Münster die von der Landesregierung verfügten Corona-Einschränkungen im Kreis Gütersloh gekippt. Das zuständige Gesundheitsministerium hätte nach der Verbreitung des Virus bei Tönnies inzwischen eine differenziertere Regelung erlassen müssen, die Einschränkung des öffentlichen Lebens für den ganzen Kreis sei nicht mehr verhältnismäßig, erklärte das Gericht.
Die Beschränkungen wären ohnehin in der Nacht zum Mittwoch ausgelaufen - die Landesregierung hatte die Auflagen bis Mittwoch 0 Uhr befristet. Eine Verlängerung wäre möglich gewesen, galt angesichts der rückläufigen Infektionszahlen aber als unwahrscheinlich.
Update, 7. Juli, 7.40 Uhr: Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen erholen sich weiter
Die Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen haben sich in der vergangenen Woche weiter etwas verbessert, bleiben aber wegen der Corona-Krise auf sehr niedrigem Niveau. In der Woche vom 29. Juni bis 5. Juli zählte der Flughafenbetreiber Fraport an Deutschlands größtem Airport rund 251.000 Fluggäste und damit 83,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie aus einer Aufstellung auf der Internetseite des Frankfurter Konzerns hervorgeht. Das waren gut 78.000 Fluggäste mehr als eine Woche zuvor, als der Rückgang noch 89,3 Prozent betragen hatte.
Die Zahl der Flugbewegungen ging in der vergangenen Woche im Vergleich zum Vorjahr um 71,2 Prozent auf 3074 Starts und Landungen zurück. Auch dieser Wert verbesserte sich im Wochenvergleich. In der Vorwoche hatte der Rückgang noch fast 80 Prozent auf 2365 betragen.
Etwas schwächer fiel dagegen im Vergleich zur vorangegangenen Woche das Frachtgeschäft aus. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost fiel in den den sieben Tagen bis zum 5. Juli im Vergleich zur entsprechenden Woche des Vorjahres um fast ein Fünftel auf 34.155 Tonnen. In der 26. Kalenderwoche hatte der Rückgang bei 17,8 Prozent gelegen.
Viele Fluggesellschaften bieten seit Juni wieder mehr Flüge an, nachdem der Passagierverkehr wegen der weltweiten Reisebeschränkungen seit Ende März weitgehend zusammengebrochen war. Seit dem 15. Juni hat das Auswärtige Amt die Reisewarnungen für die meisten EU-Mitgliedsstaaten, den Schengen-Raum und Großbritannien aufgehoben. Branchenvertreter erwarten jedoch, dass der Passagierverkehr erst in einigen Jahren wieder das Niveau aus der Zeit vor der Coronavirus-Pandemie erreicht.
Update, 7. Juli, 7.30 Uhr: Kabinett debattiert über Probleme mit Corona und Fleischfabriken
Drohende Folgen der Corona-Krise und aktuelle Lehren aus der Debatte um Billigfleisch stehen am heutigen Dienstag in der Sitzung des Kabinetts ganz oben auf der Tagesordnung. Mit Blick auf die weltweite Pandemie hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sich bereits am Montag gegen ein Ende der Maskenpflicht in Bayern ausgesprochen und zugleich Nachjustierungen bei den Hilfen für die Zulieferbranche angekündigt.
"Solange aus den USA kein deutliches Signal der Besserung kommt, und unser Gefühl ist, dass es da eher schwieriger wird, (...) so lange wird es ein ernsthaftes Problem werden", hatte Söder am Montag vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München gesagt.
Da alle großen Branchen etwa die Automobilwirtschaft oder die Luft- und Raumfahrt an den weltweiten Exportketten hingen, müssten die Hilfen gerade für die Zulieferer beschleunigt werden. In Bayern werde sich die Regierung "um jeden Fall kümmern".
Bereits am Wochenende hatte sich Söder angesichts von Protesten gegen große Fleischfabriken für kleinere Landwirtschaftsbetriebe stark gemacht: "Agrar-Ökologie statt Agrar-Kapitalismus - das könnte doch ein Weg sein für die Zukunft", sagte er in einer Videobotschaft. Er forderte mehr Geld für die Landwirtschaft, "aber für eine Wende hin zu mehr Agrar-Ökologie". Die Landwirte müssten mehr Möglichkeiten bekommen, ihre Ställe und das Tierwohl zu organisieren und trotzdem wirtschaftlich zu bleiben. Viele Bürger seien auch bereit, dann mehr Geld auszugeben. "Es soll so sein, dass Fleisch nicht unendlich teuer wird, es soll für jeden erschwinglich sein."
Update, 7. Juli, 7.20 Uhr: Serien bleiben oft ohne Corona - Darum ist das so
In der Realität tobt das Virus, doch auf dem Fernsehbildschirm herrscht die schöne, heile Welt: Bekannte deutsche Serien wollen die Corona-Krise bis auf Weiteres konsequent ignorieren, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Das gilt für die "Rosenheim Cops" in Bayern ebenso wie für das "Großstadtrevier" im hohen Norden, für "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (GZSZ) und "Sturm der Liebe" ebenso wie für "Berlin - Tag & Nacht". "Inhaltlich thematisieren wir Corona aktuell nicht", sagte eine Sprecherin der Ufa, die die Seifenopern-Dauerbrenner "GZSZ" und "Unter Uns" (bei RTL oder auf Abruf bei TV Now) produziert, auf Anfrage.
Warum das so ist, lest Ihr >>> hier.Update, 7. Juli, 7.10 Uhr: Tschentscher baut auf Vernunft der Reisenden
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher baut in Corona-Zeiten auf die Vernunft der in den Urlaub fahrenden Hamburgerinnen und Hamburger. Anders als noch in den Frühjahrsferien im März wüssten nun alle, "dass es jetzt darauf ankommt, dass niedrige Infektionsrisiko zu halten", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
"Nach der Devise 'Gefahr erkannt, Gefahr gebannt' sind wir jetzt in einer besseren Lage. Die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger - da bin ich sicher – wird sich so verhalten, dass sie die Risiken meiden."
Er selbst plane, in den Sommerferien für drei Wochen zu verreisen. "Aber unser Reiseziel steht noch nicht fest. Wir machen es abhängig von den aktuellen Empfehlungen und Bedingungen", sagte Tschentscher. "Vielleicht bleiben wir zum ersten Mal in Deutschland. Es gibt bei uns ja auch wunderschöne Gegenden, zum Beispiel an der Mosel." Sonst sei er immer Richtung Österreich unterwegs gewesen.
Die Corona-Pandemie müsse bei Reiseplanungen immer mitbedacht werden. "Das heißt, man sollte jetzt nicht in Länder reisen, in denen es ein höheres Infektionsrisiko gibt. Und wenn man es tut, sollte man besonders auf das Verhalten achten und die Quarantänezeit gleich mit einkalkulieren", sagte der Bürgermeister.
Zugleich warnte er vor einer zweiten Corona-Welle. "Eine zweite Welle wäre ein großes Unglück, nicht nur wegen der psychologischen und der sozialen Folgen, sondern auch weil wir die wirtschaftlichen Folgen kaum verkraften würden." Sie wäre um ein Vielfaches schlimmer, "denn viele Branchen, viele Unternehmen wurden von der ersten Welle schwer getroffen", sagte Tschentscher. "Ein zweiter Treffer würde sie in dieser geschwächten Position noch stärker schädigen."
Update, 7. Juli, 7 Uhr: Corona beschäftigt sächsische Polizei und Justiz
In Sachsen sind bis Anfang Juli fast 6700 Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz von der Polizei erfasst und knapp 200 Klagen gegen die Schutzregelungen bei Gericht eingegangen. Nach Angaben des Innenministeriums stehen für den Zeitraum vom 16. März bis 2. Juli insgesamt 6684 Verstöße zu Buche. Dabei handele es sich um 2362 Straftaten und 4322 Ordnungswidrigkeiten.
In vielen Fällen lösten Beamte im April bis Mitte Mai Corona- oder private Grillpartys sowie Treffen größere Gruppen an Seen, Flüssen oder in Parks auf. Auch sogenannte Spaziergänge als Protest gegen die Corona-Schutzmaßnahmen oder andere Demonstrationen schlugen zu Buche. Anfang April hatte ein Lokalbetreiber in Dresden verbotswidrig geöffnet. Gegen den Wirt erging Strafanzeige, die Gäste wurden wegen Verstoßes gegen die Ausgangsbeschränkung - eine Ordnungswidrigkeit - belangt, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Die weit überwiegende Mehrheit der Sachsen hat sich an die von der Regierung verfügten Auflagen gehalten und so die eigene, aber auch die Gesundheit anderer geschützt. "Die Maßnahmen waren teilweise sehr einschränkend und haben den Bürgern viel abverlangt", sagte Innenminister Roland Wöller (CDU). Dank ihres verantwortungsbewussten und rücksichtsvollen Verhaltens sei es möglich gewesen, das Infektionsgeschehen einzudämmen. "Das ist eine große gesellschaftliche Leistung", lobte er.
Bei den Verwaltungsgerichten und am Oberverwaltungsgericht sind bis Ende Juni nach Angaben des Justizministeriums 106 Eilverfahren und 93 Klagen gegen die Allgemeinverfügungen und die Corona-Schutzverordnungen des Landes eingegangen.
Dabei ging es unter anderem um den Mindestabstand in Grundschulen, die Mund-Nasen-Abdeckung bei einem Gehörlosen, Ausnahmen für Versammlungen - oder auch Prostitution mit Hygieneschutz.
Mehr als jedes zweite Verfahren wurde erledigt. Justizministerin Katja Meier (Grüne) sprach von einem "besonderen Kraftakt" der Gerichte angesichts der Belastungen und Einschränkungen infolge der Pandemie. "Die zügige Bearbeitung der Fälle zeigt, dass die Gerichte auch in Krisenzeiten handlungsfähig sind."
Update, 7. Juli, 6.40 Uhr: Nachfrage nach Wohnungen geht in Corona-Krise zurück
Die Nachfrage nach neuen Wohnungen ist nach Einschätzung des Verbands der niedersächsischen Wohnungswirtschaft (vdw) in der Corona-Krise etwas zurückgegangen. Etwa jedes vierte Mitgliedsunternehmen - Wohnungsgenossenschaften sowie kommunale Wohnungsgesellschaften - habe eine rückläufige Entwicklung gemeldet, teilte der vdw mit. Vor allem ländliche Gebiete abseits der Ballungszentren seien von der sinkenden Nachfrage betroffen.
Gleichzeitig hätten Mietrückstände sowohl im Wohnungs- als auch im Gewerbebereich in der Krise zugenommen. "Das ist ein sicheres Indiz für die Sondersituation. Und es gibt die begründete Sorge, dass die Mietrückstände noch deutlich steigen werden, und zwar abhängig von der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt", sagte vdw-Direktorin Susanne Schmitt. Der Verband fordert daher einen Fonds zur Absicherung der Mieten. Das helfe einerseits den Mietern und senke andererseits die wirtschaftlichen Risiken der Vermieter.
Der Mieterschutz gehörte zu Beginn der Pandemie zu den ersten Reaktionen der Bundesregierung auf die Krise. Der Bundestag hatte beschlossen, dass Mietern vom 1. April bis zum 30. Juni nicht gekündigt werden darf, wenn sie coronabedingt die Miete nicht zahlen können. Über eine Verlängerung waren Union und SPD aber in Streit geraten. Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) wollte die Erleichterungen bis Ende September ausdehnen, die Union nicht.
Trotz der Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt sieht dem vdw zufolge eine Mehrheit in der Branche die Unternehmensentwicklung nur geringfügig eingeschränkt. Auch von den Baustellen seien nur kleine Verzögerungen bekannt. Eine spürbare Senkung der Baukosten aufgrund der Corona-Krise erwartet der Verband nicht - "obwohl diese Trendwende dringend nötig wäre", sagte Schmitt. Mit einer Mitgliederbefragung will der vdw noch herausfinden, "ob Bauhandwerk und Zulieferer die Mehrwertsteuerentlastung für die Bauherren weitergeben oder eine entsprechende Preissteigerung realisieren".
Update, 7. Juli, 6.35 Uhr: Zahl der Post-Beschwerden steigt deutlich an
Im ersten Halbjahr haben sich Kunden erneut deutlich häufiger über die Deutsche Post und ihre Wettbewerber beschwert als im Jahr zuvor. Bei der Bundesnetzagentur gingen bis Ende Juni mehr als 10.000 schriftliche Beschwerden ein, wie die Behörde der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. 2019 waren es im gleichen Zeitraum rund 8700 Beschwerden.
Rund die Hälfte der kritischen Meldungen betrafen Pakete, häufigstes Thema waren Probleme bei der Zustellung. Das ist erstaunlich, da nach Aussagen von Paket-Dienstleistern die Zustellung bei Privathaushalten in den Hochzeiten der Corona-Krise besser klappte als in anderen Zeiten, da viele Menschen sich mehr zuhause aufhielten.
Weitere 35 Prozent der Beschwerden bezogen sich auf Briefe. Anders als im Paket-Bereich dürfte sich hier der übergroße Teil Beschwerden auf die Dienstleistung der Deutschen Post beziehen, die bei der Zustellung von Briefen mit einem Marktanteil von mehr als 80 Prozent fast ohne Konkurrenz ist. Der Rest der Beschwerden drehte sich um verschiedene andere Probleme, etwa mit Filialen oder Briefkästen.
Wer Probleme hat beim Erhalt von Briefen oder Paketen, kann sich bei der Bundesnetzagentur melden, die als Regulierungsbehörde zuständig ist für die Post- und Paketbranche. Offen ist aber, ob man aus den seit langem steigenden Beschwerdezahlen eine schlechtere Qualität der Dienste ableiten kann. Vermutlich war vielen Bürgern lange gar nicht bekannt, dass sie sich offiziell beschweren können.
Bei der Post kann man den Anstieg der Zahlen nicht nachvollziehen: Man stelle vielmehr einen Rückgang von Beschwerden fest, sagte ein Sprecher – "und dies trotz der großen, Corona-bedingten Herausforderungen, die teils zu berechtigten Beschwerdeanlässen geführt haben." Das könne daran liegen, dass sich die Beschwerdezahlen der Netzagentur auf die gesamte Branche bezögen. Im Verhältnis zu den insgesamt abgewickelten Sendungen sei die Zahl der Beschwerden weiterhin sehr gering, betonte die Post – auf eine Million Sendungen komme gerade einmal eine Beschwerde.
Update, 7. Juli, 6.30 Uhr: Minister Scholz sieht Tiefpunkt der Wirtschaftskrise überwunden
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht Deutschland trotz anhaltender Corona-Pandemie wirtschaftlich wieder im Aufwind. "Der Wumms ist schon spürbar", sagte Scholz dem Nachrichtenportal "The Pioneer" (Dienstag). "Ich habe das Gefühl, dass jeder merkt, dass sich die wirtschaftlichen Zahlen langsam wieder verbessern."
Es werde auch anerkannt, dass die Bundesregierung mit Konjunkturprogramm und zwei Nachtragshaushalten "so schnell so groß gehandelt" habe. Scholz verteidigte die Rekord-Neuverschuldung in diesem Jahr. Es sei wichtig gewesen, "es schnell zu machen und auch effizient und nicht, sich Stück für Stück an die Sache heranzutasten". Ziel sei schließlich gewesen, den Trend zu drehen.
Eine Verlängerung der bis zum Jahresende befristeten Senkung der Mehrwertsteuer lehnte Scholz ab: "Es bleibt bei der Befristung. Die ganze Mehrwertsteuersenkung würde verpuffen, wenn wir sie nicht befristen würden", sagte er.
Update, 7. Juli, 6.25 Uhr: Rechnungshof will Zahlung von Corona-Soforthilfen prüfen
Thüringens Rechnungshof nimmt die Corona-Soforthilfen unter die Lupe. Die Zahlungen, für die es fast 50.000 Anträge gab, würden ab Anfang nächsten Jahres überprüft, sagte Rechnungshof-Präsident Sebastian Dette der Deutschen Presse-Agentur. "Wir starten im Januar, weil wir in der aktuellen Phase mit unseren Prüfungen und der Sichtung von Unterlagen nicht stören wollen. Aber jeder soll wissen, dass wir prüfen werden." Mit den Soforthilfen soll die Wirtschaft stabilisiert werden.
Nach Angaben von Dette hat der Rechnungshof beratend bei den Förderrichtlinien mitgewirkt, nach denen die Finanzhilfen vor allem an kleinere Unternehmen und Selbstständige vergeben werden. Für die Bearbeitung der Antragsflut ist die Thüringer Aufbaubank zuständig.
Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesländern sei die bisher bekanntgewordene Zahl der Verdachtsfälle auf möglichen Subventionsbetrug in Thüringen gering, sagte Dette. Nach Zahlen des Landeskriminalamtes wird bisher in etwa 30 Fällen wegen Betrugsverdachts beim Antrag auf Corona-Soforthilfen ermittelt.
Teilweise sollen die Voraussetzungen für Finanzhilfen gefehlt haben. Auch soll Geld doppelt beantragt worden sein. Zudem sollen Verdächtige Anträge mit falschem Namen gestellt haben.
Thüringen hatte laut Wirtschaftsministerium bis Mitte Juni rund 325 Millionen Euro Soforthilfe an Wirtschaft, Landwirtschaft und Vereine ausgezahlt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 47.000 Anträge entschieden. Das Soforthilfeprogramm des Landes war am 23. März, das des Bundes am 1. April gestartet worden.
Update, 7. Juli, 6.20 Uhr: Drei Corona-Fälle in Allgäuer Ferienanlage
In einer Allgäuer Ferienanlage ist bei drei Menschen das Coronavirus nachgewiesen worden. Etwa 120 Kontaktpersonen seien bislang getestet worden, teilte das Landratsamt Ravensburg am Montagabend mit. Die bisher ausgewerteten Ergebnisse seien negativ ausgefallen. Daher sei nicht mit einem weiteren Corona-Ausbruch zu rechnen.
Ob es sich bei den Betroffenen um Gäste oder Mitarbeiter der Anlage mit Ferienwohnungen in Leutkirch handelt, war zunächst nicht bekannt. Da werde nicht unterschieden, sagte eine Sprecherin des Landratsamts.
Nach Angaben einer Sprecherin der Center-Parcs-Ferienanlage war das Unternehmen am 1. Juli vom Gesundheitsamt der Stadt Leutkirch über einen positiven Befund auf Covid-19 informiert worden. Daraufhin seien alle Personen, die möglicherweise im direkten Kontakt mit dem Infizierten standen, getestet und vorsorglich in Quarantäne geschickt worden.
Bei diesen Tests sei bei zwei weiteren Menschen das Virus nachgewiesen worden. Die beiden wiesen den schriftlichen Angaben zufolge aber keine Symptome auf. Sie befinden sich in häuslicher Quarantäne, ebenso wie die anderen Kontaktpersonen, deren Tests negativ waren.
Weitere Details zu den Infektionsfällen gab es zunächst nicht. Die Ferienanlage umfasst etwa 1000 Ferienwohnungen, dazu unter anderem einen Wellness- und einen Badebereich.
Die Sprecherin verwies auf einen Maßnahmenkatalog, was bei grippeähnlichen Symptomen eines Mitarbeiters oder Gasts zu tun sei. So seien Meldeketten verfolgt sowie Mitarbeiter- und Gästelisten für den betroffenen Zeitraum dem Gesundheitsamt übermittelt worden.
Update, 7. Juli, 6.15 Uhr: Bund Deutscher Karneval gegen frühe Absagen von Straßenkarneval
Der Bund Deutscher Karneval (BDK) hat pauschale Absage-Empfehlungen von närrischen Veranstaltungen zum Sessionsstart am 11.11. kritisiert. "Wir verurteilen solche Aussagen. Sie schaffen nur Verunsicherung und sind kontraproduktiv für alle Planungen in einer Zeit, für die die Corona-Lage noch gar nicht absehbar ist", sagte der Präsident des BDK, Klaus-Ludwig Fess, im saarländischen Bexbach der Deutschen Presse-Agentur.
Konkret bezog sich Fess auf eine Aussage des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Dieser hatte sich vor einer Woche (30. Juni) gegen Straßenveranstaltungen zur traditionellen Sessionseröffnung am 11.11. ausgesprochen: "Draußen, Straßenkarneval, Infektionsübertragungszeit, Alkohol, Enge - das passt nicht in diese Zeit", hatte Laschet gesagt.
Der BDK sei gegen pauschale Absagen - und habe deshalb auch die närrische Session 2020/21 trotz Corona nicht abmoderiert. Die Entwicklung der Corona-Pandemie sei regional so unterschiedlich, dass jeder Karnevalsverein vor Ort selbst entscheiden müsse, wie er auf die Lage reagiere, sagte Fess. Er forderte Laschet auf, sich mit dem BDK zusammenzusetzen. Klar sei aber: "Die Session wird sicherlich eine andere sein als die, wie wir sie kennen."
Die Karnevalisten seien sich ihrer Verantwortung "sehr wohl bewusst", sagte Fess. So etwas wie in Gangelt im Kreis Heinsberg, in dem sich im Februar im Karneval viele Bürger mit dem Virus infizierten, werde es nicht mehr geben. "Man hat heute ganz andere Erkenntnisse und ist mit Schutz- und Hygienekonzepten ganz anders aufgestellt."
Es gebe bereits viele Ideen für neue Feier-Modelle und alternative Formen: Kleinere Feiern mit närrischem Mundschutz oder Umzüge, bei denen Wagen bei einzelnen Stationen nacheinander Halt machten. Einige Vereine hätten ihre Veranstaltungen zwar nach Beratungen für ihr Gebiet schon abgesagt. "Die Masse wartet aber noch ab zurzeit", sagte Fess. Der BDK zählt rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5300 Vereinen und Zünften.
Update, 7. Juli, 6.10 Uhr: Brasiliens Präsident Bolsonaro unterzieht sich Corona-Test
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich einem Test auf das Coronavirus unterzogen. Der Staatschef habe am Montag Symptome gezeigt und sich daraufhin in einem Militärhospital in der Hauptstadt Brasília untersuchen lassen, berichtete das Nachrichtenportal UOL.
Er habe eine Röntgenaufnahme seiner Lunge anfertigen lassen und einen Corona-Test gemacht. Entgegen seiner Gewohnheit trug er bei seiner Rückkehr aus der Klinik eine Maske und riet einem Anhänger, sich ihm nicht zu nähern.
Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus immer wieder als "leichte Grippe" und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen. Der Präsident hat sich bislang bereits dreimal auf das Virus testen lassen. Nach einer Klage der Zeitung "O Estado de S. Paulo" legte die Regierung die Ergebnisse im Mai dem Obersten Gerichtshof vor - alle waren negativ. Nach einer Reise von Bolsonaro in die USA im März waren mindestens 23 Mitglieder seiner Delegation positiv getestet worden.
Brasilien ist neben den Vereinigten Staaten derzeit der Brennpunkt der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas 1,6 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 65.487 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur recht wenig getestet wird.
Update, 7. Juli 6.05 Uhr: Corona-Pandemie in Japan: Medizinisches Personal zunehmend depressiv
Der Kampf des medizinischen Personals in Japan gegen das Coronavirus hinterlässt zunehmend Spuren: Laut einer am Dienstag vom japanischen Fernsehsender NHK veröffentlichten Umfrage des Japanischen Roten Kreuzes unter Ärzten, Krankenschwestern und anderen Mitarbeitern leidet fast ein Drittel unter depressiver Stimmung.
Der Umstand, dass Menschen das Virus übertragen können, auch wenn sie keine Symptome aufweisen, verursache beim medizinischen Personal zunehmend ein Gefühl der Unsicherheit und Besorgnis. Es seien Maßnahmen erforderlich, das Personal psychologisch zu unterstützen.
An der Umfrage unter rund 2000 Ärzten, Krankenschwestern und anderen medizinischen Mitarbeitern nahmen rund 850 Personen teil. 27,9 Prozent von ihnen gaben an, sich in einem depressiven Zustand zu befinden, berichtete NHK.
Japan zählt bisher rund 20.000 Infektionsfälle und 991 Tote. Darunter sind auch Menschen, die sich an Bord eines zeitweise unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes befunden hatten. Damit steht die Nummer Drei der Weltwirtschaft international gesehen zwar noch relativ gut da. Doch sind die Neuinfektionen vor allem in Tokio zuletzt wieder gestiegen.
Update, 7. Juli, 6 Uhr: Quarantäne-Zentren voll: Neuseeland schränkt internationale Flüge ein
Damit die Quarantäne- und Isolationszentren des Landes in der Corona-Pandemie nicht an ihre Kapazitätsgrenzen geraten, hat die neuseeländische Regierung vorübergehend die Buchung internationaler Flüge eingeschränkt. Die nationale Fluglinie Air New Zealand habe einem kurzfristigen Buchungsstopp zugestimmt, teilte Wohnungsministerin Megan Woods am Dienstag mit.
Mit der Maßnahme solle sichergestellt werden, dass für alle Heimkehrer genügend Plätze für eine geordnete Isolation oder Quarantäne zur Verfügung stünden, sagte sie zur Begründung. Neuseeland hat seine Grenze wegen der Corona-Pandemie seit März geschlossen. Nur Bürger und Einwohner des Landes dürfen noch einreisen.
Mit der Ausbreitung des Coronavirus weltweit sei die Zahl der Heimkehrer jüngst rapide angestiegen, sagte Woods weiter. "Unsere erste Priorität ist es, das Virus an der Grenze zu stoppen. Deshalb muss sich jeder einer Quarantäne oder einer geleiteten Isolation unterziehen", so Woods. Dafür müssten ausreichend Plätze zur Verfügung stehen.
Offiziellen Angaben zufolge befinden sich in Neuseeland derzeit knapp 6000 Menschen in 28 Isolationszentren. Seit dem 26. März hätten bereits mehr als 26.400 Menschen eine Isolation oder Quarantäne durchlaufen.
