Studie belegt: So lange gehen die Beschwerden bei Long-Covid
Israel - Diejenigen, die an Corona erkrankt sind und darüber hinaus etliche Monate lang Long-Covid-Symptome mit sich herumschleppen mussten oder vielleicht sogar noch herumschleppen, können womöglich aufatmen: Die meisten Symptome verschwinden laut einer neuen Studie aus Israel innerhalb eines Jahres wieder.
Zwar sind auch zwölf Monate kein sonderlich kurzer Zeitraum, aber immerhin ist für Erkrankte nun ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, das die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion im besten Fall sogar ein wenig erträglicher macht.
Wie der Business Insider Deutschland berichtete, sei das Phänomen "Long Covid" zwar noch immer nicht gut erforscht, aber es bestehe Hoffnung. Ein milder Verlauf der eigentlichen Infektion soll laut der im "British Medical Journal" veröffentlichten israelischen Studie ein schnelles Abklingen langfristiger Corona-Symptome begünstigen.
Insgesamt verglich man den Gesundheitszustand von knapp 300.000 Personen, die nicht mit Corona infiziert waren, mit dem Zustand von beinahe 300.000 Menschen, die an Covid erkrankten. Nicht berücksichtigt wurden Personen mit so schweren Krankheitsverläufen, dass eine Behandlung im Krankenhaus nötig war.
Ebenso wurden Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Alkoholismus, Asthma oder gar Schädigungen durch Rauchen, die eine Erkrankung an Corona begünstigen könnten, von der Studie ausgeschlossen.
Bei den Untersuchungen wurde jedoch genau auf den Unterschied der Krankheitsverläufe geimpfter und ungeimpfter Probanden geachtet. Die Teilnehmer waren im Schnitt etwa 25 Jahre alt, 51 Prozent von ihnen waren Frauen.
Long-Covid-Atembeschwerden vor allem bei Ungeimpften
Anhand elektronischer Aufzeichnungen einer großen öffentlichen Gesundheitseinrichtung in Israel wurden so mehr als 70 Long-Covid-Symptome analysiert.
In den ersten 30 bis 180 Tagen war bei einer Erkrankung an Corona mit einem höheren Risiko für eine Reihe an Beschwerden zu rechnen: Geruchs- und Geschmacksverlust, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Atembeschwerden, Mandelentzündungen, Schwäche und Herzklopfen.
In der Spätphase einer Covid-Erkrankung, laut Studie ab 180 bis 360 Tagen, besserten sich vor allem die Symptome Haarausfall, Brustschmerzen, Husten, Muskelschmerzen und Atembeschwerden.
Das Risiko langwieriger Atembeschwerden sei für Ungeimpfte deutlich höher als bei geimpften Personen.
Die Untersuchungen bezogen mehrere Covid-Varianten mit ein, konnten jedoch kaum Unterschiede bezüglich des Andauerns von Krankheitssymptomen feststellen. Ähnlich sah es bei einer Abhängigkeit des Geschlechts aus.
Eine Studie der Universität Dresden konnte jedoch eine Alters-Abhängigkeit der Corona-Beschwerden feststellen: Kinder sollen seltener an Long Covid erkranken als Erwachsene und auch nicht so lange.
Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa