Coronavirus: Sebastian Kurz nennt Italien als Beispiel für Reformbedarf
Deutschland/Welt - Die Lage rund um das Coronavirus in Deutschland hat sich in den zurückliegenden Wochen weiter entspannt. Grund zur Entwarnung gibt es laut Bundesregierung und RKI jedoch nicht.
Viele Politiker sprechen sich weiterhin für das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung aus. Auch Abstandhalten ist nach wie vor eine wichtige und effektive Maßnahme, um eine Infektion mit dem neuartigen Virus zu vermeiden.
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Update, 17. Juli, 23.56 Uhr: Nach Corona-Infektionen: Rund 100 Menschen in Verden unter Quarantäne
Nach acht Corona-Infektionen in einem Gebäudekomplex in der Stadt Verden in Niedersachsen werden rund 100 weitere Menschen auf das Virus getestet. Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner stehen bis zur Vorlage der Testergebnisse unter Quarantäne, wie der Sprecher des Landkreises am Freitag mitteilte.
Demnach gibt es Anhaltspunkte, dass sich das Coronavirus im direkten Wohnumfeld der positiv getesteten Personen ausgebreitet hat. Die acht Infizierten wohnen demnach in einem Gebäudekomplex aus drei Häusern. Einer von ihnen musste im Krankenhaus behandelt werden.
Update, 17. Juli, 23.11 Uhr: Kurz nennt Italien als Beispiel für Reformbedarf vor Corona-Hilfen
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (33) hat erneut Reformen in EU-Ländern im Gegenzug für Corona-Zuschüsse im Rahmen des Hilfspakets verlangt. Es gebe innerhalb der EU große Unterschiede etwa bei Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitslosigkeit, Renteneintritt, Steuergerechtigkeit und Schattenwirtschaft, sagte Kurz am Freitag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel dem österreichischen Sender ORF.
"Und ja, ich versuche es sehr diplomatisch auszudrücken, ich bin überzeugt davon, dass in Italien einschneidende Reformen notwendig sind, und wofür wir sicher nicht zu haben sind ist, dass Länder Geld bekommen, ohne Reformen durchzuführen, weil dann würde dieses Geld versanden."
Die Zuschüsse würden möglicherweise den entsprechenden politischen Systemen helfen, notwendige Reformen nicht anzugehen, so Kurz weiter. "Wenn wir europäisches Steuergeld in diesen Staaten investieren, dann sollten wir doch auch drauf schauen, dass dieses Geld richtig investiert wird."
Update, 17. Juli, 22.30 Uhr: Nächste Lockerungen in New York nur eingeschränkt
In der Millionenmetropole New York kann am Montag die vierte und letzte Phase der Lockerungen der Einschränkungen in der Coronavirus-Pandemie beginnen - allerdings mit Einschränkungen. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio und Gouverneur Andrew Cuomo gaben die Entscheidung am Freitag bekannt.
Demnach dürfen beispielsweise Freizeiteinrichtungen unter freiem Himmel wie Zoos oder Botanische Gärten wieder öffnen; auch die Film- und Fernsehproduktion kann wieder aufgenommen werden.
Die Öffnung von Einkaufszentren und der Innenbereiche von kulturellen Einrichtungen wie Museen könne allerdings anders als zunächst geplant nicht bereits am Montag stattfinden, teilte Gouverneur Cuomo mit. Auch die Innenbereiche von Restaurants, die eigentlich bereits seit dem Start der dritten Phase vor rund zwei Wochen geöffnet sein sollten, müssen vorerst weiter geschlossen bleiben.
Der Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern war von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen worden. In den vergangenen Wochen waren die Neuinfektionszahlen stark gesunken - in anderen Teilen der USA allerdings stark gestiegen, was in New York die Sorge vor einer erneuten Welle wachsen lässt.
Update, 17. Juli, 20.39 Uhr: Tschechischer Regierungschef sieht keine Fortschritte beim EU-Gipfel
Der tschechische Regierungschef Andrej Babis sieht beim EU-Gipfel um den Corona-Aufbauplan auch nach stundenlangen Beratungen keine Fortschritte. "Bislang habe ich nicht das Gefühl, dass wir uns einer Einigung nähern", sagte der Gründer der populistischen Partei ANO am Freitagabend.
Die Ansichten der Staats- und Regierungschefs seien diametral verschieden. Selbst bei der Höhe des geplanten Programms von 750 Milliarden Euro habe es keine Einigkeit gegeben, sagte der Tscheche. Vor allem die südlichen EU-Staaten hätten es eilig, an das Geld zu kommen.
Babis äußerte sich am Freitagabend während einer Gipfelpause. Das Treffen hatte morgens begonnen; am frühen Abend unterbrach EU-Ratschef Charles Michel die gemeinsamen Verhandlungen dann für bilaterale Gespräche. Babis stimmte sich in dieser Zeit mit seinen Kollegen der Visegrad-Staaten Ungarn, Polen und der Slowakei ab.
Verhandelt wird über einen schuldenfinanzierten Corona-Aufbauplan im Umfang von 750 Milliarden Euro und den nächsten siebenjährigen Finanzrahmen der Europäischen Union im Volumen von mehr als 1000 Milliarden. Der Sondergipfel war für zwei Tage angesetzt.
Update, 17. Juli, 20.18 Uhr: WHO: Ärzte und Pflegekräfte machen 10 Prozent aller Corona-Fälle aus
Mehr als 1,3 Millionen Ärzte und Pflegekräfte weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang am neuartigen Coronavirus erkrankt. Beschäftigte im Gesundheitssektor machten bisher etwa 10 Prozent aller weltweiten Covid-19-Fälle aus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf.
Die Johns-Hopkins-Universität zählte bis Freitag 13,8 Millionen erfasster Coronavirus-Infektionen auf der ganzen Welt. Die jüngste Zahl der WHO lag am Donnerstag bei 13,4 Millionen Fällen.
Ärzte und Pflegekräfte riskierten nicht nur ihr Leben, sondern litten vielfach auch an körperlicher und psychischer Erschöpfung nach Monaten extrem fordernder Arbeit während der Pandemie, sagte Tedros. "Wir alle schulden den Beschäftigten im Gesundheitssektor enorm viel", betonte er. Ausbreitung und Risiken von Infektionen unter medizinischen Fachkräften sollen besser erforscht werden.
Der Start der von der WHO geplanten Untersuchungsmission zum Ursprung der Pandemie in China soll sich derweil mindestens bis August verzögern. Der Arbeitsplan müsse entworfen, das Team aus der ganzen Welt zusammengestellt und dessen Quarantäne-Zeit in China abgewartet werden, sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan.
Vor rund einer Woche hatte die WHO zwei Experten nach China geschickt, um die Untersuchung gemeinsam mit chinesischen Fachleuten vorzubereiten.
Update, 17. Juli, 20 Uhr: Corona-Ausgangssperre im Großraum Buenos Aires wird gelockert
Nach rund 120 Tagen in Quarantäne werden die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie im Großraum Buenos Aires etwas gelockert. So sollen künftig kleine Geschäfte wieder öffnen dürfen und Sport im Freien am Abend und frühen Morgen erlaubt werden. Das teilte die argentinische Regierung am Freitag mit.
Auch Industriebetriebe im Umland der Hauptstadt sollen die Produktion wieder hochfahren. Restaurants und Bars bleiben allerdings weiterhin geschlossen; die Schulen dürfen auch nach den derzeitigen Winterferien nicht öffnen und Großveranstaltungen bleiben untersagt.
"Zwischen dem 18. Juli und 2. August versuchen wir, zum normalen Leben zurückzukehren", sagte Präsident Alberto Fernández. Sollte die Zahlen der Infektionen oder Todesfälle sprunghaft steigen, könnten die Lockerungen auch wieder kassiert werden. "Wenn wir sie zurücknehmen müssen, werden wir sie zurücknehmen", sagte der Staatschef.
Argentinien hatte am 20. März recht strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, den Wirtschaftsbetrieb weitgehend heruntergefahren und die Grenzen geschlossen. Im Vergleich zu den Nachbarländern war es so gelungen, die Verbreitung des Virus deutlich zu bremsen. Bislang haben sich 114.783 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 2112 Patienten sind im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 gestorben.
Update, 17. Juli, 18.40 Uhr: Rekordwert an Corona-Infektionen in Israel
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Nach aktualisierten Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Freitagabend wurden für Donnerstag 1929 Fälle gemeldet - ein Rekordwert. Insgesamt wurden in Israel bislang 47.459 Infizierte registriert.
Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er stark in der Kritik. Die Wirtschaft des Landes ächzt unter den Folgen der Krise, die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent. Die Regierung hatte in der Nacht auf Freitag neue Restriktionen angekündigt, darunter Lockdown-Maßnahmen an Wochenenden.
Update, 17. Juli, 18.35 Uhr: Rund 100 Menschen in Verden, Niedersachsen unter Quarantäne
Nach acht Corona-Infektionen in einem Gebäudekomplex in der Stadt Verden im Bundesland Niedersachsen werden rund 100 weitere Menschen auf das Virus getestet. Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner stehen bis zur Vorlage der Testergebnisse unter Quarantäne, wie der Sprecher des Landkreises am Freitag mitteilte.
Demnach gibt es Anhaltspunkte, dass sich das Coronavirus im direkten Wohnumfeld der positiv getesteten Personen ausgebreitet hat. Die acht Infizierten wohnen demnach in einem Gebäudekomplex aus drei Häusern. Einer von ihnen musste im Krankenhaus behandelt werden.
"Anhand der durchgeführten Abstriche verschaffen wir uns einen Überblick über das mögliche Ausmaß der Virusstreuung in dem Häuserkomplex", sagte Landrat Peter Bohlmann (SPD). "Sollten die jetzigen Testungen eine hohe Zahl weiterer infizierter Personen ergeben, müssen die Tests auch auf die anderen Hauseingänge ausgeweitet werden." Bislang werden Bewohnerinnen und Bewohner aus drei Hauseingängen getestet.
Bei Bedarf müsse der gesamte Gebäudekomplex unter Quarantäne gestellt werden, so der Landrat. Schnelles Handeln und Eingrenzen der sogenannten Hotspots sei eine wesentliche Voraussetzung, um die Virusausbreitung zu verhindern.
Update, 17. Juli, 18.32 Uhr: New Yorks Gouverneur wirbt mit Stars für Masken
In der Coronavirus-Pandemie wirbt New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo gemeinsam mit Stars wie Morgan Freeman, Ellen Pompeo, Robert De Niro und Jamie Foxx für das Tragen von Masken. Für die "Mask Up America"-Kampagne seien acht TV-Werbespots produziert worden, teilte Cuomo in der Nacht zum Freitag mit.
Darin würden die Menschen in Amerika dazu aufgefordert, in der Öffentlichkeit einen Mund- und Nasenschutz zu tragen. In den USA gibt es derzeit trotz stark steigender Neuinfektionszahlen erbitterte Diskussionen über die Maskenpflicht.
Update, 17. Juli, 17.54 Uhr: Beratungen beim EU-Gipfel unterbrochen
Die Beratungen der 27 EU-Staaten beim Gipfel in Brüssel sind am frühen Freitagabend für etwa zwei Stunden unterbrochen worden. In der Zeit wolle EU-Ratschef Charles Michel mit Teilnehmern in kleineren Formaten sprechen, teilte Michels Sprecher Barend Leyts auf Twitter mit. Beim Abendessen gegen 20.00 Uhr sollten die Gespräche dann in großer Runde fortgesetzt werden.
Verhandelt wird über einen schuldenfinanzierten Corona-Aufbauplan im Umfang von 750 Milliarden Euro und den nächsten siebenjährigen Finanzrahmen der Europäischen Union im Volumen von mehr als 1000 Milliarden. Etliche Punkte sind sehr umstritten, darunter die Summen, die Bedingungen für Hilfsgelder und die Frage, ob kreditfinanzierte Gelder als Zuschüsse an Krisenstaaten gehen sollen.
Update, 17. Juli, 16.44 Uhr: Queen (94) schlägt Rekord-Spendensammler Moore (100) zum Ritter
Queen Elizabeth II. (94) hat es sich nicht nehmen lassen, persönlich den 100 Jahre alten Weltkriegsveteranen und Rekord-Spendensammler Tom Moore zum Ritter zu schlagen. Weitere Informationen dazu erhaltet ihr >>>>hier.
Update, 17. Juli, 16.35 Uhr: Lufthansa baut Flüge nach China aus - Aber Probleme für Bundesbürger
Trotz einer Ausweitung der Flüge der Lufthansa-Gruppe nach China bleibt es für Bundesbürger in der Corona-Krise schwierig, ins Reich der Mitte zu fliegen. Wie die Lufthansa-Gruppe am Freitag mitteilte, wird die Zahl ihrer wöchentlichen Flüge bis Monatsende von zwei auf vier verdoppelt. Neben zwei Lufthansa-Flügen von Frankfurt nach Shanghai und einem nach Nanjing bietet die Tochter Swiss Airlines dann noch einen Flug von Zürich nach Shanghai an.
Das Angebot zum Hinflug können aber meist nur chinesische Staatsbürger wahrnehmen, da China die Visa-Vergabe praktisch eingestellt hat, wie die deutsche Handelskammer (AHK) in China berichtete. Hingegen erleichtern die Flüge zurück nach Deutschland die Möglichkeiten für Bundesbürger und andere Reisende.
Um nach China zu kommen, bieten sich für Deutsche und andere Europäer vor allem die Sonderflüge an, die die Handelskammer seit Ende Mai in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden organisiert. Mit bisher vier Charterflügen sind knapp 700 Passagiere nach China geflogen, berichtete Geschäftsführer Jens Hildebrandt der Deutschen Presse-Agentur. Nächsten Mittwoch ist der fünfte Flug geplant.
Für Passagiere ist nach der Ankunft - mit wenigen Ausnahmen - eine 14-tägige Quarantäne in einem Hotel verpflichtend. Lokale Behörden können zusätzlich noch eine weitere Isolation verlangen. Bei den meisten Insassen der bisherigen Charterflüge handelte es sich um Deutsche, die schon ein Aufenthaltsrecht in China besaßen.
Da die chinesischen Behörden im Kampf gegen das Virus Ende März die Gültigkeit der Visa ausgesetzt hatten, waren viele in China tätige Wirtschaftsvertreter oder deren Familienangehörige in Deutschland steckengeblieben. Für die Flüge der Handelskammer erteilt die chinesische Botschaft jetzt aber neue Einreise-Visa.
Hildebrandt sprach sich für eine Ausweitung der regulären Flugverbindungen aus, wie jetzt bei der Lufthansa: "Es ist wichtig, dass es eine Normalisierung gibt und die Linien ihre Flüge wieder aufnehmen" Für den gewünschten Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen sei es notwendig, dass auch Spezialisten wieder Visa auch für kurze Aufenthalte bekämen, um in China beispielsweise Industrieanlagen zu warten oder in Betrieb zu nehmen.
Bis Ende August plane die Handelskammer noch vier weitere Flüge. "Was wir machen, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein", sagte der AHK-Geschäftsführer.
Update, 17. Juli, 16.20 Uhr: Kramp-Karrenbauer zu Corona-Hilfen in EU: Propagandakrieg verloren
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) geht mit der Selbstdarstellung der EU in der Corona-Krise ins Gericht. Die EU habe in Italien mehr geholfen als China, auch wenn die Union anfangs zu langsam gewesen sei, sagte sie am Freitag in einer Gesprächsrunde der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bratislava.
"Den Propagandakrieg haben wir verloren", sagte sie. In der Runde in der slowakischen Hauptstadt ging es um hybride Bedrohungen und die gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung. Die EU sei verletzlich, wenn sie uneinig sei, sagte Kramp-Karrenbauer. Auch Russland setze gezielt auf eine Unfähigkeit zur Einigkeit.
Update, 17. Juli, 16.03 Uhr: Trotz massiver Corona-Krise: Rio erlaubt wieder Mannschaftssport am Strand
Inmitten einer massiven Corona-Krise hat Brasiliens Metropole Rio de Janeiro seine berühmten Strände wieder für Mannschaftssport geöffnet. Am Freitag trat ein Dekret in Kraft, das Bürgermeister Marcelo Crivella erlassen hatte.
Eine Ausnahme stellen die Wochenenden dar, an denen die Verbote für gemeinschaftliche Sportarten wie Beachvolleyball und Futevolei ebenso wie das Sonnenbaden im Sand von Copacabana oder Ipanema weiterhin gelten. Damit sollen allzu große Menschenansammlungen an den beliebtesten Strandtagen vermieden werden. Crivella hat angekündigt, den Verbleib am Strand wie beim Sonnen erst zu erlauben, wenn es eine Impfung gegen das Coronavirus gäbe.
Ein großer Teil des Lebens in Rio spielt sich im Freien ab. Vor allem am Wochenende ist es schwer, die "Cariocas", wie die Bewohner Rios heißen, dazu zu bewegen, zu Hause zu bleiben. Dann füllen sich für gewöhnlich Strände und Bars. Einige der am meisten frequentierten Gegenden der Stadt sollen deswegen Absperrungen bekommen.
Auch den touristischen Attraktionen von Rio ist seit Freitag mit eingeschränkter Kapazität und angemessener Distanz der Betrieb wieder erlaubt. Zuckerhut und Corcovado-Berg, auf dem die berühmte Christus-Statue von Rio steht, werden in der ersten Augusthälfte wieder öffnen.
Brasilien überschritt am Donnerstag die Zahl von zwei Millionen Corona-Infizierten und ist nach den USA am meisten vom Virus betroffen. Nach Daten der Regierung des Bundesstaates Rio de Janeiro verzeichnete die Stadt Rio bis Donnerstag 65.571 Infizierte, 7550 Patienten sind gestorben. Die Corona-Zahlen waren in den vergangenen Wochen zwar abgeflaut. Aber Experten warnen, dass eine neue Welle entstehen könnte.
Update, 17. Juli, 15.51 Uhr: Litauen verschärft Einreisebestimmungen für Bürger von Drittstaaten
Das baltische EU-Land Litauen hat wegen steigender Corona-Zahlen die Einreisebestimmungen für Bürger von Drittstaaten verschärft. Wer aus Ländern außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums, der Schweiz und Großbritannien einreist, muss sich künftig obligatorisch für 14 Tage in Selbstisolation begeben. Dies geht aus einer am Freitag in Vilnius veröffentlichten Anordnung von Gesundheitsminister Aurelijus Veryga hervor.
Die betroffenen Ausländer müssen sich demnach innerhalb von 24 Stunden nach Ankunft bei der nationalen Gesundheitsbehörde registrieren. Einreisende aus Ländern, die in der einmal wöchentlich aktualisierten Liste der Risikostaaten aufgeführt sind, müssen sich im selben Zeitraum auch an die Corona-Hotline oder eine andere Testeinrichtung wenden, um sich kostenpflichtig testen zu lassen.
Grund für den Schritt ist ein Coronavirus-Ausbruch bei einer Spedition. Bei dem Unternehmen in der zweitgrößten litauischen Stadt Kaunas waren rund 20 Personen positiv getestet worden. Bei den meisten davon handelt es sich um Usbeken, die Anfang Juli als Fernfahrer bei der Transportfirma anfingen.
Litauen verzeichnete bislang 1908 bestätigte Infektionen und 79 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Dabei wurden nach offiziellen Angaben zuletzt vermehrt neue Fälle aus dem Ausland importiert.
Update, 17. Juli, 15.22 Uhr: Weniger Verkehr in der Krise hat Luftqualität verbessert
Der geringere Autoverkehr in Städten während der Corona-Krise hat sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) stark auf die Belastung mit gesundheitsgefährdenden Stickoxiden ausgewirkt - auch wenn das an Messdaten nicht immer abzulesen war.
Wenn man meteorologische Einflüsse abtrenne, zeige sich für die Zeit vom 23. März bis zum 19. April in 48 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern eine Verbesserung der Luftqualität durch den Lockdown um etwa 30 Prozent für Stickoxide (NOx), teilte der DWD am Freitag mit.
Eine zu hohe Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) ist in vielen Städten der Grund für Diesel-Fahrverbote oder Geschwindigkeitsbegrenzungen. Neben Diesel-Abgasen nimmt auch das Wetter erheblichen Einfluss auf die Messwerte. Maßgeblich für den EU-Grenzwert ist allerdings der Jahresmittelwert, er darf 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft eigentlich nicht überschreiten. Im vergangenen Jahr lagen noch 25 Städte über diesem Grenzwert.
Der Wetterdienst hat mit Hilfe des Umweltbundesamts NOx-Daten aus den Jahren 2015 bis 2020 mit den ersten beiden vierwöchigen sogenannten Lockdown-Phasen in der Corona-Krise verglichen. In den ersten vier Wochen bis 19. April nahmen die Stickoxid-Konzentrationen an Werktagen demnach um 31 plus/minus 8 Prozent gegenüber einem erwarteten Verlauf ohne Lockdown ab.
Bei Stickstoffdioxid, das besonders im Fokus steht, waren es 22 plus/minus 6 Prozent. In der zweiten Phase des Lockdowns waren die Minderungen bedingt durch die wieder zunehmende Verkehrsaktivität schwächer.
"Vor allem die beiden meteorologischen Parameter Wind und Temperatur beeinflussen die Konzentration der Stickoxide und damit der Luftqualität entscheidend", erklärte DWD-Experte Christian Plaß-Dülmer. "Die Crux war, dass allein aus den Konzentrationsverläufen der Lockdown-Effekt nicht herauslesbar war, da er durch die gleichzeitig sich umstellende Wetterlage quasi verschleiert wurde."
Update, 17. Juli, 15.19 Uhr: Corona-Regeln: Neuer "Tourismus-Wegweiser" vorgestellt
Damit sich Reisende besser auf die jeweiligen Corona-Regeln in den Bundesländern einstellen können, hat die Bundesregierung einen neuen digitalen "Tourismus-Wegweiser" vorgestellt. Neben allgemeinen Abstandsregelungen oder Vorgaben zu einer Mund-Nasen-Bedeckung wird auch aufgeführt, welche Beschränkungen es zu Gästezahlen bei Hotels und Campingplätzen gibt, ob und bis wann in den Ländern aktuell jeweils Kneipen öffnen dürfen oder wieviele Menschen an Kulturveranstaltungen teilnehmen dürfen. Hinweise gibt es auch zu Regeln bei Messen oder Kongressen. Insgesamt gibt es 45 Rubriken.
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, sagte am Freitag bei einer digitalen Konferenz, der Wegweiser solle für mehr Transparenz und Sicherheit auf Reisen sorgen. Erstmalig würden die zum Teil komplexen Bestimmungen der Bundesländer "transparent" ausgewertet und dargestellt. Änderungen der jeweiligen Beschränkungen in den Urlaubsgebieten würden regelmäßig aktualisiert.
Die Tourismuswirtschaft gehört zu den Branchen, die in der Corona-Krise am härtesten betroffen ist. Die Bundesregierung hatte auch mit Blick auf die Tourismuswirtschaft vor kurzem zusätzliche Hilfen auf den Weg gebracht.
Experten gehen in einem Szenario davon aus, dass sich der Deutschland-Tourismus deutlich schneller und stärker erholt als der internationale Tourismus, wie Prof. Heinz-Dieter Quack, Leiter des "Kompetenzzentrums Tourismus" des Bundes sagte. Das internationale Geschäft sei dagegen von einer deutlich volatileren Entwicklung geprägt.
Die globalen Einreisebeschränkungen und Reisewarnungen, die in großen Teilen der Welt auch weiterhin gelten, hätten zu einem schwerwiegenden Einbruch geführt. Noch immer sei nicht sicher, wann das Vorkrisenniveau erreicht werden kann. Im realistischen Fall könne im Frühjahr 2021 die vollständige Normalisierung des Tourismus in Deutschland und im Herbst 2021 die des internationalen Tourismus beginnen.
Update, 17. Juli, 15.17 Uhr: Organisatoren: Alle Arenen auch für Olympia 2021 gesichert
Die Organisatoren der ins nächste Jahr verlegten Sommerspiele in Tokio können auch 2021 mit allen ursprünglich vorgesehenen Wettkampfstätten planen. Das bestätigte der Präsident des Organisationskomitees, Yoshiro Mori, am Freitag während der Generalversammlung des Internationalen Olympischen Komitees.
Auch das olympische Dorf wird im kommenden Jahr zur Verfügung stehen. Wegen der Pandemie hatten Japan und das IOC Ende März nach langem Zögern die Spiele verschoben. Sie sollen nun vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 stattfinden.
Ziel der Gastgeber ist es, die Kosten und weiteren Folgen der Verschiebung möglichst zu minimieren. "Einfachheit soll das Merkmal dieser Spieler sein", sagte Mori. Die Spiele würden wie kein Olympia zuvor sein, fügte der OK-Präsident hinzu.
Das Wettkampfprogramm werde grundsätzlich so bleiben, wie bereits für diesen Sommer geplant, sagte Geschäftsführer Toshiro Muto. In Tokio sollten ursprünglich 339 Wettbewerbe in 33 Sportarten ausgetragen werden.
Update, 17. Juli, 15.15 Uhr: EU-Kommission will Saisonarbeitskräfte besser schützen
Die EU-Kommission hat in der Corona-Krise zu einem besseren Schutz von Saisonarbeitskräften aufgerufen. Die Pandemie habe ein Schlaglicht auf die teils prekären Wohn- und Arbeitsbedingungen ausländischer Saisonarbeiter geworfen, die das Entstehen von Infektions-Hotspots begünstigten, sagte EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit am Donnerstag in Brüssel.
Hunderttausende Saisonarbeiter unterstützten jährlich wichtige Bereiche der europäischen Wirtschaft, etwa in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie. Aufgabe der EU-Mitgliedsländer sei es, sich um diese unerlässlichen, aber schutzlosen Arbeiter zu kümmern.
Die EU-Kommission rief die Mitgliedsländer dazu auf, angemessene Unterbringungs- und Gesundheitsstandards für Saisonkräfte zu gewährleisten und deren Einhaltung intensiver als bisher zu kontrollieren. Insbesondere kleineren Arbeitgebern müsse dabei praktische Hilfe gewährt werden.
Die EU-Kommission kündigte eine Studie zu den Hauptproblemen beim Einsatz von Saisonkräften an, einschließlich der Frage von Leiharbeit und Werkvertragsarbeitern. In einer Umfrage sollten außerdem besonders sensible Arbeitsbereiche identifiziert werden.
Update, 17. Juli, 15 Uhr: Niederländische Königsfamilie: Corona-Krise war nicht einfach
Die Corona-Krise ist auch für die niederländischen Prinzessinnen nicht leicht gewesen. Das räumten deren Eltern, König Willem-Alexander (53) und Königin Máxima (49), am Freitag beim traditionellen Fototermin zu Beginn der Sommerferien ein. Monatelang durften Amalia (16), Alexia (15) und Ariane (13) nicht zur Schule gehen, sondern mussten selbstständig lernen oder online dem Unterricht folgen
"Das war nicht einfach", sagte Máxima Reportern in Den Haag. Am Ende hätten sie sich daran gewöhnt. "Die Zeugnisse waren sehr gut." Vater Willem-Alexander fügte scherzend hinzu, er habe nie gedacht, dass seine Töchter jemals "die Schule vermissen würden".
Kronprinzessin Amalia will nach dem Abitur nächstes Jahr erst einmal nicht studieren, sondern erst "die Welt sehen". Konkrete Pläne gebe es noch nicht, sagten ihre Eltern. Amalia wird im Dezember 17 Jahre alt und im nächsten Sommer das Gymnasium verlassen.
Auch das Leben des Königspaares war erheblich eingeschränkt von der Corona-Krise. Gleich zu Beginn der Pandemie mussten Willem-Alexander und Máxima im März kurze Zeit in Quarantäne verbringen nach der Rückkehr vom Staatsbesuch in Indonesien. Mehrere Besuche - darunter auch nach Deutschland - wurden abgesagt. Trotz strenger Sicherheitsmaßnahmen absolvierte das Paar zahlreiche Auftritte im eigenen Land, um vor allem Hilfs- und Pflegekräfte zu unterstützen.
Für Máxima war es nach ihren eigenen Worten eine große Beruhigung, dass ihre Mutter aus Argentinien in den vergangenen Monaten bei ihnen gewohnt hatte. "Ich kann mir nicht vorstellen, in was für einem Stress ich gewesen wäre, wenn sie während des Lockdowns in Buenos Aires gewesen wäre."
Die Familie posierte für das traditionelle Foto im Garten des Den Haager Palastes. Sie hatte sich bei der Wahl ihrer Kleidung farblich abgestimmt: Die Mädchen trugen Sommerkleider in Himmelblau und Weiß, Máxima zeigte sich in einem weißen Anzug und Willem-Alexander in einem hellblauen Jackett.
Update, 17. Juli, 14.31 Uhr: Italiens Mafia nutzt Geldmangel der Firmen in der Krise
In Italien nehmen Mafia-Organisationen in der Corona-Krise verstärkt auch mittlere und große Unternehmen ins Visier ihrer Aktivität. Davor haben die Ermittler der Anti-Mafia-Behörde DIA in ihrem Halbjahresbericht an das Parlament in Rom gewarnt. Die Liquiditätskrise in großen Teilen der Wirtschaft des Mittelmeerlandes biete den kriminellen Banden Betätigungsfelder, um illegale, etwa mit Drogen und Glücksspiel erworbene Gelder in legale Kreisläufe einzuschleusen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Mafia-Clans den in Not geratenen Firmen vermehrt Kredite und andere Formen der Unterstützung anbieten. Dies gelte zunächst in ihren angestammten Regionen im Süden und für eher kleinere Firmen. Die mit Mafia-Geld ausgestatten Unternehmen könnten Wettbewerbsvorteile zur Verdrängung der Konkurrenz nutzen. Es sei zudem nicht unwahrscheinlich, dass auch mittlere bis große Unternehmen in der Krise Mafia-Gelder einsetzen könnten.
Auf mittlere und längere Sicht wollen die kriminellen Organisationen aus Italien mit ihren Finanzspritzen sogar international aktiv werden, wie es in dem Bericht heißt. Es gebe ein Szenario, wonach "die Mafia - insbesondere die 'Ndrangheta - noch stärker als 'global Player' auftreten will, der zuverlässig und effektiv ist". Der neue DIA-Bericht enthält eigentlich Zahlen für das zweite Halbjahr 2019. Doch die Spezialpolizei fügte extra einen aktuellen Teil zu Covid-19 hinzu.
Die Ermittler weisen darauf hin, dass Italiens Wirtschaft schon vor der Corona-Krise angeschlagen war. Die Veränderungen im Vorgehen der Mafia seien schon 2019 sichtbar. Nun dürften sie sich beschleunigen.
Update, 17. Juli, 13.51 Uhr: Keine Hinweise auf Cyber-Spionage bei Corona-Forschern in Deutschland
In Deutschland haben die Sicherheitsbehörden seit Beginn der Corona-Krise keine staatlichen Cyber-Angriffe auf mit der Pandemie befasste Forschungsinstitute und Firmen festgestellt. Wie der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, am Freitag in Berlin mitteilte, hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz Pharma-Unternehmen, die zu Covid-19 forschen, bereits vor einiger Zeit in allgemeiner Form auf die Möglichkeit entsprechender Bestrebungen von Hackern hingewiesen.
Britische Behörden werfen Hackern vor, im Auftrag Moskaus weltweit Cyber-Spionage bei Impfstoff-Forschern zu betreiben. Laut einer Mitteilung des britischen Zentrums für Cyber-Sicherheit NCSC (National Cyber Security Centre) vom Donnerstag versucht eine Hacker-Gruppe, die unter dem Namen "APT29" oder auch "Cozy Bear" und "The Dukes" bekannt ist, seit Beginn der Coronavirus-Pandemie unter anderem von Organisationen in der Forschung und Entwicklung von Impfstoffen "wertvolle Daten" zu stehlen.
Die Gruppe operiere "beinahe sicher" als Teil von russischen Geheimdiensten, hieß es in einer NCSC-Mitteilung. Diese Einschätzung werde auch von Behörden in den USA und Kanada geteilt.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, man stehe dazu mit den britischen Behörden in Kontakt. Die Bundesregierung habe dazu aber keine eigenen Erkenntnisse.
Update, 17. Juli, 13.45 Uhr: Pisa-Studie wegen Coronavirus verschoben
Die kommenden zwei Pisa-Studien werden aufgrund der Corona-Krise um ein Jahr verschoben.
"Die nächsten Tests finden nicht 2021, sondern 2022 statt", teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Freitag mit.
Die Ergebnisse werden dann im Dezember 2023 veröffentlicht. Auch die darauffolgende PISA-Studie soll sich um ein Jahr verzögern. Mit ihren Ergebnissen ist laut OECD 2026 zu rechnen.
Die Pisa-Studie ist die größte internationale Schulleistungsvergleichsstudie. Seit dem Jahr 2000 werden dafür alle drei Jahre weltweit Hunderttausende Schüler im Alter von 15 Jahren in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet.
Update, 17. Juli, 13.40 Uhr: Tschechien führt wieder Maskenpflicht in östlicher Region ein
Tschechien führt in der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien die erst vor zweieinhalb Wochen abgeschaffte Maskenpflicht wieder ein.
In Innenräumen wie Geschäften und in öffentlichen Verkehrsmitteln müsse dort eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, teilte Gesundheitsminister Adam Vojtech am Freitag mit.
Bei Besuchen in Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen seien Masken mit mindestens der Schutzklasse FFP2 erforderlich. Zudem müssen demnach Veranstaltungen mit hundert oder mehr Teilnehmern abgesagt werden. Bars und Restaurants müssen nachts geschlossen bleiben. In der betroffenen Region um die Stadt Ostrava (Mährisch-Ostrau) leben rund 1,2 Millionen Menschen.
Landesweit war die Maskenpflicht am 1. Juli nach mehr als drei Monaten aufgehoben worden. Doch in der Industrieregion Mährisch-Schlesien stiegen die Corona-Fallzahlen zuletzt wieder deutlich an.
Um dort die Ausbreitung unter Bergleuten unter Kontrolle zu bringen, stellten die staatlichen Steinkohlebergwerke vor gut zwei Wochen ihren Betrieb vorübergehend ein.
Update, 17. Juli, 12.50 Uhr: Ministerium: Erneute Corona-Beschränkungen in Teheran
Wegen des dramatischen Anstiegs der Fallzahlen sollen in der iranischen Hauptstadt Teheran schon an diesem Wochenende wieder Corona-Beschränkungen eingeführt werden.
Das gab ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag bekannt. Unter anderem sollen ab Samstag ein Drittel der Beamten von zuhause arbeiten.
Außerdem wurden Veranstaltungen und Versammlungen wieder verboten und die beliebten Cafes und Teehäuser wieder geschlossen. Auch im Sportbereich sollen nur noch die Spiele der ersten Liga stattfinden, so das Ministerium nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.
Nach den Lockerungen Ende Mai wurden die Corona-Vorschriften und besonders die Maskenpflicht im Iran größtenteils nicht mehr ernst genommen. Dies führte zu einem Anstieg der Fallzahlen in dem Land. Zuletzt gab es binnen 24 Stunden mehr als 180 Corona-Tote und fast 2400 Neuinfizierte.