Neuseeland hatte am 8. Juni die erste Coronavirus-Welle für überstanden erklärt. Auf den beiden Inseln gab es bisher rund 1530 bestätigte und mögliche Infektionsfälle. 22 Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19.
Update, 7. Juli, 5.55 Uhr: Zu viele Coronafälle: Dallas darf nicht an MLS-Turnier teilnehmen
Zwei Tage vor dem geplanten Start hat die MLS den FC Dallas wegen zu vieler Coronavirusfälle im Team von der Teilnahme am MLS-Turnier nach der Corona-Zwangspause ausgeschlossen. Das teilte die US-Profifußball-Liga am Montag (Ortszeit) mit.
Die Mannschaft aus Texas, einem der inzwischen am härtesten von der Pandemie betroffenen US-Bundesstaaten, kommt derzeit auf insgesamt zehn infizierte Spieler und einen infizierten Betreuer. Dallas ist wie die anderen Teilnehmer bereits nach Florida gereist, die infizierten Personen waren auf dem Disney-World-Gelände zuletzt in Quarantäne. Der Club unterstütze die Entscheidung, hieß es in einer Stellungnahme der Texaner.
Im ESPN Wide World of Sports Complex auf dem Gelände des Vergnügungsparks Disney World will die MLS vom 8. Juli bis zum 11. August ein Turnier ausspielen. Nach dem Wettbewerb soll die nach zwei Spieltagen unterbrochene reguläre Saison fortgesetzt werden, ehe die Playoffs folgen. Sportlicher Anreiz des Florida-Turniers: Die Punkte aus den Gruppenspielen zählen für die reguläre Saison, der Sieger erhält zudem ein Ticket für die Concacaf-Champions-League.
Wie sich der Rückzug der Mannschaft auf die weitere Saison auswirkt war zunächst unklar.
Update, 7. Juli, 5.50 Uhr: Reul zu Menschenansammlungen: Corona ist nicht vorbei
Mit Blick auf Menschenansammlungen in Partyzonen von Großstädten hat NRW-Innenminister Herbert Reul an die Vernunft der Bürger appelliert. "Wenn ich mir die Bilder vom Wochenende anschaue, dann sehe ich mancherorts Gruppen von Menschen, die sich benehmen, als wenn nichts wäre. Corona ist aber noch nicht vorbei, und es gibt weiterhin Regeln, an die man sich halten muss", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" (Dienstag-Ausgabe).
Das Ordnungsamt habe mit Unterstützung der Polizei eine Menge Verstöße festgestellt und die örtliche Polizei in manchen Städten die Präsenz erhöht. "Ich würde mir jedoch wünschen, dass härtere Maßnahmen und Einschränkungen nicht nötig sind, sondern die Leute sich zusammenreißen - zum eigenen Schutz und zum Schutz aller", sagte Reul weiter.
Update, 7. Juli, 5.45 Uhr: Bewegender Trauergottesdienst für die 28.000 Corona-Toten in Spanien
Mit einem bewegenden Trauergottesdienst hat Spanien die knapp 28.400 Todesopfer der Corona-Pandemie geehrt. An der Messe in der Madrider Almudena-Kathedrale nahmen am späten Montagabend unter anderem König Felipe VI., Königin Letizia, Kronprinzessin Leonor (14) und Infantin Sofía (13) teil. Die Royals trugen wie alle anderen rund 400 Teilnehmer Schutzmasken.
Unter den Besuchern waren neben ranghohen Politikern auch rund 70 Hinterbliebene der Opfer sowie zahlreiche Vertreter des spanischen Gesundheitspersonals, das sich in der Krise aufopferungsvoll um die Corona-Kranken gekümmert hatte. Viele Tausend Ärzte und Pfleger infizierten sich mit dem Virus und starben.
"In diesen Zeiten von Fanatismus, Konfrontation und Aufregung haben sehr viele Menschen, Gläubige und Nichtgläubige, ihr Bestes gegeben, eine Lektion in Sachen Solidarität erteilt und ihren Einsatz oft auch mit dem Leben bezahlt", sagte der Kardinal-Erzbischof von Madrid, Carlos Osoro, der die Messe leitete.
Ministerpräsident Pedro Sánchez nahm nicht teil. Er hielt sich am Montag in Lissabon auf, wo er sich mit seinem portugiesischen Amtskollegen António Costa traf, um über den EU-Gipfel am 17. und 18. Juli in Brüssel zu sprechen, bei dem der Durchbruch für das Wiederaufbaupaket nach der Corona-Krise gelingen soll. Die konservative Opposition kritisierte die Abwesenheit des Sozialisten scharf.
Spanien ist mit seinen knapp 28.400 Toten und 250.000 Infizierten eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder. Landesweit sind die Zahlen aber seit Mitte Mai stark gesunken.
Update, 6. Juli, 21.59 Uhr: Top-Experte Fauci warnt: Corona-Situation in den USA "nicht gut"
Einer der führenden Gesundheitsexperten der USA hat sich angesichts des raschen Anstiegs der Corona-Neuinfektionen im Süden und Westen des Landes besorgt gezeigt. Die gegenwärtige Lage sei "wirklich nicht gut" und erfordere "sofortiges" Handeln, sagte der Immunologe Anthony Fauci (79) am Montag in einem Live-Chat.
Die USA hätten die Pandemie nie unter Kontrolle gebracht und steckten daher immer noch tief in der ersten Welle des Virus, sagte Fauci. Die Wiederöffnung der Wirtschaft und die nötigen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus dürften nicht als Widerspruch gesehen werden, mahnte er.
Die Zahl der Neuinfektionen ist seit Mitte Juni infolge der Lockerung der Corona-Auflagen stetig angestiegen. Seit einer Woche melden US-Behörden im Schnitt fast 50.000 Neuinfektionen pro Tag, vor allem aus den Bundesstaaten Florida, Texas, Georgia, Arizona und Kalifornien.
Die "ernste" Lage erfordere dringendes Handeln, um das Virus langfristig einzudämmen. "Wir werden das schaffen", sagte er. Fauci betonte, die klinischen Studien für die Erprobung möglicher Impfstoffe machten gute Fortschritte. Er hatte zuvor erklärt, es könne vielleicht schon Anfang nächsten Jahres eine Impfung geben.
Präsident Donald Trump (74) spielte die von der Zuspitzung der Pandemie ausgehende Bedrohung weiterhin herunter.
Update, 6. Juli, 20.18 Uhr: Heidelberg Cement muss Milliarden abschreiben
Das Bauunternehmen Heidelberg Cement setzt im Zuge der Corona-Pandemie den Wert ihrer Besitztümer um 3,4 Milliarden Euro herab. Das betreffe überwiegend Vermögenswerte in Westeuropa, teilte das Dax-Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mit. Die Aktie fiel auf Tradegate zunächst um rund einen Prozent.
Update, 6. Juli, 20.06 Uhr: New York City startet dritte Phase der Corona-Lockerungen
In der Millionenmetropole New York hat am Montag die nächste Phase von Corona-Lockerungen begonnen. Sie bringt allerdings nur wenige Änderungen mit sich und erlaubt beispielsweise Nagelsalons und Massage-Anbietern den Betrieb bei maximal halber Auslastung der Räume. Außerdem sind Treffen von 25 statt von nur von zehn Menschen erlaubt.
Diese dritte von vier Phasen, die der Bundesstaat New York ausgearbeitet hat, beinhaltete in anderen Teilen des Staates auch die Öffnung von Innenbereichen von Restaurants und Bars. Vergangene Woche hatten sich jedoch der Gouverneur des Staates, Andrew Cuomo, und der Bürgermeister der Stadt, Bill de Blasio, darauf geeinigt, diese Regel vorerst auszusetzen, weil in vielen anderen Teilen der USA mit der Öffnung die Fallzahlen deutlich angestiegen waren.
Damit dürfen in New York weiter nur Außenbereiche der knapp 27.000 Restaurants der Stadt öffnen. Innen darf ausschließlich bestellt und abgeholt werden.
Cuomo sagte am Montag bei seiner täglichen Pressekonferenz auch die "State Fair" des Staates für dieses Jahr in Syracuse ab. Diese Mischung aus Agrar-Messe, Volksfest und Landesausstellung hatten vergangenes Jahr 1,3 Millionen Menschen besucht. Eine Entscheidung zur Öffnung von Schulen im Herbst sei noch nicht gefallen, aber alle lokalen Schulverwaltungen seien aufgerufen, Szenarien dafür zu beschreiben, sagte er weiter.
Update, 6. Juli, 20.02 Uhr: Betrug bei Corona-Hilfen: Bundesweit immer mehr Verdachtsfälle
Im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen untersuchen Ermittler bundesweit Tausende Verdachtsfälle. Insgesamt befassen sie sich mit mindestens 5100 Fällen wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug, Geldwäsche, Fälschung beweiserheblicher Daten oder des Ausspähens von Daten, wie Recherchen der Deutschen Presse-Agentur von Anfang Juli ergaben. Ende Mai waren es noch etwa 2200 Fälle gewesen. Von zahlreichen Behörden hieß es, die Zahlen änderten sich quasi täglich.
Nicht aus allen Ländern sind Zahlen bekannt. Das Landeskriminalamt aus Nordrhein-Westfalen etwa konnte vor Abschluss der Ermittlungen keine konkreten Angaben machen. Ob sich ein Verdachtsfall tatsächlich als Straftat entpuppt, zeigen erst die Untersuchungen.
Um wie viel Geld die Länder in den Fällen betrogen wurden, ist vor Abschluss der Verfahren ebenfalls nicht abschließend zu klären. Zahlreiche Behörden konnte hierzu bislang keine Angaben machen. Nach dpa-Recherchen könnte es bundesweit mindestens um knapp 22 Millionen Euro gehen.
Update, 6. Juli, 19.51 Uhr: Ministerium: Keine neuen Maßnahmen im Kreis Gütersloh
Nach der gerichtlichen Aufhebung der strengen Auflagen zum Eindämmen des Coronavirus für den Kreis Gütersloh will die NRW-Landesregierung keine gesonderten neuen Maßnahmen verfügen - auch nicht für einzelne Gemeinden.
Das machte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montagabend in Düsseldorf deutlich. Es sei nicht zu einem Übertritt der Infektionen auf die übrige Bevölkerung des Kreises Gütersloh gekommen. Vor diesem Hintergrund erwartet die NRW-Landesregierung nach eigenen Angaben, "dass nunmehr auch alle Beherbergungsverbote in Urlaubsorten aufgehoben werden".
Aktuelle Zahlen belegten, dass es gelungen sei, einen größeren Ausbruch durch konsequente und schnelle Maßnahmen einzudämmen. Die Maßnahmen im Kreis Gütersloh könnten nun vollständig auf die bereits verhängte Quarantäne für die von der Infektion betroffenen Mitarbeiter des Fleischwerkes von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sowie im Bedarfsfall ihre Familien begrenzt werden.
An die Stelle der vom Oberverwaltungsgericht NRW am Montag außer Vollzug gesetzten Maßnahmen für den gesamten Kreis Gütersloh würden daher auch keine auf einzelne Gemeinden des Kreises beschränkte Maßnahmen mehr treten.
Update, 6. Juli, 19.20 Uhr: 23 positive Corona-Tests in der NHL
In der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL sind bei Corona-Untersuchungen 23 Spieler positiv getestet worden. Das gab die Liga am Montag bekannt. 396 Spieler gehören demnach zum Kreis derjenigen, die derzeit für die mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs gemeldet sind, trainieren und mehrfach getestet wurden. Vor dem 8. Juni hatte es bereits zwölf Fälle gegeben.
Die NHL hat ihre Hauptrunde wegen der Corona-Krise abgebrochen und will direkt mit erweiterten Playoffs und 24 Teams weitermachen. Diese sollen möglichst Ende Juli oder Anfang August beginnen. Allerdings gibt es noch keine Einigung auf einen Tarifvertrag.
Update, 6. Juli, 19.15 Uhr: Haseloff für einheitliches Vorgehen bei Maskenpflicht
In der Diskussion über ein Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer angemahnt. Es könne nicht sein, dass es gerade in der Haupturlaubszeit von Land zu Land unterschiedliche Regeln gebe, sagte der CDU-Politiker am Montag in Gardelegen nördlich von Magdeburg.
Die schwarz-rot-grüne Landesregierung wolle am 28. Juli beraten, ob Änderungen der aktuell gültigen Corona-Regeln nötig seien. Dann werde es auch um die Maskenpflicht gehen. "Wir müssen versuchen, das möglichst bundeseinheitlich zu regeln."
Haseloff warnte davor, die jetzigen Regeln voreilig zu kippen. Dass Deutschland bisher das Virus so erfolgreich zurückgedrängt habe, hänge auch mit dem disziplinierten Einsatz von Masken und Abstandsregeln zusammen.
Am Montag einigten sich bereits die Gesundheitsminister der Länder in einer Schaltkonferenz darauf, die Maskenpflicht vorerst beizubehalten.
Update, 6. Juli, 19.03 Uhr: Griechenland: Touristen positiv auf Coronavirus getestet
Zum ersten Mal seit Wochen sind in Griechenland wieder mehrere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Insgesamt wurden 43 Fälle registriert. Davon waren nach Angaben der zuständigen Gesundheitsbehörde 36 Touristen. Die meisten davon (20) waren nach Informationen des griechischen Staatsrundfunks (ERT) Urlauber aus Serbien.
Weitere 16 Touristen stammen aus verschiedenen Staaten, hieß es. Ob darunter auch Deutsche waren, blieb zunächst unklar. Die meisten Fälle wurden an der Grenze zu Bulgarien registriert. Seit dem 1. Juli sind nach Schätzungen griechischer Medien mehr als 100.000 Urlauber über den Grenzübergang Promachonas/Kulata nach Griechenland gekommen.
Griechenland hat seit Montagmorgen wegen erhöhter Coronavirusinfektionen in Serbien seine Grenzen für Reisende aus diesem Balkanland geschlossen.
Update, 6. Juli, 18.37 Uhr: Deutscher Soldat in Afghanistan mit Coronavirus infiziert
Ein deutscher Soldat der Nato-Ausbildungsmission "Resolute Support" in Afghanistan ist mit dem Coronavirus infiziert. Ein Test habe den Nachweis gebracht, teilte das Einsatzführungskommando am Montag mit.
Der Soldat sei nun isoliert untergebracht. Er solle mit einem speziell ausgerüsteten Flugzeug ("MedEvac") nach Deutschland gebracht werden. Der gesamte Ausbildungseinsatz ist wegen der Corona-Pandemie vor einiger Zeit weitgehend beschränkt worden.
Update, 6. Juli, 18.05 Uhr: Umfrage: Studierende lernen digital - und am liebsten tagsüber
Ein Studium in Deutschland ist vorrangig digital. Das ist das Ergebnis einer Befragung von über 2000 Studenten und Studentinnen, die vom Fachbereich onlineplus der Hochschule Fresenius veröffentlicht wurde.
Die Umfrage ist gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Statista Ende März 2020 - also unmittelbar nach Beginn der coronabedingten Kontaktsperre - durchgeführt worden. Sie hat nach Angaben der Hochschule unabhängig davon die Erfahrungen Studierender abgefragt. Drei Viertel der befragten Studenten und Studentinnen gaben demnach an, mehr als die Hälfte der Zeit, die sie für das Studium aufwenden, an digitalen Geräten zu verbringen.
15 Prozent der Studierenden staatlicher und privater Hochschulen verbringen der Befragung zufolge sogar mehr als 90 Prozent ihrer Studienzeit an Handy, Tablet, und Co. Vor allem nutzten die Studierenden das Internet für die Literaturrecherche (76 Prozent). Auch administrative Prozesse wie etwa die Einschreibung erfolgten weitgehend online.
Das Lernen in virtuellen Klassenräumen hat sich dagegen noch nicht durchgesetzt. Es wurde der Umfrage zufolge bis zu Beginn der Corona-Krise nur von zwölf Prozent der Studierenden genutzt. Viele wünschten sich mehr Online-Videos für die Lehre (47 Prozent) und mehr E-Learning-Angebote zum Selbststudium (44 Prozent). 34 Prozent würden gerne mehr Prüfungen übers Internet ablegen.
60 Prozent der Befragten studierten bevorzugt tagsüber. Weniger als zehn Prozent der Studenten und Studentinnen lernten gerne morgens oder nachts. Gerade einmal zwei Prozent arbeiteten am liebsten am Wochenende.
Update, 6. Juli, 17.57 Uhr: Weniger Asylanträge im ersten Halbjahr - Rückgang auch wegen Corona
Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sind im ersten Halbjahr 2020 deutlich weniger Asylanträge eingegangen als im Vorjahr. Das hängt auch mit der Corona-Pandemie zusammen, durch die zuletzt kaum noch Schutzsuchende nach Deutschland gekommen waren.
Außerdem verzögerten sich aufgrund der Kontaktbeschränkungen zeitweise die Abläufe beim Flüchtlingsamt. Das Bamf zählte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach eigenen Angaben 47.309 Erstanträge. Das waren rund 35 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2019.
Wie die Behörde am Montag weiter mitteilte, stellten die Syrer mit rund 31 Prozent erneut die mit Abstand größte Gruppe unter den Antragstellern, gefolgt von Bürgern aus dem Irak (9,4 Prozent) und aus Afghanistan (7,6 Prozent). Rund sechs Prozent der Schutzsuchenden kamen aus der Türkei. Rund 49.000 Asylverfahren sind beim Bamf derzeit anhängig.
Update, 6. Juli, 17.55 Uhr: Fußball-WM-Gastgeber Katar meldet mehr als 100.000 Corona-Fälle
Das Emirat Katar hat als zweites Land der arabischen Welt mehr als 100.000 Corona-Fälle gemeldet. Bislang infizierten sich 100.345 Menschen mit dem Coronavirus, wie das katarische Gesundheitsministerium am Montag über Twitter mitteilte. Demnach kam es bislang zu 133 Todesfällen in Verbindung mit dem Virus. Das Emirat ist Gastgeber der nächsten Fußball-WM im Jahr 2022.
In dem reichen Emirat am Golf leben rund 2,7 Millionen Menschen, davon etwa 300.000 Einheimische. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war in den vergangenen Wochen kontinuierlich gesunken. Am Montag meldete Katar 546 neue Fälle. Das Emirat hatte wie benachbarte Länder strenge Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen, hat diese aber mittlerweile gelockert.
Das benachbarte Königreich Saudi-Arabien hat bislang die meisten Corona-Fälle in der arabischen Welt gemeldet. Dort haben sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 213.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Die Regierung berichtete von fast 2000 Todesfällen. In Saudi-Arabien leben rund 33 Millionen Menschen.
Update, 6. Juli, 17.51 Uhr: Corona-Krise in Nepal: Maskenmuffeln droht bis zu ein Monat Gefängnis
In Nepal ist wegen der Corona-Krise ab sofort das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes an öffentlichen Orten Pflicht. Wer sich nicht daran hält, kann mit einer Geldstrafe von umgerechnet rund 70 Cent (100 nepalesische Rupien) - das ist etwa der Betrag einer Mahlzeit für eine vierköpfige Familie mit Reis und Linsen - oder bis zu einem Monat Gefängnis bestraft werden, wie das nepalesische Innenministerium am Montag mitteilte.
"Wir hatten gehofft, dass die Leute einfach zu ihrem eigenen Schutz und zur Sicherheit ihrer Familien und der Gesellschaft Masken tragen würden", sagte ein Ministeriumssprecher. "Aber das taten sie nicht."
In Nepal wird der Lockdown allmählich gelockert. Das gilt nicht für den öffentlichen Verkehr. Internationale Grenzen, Schulen und Bars bleiben weiter geschlossen. Im Land, das nach UN-Angaben zu den am wenigsten entwickelten gehört, gibt es mehr als 15.000 bekannte Infektionen und 35 Covid-19-Patienten, die gestorben sind.
Update, 6. Juli, 16.48 Uhr: Gesundheitsminister der Länder: Maskenpflicht gilt weiterhin
Die 16 Gesundheitsminister der Länder haben sich darauf geeinigt, dass die Maskenpflicht auch im Einzelhandel wie bisher gelten soll. Es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie wäre vorbei, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag nach einer Schalte der Ressortchefs mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) aus Kreisen der Gesundheitsminister.
Update, 6. Juli, 16.46 Uhr: Nivea-Hersteller Beiersdorf mit deutlichem Umsatzrückgang
Der Konsumgüterhersteller Beiersdorf hat angesichts der Corona-Krise im ersten Halbjahr deutlich weniger Umsatz gemacht. Der Erlös sank bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte um 10,7 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen am Montag in Hamburg mitteilte.
Sowohl bei den Konsumgütern als auch bei der Klebstoffsparte Tesa gingen die Umsätze organisch prozentual zweistellig zurück. Beiersdorf kann nach eigener Darstellung die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf das laufende Gesamtjahr weiterhin nicht abschätzen.
Weitere Details nannte Beiersdorf zunächst nicht, den Halbjahresbericht legt das Unternehmen am 6. August vor. Die Aktie verlor nach den Nachrichten zunächst rund ein Prozent, machte dann aber einen Teil ihrer Verluste wieder wett.
Update, 6. Juli, 16.37 Uhr: Breite Mehrheit gegen Abschaffung der Maskenpflicht in Geschäften
Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) hat einer Abschaffung der coronabedingten Maskenpflicht in Geschäften eine klare Absage erteilt. Sie hat dabei breite Unterstützung aus den Parteien und den Ländern.
"Überall dort, wo im öffentlichen Leben der Mindestabstand nicht gewährleistet sein kann, sind Masken ein wichtiges und aus heutiger Sicht auch weiter unverzichtbares Mittel", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Dies sei nötig, um die Infektionszahlen niedrig zu halten und um die Mitmenschen und sich selbst zu schützen.
"Also: Ob im Bus, in der U-Bahn oder im Einzelhandel soll es bei der Pflicht bleiben, Masken zu tragen."
Diese Position wird über Partei- und Ländergrenzen hinweg geteilt. Seibert ergänzte, die Beibehaltung sei gerade jetzt in der Ferienzeit wichtig. "Auch Regionen, die womöglich jetzt sehr geringe Fallzahlen hatten, bekommen nun Zulauf aus anderen Teilen des Landes."
Die neue Mobilität sei zu begrüßen. "Aber sie muss einhergehen mit der Beachtung der Regeln, die uns bisher in den vergangenen Monaten im Kampf gegen diese Pandemie so gut gedient haben, nämlich Abstand, Hygieneregeln und eben da, wo es nötig ist, Maskenpflicht."
Update, 6. Juli, 16.30 Uhr: Bei Airbus-Tochter Premium Aerotec in Deutschland 2800 Jobs bedroht
Bei der Airbus-Tochter Premium Aerotec sind in Augsburg rund 1000 Jobs und in Norddeutschland weitere 1800 Stellen gefährdet. Das Unternehmen konkretisierte am Montag einen bereits in der vergangenen Woche angekündigten möglichen Abbau von insgesamt bis zu 2800 Arbeitsplätzen. In dieser Größenordnung müsse der Zulieferer die Kapazitäten anpassen, hieß es.
Noch stärker als der Augsburger Firmensitz könnte den Plänen zufolge das niedersächsische Nordenham betroffen sein, dort sind 1100 Stellen gefährdet. In Varel, ebenfalls in Niedersachsen, stehen 540 Jobs auf der Kippe. In Bremen könnten 160 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren.
Zunächst hatte die "Augsburger Allgemeine" über die Verteilung auf die einzelnen Standorte berichtet. Airbus hatte vor wenigen Tagen angekündigt, wegen der Luftfahrt-Krise weltweit 15.000 Stellen zu streichen - davon 5100 in Deutschland.
Update, 6. Juli, 16.25 Uhr: Gericht hebt Corona-Einschränkungen im Kreis Gütersloh auf
Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht hat die Corona-Beschränkungen für das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh vorläufig außer Vollzug gesetzt. Das Land Nordrhein-Westfalen hätte nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies inzwischen eine differenziertere Regelung erlassen müssen - ein Lockdown für den ganzen Kreis sei nicht mehr verhältnismäßig, teilte das Gericht am Montag mit. Die Entscheidung ist rechtskräftig.
Update, 6. Juli, 16.13 Uhr: Landrat: Tönnies-Konzept beantwortet bei Weitem nicht alle Fragen
Der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer rechnet nicht mit einem kurzfristigen Hochfahren der Produktion im Schlachtbetrieb von Tönnies in Nordrhein-Westfalen. "Das Konzept, das die Firma vorgelegt hat, beantwortet bei Weitem nicht alle Fragen, die geklärt werden müssen. Also bis der Betrieb wieder anläuft, kann es noch dauern", sagte der CDU-Politiker am Montag unmittelbar vor einem Treffen von Vertretern der Behörden und des Unternehmens im Kreishaus.
Am Tönnies-Hauptstandort in Rheda-Wiedenbrück waren zuletzt mehr als 1000 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Befunde hatten zu regionalen Einschränkungen im öffentlichen Leben in den NRW-Kreisen Gütersloh und Warendorf geführt. Zudem löste der Vorfall eine Debatte über die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen aus.
Update, 6. Juli, 16.08 Uhr: Berliner Fluggastzahlen im Juni mehr als verdreifacht
Im Juni haben sich die Fluggastzahlen an den beiden Hauptstadtflughäfen Tegel und Schönefeld im Vergleich zum Vormonat mehr als verdreifacht. Insgesamt reisten im vergangenen Monat rund 168.900 Passagiere über Berlin, wie die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) am Montag mitteilte.