Damit lag die Zahl der registrierten Todesopfer am Freitag nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei 13 791, die der Infizierten bei 269 440.
Update, 17. Juli, 12.25 Uhr: Abu Dhabi startet entscheidende Testphase für Corona-Impfstoff
Im Emirat Abu Dhabi hat die entscheidende Phase der Erprobung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus begonnen.
"Die dritte Phase ist die letzte, bevor die Herstellung des Impfstoffes genehmigt wird", sagte der Präsident der Gesundheitsbehörde, Abdullah bin Mohammed al-Hamed, in einem am Freitag veröffentlichten Video.
Der Impfstoff soll nach Behördenangaben in den kommenden sechs Monaten an bis zu 15 000 Menschen getestet werden.
Das Mittel des chinesischen Pharmaunternehmens Sinopharm basiere auf abgetöteten Coronaviren, hieß es bereits in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung des arabischen Gesundheitsunternehmens G42 aus Abu Dhabi. Die Vereinigten Arabischen Emiraten seien der bevorzugte Partner für die Kooperation gewesen, da hier mehr als 200 Nationalitäten lebten, was Forschung über mehrere ethnische Gruppen hinweg erlaube. In den Emiraten sind nach Behördenangaben noch mehr als 8000 aktive Corona-Infektionen bekannt.
Phase III der klinischen Tests folge demnach auf die erfolgreich durchgeführten Phasen I und II von Sinopharm in China, bei denen 100 Prozent der Testpersonen Antikörper gebildet hätten, so G42.
Die Suche nach einem Corona-Impfstoff läuft weltweit auf Hochtouren. Derzeit es rund um den Globus mehr als 150 Projekte, um ein solches Mittel zu finden. Mehr als 20 potenzielle Impfstoffe werden nach WHO-Angaben bereits am Menschen getestet, aber nur ganz wenige sind ähnlich weit wie das Phase III-Projekt in Abu Dhabi.
Update, 17. Juli, 11.50 Uhr: Corona-Infizierte in Rumänien dürfen wieder isoliert werden
Mit einem neuen Gesetz können in Rumänien Menschen mit ansteckenden Krankheiten zur Isolation in Krankenhäusern oder zu Hause verpflichtet werden.
Inmitten einer neu ansteigenden Kurve der Corona-Infektionen hat das Parlament die Regelung im Eilverfahren am späten Donnerstagabend beschlossen.
Zuvor hatte das Verfassungsgericht beanstandet, dass für eine Isolation dieser Patienten jede rechtliche Grundlage fehle.
Personen mit Verdacht auf eine Infektion mit Sars-CoV-2 dürfen für maximal 48 Stunden isoliert werden. Nach entsprechenden Tests entscheidet der Arzt über die Einweisung in ein Krankenhaus oder über ein Gebot der Isolation zu Hause. Zuwiderhandelnden drohen Bußgelder.
Update, 17. Juli, 11.20 Uhr: Tschechien hat "prinzipielles Problem" mit Coronahilfen-Verteilung
Kurz vor dem EU-Gipfel zu den Corona-Hilfen hat der tschechische Regierungschef Andrej Babis nachdrücklich Änderungen beim geplanten Verteilschlüssel gefordert.
"Ich habe damit ein prinzipielles Problem", sagte der Gründer der populistischen Partei ANO am Freitag der Agentur CTK. Er forderte, dass der erwartete Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im jeweiligen Land entscheidend sein müsse. Es geht um 750 Milliarden Euro, mit denen die EU die Folgen der Corona-Krise abmildern will.
Prag stellt sich seit Längerem gegen die Arbeitslosenquote als ein Hauptkriterium. Hintergrund ist, dass Tschechien im Mai nach Angaben von Eurostat mit 2,4 Prozent die niedrigste saisonbereinigte Arbeitslosigkeit in der gesamten EU hatte.
Anders als Ungarn wehrt sich Tschechien nicht gegen eine Verknüpfung der Vergabekriterien mit der Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit. "Das betrifft uns nicht, wir haben damit kein Problem", sagte Babis.
Was den neuen EU-Haushaltsplan für die nächsten sieben Jahre angeht, so kritisierte der Regierungschef, dass 30 Prozent der Strukturförderungen an Klimaschutzmaßnahmen gebunden sein sollen. Er forderte mehr Flexibilität. "Das Virus hat uns gezeigt, dass wir zuallererst unser Gesundheitswesen reformieren müssen", sagte Babis.
Update, 17. Juli, 10.50 Uhr: Von der Leyen warnt vor Gipfel-Debakel: Die ganze Welt beobachtet uns
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat vor einem Scheitern des EU-Sondergipfels über das Milliarden-Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise gewarnt.
"Die ganze Welt beobachtet Europa - ob wir in der Lage sind, gemeinsam aufzustehen und diese Corona-bedingte Wirtschaftskrise zu überwinden", sagte von der Leyen kurz vor Beginn der Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs.
Auch die Menschen in Europa erwarteten eine Lösung, denn es seien ihre Arbeitsplätze, die gefährdet seien. "Sie sind dem Risiko des Virus nach wie vor ausgesetzt und wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben."
Es stehe bei den Verhandlungen viel auf dem Spiel, sagte von der Leyen. "Der Tag heute ist von unglaublicher Wichtigkeit."
Bei dem Sondergipfel in Brüssel geht es konkret um den Vorschlag der EU-Kommission, 750 Milliarden Euro an den Finanzmärkten aufzunehmen und das Geld dann in ein Konjunktur- und Investitionsprogramm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise zu stecken. Zudem ist eine Einigung über den kommenden siebenjährigen EU-Finanzrahmen nötig.
Der Gipfel ist für zwei Tage angesetzt. Es ist das erste Mal seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie, dass sich die EU-Staats- und Regierungschefs wieder persönlich in Brüssel treffen.
Update, 17. Juli, 10.40 Uhr: Tönnies-Fabrik startet wieder, BIGFM-Moderatorin stinksauer
Wegen des massiven Corona-Ausbruchs beim Tönnies-Fleischunternehmen stand das Stammwerk im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück für vier Wochen still.
Seit Donnerstag läuft der Betrieb wieder, was BigFM-Radiomoderatorin Lola Weippert auf die Palme brachte.
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Update, 17. Juli, 10.25 Uhr: Merkel fordert große Kompromissbereitschaft für EU-Coronahilfen
Kanzlerin Angela Merkel hat die Erwartungen an eine rasche Entscheidung über das milliardenschwere EU-Wiederaufbaupaket in der Corona-Krise gedämpft.
Alle würden mit sehr viel Elan in die Beratungen gehen, sagte Merkel am Freitag in Brüssel bei ihrem Eintreffen zu den Beratungen auf dem EU-Sondergipfel über das Paket.
"Aber ich muss sagen, dass die Unterschiede doch noch sehr, sehr groß sind und ich deshalb noch nicht voraussagen kann, ob wir bei diesem Mal schon zu einem Ergebnis kommen."
"Wünschenswert wäre es. Dennoch muss man ja auch der Realität ins Auge sehen", ergänzte die Kanzlerin. Es bedürfe "wirklich großer Kompromissbereitschaft aller, damit wir etwas hinbekommen, was für Europa gut ist. Was für die Menschen in Europa gut ist angesichts dieser Pandemie. Und was auch eine entsprechende Antwort ist auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die wir haben."
Sie erwarte deswegen "sehr, sehr schwere Verhandlungen".
Deutschland werde sich gemeinsam mit Frankreich in die Verhandlungen einbringen, um Ratspräsident Charles Michel "wirklich hilfreich unter die Arme zu greifen. Und dann müssen wir jetzt einfach hart arbeiten", sagte Merkel.
Der Kanzlerin kommt in den Verhandlungen eine Vermittlerrolle zu, Deutschland führt seit dem 1. Juli den Vorsitz der 27 EU-Länder. Es geht in Brüssel um den 750-Milliarden-Euro-Plan gegen die Corona-Krise. Geklärt werden soll zugleich der nächste siebenjährige EU-Finanzrahmen im Umfang von mehr als einer Billion Euro.
Update, 17. Juli, 10.10 Uhr: Studie: Großteil der Corona-Fälle in Wuhan blieb unentdeckt
Während des Corona-Ausbruchs in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ist laut einer neuen Studie ein Großteil der Fälle unentdeckt geblieben.
Die Untersuchung chinesischer Wissenschaftler, die in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass in der ersten akuten Phase zwischen dem 1. Januar und dem 8. März bis zu 87 Prozent der Infektionen unter dem Radar geblieben sein könnten.
Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher, indem sie mit statistischen und epidemiologischen Modellen den Ausbruch in Wuhan rekonstruierten.
uvor waren bereits andere internationale Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass viele Sars-CoV-2-Infektionen nicht erkannt werden, etwa, weil Infizierte nur schwache oder keine Symptome haben.
In Wuhan, wo die Pandemie weltweit zuerst ausgebrochen war, wurden rund 50 000 Infektionen und knapp 4000 Tote gemeldet. Seit Monaten werden aus der zentralchinesischen Stadt keine aktiven Infektionsträger mehr gemeldet.
Im Juni wurden bei zweiwöchigen Massentests von fast zehn Millionen Bürgern nur noch 300 asymptomatische Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger entdeckt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Ingesamt hat China die Pandemie weitgehend unter Kontrolle gebracht. Es gibt kaum noch neue Infektionen.
Update, 17. Juli, 9.50 Uhr: Ratschef mahnt die EU-Staaten zur Einigung auf Corona-Plan
EU-Ratspräsident Charles Michel hat die Staats- und Regierungschefs zum Kompromiss im Streit über den Milliardenplan gegen die Corona-Krise aufgerufen.
"Obwohl es schwierig ist, bin ich davon überzeugt, dass es mit politischem Mut möglich ist, eine Einigung zu erreichen", sagte Michel am Freitag kurz vor einem EU-Sondergipfel in Brüssel.
Obwohl man versucht habe, das Treffen sehr gut vorzubereiten, werde es nicht leicht. "Denn es geht hier nicht nur um Geld, es geht um Menschen, um die europäische Zukunft und um unsere Einheit", sagte der Belgier, der die Gipfelgespräche leitet.
Verhandelt wird über einen Corona-Aufbauplan im Umfang von 750 Milliarden Euro und den nächsten siebenjährigen Finanzrahmen der Europäischen Union im Volumen von mehr als 1000 Milliarden.
Die 750 Milliarden Euro sollen im Namen der EU als Schulden aufgenommen werden. Davon sollen 500 Milliarden Euro als Zuschüsse an die EU-Staaten gehen, 250 Milliarden als Kredite. Umstritten ist jedoch das Prinzip der Zuschüsse - die Summen, die Maßstäbe zur Verteilung und die Kontrolle der Verwendung.
Update, 17. Juli, 9.40 Uhr: British Airways legt Boeing-747-Flotte vorzeitig still
Die Fluggesellschaft British Airways legt ihre komplette Boeing-747-Flotte mit sofortiger Wirkung vorzeitig wegen der Coronavirus-Krise still. Die Airline war bislang der größte Betreiber der 747-400.
Eigentlich sollten die 31 Jumbo-Jets, die als Kerosinfresser gelten, erst im Jahr 2024 aus dem Verkehr gezogen werden. Die Pandemie habe jedoch schnellere Maßnahmen notwendig gemacht, teilte das britische Unternehmen am Freitag in London mit.
"Wegen des durch die Covid-19-Pandemie verursachten Rückgangs des Reiseverkehrs ist es unwahrscheinlich, dass unsere "Königin der Lüfte" jemals wieder kommerzielle Dienste für British Airways anbieten wird", so die Airline. Sie hat die Maschinen seit 1989 genutzt und flog damit Ziele in China, den USA, Kanada und Afrika an.
In Zukunft werde man auch mit Blick auf den Klimaschutz verstärkt auf moderne, kraftstoffsparende Flugzeuge wie den Airbus A350 setzen.
Durch die Pandemie war der Flugverkehr in den vergangenen Monaten weltweit stark eingebrochen. Eine von der Regierung in London verhängte Quarantänepflicht für Einreisende machte den Airlines zusätzlich zu schaffen. Sie wurde inzwischen für Reisende aus mehr als 70 Staaten und Überseegebieten aufgehoben. Großbritannien ist das am stärksten von der Coronavirus-Krise betroffene Land in Europa.
Update, 17. Juli, 9.35 Uhr: Corona-Krise drückt Verkaufszahlen beim Sportwagenbauer Porsche
Der wochenlange Stillstand in den Autohäusern wirkt sich auch bei Porsche spürbar auf die Verkaufszahlen aus.
Knapp 117 000 Fahrzeuge lieferte der Sportwagenbauer im ersten Halbjahr 2020 weltweit an Kunden aus. Das waren zwölf Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres, wie Porsche am Freitag mitteilte.
Verglichen mit anderen Herstellern ist der Rückgang damit allerdings noch recht moderat.
Vor allem auf dem heimischen Markt büßte Porsche kräftig ein. In Deutschland gingen die Auslieferungen um 25 Prozent zurück. In Europa insgesamt lag das Minus bei 18 Prozent. In den USA, dem zweitgrößten Einzelmarkt, waren es 20 Prozent. "Ausschlaggebend war der Monat April, in dem nahezu alle Porsche-Zentren in diesen Märkten noch geschlossen hatten", sagte Vertriebsvorstand Detlev von Platen.
"Hinzu kam ein sehr starkes zweites Quartal in 2019 als Vergleichszeitraum."
Vor allem in Asien sieht von Platen schon wieder eine positive Tendenz. In China, wo Porsche weltweit die meisten seiner Autos verkauft, zog der Markt bereits wieder so an, dass für das Halbjahr lediglich ein Minus von sieben Prozent bei den Auslieferungen unter dem Strich steht.
Auch in Europa entspanne sich die Lage seit Mai. Normalität bestehe aber noch nicht wieder.
Update, 17. Juli, 8.50 Uhr: Erneut Corona-Rekord in USA: Mehr als 77 000 neue Fälle in 24 Stunden
Mit rund 77 300 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA einen neuen Höchststand erreicht.
Damit wird der bisherige Rekord von 67 800 neuen Fällen binnen 24 Stunden vom 10. Juli überschritten, wie aus den jüngsten Zahlen auf der Webseite der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Freitagmorgen (MESZ) hervorgeht.
In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich demnach bislang mehr als 3,5 Millionen Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert.
Rund 138 000 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.
Die Zahl der Neuansteckungen in den USA ist seit Mitte Juni im Zuge der Lockerungen der Corona-Auflagen dramatisch gestiegen - vor allem im Süden und Westen des Landes. Zahlreiche Bundesstaaten haben daher die phasenweise Wiedereröffnung der Wirtschaft gebremst, pausiert oder Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen zurückgenommen.
Update, 17. Juli, 8.10 Uhr: Corona-Krise brockt Cathay Pacific Milliardenverlust ein
Die Corona-Krise hat die asiatische Fluggesellschaft Cathay Pacific im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen gerissen.
Unter dem Strich rechnet die Airline mit einem Verlust von 9,9 Milliarden Hongkong-Dollar (1,1 Mrd Euro) nach 1,3 Milliarden Gewinn ein Jahr zuvor, wie sie am Freitag in Hongkong mitteilte. Das Geschäft des Unternehmens, das sich auf Langstreckenflüge spezialisiert hat, läuft nur sehr langsam wieder an.
Im Juni lag das Passagieraufkommen mit 27 106 Fluggästen nur bei rund einem Prozent des Vorjahreswerts. Im August sollen höchstens zehn Prozent der Flüge wieder stattfinden.
"Das Umfeld für den internationalen Luftverkehr bleibt unglaublich unsicher angesichts der Reisebeschränkungen und Quarantäne-Regeln, die rund um den Globus weiterhin gelten", sagte Cathay-Manager Ronald Lam. Es gebe keine deutlichen Zeichen für baldige Verbesserungen. Die Gesellschaft hat deshalb 2,4 Milliarden Hongkong-Dollar abgeschrieben, vor allem auf 16 Flugzeuge, die vor Sommer 2021 kaum wieder eingesetzt werden dürften.
Angesichts der schwierigen Lage hat die Regierung in Hongkong bereits ein Rettungspaket geschnürt, durch das Cathay Pacific insgesamt 39 Milliarden Hongkong-Dollar an frischem Kapital und Krediten zufließen sollen. Die Aktionäre haben dem Vorhaben in dieser Woche zugestimmt.
Der weitgehende Stopp weltweiter Flüge im Zuge der Corona-Pandemie hat Cathay wie anderen Fluggesellschaften auch große Probleme gebracht. Langstreckenflüge sind von den Reisebeschränkungen besonders betroffen.
Die Krise werde die Branche grundlegend verändern, sagte Manager Lam nun.
Update, 17. Juli, 7.40 Uhr: Tausende Bahn- und Flugkunden verärgert
Nichts fliegt mehr, und dem Geld fürs Ticket muss man monatelang hinterherlaufen: Der Corona-Zusammenbruch strapaziert Flugpassagiere. Doch nicht nur bei ihnen wächst der Ärger.
Annullierte Flüge und abgesagte Bahnfahrten in der Corona-Krise lassen die Zahl der Kundenbeschwerden in die Höhe schnellen.
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Update, 17. Juli, 7.18 Uhr: Zoo mit Tieren aus Legosteinen: Warum machen die das?
Nach monatelanger, weltweiter Abriegelung öffnen die Zoos nun nach und nach ihre Tore. In Texas kam ein Tierpark auf eine kuriose Idee, um Besucher anzulocken und gleichzeitig den nötigen Schutz zu gewährleisten.
Langsam eröffnen die Parks und Zoos in Amerika wieder. Doch viele Menschen sind noch sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, sich an öffentlichen Plätzen zu versammeln.
Ein Zoo in San Antonio überlegte, wie er trotzdem mehr Menschen anziehen könnte. Die Betreiber beschlossen, einen Künstler zu engagieren, damit dieser lebensgroße Nachbildungen einiger Tiere aus Legosteinen installierte.
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Update, 17. Juli, 7 Uhr: Autobauer Daimler mit Milliardenverlust
Der Autobauer Daimler hat im zweiten Quartal in der Corona-Krise trotz eines operativen Milliardenverlusts nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet.
Der Verlust vor Zinsen und Steuern lag bei 1,68 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen am Donnerstagabend nach Börsenschluss auf Basis vorläufiger Zahlen in Stuttgart mitteilte.
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Update, 17. Juli, 5.30 Uhr: Pfandhäuser mit deutlich rückläufigen Zahlen
Pfandleihhäuser in Deutschland haben während der ersten Monate der Corona-Krise niedrigere Verpfändungszahlen registriert als davor. Das teilte der Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes mit.
Die bankähnlichen Pfandleihhäuser gelten als systemrelevant und durften auch während der Corona-Krise öffnen. Dennoch sei nicht mehr verpfändet worden als vor der Pandemie.
Im Gegenteil: "Es fand kein Konsum statt, also sagten sich die Leute 'Ich löse mein Pfand wieder aus' ", erklärte Wolfgang Schedl, Geschäftsführer des Zentralverbands. In der Folge sei es zu erhöhten Auslösungszahlen gekommen, während für neue Kredite weniger Pfänder gestellt wurden.
Nachdem die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zurückgefahren wurden, habe sich dieser Trend dem Verband zufolge wieder umgekehrt.
"Wir erleben seit geraumer Zeit wieder einen leichten Anstieg bei den Verpfändungen, weil sich eben jetzt schon die Auswirkungen wie Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit bemerkbar machen", berichtete Schedl. Der Konsum steige wieder an, die Zahl der Verpfändungen ebenfalls.
Der Zentralverband mit Sitz in Stuttgart ist der Branchenverband der privaten Pfandkreditbetriebe in Deutschland. Er wurde 1950 gegründet und vertritt etwa 150 Unternehmen, die bundesweit mehr als 250 Filialen betreiben.
Update, 17. Juli, 4.50 Uhr: Städtetag: Corona-Einschränkungen sehr eng begrenzen
Der Deutsche Städtetag hat den Beschluss von Bund und Ländern begrüßt, künftig zielgenauer auf lokale Ausbrüche der Corona-Pandemie zu reagieren.
"Notwendige Schutzmaßnahmen und vor allem Bewegungseinschränkungen müssen aber zeitlich und räumlich sehr eng begrenzt werden", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.
"In jedem Fall bedeuten sie für die Bürgerinnen und Bürger Einschnitte in ihr tägliches Leben und schränken Grundrechte ein. Deshalb ist es gut, wenn wir möglichst ortsgenau, flexibel und wirksam handeln können, um Infektionsketten zu unterbrechen."
Nach dem Beschluss von Bund und Ländern soll es Ausreisesperren geben können, wenn die Zahl der Infektionen in dem betroffenen Gebiet weiter steigt oder es keine Gewissheit gibt, dass die Infektionsketten unterbrochen sind. Diese Maßnahmen sollen zielgerichtet sein und müssen sich nicht auf einen gesamten Landkreis oder eine ganze kreisfreie Stadt beziehen.
Jung, der zugleich Leipziger Oberbürgermeister ist, sagte: "Alles was uns hilft, einen lokalen Corona-Ausbruch schnell und sehr zielgenau unter Kontrolle zu bringen, ist sinnvoll." Niemand wisse zum jetzigen Zeitpunkt, wo der nächste Corona-Hotspot entstehe.
"In solch einem Fall brauchen wir vor allem vor Ort sehr schnell ausreichend Testkapazitäten. Wer nachweislich negativ getestet ist, sollte sich auch wieder frei bewegen können. Wo umfassend getestet wird, können solche Beschränkungen hoffentlich schon nach wenigen Tagen wieder aufgehoben werden."
Sichergestellt werden müsse auch, dass Mobilitätseinschränkungen kontrollierbar sind. "Hier ist neben kommunalen Ordnungskräften auch Unterstützung von Sicherheitskräften der Polizei gefragt. Dazu müssen sich Länder und Kommunen eng abstimmen."
Update, 17. Juli, 4.30 Uhr: Luxemburgs Regierungschef erwartet Durchbruch beim EU-Corona-Plan und lobt Angela Merkel
Vor dem EU-Gipfel hat sich der luxemburgische Regierungschef Xavier Bettel zuversichtlich gezeigt, dass sich die EU-Staaten in den nächsten Tagen auf den geplanten Corona-Aufbauplan einigen.
"Es gibt sehr viele Fragen, wo wir uns nähern müssen", sagte Bettel in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen werden." Er nannte einen Zeitraum bis Ende Juli.
Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Freitag und Samstag über ein Konjunktur- und Investitionsprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro gegen die Rezession und über den siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen für die Jahre bis 2027. Erwartet werden schwierige Verhandlungen.
Bettel appellierte an alle Beteiligten, sich aufeinander zuzubewegen. "Jeder muss ein bisschen Wasser in seinen Wein schütten", sagte der Ministerpräsident. Bei der Auszahlung der Hilfsmittel aus dem 750-Milliarden-Programm müsse es Regeln und Kontrollen geben und "keinen Blankoscheck".
Doch dürften die Vorgaben nicht übertrieben sein: "Man soll das nicht verwechseln. Hier ist die Antwort auf eine Krise. Es kann nicht sein, dass wir Bedingungen machen, wo fast eine Troika wieder kommt, wo wir dann neue Regeln machen", sagte Bettel und spielte damit auf die Kredithilfen in der Eurokrise an.
Großes Lob hatte der Ministerpräsident für Bundeskanzlerin Angela Merkel und die deutsche Ratspräsidentschaft: "Ich vertraue sehr viel der Frau Merkel, der Frau Bundeskanzlerin." Sie sei die richtige Person am rechten Platz. "Die Erfahrung, aber auch die Person, das Können der Person beruhigt mich."
Update, 17. Juli, 4 Uhr: Rolle rückwärts: Israels Regierung führt Corona-Schutzmaßnahmen wieder ein
Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen hat die israelische Regierung in der Nacht zum Freitag eine Reihe von Schutzmaßnahmen wieder eingeführt.
Unter anderem wurden Versammlungen von mehr als zehn Personen in geschlossenen Räumen und mehr als 20 Personen im Freien verboten. Ob sich dies auch auf Religionsgemeinschaften bezieht, konnte vorerst nicht geklärt werden, wie unter anderem die "Times of Israel" berichtete.
Ministerien schließen für den Publikumsverkehr, Kontakte sind demnach nur noch Online möglich.
Zu den Lockdown-Maßnahmen am Wochenende gehört die Schließung einer Reihe von Geschäften, mit Ausnahme wichtiger Dienstleister wie etwa Apotheken oder Supermärkte. Zudem werden Fitnessstudios geschlossen, während Restaurants nur noch Essen zum Mitnehmen oder zur Lieferung nach Hause anbieten dürfen.
Die Maßnahmen treten nach Medienberichten an diesem Freitagnachmittag in Kraft. Ab Freitag kommender Woche sollen auch die Strände gesperrt werden.
Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Benny Gantz wollten demnach erst am Wochenende über mögliche Schließungen von Schulen und Lehranstalten beraten.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus war zuvor in Israel auf ein Rekordhoch gestiegen. Dem Gesundheitsministerium zufolge waren am Mittwoch 1780 Fälle gemeldet worden. Getestet wurden an dem Tag 25 997 Menschen, die Ansteckungsquote war mit rund sieben Prozent ebenfalls so hoch wie nie zuvor.
Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.
Update, 17. Juli, 1.40 Uhr: USA verlängern Kreuzfahrt-Verbot bis Ende September, Georgias Gouverneur will Maskenpflicht verhindern
Angesichts der erneuten Corona-Eskalation in den Vereinigten Staaten bleiben Kreuzfahrten von US-Häfen aus noch länger tabu.
Die Gesundheitsbehörde CDC verlängerte ihre "No Sail Order" am Donnerstag (Ortszeit) bis Ende September.
Als Grund gibt die Behörde die beispiellose Art der Covid-19-Pandemie und das hohe Risiko von Virusausbrüchen auf Kreuzfahrten an. Die Branche war durch massenhafte Infektionen an Bord einiger Schiffe schon früh negativ in die Schlagzeilen geraten.
Der Verband CLIA, in dem alle großen Anbieter vertreten sind, hatte im Juni angekündigt, dass die Branche ihre pandemiebedingte Auszeit freiwillig bis Mitte September verlängert.
Indes hat der Gouverneur des südlichen US-Bundesstaats Georgia, Brian Kemp, gegen eine von der Großstadt Atlanta verordnete Maskenpflicht geklagt.
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Update, 17. Juli, 1 Uhr: Mehr als zwei Millionen Corona-Infizierte in Brasilien
Mehr als zwei Millionen Menschen haben sich in Brasilien seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das ging aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília am Donnerstag (Ortszeit) hervor.
Im größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas starben bisher über 76 000 Menschen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19. Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet.
Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.
Präsident Jair Bolsonaro, der sich nach eigener Aussage selbst infiziert hat, hatte das Coronavirus als "kleine Grippe" verharmlost und wollte keine Maßnahmen zur Eindämmung treffen.
Nachdem Gouverneure und Bürgermeister Einschränkungen erlassen hatten, wurden diese vielerorts inzwischen wieder gelockert. So erlaubte etwa Rio de Janeiros Bürgermeister Marcelo Crivella am Donnerstag die Wiederöffnung touristischer Attraktionen und die Wiederaufnahme von Mannschaftssportarten am Strand von Freitag an.
Update, 17. Juli, 0.30 Uhr: Angst vor der zweiten Welle: New York verschärft Restaurant-Regeln
Aus Sorge vor einer erneuten Corona-Welle in der Millionenmetropole New York verschärft der Staat nun die Regeln für Restaurants.
Gouverneur Andrew Cuomo erließ am Donnerstag neue Vorschriften, nach denen Restaurants und Bars im Staat "nur Leuten Alkohol servieren dürfen, die auch Essen bestellen", wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag hieß.
Auch dürften alkoholische Getränke nur sitzenden Gästen verkauft werden, die sich im Mindestabstand zu anderen Gästen befänden.
Zudem würden Restaurants in New York City, die drei Mal wegen der Verletzung von Abstands- oder Maskenpflichten auffielen, rigoros geschlossen, teilte die Regierung in New York mit. "Unverschämte Verstöße" können sogar schon vorher zum sofortigen Verlust der Alkoholgenehmigung oder zur Schließung führen.
"Darüber hinaus werden Name und Standort jeder Einrichtung, der von der staatlichen Alkoholbehörde Vergehen vorgeworfen wird, veröffentlicht und wöchentlich aktualisiert."
Hinter den neuen Regularien steckt die Angst der New Yorker Regierung vor einer zweiten Welle in der Corona-Pandemie. New York hatte im März strikte Ausgangsbeschränkungen erlassen und galt wochenlang mit bis zu 900 Toten pro Tag als Epizentrum der Krise.
Mittlerweile ist die Zahl der Neuinfektionen trotz einiger Lockerungen zwar auf einem stabilen und niedrigen Niveau, doch die Entwicklung in vielen anderen Teilen der USA ist mit täglich neuen Rekorden bei den Infektionszahlen besorgniserregend.
Update, 16. Juli, 23 Uhr: Corona-Boom bei Netflix ebbt ab, Anleger enttäuscht
Beim Online-Videodienst Netflix lässt der coronabedingte Kundenansturm nach. Im zweiten Quartal kamen unterm Strich 10,1 Millionen Bezahlabos dazu, wie der Streaming-Marktführer am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.
Damit übertraf Netflix zwar seine eigene Prognose, dennoch kamen die Zahlen an der Wall Street schlecht an. Anleger reagierten enttäuscht, zumal auch der Ausblick auf das laufende Vierteljahr nicht überzeugen konnte.
Die Aktie stürzte nachbörslich zunächst um mehr als zehn Prozent ab.
Im Vorquartal hatten die Corona-Krise und Serienhits wie "Tiger King" dem Videodienst einen Boom mit 15,8 Millionen neuen Kunden beschert. Nun flachte das Wachstum jedoch deutlich ab, auch weil die ganz großen Blockbuster-Produktionen diesmal fehlten. Dabei stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um starke 25 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar und der Gewinn um weit mehr als das Doppelte auf 720 Millionen Dollar (632 Mio. Euro).
Ende Juni brachte es Netflix weltweit insgesamt auf knapp 193 Millionen bezahlte Mitgliedschaften.
Update, 16. Juli, 22.10 Uhr: Republikanischer Gouverneur kritisiert Trumps Krisenmanagement
Das Krisenmanagement von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Pandemie gerät auch in seiner Republikanischen Partei in die Kritik. Der Gouverneur des Bundesstaats Maryland, Larry Hogan, warf Trump in einem Gastbeitrag in der "Washington Post" (Donnerstag) vor, nicht schnell genug auf die Bedrohung reagiert zu haben.
"So viele landesweite Maßnahmen hätten in diesen frühen Tagen ergriffen werden können, wurden es aber nicht", schrieb Logan. "Statt seinen eigenen Gesundheitsexperten zuzuhören, redete und twitterte der Präsident wie ein Mann, dem es mehr um die Ankurbelung des Aktienmarktes oder seine Wiederwahlpläne ging."
Hogan ist auch Vorsitzender der Nationalen Vereinigung der Gouverneure der 50 US-Bundesstaaten. Hogan kritisierte, Trump habe im März fälschlicherweise behauptet, jeder, der einen Test brauche, könne einen bekommen. Zur selben Zeit hätten Gouverneure um Hilfe beim Testen gebeten. Im April habe Trump dann die Verantwortung für Tests an die Gouverneure abgeschoben. "Es war hoffnungslos, auf ihn zu warten", schrieb Logan. "Den Gouverneuren wurde gesagt, dass wir auf uns allein gestellt seien."
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, nannte Hogans Aussagen am Donnerstag "bemerkenswert". Sie sagte, der Gouverneur habe Trump noch im April für Fortschritte beim Testen gedankt. Trumps Reaktion auf das Coronavirus sei "historisch" gewesen.
Die USA verzeichneten am Mittwoch nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität (JHU) mehr als 66.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Am Vortag war die Zahl mit mehr als 67.000 auf einen neuen Höchststand gestiegen. Seit Beginn der Pandemie wurden in den USA nach JHU-Angaben mehr als 3,5 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Knapp 138.000 Menschen kamen infolge einer Covid-19-Erkrankung ums Leben. Am Mittwoch wurden von den Forschern der JHU mehr als 940 neue Todesfälle in den USA verzeichnet.
Update, 16. Juli, 20.30 Uhr: Corona-Krise trifft Entwicklungsländer besonders hart
Experten sorgen sich um die großen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie gerade für Länder mit sich entwickelnden Volkswirtschaften.
Diese Länder "müssen möglicherweise anfangen, grundsätzlich über ein anderes Wachstumsmodell nachzudenken", sagte die leitende Direktorin des Weltwirtschaftsforums (WEF), Saadia Zahidi, am Donnerstag während einer Online-Diskussionsrunde. "Möglicherweise können sie sich nicht auf das auf Herstellung basierende Wachstumsmodell verlassen, mit dem andere Teile der Welt ihre Volkswirtschaften ausgebaut und den Lebensstandard ihrer Bürger verbessert haben."
Sie würden nach etwas anderem schauen müssen.Für Industriestaaten gebe es Wege aus der Krise, sagte Zahidi. Ein neuer Fokus könne für sie etwa die "green economy" sein.
Für Länder wie China mit einem großen Binnenmarkt und riesigen Produktionskapazitäten stünden die Zeichen gut.
Update, 16. Juli, 17.30 Uhr: Niederlande planen Corona-App im September
Die Niederlande wollen zum September eine Corona-App zur Warnung vor Infektionen landesweit einführen. Der "Corona-Melder" werde zur Zeit noch getestet, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Den Haag mit. Mit der App sollen Menschen gewarnt werden, wenn sie in den 14 Tagen zuvor Kontakt zu infizierten Personen hatten.
Die Nutzung des Dienstes solle freiwillig und gratis sein, teilte das Ministerium mit. Persönliche Daten sollen demnach nicht gespeichert werden. Vor der Einführung werde es noch zwei regionale Tests geben. Außerdem müsse die Datenschutzbehörde noch zustimmen.
"Wir müssen alles tun, um eine zweite Corona-Welle zu verhindern", schreibt Gesundheitsminister Hugo de Jonge (42) in einem Brief an das Parlament. "Je mehr Leute die App runterladen, desto besser. Der Deich, der die zweite Welle fernhalten kann, sind wir alle gemeinsam."
Update, 16. Juli, 17.20 Uhr: Russische Hacker sollen Impfstoff-Forscher ins Visier genommen haben
Britische Behörden werfen Hackern vor, im Auftrag Moskaus weltweit Cyber-Spionage bei Impfstoff-Forschern zu betreiben. Das geht aus einer Mitteilung des britischen Zentrums für Cyber-Sicherheit NCSC (National Cyber Security Centre) von Donnerstag hervor.
Demnach versucht eine Hacker-Gruppe, die unter dem Namen "APT29" oder auch "Cozy Bear" und "the Dukes" bekannt ist, seit Beginn der Coronavirus-Pandemie unter anderem von Organisationen in der Forschung und Entwicklung von Impfstoffen "wertvolle Daten" zu stehlen. Die Gruppe operiere "beinahe sicher" als Teil von russischen Geheimdiensten, hieß es in einer NCSC-Mitteilung. Diese Einschätzung werde auch von Behörden in den USA und Kanada geteilt.