Im Mai waren es lediglich knapp 52.000 Menschen. "Im Juni haben viele Fluggesellschaften ihre Verbindungen insbesondere innerhalb Europas langsam wieder aufgenommen", teilte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup mit. "Dieser Trend hat sich im Juli deutlich verstärkt, so dass jetzt wieder 20 Prozent des Vorjahresniveaus erreicht werden."
Update, 6. Juli, 16.02 Uhr: NRW will sich trotz Corona-Schock als Fernseh-Land Nr. 1 behaupten
Nordrhein-Westfalen bleibt Deutschlands großes Fernsehland, kämpft aber mit den Folgen der Corona-Krise für seine TV-Branche.
2018, also deutlich vor der Pandemie, kamen Produzenten mit Sitz in NRW auf rund 285.200 Produktionsminuten, wie aus einer Vergleichsstudie des Dortmunder Formatt-Instituts um den Medienwissenschaftler Horst Röper hervorgeht. Das war nicht ganz der Spitzenwert von rund 313.400 Produktionsminuten aus dem Jahr 2016, bedeutete aber einen starken Marktanteil von 38 Prozent. Deutlich hinter NRW rangieren Bayern (192.500 Minuten), Berlin (89.100 Minuten) und - immer mehr zurückfallend - Hamburg (68.000 Minuten).
2017 und 2018 seien "stolze Jahre" für die Produktionsbranche gewesen, sagte Medienwissenschaftler Röper am Montag in Köln. Zugleich sei der Schritt zurück in die Zeit von vor zwei Jahren ein gewagter. "Das werden wir natürlich in diesem Jahr so nicht erleben", sagte er über das Jahr 2020. Man werde wegen der Corona-Pandemie einen "signifikanten Einbruch" erleben.
Update, 6. Juli, 16.01 Uhr: Bundesrepublik jetzt größter Anteilseigner bei Lufthansa
Die Bundesrepublik ist nun größter Anteilseigner an der Deutschen Lufthansa AG. Über den in der Corona-Krise neu eingerichteten Wirtschaftsstabilisierungsfonds hält der Staat 20,05 Prozent der Anteile an dem MDax-Konzern, wie das Unternehmen am Montag in einer Börsen-Pflichtmitteilung berichtete.
Die Beteiligung ist Teil des neun Milliarden Euro schweren Rettungspakets, zu dem noch ein KfW-Kredit und eine verzinsliche stille Einlage gehören. Der Bund hat die neuen Aktien deutlich unter Börsenkurs zum Nennwert von 2,56 Euro pro Anteil erhalten und dafür gut 300 Millinen Euro gezahlt. Die Anteile der Altaktionäre wurden dadurch verwässert. Das Unternehmen hat eine erste Tranche des Kredits von rund einer Milliarde Euro bereits abgerufen.
Update, 6. Juli, 15.57 Uhr: Langzeitstudie zu Corona-Ansteckungsgefahr bei Kindern startet
Eine flächendeckende Langzeitstudie in Bayern soll die Corona-Ansteckungsgefahr bei Kindern klären helfen. "Bei der Bewältigung der Corona-Pandemie setzen wir auf die Strategie der Umsicht und Vorsicht. Die Infektiosität von Kindern ist dabei eine der Schlüsselfragen", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag bei der Vorstellung des Forschungsprojekts "COVID Kids Bavaria" in München.
Sechs Universitätskinderkliniken begleiten bis voraussichtlich Januar 2021 die Öffnung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen im Freistaat wissenschaftlich.
Für den Betrieb von Krippen, Schulen und Kitas sei die Klärung der Frage, ob in diesen Einrichtungen die Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung des Coronavirus bestehe, von großer Bedeutung, hieß es. Außerdem soll die Studie Aufschluss über die Auswirkungen der Pandemie auf die allgemeine Kindergesundheit geben. "Ich erhoffe mir von dieser Studie ein weiteres, großes Puzzlestück im Covid-19-Bild", sagte Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU).
Über die Corona-Ansteckungsgefahr bei Kindern und ihren Einfluss auf die Ausbreitung des Virus ist noch recht wenig bekannt. Einige Analysen weisen darauf hin, dass sie das Virus seltener an andere Menschen weitergeben als Erwachsene und nicht zu den Hauptträgern der Ausbreitungswelle gehören. Es gibt aber auch Analysen, die in eine gegenteilige Richtung weisen.
Update, 6. Juli, 15.43 Uhr: Israel verschärft Corona-Beschränkungen
Nach einem deutlichen Anstieg von Corona-Neuinfektionen hat Israel am Montag die Beschränkungen zur Eindämmung des Virus verschärft. Das Kabinett um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entschied nach Angaben seines Büros, dass Festhallen, Bars, Nachtclubs, öffentliche Schwimmbäder und Fitness-Studios bis auf weiteres schließen müssen.
Der Strand, Religionsschulen und Restaurants sollten dagegen geöffnet bleiben. In Restaurants sollen jedoch neue Einschränkungen gelten: Nur bis zu 20 Gäste dürfen drinnen und bis zu 30 draußen sitzen. In Gebetshäusern dürfen sich nur bis zu 19 Menschen versammeln. In Bussen soll die Zahl der Passagiere auf bis zu 20 beschränkt werden. Die Maßnahmen müssen noch vom Parlament gebilligt werden.
Netanjahu hatte am Sonntag von einer Notstandslage und einem "sehr starken Ausbruch" des Coronavirus gesprochen. Es gebe auch immer mehr Schwerkranke. "Deswegen müssen wir sofortige Schritte unternehmen, um zu verhindern, dass wir in Zukunft viel radikalere Maßnahmen ergreifen müssen."
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hatte zuletzt einen Höchstwert erreicht. Am Freitag überschritt die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden erstmals die Marke von 1000. Zuletzt wurde insbesondere in strengreligiösen Wohnvierteln ein dramatischer Anstieg von Neuinfektionen verzeichnet.
Update, 6. Juli, 15.36 Uhr: Urlaubsinsel Bali will im September für ausländische Touristen öffnen
Die beliebte Urlaubsinsel Bali in Indonesien wird nach dem Corona-Lockdown voraussichtlich im September wieder ausländische Touristen empfangen. Die im Zuge der Pandemie geschlossenen Tempel, Märkte und andere Sehenswürdigkeiten sollen in einer ersten Lockerungsphase sogar bereits am Donnerstag wieder öffnen, teilte die örtliche Regierung am Montag mit.
Ende Juli dürfen dann zunächst Urlauber aus anderen Teilen Indonesiens wieder nach Bali einreisen. "Die dritte Phase, in der der Tourismussektor noch weiter geöffnet wird und die auch ausländische Besucher beinhalten wird, startet am 11. September", hieß es. Es sei aber wichtig, dass die geltenden Regeln in allen Phasen der Öffnung weiter befolgt würden, darunter Abstandhalten und Tragen eines Mund-Nase-Schutzes, sagte der Gouverneur von Bali, Wayan Koster.
In Indonesien wurden am Montag mehr als 1200 neuen Corona-Infektionen registriert. Die Gesamtzahl in dem südostasiatischen Inselstaat ist damit auf fast 65.000 gestiegen, bei rund 3200 Todesopfern. Auf Bali wurden bislang 1900 Fälle von Sars-CoV-2 gezählt, 23 Menschen starben auf der Insel im Zusammenhang mit dem Virus.
Update, 6. Juli, 15.16 Uhr: Broadway-Star verliert Kampf gegen Covid-19
Nach einem monatelangen Kampf gegen die Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus ist der Broadway-Schauspieler Nick Cordero am Sonntag im Alter von 41 Jahren in Los Angeles gestorben.
"Ich kann es nicht glauben und es schmerzt überall", schrieb seine Frau Amanda Kloots in einem Posting auf Instagram. Ihm war seit der Diagnose der Erkrankung an Covid-19 Ende März unter anderem das rechte Bein abgenommen worden und er hatte zwei Lungen transplantiert bekommen, 95 Tage lang lag er im Krankenhaus. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 6. Juli, 14.40 Uhr: Schweden bereitet sich auf mögliche zweite Corona-Welle vor
Schweden will für den Fall einer zweiten Corona-Welle im Herbst gerüstet sein. Auch wenn die Zahlen der Todesfälle und der schweren Covid-19-Erkrankungen erfreulicherweise zurückgingen, bedeute dies nicht, dass die Gefahr vorüber sei, sagte die schwedische Sozialministerin Lena Hallengren am Montag in Stockholm.
Ihre Regierung erteile verschiedenen staatlichen und regionalen Behörden deshalb den Auftrag, sich für eine mögliche zweite Infektionswelle vorzubereiten und für den Fall der Fälle eine gute Krisenbereitschaft gewährleisten zu können.
Unter anderem soll die Gesundheitsverwaltung mögliche Szenarien entwerfen und prüfen, ob Ratschläge und Vorschriften, die derzeit für das ganze Land gelten, regional angepasst werden können. Hallengren rechne damit, dass es sich um lokale Ausbrüche handeln werde, sollte es zu einer zweiten Corona-Welle kommen. Es sei deshalb wichtig, nicht bloß nationale, sondern auch regionale Pläne zu haben.
In Schweden wurden bislang mehr als 73.000 Infektionen bestätigt, fast 5500 Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind in dem skandinavischen EU-Land gestorben.
Update, 6. Juli, 14.25 Uhr: Erstmals wieder mehr als 1000 aktive Corona-Fälle in Österreich
In Österreich sind erstmals seit Mai wieder mehr als 1000 Menschen akut mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl stieg am Montag auf 1012, wie das Gesundheitsministerium in Wien mitteilte.
Für eine spürbare Zunahme sorgt weiterhin der regionale Ausbruch rund um Linz in Oberösterreich, wo die Zahl der Fälle seit Sonntag um 57 auf 414 stieg. 347 aktive Fälle waren aus der Hauptstadt Wien gemeldet. Vier der neun Bundesländer in Österreich wiesen dagegen keine Neuinfektionen auf.
Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) teilte mit, dass es sich um deutlich abgegrenzte regionale Ausbreitungen handle, die gut nachverfolgt werden könnten. Es liege bislang kein einziger Cluster ohne Klarheit über Entstehung und Hintergrund vor.
Zuletzt hatten die Behörden am 20. Mai gemeldet, dass die Zahl der aktiv Erkrankten unter die Marke von 1000 gesunken war.
Update, 6. Juli, 14.12 Uhr: Gut ein Drittel der Verbraucher zahlt in Krise seltener bar
Elektronisches Bezahlen ist in der Corona-Krise einer Umfrage zufolge auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Bei einer am Montag veröffentlichten YouGov-Befragung gaben 35 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher an, zum Schutz vor möglichen Ansteckungen seit Beginn der Pandemie in Geschäften seltener bar zu zahlen.
31 Prozent blieben hingegen bei der Barzahlung. Sie beglichen ihre Einkäufe nach eigenen Angaben vor der Krise hauptsächlich mit Scheinen und Münzen und änderten daran in der Pandemie nichts.
In anderen europäischen Ländern änderte sich das Zahlungsverhalten der Umfrage zufolge stärker. Seltener als vor dem Coronavirusausbruch beglichen 37 Prozent der Franzosen ihre Einkäufe mit Bargeld. Unter den Briten sagte das sogar die Hälfte der Bevölkerung (50 Prozent). In Dänemark waren es zwar nur 29 Prozent und in Schweden 11 Prozent. In den beiden skandinavischen Ländern ist Bezahlen ohne Scheine und Münzen allerdings schon stark verbreitet.
So gaben 75 Prozent der Befragten in Schweden und 59 Prozent in Dänemark an, sie hätten schon vor der Krise meistens kein Bargeld verwendet. In Deutschland waren es nur 24 Prozent. Vor allem Kleinstbeträge begleichen viele Menschen (84 Prozent) hierzulande bar. Das YouGov-Institut befragte 2049 Menschen in Deutschland, 1734 Briten, 1011 Franzosen, 1010 Dänen und 1007 Schweden.
Update, 6. Juli, 14.02 Uhr: NRW will Fernsehbranche mit weiteren Absicherungen helfen
Nordrhein-Westfalen will seine von der Corona-Pandemie hart getroffene Fernsehbranche mit weiteren Absicherungen wieder ins Laufen bringen.
Die Landesregierung werbe dafür, den von der Bundesregierung angekündigten Ausfallfonds für Kinofilme und High-End-Serien auch auf Fernsehproduktionen auszuweiten, sagte der für Medien zuständige Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski, am Montag in Köln. Sollte sich der Bund nicht dafür entscheiden können, werde das Land "selbst Sorge tragen". NRW werde in jedem Fall 10 Millionen Euro mobilisieren.
Konkret geht es um Fälle, in denen ein laufender Dreh unterbrochen werden muss, weil es zum Beispiel eine Corona-Infektion am Set gegeben hat. Dieses Risiko ist nach Angaben von Liminski für viele Produzenten noch zu groß. Es fehle ihnen am notwendigen Versicherungsschutz, die Absicherung gegen das Pandemierisiko werde derzeit von keiner Versicherung übernommen.
Das stelle die Branche vor große Probleme - obwohl man eigentlich wieder arbeiten könne und auch die Mittel da seien.