Der britische Außenminister Dominic Raab (46) verurteilte die angeblichen Cyber-Attacken. «Es ist vollkommen inakzeptabel, dass russische Geheimdienste diejenigen angreifen, die daran arbeiten, die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen», sagte Raab einer Mitteilung zufolge. Er rief Moskau auf, die Spionageaktivitäten zu beenden.
Update, 16. Juli, 17 Uhr: England rechnet vorerst mit Nations-League-Spielen ohne Publikum
Der englische Fußballverband geht davon aus, dass die Spiele des Nationalteams in der Nations League wegen der Coronavirus-Pandemie vorerst ohne Zuschauer stattfinden werden. "In absehbarer Zukunft" seien alle Partien hinter verschlossenen Türen geplant, teilte die Football Association am Donnerstag mit. Englands Heimspiele sollen demnach im Wembley-Stadion in London stattfinden.
Zum ersten Mal in diesem Jahr werde das Team von Trainer Gareth Southgate (49) am 8. Oktober in der traditionellen Heimspielstätte auflaufen - bei einem Freundschaftsspiel gegen Wales. In der Nations League trifft England in der Gruppe A2 auf Belgien, Dänemark und Island. Das Länderspieljahr beginnt für die Three Lions mit einem Duell in Island am 5. September.
Update, 16. Juli, 16.20 Uhr: Tönnies schlachtet zum Auftakt etwa 8000 Schweine
Der Fleischverarbeiter Tönnies hat am Tag der Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs in Rheda-Wiedenbrück etwa 8000 Schweine geschlachtet. "Das ist das Maximale, was eine Schicht schaffen kann", sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Tönnies schlachtet am Hauptsitz in Ostwestfalen im Normalbetrieb pro Tag je nach Marktlage zwischen 20.000 und 25.000 Schweine. 30.000 sind von den Behörden genehmigt. Durch den Produktionsstopp in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb nach einem Corona-Ausbruch hatte sich ein Stau bei den Schweinemästern gebildet.
Die Schlachtungen hätten am frühen Donnerstagmorgen unter den von den Behörden genehmigten Hygiene-Bedingungen begonnen, sagte der Sprecher. Für den nächsten Produktionsschritt, die Zerlegung der Schweine, haben die Behörden aber noch kein grünes Licht gegeben.
Experten und Gutachter waren dazu am Donnerstag im Werk unterwegs, um sich die Bedingungen anzuschauen. Ein Ergebnis war zunächst nicht bekannt. "Wir veröffentlichen keine Zwischenergebnisse", sagte der Sprecher des Kreises Gütersloh, Jan Focken.
Am Mittwoch hatten die Behörden ein seit Mitte Juni geltendes Schlachtverbot aufgehoben. Am Freitag soll ein Probelauf bei der Zerlegung unter Aufsicht der Behörden starten.
Update, 16. Juli, 16.15 Uhr: Erstmals Direktübertragung aus dem Amphitheater von Epidauros
Erstmals wird eine Vorstellung aus dem monumentalen Amphitheater von Epidauros in Griechenland im Internet gestreamt. Weltweit werden Zuschauer am 25. Juli die Gelegenheit haben, die antike Tragödie "Die Perser" zu sehen.
Damit solle den Menschen, die wegen der Coronapandemie dieses Jahr Griechenland nicht besuchen können, die Gelegenheit gegeben werden, die einmalige Atmosphäre des Theaters zu genießen, teilte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis (52) im Staatsfernsehen am Donnerstag mit. "Diese erste Live-Übertragung in der Geschichte ist für mich ein Meilenstein", sagte der Premier.
Die Übertragung mit englischen Untertiteln soll am 25. Juli um 20Uhr (MESZ) starten.
Update, 16. Juli, 16.10 Uhr: Bordelle werben mit Tag der offenen Tür für Wiedereröffnung
Deutschlandweit haben Bordelle mit einem Tag der offenen Tür auf ihre schwierige Lage wegen der Corona-Krise aufmerksam gemacht. Die Einrichtungen für erotische Dienstleistungen könnten nach Überzeugung der Organisatoren unter Einhaltung strenger Hygieneregeln wieder öffnen.
Laura, Mitbetreiberin von "Lauras Girls" in Karlsruhe sagte am Donnerstag, sie müsse spätestens im September wieder öffnen, um wirtschaftlich überleben zu können. Ihren vollständigen Namen nennt die Unternehmerin nicht. Ihr Haus sei seit dem 14. März geschlossen. Durch die Schließung der konzessionierten Einrichtungen werde die Prostitution wieder in den illegalen Bereich gedrängt. "Die Kontrolle geht verloren."
Die Unternehmerin forderte die Politik zu Gesprächen auf. Bisher habe man keine Reaktion aus der Politik gesehen. "Wir werden nicht gehört."
Update, 16. Juli, 16.05 Uhr: Drägerwerk erweitert Produktionskapazität für Schutzmasken
Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk erweitert im Zuge der Corona-Krise seine Produktionskapazität für Schutzmasken. Zudem baut das Unternehmen in Großbritannien eine Produktion für die Lieferung von Atemschutzmasken für die britische Regierung auf, wie Drägerwerk am Donnerstag in Lübeck mitteilte.
Da der Konzern im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie den Zuschlag für die Lieferung von FFP3-Masken erhalten habe, werde er eine entsprechende Maskenproduktion aufbauen, hieß es weiter. Die Lieferung soll 2020 beginnen und sich bis Ende 2021 erstrecken. Drägerwerk erhofft sich daraus einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro.
Die Produktion in Großbritannien soll zusätzlich zu dem bereits bestehenden Produktionsverbund in Schweden und Südafrika sowie den ebenfalls neuen Standorten in Frankreich und den USA erfolgen. Für die Erweiterung der dann fünf Produktionsstandorte rechnet Drägerwerk im Geschäftsjahr 2020 mit Investitionen in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags.
Update, 16. Juli, 16 Uhr: Corona-Krise: Jobsorgen dämpfen Kauflust der Verbraucher
Angesichts der Corona-Krise machen sich immer mehr Verbraucher Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Das könnte zum Problem für eine Erholung der Konjunktur werden, wie aus einer am Donnerstag gemeinsam von Institut der Deutschen Wirtschaft (IW), der New Yorker Denkfabrik The Conference Board und dem Marktforschungsunternehmen Nielsen veröffentlichten Studie hervorgeht.
"Die Corona-Krise hat die Verbraucher in Deutschland in Schockstarre versetzt", fasste das arbeitgebernahe Kölner Wirtschaftsinstitut die Ergebnisse der Umfrage zusammen. Vor allem die Einschätzung der eigenen Beschäftigungsperspektiven in den kommenden zwölf Monaten sei "geradezu implodiert".
Die Angst um den Job dämpft der Umfrage zufolge die Konsumneigung bei vielen Bundesbürgern. Nur noch 40 Prozent der befragten Verbraucher gaben im zweiten Quartal an, dass derzeit eine gute Zeit für Anschaffungen sei.
Eine Rückkehr zu früheren Konsumniveaus sei deshalb durch die Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens allein nicht zu erwarten, urteilten die Wirtschaftsexperten. Dazu seien vor allem positive Signale auf dem Arbeitsmarkt und eine zügige Rückkehr auf einen spürbaren Wachstumspfad nötig.
Update, 16. Juli, 15.50 Uhr: Israelische El Al setzt Passagierflüge weiter aus
Die angeschlagene israelische Fluggesellschaft El Al setzt ihre Passagierflüge einen weiteren Monat bis Ende August aus. Da das Einreiseverbot nach Israel weiter gelte und international auch für Israelis in der Corona-Krise Einreisebeschränkungen verhängt worden seien, sei derzeit keine Wiederaufnahme des El-Al-Flugbetriebs abzusehen, schrieb Vorstandschef Gonen Usischkin am Donnerstag in einer Mitteilung an die Beschäftigten.
Seit Israel im März wegen der Coronavirus-Ausbreitung die Grenzen geschlossen hat, sind bereits nahezu alle Passagiermaschinen der Linie am Boden geblieben.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Mitte Juni noch den 1. August als Datum für die "Öffnung des Himmels" genannt. Geplant war, dass ab dem Tag zunächst der Flugbetrieb zwischen Israel, Griechenland und Zypern wiederaufgenommen werden sollte, wenn es die Corona-Zahlen zulassen. Allerdings waren in Israel zuletzt wiederholt Rekordwerte an Neuinfektionen registriert worden.
El-Al-Vorstandschef Usischkin teilte zugleich mit, dass das Unternehmen sich mit dem Dachverband der Gewerkschaften (Histadrut) auf Sparmaßnahmen verständigt habe. Diese sind Voraussetzung für ein staatliches Rettungspaket. Usischkin sprach von einem bedeutsamen Schritt auf dem Weg zur Sicherung der Zukunft des Unternehmens.
El Al ist die größte Fluglinie Israels. Die Corona-Krise hat der ohnehin angeschlagenen Airline schwer zugesetzt. Viele der insgesamt etwa 6000 Mitarbeiter sind in unbezahlter Freistellung.
Update, 16. Juli, 15.04 Uhr: Rund 1,3 Millionen neue Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA
Die Coronavirus-Pandemie wirkt sich weiterhin merklich auf den Arbeitsmarkt in den USA aus. In der Woche bis einschließlich 11. Juli stellten erneut 1,3 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte.
Damit gab es nur rund 10.000 Anträge weniger als in der Vorwoche. Die anhaltend hohe Zahl zeigt, dass sich die größte Volkswirtschaft der Welt trotz Lockerungen der Corona-Auflagen immer noch in einer schweren Krise befindet. Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider.
Experten rechnen für 2020 mit einer Rezession und befürchten, dass die Arbeitslosenquote auch Ende des Jahres noch bei knapp 10 Prozent liegen könnte. Zuletzt war die Arbeitslosenquote von 13,3 Prozent im Mai auf 11,1 Prozent im Juni gesunken. Die Statistik beruhte allerdings nur auf Daten, die bis zur Mitte des Monats erhoben worden waren.
Mögliche Auswirkungen der jüngsten dramatischen Zuspitzung der Corona-Pandemie spiegelten sich darin daher noch nicht wider: Mehrere Bundesstaaten insbesondere im Süden und Westen des Landes haben erneut Beschränkungen für Bars, Fitnesszentren und andere Geschäfte erlassen, was sich negativ auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt haben dürfte.
Update, 16. Juli, 14.56 Uhr: sraels Regierung plant Wochenend-Lockdowns
Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen erwägt die israelische Regierung Medienberichten zufolge, mit Lockdowns an Wochenenden eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Nach Informationen der Nachrichtenseite "ynet" sind zudem Versammlungsbeschränkungen geplant. Im Freien dürften demnach nur noch bis zu 20 Menschen zusammenkommen, in geschlossenen Räumen zehn.
Ferner sei die Schließung von Fitnessstudios vorgesehen, Restaurants werde die Bewirtung an Tischen untersagt. Das Kabinett wollte am Donnerstagabend zusammenkommen, um über weitere Schritte zu entscheiden.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus war zuvor in Israel auf ein Rekordhoch gestiegen. Dem Gesundheitsministerium zufolge waren am Mittwoch 1780 Fälle gemeldet worden. Getestet wurden an dem Tag 25.997 Menschen, die Ansteckungsquote war mit rund sieben Prozent ebenfalls so hoch wie nie zuvor.
Update, 16. Juli, 14.10 Uhr: Bund und Länder einig bei lokalen Beschränkungen nach Corona-Ausbruch
Bund und Länder wollen künftig zielgenauer auf lokale Ausbrüche der Corona-Pandemie reagieren. Ein- und Ausreisesperren soll es geben können, wenn die Zahl der Infektionen weiter steigt oder es keine Gewissheit gibt, dass die Infektionsketten bereits unterbrochen sind, heißt es in einem Beschluss von Kanzleramtschef Helge Braun und der Staatskanzleichefs der Länder vom Donnerstag.
"Diese Maßnahmen sollen zielgerichtet erfolgen und müssen sich nicht auf den gesamten Landkreis bzw. die gesamte kreisfreie Stadt beziehen (...)."
Zuvor hatten sich schon die Gesundheitsminister der Bundesländer darauf verständigt, künftig lokalere Beschränkungen bei Corona-Ausbrüchen auszusprechen. Mehr dazu lest ihr >>>hier.
Update, 16. Juli, 13.58 Uhr: Gesundheitsminister erwägen Corona-Tests für Rückkehrer
Die Gesundheitsminister der Bundesländer erwägen strengere Regeln für Rückkehrer aus stark vom Coronavirus betroffenen Staaten. Nach derzeitiger Rechtslage müssen diese Menschen in Deutschland zunächst in 14-tägige häusliche Quarantäne. Im Gespräch sind nun zusätzlich unter anderem gezielte Corona-Tests.
"Ganz zufrieden bin ich mit der jetzigen Lösung nicht", sagte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Ressortchefin Dilek Kalayci (SPD), am Donnerstag nach einer Schalte mit ihren Ressortkollegen der Deutschen Presse-Agentur. Bei der Umsetzung der Quarantäneregel sei bei den Menschen sehr viel Eigenverantwortung gefragt.
"Meine Befürchtung ist aber, dass sich Rückkehrer nicht daran halten", so Kalayci. "Deshalb haben wir verabredet, zum Beispiel über zielgerichtete Testungen dieses Personenkreises zu sprechen." Beratungen dazu seien bei einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern am kommenden Mittwoch (22. Juli) geplant.
Momentan gilt die Quarantänepflicht für Rückkehrer oder Einreisende aus Staaten außerhalb der EU und des europäischen Wirtschaftsraums. Auch der EU-Staat Luxemburg ist wegen eines starken Anstiegs der Corona-Infektionen derzeit betroffen.
Zuletzt hatten ungezügelte Sauf-Partys von Urlaubern ohne Maske und Abstand auf Mallorca für Schlagzeilen gesorgt. Spanien gilt indes nicht als Risikogebiet.
Update, 16. Juli, 13.19 Uhr: Viel Polizei am «Ballermann» nach Zwangsschließung von Lokalen
Nach der Zwangsschließung von Lokalen am "Ballermann" in Folge von Partys ohne Maske und Sicherheitsabstand wacht die Polizei der spanischen Urlaubsinsel nun über die Einhaltung. Am Donnerstagmittag herrschte im betroffenen Herzstück der vor allem bei deutschen Touristen beliebten Feiermeile an der "Bier-" und "Schinkenstraße" gähnende Leere. Neben Polizisten waren dort nur wenige Menschen zu sehen.
Alle Lokale, die normalerweise oft schon mittags voll sind, waren zu. Das galt auch für die vom Dekret der Regionalregierung ebenfalls betroffene Party-Straße Punta Ballena in der Briten-Hochburg Magaluf westlich der Insel-Hauptstadt Palma.
Die Anordnung war am Mittwoch in Kraft getreten und gilt zunächst für zwei Monate. Der balearische Tourismusminister Iago Negueruela erklärte, sowohl eine Verkürzung als auch eine Verlängerung der Zwangsschließungen seien je nach Verhalten der Menschen nicht auszuschließen.
Seine Aussagen über die sogenannten "Sauftouristen" waren am Donnerstag auf den Titelseiten vieler Regionalblätter zu sehen: "Wir wollen diese Touristen nicht. Sie sollen nicht kommen."
Das Verhalten einiger weniger Urlauber und Lokalbesitzer dürfe nicht die riesigen Anstrengungen der Menschen auf den Balearen im Kampf gegen die Pandemie aufs Spiel setzen, so der Minister.
Er bezog sich auf Fotos und Videoaufnahmen, die gezeigt hatten, wie Hunderte - mutmaßlich Touristen aus Deutschland und Großbritannien - am Wochenende an der Playa de Palma sowie in Magaluf getrunken, getanzt und gefeiert hatten. Sie waren unterwegs, ohne Schutzmaske zu tragen und ohne den in ganz Spanien vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern einzuhalten.
Update, 16. Juli, 12.30 Uhr: Frankreich zieht Maskenpflicht für Geschäfte vor
Die von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigte Maskenpflicht für öffentliche geschlossene Räume soll bereits von kommender Woche an gelten. Dazu sei eine Verordnung geplant, sagte Regierungschef Jean Castex am Donnerstag im französischen Senat - dies ist das Oberhaus des Parlaments. Die Neuregelung betrifft insbesondere Geschäfte.
Macron hatte in einem TV-Interview am Dienstag in Aussicht gestellt, dass die Maskenpflicht vom 1. August an gelten könnte. "Ich habe gehört und verstanden, dass diese Fristsetzung verspätet erschien und einige Fragen hervorrief", sagte Castex. In Frankreich wird - wie auch in anderen Ländern - eine zweite Welle der Covid-19-Pandemie befürchtet. Ein präziser Termin für die Verordnung blieb zunächst offen.
In Frankreich gilt bisher in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht. Läden oder andere Einrichtungen können selbst entscheiden, ob die Menschen eine Maske tragen müssen. In zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist dies zum Beispiel vorgeschrieben.
Führende Wissenschaftler hatten am Wochenende eine Maskenpflicht in öffentlichen geschlossenen Räumen gefordert. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bei einem Paris-Besuch grundsätzlich positiv auf Macrons Vorstoß reagiert. "Masken - Alltagsmasken - können einen Unterschied machen", so Spahn am Dienstag.
Behörden in Frankreich warnten bereits vor einem Anstieg der Corona-Fälle - wenn auch auf niedrigem Niveau. Frankreich ist von der Corona-Krise mit rund 30.000 Toten hart getroffen. In der nordwestfranzösischen Stadt Laval und fünf anderen Kommunen des Départements Mayenne gilt bereits eine Maskenpflicht für geschlossene öffentliche Räume, wie die örtliche Präfektur mitteilte. In dem Verwaltungsbezirk gibt es überdurchschnittlich viele neue Corona-Fälle.
Update, 16. Juli, 12.23 Uhr: Bundesrechnungshof sieht in Corona-Haushalt Verstoß gegen Grundgesetz
Die zur Finanzierung des Corona-Konjunkturpakets aufgenommenen Schulden des Bundes verletzen nach Ansicht des Bundesrechnungshofs die Verfassung. "Die zusätzliche Verschuldung im zweiten Nachtragshaushalt war objektiv nicht notwendig", sagte Rechnungshof-Präsident Kay Scheller dem "Spiegel".
Eigentlich sei das nötige Geld im Haushalt bereits vorhanden - in milliardenschweren Rücklagen und Sonderfonds, die trotz Krise nicht angetastet würden.
"Das entspricht nicht den Regeln des Grundgesetzes", sagte Scheller. "Dafür eine angebliche Notlage festzustellen verletzt aus meiner Sicht die Schuldenbremse des Grundgesetzes nach Artikel 115." Die Haushaltsgrundsätze Jährlichkeit, Klarheit und Wahrheit seien nicht eingehalten worden.
Unter Jährlichkeit versteht man die Pflicht der öffentlichen Verwaltung, den jeweiligen Haushalt innerhalb des Kalenderjahrs zu beschließen.
Der Bundestag hatte wegen der Corona-Krise zwei Nachtragshaushalte beschlossen, so dass der Bund in diesem Jahr insgesamt 217,8 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen darf. Der zweite, vom Rechnungshof kritisierte Nachtragshaushalt hat ein Volumen von 61,8 Milliarden Euro. Mit dem zusätzlichen Geld sollen vor allem Maßnahmen finanziert werden, die Konsum und Wirtschaft wieder ankurbeln sollen.
Update, 16. Juli, 12.19 Uhr: EU will bei Seuchenbekämpfung enger zusammenarbeiten
In der Corona-Krise wollen die Staaten der Europäischen Union (EU) enger bei der Seuchenbekämpfung zusammenrücken.
So solle das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zu einer internationalen Instanz in der Seuchenbekämpfung werden, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Rande einer Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister am Donnerstag in Berlin.
"In der Krise haben wir erneut erfahren, dass wir als Europäer zusammenstehen müssen, um Gefahren abzuwehren", so Spahn.
Entwickelt werden sollten Strukturen, die Europa unabhängiger von der Produktion wichtiger Arzneimittel und Medizinprodukte etwa in China machten.
Update, 16. Juli, 11.56 Uhr: Erneut Runder Tisch zur Situation in der Fleischindustrie
Die Landesregierung beschäftigt sich erneut mit den Arbeits- und Lebensbedingungen in der Schlachtindustrie. Am Donnerstagnachmittag sei eine zweistündige Videokonferenz geplant, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Hannover.
Neben Ressortchef Bernd Althusmann und Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (beide CDU) nehmen auch Sozialministerin Carola Reimann und Umweltminister Olaf Lies (beide SPD) an der Runde teil. Auch Vertreter von Kommunen und der Schlachtindustrie sind beteiligt, darunter die Unternehmen PHW ("Wiesenhof") und Tönnies.
Bei der Konferenz geht es unter anderem um das Corona- Infektionsgeschehen in den Schlachthöfen. Gedacht sei an ein Melderegister, um im Infektionsfall schnell die Kontakte der Betroffenen nachvollziehen zu können.
In diesem Zusammenhang testete der Landkreis Vechta am Donnerstag Produktionsmitarbeiter eines Wiesenhof-Hähnchenschlachthofs in Lohne erneut auf eine Corona-Infektion.
Update, 16. Juli, 11.43 Uhr: Bürki über Corona-Fälle in der Schweiz: Problem wurde unterschätzt
Borussia Dortmunds Torhüter Roman Bürki ist überrascht von den weniger intensiven Corona-Einschränkungen in seiner Schweizer Heimat. In der Fußball-Super-League hatte es zuletzt mehrere Corona-Fälle gegeben.
"Es war eine Frage der Zeit, wenn man keine regelmäßigen Tests macht. Ich ging eigentlich davon aus, dass sich auch in der Schweiz jeder einem Test unterziehen muss, bevor die Liga wieder startet. Und weil vielerorts keine Maskenpflicht gilt, ist man als Sportler im Normalfall ja noch vorsichtiger", sagte der BVB-Profi der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
"Ich kenne die Regularien für die Spieler in der Schweiz nicht im Detail. Wir trugen bei Dortmund die Masken im Bus, wir trugen sie auf der Ersatzbank, wir waren bis zur Ankunft im eigenen Haus maskiert. Ohne diese strengen Regeln hätten wir gar nicht spielen dürfen", sagte der 29-Jährige.
"Wir hatten nach dem Re-Start keinen einzigen positiven Test. Und in der Schweiz sitzen bereits wieder Zuschauer in den Stadien. Ich habe das Gefühl, dass hier das Problem unterschätzt worden ist", meinte Bürki.
Update, 16. Juli, 11.09 Uhr: Gesundheitsminister für lokale Beschränkungen nach Corona-Ausbruch
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich auf zielgenauere, lokale Beschränkungen in Regionen mit einem starkem Corona-Ausbruch verständigt. Lokale Ausreisesperren könnten dabei "ein geeignetes Mittel" sein, heißt es in einem Papier der Gesundheitsministerkonferenz vom Donnerstag, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Minister empfehlen den Regierungschefs der Länder, künftig kleinere örtliche Einheiten bei einem Ausbruch einzuschränken. "Die Abriegelung ganzer Bezirke zum Beispiel in Hamburg oder Berlin ist nicht möglich", heißt es in dem Papier. Es dürfe bei solchen Maßnahmen keinen Automatismus geben: "Entscheidungen müssen vor Ort flexibel von den zuständigen Behörden getroffen werden."
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte bereits zielgenauere Lösungen für Corona-Hotspots angeregt. Am Donnerstagvormittag waren dazu Beratungen zwischen Bund und Ländern geplant. Eine Reihe von Ministerpräsidenten hatte es vorher abgelehnt, Ausreiseverbote für ganze Landkreise auszusprechen.
Die Gesundheitsminister räumten ein, dass die Umsetzung und Kontrolle solcher lokalen und zeitlich eng begrenzten Ausreisesperren problematisch sein könnten. Wichtig sei daher eine Einbindung des Bundesinnenministeriums sowie gegebenenfalls der Innenministerkonferenz, um hier praktikable Lösungen zu finden.
Update, 16. Juli, 10.59 Uhr: Familie aus den USA scheitert mit Eilantrag gegen Corona-Quarantäne
Das Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag gegen die 14-tägige Corona-Quarantäne für Einreisende aus Staaten wie den USA zurückgewiesen. Die Entscheidung fiel am 18. Juni, wurde aber erst am Donnerstag in Karlsruhe veröffentlicht. (Az. 1 BvQ 69/20)
Geklagt hatte eine Familie mit drei Kindern, die eigentlich in den USA lebt. Der Vater hat außerdem ein Unternehmen und einen Wohnsitz in Hamburg. Bei Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa im März war die Familie in Amerika. Anfang Juni wollten alle fünf gemeinsam nach Deutschland reisen. Noch vor dem Abflug beantragten sie beim Hamburger Verwaltungsgericht, gegen die angeordnete Quarantänepflicht verstoßen zu dürfen. Das Gericht, das die Vorschrift in der Hamburger Corona-Verordnung für rechtswidrig hielt, gab dem Antrag statt.
Die Familie kam am 9. Juni an und durfte sich einige Tage frei bewegen - bis das Oberverwaltungsgericht sie auf Beschwerde der Hansestadt wieder zum Einhalten der Quarantäne verpflichtete.
Zur Stellungnahme blieben dem Anwalt der Familie nicht einmal zwei Stunden Zeit. Das halten die Verfassungsrichter für fragwürdig. Diese rechtlichen Fragen könnten aber nicht im Eilverfahren geklärt werden, heißt es in dem Beschluss.
Auf die Schnelle wogen die Richter lediglich die jeweiligen Nachteile gegeneinander auf - im Ergebnis zulasten der Familie: Bei einer möglichen Infektion gehe von den Einreisenden das Risiko einer unentdeckten und schwer kontrollierbaren Weiterverbreitung der Krankheit aus. Auf der anderen Seite würden sie nur noch fünf Tage in ihrer Freiheit beschränkt. Diese Zeit könnten sie noch durch ein negative Testergebnis verkürzen. Der Eilantrag hatte deshalb keinen Erfolg.
Update, 16. Juli, 10.46 Uhr: Britischer Corona-Impfstoff könnte doppelten Schutz bieten
Britische Forscher haben Medien zufolge Fortschritte bei einem Impfstoff gegen das Coronavirus gemacht. Das Mittel soll einen doppelten Schutz bieten, wie der britische "Telegraph" am Donnerstag berichtete.
Es regt demnach sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen an - beide sind für die Immunabwehr wichtig. Zuletzt hatten Studien gezeigt, dass die Anzahl von sogenannten neutralisierenden Antikörpern im Blut nach einer Infektion offenbar relativ schnell absinkt. Was das für eine mögliche Impfung bedeutet, ist zwar unklar, Experten hatten aber in diesem Kontext auf die Bedeutung von T-Zellen für die Langzeitimmunität hingewiesen.
Die Versuche von Wissenschaftlern der Universität Oxford wurden den Berichten zufolge an gesunden Erwachsenen in einer Phase I-Studie vorgenommen, die im April begonnen hat. Die renommierte Universität kooperiert mit dem Pharmakonzern AstraZeneca. Die Wissenschaftler wollten ihre Ergebnisse zum Vakzin ChAdOx1 nCoV-19 am Montag in der Medizin-Zeitschrift "The Lancet" veröffentlichen. Ob das Mittel tatsächlich vor einer Infektion schützt, wird momentan in einer Phase III-Studie an mehreren Tausend Freiwilligen in Brasilien getestet.
Dass der Impfstoff sowohl die Bildung von Antikörpern als auch von T-Zellen ankurbelt, "wird die Menschen hoffentlich schützen", zitierte der "Telegraph" einen nicht näher genannten Experten. Es sei ein wichtiger Schritt gelungen. "Aber wir müssen noch eine ganze Strecke zurücklegen." David Carpenter - Mitglied eines Ethik-Komitees, das die Studie genehmigte - sagte: Die Forscher "sind auf dem richtigen Weg".
International gibt es ein Rennen von Wissenschaftlern und Pharma-Unternehmen um einen Corona-Impfstoff. Der Impfstoff aus Oxford zählt zu den aussichtsreichen Kandidaten.
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte am Mittwochabend in einem Interview mit dem Fernsehsender ITV, dass er einen Impfstoff erst 2021 für wahrscheinlich halte. Erfolgversprechende Ansätze für Vakzine gebe es auch in anderen Ländern wie Deutschland und den USA.
Derzeit werden laut Weltgesundheitsorganisation mehr als 20 Impfstoffe in klinischen Studien an Menschen getestet. Bei einigen davon konnte bereits gezeigt werden, dass Probanden nach der Impfung Antikörper gegen Sars-CoV-2 entwickeln. Unklar ist aber, ob ein Geimpfter dann auch tatsächlich immun gegen eine Infektion mit dem Coronavirus ist.
Update, 16. Juli, 10.46 Uhr: Greenpeace landet mit Gleitschirmen auf Tönnies-Dach
Die Umweltorganisation Greenpeace hat am Donnerstag beim Schlachtkonzern Tönnies gegen die Arbeit der Fleischindustrie demonstriert. Am Morgen landeten nach Beobachtungen eines dpa-Reporters Aktivisten mit motorisierten Gleitschirmen auf dem Dach einer Halle des Werks.
Neben dem sich drehenden Firmenlogo von Tönnies an der Firmenzentrale in Rheda-Wiedenbrück und entrollten sie ein Banner mit dem Schriftzug "Schluss mit dem Schweinesystem".
Tönnies hatte am Donnerstagmorgen nach rund vierwöchiger Corona-Zwangspause an seinem Stammsitz wieder den Schlachtbetrieb aufnehmen dürfen.
Update, 16. Juli, 10.42 Uhr: Altmaier: Schwerste wirtschaftliche Delle seit dem Zweiten Weltkrieg
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat vor dem Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs am Freitag in Brüssel an die Einheit der Europäischen Union appelliert. Der Politiker bezeichnete die Corona-Wirtschaftskrise als "schwerste wirtschaftliche Delle" seit dem Zweiten Weltkrieg. Nur gemeinsam könne man diese bewältigen, sagte Altmaier am Donnerstag im RBB-Inforadio.
Altmaier versprach harte Verhandlungen beim anstehenden Treffen. Am Ende müsse man einerseits die Interessen der sogenannten "Sparsamen Vier" berücksichtigen. "Auf der anderen Seite können wir bestimmten Ländern in der EU nicht noch mehr Schulden zumuten, weil sie dann in einem Ausmaß überschuldet wären, das ihre Stabilität und ihre Vertrauenswürdigkeit auf den Geldmärkten gefährdet", sagte Altmaier.
Bei dem EU-Sondergipfel geht es unter anderem um den Vorschlag der EU-Kommission, 750 Milliarden Euro an den Finanzmärkten aufzunehmen und das Geld dann in ein Konjunktur- und Investitionsprogramm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise zu stecken. Nach Vorstellung der EU-Kommission sollen 500 Milliarden als Zuschüsse und 250 Milliarden als Kredite vergeben werden.
Widerstand gibt es vor allem aus den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Österreich - den "Sparsamen Vier". Sie lehnen hohe Zuschüsse ab und setzen stark auf Kredite.
Update, 16. Juli, 10.25 Uhr: Tokio mit Corona-Tagesrekord - Kontroverse um Reisekampagne
Japans Hauptstadt Tokio hat einen Rekord an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Die Stadtregierung bestätigte am Donnerstag 286 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden, wie der japanische Fernsehsender NHK berichtete.
Die Zahl der Infizierten war seit der Aufhebung des landesweiten Corona-Notstandes am 25. Mai wieder gestiegen. Japan hatte den Notstand aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei, hieß es damals. Die wieder steigende Zahl der Neuinfektionen schürt die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle.
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es in Japan bisher mehr als 23.700 bestätigte Infektionsfälle, rund 1000 Menschen sind bislang gestorben, wie der staatliche Sender NHK weiter meldete.
Als Problemzonen wurden unter anderem Tokios Nachtclubs identifiziert. Auch gibt es Berichte über Cluster in Theatern, Büros und Pflegeeinrichtungen. Es gibt die Sorge, dass die Infektionen von Tokio aus auch auf andere Regionen übergreifen könnten.
Vor diesem Hintergrund regt sich Widerstand gegen Pläne der Zentralregierung von Ministerpräsident Shinzo Abe, mit einer Förderkampagne die von der Pandemie schwer getroffene Tourismusindustrie zu unterstützen. Auch Tokios Gouverneurin Yuriko Koike äußerte Bedenken, ob das Subventionsprogramm nicht zu einer Ausbreitung des Virus und damit zur Belastung des Gesundheitssystems führen könnte.
Die sogenannte "Go To"-Reisekampagne soll am 22. Juli starten. Damit sollen bis zur Hälfte der Tourismusausgaben wie Beherbung und Transportkosten vom Staat bezuschusst werden. Es werden Rufe lauter, die Kampagne nochmal zu überdenken.
Der rechtskonservative Regierungschef Abe erklärte am Donnerstag jedoch, man werde Experten nach Möglichkeiten fragen, um die Initiative auf sichere Weise zu starten. Er will, dass die Bevölkerung wieder im eigenen Land reist und dabei Geld ausgibt, damit die Wirtschaft wieder angekurbelt wird.
Update, 16. Juli, 10.15 Uhr: Keine elektronische Anmeldung: 500 Euro Strafe auf Kreta
Mindestens zwei Passagiere eines Fluges aus Berlin, der am Donnerstag auf Kreta landete, mussten eine Strafe in Höhe von 500 Euro zahlen. Der Grund dafür war, dass sie kein Formular ausgefüllt hatten, mit dem sie lokalisiert werden können, solange sie sich in Griechenland aufhalten.
Die Betroffenen sagten Reportern am Flughafen von Heraklion, niemand hätte sie vor Antritt der Reise informiert, das sie dieses Formular ausfüllen müssen. Es war das erste Mal, dass die griechischen Behörden diese Geldstrafe verhängten. Bislang war es möglich, das Formular auch schriftlich nach der Ankunft an einem griechischen Flughafen auszufüllen. Eine Reaktion des Tourismusministeriums in Athen gab es zu nächst nicht.
Alle Urlauber, die auf dem Luftweg nach Griechenland kommen, müssen sich mindestens 24 Stunden vor der Ankunft elektronisch anmelden und angeben, wo sie vorher waren und wo sie sich in Griechenland aufhalten werden. Ein Algorithmus errechnet dann, ob und welche Reisende nach ihrer Ankunft einen Corona-Test machen müssen.
Urlauber, die auf dem Landweg kommen, können nur aus dem bulgarischen Kulata in Griechenland einreisen und müssen einen negativen Coronavirus-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Anderenfalls werden sie zurückgewiesen. Griechenland ist eines der EU-Länder mit den wenigsten Corona-Infektionen.
Update, 16. Juli, 10.03 Uhr: Spanien nahm Abschied von seinen 28.400 Corona-Toten
Im Beisein der EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und der gesamten Spitze der Europäischen Union hat sich Spanien von seinen mehr als 28.400 Corona-Toten verabschiedet. "Dieser Akt kann den Schmerz aber nicht lindern", sagte der spanische König Felipe VI. am Donnerstag vor den rund 400 Gästen auf dem Armería-Platz vor dem Königlichen Palast in Madrid.