Update, 6. Juli, 12.27 Uhr: Australien schließt Grenze zwischen Bundesstaaten wegen Corona
Wegen zunehmender Corona-Fälle wird in Australien die Grenze zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Bundesstaaten geschlossen. Die Schließung des Verkehrs zwischen Victoria und New South Wales tritt am Mittwoch in Kraft, wie der Premierminister von Victoria, Daniel Andrews, am Montag mitteilte.
Am Sonntag waren in Victoria 127 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Davor hatte der Bundesstaat mit rund 7,5 Millionen Einwohnern täglich fast drei Wochen lang zweistellige Zahlen von Neuinfektionen erfasst. Im Rest des Landes hatte es zuletzt nur wenige bekannte Fälle gegeben.
Die steigende Zahl sei eine Herausforderung, sagte Andrews. Er sei sich einig mit dem australischen Premierminister Scott Morrison und der Premierministerin von New South Wales, Gladys Berejiklian, dass es das Beste sei, die Grenze zu schließen. Zwischen anderen Bundesstaaten und Regionen hatte es bereits Schließungen gegeben.
Wie lange die Maßnahme andauern soll, gaben die Behörden zunächst nicht bekannt. Für Menschen, die dringende Gründe für eine Reise haben, soll es Sondererlaubnisse geben. Mit der Schließung kommt auch der Verkehr zwischen den beiden größten Städten Australiens, Sydney (New South Wales) und Melbourne (Victoria), zum Erliegen. Die Flugroute zwischen den beiden Städten gehört eigentlich zu meistfrequentierten der Welt.
Australien (etwa 25 Millionen Einwohner) ist mit rund 8500 Corona-Fällen und 105 Todesopfern weniger stark von der Pandemie betroffen als viele andere Länder.
Update, 6. Juli, 11.52 Uhr: Impfstoff gegen Corona - EU gibt Curevac 75 Millionen Euro
Die Europäische Kommission stellt der Tübinger Firma Curevac 75 Millionen Euro zur Entwicklung von Impfstoffen insbesondere gegen das Coronavirus zur Verfügung.
Mehr dazu >>> hier.
Update, 6. Juli, 11.40 Uhr: Tourismus-Beauftragter sieht Chancen für Türkei-Reisen
Der Tourismus-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, sieht wachsende Chancen für ein Aufheben der coronabedingten Reisewarnung für die Türkei. "Wenn die Lage gut ist - und letzte Woche war die Lage gut - können wir relativ schnell die Öffnungen vorbereiten", sagte der CDU-Politiker am Montag im "Frühstart" von RTL/ntv. Man sei mittendrin in Überlegungen, "was tun wir die nächsten Tage, um auch hier Reisen zu gewährleisten".
Voraussetzung sei neben niedrigen Infektionszahlen, dass das türkische Gesundheitssystem Virusausbrüche so bewältigen könne, dass Urlauber wieder gesund nach Hause kommen. Die Gespräche mit der Regierung der Türkei seien gut gewesen. "Man merkt, da wird sicherlich auch viel gemacht, dass vor Ort gewährleistet ist, dass der Schutz da ist." Die Türkei müsse genauso beurteilt werden wie andere Urlaubsländer: "Mit jedem Land müssen wir fair und gerecht umgehen."
Erst am vergangenen Donnerstag hatte eine hochrangige türkische Regierungsdelegation in Berlin vergeblich versucht, eine Aufhebung der Reisewarnung zu erreichen. Außenminister Heiko Maas sagte seinem Kollegen Mevlüt Cavusoglu lediglich zu, neue Daten zur Infektionslage und Gesundheitsversorgung in der Türkei zu prüfen.
Angestrebt sei ein abgestimmtes Vorgehen in der EU. Cavusoglu warf der Europäischen Union vor, Reisebeschränkungen für die Türkei aus "politischen Motiven" aufrechtzuerhalten. Die Türkei sei ein sicheres Reiseland.
Die Bundesregierung hat die im März wegen der Corona-Pandemie verhängte weltweite Reisewarnung inzwischen für 32 europäische Länder aufgehoben. Für die Türkei und etwa 160 weitere Länder gilt sie aber nach jetzigem Stand bis zum 31. August weiter. Die Türkei trifft das als drittbeliebtestes Urlaubsland der Deutschen nach Spanien und Italien besonders hart.
Außerdem hat die Bundesregierung die Türkei zusammen mit 125 anderen Ländern als Corona-Risikogebiet eingestuft.
Update, 6. Juli, 11.07 Uhr: Söder strikt gegen Abschaffung oder Lockerung der Maskenpflicht
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder lehnt ein Ende der Maskenpflicht strikt ab. Man werde die Maskenpflicht auf keinen Fall lockern oder abschaffen, sagte Söder am Montag vor einer Videokonferenz des CSU-Vorstands in München.
Dies sei eines der ganz wenigen Instrumente, wenn es um den Schutz vor dem Coronavirus gehe. In dem Punkt sei man sich auch mit der CDU einig, darüber habe man sich am Morgen noch einmal abgestimmt. Die Maskenpflicht habe sich im Alltag auch bewährt, betonte Söder, die Abschaffung wäre ein Fehler.
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte die Debatte über ein baldiges Ende der coronabedingten Maskenpflicht im Handel in der "Welt am Sonntag" losgetreten. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte eine Lockerung favorisiert, seine Forderung am Montag aber relativiert.
Gegen ein zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sprachen sich indes auch Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hamburg aus.
Update, 6. Juli, 9.49 Uhr: Deutsche Bank sieht Sparziele trotz Corona-Auszeit nicht in Gefahr
Der geplante Stellenabbau bei der Deutschen Bank könnte in diesem Jahr wegen der Corona-Krise etwas geringer ausfallen als zunächst gedacht.
Am Ziel, die Stellenzahl bis Ende 2022 um etwa 18.000 auf 74.000 zu reduzieren, ändere aber auch die Corona-Pandemie nichts, sagte Finanzvorstand James von Moltke der "Financial Times" (Montag) und bekräftigte damit Aussagen von Konzernzchef Christian Sewing bei der Hauptversammlung im Mai. Wegen der Corona-Krise habe es eine zirka sechs Wochen lange Pause bei einigen Restrukturierungsmaßnahmen wie dem Stellenabbau gegeben.
"Ich kann ihnen derzeit nicht sagen, ob wir diese Verlangsamung in der zweiten Jahreshälfte aufholen können", sagte der jetzt seit rund drei Jahren amtierende Finanzvorstand der "FT". Nach Informationen der Zeitung sollte die Zahl der Vollzeitstellen in diesem Jahr um 4000 gesenkt werden. In den ersten drei Monaten habe die Bank mit dem Abbau von rund 1000 Stellen pro Quartal im Plan gelegen. Doch im zweiten Quartal sei es wegen der Corona-Krise nicht in diesem Tempo weitergegangen. Dies sei jedoch nur eine Auszeit gewesen.
Die Bank sei trotz den Corona-Folgen weiter auf Kurs zu ihren Sparzielen sowohl für dieses Jahr als auch bis Ende 2022. Bis dahin soll die Kostenbasis um 5,8 Milliarden Euro niedriger sein als zum Zeitpunkt der Ankündigung des harten Sanierungskurses im Juli 2019, kurz nachdem die Fusion mit der Commerzbank gescheitert war. Nach "FT"-Informationen sollen davon rund zwei Milliarden Euro in diesem Jahr realisiert werden.
Mit dem harten Sparkurs will die Bank endlich wieder in die Gewinnzone zurückkehren.
Update, 6. Juli, 9.39 Uhr: Mundschutz und Corona-Abstand: Kommentar von TAG24-Redakteur Patrick
Wer sich derzeit an die Corona-Regeln hält, hat einiges zu beachten. Und bei Verstößen drohen satte Bußgelder. Doch nicht jeder wird gleich behandelt und der Ehrliche ist oftmals der Dumme, kommentiert TAG24-Redakteur Patrick Hyslop.
Den Kommentar lest Ihr >>> hier.
Update, 6. Juli, 9.05 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh nur knapp über Grenzwert
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist im Kreis Gütersloh die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in die Nähe des Grenzwerts für die Kontaktbeschränkungen gesunken.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 50,5 - also nur noch knapp über dem Grenzwert von 50. Am Vortag wurde diese Infektions-Kennziffer noch mit 56,0 angegeben und am Freitag mit 76,6. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies vor knapp zwei Wochen lag der Wert bei 270,2.
Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es die ersten regionalen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Im Kreis Gütersloh gelten sie bis einschließlich diesen Dienstag. Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits unter den Grenzwert von 50 gefallen.
Update, 6. Juli, 8.29 Uhr: Deutsche Industrie erhält nach Corona-Einbruch wieder mehr Aufträge
Die deutsche Industrie hat im Mai nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder deutlich mehr Aufträge erhalten.
Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, lag der Auftragseingang 10,4 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Im Jahresvergleich gingen die Bestellungen dagegen immer noch drastisch um 29,3 Prozent zurück. Trotz der Erholung wurden die Markterwartungen enttäuscht. Analysten hatten im Schnitt einen höheren Anstieg im Monatsvergleich und einen geringeren Rückgang im Jahresvergleich erwartet.
Update, 6. Juli, 8.07 Uhr: Indien überholt Russland bei Zahl der Corona-Fälle
Indien hat Russland bei der Zahl der Corona-Fälle überholt - nur Brasilien und die USA haben nun mehr gemeldete Infektionen. Das zeigen Zahlen der Johns Hopkins Universität.
Indien hatte demnach am Montag mehr als 697.000 Fälle, Russland mehr als 680.000. Die Zahlen in Indien steigen schneller an, seit die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie deutlich gelockert wurden, um die Wirtschaft anzukurbeln. Während des strikten Lockdowns waren Millionen Menschen arbeitslos geworden, viele hatten Angst zu verhungern.
Inzwischen werden in der indischen Hauptstadt und Millionenmetropole Neu Delhi die Krankenhausbetten knapp. Die Regierung lässt temporäre Corona-Krankenhäuser einrichten - unter anderem in Zügen, Hotels und in einem großen Zentrum, in dem zehntausend Betten aus Karton stehen.
Update, 6. Juli, 6.55 Uhr: Schiffsverkehr im Nord-Ostsee-Kanal durch Corona eingebrochen
Auf dem Nord-Ostsee-Kanal sind seit Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich weniger Schiffe unterwegs. Am größten war der Einbruch im Vorjahresvergleich nach Angaben der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt im Mai mit minus 30,3 Prozent (1730 Schiffe).
Aber auch im Juni waren zwischen Kiel und Brunsbüttel ein Viertel Schiffe weniger unterwegs als im Juni 2019 (1706 Schiffe, minus 26,6 Prozent). Im April war die Zahl der Schiffe um 25 Prozent auf 1749 gesunken.
Von Januar bis Juni brach der Schiffsverkehr auf der künstlichen Wasserstraße im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,8 Prozent ein. 12.341 Schiffe befuhren den Kanal in dieser Zeit. Im ersten Halbjahr 2019 waren es noch 14.662 Schiffe. Von Januar bis März hatte es im Vorjahresvergleich bereits einen Rückgang um 4,65 Prozent auf 7156 Schiffe gegeben.
Geringfügig niedriger fiel der Einbruch in den ersten sechs Monaten des Jahres mit minus 14,6 Prozent bei der transportierten Ladung aus. Die Schiffe im Kanal hatten insgesamt knapp 36,5 Millionen Tonnen geladen, im ersten Halbjahr 2019 waren es gut 42,7 Millionen Tonnen gewesen. Von Januar bis März hatte es zwar auch einen Rückgang der Ladungsmengen gegeben. Dieser war mit minus 3,58 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber deutlich geringer ausgefallen.
Der Bund hat bereits reagiert. Er will den Kanal durch Aussetzen der Befahrungsabgaben bis Jahresende stützen. Zur Kompensation der Einnahmeausfälle der Lotsen sollen acht Millionen Euro fließen.
Update, 6. Juli, 6.38 Uhr: Walter-Borjans gegen Aufhebung der Maskenpflicht im Handel
Der SPD-Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans lehnt eine Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel ab und liegt damit nach eigener Aussage auf einer Linie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
"Ich habe heute noch mit der Bundeskanzlerin darüber gesprochen und wir sind uns einig, dass das Maskentragen in Geschäften eine Zumutung ist, aber eine zumutbare Zumutung", sagte Walter-Borjans am Sonntagabend auf "Bild live".
Der SPD-Chef sprach sich dafür aus, in der Corona-Pandemie weiter Vorsicht walten zu lassen. "Im Geschäft werde ich eine Maske anziehen. Und wenn das alle tun, haben wir einen großen Teil von Infektionsmöglichkeiten eingedämmt", sagte Walter-Borjans. Das werde er auch anderen Sozialdemokraten sagen, die zu mehr Lockerungen neigten.
Die Debatte über ein baldiges Ende der coronabedingten Maskenpflicht im Handel war am Wochenende ins Rollen geraten, nachdem sich Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) gegenüber der "Welt am Sonntag" für einen solchen Schritt in seinem Land ausgesprochen hatte. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte eine Lockerung favorisiert. Gegen ein zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sprachen sich am Sonntag indes Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hamburg aus.