Von der Leyen, Felipe, Königin Letizia, Kronprinzessin Leonor (14), Infantin Sofía (13), der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez und zahlreiche andere Teilnehmer der Trauerzeremonie legten zu den Klängen von Johannes Brahms ("Das Geistliche Lied") weiße Rosen an einer Votivflamme in der Mitte des Platzes nieder.
Mit dem Staatsakt wollte die Regierung nicht nur der Toten gedenken und sich beim Gesundheitspersonal bedanken, sondern auch die Verdienste der gesamten spanischen Gesellschaft in der "sehr schwierigen Zeit" der Pandemie und des strengen Lockdowns würdigen.
Neben von der Leyen reisten aus Brüssel auch EU-Ratschef Charles Michel und Parlamentspräsident David Sassoli an. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, waren ebenfalls unter den Teilnehmern, die alle Maske trugen.
Ungeachtet des großen Aufgebots an Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland nahmen die Betroffenen die Hauptrolle ein, wie die spanische Regierung versichert hatte. Vor König Felipe durften nur der Bruder eines in Madrid mit Covid-19 verstorbenen Journalisten sowie eine Krankenschwester aus Barcelona Reden halten. Die Zeremonie wurde nach gut 40 Minuten mit einer Schweigeminute abgeschlossen.
Update, 16. Juli, 9.37 Uhr: Australien: Höchste Arbeitslosenquote seit mehr als zwei Jahrzehnten
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitslosigkeit in Australien auf den höchsten Stand seit Ende 1998 getrieben. Die Arbeitslosenquote sei im Juni im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent gestiegen, teilte die australische Statistikbehörde (ABS) am Donnerstag in Canberra mit. 992 300 Menschen waren demnach arbeitslos - 69 300 mehr als im Monat davor.
Im März hatte die Arbeitslosenquote noch 5,2 Prozent betragen, im April 6,4 Prozent und im Mai 7,1 Prozent. Der australische Premierminister Scott Morrison betonte zudem, dass die tatsächliche Lage am Arbeitsmarkt noch schlechter sei, als es die Zahlen abbilden.
Die Zahl der Stellen stieg im Juni dagegen um rund 210 000 an. Im April und Mai war die Zahl noch jeweils kleiner geworden. "Die australische Wirtschaft wehrt sich", sagte Morrison. Die Stellenzahlen im kommenden Monat würden aber wahrscheinlich die Auswirkungen des zweiten Lockdowns in Melbourne zeigen.
Die zweitgrößte Stadt Australiens hatte erst Anfang Juni langsam die Wirtschaft wieder geöffnet. Nach einem Anstieg bei Corona-Neuinfektionen gelten seit 8. Juli erneut strikte Ausgangssperren.
Australien hat bislang mehr als 11 000 Corona-Infektionen und 111 Todesfälle verzeichnet. Das Land hat rund 25,5 Millionen Einwohner.
Update, 16. Juli, 9.08 Uhr: NRW-Gesundheitsminister beharrt auf Konsequenzen aus Fall Tönnies
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann besteht auf politische Konsequenzen des Corona-Ausbruchs bei Tönnies, auch wenn der Schlachter seine Produktion am Stammsitz wieder hochgefahren hat. Werkverträge über Subunternehmer seien der Grund für den Ausbruch gewesen.
"Für mich ist völlig klar, die Werkverträge in der Fleischindustrie müssen verboten werden", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Das gleiche gelte für die Zeitarbeit in der Branche. Er warte darauf, dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bald Gesetzesvorschläge vorlege.
Laumann geht davon aus, dass Tönnies keinen Regress für die vierwöchige Zwangspause geltend machen kann. "Ich glaube, dass er keinen Anspruch hat." Deutschlands größter Schlachtbetrieb sei nicht nur aus Gründen des Infektionsschutzes, sondern auch "ordnungsbehördlich" geschlossen worden.
"Sie können sicher sein, dass die Behörden in Nordrhein-Westfalen freiwillig keinen Cent an Tönnies bezahlen werden." Auch die Testungen ihrer Mitarbeiter müssten Großbetriebe in der Fleischindustrie selber zahlen. Und wenn die Behörden dort ständig kontrollieren müssten, könne das auch nicht alles der Staat zahlen.
Nach vier Wochen Zwangspause hat Tönnies in Rheda-Wiedenbrück an diesem Donnerstag seine Produktion wieder angefahren. Am frühen Morgen wurden die ersten Schweine angeliefert. Nachdem rund 1400 Corona-Infizierte in der Tönnies-Belegschaft nachgewiesen worden waren, hatten die Behörden Mitte Juni die Produktion in dem Werk im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh gestoppt.
Update, 16. Juli, 8.47 Uhr: Patricia Riekel: Lockdown hat Frauenbewegung am meisten geschadet
Die Folgen der Corona-Krise haben aus Sicht von Ex-"Bunte"-Chefin Patricia Riekel (71) vor allem Frauen zu spüren bekommen. "Der Lockdown hat der Frauenbewegung am meisten geschadet", sagte die heutige Münchner FDP-Lokalpolitikerin der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag).
Das Problem sei gewesen, dass am Ende die Frauen wieder die meiste Hausarbeit machen mussten. "Weil wir noch immer nicht aus dieser altmodischen Haltung rausgekommen sind. Haushalt und Kinder müssen genau geteilt werden", forderte Riekel.
Update, 16. Juli, 8.41 Uhr: Britischer Arbeitsmarkt trotz Corona-Krise überraschend stabil
Der Arbeitsmarkt in Großbritannien hat sich trotz der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise unerwartet stabil gezeigt. In den drei Monaten bis Mai habe die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,9 Prozent verharrt, teilte das Statistikamt ONS am Donnerstag in London mit. Volkswirte wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten mit einem Anstieg der Quote auf 4,2 Prozent gerechnet.
Die Zahl der Beschäftigten fiel in den drei Monaten bis Mai deutlich schwächer als Analysten erwartet hatten. Es wurden nach Angaben des Statistikbüros 125.000 Arbeitsplätze gestrichen. Volkswirte hatten hingegen mit einem Abbau um 275.000 Stellen gerechnet. Experten gehen davon aus, dass sich ein Teil der Menschen ohne Arbeit vorerst nicht um eine neue Stelle bemüht.
Die durchschnittlichen Löhne und Gehälter stiegen nur noch schwach. Sie legten in den drei Monaten bis Mai ohne Bonuszahlungen um 0,7 Prozent im Jahresvergleich zu und damit deutlich schwächer als zuvor. In den drei Monaten bis April hatten sie noch um 1,7 Prozent zugelegt und um 2,7 Prozent in der Zeit bis März.
Neben den Zahlen nach internationalen Standards veröffentlicht das ONS auch eine nationale Berechnung. Diese läuft den Zahlen nach internationaler Methode um einen Monat voraus. Demnach ist die Zahl der Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosenhilfe ("Claimant Count") im Juni um 28.100 gesunken. Im Vormonat war der Wert wegen der Corona-Krise deutlich stärker gestiegen, um 566.400.
Update, 16. Juli, 8.38 Uhr: Kanzleramtschef: Beschränkungen nach Corona-Ausbruch nur noch lokal
Der Bund will in den Gesprächen mit den Ländern über Ausreisesperren in Regionen mit starkem Corona-Ausbruch für kleinere, lokale Beschränkungen werben. Es gehe nicht mehr darum, ganze Landkreise einzuschränken.
"Schneller, kleinräumiger, präziser, das ist das, was wir heute vereinbaren wollen", sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Beschränkungen solle es nur noch dort geben, wo sie unbedingt notwendig seien, etwa in Teilen eines Betriebs oder in Teilen einer Gemeinde, in denen das Coronavirus ausgebrochen sei.
Es gehe dann darum, mit Hilfe der Länder und der Bundeswehr so schnell wie möglich die Menschen am Corona-Hotspot zu testen. Dadurch könnten die lokalen Einschränkungen auf wenige Tage begrenzt werden. "Solche Beschränkungen sollen auch ein Stück ihres Schreckens verlieren."
Braun will heute mit den Chefs der Staatskanzleien der Länder weiter über das Thema beraten. Eine Reihe von Ministerpräsidenten hatte es vorher abgelehnt, Ausreiseverbote für ganze Landkreise auszusprechen.
Update, 16. Juli, 8.27 Uhr: Höchstwert an Corona-Infektionen in Israel
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 1758 Fälle gemeldet worden - ein Rekordwert.
Getestet wurden am Mittwoch 24.892 Menschen, die Ansteckungsquote war mit rund sieben Prozent ebenfalls so hoch wie nie zuvor. Falls dieser Trend anhält, wird in Kürze mit einem neuen Lockdown gerechnet.
Insgesamt wurden in Israel bislang rund 44.200 Infizierte registriert. Aktive Fälle gibt es rund 24.000, davon sind mehr als 200 schwer erkrankt. 376 Menschen sind bislang nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik.
Die Wirtschaft des Landes ächzt unter den Folgen der Krise, die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent. Zur Abmilderung der ökonomischen Konsequenzen hat die Regierung ein milliardenschweres Hilfspaket beschlossen. Außerdem kündigte Netanjahu am Mittwochabend eine Einmalzahlung für alle Bürger an.
Update, 16. Juli, 8.13 Uhr: Europäischer Pkw-Markt leidet weiter unter Corona-Folgen
Der europäische Automarkt hat auch im Juni unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten. In der Europäischen Union (EU) wurden insgesamt 949.722 Pkw neu zugelassen, das waren 22,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie der zuständige Branchenverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Im Mai waren die Zulassungszahlen noch um über die Hälfte abgesackt, nachdem der europäische Automarkt im Zuge der sich zuspitzenden Virus-Krise im April förmlich zusammengebrochen war.
Aufgrund der Lockerungen in vielen Ländern und der Wiederöffnung der Autohäuser nach dem Lockdown fiel das Minus nun deutlich geringer aus. Trotz der Verbesserung habe sich die Nachfrage im Juni aber noch nicht komplett erholen können, hieß es.
Wegen der Corona-Krise verzeichneten alle EU-Märkte mit Ausnahme Frankreichs den Angaben zufolge weiterhin klare Rückgänge. Dass Frankreich bei den Neuzulassungen auf ein Plus von 1,2 Prozent kam, sei auf seit Anfang Juni begonnene Maßnahmen der französischen Regierung zurückzuführen, den Verkauf von emissionsarmen Fahrzeugen anzukurbeln. Die anderen großen EU-Märkte Spanien (minus 36,7 Prozent), Deutschland (minus 32,3 Prozent) und Italien (minus 23,1 Prozent) mussten dagegen alle erneut deutliche Einbußen im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen.
Keine der großen Automarken konnte sich dem Trend entziehen. Der VW-Konzern kam bei den Neuzulassungen auf ein Minus von 24,8 Prozent, für BMW ging es um 18,9 Prozent abwärts, für Daimler um 16 Prozent. Der französische PSA-Konzern mit Marken wie Peugeot, Citroën und Opel musste einen Rückgang um 28,3 Prozent hinnehmen. Für Renault ging es um 15,7 Prozent bergab, der italienisch-amerikanische Autobauer Fiat Chrysler kam auf ein Minus von 28,4 Prozent.
Seit Jahresbeginn bezifferte sich das Minus bei den EU-Neuzulassungen den Angaben zufolge auf 38,1 Prozent: Insgesamt wurden 4,28 Millionen Pkw zugelassen. In den vier wichtigsten EU-Märkten verzeichnete das heftig von der Pandemie gebeutelte Spanien (minus 50,9 Prozent) den deutlichsten Einbruch im bisherigen Jahresverlauf, gefolgt von Italien (minus 46,1 Prozent) und Frankreich (minus 38,6 Prozent). In Deutschland sanken die Neuregistrierungen in den ersten sechs Monaten um 34,5 Prozent.
Update, 16. Juli, 8 Uhr: ARD Radiofestival im Zeichen des Corona-Jahres
Die Macher des ARD Radiofestivals haben wegen der Corona-Krise extrem umplanen müssen. "Ganz viel hängt ja davon ab, dass wir im Vorfeld des Radiofestivals Konzerte aufzeichnen oder Live-Übertragungen aus Bayreuth und Salzburg senden. Der Großteil ist einfach weggebrochen", sagte SWR2-Programmchef Wolfgang Gushurst in Baden-Baden der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir haben angefangen, ein alternatives Programm mit Aufzeichnungen zu planen, die wir vor der Corona-Zeit gemacht haben, beispielsweise mit einem historischen 'Ring des Nibelungen'. Ihn werden wir an den Tagen senden, an denen normalerweise Bayreuth stattgefunden hätte." Das ARD Radiofestival der Kulturwellen beginnt am Samstag und dauert bis 12. September.
Der SWR ist dieses Jahr für das Projekt zuständig. Gushurst sagte, eine Frage habe die Verantwortlichen besonders umgetrieben: "Wir müssen einfach etwas auf die Beine stellen, um Autorinnen und Autoren zu unterstützen, die in dieser Corona-Zeit zu Hause sitzen und keine Lesereise machen können; deren Buchveröffentlichungen nach hinten gestellt wurden und die keine oder wenige Einnahmen hatten."
Die Radiofestival-Macher gaben daraufhin in der Literaturszene Erzählungen in Auftrag - zum Thema Reisen. Doris Dörrie, Felicitas Hoppe, Terezia Mora, Marcel Beyer und viele andere sind dabei.
SWR2-Musikchef Martin Roth kann der Herausforderung auch etwas Gutes abgewinnen: "In diesem Jahr kann man viel improvisieren, was sonst nicht möglich gewesen wäre. Und vom Programm, von der Qualität her brauchen wir keine Abstriche zu machen." Zum 100-jährigen Bestehen der Salzburger Festspiele werden die ARD-Kulturwellen am 1. August "Elektra" von Richard Strauss live senden. "Die ganze Opernwelt ist gespannt darauf, wie die das in Salzburg hinbekommen", sagte Roth.
Update, 16. Juli, 7 Uhr: Aids, Pest, Corona: Museum zeigt Geschichte der Pandemien
Ein langes dunkles Gewand und eine Ledermaske mit langem Schnabel. So sah Schutzkleidung im 17. Jahrhundert zur Zeit der Pest-Epidemie aus. Heute tragen Pfleger zum Schutz vor Corona weiße Anzüge, Mundmasken und breite Plexiglas-Brillen. Das Wissenschaftsmuseum Boerhaave im niederländischen Leiden zeigt in der Ausstellung "Infiziert!" die Geschichte von Epidemien von der Pest bis zu Corona. Sie sollte am Donnerstagmittag eröffnet werden.
Das Museum will zeigen, wie sehr Epidemien das ganze Leben zerrütten können, sagte Museumsdirektor Amito Haarhuis der Deutschen Presse-Agentur. WWir wollten aber auch vor der unbekannten Krankheit warnen, dem Virus X, das jederzeit über uns kommen könnte.W
Ironie der Geschichte: Kurz vor der geplanten Eröffnung musste das Museum wegen der Corona-Pandemie geschlossen werden. Mit viermonatiger Verspätung kann die Ausstellung nun öffnen werden und ist erweitert um das aktuelle Kapitel Corona. Sie präsentiert Videos, Fotos und Objekte aus den vergangenen Monaten.
Das Museum zeigt Parallelen wie etwa eine Schutzkleidung. Die langen Schnäbel der Pest-Masken waren im Mittelalter mit stark riechenden Kräutern gefüllt, um die Erreger fern zu halten. Schon damals setzte man auf Abstand, Schutzkleidung und Isolierung der Kranken. "Social Distancing ist sehr alt", sagte Haarhuis.
Die mittelalterliche Pest verursachte bis zu 200 Millionen Tote, jeder dritte Europäer starb daran. Viele Pandemien sind aber noch gar nicht so lange her, wie die spanische Grippe zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder Aids im 20. Jahrhundert. Eine der mörderischsten Krankheiten waren die Pocken, die über Jahrhunderte Millionen Menschen das Leben kosteten. Erst seit den 1980er Jahren gelten die Pocken als ausgerottet. Malaria gab es vor gut hundert Jahren auch in Europa.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehören die über hundert Jahre alten, lebensechten Wachsmodelle, hergestellt im Pathoplastischen Institut in Dresden. Es sind Masken von Gesichtern und Körpern von echten Patienten. Ein Modell etwa zeigt einen sterbenden Mann, an seinem Hals eine grässliche dicke Pestbeule.
Update, 16. Juli, 6 Uhr: Corona als Turbobeschleuniger für Strukturwandel im Sportgeschäft
Die Corona-Epidemie hat die langjährige Krise des traditionellen Sportgeschäfts schlagartig verschärft: Der Online-Anteil im Sporthandel hat sich innerhalb weniger Monate fast verdoppelt. Die Epidemie wirke wie ein Turbobeschleuniger, sagte Stefan Herzog, Generalsekretär des Verbands Deutscher Sportfachhandel, der Deutschen Presse-Agentur. "Vorher hatten wir einen Online-Anteil von etwa 25 bis 30 Prozent. Dieser hat sich auf etwa 50 Prozent erhöht."
Ein Teil dieses Corona-Effekts wird nach Herzogs Einschätzung von Dauer sein: "Wir denken, dass es eine substanziell nachhaltige Verschiebung im zweistelligen Prozentbereich geben wird", sagte der Manager, der seit Juni auch Präsident des europäischen Sporthandelsverbands Fedas ist. "Es gibt viele Kunden, die während der Krise erstmals online bestellt haben und nun auf den Geschmack gekommen sind. Die Händler, die sich nicht digital aufgestellt haben, sind auf der Verliererseite."
Der Sport habe im Handel aber nicht so stark gelitten wie etwa die Modebranche, sagte Herzog. "Es gab während der Hochphase des Lockdowns sogar einige Segmente, die richtig gut gelaufen sind: Laufen, Fitness Indoor. Das Fahrrad erlebt einen Boom." Coronabedingte Einbußen gab es demnach bei Teamsportarten oder bei Bademode.
Dass Sportgeschäfte im Laufe der nächsten Jahre komplett aussterben, erwartet der frühere langjährige Geschäftsführer der Münchner Sporthandelskette SportScheck nicht. "Ich bin überzeugt, dass auch stationäre Konzepte noch eine Zukunft haben", sagte der Manager.
"Der Händler muss aber ein klares Bild haben, was er macht. Kleine Geschäfte, die als Generalisten von allem ein bisschen anbieten, haben Probleme." Es gebe aber auch kleine Händler, die sich sehr erfolgreich auf eine Sportart spezialisiert hätten, beispielsweise Laufen. Und das Verkaufen alleine reicht nicht mehr: "Wichtig sind dabei auch die Dienstleistungen und die Kundenkommunikation."
Update, 16. Juli, 5.15 Uhr: Auch RKI meldet nun mehr als 200.000 registrierte Corona-Infektionen in Deutschland
Die Zahl der registrierten Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat die Marke von 200.000 überschritten. Seit Beginn der Corona-Krise waren mindestens 200.260 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen meldete (Datenstand 16.7., 0.00 Uhr). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des RKI 534 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages.
Laut den Statistiken der US-amerikanischen Johns Hopkins Universität in Baltimore überschritt Deutschland die Grenze von 200.000 Infizierten sogar schon vor zwei Tagen, also am Dienstag, dem 14. Juli.
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9078 mit dem Virus infizierte Menschen - das sind sieben mehr im Vergleich zum Vortag. Bis Donnerstagmorgen hatten 186.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 15.7., 0.00 Uhr, bei 1,02 (Vortag: 1,06). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 15.7., 0.00 Uhr, bei 0,95 (Vortag: 0,91). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 16. Juli, 5.15 Uhr: Familienunternehmer: Rückkehr zur normalen Kinderbetreuung nötig
Kinderbetreuung statt Arbeit: Familienunternehmen in Deutschland beklagen ein "Corona-Betreuungsvakuum»"- zu Lasten der Wirtschaft.
Einer Umfrage unter den Mitgliedern der Verbände Die Familienunternehmer und Die Jungen Unternehmer zufolge spüren 58 Prozent der befragten Firmen noch immer die Folgen der eingeschränkten Öffnung von Schulen und Kindergärten, weil Mitarbeiter Kinder betreuen müssen. Jedes zweite dieser Unternehmen meldet dadurch Beeinträchtigungen in den Betriebsabläufen.
"Arbeitnehmer mit Kindern stecken in einem gewaltigen Dilemma, weil weder in Schulen noch in Kitas eine berechenbare Betreuung funktioniert", sagte Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands Die Familienunternehmer. Derzeit werde das Problem zu Lasten der Unternehmen gelöst.
"Die Landesregierungen und der Bund müssen endlich maximal kreativ werden, um auf vielfältige Weise bald eine bestmögliche Rückkehr zur 100-Prozent-Betreuung auch unter den Corona-Auflagen zu ermöglichen." Auf Dauer könne die Wirtschaft so ihre Kraft nicht entfalten, warnte von Eben-Worlée. "Die wirtschaftliche Corona-Krise hat den familiengeführten Mittelstand in ganzer Breite erreicht."
86 Prozent der Familienunternehmen nutzen den Angaben nach Kurzarbeit - für im Durchschnitt knapp die Hälfte ihrer Mitarbeiter. Knapp ein Viertel (24 Prozent) der befragten Unternehmer geht davon aus, dass sie die Kurzarbeit bis Ende August beenden können.
Eingebrochene Auftragseingänge zeigten zudem, dass die Umsätze in den Betrieben noch länger niedrig bleiben werden. Die Auftragseingänge lagen den Angaben nach im April um 32 Prozent und im Juni immer noch 21 Prozent unter dem Vorjahresmonat.
Der Umfrage zufolge planen 45 Prozent der Familienunternehmen im kommenden Quartal keine Investitionen. Trotz der ungewissen Lage werden 77 Prozent der Umfrageteilnehmer an der bisherigen Zahl der Arbeitsplätze festhalten oder sie gar erhöhen.
Update, 16. Juli, 4.36 Uhr: Neubauer von Sondergipfel: EU muss jetzt klimapolitisch vorangehen
Vor dem EU-Sondergipfel zum Aufbauprogramm in der Corona-Krise fordern Klimaaktivistin Luisa Neubauer und die Bewegung Fridays for Future die Staatengemeinschaft auf, viel mehr für den Klimaschutz zu tun.
"Die EU ist jetzt gefragt, klimapolitisch voran zu gehen, das wird uns niemand abnehmen", sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. Inmitten der Corona-Pandemie und Klimakrise ein Wirtschaftssystem "wiederbeleben" zu wollen, dass Krisen erschaffe, könne nicht funktionieren. "'Das Beste' zu geben, reicht nicht mehr", sagte Neubauer. "Es braucht tiefen, systemischen Wandel, wenn wir noch eine Chance haben wollen die Klimakrise aufzuhalten."
Von Freitag an beraten die Staaten der Europäischen Union zum mehrjährigen Finanzrahmen, also dem EU-Haushalt, und zum Milliarden-Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise. Neubauer, die schwedische Aktivistin Greta Thunberg und andere fordern in einem offenen Brief an die Regierungen, der an diesem Donnerstag veröffentlicht werden soll, radikale Reformen.
"Wir wissen, dass viele der geforderten Veränderungen schwierig, und teils sogar unrealistisch sind", sagte Neubauer der dpa. "Aber nichts ist unrealistischer, als Gesellschaften sicher durch die großen globalen Krisen zu bringen, die wir weiterhin selbst befeuern." Die EU müsse aufhören so zu tun, als würden ihre Pläne reichen. "Sie muss anfangen die Klimakrise ernst zu nehmen, und zwar sofort."
Update, 16. Juli, 4.30 Uhr: Siemens macht Homeoffice für 140.000 Mitarbeiter möglich
Siemens will auch nach der Corona-Pandemie stark auf mobiles Arbeiten setzen. Ein Vorstandsbeschluss soll es im Konzern zum weltweiten Standard machen, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter künftig an zwei bis drei Tagen pro Woche nicht mehr ins Büro oder ins Werk müssen, wie Siemens am Donnerstag mitteilte.
"Wir haben gesehen, wie produktiv und effektiv das mobile Arbeiten sein kann. Da haben sich einige Vorurteile in Luft aufgelöst", sagt Jochen Wallisch, ein führender Manager im globalen Personalbereich von Siemens.
Einen harten Anspruch auf das Homeoffice gibt es allerdings nicht. Sowohl der Mitarbeiter als auch sein Vorgesetzter müssen zustimmen. Das Management will den Kulturwandel aber unterstützen. So betont der designierte Siemens-Chef Roland Busch, die Basis des Modells sei "eine Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur. Damit verbunden ist auch ein anderer Führungsstil, der sich an Ergebnissen orientiert, nicht an der Präsenz im Büro."
Wallisch erwartet reges Interesse: "Wir gehen davon aus, dass das Angebot auf breite Akzeptanz und Nutzung treffen wird", sagt er. "Ein Großteil der Beschäftigten begrüßt grundsätzlich zwei bis drei Tage mobiles Arbeiten pro Woche – und zwar über alle Länder hinweg."
Weltweit sollen 140.000 Mitarbeiter von dem Beschluss profitieren, davon rund 45.000 in Deutschland. Insgesamt hat der neue Siemens Konzern - ohne das abgespaltene Siemens Energy gerechnet - rund 240.000 Mitarbeiter.
Bei der Umsetzung hat allerdings auch noch die Arbeitnehmerseite mitzureden, wie sie betont. "Wir stehen dem Konzept grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber", heißt es von dort. "Aber es gibt viele Aspekte, über die wir noch intensiv sprechen müssen. Wir haben beispielsweise jahrelang über ergonomische Arbeitsplätze gesprochen, da kann es nicht sein, dass man künftig auf dem Küchentisch an einem kleinen Laptop arbeitet."
In der Corona-Krise mussten viele Unternehmen die Möglichkeiten für Homeoffice und andere Möglichkeiten des mobilen Arbeitens ausweiten. Umfragen deuten darauf hin, dass diese Flexibilisierung die Krise häufig überleben dürfte. So sagten 54 Prozent von 7300 befragten Betriebe dem Ifo-Institut, dass sie eine dauerhafte Zunahme des Homeoffice erwarten.
Update, 16. Juli, 4.08 Uhr: Starker Einbruch bei der Gewerbesteuer wegen Corona-Krise
Die Corona-Krise führt nach Angaben des Deutschen Städtetages zu einem historischen Einbruch bei der Gewerbesteuer - der wichtigsten Einnahmequelle der Kommunen.
"Die kommunalen Haushalte werden am Ende des Jahres so hohe Einbußen erleiden, wie wir sie noch nicht erlebt haben", sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, Verena Göppert, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Gewerbesteuer ist in den vergangenen drei Monaten katastrophal eingebrochen."
Im zweiten Quartal sei die Gewerbesteuer auf die Hälfte des Vorjahresniveau zusammengeschrumpft, hieß es unter Bezug auf eine Umfrage unter Städten zur Entwicklung des Gewerbesteueraufkommens. Im ersten Halbjahr sei das Gewerbesteueraufkommen insgesamt um etwa 28 Prozent gesunken - darin enthalten sind aber noch Monate vor dem Ausbruch der Krise.
Infolge der Epidemie mit massiven Einschränkungen im öffentlichen Leben sind bei vielen Unternehmen Umsätze und Aufträge weggebrochen und damit die Erträge stark gesunken. Das Gesamtaufkommen der Gewerbesteuer betrug nach Angaben des Städtetags im vergangenen Jahr bundesweit 55,4 Milliarden Euro.
Update, 16. Juli, 3.36 Uhr: Laut UN stürzt die Corona-Pandemie in Lateinamerika 45 Millionen in Armut
Die Corona-Pandemie könnte in Lateinamerika und der Karibik im laufenden Jahr weitere 45,4 Millionen Menschen in die Armut stürzen. Damit gäbe es in der Region 230,9 Millionen Arme, teilte die UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) bei der Vorstellung des aktualisierten Sonderberichts zur Corona-Krise am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Demnach würden Ende des Jahres 37,3 Prozent der Menschen in der Region in Armut leben, 15,5 Prozent sogar in extremer Armut. Die Arbeitslosigkeit dürfte laut der Prognose um 5,4 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent steigen.
In der ganzen Region rechnet Cepal für 2020 mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft um 9,1 Prozent. Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Lateinamerika und der Karibik Ende des Jahres in etwa auf dem Niveau von 2010 liegen. Für Brasilien prognostizieren die Vereinten Nationen ein Minus von 9,2 Prozent, für Mexiko von 9,0 Prozent und für Argentinien von 10,5 Prozent.
Das einzige Land der Region, in dem die Wirtschaft im laufenden Jahr überhaupt wachsen dürfte, ist Guayana: Wegen der Entdeckung großer Ölvorkommen rechnet Cepal mit einem Plus von 44,3 Prozent.
Update, 16. Juli, 2.15 Uhr: Bolsonaro erneut positiv auf Coronavirus getestet
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist nach eigener Angabe erneut positiv auf das Coronavirus getestet worden. "Gestern Morgen habe ich den Test gemacht, gestern Abend kam das Ergebnis, dass ich noch immer positiv bin", sagte Bolsonaro in einem Video auf Twitter am Mittwochabend (Ortszeit).
Am Dienstag vergangener Woche hatte der Staatschef bekanntgegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Seitdem führt er seine Amtsgeschäfte aus der Präsidentenresidenz in Brasília.
Neben den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas fast zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 75.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird. Das Land hat 210 Millionen Einwohner und ist 24-mal so groß wie Deutschland.
Die Regierung hat die Pandemie von Anfang an verharmlost. Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus als "leichte Grippe" und lehnte Einschränkungen und Schutzmaßnahmen ab. Der rechte Staatschef fürchtete die wirtschaftlichen Schäden eines Lockdowns.
Immer wieder zeigte er sich ohne Mundschutz in der Öffentlichkeit, löste Massenaufläufe aus und machte Selfies mit Anhängern. Zudem setzte er sich in der Covid-19-Behandlung für den Einsatz des umstrittenen Malariamittels Hydroxychloroquin ein, dessen Wirksamkeit in seinem Fall er in dem Video beteuerte.
Update, 16. Juli, 1.35 Uhr: 25.000 Jobs bei American Airlines wegen Corona-Krise in Gefahr
Die US-Fluggesellschaft American Airlines bereitet angesichts der anhaltenden Belastungen durch die Corona-Pandemie tiefe Personaleinschnitte vor. Rund ein Fünftel der Beschäftigten könnten ab Oktober in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden, wie aus einem internen Memo vom Mittwoch (Ortszeit) hervorgeht. 25.000 Angestellte erhielten demnach bereits entsprechende Warnungen.
"Mit steigenden Infektionsraten und mehreren US-Bundesstaaten, die Quarantäne-Restriktionen wieder in Kraft setzen, sinkt die Nachfrage nach Flugreisen wieder", erklärten die Konzernchefs Doug Parker und Robert Isom in dem Schreiben an die Belegschaft. Im Juni seien Americans Erlöse im Jahresvergleich um über 80 Prozent gesunken. Die Hoffnung auf eine rasche Erholung sei inzwischen verflogen.
US-Fluggesellschaften wie American Airlines mussten sich im Gegenzug für 25 Milliarden Dollar (22 Mrd Euro) an Staatshilfen in der Corona-Krise verpflichten, bis Ende September keinen Personalabbau vorzunehmen. Da die Lage der Branche aber weiter prekär ist und sich wegen der erneuten Corona-Eskalation in den USA zuletzt sogar wieder verschlechterte, droht nun eine Entlassungswelle im Herbst.
Auch United Airlines hatte jüngst bereits 36.000 Beschäftigte - über ein Drittel seiner Mitarbeiter - von drohenden Zwangsbeurlaubungen in Kenntnis gesetzt. Nicht alle, die die Warnungen erhalten, müssen jedoch letztlich betroffen sein. US-Unternehmen sind verpflichtet, Angestellte 60 Tage im Voraus zu informieren. Zunächst wollen American und United Airlines weiter auf freiwillige Lösungen setzen.
Update, 16. Juli, 1 Uhr: Maas: Grenzöffnung nicht durch Leichtsinn aufs Spiel setzen
Außenminister Heiko Maas hat nach den Mallorca-Partys ohne Sicherheitsabstand vor Leichtsinn beim Urlaub in Corona-Zeiten gewarnt. "Uns ist es gerade erst gelungen, in Europa die Grenzen wieder zu öffnen. Das dürfen wir jetzt nicht durch leichtsinniges Verhalten aufs Spiel setzen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag). "Sonst werden neue Beschränkungen unvermeidbar sein", führte er auf eine Frage nach möglichen Beschränkungen für Urlaubsrückkehrer aus.
Zu den Party-Bildern von Mallorca sagte Maas: "So ein Verhalten ist nicht nur gefährlich, sondern auch rücksichtslos gegenüber allen, die auch in Sicherheit ihren Urlaub verbringen möchten."
Viele Urlaubsregionen hätten monatelang hart daran gearbeitet, dass Touristen jetzt wieder einreisen können. "Die Regelungen dienen dem Schutz: der Menschen vor Ort, der Freunden in Familien in Deutschland, zu denen wir zurückkehren und letztlich auch den Urlauberinnen und Urlaubern selbst."
Zurückhaltend äußerte Maas sich zur Frage, wann Reisewarnungen für weitere Länder aufgehoben werden. "Die Pandemie ist noch längst nicht vorbei. In vielen Ländern läuft gerade eine zweite Welle an - schon deshalb können wir uns mit der Reisewarnung keine Experimente erlauben." Entscheidend sei allein die Sicherheit der Reisenden, sagte der Minister. Trotzdem schaue man sich die Daten ständig neu an, "gerade auch die aus der Türkei".
Auf Mallorca hatten Hunderte Menschen am Wochenende getrunken, getanzt und gefeiert, ohne Schutzmaske zu tragen und ohne den in ganz Spanien vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern einzuhalten. Mallorca hatte daraufhin eine besonders strenge Maskenpflicht erlassen und alle Vergnügungslokale im Herzstück des vor allem von deutschen Touristen gern besuchten "Ballermanns" an der Playa de Palma zwangsgeschlossen.
Update, 15. Juli, 21 Uhr: New Yorker Metropolitan Museum will Ende August wieder aufmachen
Das seit Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossene Metropolitan Museum in New York will Ende August seine Türen wieder für Besucher öffnen. Ab dem 29. August werde das Museum am Central Park in Manhattan wieder fünf Tage die Woche aufmachen, hieß es am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Abstands- und Hygieneregeln müssten eingehalten und Mund- und Nasenschutz getragen werden. Zudem dürfe die Auslastung nur ein Viertel der normalen Kapazität betragen.
Die Außenstelle "Met Cloisters" im Norden Manhattans werde im September wieder öffnen, die Außenstelle "Met Breuer" auf der Madison Avenue in Manhattan war wie zuvor geplant geschlossen und an die Frick Collection übergeben worden. Normalerweise besuchen jedes Jahr mehr als sieben Millionen Menschen pro Jahr die drei Häuser des Metropolitan Museum, das im April eigentlich groß sein 150-jähriges Bestehen feiern wollte.
"Die Türen des Met zu öffnen, ist ein wichtiges Signal für New York und uns alle", sagte der in Wien geborene Direktor Max Hollein. Nach dem Ausbruch der Pandemie in der Millionenmetropole New York hatte das Museum am 13. März seine Türen geschlossen - zuvor war es seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr als drei Tage am Stück geschlossen gewesen.
Die Richtlinien des Bundesstaats New York hätten dem Museum eigentlich schon eine Öffnung mit dem Start der vierten Phase der Lockerungen in der Corona-Krise erlaubt, die derzeit für Montag geplant ist. Zahlreiche andere Museen der Stadt haben noch keine konkreten Öffnungspläne veröffentlicht. Unter anderem der Broadway und die Metropolitan Opera haben alle Veranstaltungen bis zum Ende des Jahres abgesagt.
Update, 15. Juli, 20.46 Uhr: Israelis erhalten Einmalzahlung zur Linderung der Finanznot
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Einmalzahlung für alle Bürger zur Linderung der Finanznot in der Corona-Krise angekündigt. Familien mit einem Kind sollten umgerechnet gut 510 Euro bekommen, mit zwei Kindern rund 640 Euro und Familien mit drei und mehr Kindern rund 770 Euro, sagte Netanjahu am Mittwoch vor Journalisten. Für Alleinstehende solle die Einmalzahlung rund 190 Euro betragen. Selbstständige hätten in diesen Tagen bereits Zahlungen von bis zu 1900 Euro bekommen. Die weitere Finanzspritze für alle sei nun ein "ergänzender Schritt".
Kritiker sprachen von einem populistischen Vorgehen Netanjahus, der Proteste gegen seine Corona-Politik verringern solle. Angesichts der wachsenden Finanzkrise Israels handele es sich um gefährliche Verschwendung. Auch im Finanzministerium sei der Schritt umstritten, berichtete das israelische Fernsehen.
Netanjahu sagte dagegen: "Wir müssen die Wirtschaft wieder in Gang bringen." Die Menschen sollten mit dem Geld einkaufen gehen. "Dies kommt dann wieder den Geschäften zugute", sagte Netanjahu und rief die Bürger auf, israelische Waren zu kaufen. Die Einmalzahlungen müssten noch von der Regierung, möglicherweise auch vom Parlament gebilligt werden.
Vor knapp einer Woche hatte Netanjahu bereits ein Hilfspaket zur Linderung des finanziellen Drucks während der Corona-Krise vorgestellt. Das Paket hat einen Umfang von umgerechnet 20 Milliarden Euro.
Die Folgen der ersten Corona-Einschränkungen vom Frühjahr haben der Wirtschaft des Landes schwer zugesetzt. Die Arbeitslosenquote liegt gegenwärtig bei 21 Prozent.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hatte zuletzt einen Höchstwert erreicht, es wurden verschiedene neue Beschränkungen verhängt. Netanjahu steht für sein Krisenmanagement zunehmend in der Kritik.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 43.668 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 375 Infizierte sind gestorben.
Update, 15. Juli, 19.19 Uhr: Gouverneur von US-Bundesstaat mit Virus infiziert
Der Gouverneur des US-Bundesstaats Oklahoma, Kevin Stitt, hat sich mit Coronavirus infiziert. Es gehe ihm insgesamt gut, aber ein Corona-Test sei positiv ausgefallen, sagte Stitt am Mittwoch. Er habe sich von seiner Familie isoliert und werde aus der Quarantäne weiter arbeiten, sagte der Republikaner. Unter den 50 Gouverneuren der US-Bundesstaaten ist Stitts Infektion der erste bestätigte Corona-Fall.
In seinem Bundesstaat mit rund vier Millionen Einwohnern sind bislang rund 22.000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 bestätigt worden. Seit einem Monat steigt die Zahl der bestätigten Infektionen dort rasch an. Oklahoma liegt im Südwesten der USA nördlich von Texas.
Update, 15. Juli, 19.14 Uhr: Luxemburg bedauert Einstufung als Corona-Risikogebiet
Die luxemburgische Gesundheitsministerin Paulette Lenert hat bedauert, dass die Bundesregierung das Großherzogtum als Corona-Risikogebiet eingestuft hat. "Luxemburg hat in der EU bei weitem die höchste Pro-Kopf-Zahl verdachtsunabhängiger Testungen auf eine Infektion mit dem Coronavirus", teilte sie am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mit der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) mit.
Luxemburg habe "ein hervorragend funktionierendes System der Kontaktnachverfolgung", das eine frühzeitige Erkennung und Isolierung von Kranken und Krankheitsverdächtigen sicherstelle. Durch die enge Zusammenarbeit mit den rheinland-pfälzischen Behörden sei es möglich, ein hohes Schutzniveau gegen die Weiterverbreitung des Virus zu erreichen. "Dies sollte erlauben, die jetzt erfolgte Risikoeinstufung durch den Bund schnellstmöglich wieder aufzuheben", betonte Lenert.
Das Auswärtige Amt warnt wegen der hohen Infektionszahlen vor "nicht notwendigen, insbesondere touristischen Reisen" nach Luxemburg.
Bätzing-Lichtenthäler teilte mit, sie sehe keinen Grund für Grenzkontrollen zwischen beiden Ländern. Für die Rechtslage in Rheinland-Pfalz mache es keinen Unterschied, ob ein Risikogebiet in Deutschland liege oder ein anderer Staat der EU betroffen sei. Wer aktuell aus Luxemburg einreise, müsse sich grundsätzlich zunächst in Quarantäne begeben und das örtliche Gesundheitsamt informieren.
Die Quarantäneanordnung gelte aber nicht für Berufspendler, Einreisen aus medizinischen Gründen oder bei einem sonstigen triftigen Reisegrund - zum Beispiel Prüfungen an der Universität. Für Menschen mit Wohnsitz in Rheinland-Pfalz gelte die Quarantäneanordnung nicht, wenn der Aufenthalt in Luxemburg weniger als 72 Stunden gedauert habe. "Es gibt eine weitere wichtige Ausnahme", betonte Bätzing-Lichtenthäler. "Wer einen negativen Coronatest hat, der nicht älter als 48 Stunden ist, muss nicht in Quarantäne."
Update, 15. Juli, 18.48 Uhr: Rolls-Royce streicht 550 Stellen in Brandenburg, 250 in Frankfurt/Main
Beim britischen Triebwerksbauer Rolls-Royce werden am Standort Dahlewitz (Teltow-Fläming) wegen der Corona-Krise 550 Stellen abgebaut. Im zweiten deutschen Werk des Unternehmens in Oberursel bei Frankfurt/Main seien es 250 Stellen, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch auf Anfrage. Rolls-Royce hatte aufgrund der mittelfristigen Auswirkungen auf die Kunden-Nachfrage den weltweiten Abbau von 9000 der 52.000 Stellen angekündigt.
"Wir stehen vor einer beispiellosen Situation, mit signifikanten Reduzierungen der Kundennachfrage bei der Fertigung und aufgrund der geringeren Flugstunden auch in den Bereichen Wartung, Reparatur und Überholung", sagte der Sprecher. Eine Erholung auf das Niveau von 2019 werde nicht vor 2024 erwartet.
Die Stellen sollen nach den Angaben in diesem und im kommenden Jahr abgebaut werden. In Oberursel wären ursprünglich zunächst mehr als 300 Stellen betroffen gewesen. Aufgrund bereits umgesetzter Maßnahmen konnte die Zahl auf rund 250 reduziert werden.
An beiden Standorten werden Gespräche mit den Mitgliedern des Betriebsrats geführt, sagte der Sprecher. Verhandlungen über einen Interessenausgleich für einen sozialverträglichen und fairen Abbau der Stellen sei in Angriff genommen worden.
Update, 15. Juli, 18.32 Uhr: Erstmals wieder größere Sammelabschiebung seit der Pandemie
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland hat es einem Medienbericht zufolge wieder eine größere Sammelabschiebung vom Flughafen Frankfurt gegeben. Wie die Bundespolizei an dem Flughafen der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) auf Anfrage mitteilte, wurden 19 Pakistaner am Dienstag nach Islamabad gebracht.
Die meisten von ihnen kamen den Angaben zufolge aus Baden-Württemberg und Bayern. Das Flugzeug sei bereits mit zehn pakistanischen Staatsangehörigen an Bord in Deutschland angekommen, berichtete die Zeitung. Diese seien aus Griechenland in ihr Herkunftsland rückgeführt worden.
Deutschland hat Abschiebungen in das außereuropäische Ausland nie offiziell ausgesetzt. Nur die sogenannten Dublin-Rücküberstellungen in andere EU-Staaten wurden wegen der Corona-Krise vorübergehend gestoppt. Die Zahl der Abschiebungen in Nicht-EU-Staaten war seit März dennoch stark zurückgegangen, da kaum noch Flüge stattfanden und auch weil sich die Heimatländer der vollziehbar Ausreisepflichtigen mit Verweis auf den Infektionsschutz weigerten, ihre Landsleute zurückzunehmen.
Update, 15. Juli, 18.13 Uhr: Kinder verpassen wegen Corona wichtige Impfungen
Die Kinderimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sind wegen der Coronavirus-Pandemie deutlich zurückgegangen. Beim Impfstoff gegen Masern hätten mehr als 60 Länder Lieferungsprobleme gemeldet, berichteten die das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf.
In anderen Fällen trauten Familien sich nicht aus dem Haus oder hätten kein Geld, zu einer Klinik zu fahren. Mindestens 30 geplante Impfkampagnen gegen Masern könnten ausfallen. WHO und Unicef beziehen sich auf vorläufige Angaben, genaue Zahlen liegen noch nicht vor.
"Vermeidbares Leiden und Tod von Kindern, die die Routineimpfungen nicht bekommen, könnte noch größer sein als Covid-19", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Covid-19 ist die Krankheit, die durch das Coronavirus ausgelöst werden kann. Schon vor der Pandemie warnten die Organisationen, dass es kaum noch Fortschritte bei Impfprogrammen gab. Nach einem starken Anstieg der Rate wurden einige Jahre lang gleichbleibend rund 85 Prozent der Kinder weltweit gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten und Masern geimpft. 14 Millionen Kinder seien 2019 nicht erreicht worden, die meisten davon in Afrika.
Update, 15. Juli, 18.03 Uhr: Österreichs Nachtclubs bleiben geschlossen
Trotz weitreichender Lockerungen bleiben Nachtclubs in Österreich vorerst weiter geschlossen. Die in Aussicht gestellte Lockerung ab dem 1. August wurde vor dem Hintergrund der aktuellen Infektionszahlen verschoben. "Die derzeitige epidemiologische Lage in Österreich lässt weitere Öffnungsschritte aktuell nicht zu", erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Mittwoch. Man werde die Situation im Zwei-Wochen-Rhythmus neu bewerten. In Österreich steigt die Zahl der Coronavirus-Diagnosen seit Mitte Juni wieder leicht an. Am Mittwoch waren rund 1270 aktive Fälle bekannt.
Für Österreichs Lokale gilt damit weiter eine Sperrstunde von 1 Uhr nachts. Der Sprecher des Verbands der österreichischen Nachtgastronomen, Stefan Ratzenberger, beklagte gegenüber der Nachrichtenagentur APA Partytourismus in die Nachbarländer Schweiz und Slowakei. Dort dürften Lokale bis in den frühen Morgen geöffnet bleiben. "Jeden Tag gibt es in ganz Österreich 'illegale' Partys und wir dürfen nicht aufmachen", sagte er außerdem.
In Deutschland unterliegen Clubs und Diskotheken den Corona-Verordnungen der jeweiligen Länder. Ein Zeitpunkt der Wiedereröffnung mit Tanzbetrieb ist hier weiter ungewiss.
Update, 15. Juli, 17.57 Uhr: Fertige Airbus-Maschinen werden in Braunschweig zwischengeparkt
Der Flugzeugbauer Airbus will im August mehrere fertige Maschinen der A320-Reihe auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg zwischenparken. Damit wird ein Teil des Geländes zu einer Art Lager für die Jets, wie der Regional-Airport am Mittwoch ankündigte.
Die bis zu 15 Exemplare, die auf dem östlichen Vorfeld abgestellt werden sollen, müssten noch auf ihre Auslieferung an die Kunden warten. Wegen der Corona-Lage sei dies derzeit schwierig. An "Parkgebühren" rechnet der Flughafen mit "einem Betrag in niedrigen sechsstelligen Bereich", wie Geschäftsführer Michael Schwarz sagte. Airbus entsendet eigenes Personal nach Braunschweig.
Die Luftfahrt gehört zu dem am schwersten von der Pandemie betroffenen Wirtschaftszweigen. Airbus plant einen großangelegten Jobabbau, auch an Standorten in Deutschland. Die geringere Nachfrage nach Flügen bringt Airlines unter Druck, das wiederum hat Folgen für die Flugzeugbauer. Aber auch die Fluggesellschaften selbst müssen derzeit viele Maschinen abstellen, etwa Lufthansa auf dem Frankfurter Flughafen. Nach der Krise dürften die Flotten deutlich kleiner sein.
Der Airbus-Rivale Boeing meldete für seine Verkehrsflugzeugsparte im zweiten Quartal ein Auslieferungsminus um fast 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nur noch 20 Maschinen verließen die Werke.
Update, 15. Juli, 17.46 Uhr: Früherer Bundesliga-Ringer im Alter von 33 Jahren an Corona gestorben
Der frühere Bundesliga-Ringer Nikolaj Schterew ist am Mittwochmorgen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Zuvor war er in kritischem Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Das teilte der bulgarische Ringerverband auf seiner Homepage mit.
Schterew wurde 33 Jahre alt. Er war lange Zeit Mitglied der bulgarischen Freistil-Nationalmannschaft und ging bei mehreren Welt- und Europameisterschaften auf die Matte. In Deutschland war der Schwergewichtler für den SV Germania Weingarten, den SV Wacker Burghausen und den ASV Mainz 88 in der Bundesliga aktiv.
Update, 15. Juli, 17.38 Uhr: Jugend-Sommerspiele in Dakar um vier Jahre verschoben
Die Olympischen Jugendspiele in Dakar werden wegen der Auswirkungen der Corona-Krise von 2022 ins Jahr 2026 verschoben. Diese Entscheidung traf die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees am Mittwoch. Der Vorschlag für eine Verlegung sei vom senegalesischen Präsidenten Macky Sall gekommen, sagte IOC-Chef Thomas Bach.
Die Jugend-Sommerspiele in Dakar sollen die ersten olympischen Wettbewerbe in Afrika sein. Die große finanzielle und organisatorische Belastung der Verbände und Nationalen Olympischen Komitees durch die Folgen der Corona-Pandemie habe jedoch eine Verlegung der Jugendspiele erforderlich gemacht.
Er verstehe die Enttäuschung vieler junger Athleten, die auf eine Teilnahme an den Dakar-Spielen gehofft hatten, versicherte Bach. Der IOC-Präsident hofft, dass die jungen Sportlerinnen und Sportler zumindest bei Kontinentalspielen zum Einsatz kommen können.
Update, 15. Juli, 17.28 Uhr: EU-Studie empfiehlt Lockdown an Mobilitätsregionen festzumachen
Zur Eindämmung künftiger Corona-Hotspots empfiehlt eine EU-Studie, Lockdowns nicht an Verwaltungsgrenzen sondern Mobilitätsregionen festzumachen. Die Studie stützt sich auf Handydaten aus 19 Mitgliedsländern. Am besten zum Begrenzen eines Infektionsausbruchs, während das Wirtschaftsleben weiterlaufe, seien demnach Beschränkungen in regionalen Lebensräumen, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (JRC) in Brüssel. Solche Mobilitätsregionen, in denen Menschen für Arbeit, Freizeit und Besorgungen unterwegs seien, reichten oft über Kreis- oder Provinzgrenzen hinweg.
Um den Zusammenhang zwischen der Mobilität der Bevölkerung und der Verbreitung des Coronavirus zu untersuchen, wurden Handybewegungsdaten von 14 Mobilfunkanbietern aus 19 EU-Staaten und Norwegen ausgewertet. Aus den Daten geht hervor, dass alleine die Mobilität der Menschen für die ursprüngliche Ausbreitung des Virus in Italien, Frankreich und Spanien verantwortlich war. Ausschlaggebend war demnach vor allem die örtliche Mobilität und nicht die über Provinzgrenzen hinweg.
Es zeigte sich auch, dass es dank der späteren Mobilitäts- und Kontaktbeschränkungen gelang, die weitere Verbreitung des Virus zu begrenzen. Die Mobilität von Menschen wurde außerdem für die Corona-Verbreitung weniger bedeutsam, nachdem Abstandsregeln eingeführt wurden.
Update, 15. Juli, 17.23 Uhr: Mainzer Studie weist auf Depressionen in häuslicher Pflege hin
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Situation von älteren Menschen, die zuhause betreut werden, nach Erkenntnissen einer sozialpädagogischen Studie deutlich verschlechtert. Eine Online-Befragung von 330 pflegenden Angehörigen ergab, dass fast drei Viertel von ihnen eine Zunahme von Einsamkeit oder depressiven Verstimmungen bei der pflegebedürftigen Person wahrgenommen haben, wie die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz am Mittwoch mitteilte.
"Hier zeigen sich die negativen Auswirkungen der verhängten Kontaktbeschränkungen", erklären die Autoren der Studie unter der Leitung von Vincent Horn und Cornelia Schweppe am Institut für Erziehungswissenschaft. So gaben 85 Prozent der Befragten an, dass Besuche von Verwandten, Bekannten oder Freunden aufgrund der Pandemie eingeschränkt wurden. "Auch die pflegenden Angehörigen haben fast zur Hälfte den Kontakt zu der pflegebedürftigen Person eingeschränkt."
"Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass die ohnehin prekäre häusliche Altenpflege unter Covid-19 weitere Zuspitzungen erfährt", erklärte Schweppe. Die besondere vulnerable (anfällige) Bevölkerungsgruppe werde ebenso wie ihre pflegenden Angehörigen "höchst vernachlässigt". So habe mehr als die Hälfte der befragten Angehörigen angegeben, dass die Pflege belastender sei als vor Beginn der Pandemie. 38 Prozent gaben an, sich in der derzeitigen Pflegesituation überfordert zu fühlen.
"Hohe Belastungen von pflegenden Angehörigen wurden seit langem als ein wichtiger Faktor für Gewalt in der Pflege identifiziert", erklärte Horn. Daher sei die Zunahme von Belastungen unter Covid-19 beunruhigend.
Update, 15. Juli, 17.13 Uhr: "Nicht praktikabel": Pistorius gegen regionale Corona-Ausreiseverbote
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat sich gegen Ausreiseverbote bei regionalen Corona-Ausbrüchen ausgesprochen. "So etwas kann man sich im fernen Berlin oder auch München ja gerne ausdenken, aber es ist in der Fläche überhaupt nicht praktikabel", sagte der SPD-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Vor allem in den großen Landkreisen sei nicht klar, wie entsprechende Kontrollen überhaupt umgesetzt werden sollten. Dies sei nur mit wenig effektiven Stichproben möglich und bedeute einen finanziellen und personellen Aufwand.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatten zuvor für lokale Ausreisebeschränkungen aus Corona-Hotspots geworben. "Ich finde, das ist jedenfalls ein Vorschlag, den man diskutieren sollte und für den ich werben würde", sagte Merkel. Kanzleramtschef Helge Braun bestätigte, dass auch Ausreisebeschränkungen diskutiert würden.
Update, 15. Juli, 17.09 Uhr: Krawalle vor Abstimmung über vorzeitige Rentenauszahlung in Chile
Vor der Abstimmung im Parlament über eine vorzeitige Rentenauszahlung ist es in Chile zu Ausschreitungen gekommen. Demonstranten errichteten in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) in verschiedenen Vierteln der Hauptstadt Santiago de Chile Barrikaden, steckten Autos in Brand, plünderten Geschäfte und griffen Polizeiwachen an, wie der Radiosender Cooperativa berichtete. Über 60 Menschen wurden festgenommen.
Zuvor hatten Menschen im ganzen Land mit einem sogenannten Cacerolazo - dem Klappern mit Töpfen und Pfannen - das umstrittene Gesetzesvorhaben unterstützt. Am Mittwoch sollte die Abgeordnetenkammer darüber abstimmen, ob die Chilenen bis zu zehn Prozent ihrer Pensionseinlagen vorzeitig abheben dürfen. Die Opposition will so die wirtschaftlichen Härten durch die Corona-Pandemie abfedern. Die konservative Regierung lehnt den Vorschlag ab und hat ihrerseits andere Hilfsmaßnahmen angeboten.
In Chiles Rentensystem zahlen die Arbeitnehmer zehn Prozent ihres Bruttolohns in private Rentenfonds ein. Das 1980 noch während der Militärdiktatur eingeführte System steht schon seit langem in der Kritik. Gerade Geringverdiener erhalten im Alter nur sehr geringe Rentenzahlungen.
Update, 15. Juli, 17 Uhr: WHO-Experten mahnen Turkmenistan zu besserem Schutz der Bevölkerung
Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) drängen die autoritäre Führung des zentralasiatischen Turkmenistans, die Bevölkerung besser vor der Corona-Krise zu schützen. Alle ungewöhnlichen Vorkommnisse müssten sofort gemeldet werden, sagte die WHO-Missionsleiterin in Turkmenistan, Catherine Smallwood, am Mittwoch in der Hauptstadt Aschgabat.
Die Ex-Sowjetrepublik, ähnlich abgeschottet wie Nordkorea, präsentiert sich seit Beginn der Pandemie als eines der letzten coronafreien Länder. Die WHO-Expertin konnte auch nach tagelangen Untersuchungen ihres Teams vor Ort nicht eindeutig bestätigen, dass es in dem Land Corona-Fälle gibt.
Alle Nachbarländer in der Region kämpfen massiv mit der Pandemie. Der Iran, der im Süden an Turkmenistan grenzt, hat mehr als 250.000 Infektionen. Auch in Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan spitzt sich die Lage weiter zu. In Turkmenistan gibt jedoch Zweifel von Menschenrechtlern an der Regierungsversion und auch zahlreiche Berichte über Ausbrüche von Lungenkrankheiten in dem Land am Kaspischen Meer.
Das WHO-Expertenteam hatte Anfang Juli nach monatelangen Versuchen erstmals Zugang zu ausgewählten Orten in dem Land bekommen. Die Experten seien sich der Berichte über ungewöhnliche Lungenerkrankungen bewusst, sagte Smallwood. Die WHO sei aber abhängig von offiziellen Daten der Behörden. Diese hätten "offen und ehrlich" mit dem ausländischen Team gesprochen. Das Team habe drei bis vier Krankenhäuser in dem Land mit rund 5,8 Millionen Einwohnern besucht, die gut ausgestattet gewesen seien. Dort habe es keine Auffälligkeiten gegeben, hieß es.
Nach Angaben von Smallwood wurden in einem besuchten Labor rund 60.000 Tests veranlasst. Das Land habe ausreichend Kapazitäten und Testkits aus Moskau bekommen, betonte eine Vertreterin des turkmenischen Gesundheitsministeriums. Es gebe keine unbekannten Ausbrüche, alle Verdachtsfälle hätten nichts mit Sars-CoV-2 zu tun.
Update, 15. Juli, 16.48 Uhr: Dreharbeiten für "Babylon Berlin" durch Corona nicht möglich - 40 Millionen Euro Hilfen für Kinos
Filmregisseur Tom Tykwer hält unter den jetzigen Corona-Einschränkungen Dreharbeiten für eine neue Staffel der Erfolgsserie "Babylon Berlin" für unmöglich. Wegen der aktuellen Hygiene-Abstandsregeln seien Produktionen wesentlich eingeschränkt, Filmdrehs allenfalls im Studio möglich, sagte Tykwer am Mittwoch in Berlin. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) kündigte neue Hilfen für die Film- und Kinobranche in Höhe von weiteren 40 Millionen Euro an.
Einen Film zu drehen heiße, spontane Situationen auf dem Set herzustellen, "das Unkontrollierte in einer kontrollierten Situation zu finden", sagte Tykwer, der gerade an dem Drehbuch für die neue Staffel von "Babylon Berlin" arbeitet. Vor allem Schauspieler spürten die neue Unsicherheit. Auch die Kinos hätten mit dem Misstrauen des Publikums zu kämpfen, das sich nur zögerlich wieder in geschlossene Säle traue. Ein Teil der Zuschauer habe sich an die Streaming-Angebote gewöhnt - "für einen Zehner", wie Tykwer sagte. Diese Menschen müssten wieder ins Kino zurückgeholt werden.
Mit den jetzt angekündigten Bundeshilfen sollen Kinos bei Investitionen in Umbau, Modernisierung und Ausstattung unterstützt werden - etwa für den Einbau von Schutzvorrichtungen, bargeldlose Kassen und Online-Ticketing. Jedes Kino kann dabei bis zu 315.000 Euro erhalten, ein Unternehmen mit mehreren Standorten insgesamt maximal 630.000 Euro.
Mit dem nun aufgelegten "Zukunftsprogramm Kino II" würden auch die Kinos gefördert, die bislang durch das Raster gefallen seien, erklärte der Branchenverband HDF Kino, dem vor allem die mittleren und großen Häuser angehören. Die Mittel stammen aus dem Hilfspaket für die Kultur in Höhe von einer Milliarde Euro. Insgesamt sind dort für die Film- und Kinobranche 160 Millionen Euro vorgesehen.
Anfang März hatte Grütters das "Zukunftsprogramm Kino" gestartet, mit dessen Hilfe zum Beispiel Kinos auf dem Land ihre Technik modernisieren können.
Update, 15. Juli, 16.30 Uhr: FIFA/Ifab: Fünf Auswechselungen bis zum Sommer 2021 erlaubt
Die wegen der Corona-Pandemie beschlossene Regeländerung für fünf Auswechselungen in Fußballspielen hat bis in den Sommer 2021 Bestand. Der Vorstand des regelgebenden International Football Association Board (Ifab) entschied am Mittwoch die Verlängerung der eigentlich nur für dieses Jahr geplanten Maßnahme.
Möglich sind fünf Wechsel pro Team demnach in allen Wettbewerben, die bis zum 31. Juli 2021 beendet werden sollen, sowie in internationalen Wettbewerben, die im Juli und August 2021 geplant sind. Dazu zählt auch die EM 2021 (11. Juni bis 11. Juli 2021). Maßgebend für die Anwendung der Regel sind die Verbände.
Ob die Verlängerung der Regel auch in der Bundesliga angewendet wird, entscheidet deshalb die Deutsche Fußball Liga. Der Weltverband FIFA teilte mit: "Der Hauptgrund für die vorübergehende Änderung (...) waren die Auswirkungen des dicht gedrängten Wettbewerbskalenders und der Spiele bei mitunter großer Hitze auf das Wohlbefinden der Spieler." Eine Prüfung habe gezeigt, "dass die Beweggründe für die vorübergehende Änderung weiterhin bestehen und die Auswirkungen auf das Wohl der Spieler aus folgenden Gründen vermutlich auch 2021 spürbar sein werden".
Am Wortlaut der vorübergehenden Änderung ändert sich nichts. Jedem Team stehen nur drei Gelegenheiten für Auswechslungen zur Verfügung, wobei eine in der Halbzeitpause vorgenommene Auswechslung nicht als eine der drei gilt.
Update, 15. Juli, 16.13 Uhr: Lettland beschließt Registrierungspflicht für Einreisende
Lettlands Regierung hat wegen steigender Corona-Zahlen eine Registrierungspflicht für Einreisende in das baltische EU-Land beschlossen. Personen, die mit internationalen Transportunternehmen nach Lettland reisen, müssen ab dem 16. Juli bei Ankunft ihre Daten hinterlegen.
Dazu soll in den kommenden zwei bis drei Wochen ein elektronisches System entwickelt werden. Bis dahin werde die Registrierung auf Papier erfolgen, sagte Ministerpräsident Krisjanis Karins am Mittwoch nach der Regierungssitzung in Riga. Die gleiche Regelung gilt für Personen, die per Privatflugzeug oder Jacht einreisen.
Die Registrierungspflicht soll dazu beitragen, das Infektionsniveau in Lettland niedrig zu halten. "Wir sind uns bewusst, dass eines der potenziellen realen Risiken von Menschen ausgeht, die aus sogenannten Hochrisikogebieten oder aus Ländern nach Lettland einreisen, in denen die Prävalenz der Krankheit viel höher ist als in Lettland und innerhalb der sicheren Grenzen Europas", sagte Karins.
Lettland hatte Anfang Juni seine Grenzen für Bürger aus europäischen Ländern mit niedrigen Ansteckungsraten geöffnet. Später wurde sie um die von den EU-Staaten verabschiedete Liste der Drittstaaten ergänzt, aus denen Reisen in die EU möglich sind. Für Einreisende aus Ländern mit einer Infektionsrate von bis zu 15 Fällen pro 100.000 Einwohner einfällt dabei die Quarantänepflicht in Lettland. Wer aus Ländern mit einer höheren Rate in den Baltenstaat einreist, muss sich weiterhin für zwei Wochen in häusliche Isolation begeben.
Die Registrierungspflicht soll es nun erleichtern, die Einhaltung der Quarantäneanforderung überprüfen zu können. Die Regierung will zudem Verstöße dagegen schärfer sanktionieren - so sollen künftig etwa Aufenthaltstitel oder Visa von Drittstaatsangehörigen widerrufen werden können. Dem muss aber noch das Parlament zustimmen.
Lettland verzeichnete bislang 1178 bestätigte Infektionen und 31 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Dabei wurden nach offiziellen Angaben zuletzt vermehrt neue Fälle aus dem Ausland importiert.
Update, 15. Juli, 16.02 Uhr: Tönnies darf ab sofort wieder Fleisch produzieren
Rund vier Wochen nach dem Corona-Ausbruch bei Deutschlands größtem Fleischbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück darf das Unternehmen an seinem Hauptstandort wieder schlachten. Die Stadtverwaltung hat den angeordneten Produktionsstopp für die Schlachtung am Mittwoch mit sofortiger Wirkung aufgehoben.
Damit kann das Unternehmen in Rheda-Wiedenbrück wieder Tiere von Landwirten annehmen und die Produktion schrittweise hochfahren.
Update, 15. Juli, 16 Uhr: Hotels in Timmendorfer Strand klagen über Absagen von Gästen
Nach den ersten zwei Wochen der Hauptsaison 2020 hat die Gemeinde Timmendorfer Strand eine durchwachsene Bilanz gezogen. Während die Ferienwohnungsvermieter von einer guten Belegung berichteten, seien in einigen größeren Hotels trotz Hochsaison noch Zimmer frei, sagte der Geschäftsführer der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH, Joachim Nitz, am Mittwoch.
Die Rede sei von 15 bis 20 Prozent weniger Buchungen als im Vorjahrzeitraum. "Hoteldirektoren berichten von einer Verunsicherung der Gäste, ob es am Strand genug Platz gebe", sagte Nitz.
Dazu beigetragen haben offenbar Berichte über Strandsperrungen im Nachbarort Scharbeutz. "Allein in den letzten Tagen hatten wir deshalb mit einer Reihe von Stornierungen zu kämpfen", sagte Hauke Fuhrmann, Inhaber des Romantik-Hotels "Fuchsbau". Von ähnlichen Problemen berichtet auch der Chef des Hotels "Yachtclub", Christian von Oven. "Die Strandsperrungen des Nachbarortes haben dazu beigetragen, dass die Gäste auch bei Neubuchungen zurückhaltend sind", sagte er.
Timmendorfer Strand und Scharbeutz liegen knapp einen Kilometer voneinander entfernt, sind aber getrennte Gemeinden. Die Bürgermeisterin von Scharbeutz, Bettina Schäfer (parteilos), hatte in der Vergangenheit an zwei Wochenenden Strand und Ortsdurchfahrt wegen Überfüllung sperren lassen.
Die Gemeinde Timmendorfer Strand reagiert auf die Verunsicherung der Gäste mit einem erweiterten Sicherheitskonzept und der garantierten Zusage, dass jeder Übernachtungsgast einen Strandplatz erhält. "Wir haben acht Kilometer Strand, so dass es kein Problem ist, Abstand zu halten", sagte Nitz.
Das überarbeitete Sicherheitskonzept sieht nach Angaben der Gemeinde eine vorausschauende Besucherlenkung und zusätzliches Sicherheitspersonal vor. "Mit diesen Maßnahmen sind wir sicher, dass in Timmendorfer Strand keine Strandsperrungen notwendig sind", sagte der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde, Andreas Müller.
Update, 15. Juli, 15.37 Uhr: Neuer Rekord der Neuinfektionen in den USA
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in den USA hat einen neuen Höchststand erreicht. Rund 67.400 Menschen wurden am Dienstag positiv auf das Virus getestet, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität am Mittwoch hervorgeht. Das übertrifft den Wert von vergangenem Freitag, als rund 66.600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden vermeldet wurden.
nsgesamt haben sich in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, mehr als 3,4 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 136.000 Menschen starben.
Derzeit sind besonders die südlichen Bundesstaaten von der Pandemie betroffen. Wegen der dramatischen Zunahme an Neuinfektionen haben zahlreiche Bundesstaaten die phasenweise Wiedereröffnung der Wirtschaft gebremst, pausiert oder Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen zurückgenommen. US-Präsident Donald Trump erklärt die hohe Zahl nachgewiesener Infektionen immer wieder mit der Vielzahl an Test, die die USA mittlerweile durchführen. Gesundheitsexperten weisen allerdings daraufhin, dass auch der Anteil positiver Tests gestiegen sei.
Update, 15. Juli, 15.35 Uhr: Tönnies will Schlachtbetrieb wieder hochfahren
Der Fleischverarbeiter Tönnies beantragt nach dem massiven Corona-Ausbruch bei rund 1400 Beschäftigten, den Schlachtbetrieb am Hauptsitz im Kreis Gütersloh wieder aufnehmen zu dürfen. Eine kurzfristige Entscheidung sei denkbar, teilte eine Sprecherin der Stadt Rheda-Wiedenbrück am Mittwoch mit. Tönnies habe beantragt, die Arbeiten in den Bereichen Schlachtung, Zerlegung und Blutverarbeitung wieder aufnehmen zu dürfen. Dies werde nun von den Behörden geprüft.
Die seit Mitte Juni gültige Schließungsverfügung durch die Stadt läuft am 17. Juli - also in der Nacht zum Samstag um Mitternacht - aus. Teilbereiche wie eine Lebensmittelproduktion, Technik und Verwaltung sind nach Zustimmung der Behörden bereits wieder hochgefahren worden.
Update, 15. Juli, 15.27 Uhr: Fünf Kinder im Kreis Göppingen positiv auf Corona getestet
Nach der Corona-Infektion einer Mutter ist bei fünf Kindern im Kreis Göppingen das neuartige Coronvirus nachgewiesen worden. Wie das Landratsamt am Mittwoch mitteilte, haben sich die drei eigenen Kinder der positiv getesteten Frau angesteckt. Betroffen sind auch zwei ihrer Kontaktpersonen an der Wilhelm-Busch-Schule in Göppingen. Dabei handelt es sich um einen Mitschüler sowie ein Kind, das sich vermutlich auf einer Fahrt im Schulbus infizierte. Am Donnerstag sollen sämtliche Lehrer und Schüler der Wilhelm-Busch-Schule getestet werden.