Auch die rheinland-pfälzische Landesregierung will zunächst an der Maskenpflicht im Handel festhalten. "Das Coronavirus ist noch da und noch gefährlich, das zeigen lokale Ausbrüche", sagte eine Sprecherin des Landesgesundheitsministeriums der "Rheinischen Post" (Montag). Gerade die Ferienzeit sei nun entscheidend für eine Beurteilung des weiteren Infektionsgeschehens.
Daher wäre die Aufhebung der Maskenpflicht aktuell das falsche Signal.
Update, 6. Juli, 6.29 Uhr: Betrug bei Corona-Hilfen - Bundesweit immer mehr Verdachtsfälle
Im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen untersuchen Ermittler bundesweit Tausende Verdachtsfälle. Insgesamt befassen sie sich mit mindestens 5100 Fällen wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug, Geldwäsche, Fälschung beweiserheblicher Daten oder des Ausspähens von Daten, wie Recherchen der Deutschen Presse-Agentur von Anfang Juli ergaben.
Ende Mai waren es noch etwa 2200 Fälle gewesen. Von zahlreichen Behörden hieß es, die Zahlen änderten sich quasi täglich.
Nicht aus allen Ländern sind Zahlen bekannt. Das Landeskriminalamt aus Nordrhein-Westfalen etwa konnte vor Abschluss der Ermittlungen keine konkreten Angaben machen. Ob sich ein Verdachtsfall tatsächlich als Straftat entpuppt, zeigen erst die Untersuchungen.
Um wie viel Geld die Länder in den Fällen betrogen wurden, ist vor Abschluss der Verfahren ebenfalls nicht abschließend zu klären. Zahlreiche Behörden konnte hierzu bislang keine Angaben machen. Nach dpa-Recherchen könnte es bundesweit mindestens um knapp 22 Millionen Euro gehen.
Update, 6. Juli, 6.15 Uhr: Bundeswehr-Hunde werden auf Erkennen von Corona-Infektion trainiert
Diensthunde der Bundeswehr sollen das Erschnüffeln einer Coronavirus-Infektion erlernen.
>>> Mehr dazu hier.
Update, 5. Juli, 21.06 Uhr: Region mit 70.000 Bewohnern wird in Spanien wegen Corona abgeriegelt
Nach der katalanischen Region Segrià wird im einstigen Corona-Hotspot Spanien wieder ein größeres Gebiet wegen steigender Infektionszahlen unter Quarantäne gestellt. Der Landkreis A Mariña in der galicischen Provinz Lugo im Nordwesten des Landes soll zwischen Montag und Freitag fünf Tage lang abgeriegelt werden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, wie die Regionalregierung von Galicien am Sonntag mitteilte.
Betroffen sind etwas mehr als 70.000 Menschen. Am Sonntag gab es in A Mariña nach amtlichen Angaben insgesamt 106 Infizierte.
Regionalpräsident Alberto Núñez Feijóo erklärte, der neue Ausbruch habe sich in "zwei oder drei Kneipen" ereignet. In A Mariña werden nun unter anderem die Öffnungszeiten der Gasthäuser gekürzt, größere Menschenansammlungen sind bis Freitag wieder strikt untersagt.
Segrià - mit der Großstadt Lleida - war die erste Region, die nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen in Spanien wieder abgeriegelt worden war. Insgesamt sind dort seit Samstag 200.000 Menschen betroffen. Bis auf weiteres darf niemand einreisen oder die Region verlassen, außer um zur Arbeit zu gelangen.
Update, 5. Juli, 19.08 Uhr: Schäuble: Europa muss Lehren aus Corona-Pandemie ziehen
Europa sollte nach Ansicht von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble Lehren aus der Corona-Pandemie ziehen und seine globalen Abhängigkeiten reduzieren.
"Wir haben jetzt die Gelegenheit, unser gesamtes Wirtschaftsmodell kritisch zu überprüfen und die Exzesse der Globalisierung da zu korrigieren, wo sie zu den dramatischen Auswirkungen der Pandemie beigetragen haben", schreibt der CDU-Politiker in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). Schäuble wies etwa auf den Mangel selbst an simplen Medizingütern wie Mund-Nasen-Schutzmasken hin.
Die Europäische Union müsse besser vorsorgen, um in Krisen widerstandsfähiger und souveräner zu sein, mahnte der Parlamentspräsident. Dazu müsse sie "mit größerer strategischer Autonomie ausgestattet werden, etwa durch den Aufbau alternativer Lieferketten mit mehreren kostengünstigen Produktionsstandorten zur Diversifizierung des geografischen Risikos". Außerdem gelte es, die Souveränität Europas gerade im Gesundheitssektor auszubauen.
Update, 5. Juli, 18.38 Uhr: VfB trotz des Aufstiegs weiter in finanziell angespannter Lage
Thomas Hitzlsperger sieht den VfB Stuttgart nach dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga weiter in einer finanziell angespannten Situation. "Wir sind auf keinen Fall über den Berg", sagte der Vorstandsvorsitzende der Schwaben im "Kicker"-Interview (Montag) mit Blick auf die Corona-Folgen. "Der Aufstieg ist sportlich eine super Sache. Aber finanziell hat sich nicht viel verändert."
Der VfB habe nächste Saison geringere Finanzmittel zur Verfügung als ursprünglich angenommen. "Wir wissen nicht, wann wieder Zuschauer ins Stadion dürfen. Uns brechen die Einnahmen weg", sagte der 38-Jährige. "Der Aufstieg war sportlich und wirtschaftlich sehr wichtig, befreit uns aber vor allem aus der emotionalen Schieflage. Wirtschaftlich sind wir weiterhin in einer angespannten Lage."
Update, 5. Juli, 18.28 Uhr: Turn-Präsident Hölzl in Sorge um den Spitzensport
Präsident Alfons Hölzl hofft, dass der Deutsche Turner-Bund die Corona-Krise halbwegs glimpflich übersteht. "Entscheidend ist, ob wir in der zweiten Jahreshälfte zumindest eingeschränkt mit unserem Lehrgangsbetrieb und den Wettkämpfen wieder starten können. Dann werden wir mit einem blauen Auge davonkommen", sagte Hölzl am Sonntag in der "Sportreportage" des ZDF.
"Sollte das nicht der Fall sein, dann kann es zu sehr kritischen Situationen bei uns und auch bei anderen Spitzenverbänden kommen", warnte der 51 Jahre alte Hölzl. Spätestens dann würde sich die Frage nach erhöhten staatlichen Unterstützungsleistungen stellen.
Die Spitzensportförderung des Bundes wurde zwar trotz ausgefallener Wettkämpfe nicht gekürzt. Dennoch rechnet der DTB bis Ende September mit Mindereinnahmen von etwa einer Million Euro. Unter anderem auch deshalb, weil Bildungsveranstaltungen und Lehrgänge nicht wie gewohnt durchgeführt werden konnten.
Update, 5. Juli, 17.58 Uhr: Mehr als 30.000 Corona-Tote in Mexiko
In Mexiko ist die Zahl der Corona-Toten auf über 30.000 gestiegen. Bislang seien 30.366 Menschen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilten die mexikanischen Gesundheitsbehörden am Samstag (Ortszeit) mit. Mexiko überholte damit Frankreich und ist nun weltweit das Land mit den fünftmeisten Corona-Opfern.
Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus stieg in dem zweitgrößten Land Lateinamerikas unterdessen auf 252.165 - damit liegt es nach der Erhebung der John-Hopkins-Universität in den USA im globalen Vergleich an achter Stelle.
Die meisten Fälle wurden im Großraum Mexiko-Stadt registriert, dort leben etwa 22 Millionen Menschen. In der Hauptstadt sollten die Betriebsbeschränkungen in diesen Tagen eigentlich gelockert werden. Angesichts der steigenden Infektions- und Opferzahlen ruderte die Stadtverwaltung allerdings mehrfach zurück und schob die Öffnung einzelner Branchen zuletzt immer wieder auf.
Update, 5. Juli, 17.48 Uhr: Coronavirus auch in Fleischfabriken in Österreich: Zahl der Infizierten steigt
Auch in Österreich sind in drei Großbetrieben zur Fleischverarbeitung mehrere Corona-Fälle aufgetaucht. Zwei der Betriebe liegen nicht weit von der deutschen Grenze entfernt.
Insgesamt seien zehn Mitarbeiter sowie 13 Personen aus deren Umfeld positiv auf das Coronavirus getestet worden, berichtete die Nachrichtenagentur APA am Sonntag unter Berufung auf den Krisenstab des Bundeslandes Oberösterreich. Zuvor hatte die "Kronen Zeitung" darüber berichtet. Es war zunächst von zwölf Infektionen die Rede.
Update, 5. Juli, 17.39 Uhr: Wegen Corona-Pandemie diesmal online: Welt-Aids-Konferenz startet
Tausende Experten und Interessierte wollen ab diesem Montag bei der Welt-Aids-Konferenz über Wege und Strategien im Kampf gegen die Epidemie diskutieren. Aus Sorge vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus findet die Konferenz in diesem Jahr erstmals im Internet statt.
Bis zum 10. Juli gibt es online unter anderem Ansprachen, Diskussions- und Fragerunden. Auch die Coronavirus-Pandemie soll Thema sein.
Ursprünglich war das Treffen in den beiden kalifornischen Städten San Francisco und Oakland geplant gewesen. Die 1985 erstmals durchgeführte Konferenz gilt als das weltweit größte wissenschaftliche Treffen zum Thema Aids. 2018 waren zur bislang letzten Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam rund 15.000 Experten aus mehr als 160 Ländern angereist.
Update, 5. Juli, 17.35 Uhr: Corona-Krise: EU-Justizminister beraten über Online-Hetze
Die EU-Justizminister beraten am Montag über den Kampf gegen Hass, Hetze und Verschwörungstheorien im Internet während der Corona-Krise. Zudem stehen bei der Videokonferenz die pandemiebedingten Einschränkungen von Freiheitsrechten in vielen EU-Staaten auf dem Programm.
Es ist die erste Ministerrunde unter der sechsmonatigen deutschen EU-Ratspräsidentschaft, die am 1. Juli begonnen hat. Geleitet wird sie von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD).
In den vergangenen Monaten hatten sich Lügen und Hetze rund um das Coronavirus schnell im Internet verbreitet. "Das Leugnen und Verdrehen von Fakten über das Virus kann Leben gefährden. Und es bedroht die Grundlagen der demokratischen Debatte", stellte das Justizministerium vor den Beratungen der EU-Minister fest.
Verschwörungstheorien seien zudem häufig mit "Hetze gegen Menschen asiatischer Herkunft oder mit Rassismus und Antisemitismus verbunden". Die Ministerinnen und Minister wollen über Gegenstrategien beraten.
Update, 5. Juli, 16.36 Uhr: L'Oreal-Chef: Schnelle Belebung bei Kosmetik
Der französische Kosmetikkonzern L'Oreal rechnet in seinem Stammgeschäft mit einer schnellen Erholung von den Corona-Belastungen. "Wir haben keine Nachfragekrise, sondern eine Versorgungskrise", sagte Konzernchef Jean-Paul Agon im Gespräch der "Welt am Sonntag".
"Seit es Lockerungen gibt und Geschäfte wieder öffnen dürfen, legen die Verkäufe deutlich zu, allen voran in China", sagte der Manager dem Blatt. "Ich bin daher zuversichtlich für das zweite Halbjahr - immer vorausgesetzt, die Pandemie kehrt nicht nochmal mit Wucht zurück." Kosmetik sei ein kleines Stück Alltagsluxus, das sich die Menschen leisten wollten.
Auch der weltgrößte Kosmetikhersteller war hart von der Krise getroffen worden. "Es ist klar, dass in der schwierigsten Zeit, ich würde sagen im April und Mai, viele Geschäfte geschlossen waren. Das hat sich natürlich auf unser Geschäft ausgewirkt", sagte Agon.
Details nannte er nicht, die Zahlen zum zweiten Quartal legen die Franzosen am 30. Juli vor. In den ersten drei Jahresmonaten hatte der Konzern bereits einen Umsatzrückgang verzeichnet.
Update, 5. Juli, 16.31 Uhr: Gerresheimer rüstet sich für Corona-Impfstoff
Der Verpackungshersteller Gerresheimer rüstet sich schon jetzt für einen kommenden Corona-Impfstoff. "Wir haben in Glasform-Maschinen investiert, haben unsere Kapazitäten aufgebaut. Die Produktion läuft jetzt schon auf vollen Touren", sagte Vorstandschef Dietmar Siemssen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
"Wenn es mit dem Impfstoff klappt, werden mehrere Milliarden Impfstoffeinheiten benötigt werden, die in Injektionsfläschchen abgefüllt werden müssen. Etwa ein Drittel dieses Marktes entfällt auf uns."