Die beiden anderen Kinder der betroffenen Frau besuchen die Grundschule in Holzheim und den Kindergarten Pfiffikus in Holzheim. Die Abstriche der betroffenen Grundschulklassen und Kindergartengruppe waren negativ. Für Lehrer und Kinder wurde eine 14-tägige Quarantäne angeordnet.
Update, 15. Juli, 15.14 Uhr: Partie FC Sion - Xamax in Schweizer Liga wegen Corona-Fall verschoben
Wegen der Coronavirus-Infektion bei einem Spieler des Schweizer Fußballvereins Neuchâtel Xamax wird die Partie gegen den FC Sion von Mittwoch auf Donnerstag verschoben. Das teilte die Schweizer Fußball Liga am Mittwoch mit. Möglicherweise müssen dann weitere Spiele im ohnehin schon engen Spielplan der Super League neu angesetzt werden. Bis zum 3. August muss die Saison beendet sein, denn dann muss die Liga der UEFA die Europapokal-Teilnehmer melden.
Xamax hatte am Dienstag darüber informiert, dass ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Der Spieler war bei den letzten beiden Partien des abstiegsgefährdeten Clubs gegen Zürich und Thun nicht zum Einsatz gekommen, hatte aber mit dem Team trainiert. Ob die gesamte Mannschaft in Quarantäne muss, so wie es vergangene Woche für den FC Zürich angeordnet wurde, ist derzeit noch offen.
Update, 15. Juli, 15.07 Uhr: Eiffelturm und Disneyland in Paris wieder für Besucher geöffnet
Paris-Besucher können endlich wieder auf die Spitze des Eiffelturms. Am Mittwoch öffnete die dritte Etage der berühmten Sehenswürdigkeit. Die Zahl der Tickets sei aber begrenzt, damit die Menschen genug Abstand halten könnten, teilte der Betreiber mit. Auch die Fahrstuhle würden nicht voll ausgelastet. Nach einer mehr als dreimonatigen Zwangspause wegen der Corona-Krise hatte das 324 Meter hohe Pariser Wahrzeichen Ende Juni seine Pforten wieder geöffnet - zunächst waren allerdings nur die ersten beiden Etagen zugänglich.
Der über 130 Jahre alte Turm wurde bisher jährlich von rund sieben Millionen Menschen besucht. Die "dame de fer" (Dame aus Eisen), wie das Monument in Frankreich auch liebevoll genannt wird, wurde für die Pariser Weltausstellung gebaut und 1889 fertiggestellt. Bei einem Besuch müssen Gesundheitsvorschriften eingehalten werden, so herrscht eine Maskenpflicht.
Auch der Freizeitpark Disneyland Paris ist nun wieder geöffnet. Dort gelten ebenfalls Sicherheitsmaßnahmen für Gäste und Mitarbeiter - die Zahl der Besucherinnen und Besucher ist begrenzt. Eine Online-Plattform zur Planung eines Besuchs soll dabei helfen. Der Freizeitpark in Marne-la-Vallée vor den Toren der französischen Hauptstadt war rund vier Monate lang geschlossen gewesen. Der Park hatte 2018 nach Angaben des Tourismusverbands der Hauptstadtregion rund 15,1 Millionen Besucher gezählt.
Update, 15. Juli, 15.02 Uhr: Flaschenbier nach Kneipenschließungen stärker gefragt
Nach den coronabedingten Schließungen in der Gastronomie wird mehr Bier zu Hause getrunken - allerdings gleicht das die Verluste der Brauer bei Fassbier bei weitem nicht aus. Der Bierabsatz mit dem großen Kasten 20 Halbliterflaschen legte im März und April 2020 um 8,6 Prozent gegen über dem Vorjahreszeitraum im Lebensmittelhandel und den Getränkemärkten zu.
Das geht aus Daten der Marktforscher von Nielsen hervor, die Veltins am Mittwoch bei den Halbjahreszahlen nannte. Bei Bierdosen betrug das Plus sogar 12,6 Prozent. Dennoch ist der deutsche Biermarkt nach Schätzung der Privatbrauerei auch durch ausgefallene Großveranstaltungen und den Tourismuseinbruch im ersten Halbjahr um etwa 8,5 Prozent geschrumpft.
Veltins konnte die Fassbier-Verluste im ersten Halbjahr etwa zur Hälfte mit Zuwächsen beim Flaschenbier abfedern. Der Ausstoß ging nur um 4,5 Prozent auf 1,5 Millionen Hektoliter und damit auf das Niveau des ersten Halbjahres 2017 zurück. Bei der Flaschenbier-Abfüllung sei die Brauerei im Hochsauerlandkreis in den vergangenen Wochen zeitweise an ihre Kapazitätsgrenzen geraten, sagte Vertriebsgeschäftsführer Volker Kuhl. Zusätzliches Leergut wurde gekauft. Lediglich im Außendienst habe es zwei Wochen Kurzarbeit gegeben. Entlassungen, Steuerstundung oder Kreditaufnahme seien aber keine Themen für Veltins gewesen.
Aggressive Werbung mit Preisen von 9,99 Euro je großem Bierkasten, die sich der Handel seit Wochen "um die Ohren haut", werde nicht dauerhaft Bestand haben, sagte der Generalbevollmächtigte Michael Huber. Hintergrund sei, dass die Verbraucher zwischenzeitlich weniger häufig eingekauft hätten, dafür dann größere Mengen. Mit Lockvogelangeboten wollten Händler diese Umsätze für sich gewinnen.
Auch die Gesellschaft für Konsumforschung hatte ermittelt, dass sich ein Teil der Umsätze der Gastronomie in den Lebensmittelhandel verlagert hatte. Veltins geht von etwa zweieinhalb Jahren aus, bis man selbst wieder auf dem hohen Stand vor der Pandemie ist. Sollte es eine zweite Corona-Welle geben, seien viele Betriebsaufgaben in der Gastronomie zu befürchten.
Update, 15. Juli, 14.58 Uhr: Queen persönlich schlägt Spendensammler Tom Moore zum Ritter
Die 94-jährige Queen persönlich wird den 100-jährigen britischen Kriegsveteranen und Spendensammler Tom Moore am kommenden Freitag zum Ritter schlagen. Das hat eine Sprecherin des Buckingham-Palastes am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in London bestätigt. Mehr dazu >>>>hier.
Update, 15. Juli, 14.53 Uhr: VW-Konzernchef: Leichter Erholung, aber Corona geht an die Substanz
VW-Konzernchef Herbert Diess sieht in der Corona-Krise leichte Anzeichen der Besserung - doch die finanziellen Einbußen blieben vorerst gewaltig. "Wir haben eine Erholung, die noch weit weg vom Vorkrisenniveau ist", sagte der Manager in einer Gesprächsrunde der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
Während Oberklassemarken der Gruppe wie Porsche oder Bentley "besser durch die Krise" kämen, sei die Situation für die Kernmarke VW oder Seat klar schwieriger: "Im Volumen trifft es uns härter."
Zwar spüre man auch im Massengeschäft inzwischen eine Belebung im Auftragseingang - doch die Finanzlage sei angespannt. "Wir verlieren Substanz." Im laufenden Jahr habe die Pandemie Volkswagen bereits rund 10 Milliarden Euro an Liquiditätsreserven gekostet.
Die kommende Zeit werde entscheidend: "Es wird in den nächsten Wochen sehr stark davon abhängen: Gibt es Rückschläge, oder kommen wir weiter aus der Krise?" fragte er mit Blick auf mögliche neue Sars-CoV-2-Hotspots. Infolge der Viruskrise ging der Absatz der Autobranche massiv zurück.
Die Probleme mit Software-Funktionen bei neuen Modellen erklärte der VW-Konzernchef mit der hohen Komplexität des Themas: Vom Golf 7 zum neuen Golf 8 etwa habe sich "der Software-Anteil verzehnfacht". Dies sei einer der Gründe, warum Volkswagen nun mehr eigene IT-Systeme entwickle, auch in der gerade gestarteten Software-Organisation.
"Wir müssen unsere Organisation dahingehend umstellen, dass wir schnell Software erstellen und kontinuierlich im fahrenden Auto erweitern", sagte Diess. "Das kostet uns schon Kraft in Wolfsburg." Der bisherige Software-Chef Christian Senger, der nun allerdings abgelöst werden soll, habe "das sehr gut gemacht - aber es war eine schwierige Geburt, alle Software-Ressourcen im Konzern zu bündeln".
Update, 15. Juli, 14.44 Uhr: Drachen-Verbot sorgt für Diskussionen in Ägypten
Nach dem Durchgriff der Regierung in Ägypten gegen Drachen diskutieren Befürworter und Gegner der beliebten Spielgeräte und mögliche Gefahren. Weil Schulen, Sportklubs und Cafés nach Ausbruch der Corona-Pandemie geschlossen blieben, vertrieben sich viele Kinder und Jugendliche in Kairo und anderen Teilen des Landes mit Drachen die Zeit.
Nach mehreren teils tödlichen Unfällen beschlagnahmten Sicherheitskräfte in Kairo Hunderte Drachen. Dort und in der Küstenstadt Alexandria gehen Behörden nun gegen Hersteller, Verkäufer und diejenigen vor, die Drachen steigen lassen.
Schuhverkäufer Sherif Said Ahmed sagte der Deutschen Presse-Agentur, er befürworte das Verbot. "Als Kind ließ ich Drachen vom Hausdach steigen, aber mein Onkel passte auf, dass mir nichts passiert", sagte Ahmed. Ohne ein entsprechendes Verbot seien Kinder in Gefahr. In vergangenen Wochen gab es in Ägypten mehrere Berichte über tödliche Unfälle, etwa weil Kinder von Hausdächern fielen.
Der ägyptische Abgeordnete Faika Fahim wandte sich in der Sache vor einigen Tagen auch an Ministerpräsident Mustafa Madbuli und den Minister für örtliche Entwicklung, Mahmud Scharawi. Fahim forderte, dass das Verbot landesweit eingeführt werde, auch weil Drachen eine Gefahr für Autofahrer darstellen könnten.
Update, 15. Juli, 14.41 Uhr: Hunderte deutsche Touristen erstmals wieder per Fähre nach Norwegen
Nach viermonatiger Pause wegen der Corona-Krise sind am Mittwoch erstmals wieder rund 500 deutsche Norwegen-Touristen mit der Fähre von Kiel nach Oslo gefahren. Das skandinavische Land hatte in der vorigen Woche seine Reisebeschränkungen für Menschen aus zahlreichen europäischen Staaten mit zufriedenstellenden Corona-Zahlen zum 15. Juli aufgehoben. Die Quarantäneanforderungen bei der Einreise wurden außer Kraft gesetzt.
"Wir freuen uns sehr, dass es wieder losgeht", sagte der Geschäftsführer der deutschen Color Line GmbH, Dirk Hundertmark, vor Abfahrt der gut 224 Meter langen "Color Magic". Das Schiff war mit 1500 Passagieren ausgebucht, darf aber wegen der Corona-Restriktionen nur mit halber Kapazität fahren. Kurz vor 14.00 Uhr legte die "Color Magic" in Kiel überpünktlich ab.
Die Fahrgäste mussten beim Einchecken noch Mund-Nasen-Schutz tragen - auf dem Schiff durften sie ihn abnehmen: "Wir haben keine Maskenpflicht an Bord, weil wir ausreichend Abstand gewährleisten können", sagte Hundertmark. Auch die beliebten Buffets seien wieder erlaubt; Plexiglas-Abtrennungen sorgten für Schutz. Einschließlich der Wellnessbereiche - mit Hygienevorgaben - seien bis auf den Nachtclub alle Einrichtungen geöffnet. Auch das Showprogramm kann stattfinden, nur jeweils mit weniger Zuschauern. Dafür gibt es am Tag drei statt zwei Veranstaltungen.
"Auch in den nächsten Tagen sind wir mit weiter reduzierter Kapazität komplett ausgebucht", berichtete Geschäftsführer Hundertmark. "Wir haben gleich nach der Wiederöffnung gesehen, dass wir sehr treue Kunden haben - sie zeigen, dass sie unseren Sicherheitsvorkehrungen vertrauen." Die vergangenen Monate seien natürlich verlustreich gewesen. Genauere Angaben wollte Hundertmark dazu nicht machen.
Da die letzten Monate normalerweise zu den buchungsstarken gehören und die Linie Kiel-Oslo im Jahr rund eine Million Passagiere zählt, dürfte die norwegische Color Line in den vergangenen vier Monaten einige hunderttausend Fahrgäste eingebüßt haben.
Update, 15. Juli, 14.29 Uhr: Nach illegalen Partys: Mallorca schließt Lokale am "Ballermann"
Wegen illegaler Partys am "Ballermann" hat Mallorca die Zwangsschließung aller Lokale der vor allem von deutschen Touristen gern besuchten "Bier-" und "Schinkenstraße" beschlossen. Diese Anordnung gelte zunächst für zwei Monate und trete am Mittwoch mit der Veröffentlichung des entsprechenden Beschlusses im Amtsblatt sofort in Kraft, teilte der balearische Tourismusminister Iago Negueruela in Palma mit.
Die Regionalregierung ordnete aus demselben Grund auch die Schließung aller Lokale der Straße Puerto Ballena in der Briten-Hochburg Magaluf westlich der Inselhauptstadt an. Das Verhalten einiger weniger Urlauber und Lokalbesitzer dürfe nicht die riesigen Anstrengungen der Menschen auf den Balearen im Kampf gegen die Pandemie aufs Spiel setzen, sagte Negueruela.
Der sozialistische Politiker bezog sich auf Fotos und Videoaufnahmen, die gezeigt hatten, wie Hunderte - mutmaßlich Touristen aus Deutschland und Großbritannien - am Wochenende an der Playa de Palma sowie in Magaluf getrunken, getanzt und gefeiert hatten. Sie waren unterwegs, ohne Schutzmaske zu tragen und ohne den in ganz Spanien vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern einzuhalten.
Update, 15. Juli, 14.26 Uhr: Bundesregierung ruft vor Sondergipfel zu Kompromissbereitschaft auf
Die Bundesregierung hat bei Vorgesprächen zum bevorstehenden EU-Sondergipfel zu Kompromissbereitschaft aufgerufen. "Natürlich gibt es beim mehrjährigen Finanzrahmen und beim Aufbauplan ganz viele Einzelfragen, die für jeden Mitgliedstaat ganz großes Gewicht haben", sagte Europastaatsminister Michael Roth (SPD) am Mittwoch am Rande einer Videoschalte mit EU-Kollegen. Jetzt aber müsse das europäische Gemeinwohl im Vordergrund stehen.
"Am wichtigsten für uns alle in der Europäischen Union ist, dass wir jetzt eine Einigung erreichen", sagte Roth. "Die Zeit drängt." Nur wenn man auch in einer schweren Krise solidarisch füreinander einstehe, könne man Europa voranbringen.
Bei dem am Freitag beginnenden Sondergipfel in Brüssel geht es unter anderem um den Vorschlag der EU-Kommission, 750 Milliarden Euro an den Finanzmärkten aufzunehmen und das Geld dann in ein Konjunktur- und Investitionsprogramm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise zu stecken. Zudem wird eine Einigung über den kommenden siebenjährigen EU-Finanzrahmen angestrebt.
Der Gipfel ist für zwei Tage angesetzt. Es wird das erste Mal seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie sein, dass sich die EU-Staats- und Regierungschefs wieder persönlich in Brüssel treffen.
Update, 15. Juli, 14.10 Uhr: EU-Kommission will zweite Corona-Welle und Lockdowns verhindern
Zur Abwehr einer zweiten Corona-Infektionswelle setzt die EU-Kommission auf das Vernetzen der Warn-Apps verschiedener Länder, ein frühzeitiges Bekämpfen lokaler Hotspots und eine bessere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
Es gehe darum, erneute flächendeckende Lockdowns zu verhindern und die wirtschaftliche Erholung sowie die Bevölkerung zu schützen, sagte EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas am Mittwoch in Brüssel. Insbesondere müsse koordinierter als zu Beginn der Pandemie gehandelt und der Datenaustausch verbessert werden.
Früher und intensiver müsse in den Mitgliedstaaten für die Grippe-Impfung geworben werden, um eine Doppelbelastung des Gesundheitssystems mit Grippekranken und Covid-19-Patienten zu vermeiden, appellierte die EU-Kommission. Nationale Exportbeschränkungen für medizinisches Material in der Corona-Krise müssten beseitigt, die Beschaffung von Schutzmaterial müsse besser abgestimmt werden.
Besonders betroffene Länder sollten über die EU medizinische Notfallteams und Hilfsmaterial anfordern können, erklärte die EU-Kommission. Die grenzüberschreitende Verlegung von medizinischem Personal und Patienten solle erleichtert werden. Nun sei nicht der Zeitpunkt, coronamüde zu werden und Schutzmaßnahmen schleifen zu lassen, betonte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Der Schutzschild müsse insbesondere für die für die Infektionswelle besonders anfälligen Menschen weiter hochgehalten werden. Dazu müsse insbesondere an Abstandsregeln und am Tragen von Masken festgehalten werden.
Update, 15. Juli, 13.45 Uhr: Internet-Reisebüros verlangen schnelle Ticketerstattung von Lufthansa
Die Lufthansa ist bei der coronabedingten Erstattung von Tickets immer noch erheblich im Rückstand. Betroffen sind auch Kunden, die ihre Reisen über konzernunabhängige Internetvermittler gebucht haben. Deren Verband Internet Reisevertrieb (VIR) hat am Mittwoch die Lufthansa aufgefordert, nach der Rettung durch den Staat die stornierten Reisen umgehend zu erstatten.
"Die Kunden müssen schnellstmöglich zu ihrem Geld kommen", erklärte VIR-Vorstand Michael Buller laut einer Mitteilung. Es stehe allein bei den Verbandsmitgliedern ein dreistelliger Millionenbetrag aus.
Der Verband verlangte von Lufthansa, die zwischenzeitlich abgeschaltete automatische Erstattungsmöglichkeit in den professionellen Buchungssystemen (GDS) wieder in Betrieb zu nehmen. Momentan werden die Vermittler noch auf ein anderes Erstattungsportal verwiesen, in das sämtliche Daten der stornierten Tickets neu eingegeben werden müssten. Statt 20 Sekunden dauere die Bearbeitung eines Falles so sechs Minuten und sei daher mit erheblichen Mehrkosten verbunden, erklärte Buller.
Ein Unternehmenssprecher kündigte am Mittwoch an, dass die automatisierte Rückzahlung innerhalb der nächsten 14 Tage wieder aktiviert werde. Man habe nun Vorkehrungen getroffen, mögliche Betrugsversuche zu verhindern. Vor der Corona-Krise seien stornierte Tickets über die GDS ungeprüft erstattet worden.
In Folge der Corona-Pandemie war der Luftverkehr Mitte März nahezu vollständig zusammengebrochen und Tausende Flüge wurden storniert. Grundsätzlich müssen die Gesellschaften den Ticketpreis innerhalb von sieben Tagen erstatten. Lufthansa und andere Gesellschaften hatten hingegen zunächst darauf gesetzt, die Kunden mit Gutscheinen abzufinden. Dies scheiterte aber an der EU-Kommission. Der Konzern hat angekündigt, den Stau bis Mitte August zu beseitigen. Ende Juni stand mit rund einer Milliarde Euro aber noch rund die Hälfte der Erstattungen aus.
Update, 15. Juli, 13.39 Uhr: Corona-Ausbruch in österreichischem Schlachtbetrieb
In einem Schlachthof in Österreich sind mindestens 29 Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden. 244 Mitarbeiter des Fleischereibetriebs im niederösterreichischen Eggenburg nahe der Grenze zu Tschechien mussten in Quarantäne, wie ein Amtssprecher am Mittwoch mitteilte. 40 weitere Testergebnisse standen nach Angaben der Gesundheitslandesrätin von Niederösterreich noch aus.
Nachdem ein Mitarbeiter Symptome gezeigt und sich an eine Hotline gewandt habe, seien alle Kollegen getestet worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Mitarbeiter von Fleischereibetrieben werden in Österreich verstärkt getestet, seitdem im Juni mehr als 1400 Infektionen beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen bekannt wurden.
In Niederösterreich gab es außerdem im Zusammenhang mit einer Kirche in der Stadt Wiener Neustadt einen Ausbruch mit bis Mittwoch mindestens neun Fällen und 270 möglichen Kontaktpersonen. Zuletzt hatte vor allem das Bundesland Oberösterreich mit einem Ausbruch der Pandemie zu kämpfen gehabt.
Im Zusammenhang mit Schlachtbetrieben waren dort Anfang Juli rund zwei Dutzend Fälle aufgetreten. Eine Fleischerei nahe Linz schloss nach eigenen Angaben vorsorglich Anfang der Woche, nachdem mehrere Mitarbeiter positiv getestet worden waren.
Insgesamt gab es in Österreich laut Gesundheitsministerium am Mittwoch rund 1270 bekannte aktive Coronavirus-Fälle. Rund 520 der Fälle betrafen Oberösterreich, mehr als 400 Fälle zählte die österreichische Hauptstadt Wien. 96 Patienten lagen im Krankenhaus, zehn von ihnen auf der Intensivstation. Seit Beginn der Pandemie starben 710 Menschen in Österreich im Zusammenhang mit Covid-19.
Update, 15. Juli, 13.36 Uhr: Bundestags-Petition für mehr Geld in der Pflege erreicht Quorum
Die Forderung nach einer besseren Bezahlung von Pflegekräften und besseren Arbeitsbedingungen wird bald den Bundestag beschäftigen. Die von einem bundesweiten Bündnis gestartete Petition "Mehr wert als ein Danke" hat bereits vor dem Ende der Frist das notwendige Quorum von 50.000 Unterschriften erreicht, sie muss deshalb vom Petitionsausschuss des Bundestages bearbeitet werden.
Die Petition fordert unter anderem mehr Personal in der Pflege, höhere Gehälter mit Tarifbindungen, einen höheren Mindestlohn und bessere Fortbildungsmöglichkeiten. Sie bezieht sich auf die hohe Wertschätzung in der Corona-Krise für die Pflegeberufe und kritisiert, dass eine würdevolle Pflege unter den aktuellen Rahmenbedingungen kaum noch möglich sei.
Die Kampagne "Mehr wert als ein Danke" wurde Anfang Mai von mehr als 100 Sozialunternehmen, Stiftungen, Einrichtungen, Diensten und Verbänden aus der Sozialwirtschaft auf den Weg gebracht. Initiiert wurde die Aktion durch die kirchliche Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn in Baden-Württemberg. Die Unterschriftensammlung läuft noch bis zum 17. Juli 2020.
Zu den Unterstützern gehört auch Bayerns Ex-Landtagspräsidentin und Sozialministerin Barbara Stamm (CSU). "Es freut mich sehr, dass dieses, für unsere gesamte Gesellschaft enorm wichtige Anliegen nun weiter vorankommt", sagte am Mittwoch in München die Vorsitzende des Lebenshilfe-Landesverbands Bayern. Arbeiten für und mit Menschen müsse einer sozialen Gesellschaft mehr wert sein als ein Danke.
Update, 15. Juli, 13.22 Uhr: Gemeinsames Länderkonzept für Hygieneregeln an Schulen
Zweieinhalb Wochen vor dem Sommerferien-Ende in Mecklenburg-Vorpommern gibt es bundesweit einheitliche Hygieneregeln für die Schulen. Wie die Kultusministerkonferenz (KMK) am Mittwoch in Berlin mitteilte, haben sich die 16 Bundesländer auf einen gemeinsamen Rahmenplan geeinigt.
"Es ist unsere Aufgabe, das Recht auf Bildung mit den notwendigen Maßnahmen zum Schutz vor einer Verbreitung des Corona-Virus in Einklang zu bringen", erklärte die KMK-Präsidentin und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD).
Trotz der Corona-Pandemie sollen die Schulen nach den Sommerferien wieder in den Regelbetrieb starten. In Mecklenburg-Vorpommern beginnt das neue Schuljahr bereits am 3. August. Kurz darauf folgen Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin und Brandenburg. Die jetzt getroffene Vereinbarung zum Infektionsschutz soll den Ländern nach KMK-Angaben als Orientierung dienen. Auf Detailregelungen habe man wegen der spezifischen Gegebenheiten vor Ort jedoch bewusst verzichtet.
Update, 15. Juli, 13.22 Uhr: Gamescom stellt digitales Konzept vor
Mit dem Leitthema "Spielend in die Zukunft" geht die Computer- und Videospielmesse Gamescom inmitten der Coronakrise in ihre erste digitale Ausgabe. Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse, kündigte am Mittwoch vor Journalisten das "innovativste Produkt des internationalen Messewesens" an.
Der neue digitale Ansatz solle auch künftig zu einem Kernbestandteil der Messe werden, selbst wenn sie wieder mit Publikum stattfinden kann.
Zentrales Thema der Messe wird die neue Konsolengeneration sein: Sowohl Microsoft als auch Sony haben neue Spielekonsolen für den Herbst angekündigt. Zunächst wurde aber nur der Xbox-Hersteller als Partner für die Gamescom bestätigt. Weitere große Aussteller sind unter anderem Bethesda, Electronic Arts, Ubisoft, Koch Media sowie Activision Blizzard, die im vergangenen Jahr nicht anwesend waren.
Zentrale Anlaufstelle für die Inhalte, die von Partnern und der Messe selbst produziert werden, soll die Plattform "gamescom now" werden. Die Teilnahme daran ist kostenfrei. Mit einer Registrierung könne man sich seine persönlichen Interessen zusammenstellen, hieß es.
Für die viertägige Laufzeit hat die Messe außerdem mehrere zentrale Shows angekündigt. Erneut wird es die "Opening Night Live" mit Moderator Geoff Keighley geben, bei der diverse Ankündigungen und Trailer zu sehen sein werden. Ebenfalls geplant ist die Show "Awesome Indies" für unabhängige Entwickler sowie das Event "Best of Show", das die digitale Messe abschließen soll.
Eine wichtige Säule für die Gamescom sind auch externe Partner, die weitere Inhalte erstellen und übertragen sollen. Ein prominentes Beispiel dabei ist der Zusammenschluss der drei Firmen Rocket Beans, Freaks4U Gaming und Instinct3, die unter dem Namen "Gamevasion" mit ihren Streamern und Influencern von der Messe berichten sollen.
Die Eröffnung der Messe übernehmen am 28. August Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (beide CSU), der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet sowie Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (beide CDU). Die Messe findet vom 27. bis zum 30. August statt.
Update, 15. Juli, 12.59 Uhr: Sánchez hofft auf Kompromiss zu Corona-Wiederaufbauhilfe im Juli
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez setzt weiter darauf, dass die EU noch im Juli einen Kompromiss im Streit um den Corona-Wiederaufbauplan findet. "Es gibt weiter einige Differenzen zwischen den Mitgliedstaaten, aber wir haben ein gemeinsames Ziel, nämlich ein stärkeres Europa", sagte Sánchez am Mittwoch bei einem Treffen mit dem schwedischen Regierungschef Stefan Löfven auf dessen Landsitz Harpsund rund 120 Kilometer südlich von Stockholm.
Auch wenn die Verhandlungen sehr schwierig seien, seien die Staats- und Regierungschefs seiner Ansicht nach verpflichtet, im Juli eine Einigung zustandezubringen.
Auch Löfven sprach sich dafür aus, bei der Kompromisssuche keine Zeit zu verlieren. "Wir wollen nicht, dass sich das hier zu lange hinzieht", sagte er. Es könne kein anderes Ziel geben, als eine Einigung zu erzielen. Dazu müssten in der EU aber eben alle Mitgliedstaaten zustimmen, ergänzte der Schwede.
Während Spanien neben Italien zu den besonders stark von der Corona-Krise betroffenen EU-Ländern gehört, zählt Schweden zu den vier Mitgliedstaaten, die Hilfen als nicht zurückzuzahlende Zuschüsse ablehnen. Schweden, Dänemark, die Niederlande und Österreich wollen vielmehr sehen, dass diese Mittel als Kredite ausgezahlt und an Reformen vor allem des Arbeitsmarktes und Rentensystems geknüpft werden.
Sánchez lehnt das strikt ab und befürchtet, dass Reformauflagen zu einer inakzeptablen Einmischung in die Sozial- und Wirtschaftspolitik Spaniens führen könnten.
Am Freitag und Samstag ist in Brüssel ein EU-Gipfel zum Wiederaufbaufonds und zum EU-Haushalt angesetzt. Von den 750 Milliarden Euro des schuldenfinanzierten Wiederaufbauplans sollen nach Vorstellung der EU-Kommission 500 Milliarden als Zuschüsse und 250 Milliarden als Kredite vergeben werden.
Update, 15. Juli, 12.58 Uhr: Thailand zahlt einheimischen Touristen einen Teil des Urlaubs
Die thailändische Regierung zahlt ihren Bürgern einen Teil des Urlaubs im eigenen Land und will damit den einheimischen Tourismus ankurbeln. Ab Mittwoch konnten sich die Leute dafür registrieren und die zuständige Behörde teilte mit, dass das bereits in den ersten Stunden 700.000 Menschen getan hätten. Ausländische Touristen dürfen coronabedingt zunächst noch nicht in das beliebte Urlaubsland einreisen.
Die thailändische Regierung will bis zu 40 Prozent der Hotel- und Reisekosten der einheimischen Touristen übernehmen - maximal umgerechnet rund 83 Euro (3000 Baht) fürs Hotel und rund 28 Euro (1000 Baht) für den Flug pro Person.
Insgesamt will die Regierung so fünf Millionen Hotelzimmer und zwei Millionen Flugtickets bis Ende Oktober subventionieren. Etliche Hotels im südostasiatischen Land sind noch wegen des Mangels an Touristen geschlossen.
Update, 15. Juli, 12.44 Uhr: Bundeswehrsoldat positiv auf Corona getestet - Einzelfall
In einer Kaserne in Vorpommern ist ein Bundeswehrsoldat aus Schleswig-Holstein positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Wie ein Sprecher der Panzergrenadierbrigade 41 am Mittwoch sagte, handelt es sich um einen Angehörigen des Panzergrenadierbataillons 411 in Viereck (Vorpommern-Greifswald).
Der Soldat aus der Verwaltung einer Sanitätseinheit sei erst am Montag wieder zum Dienst erschienen und hatte wenig Kontakte, hieß es von der Sanitätseinheit. Nachdem der Soldat Symptome einer Grippe gezeigt hatte, sei er getestet worden. Das Ergebnis sei am Dienstag bekannt geworden.
Von seinen 13 Kameraden aus dem Bereich, die in der Folge sicherheitshalber in Quarantäne geschickt worden waren, seien alle Coronatests dagegen negativ gewesen. Alle sollen nun am kommenden Montag nochmals getestet werden. Der positiv gestestete Mann sei dort in Quarantäne, wo er wohne und werde als auch in Schleswig-Holstein als Fall statistisch erfasst, also nicht in Mecklenburg-Vorpommern.
Da in den Kasernen wegen der Corona-Krise auch das Personal reduziert wurde und Urlaubszeit sei, seien die Auswirkungen auf das Heer insgesamt sehr gering.
"Die Kasernen sind derzeit wie leergefegt", sagte der Sprecher. Als Beispiel nannte er eine Jäger-Kaserne im benachbarten Torgelow, die die Sanitätseinheit normalerweise mit betreut. Dort seien bei voller Belegung 900 Soldaten stationiert. Im Augenblick seien dort aber nur 77 Soldaten.
Update, 15. Juli, 12.40 Uhr: Auch der Frankfurt-Marathon steht vor der Absage
Der Marathon am 25. Oktober in Frankfurt steht wegen der Corona-Krise in diesem Jahr vor dem Aus. "Wir rechnen mit der Absage - sie ist in jedem Fall wahrscheinlicher als ein Stattfinden", sagte Organisator Jo Schindler in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht auf "hessenschau.de".
Die Entscheidung treffe aber nicht der Veranstalter, sondern das Land Hessen. "Das liegt bei der Staatskanzlei, schließlich ist das Land der Verordnungsgeber", erklärte Schindler.
Nach aktuellem Stand sind Veranstaltungen und Versammlungen in Hessen bis Ende Oktober mit maximal 250 Teilnehmern erlaubt. 2018 hatten sich 26.826 Läufer für den Frankfurt-Marathon angemeldet.
"Wir sind im Austausch mit dem Land Hessen, und ich habe die Bitte hinterlegt, bis Ende des Monats eine Entscheidung zu bekommen", sagte Schindler. Eine Absage wäre mit "massiven wirtschaftlichen Einbußen verbunden".
Die Corona-Pandemie hat so gut wie alle bedeutenden internationalen Laufveranstaltungen gestoppt, darunter die Marathon-Klassiker von Berlin, Boston und New York.
Update, 15. Juli, 12.33 Uhr: Mallorcas Tourismus-Dezernent: Kein Corona-Ausbruch nach Exzessen
Auf Mallorca gibt es offiziellen Angaben zufolge derzeit 128 aktive Corona-Fälle unter den rund eine Million Einwohnern. Die exzessiven Feiern von Touristen ohne Schutzmaßnahmen am vorigen Wochenende hätten nicht zu einem Corona-Ausbruch geführt, sagte Andreu Serra, Dezernatsleiter für Tourismus des Inselrates von Mallorca, am Mittwoch in Berlin. Dort ist die Urlaubsinsel beim Tennis-Einladungsturnier im Steffi-Graf-Stadion Werbepartner.
Serra sagte weiter, bei den Vorfällen in der Nacht zum Samstag habe es sich um isolierte Einzelfälle in zwei Straßen gehandelt. Die große Mehrheit der Touristen halte sich sehr gut an die Einschränkungen. Mallorca hatte wegen der illegalen Partys unter anderem die Maskenpflicht verschärft.
Hunderte von Menschen hatten in der Playa de Palma sowie in Magaluf westlich der Inselhauptstadt ohne Schutzmasken und Sicherheitsabstand getrunken, getanzt und gefeiert. Dabei soll es sich Medienberichten zufolge vor allem um Touristen aus Deutschland und Großbritannien gehandelt haben.
Es werde daran gearbeitet, strikt gegen einzelne Verstöße vorzugehen, versicherte Serra. Die derzeitigen Fallzahlen zeigten, dass die strengen Maßnahmen funktionierten. Die Verluste für Mallorca durch die Coronavirus-Pandemie seien schwer zu beziffern. Es sei wichtig, dass die jetzt begonnene Saison bis weit in den Herbst andauern könne. Zwischen 30 und 50 Prozent der verfügbaren Hotels seien mittlerweile geöffnet.
Update, 15. Juli, 12.15 Uhr: Schleswig-Holstein erlaubt Veranstaltungen mit 500 Teilnehmern
An Veranstaltungen mit sitzendem Publikum dürfen in Schleswig-Holstein vom nächsten Montag an im Freien bis zu 500 Besucher teilnehmen und damit doppelt so viele wie bisher. Dies hat die Landesregierung angesichts anhaltend niedriger Zahlen von Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus beschlossen. Dabei geht es zum Beispiel um Konzerte.
Darüber hinaus treten laut Mitteilung vom Mittwoch weitere Lockerungen für Veranstaltungen und Schwimmbäder in Kraft. So sind sogenannte Veranstaltungen mit Gruppenaktivitäten ohne dauerhafte Sitzplätze künftig mit bis zu 150 Personen im Freien möglich. Innerhalb geschlossener Räume bleibt es bei 50 Teilnehmern.
Veranstaltungen mit Marktcharakter sind künftig mit bis zu 500 Personen außerhalb und 250 Personen innerhalb geschlossener Räume unter erhöhten Sicherheitsanforderungen zulässig.
Bei Veranstaltungen in privaten Räumen dürfen künftig auch mehr als zehn Teilnehmer dabei sein, sofern die gleichen Voraussetzungen erfüllt werden, wie sie für Veranstaltungen im öffentlichen Raum mit Gruppenaktivitäten ohne dauerhafte Sitzplätze gelten. Also dürfen maximal 50 Personen drinnen teilnehmen und 150 draußen.
Einige Veränderungen gibt es auch bei Regeln für Schwimmbäder, mit besonderer Bedeutung für Spaßbäder. Dort dürfen künftig alle Bereiche und Becken genutzt werden, sofern ein Hygienekonzept vorliegt. Hier gelten besonderen Anforderungen an die Hygiene. Sofern es das Konzept ermöglicht, dass mehr als 250 Gäste gleichzeitig im Bad anwesend sein können, muss der Betreiber das Hygienekonzept vor Betriebsaufnahme dem örtlichen Gesundheitsamt melden.
Update, 15. Juli, 11.59 Uhr: Neue Impfstoff-Hoffnung treibt Dax an
Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch wieder den Weg nach oben eingeschlagen. Angetrieben von der Fantasie für einen Coronavirus-Impfstoff, aber auch der Hoffnung auf Notenbankhilfen und anhaltendem Optimismus für die bevorstehende Berichtssaison, stieg der Dax zur Mittagszeit um 0,96 Prozent auf 12.818,73 Punkte. Er peilt damit sein Hoch nach dem Virus-Crash bei knapp mehr als 12.900 Punkten wieder an.
Als Treiber verwiesen wurde am Markt vor allem auf ermutigende Aussagen über erste Tests mit einem möglichen Impfstoffkandidaten der US-Biotech-Firma Moderna. Die Probanden hätten Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt, teilte das an der Studie beteiligte Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) mit. Wie es weiter hieß, wurden dabei keine ernsthaften Nebenwirkungen beobachtet.
Laut dem Marktanalysten Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader klammern sich Investoren gerade jetzt, wo auf dem Parkett eine mögliche zweite Welle diskutiert wird, an jeden noch so kleinen Strohhalm im Kampf gegen das Virus. "Ein effektiver Impfstoff könnte weitreichende Lockdowns verhindern und den Weg zu einer 'neuen Normalität' ebnen", so der Experte.
Auch für den MDax der mittelgroßen deutschen Werte ging es aufwärts, um 1,12 Prozent auf 26.988,21 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx stieg außerdem um 0,83 Prozent auf 3348,93 Zähler.
Im Dax legten Aktien von Heidelbergcement um 2,2 Prozent auf ein Hoch seit Anfang März zu, nachdem der Zementkonzern am Vortag starke Eckdaten vorgelegt hatte.
Dax-Spitzenreiter waren Anteile von MTU mit einem Anstieg um 3,6 Prozent. Gemeinsam mit den 2,8 Prozent höheren Airbus-Aktien aus dem MDax reagieren sie als großes Krisenopfer häufig besonders stark auf jeglichen Hoffnungsschimmer bei der Virusbekämpfung.
Im SDax erhielten mit Drägerwerk und Zooplus zwei Anlegerfavoriten in Zeiten der Corona-Pandemie neuen Rückenwind mit Anstiegen um fast elf respektive fünf Prozent. Getrieben von der Virus-Krise haben beide Unternehmen am Vorabend nach Börsenschluss von einem glänzenden vorläufigen Quartalsergebnis berichtet und ihre Prognosen für das laufende Jahr erhöht.
Update, 15. Juli, 11.54 Uhr: Landtag billigt zweites Corona-Krisenpaket über 8,4 Milliarden Euro
Niedersachsen legt ein 8,4 Milliarden Euro schweres Paket zur Bewältigung der Corona-Krise nach. Etwa die Hälfte des Geldes wird benötigt, um Steuerausfälle zu kompensieren, außerdem sollen Wirtschaft, Gesundheit, Kommunen sowie gesellschaftliche Bereiche wie Sport und Kultur profitieren.
Während die Regierungsfraktionen SPD und CDU am Mittwoch im Landtag in Hannover für den zweiten Nachtragshaushalt stimmten, lehnte die Opposition aus Grünen, FDP und AfD ihn geschlossen ab.
Während FDP und AfD die Verschuldung für den zweiten Nachtragshaushalt für zu hoch halten, hatten die Grünen und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) noch mehr Investitionen über einen landeseigenen Niedersachsenfonds gefordert. Das erste Krisenpaket über 4,4 Milliarden Euro zu Beginn der Corona-Krise war Ende März noch einstimmig beschlossen worden. Ursprünglich sollte der Jahresetat lediglich 34,7 Milliarden Euro umfassen.
Update, 15. Juli, 11.50 Uhr: Auswärtiges Amt hebt coronabedingte Reisewarnung für Norwegen auf
Das Auswärtige Amt hat am Mittwoch die coronabedingte Reisewarnung für Norwegen aufgehoben. Zuvor hatte das norwegische Außenministerium eine Liste mit Ländern veröffentlicht, aus denen die Einreise vom Mittwoch an wieder gestattet ist. Darunter war auch Deutschland.
Damit sei nun die Einreise aus Deutschland für alle Zwecke wieder erlaubt, teilte das Auswärtige Amt mit. Sie sei quarantänefrei entweder direkt oder über Dänemark beziehungsweise Finnland möglich, über Schweden nur in direktem Transit.
Das Auswärtige Amt weist auf seiner Norwegen-Seite im Internet darauf hin, dass in dem skandinavischen Land Abstands- und Hygieneregeln gelten. Es bestehe keine Maskenpflicht, jedoch werde dringend dazu geraten, Hand- und Hustenhygiene strikt zu befolgen und bei Krankheitssymptomen zu Hause zu bleiben.
Die touristische Infrastruktur sei größtenteils zugänglich, teilweise wegen der Abstands- und Hygieneregeln aber mit stark reduzierten Kapazitäten. Es könne zu längeren Wartezeiten, Ausfällen oder anderen Einschränkungen kommen.
Update, 15. Juli, 11.39 Uhr: Abgeordnete lehnen U-Ausschuss wegen Attacke bei Corona-Demo ab
Zum Angriff auf Gegner von Corona-Auflagen am Rande einer Demo in Stuttgart wird es keinen Untersuchungsausschuss geben. Die AfD-Fraktion scheiterte mit einem entsprechenden Antrag am Mittwoch im Landtag gegen Stimmen von Grünen, CDU, SPD und FDP. 117 Abgeordnete stimmten gegen das Vorhaben, 18 dafür.
Mitte Mai waren drei Gegner der Corona-Auflagen auf dem Weg zu einer Kundgebung angegriffen worden, einer war dabei lebensgefährlich verletzt worden. Die Polizei vermutet die Täter im linksextremen Spektrum. Das lebensgefährlich verletzte Opfer gehörte nach dpa-Informationen der rechtspopulistischen gewerkschaftsähnlichen Organisation "Zentrum Automobil" an.
Die AfD warf der Landesregierung Versagen bei der Aufklärung des Angriffs vor und den "Altparteien" eine Zusammenarbeit mit "linken, kriminellen Strukturen".
Die anderen Parteien wiederum hielten der AfD vor, den Vorfall instrumentalisieren zu wollen. Der Grünen-Innenexperte Hans-Ulrich Sckerl sprach von einem "perfiden Manöver". Ein Untersuchungsausschuss sei kein Beitrag, um Straftaten aufzuklären. Das Parlament sei nicht der bessere Strafverfolger, sagte auch der CDU-Abgeordnete Thomas Blenke.
Update, 15. Juli, 11.37 Uhr: Skiurlaub und Feste befeuerten Corona-Ausbreitung in Tirschenreuth
Skiurlaub und große Feste: Eine Untersuchung des Robert Koch-Institutes (RKI) zur Ausbreitung des Coronavirus im besonders betroffenen Landkreis Tirschenreuth hat einen Zusammenhang von Infektionen und bestimmtem Freizeitverhalten der Betroffenen festgestellt.
33 von 98 Befragten waren entweder kurz zuvor im Skiurlaub in Österreich oder Italien gewesen, hatten an einem Starkbierfest in der Stadt Mitterteich oder an einem zweiten Bierfest ("Zoigl") teilgenommen.
"Ein Zusammenspiel dieser drei Faktoren, zu einem Zeitpunkt, als noch kein einziger Fall aus dem Landkreis gemeldet worden war, scheint wahrscheinlich als Ursache für die rasante Ausbreitung des neuen Coronavirus in der Stadt Mitterteich und daraufhin im gesamten Landkreis", heißt es in der Studie des RKI. Andererseits seien die Faktoren als Erklärung für die starke Ausbreitung im Kreis Tirschenreuth nicht ausreichend.
Tirschenreuth war einer der Aufsehen erregendsten Hotspots der frühen Corona-Welle in Deutschland. Am 10. März war der erste Fall registriert worden, binnen einer Woche stieg die Zahl der bestätigten Fälle auf 42. Am 18. März wurde für die Stadt Mitterteich die bundesweit ersten Ausgangsbeschränkungen verhängt.
Am 1. April war mit 103 gemeldeten Fällen an nur einem Tag der Höhepunkt erreicht. Bis zum 11. Mai waren insgesamt 1122 Fälle bestätigt, 129 Patienten starben. Im Kreis Tirschenreuth leben insgesamt rund 72.000 Menschen.
Update, 15. Juli, 11.32 Uhr: Spritpreise stabilisieren sich weit unter Niveau vor Corona
Wer dieses Jahr mit dem Auto in den Urlaub fährt, kann sich über niedrige Spritpreise freuen. Die Kosten an den Zapfsäulen haben sich in den vergangenen Wochen auf einem Niveau deutlich unter den Preisen vor Beginn der Corona-Krise stabilisiert. Zuletzt sanken sie wieder leicht, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des ADAC hervorgeht.
Am Dienstag kostete demnach Superbenzin der Sorte E10 im bundesweiten Tagesdurchschnitt 1,256 Euro pro Liter, 0,4 Cent weniger als eine Woche davor. Diesel verbilligte sich um einen halben Cent auf 1,088 Euro.
Noch zu Jahresbeginn hatten die Spritpreise deutlich höher gelegen, waren dann aber im Verlauf der Krise kräftig abgestürzt. Nach einem Tiefpunkt Anfang Mai ging es dann einige Wochen wieder kräftig bergauf, bevor die gegenwärtige Stabilisierung einsetzte.
Deutlich stärker als der bundesweite Tagesdurchschnitt schwanken die Benzinpreise im Tagesverlauf. Am günstigsten ist Sprit typischerweise in den Abendstunden, am teuersten am Morgen.
Auch je nach Region gibt es große Unterschiede: Am Dienstag, 11.00 Uhr - das ist eine eher teure Tankzeit - war Berlin mit im Schnitt 1,259 Euro je Liter E10 das günstigste Bundesland für Tankende, gefolgt von Rheinland-Pfalz und Bayern. Am teuersten war Hamburg mit 1,325 Euro je Liter. Bei Diesel war ebenfalls Berlin mit 1,084 Cent je Liter am billigsten. Im teuersten Bundesland Bremen waren 5,8 Cent mehr fällig.
Update, 15. Juli, 11.26 Uhr: Öffentliche Tourismus-GmbHs schlagen wegen Corona-Krise Alarm
Die Tourismusgesellschaften der Ostfriesischen Inseln und mehrerer Küstenorten mahnen wegen coronabedingten Einnahmeausfällen in Millionen-Höhe dringend staatliche Hilfe an. Allein durch den Wegfall des Gästebeitrages (Kurtaxe) seien von März bis Mai 6,6 Millionen Euro Einnahmeverluste entstanden, hieß es in einem Positionspapier der sieben Inseln und von fünf Küstenorten.
Die bisher beschlossenen Hilfsmaßnahmen seien allein auf die private Tourismuswirtschaft ausgerichtet. "Öffentlich getragene Unternehmen wie uns Tourismusgesellschaften wird der Zugang zu Rettungsschirmen bisher komplett verwehrt", hieß es weiter in dem Papier der Dachverbände "Die Nordsee" und "Ostfriesische Inseln", das an Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) geschickt wurde. Am Mittwoch war unter dem Motto "5 vor 12" eine Aktion über Social-Media-Kanäle geplant.
Das Papier listet zehn Vorschläge zur finanziellen Unterstützung auf. Darin enthalten: ein Rettungsschirm zur 100-prozentigen Erstattung der entgangenen Gästebeiträge oder alternativ Hilfen für Kommunen, die besonders stark vom Tourismus leben.
Den Kommunen solle zudem zumindest in diesem und im nächsten Jahr die Zahlung des vom Land erhobenen Strandnutzungsentgeltes erlassen werden. Die sieben Inseln und fünf Küstenorte stehen den Angaben zufolge für 16,5 Millionen Übernachtungen im Jahr.
Update, 15. Juli, 11.20 Uhr: Umfrage in Corona-Zeit: Fast jeder fünfte Kranke nicht beim Arzt
Fast jeder fünfte Hesse ist einer Umfrage zufolge zu Zeiten der Corona-Pandemie trotz akuter Beschwerden nicht zum Arzt gegangen. Dies ergab eine repräsentative Telefonumfrage unter 1000 volljährigen Menschen im Bundesland im Mai im Auftrag der Krankenkasse AOK.
Demnach gaben 18 Prozent der Bürgerinnen und Bürger an, mindestens ein Mal trotz akuter Beschwerden darauf verzichtet zu haben, eine Praxis aufzusuchen. Grund sei vor allem die Angst gewesen, sich dort mit dem Coronavirus zu infizieren, teilte die AOK am Mittwoch mit.
Für die Umfrage spielte die jeweilige Krankenkasse der Befragten nach Angaben eines AOK-Sprechers keine Rolle.
Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Krebs seien in der Corona-Krise ja wahrscheinlich nicht seltener geworden, zumindest gebe es dafür keine Hinweise. "Aber unter dem Eindruck der Bilder, etwa aus Italien, haben offenbar viele Menschen Angst bekommen, ein Krankenhaus oder einen Arzt aufzusuchen", sagte Roland Strasheim, verantwortlich für stationäre Versorgung bei der AOK Hessen.
Eine Auswertung der Versichertendaten von AOK-Mitgliedern ergab auch einen erheblichen Rückgang bei Aufnahmen in Kliniken, der nicht alleine mit verschobenen Eingriffen zu tun haben kann. So sei die Zahl der Klinikaufnahmen vom 16. März bis 5. April 2020 durchschnittlich um 41 Prozent geringer. 14.847 Fällen im Jahr 2020 stünden 2019 im Vergleichszeitraum 25 156 Fälle bezogen auf Versicherte der AOK Hessen gegenüber.
Bei den Diagnosen für eine Klinikentlassung bis zum 31. Mai gab es teils erhebliche Rückgänge. Bei Kreislauferkrankung habe dieser 39 Prozent, bei Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sogar bei 67 Prozent gelegen.
Die Zahlen belegten, dass etliche Patientinnen und Patienten in der Phase des Lockdowns seltener eine Klinik-Versorgung in Anspruch genommen hätten, obwohl akuter Handlungsbedarf bestanden habe.
Update, 15. Juli, 11.08 Uhr: Leipziger Buchmesse schließt Verschiebung 2021 nicht aus
Die Leipziger Buchmesse schließt eine Verschiebung ihres Termins 2021 nicht aus. Derzeit liefen Gespräche dazu mit den Ausstellern, sagte Messe-Sprecherin Frauke Kibscholl am Mittwoch. Das Ziel sei eine Präsenzveranstaltung. Bislang steht als Termin für die Frühlingsschau der Buchbranche der 18. bis 21. März 2021 im Messe-Kalender.
Messe-Direktor Oliver Zille hatte zuvor bei einer Veranstaltung von MDR Kultur laut über die Terminverschiebung nachgedacht. "Könnte es vielleicht die Chance, eine Präsenzveranstaltung in Leipzig durchzuführen, erhöhen, wenn wir den Termin etwas in eine virusfreiere Zeit schieben", sagte Zille nach MDR-Angaben. Wenn man alles so lasse wie geplant, werde man vermutlich nicht weiterkommen.
Die Leipziger Buchmesse war dieses Jahr eine der ersten großen Messen, die wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt wurde. Es hätten sich im März rund 2500 Aussteller aus 51 Ländern in Leipzig präsentieren sollen. Im Vorjahr waren 286.000 Besucher auf der Messe und beim dazugehörigen Lesefestival "Leipzig liest" gezählt worden.
Update, 15. Juli, 11.05 Uhr: Vermögen der Haushalte in Deutschland in Corona-Krise gesunken
Der Kurssturz an den Börsen zu Beginn der Corona-Krise hat am Vermögen der Menschen in Deutschland genagt. Im ersten Quartal verringerte sich das Geldvermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen gegenüber dem Rekordwert des Vorquartals um 128 Milliarden Euro oder 2,0 Prozent auf 6337 Milliarden Euro, wie die Bundesbank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.
Die Verluste seien "in erster Linie auf die Kursstürze am Kapitalmarkt zurückzuführen, die durch die Pandemie und die Unsicherheit über ihre wirtschaftlichen Folgen ausgelöst wurden."
Zwar stieg das Geldvermögen in der Summe um 90 Milliarden Euro. Dem standen aber Bewertungsverluste von insgesamt 218 Milliarden Euro gegenüber.
Sparer setzten unter anderem weiter auf Bargeld und Bankeinlagen, die zwar wegen der Zinsflaute kaum noch etwas abwerfen, auf die sie aber schnell zugreifen können. Zugleich steckten weiter Geld in Versicherungen, die Ansprüche wurden um 23 Milliarden Euro aufgestockt. In inländische Aktien investierten sie netto 8 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal haben sich die Aktienkurse vieler Unternehmen erholt.
Wie schon in der Vergangenheit nutzen die Menschen die Niedrigzinsen, um sich billig Geld zu leihen. Die Verbindlichkeiten stiegen im ersten Quartal um 14 Milliarden Euro. Netto, nach Abzug der Schulden, sank das Geldvermögen deutlich um 142 Milliarden auf rund 4447 Milliarden Euro.
Die Bundesbank berücksichtigt bei der Berechnung Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Ansprüche an Versicherungen - nicht jedoch Immobilien. Wie das Vermögen verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor.
Update, 15. Juli, 10.55 Uhr: Italien dringt auf EU-Entscheidung zu Corona-Geldern im Juli
Kurz vor dem EU-Gipfel über die geplanten milliardenschweren Corona-Hilfen hat Italiens Premier Giuseppe Conte an die Einheit der Union appelliert und auf eine rasche Entscheidung gedrungen.
"Diesmal gewinnen wir alle oder wir verlieren alle", sagte Conte am Mittwoch im Abgeordnetenhaus in Rom. Dafür bekam er viel Applaus. Conte hielt in der größeren der zwei Parlamentskammern eine europapolitische Rede. Die Entscheidung der EU-Staaten über den Wiederaufbaufonds sollte "im Juli" fallen, forderte er. Kompromisse "nach unten" seien keine Option.
An diesem Freitag und Samstag kommen die Spitzen der 27 EU-Staaten in Brüssel zusammen, um über den 750 Milliarden Euro großen Wiederaufbauplan zu verhandeln. Nach Vorstellung der EU-Kommission sollen 500 Milliarden als Zuschüsse und 250 Milliarden als Kredite vergeben werden.
Widerstand gibt es vor allem aus den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Österreich. Die sogenannten "Sparsamen Vier" lehnen hohe Zuschüsse ab und setzen stark auf Kredite. Die Kompromiss-Suche gilt als schwierig.
Italien mit seiner ohnehin angeschlagenen Wirtschaft leidet unter den Folgen der Corona-Krise besonders. Die Regierung in Rom hat großes Interesse an Zuschüssen aus Brüssel. In dem Mittelmeerland starben mit oder an der Viruskrankheit bisher rund 35.000 Menschen. Der Tourismus als eine wichtige Einnahmequelle kommt weiter nicht in Schwung.
Update, 15. Juli, 10.32 Uhr: Pakistan öffnet Grenze zu Indien für afghanische Exporte
Pakistan hat seine Grenze zum Nachbarstaat Indien nach Monaten wieder für afghanische Exporte geöffnet. Der Grenzübergang in Wagah im Osten des Landes sei ab dem 15. Juli passierbar, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung des pakistanischen Außenministeriums.
Seit März waren Pakistans Grenzen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Auf Wunsch der afghanischen Regierung habe man die Grenze geöffnet.
Seit 2010 existiert das Transithandelsabkommen APTTA zwischen Pakistan und Afghanistan. Bereits mehrmals wurde es aufgrund der angespannten Beziehungen beider Länder ausgesetzt. Auch die Beziehungen zwischen den rivalisierenden Atommächten Pakistan und Indien sind belastet.
Update, 15. Juli, 10.18 Uhr: Minister: Israel steuert auf weiteren Corona-Lockdown zu
Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen hält Israels Gesundheitsminister einen weiteren Lockdown in dem Land für kaum noch vermeidbar. Er hoffe, dass die zuletzt ergriffenen Maßnahmen wie die Begrenzung der Teilnehmerzahlen bei Veranstaltungen zu niedrigeren Infektionszahlen führten, sagte Juli Edelstein am Mittwoch dem Nachrichtenportal "ynet".
Wenn dies so komme, dann könne eine Lockdown-Entscheidung verschoben werden. "Wir müssen drei bis vier Tage abwarten, um zu schauen, aber es würde einem Wunder gleichkommen." Einem früheren "ynet"-Bericht zufolge hat Edelstein eine rote Linie bei 2000 Neuinfektionen pro Tag gezogen.
Der Minister wies zugleich Kritik zurück, dass die Regierung keine vorbereitenden Maßnahmen ergriffen habe, um einer zweiten Corona-Welle zu begegnen. Auch die Vorhaltung, ein weiterer Lockdown sei ein Eingeständnis von Behördenversagen, wollte er nicht gelten lassen. Ein Lockdown sei eine Maßnahme, die ergriffen werden müsse, um die Zahl der täglichen Neuinfektionen zu senken, sagte Edelstein.
Israel war es zu Beginn der Pandemie unter anderem mit einem raschen Lockdown gelungen, die Infektionszahlen niedrig zu halten. Nach Lockerungen schnellten die Zahlen jedoch in die Höhe. Am Montag wurde mit 1718 Fällen ein Rekordwert an täglichen Neuinfektionen erreicht, für Dienstag wies das Ministerium nach Zahlen vom Mittwochmorgen 1335 Neuinfektionen aus.
Die Regierung um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht zunehmend unter Druck. Zum Vergleich: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Deutschland lag zuletzt bei rund 400. Deutschland hat etwa neun Mal so viele Einwohner wie Israel.
Update, 15. Juli, 9 Uhr: Entscheidung über Ausreiseverbote für Corona-Regionen verschoben
Über die vom Bund geplanten lokalen Ausreiseverbote für Regionen mit großen Corona-Ausbrüchen wird voraussichtlich erst an diesem Donnerstag entschieden. Die Vorabstimmungen zu dem Beschluss liefen noch, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin am Mittwoch aus Regierungskreisen.
Es sollten noch neue Punkte in die geplanten Änderungen der betreffenden Corona-Regeln aufgenommen werden, hieß es weiter. Aus diesem Grund sei die Besprechung von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) mit den Staatskanzleichefs der Länder auf Donnerstagvormittag verschoben worden.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatten sich am Dienstag bei einem Treffen in Herrenchiemsee hinter den Vorschlag gestellt. Ziel des Bundes ist es, bei regionalen Corona-Ausbrüchen wie im Kreis Gütersloh zielgenauer reagieren zu können.
Braun hatte am Dienstag im Sender RTL/ntv gesagt, es werde darüber diskutiert, ob eine solche Ausreiseregelung "nicht am Ende eine bessere Variante ist, als wenn man am Urlaubsort ankommt, um dann zurückgewiesen zu werden".
Die Frage sei, ob es sinnvoller sei, bei einem Ausbruch alle Bewohner der Region am Wohnort zu lassen, "um dann dort so flächig zu testen, dass man nach wenigen Tagen sagen kann, wir haben alle Infektionsketten entdeckt". Danach könne man "schnell wieder zur Normalität" übergehen.
In den Ländern sowie in den Städten und Gemeinden gibt es unterschiedliche Auffassungen zu dem Vorschlag.
Update, 15. Juli, 8.56 Uhr: Virologin befürwortet lokale Ausreisesperre bei Corona-Ausbrüchen
Die Münchner Virologin Ulrike Protzer hat die angedachten Ausreisesperren zur Eindämmung lokaler Corona-Ausbrüche als "sehr vernünftige Maßnahme" bezeichnet.
Vorbild sei Japan, dort habe man die Pandemie auf diese Weise sehr gut in den Griff bekommen, erklärte die Expertin der Technischen Universität München dem Radiosender Bayern 2 («radioWelt am Morgen»/Mittwoch).
"Damit ist man einfach schneller, als wie wenn man zuerst testet, auf das Ergebnis wartet", sagte Protzer. "In der Zwischenzeit haben sich vielleicht neue angesteckt und dann laufe ich immer hinterher."
Update, 15. Juli, 8.33 Uhr: US-Behörde: Tragen von Masken könnte Pandemie binnen Wochen brechen
Die Ausbreitung des Corona-Virus in den USA könnte nach Einschätzung der US-Gesundheitsbehörde CDC mit dem Tragen von Masken innerhalb weniger Wochen unter Kontrolle sein.
"Wenn wir jeden dazu bringen könnten, jetzt sofort eine Maske zu tragen, denke ich, könnten wir diese Pandemie in vier, sechs, acht Wochen unter Kontrolle bringen", sagte CDC-Direktor Robert Redfield am Dienstag (Ortszeit) in einem Interview des Chefredakteurs des Fachmagazins "Journal of the American Medical Association".
Die USA sind nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität mit mehr als 3,4 Millionen Infizierten und bisher mehr als 136.000 Toten das weltweit mit Abstand am stärksten von der Corona-Pandemie getroffene Land. Eine landesweite Maskenpflicht gibt es nicht.
In einer Pressemitteilung des CDC vom Dienstag hieß es, eine Gesichtsbedeckung sei eine der wirkungsvollsten Waffen, um das Ausbreiten des Virus zu verlangsamen und zu stoppen.
Es mache ihn traurig, dass die Frage des Maskentragens zu einer politischen geworden sei, sagte Redfield in dem Interview. Er lobte US-Präsident Donald Trump und auch Vizepräsident Mike Pence, dass diese jüngst Masken getragen hätten. "Sie könnten sich in ihrer Situation natürlich leicht rechtfertigen und sagen, sie bräuchten das nicht, weil sie und ihr Umfeld ständig getestet werden. Aber wir brauchen sie als Vorbilder", sagte Redfield.
Der US-Präsident hatte im April Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC verkündet, nach denen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes empfohlen wird. Er hatte aber umgehend deutlich gemacht, dass er selber keine Maske tragen werde, und das mit seinen regelmäßigen Corona-Tests begründet. Ihm wird vorgeworfen, durch sein Auftreten ohne Maske ein schlechtes Vorbild in der Pandemie abzugeben.
Update, 15. Juli, 8.20 Uhr: Virologe über Union-Plan: Ohne Impfstoff kein volles Stadion
Der Essener Virologe Ulf Dittmer hält Fußballspiele in vollen Stadion derzeit für unmöglich und nannte entsprechende Pläne des Bundesligisten 1. FC Union Berlin "unverantwortlich". Der Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Essen sagte der "WAZ": "Bevor wir einen Impfstoff haben, wird es kein volles Stadion geben."
Union strebt beim Saisonstart eine "Vollauslastung" des Stadions an. Erreicht werden soll dieses Ziel mit Hilfe von Coronatests für alle 22 012 Karteninhaber sowie alle Anwesenden vor Ort. Zugang zum Stadion erhalten nach diesen Plänen Zuschauer mit einem negativen Testergebnis, das nicht älter als 24 Stunden sein dürfe. Das Konzept will der Club gemeinsam mit dem Berliner Senat und dem zuständigen Gesundheitsamt des Stadtbezirks Treptow-Köpenick ausarbeiten.
"Es existieren zwei Probleme", sagte Dittmer dazu. Der Test könne fehlerhaft abgenommen worden sein. "Außerdem kann es sein, dass das Testergebnis zwar negativ ist, die Person aber eigentlich schon infiziert und einen Tag später im Stadion infektiös ist. Dies kann man nicht ausschließen."
Update, 15. Juli, 8.20 Uhr: Hoffenheim-Mäzen Hopp fordert personalisierte Tickets
Mäzen Dietmar Hopp spricht sich für personalisierte Tickets in deutschen Fußball-Stadien aus. "Wir müssen unsere Polizisten schützen, dafür sorgen, dass Menschen nicht durch Pyro verletzt werden und die Eintrittskarten personalisieren", sagte der 80 Jahre alte Unternehmer der "Sport Bild".
"Die Kollektivstrafe ist kein scharfes Schwert, da es die Ultras nicht interessiert. Sie ziehen ihre Aktionen ja trotzdem durch. Sie wollen den DFB herausfordern, zeigen: Wir sind stärker."
Organisierte Anhänger lehnen personalisierte Tickets ab. Die Interessensgemeinschaft "Unsere Kurve" hatte zuletzt die Befürchtung geäußert, dass man die Corona-Krise "dazu missbrauchen könnte", um diese einzuführen.
Karl-Heinz Rummenigge äußerte sich in dieser Frage zurückhaltender als Hopp. "Eine Wiederbefüllung der Stadien in Corona-Zeiten kann möglicherweise über eine personalisierte App gestattet werden", sagte Bayern Münchens Vorstandschef. "Die DFL arbeitet an einem Corona-Konzept 2. Wir wollen mit Fans spielen, Fußball ohne Zuschauer will niemand."
Hopp und Rummenigge äußerten sich in dem Interview anlässlich der Vorfälle beim Bundesliga-Duell beider Clubs Ende Februar, als die Partie wegen Beleidigungen von Bayern-Anhänger gegenüber dem Hoffenheim-Mäzen vor dem Abbruch stand. Hopp zeigte sich enttäuscht vom Deutschen Fußball-Bund, dass er über die Einstellung der Verfahren gegen Fans nicht persönlich informiert worden sei.
"Ich habe mich ein wenig gewundert. Ich hätte mir gewünscht, dass ich vom DFB wenigstens angerufen werde", sagte Hopp. "Dass man mir sagt: 'Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das absagen müssen.' Dann hätte ich sicherlich Ja gesagt. Dem DFB wäre kein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn ich informiert worden wäre. Das hätte sogar zur Befriedung beitragen können."
Der DFB hatte Anfang Juni alle zu diesem Zeitpunkt noch laufenden Verfahren aus dem Jahr 2020 gegen Vereine aus den drei höchsten Ligen eingestellt.
Update, 15. Juli, 7.57 Uhr: Haseloff: Bei Ausreiseverboten noch dringender Gesprächsbedarf
Für Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff besteht in der Diskussion um Ausreiseverbote für Regionen mit Corona-Ausbruch "noch dringender Gesprächsbedarf". Eine entsprechende Regelung hatte der Bund vorgeschlagen; an diesem Mittwoch soll es eine weitere Schaltkonferenz mit den Ländern auch zu diesem Thema geben.
"Jeder Hotspot oder jede Infektion, die verläuft anders. Und es ist ein Unterschied, ob ich in einem Dorf bin, in einer Kleinstadt oder in einer größeren Ansiedlung", erklärte der CDU-Politiker am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".
"Wir müssen differenzierte Lösungen haben, die vor allen Dingen verhältnismäßig sind. Die Urteilslage ist ganz eindeutig: Die Grundrechte kann man nicht beliebig einschränken."
Ein Ausreiseverbot müsse auch kontrolliert werden können. "Das funktioniert so nicht", sagte Haseloff. Dass Leute aus einem Kreis mit hoher Infektionslage in den Urlaub fahren, lasse sich nur über Beherbergungsverbote verhindern, die von den jeweiligen Hotels umgesetzt würden.
Er zeigte sich aber zuversichtlich für eine Einigung von Bund und Ländern. "Es wird eine Beschlussfassung geben. Wir sind alle interessiert daran, dass es eine einheitlich Vorgehensweise gibt. Aber die wird nicht schwarz-weiß aussehen."
Haseloff forderte zugleich, aus dem Ausland zurückkehrende Reisende besonders zu kontrollieren. "Wenn es sich um Flugreisende handelt, müssen an den Flughäfen entsprechende Kontrollen bei der Einreise erfolgen. Das heißt also, dass man die Körpertemperatur misst beziehungsweise gegebenenfalls auch schon Tests durchführt", sagte er.
"Wir haben sehr, sehr viel investiert, die Wirtschaft hat sehr gelitten und wir werden noch viele Monate und Jahre kämpfen, um die Auswirkungen auch zu bewältigen - und das kann jetzt nicht alles umsonst gewesen sein."
Update, 15. Juli, 6 Uhr: Sitzung im Stadion: Stadtrat Halle tagt wegen Corona beim HFC
Wegen der Corona-Pandemie tagt der Stadtrat von Halle am heutigen Mittwoch im Stadion des Halleschen FC. "Dort können alle Infektionsschutzmaßnahmen eingehalten werden. Lange Debatten können zudem unter Flutlicht fortgesetzt werden", heißt es im Amtsblatt der Stadt.
Mehr als 100 Tagesordnungspunkte stehen auf dem Programm. Für Gäste und Besucher ist Block 7 im Stadion vorgesehen. "Es gilt eine dringende Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes", heißt es von Seiten der Stadt. Zudem müsse ein Gesundheitsfragebogen ausgefüllt werden. Die Sitzung soll auch via Livestream im Internet übertragen werden.
Auch bei Regen soll die Sitzung nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur stattfinden. Den Sitzungsteilnehmern sollen Mikrofone und andere technischen Hilfsgeräte wie die Stadiontafel zur Verfügung stehen. Ihre Unterlagen müssen viele Teilnehmenden aber wohl auf ihren Schößen oder umliegenden Sitzen platzieren.
Die Stadt geht davon aus, dass der Stadtrat und seine Gremien ab September wieder im Regelbetrieb tagen können – "falls die Infektionszahlen stabil bleiben". Derzeit sind die Sitzungen nur unter strengen Hygieneregeln möglich. "Aus medizinischer Sicht ist zu beauflagen, die Sitzungen in geschlossenen Räumen nicht länger als drei Stunden unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln durchzuführen", betonte Amtsärztin Christine Gröger im Amtsblatt der Stadt.
Update, 15. Juli, 5.26 Uhr: Verschobene Haft wegen Corona vorbei - Aufforderungen werden verschickt
Nach vier Monaten Aufschub wegen Corona sollen in Berlin jetzt rund 380 verurteilte Straftäter in den Knast einrücken. Sie kämen aber nicht alle an einem Tag, die Aufforderung zum Haftantritt verschicke die Staatsanwaltschaft sukzessive, sagte ein Sprecher der Justizverwaltung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Bei genau 384 Verurteilten war laut Sprecher die anzutretende Haft am 15. März ausgesetzt worden. Die Justiz wollte demnach verhindern, dass das Coronavirus von außen in die Gefängnisse getragen wird. Zudem wurden für den Fall von Infektionen freie Plätze geschaffen.