Siemssen sagte, der Konzern sei bereits in "sehr konkreten Gesprächen" mit vielen Pharmakonzernen, die an einem Impfstoff arbeiteten. "Sobald der erste Hersteller damit auf den Markt kommt, braucht er die entsprechenden Glasfläschchen. Und damit sind wir im Spiel."
Gerresheimer ist laut Siemssen bisher ohne wesentliche Unterbrechungen der Produktion durch die Corona-Krise gekommen. "Betriebsferien gibt es bei uns nicht", sagte Siemssen. "Die meisten unserer Werke produzieren rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen."
Gerresheimer hatte bereits Ende Juni gemeinsam mit den Konkurrenten Stevanato und Schott versichert, sie stünden bereit, die Pharmabranche im Kampf gegen Covid-19 zu unterstützen. Alle drei Unternehmen produzieren Pharmafläschchen aus Spezialglas für Impfstoffe und Medikamente.
Update, 5. Juli, 15.53 Uhr: Italien gibt Signal zur Übernahme von Migranten der "Ocean Viking"
Italien hat die 180 Migranten auf dem privaten Rettungsschiff "Ocean Viking" auf das Coronavirus testen lassen und plant ihre Übernahme auf ein Quarantäneschiff. Der Wechsel der aus Seenot Geretteten sei für Montag vorgesehen, hieß es am Samstag von Quellen im Innenministerium in Rom.
Das tagelange Tauziehen der Helfer von SOS Méditerranée mit den Behörden dauerte trotzdem an: Die Schiffsbetreiber berichteten auf Twitter, sie hätten bis Sonntagmittag keine offizielle Information über eine Umschiffung auf die "Moby Zaza" bekommen.
"Wir sind besorgt", sagte eine Sprecherin von SOS Méditerranée in Deutschland der dpa. Man könne die Geretteten so nicht informieren, wie es weitergehe. "Das ist eine unnötige Belastung."
Die Lage auf dem Schiff, das sich in internationalen Gewässern vor Sizilien befindet, hatte sich Ende der Woche zugespitzt. Die Betreiber berichteten von einem Hungerstreik unter den Geflüchteten und von mehreren Suizidversuchen. Die "Ocean Viking" hatte den Notstand an Bord ausgerufen. Bis dahin waren mehrere Bitten um Zuweisung eines sicheren Hafens in Malta und Italien ohne Erfolg geblieben.
Laut SOS Méditerranée hatte die "Ocean Viking" in vier Einsätzen am 25. und 30. Juni rund 180 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet.
Update, 5. Juli, 15.30 Uhr: Netanjahu: Notstandssituation wegen Corona-Ausbruch in Israel
Angesichts eines starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen in Israel hat Regierungschef Benjamin Netanjahu (70) von einer Notstandslage gesprochen.
"Wir befinden uns mitten in einer neuen Corona-Attacke. Es ist ein sehr starker Ausbruch, auf der ganzen Welt und bei uns", sagte der 70-Jährige am Sonntag während einer Kabinettssitzung. An diesem Montag wollte die Regierung sich erneut treffen, um über mögliche weitere Beschränkungen zu beraten.
"Wenn wir die Ausbreitung des Coronavirus nicht stoppen, werden wir weder Gesundheit noch Wirtschaft haben und es wird vielen Bürgern des Staates Israel ihr Leben kosten", warnte Netanjahu.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hatte zuletzt einen Höchstwert erreicht. Am Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden erstmals die Marke von 1000 überschritten.
Update, 5. Juli, 15.25 Uhr: Griechenland schließt seine Grenzen für Reisende aus Serbien
Wegen erhöhter Coronavirusinfektionen in Serbien schließt Griechenland seine Grenzen für Reisende aus diesem Balkanland. Wie eine Regierungssprecherin am Sonntag schriftlich mitteilte, tritt das Einreiseverbot an diesem Montag um 6 Uhr Ortszeit (5 MESZ) in Kraft und gilt zunächst bis zum 15. Juli.
Zahlreiche Menschen aus Serbien verbringen traditionell ihren Urlaub in Griechenland. In den vergangenen Tagen waren Tausende Urlauber aus Serbien in großer Zahl nach Nordgriechenland gereist. Alle mussten einen Coronavirustest machen. Ob es viele Fälle Coronainfizierter aus Serbien in Griechenland gab, teilte die Regierung nicht mit.
Update, 5. Juli, 15 Uhr: Anstieg bei Corona-Zahlen: Italien prüft Zwangseinweisung von Kranken
Italien prüft die Möglichkeit von Zwangseinweisungen ins Krankenhaus für Covid-19-Patienten, die durch falsches Verhalten neue Ansteckungen auslösen können.
Dazu sagte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza (41) der Zeitung "La Repubblica" vom Sonntag: "Ich erwäge mit meinen Juristen die Möglichkeit einer zwangsweisen medizinischen Behandlung in Fällen, in denen eine Person behandelt werden muss und sich weigert."
Hintergrund ist der Fall eines Covid-19-Patienten in Venetien, der laut Medien trotz Fiebers und eines positiven Tests nicht ins Hospital wollte.
Der Ende Juni von einer Balkanreise zurückgekehrte Unternehmer wird für einen Corona-Herd mit mehreren Positiven und Dutzenden Quarantäne-Fällen in der Stadt Vicenza verantwortlich gemacht. Der Mittsechziger wurde Anfang Juli nach einer Verschlechterung doch ins Krankenhaus gebracht und kam auf die Intensivstation.
Wer in Italien positiv auf Sars-CoV-2 getestet ist und nicht in Isolation geht, dem drohen 3 bis 18 Monate Gefängnis sowie eine Geldstrafe bis zu 5000 Euro.
Update, 5. Juli, 14.55 Uhr: Weil sieht keinen Anlass für Ende der Maskenpflicht im Handel
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (61, SPD) hat vor einem vorschnellen Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel gewarnt. Er bleibe bei seiner Auffassung, dass große Vorsicht im Umgang mit dem Coronavirus geboten sei, erklärte die Staatskanzlei in Hannover am Sonntag.
"Gerade der Herbst wird nach Prognose vieler Wissenschaftler eine Bewährungsprobe für den Infektionsschutz werden. Wir dürfen uns deswegen nicht vorschnell in Sicherheit wiegen wegen geringer Infektionszahlen im Sommer", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen (54).
Bund und Länder hätten erst kürzlich aus gutem Grund an den bestehenden Regelungen festgehalten. Mehrere Länderminister hatten am Sonntag für ein baldiges Ende der Maskenpflicht in Geschäften plädiert.
Update, 5. Juli, 14.44 Uhr: Hygieniker Exner gegen Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene hat sich gegen eine Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel ausgesprochen. "Ich persönlich sehe das als schwierig an", sagte Martin Exner (69) am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
Zwar sei Deutschland derzeit in einer günstigen Lage, allerdings sei unklar, ob die Situation so bleibt. Eine Aufhebung der Pflicht sende das falsche Signal, dass die Situation im Griff sei.
"Das können wir aber so nicht feststellen." Die Maske sei nach wie vor ein wichtiges Element der Präventionsstrategie. Insbesondere in Innenräumen, in denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht gewahrt werden kann.
Mehrere Bundesländer erwägen eine Abschaffung der Maskenpflicht im Handel. "Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten", sagte beispielsweise Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (66, CDU) der «Welt am Sonntag».
Update, 5. Juli, 14.40 Uhr: Onlinehandel profitiert von der Corona-Krise
Die Corona-Krise hat dem Online-Handel in Deutschland eine kräftigen Wachstumsschub beschert. Vor allem Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Tierbedarf, Medikamente oder Drogerieprodukte werden viel häufiger im Internet gekauft als vor der Pandemie.
Das geht aus einer am Sonntag veröffentlichten Marktstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) hervor.
"E-Commerce hat sich im zweiten Quartal nachhaltig als zusätzliche Versorgungs-Infrastruktur etabliert", fasste bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer deren Ergebnisse zusammen.
Insgesamt stiegen die E-Commerce-Umsätze nach einem schwachen 1. Quartal von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um satte 16,5 Prozent auf über 20 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs stieg dabei um 51,2 Prozent und der Onlinehandel mit Lebensmitteln nahm sogar um fast 90 Prozent zu.
Update, 5. Juli, 13.50 Uhr: Handel ist für Abschaffung der Maskenpflicht
Beim Einzelhandel stößt der Vorschlag von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (66, CDU) zur Abschaffung der Maskenpflicht beim Einkaufen auf viel Sympathie.
"Für den Einzelhandel ist es gut, wenn die Maskenpflicht, sobald dies gesundheitspolitisch möglich und vernünftig ist, abgeschafft wird", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Sonntag der Deutschen Presse Agentur.
Die Einschätzung, wann und in welchen Regionen dieser Schritt möglich sei, müssten aber Politik und Medizin treffen.
Update, 5. Juli, 13.38 Uhr: Dominikanische Republik wählt Präsidenten
Mitten in der Corona-Krise haben die Menschen in der Dominikanischen Republik einen neuen Präsidenten sowie alle Abgeordneten der beiden Parlamentskammern gewählt. Favorit im Rennen um das höchste Staatsamt war am Sonntag Luis Abinader (52) von der Oppositionspartei PRM (Partido Revolucionario Moderno - Moderne Revolutionspartei).
Der Geschäftsmann verspricht einen Wandel hin zu Modernisierung und Transparenz. Der 52-Jährige hatte sich zuletzt eigenen Angaben zufolge mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, war aber offenbar nicht schwer erkrankt.
Für die Regierungspartei PLD (Partido de la Liberación Dominicana - Partei der Dominikanischen Befreiung) tritt der langjährige Kommunikationsminister Gonzalo Castillo (59) an. Auch Ex-Präsident Leonel Fernández (66) wagt noch einmal einen Anlauf. Im Mittelpunkt des Wahlkampfes stand die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise.
Update, 5. Juli, 12 Uhr: Coronavirus auch in Fleischfabriken in Österreich
Auch in Österreich sind in drei Großbetrieben zur Fleischverarbeitung Corona-Fälle aufgetaucht. Zwei der Betriebe liegen nicht weit von der deutschen Grenze entfernt.
Insgesamt seien zwölf Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, bestätigte der Krisenstab des Bundeslandes Oberösterreich am Sonntag der Nachrichtenagentur APA.
Bei einem Schlachthof im Bezirk Ried im Innkreis südlich der deutschen Grenze bei Bad Füssing gab es sieben Fälle. Im Bezirk Braunau gegenüber dem deutschen Simbach am Inn waren es zwei, und im Bezirk Wels-Land gut 50 Kilometer südöstlich von Ried drei Fälle. Tests bei anderen Mitarbeitern waren am Sonntag im Gange.
Update, 5. Juli, 9.45 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh ist weiter gesunken
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh weiter gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 56,0.
Am Vortag lag dieser Wert noch bei 66,5 und am Freitag bei 76,6. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies vor knapp zwei Wochen lag der Wert bei 270,2. Als Grenzwert für das Ende der regional wiedereingeführten Beschränkungen im Kreis gilt der Wert 50.
Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es erste regionale Rückkehr zu den in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Die Einschränkungen im Kreis Gütersloh gelten noch bis zum 7. Juli.
Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits unter den Grenzwert von 50 gefallen.
Update, 5. Juli, 9 Uhr: ZDF-"Kreuzfahrt ins Glück" wegen Corona in Ostsee statt Griechenland
Die neueste "Kreuzfahrt ins Glück" mit dem ZDF-Traumschiff führt statt nach Griechenland an die deutsche Ostseeküste - coronabedingt. Es sei zu ungewiss gewesen, wann und unter welchen Umständen mit einem größeren Team in Griechenland gedreht werden könne, sagt Produktionsleiter Mike Sauer.
Also wurden die Schauspieler für die Landaufnahmen im Grand Hotel Heiligendamm einquartiert, die Kameras für die Abenteuer der beiden an Bord frischgetrauten Film-Paare in der Region Heiligendamm, Bad Doberan und Insel Poel postiert.
Und auch sonst ist einiges anders. Das Team trägt den ganzen Tag Mund-Nasen-Schutz, nur die Schauspieler legen ihn für die Momente vor der Kamera ab. Der Sicherheitsabstand zwischen den Menschen von 1,50 Meter soll auch beim Dreh eingehalten werden. Und wenn zwei Personen doch enger beieinander stehen müssen, weil das Drehbuch es verlangt? "Dann kann man mit bestimmten Kameraeinstellungen und Schnitten einiges lösen", erklärt Sauer. Ein ausgebildeter Rettungssanitäter wacht über die Einhaltung der Corona-Regeln am Set.
Neu angesichts der Viruspandemie ist auch: Mehrere Darsteller sind privat Paare, müssen es sein, denn eine Hygienevorschrift bei der "Kreuzfahrt ins Glück" an der deutschen Ostseeküste lautet: Nur Schauspieler, die privat ein Paar sind, dürfen sich vor der Kamera küssen. Und das sollen sie. "Wir wollen weiter Nähe zeigen. Die 'Kreuzfahrt ins Glück' lebt ja auch von den Emotionen", sagt Sauer.
Titelfoto: dpa/Sina Schuldt