Wer sich jetzt zur Haft melde, muss laut Sprecher zunächst 14 Tage in Quarantäne. Dafür werden auch die neu aufgebauten Isolierstationen genutzt. Es geht um Verurteilte mit Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren und mit Jugendstrafen von bis zu zwei Jahren. Den Infektionsschutz koordinierten die Vollzugsanstalten in eigener Verantwortung, hieß es. Bedienstete erhielten demnach eine persönliche Schutzausrüstung.
In der Regel kommen die neuen Insassen zunächst in die Anstalt des offenen Vollzugs, wo dann über den weiteren Verbleib entschieden wird. "Wer drogenabhängig ist, kommt schnell in eine geschlossene Anstalt", so der Sprecher.
Die Justiz rechnet auch damit, dass sich nicht alle freiwillig zur Haft melden. Wer der Ladung nicht nachkomme, werde per Fahndung gesucht.
Senator Dirk Behrendt (Grüne) hatte betont, dass die Berliner Justiz bisher "durchaus erfolgreich" durch die Krise gekommen sei. In den geschlossenen Anstalten habe es keinen einzigen Infizierten gegeben, im offenen Vollzug zwei Fälle. In der vergangenen Woche saßen 3040 Gefangene hinter Gittern - ein historischer Tiefstand. Der Grünen-Politiker hatte zuletzt auch für verstärkte Corona-Tests in den Haftanstalten plädiert - nicht nur für Bedienstete, sondern auch für Inhaftierte.
Update, 15. Juli, 5.10 Uhr: 351 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 351 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 199.726 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 15.7., 0.00 Uhr).
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9071 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 3 im Vergleich zum Vortag. Bis Mittwochmorgen hatten 186.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Laut den Statistiken der US-amerikanischen Johns Hopkins Universität in Baltimore liegen die Zahlen sogar noch ein wenig höher. Demnach kommt Deutschland aktuell auf 200.456 bestätigte Fälle und 9078 Tote durch Covid-19.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 14.7., 0.00 Uhr, bei 1,06 (Vortag: 1,00). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 14.7., 0.00 Uhr, bei 0,91 (Vortag: 0,83). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 15. Juli, 5.10 Uhr: GEW-Chefin zu Corona-Maßnahmen: «Schüler kamen belastet zurück»
Die coronabedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben sich nach Beobachtung von niedersächsischen Lehrerinnen und Lehrern deutlich auf das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt. "Die Kollegen waren überrascht, wie belastet viele Schüler wiederkamen", sagte die Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Laura Pooth, der Deutschen Presse-Agentur.
Den Älteren sei es in der Corona-Zeit schwer gefallen, ihren Alltag zu strukturieren. Schüler, die noch nicht lange in Deutschland leben, sprachen bei der Rückkehr in die Schulen den Angaben zufolge teils schlechter Deutsch als zuvor. "Das muss jetzt wieder aufgeholt werden", sagte Pooth.
Wer kein Zimmer für sich allein, keinen eigenen Schreibtisch besitze, habe Schwierigkeiten zu lernen, erklärte Pooth. Das Problem der sozialen Ungerechtigkeit sei nicht damit gelöst, jedem Kind ein Tablet in die Hand zu drücken.
Niedersachsen erhält laut Kultusministerium in Hannover 47 Millionen Euro vom Bund, um in der Corona-Krise Schüler ohne eigenen Computer mit einem Laptop oder Tablet auszustatten.
Update, 15. Juli, 5 Uhr: Kommunen erwarten keinen normalen Schulbetrieb nach Sommerferien
Der Städte- und Gemeindebund rechnet für das neue Schuljahr noch nicht mit einem Unterricht im Normalbetrieb. "Es wird nach den Sommerferien keinen Schulbetrieb wie vor der Corona-Pandemie geben können", sagte der Hauptgeschäftsführer des Kommunalverbandes, Gerd Landsberg, der "Passauer Neuen Presse" (Mittwoch).
Besondere Hygienemaßnahmen seien weiter erforderlich. "Dazu gehören kleinere Lerngruppen, gute Durchlüftung der Räume, mehr Raumkapazität und möglicherweise auch zusätzliches Personal", sage Landsberg.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warf mit Blick auf das nächste Schuljahr Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) Konzeptionslosigkeit vor. Es sei zu wenig, wenn Karliczek sage, bei einem Anstieg der Infektionen im Herbst werde man Lösungen von Schule zu Schule finden, sagte Lauterbach der "Welt" (Mittwoch).
"Ich hätte mir gewünscht, dass man im Sommer ein nationales Konzept entwickelt", sagte der SPD-Politiker. Das könne zum Beispiel vorsehen, dass die Klassen ausgedünnt werden, der Unterricht über den ganzen Tag gestreckt werde und es einen qualitativ hochwertigen Onlineunterricht gebe.
Auch Linke-Parteichefin Katja Kipping betonte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch), über die Sommerpause sei ein "Digitalisierungsschub" notwendig, um Beschäftigten "Homeoffice zu ermöglichen und schulische Bildung aus den Klassenzimmern zu den Kindern zu bringen".
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hatte Ende Juni erklärt, der Regelbetrieb sei nach den Sommerferien das Ziel. Hubig sagte damals bei der Vorstellung des Nationalen Bildungsberichtes, es liefen Planungen für drei verschiedene Szenarien je nach Entwicklung der Corona-Pandemie: Regelbetrieb, rollierender Betrieb mit abwechselndem Unterricht in der Schule und zu Hause, und auch mögliche Komplettschließungen von Schulen.
Als erstes Bundesland startet Mecklenburg-Vorpommern Anfang August ins neue Schuljahr. Kurz darauf folgen Hamburg, Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein.
Update, 15. Juli, 5 Uhr: Demonstrationen an der B 96 im Visier der Sicherheitsbehörden
Sachsen Innenminister Roland Wöller (CDU) sieht bei Corona-Protesten mit Beteiligung von Rechtsextremisten den Verfassungsschutz in der Pflicht. "Wir werden die Proteste weiter im Auge behalten und nehmen sie ernst. Rechtsextremisten und Verfassungsfeinde versuchen, einen Anschluss an die bürgerliche Mitte herzustellen. Da können wir nicht tatenlos zuschauen. Deshalb sind die Sicherheitsbehörden und allen voran der Verfassungsschutz aufgerufen, genau hinzuschauen", sagte Wöller.
Man werde solche Entwicklungen nicht einfach laufen lassen. Er bezog sich dabei vor allem auf die Proteste entlang der Bundesstraße 96 in Ostsachsen.
Nach Ansicht Landesamtes für Verfassungsschutz in Sachsen bieten Corona-Demos Extremisten die Möglichkeit, sich als Verteidiger von Grundrechten, als Verbreiter von "Wahrheiten" und als "Kümmerer" darzustellen. Das Corona-Thema biete Anknüpfungspunkte zu weiteren Milieus, auf die die rechtsextreme Szene Einfluss nehmen wolle - so Impfgegner, Prepper und Gegner des Mobilfunknetzes 5G.
"Sollten Rechtsextremisten das andauernde Corona-Versammlungsgeschehen weitreichend durchdringen und ihre Anschlussfähigkeit an die bürgerliche Mitte ausbauen können, ist ein Anwachsen des rechtsextremistischen Personenpotenzials nicht auszuschließen", heißt es vom Landesamt für Verfassungsschutz.
Update, 15. Juli, 5 Uhr: Allianz-Studie: Corona-Pandemie erhöht Probleme bei Schiffssicherheit
Die Corona-Pandemie setzt die weltweite Schifffahrt nicht nur wirtschaftlich stark unter Druck, auch die Schiffssicherheit kann im erheblichen Maße gefährdet sein. Das ist das Ergebnis einer Studie des Industrieversicherers AGCS, einer Tochter der Allianz, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Hintergrund ist nach Ansicht des AGCS-Experten für die Schiffs- und Transportversicherung, Volker Dierks, dass Schiffseigner durch den Wirtschaftsabschwung einem zusätzlichen Kostendruck ausgesetzt sind. "Wir wissen aus früheren Rezessionen, dass die Budgets für Besatzung und Wartung zu den ersten Bereichen gehören können, die gekürzt werden", so Dierks.
Eine der Folgen sei das Aussetzen von turnusmäßigen Crew-Wechseln, was sich negativ auf Wohlergehen und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter auswirken kann. Unter anderem wegen des nahezu kompletten Ausfalls des Luftverkehrs hätten die Wechsel oft nicht erfolgen können. "
Die Crews sind nun teilweise schon zehn oder zwölf Monate an Bord, das kann zu Ermüdungserscheinungen führen." Eine Zunahme menschlicher Fehler könne die Folge sein, sagte Dierks. Menschliches Versagen sei mit einem Anteil von 75 bis 96 Prozent die Hauptursache für Schadenfälle in der Schifffahrt.
Die AGCS-Studie zählt weiter auf, dass Störungen bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten das Risiko von Maschinenschäden erhöhen können. Wenn Schiffe wegen der Flaute einige Monate stillliegen, müsse bei der Wartung ganz besondere Sorgfalt gelten, die Vorgaben der Klassifikationsgesellschaften müssten eingehalten werden, betonte Dierks. Es bestehe aber wegen der aktuellen Flaute die Gefahr, dass Einsparungen bei Reparaturen vorgenommen werden.
Wegen der schwerwiegenden Störungen im internationalen Transport- und Reiseverkehr waren im Juni nach einem internen Bericht des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) weltweit 11,3 Prozent der Containerflotte ungenutzt und lagen vor den Häfen auf Reede. Nach verschiedenen Prognosen dürfte der Containertransport in diesem Jahr um ungefähr zehn Prozent zurückgehen.
Insgesamt sind laut AGCS-Studie 2019 die Totalverluste in der Welt-Schifffahrt um mehr als 20 Prozent im Vergleich zu 2018 gesunken und befinden sich auf einem Rekordtief. Die Zahl von 41 Totalschäden im vergangenen Jahr bedeute einen Rückgang von rund 70 Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Dies sei das Ergebnis von Verbesserungen der Schifffahrtsindustrie.
"Allerdings könnten die Folgen der Covid-19-Pandemie die langfristigen Sicherheitsverbesserungen in der Schifffahrt in diesem Jahr und darüber hinaus gefährden."
Update, 15. Juli, 4.45 Uhr: Geschäft in Schweizer Ferienregionen brummt nach Corona-Abflauen
Die großen Schweizer Berggebiete werden nach dem Abflauen der Corona-Krise in Europa in diesem Sommer von Urlaubern fast überrannt. Viele haben für die Sommermonate höhere Buchungen als im vergangenen Jahr, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt.
"Wir haben für den gesamten Sommer ein Nachfrageplus von 27 Prozent", sagte Luzi Bürkli von der Organisation Graubünden Ferien. Beim Gasthaus Krone in La Punt im Engadin glühe seit Mitte Juni das Telefon, sagte Sonja Martin, die das Drei-Sterne-Haus mit ihrem Mann Andreas führt, im Schweizer Rundfunk. "Wir hatten noch nie zu dieser Zeit so gut gebuchte Hotelzimmer wie in diesem Augenblick."
Auch die Region Adelboden, Lenk, Kandersteg im Berner Oberland hat für Juli und August ein Plus an Buchungen im Vergleich zum Vorjahr. "Wir sind mit dem aktuellen Buchungsstand zufrieden", sagte Silvia Nüesch, Sprecherin von Adelboden-Lenk-Kandersteg Tourismus.
Im Kanton Wallis ist die Lage ebenfalls vielversprechend, etwa in den Regionen Saas-Fee und Aletsch. "Im Monat Juni war die Belegung besser als im gleichen Monat in den vergangenen Jahren", sagte Mathias Fleischmann von der Vermarktungsorganisation Wallis Promotion.
Die Regionen profitieren von einem Plus an Schweizer Gästen, die wegen der Corona-Krise nicht ins Ausland fahren. "Die Destinationen, die immer schon viele Schweizer Gäste hatten, haben in diesem Jahr noch mehr", sagte Fleischmann. "Wir profitieren vom Schweizer Gäste-Bonus", sagte Bürkli.
Graubünden hat ohnehin den höchsten Anteil Schweizer Gäste, fast 60 Prozent. Der Anteil der ausländischen Besucher sei nach ersten Eindrücken auf 20 bis 25 Prozent zurückgegangen. "Die meisten kommen aus Deutschland und den Benelux-Staaten", sagte er.
Weniger gut läuft es für Städte. Luzern lebt im Sommer sonst viel von Gästen des jetzt abgesagten Festivals klassischer Musik und von vielen Gruppenreisen aus Asien. Der Besitzer des Fünf-Sterne-Hotels Schweizerhof in Luzern, Patrick Hauser, hat normalerweise 80 Prozent ausländische Gäste. In diesem Jahr versucht er, Besucher mit intimen Hauskonzerten anzuziehen.
Das Haus habe Reserven gebildet und könne mit Kurzarbeit bis 2022 durchhalten. Auch Interlaken zieht im Sommer neben Schweizern viele asiatische Reisegruppen an. Man werde bei den Logiernächten kaum an Rekordjahre wie 2018 oder 2019 anknüpfen, hieß es. Die Buchungen aus Deutschland seien aber gestiegen.
Update, 15. Juli, 2.30 Uhr: Studie: Gute Ergebnisse nach ersten Tests von Corona-Impfstoff
Ein experimenteller Coronavirus-Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna zeigt einer Studie zufolge nach ersten Tests ermutigende Ergebnisse. In der ersten Phase der klinischen Tests hätten die Probanden Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt, erklärte das an der Studie beteiligte Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID). Bei den 45 Teilnehmern im Alter von 18 bis 55 Jahren habe es keine ernsthaften Nebenwirkungen gegeben, hieß es weiter.
Die Probanden, die innerhalb von zwei Monaten zwei Injektionen des Impfstoffs bekamen, entwickelten mehr neutralisierende Antikörper als Personen, bei denen eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert worden war, wie es am Dienstag (Ortszeit) weiter hieß.
Die beteiligten Forscher stellten die Ergebnisse auch in einer Studie im "New England Journal of Medicine" vor. Der Hersteller Moderna sprach in einer Mitteilung von einer "robusten Immunreaktion", die nun den Weg für wesentlich größere Studien zu Wirksamkeit ebne.
Der Impfstoff mRNA-1273 soll bereits ab Ende Juli an rund 30.000 Probanden getestet werden - in einer sogenannten Studie der Phase 3. In den Tests der ersten Phase werden Impfstoffe immer nur an wenigen Freiwilligen getestet, weil es dabei zunächst vor allem um die Prüfung der Verträglichkeit geht. Nach ersten positiven Ergebnissen wurde die erste Phase auf 120 Probanden erweitert, um auch die Sicherheit des Impfstoffs bei älteren Menschen zu testen. Die Ergebnisse der erweiterten Studie liegen allerdings noch nicht vor.
Wegen des kurzen Studienzeitraums war auch noch nicht klar, ob und wie lange die Antikörper die Probanden tatsächlich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen können. Das Blut der Teilnehmer solle daher noch ein Jahr lang regelmäßig auf den Anteil von Antikörpern geprüft werden, hieß es in der Studie.
Weltweit gibt es zahlreiche Impfstoff-Kandidaten in verschiedenen Stadien. Die erprobten Wirkstoffe haben unterschiedliche Funktionsweisen. Bei Modernas Präparat handelt es sich um einen sogenannten RNA-Impfstoff. Bislang gibt es weltweit noch keine Human-Impfstoffe, die dieses Verfahren nutzen.
Auch das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer arbeiten an einem solchen Impfstoff. Sie erklärten Anfang Juli, dass Probanden bei Tests der Phase 1 in den USA nach einer Injektion des experimentellen Impfstoffs BNT 162b1 wirksame Antikörper entwickelt hätten. Auch hier sollen nun größere Tests folgen.
Update, 15. Juli, 0.01 Uhr: Nach Corona: WEF sieht Chance für 395 Millionen neue Arbeitsplätze
Wenn Staat und Wirtschaft nach der verheerenden Coronavirus-Pandemie die Weichen auf nachhaltige Entwicklung stellen, können bis 2030 rund 395 Millionen neue Jobs geschaffen werden. Zu diesem Schluss kommt die Stiftung Weltwirtschaftsforum (WEF) in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.
Mit Geschäftsideen, die der Natur erste Priorität einräumen, könnten Geschäfte im Wert von gut zehn Billionen US-Dollar (8,77 Bio Euro) realisiert werden - so viel, wie Regierungen in aller Welt zur Stützung in ihre Volkswirtschaften gepumpt haben.
Das Forum nennt Beispiele, wo solche Lösungen schon hohen Mehrwert geschaffen haben: In Indonesien habe der Einsatz von Satellitenbildern und Sensoren in der Landwirtschaft Erträge um durchschnittlich 60 Prozent erhöht. Die Renaturierung von Küsten in Vietnam mit Mangroven habe das Einkommen der Küstenbewohner mehr als verdoppelt.
"Wir können unsere Nahrungsmittelressourcen schonen, unsere Infrastruktur besser nutzen und neue Energiequellen anzapfen, indem wir Lösungen suchen, die positiv für die Natur sind", sagte Akanksha Khatri, Hauptautorin des Berichts.
Ideen sind unter anderem, dass Menschen anders essen, vor allem mehr Obst und Gemüse. Heute kämen 75 Prozent der Nahrungsmittel von nur zwölf Pflanzen und fünf Tierarten, heißt es in dem Bericht.
Jede Sekunde werde auf der Welt ein Müllauto voll mit Textilien verbrannt oder auf Mülldeponien geladen. Besseres Recycling könne 148 Millionen Tonnen Textilabfall bis 2030 einsparen. Grüne Dächer, mehr LED-Lampen und bessere Isolierung könnten Milliarden einsparen und gleichzeitig neue Märkte für diese grünen Produkte schaffen. Bessere Bergbaumethoden könnten den Wasserverbrauch um 75 Prozent senken.
Update, 14. Juli, 22.30 Uhr: Corona-Fall beim Eishockey-Club Kölner Haie
Ein Eishockey-Profi des DEL-Clubs Kölner Haie ist nach einem Auslandsaufenthalt positiv auf das Coronavirus getestet worden. "Er zeigt keine Symptome und befindet sich nun - nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt - für zwei Wochen in Quarantäne", teilte der achtmalige deutsche Meister am Dienstag über seinen Twitter-Account mit - ohne einen Namen zu nennen.
Das Testergebnis bestärke "das Vertrauen in unser Konzept, Kontrolltests nach Urlaubsaufenthalten durchzuführen, bevor ein Spieler wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen darf".
Der Saisonstart in der DEL war in der vergangenen Woche vom 18. September auf einen noch nicht näher bestimmten Termin im November verschoben worden.
Update, 14. Juli, 22.25 Uhr: US-Regierung nimmt Ausweisungsdrohung gegen Studenten zurück
Die drohende Ausweisung zahlreicher ausländischer Studenten aus den USA ist vom Tisch: Die US-Regierung nimmt eine geplante Regelung zurück, mit der ausländische Studenten bei der ausschließlichen Belegung von Online-Kursen im Wintersemester zur Ausreise gezwungen werden sollten. Das geht aus dem Protokoll einer Anhörung eines Bundesgerichts in Boston hervor, bei der es am Dienstag um den Fall ging.
Die Einwanderungsbehörde ICE hatte die umstrittene Regelung in der vergangenen Woche angekündigt. Sie betraf Studenten an US-Universitäten, die im Wintersemester wegen des Coronavirus ausschließlich Online-Kurse anbieten.
Die Elite-Universitäten Harvard und MIT hatten gegen die Maßnahme geklagt. Mehr als 180 US-Universitäten sowie 26 Städte und Bezirke schlossen sich der Klage an. Außerdem gingen 17 US-Bundesstaaten sowie der Hauptstadtbezirk Washington juristisch gegen die geplante Regelung vor.
Im Protokoll der Anhörung heißt es, die Regierung verwerfe die geplante Maßnahme und kehre zur Regelung vom März zurück. Darin wurde ausländischen Studenten wegen der Pandemie ausdrücklich erlaubt, ausschließlich Online-Kurse zu besuchen.
Die geplante Regelung hatte zu Kritik an der Regierung von US-Präsident Donald Trump und zu Verunsicherung unter ausländischen Studenten geführt. Deutsche Studenten hatten die Bundesregierung um Unterstützung gebeten. In einem von knapp 100 derzeitigen, künftigen und früheren deutschen Studenten in den USA unterzeichneten offenen Brief wurde die Bundesregierung gebeten, "den jüngsten Visabestimmungen der US-Regierung entschieden entgegenzutreten".
Update, 14. Juli, 21.35 Uhr: Biden wirft Trump Verunglimpfung von Gesundheitsexperten vor
Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, in der Corona-Pandemie Gesundheitsexperten schlechtzumachen. "Herr Präsident, bitte hören Sie auf Ihre Gesundheitsexperten, statt sie zu verunglimpfen", sagte Biden am Dienstag bei einem Auftritt in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware.
In der Corona-Krise sei es bereits so schlimm gekommen, "dass sogar Donald Trump endlich entschieden hat, eine Maske in der Öffentlichkeit zu tragen". Dies sei allerdings nicht genug. Biden kritisierte auch Trumps Bestreben, das Land rasch zur Normalität zurückzuführen. "'Jetzt alles öffnen' ist keine Erfolgsstrategie."
In der Corona-Krise hatte das Verhältnis zwischen Trump und seinem Berater, dem Immunologen Anthony Fauci, zuletzt für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt. Trump hatte dem angesehenen Experten vergangene Woche "viele Fehler" vorgeworfen. Am Wochenende berichtete unter anderem die "Washington Post", dass sie eine Liste des Weißen Hauses mit Aussagen Faucis bekommen habe, die zeigen soll, dass er sich mit Blick auf die Corona-Pandemie mehrfach getäuscht habe.
Trump wird immer wieder vorgeworfen, dass er sein Augenmerk vor allem auf die Wiedereröffnung der Wirtschaft legt und das Ausmaß der Pandemie im Land trotz der Daten herunterspielt. Zudem wird Trump vorgehalten, er sei ein schlechtes Vorbild, weil er normalerweise keine Maske in der Öffentlichkeit trägt. Bei einem Besuch in einem Militärkrankenhaus am Samstag hatte Trump einen Mund-Nasen-Schutz getragen.
Seit vergangener Woche haben die USA pro Tag rund 60.000 Neuinfektionen verzeichnet, eine Besserung ist nicht in Sicht. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land insgesamt bereits rund 3,4 Millionen Infektionen nachgewiesen, mehr als 135.000 starben infolge einer Covid-19-Erkrankung. Die Corona-Pandemie hat sich auch erheblich auf den Wahlkampf ausgewirkt. Biden will den Republikaner Trump am 3. November herausfordern.
Update, 14. Juli, 21.20 Uhr: EU erlässt Ausnahmeregelung für Covid-19-Arzneimittel
Die EU setzt befristet Auflagen aus, um die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs zu beschleunigen. Wie der Rat der Mitgliedstaaten am Dienstagabend mitteilte, werden vom kommenden Samstag an Covid-19-Arzneimittel mit genetisch veränderten Organismen (GVO) ohne vorherige Umweltverträglichkeitsprüfung klinisch geprüft werden können.
Zudem wird klargestellt, dass die Regelung auch gilt, wenn Mitgliedsstaaten den Einsatz von offiziell noch nicht genehmigten Covid-19-Arzneimitteln mit genetisch veränderten Organismen erlauben wollen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommentierte: "Diese Verordnung wird sicherstellen, dass klinische Prüfungen in der EU ohne Verzögerung starten können und dass keine wertvolle Zeit verloren geht." Ein Impfstoff gegen Covid-19 werde dringend benötigt.
Die neue EU-Verordnung gilt, solange die Weltgesundheitsorganisation Covid-19 als Pandemie betrachtet oder solange ein Beschluss der Kommission gilt, mit dem sie eine gesundheitliche Krisensituation aufgrund von Covid-19 feststellt.
Update, 14. Juli, 21 Uhr: Neue Bilder von Banksy werben fürs Maskentragen
Der geheimnisvolle Streetart-Künstler Banksy hat in einer U-Bahn in London mit Ratten-Bildern für das Tragen von Masken in der Corona-Krise geworben. Auf einem auf Instagram verbreiteten knapp einminütigem Video soll Banksy selbst zu sehen sein - mit Maske, weißem Schutzanzug, blauen Handschuhen und einer orangefarbenen Warnweste. Passagiere erkennen ihn nicht, weil sie ihn wohl für einen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe halten. Das Video wurde bis Dienstagabend mehr als 1,7 Millionen Mal angeklickt.
Auf dem Video ist zu sehen, wie der Künstler mit Hilfe von Schablonen Ratten auf die inneren Wände und Fenster der Waggons malt. Ein Tier segelt zum Beispiel mit einem Mundschutz als Fallschirm herab, ein anderes - ohne Maske - niest viel Farbe an ein Fenster. Für seine Bilder benutzte Banksy auch Spraydosen und ein Drucksprühgerät.
Zum Schluss des Videos spielt Banksy auf den Hit "Tubthumping" der Band Chumbawamba an, in dem es unter anderem heißt: "I get up again" (etwa: Ich stehe wieder auf). Als Kommentar hinterließ Banksy auf Instagram: "Wenn du keine Maske trägst, kapierst du es nicht."
Die britische Regierung gab am Dienstag bekannt, dass vom 24. Juli an eine Maskenpflicht in Supermärkten und anderen Geschäften in England gelte. Jeder Landesteil in Großbritannien entscheidet über seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wurde im Juni in England eingeführt.
Update, 14. Juli, 20.55 Uhr: Corona-Gewinner Drägerwerk hebt Jahresprognose an
Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk hat nach einem coronabedingt glänzend verlaufenen zweiten Quartal seine Jahresprognose erhöht. Der Umsatz dürfte nunmehr um Vergleich zum Vorjahr um 14 bis 20 Prozent steigen, teilte das Unternehmen am Dienstagabend in Lübeck mit.
Im zweiten Quartal sprang der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahresquartal währungsbereinigt um mehr als ein Drittel nach oben. Der Umsatz legte um mehr als ein Viertel auf rund 788 Millionen Euro zu. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) lag bei rund 102 Millionen Euro und damit deutlich über dem Niveau des gleichen Vorjahresquartals (minus 1,5 Mio. Euro).
Das endgültige Zahlenwerk will das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am 13. August veröffentlichen.
Update, 14. Juli, 19.30 Uhr: NBA-Profi Wagner fühlt sich sicher: Jeden Tag ein Corona-Test
Basketball-Profi Moritz Wagner hat die Corona-Maßnahmen vor dem Finalturnier der nordamerikanischen NBA ausdrücklich gelobt, die politisch-gesellschaftliche Situation in seinem Gastland USA aber deutlich kritisiert. "Was das betrifft, hat sich Amerika bislang nicht mit Ruhm bekleckert. Da gibt es natürlich auch teamintern viele Diskussionen. Amerikaner sind schon echt krass drauf", sagte der 23-Jährige vom Hauptstadt-Club Washington Wizards in einem rbb-24-Interview (Dienstag).
"Deutschland ist da ein bisschen anders", erläuterte der ehemalige Alba-Profi. "Ich finde in Amerika schwierig, dass die Staaten so ein wenig gegeneinander buhlen. Jeder Staat macht es irgendwie anders. Es hat viel mit Republikanern und Demokraten zu tun - und jeder hat seine eigene Agenda", sagte Wagner.
In Deutschland habe ihm dagegen immer sehr gut gefallen, "dass es dieses nationale Gefühl gibt: 'Wir müssen zusammen eine Lösung finden!'" In den USA sei das nicht so: "Es ist schon teilweise echt eine ganz schöne Freak-Show."
Derzeit sind 22 NBA-Clubs in Hotels auf dem Disney-Gelände in Florida streng isoliert, bevor ab Ende Juli die Saison zu Ende gespielt werden soll. "Sehr spektakulär" findet Wagner die Möglichkeiten, die dort in kürzester Zeit geschaffen wurden. "Zum Beispiel gibt es an jedem Tag einen Corona-Test. Die Zahl der Leute, die hier herumrennen und einfach nur für uns arbeiten - das ist unglaublich. Es ist alles sehr reglementiert und organisiert."
Kürzlich waren zwei Profis der Washington Wizards nach Angaben einer US-Zeitung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit waren die Chancen des Clubs der beiden deutschen Profis Wagner und Isaac Bonga auf die Playoffs noch weiter gesunken.
Update, 14. Juli, 19.15 Uhr: Corona könnte in Großbritannien noch 120.000 Leute dahinraffen
Düstere Prognosen für das Vereinigte Königreich: Renommierte Wissenschaftler warnen vor einer großen zweiten Coronavirus-Welle mit bis zu 120.000 Todesfällen in Großbritannien.
Demnach könnte der Höhepunkt im Januar und Februar erreicht werden. An der Studie, die am heutigen Dienstag veröffentlicht wurde, waren 37 Wissenschaftler beteiligt, darunter der medizinische Regierungsberater Patrick Vallance.
Bereits jetzt ist Großbritannien das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa mit insgesamt über 291.000 Erkrankten (davon über 44.900 Todesfälle). Zudem könnte es künftig stark unter den Brexit-Folgen leiden.
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Update, 14. Juli, 19.10 Uhr: Luxemburg jetzt Risikogebiet
Das Auswärtige Amt warnt wegen erhöhter Corona-Zahlen in Luxemburg vor "nicht notwendigen, insbesondere touristischen Reisen" in das Nachbarland. Luxemburg habe kumulativ die Neuinfiziertenzahl von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen überschritten, heißt auf der am Dienstag aktualisierten Homepage des Auswärtigen Amtes zur Begründung.
Das Robert Koch-Institut (RKI) listet Luxemburg mit Stand Dienstag als Gebiet, in dem "ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Sars-CoV-2 besteht". Laut RKI erfolgt die Einstufung als Risikogebiet nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch Gesundheitsministerium, Innenministerium und Auswärtigem Amt.
Laut den Angaben auf der Webseite des Auswärtigen Amtes gibt es zwischen Deutschland und Luxemburg keine Grenzkontrollen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte sich für den Fall ansteigender Covid-19-Zahlen gegen neue Grenzkontrollen zu den Nachbarländern ausgesprochen.
Man habe mit den im Frühjahr zeitweise eingeführten Kontrollen "nicht die besten Erfahrungen gemacht", sagte er am Montag im Innenausschuss des Europaparlaments.
Update, 14. Juli, 19 Uhr: Mediziner schlägt testweise Öffnung von Kitas und Schulen vor
Angesichts der überaus positiven Entwicklung der Corona-Pandemie im Nordosten hat der Rostocker Hygiene-Professor Andreas Podbielski der Landesregierung zu einem mutigeren Umgang mit Öffnungen von Kitas und Schulen geraten. Er schlug vor, in ausgewählten Einrichtungen für wenige Wochen testweise einen Regelbetrieb unter Vor-Corona-Bedingungen laufen zu lassen und zu schauen, ob das funktioniert.
Bei einem positiven Verlauf könnten dann nach und nach die anderen Institutionen mit ins Boot genommen werden, sagte Podbielski der Deutschen Presse-Agentur.
Wie Podbielski sagte, sei er sich bewusst, dass ein solches Vorgehen als Experiment ausgelegt werden könnte. "Niemand kann ernsthaft vorhersagen, was genau passieren wird." Klar sei aber auch, dass wenn diese Experimente nicht gemacht werden, es nur kleine Fortschritte auf dem Weg hin zur Normalität gibt. Sicher sei zudem, dass Schüler Präsenzunterricht bräuchten.
Hintergrund dieser Einschätzung seien wissenschaftliche Erkenntnisse. "Wir werden das Sars-CoV-2-Virus nicht mehr loswerden, es wird künftig zu den ganz normalen Erregern gehören", sagte Podbielski.
Welchen langfristigen Erfolg eine Impfung habe, könne heute noch niemand sagen. "Erst ein oder zwei Jahre später werden wir wissen, was die Impfung tatsächlich bringt. Wollen wir uns jetzt wirklich jahrelang nur noch um Corona herumdrehen", fragte der Mediziner.
Deshalb sei es wichtig, möglichst rasch ins "normale Leben" zurückzukehren. Dabei stünden für ihn die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt. "Auf ihrem Wissen und Können beruht unsere Zukunft und unser Wohlergehen. Nicht darauf, ob eine Kneipe mehr oder weniger voll ist", setzte er die Priorität.
Die Linksfraktion im Schweriner Landtag unterstützte Podbielski. Angesichts des bisherigen Verlaufs der Pandemie in MV sei es richtig, Maßnahmen umzusetzen, die ein Leben weitgehend ohne Einschränkungen ermöglichen. Zwar müssten schutzbedürftige Bereiche wie Krankenhäuser und Pflegeheime ihren besonderen Schutzstatus behalten, weil Patienten und Pflegebedürftige ein besonderes Risiko tragen, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher, Torsten Koplin. Darüber hinaus müsse die Gesellschaft soweit es geht zum normalen Leben zurückkehren. Das gelte insbesondere für Kinder und Jugendliche.
Update, 14. Juli, 18.55 Uhr: Deutsche Urlauber können ohne Corona-Test nach Island einreisen
Island-Urlauber aus Deutschland müssen sich bei der Einreise auf der Nordatlantik-Insel ab Donnerstag nicht mehr auf Corona testen lassen. Gleiches gelte für Reisende aus Dänemark, Norwegen und Finnland, teilte die isländische Regierung am Dienstag mit.
Der isländische Chefepidemiologe Thórólfur Gudnason habe entschieden, dass man diese Länder ebenso wie zuvor auch die zum dänischen Königreich zählenden Färöer-Inseln und Grönland als Gebiete mit geringem Corona-Risiko einstufen könne. Bedingung für die testfreie Einreise ist, dass man sich in den 14 Tagen zuvor nicht in einem Risikogebiet befunden hat.
Für alle anderen Reisenden, die nach Island kommen dürfen, gilt weiterhin, dass sie sich am Flughafen auf das Coronavirus testen lassen können. Damit können Touristen seit dem 15. Juni einer obligatorischen 14-tägigen Quarantäne entgehen.
Island hat das Infektionsgeschehen beinahe zum Erliegen gebracht und hofft nun, in diesem Sommer wieder mehr Touristen im Land begrüßen zu dürfen.
Update, 14. Juli, 18.20 Uhr: Verwaltungsgerichtshof bestätigt Verbot von Kneipen-Öffnungen
Bars und Kneipen in Bayern müssen auch nach zwei Gerichtsentscheidungen bis auf Weiteres geschlossen bleiben: Der Verwaltungsgerichtshof lehnte es am Dienstag in zwei Fällen ab, das Verbot der Öffnung von Schankwirtschaften einstweilen außer Vollzug zu setzen.
Die Richter begründeten dies in den Entscheidungen, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, unter anderem damit, dass die Gefahr einer alkoholbedingten Nichteinhaltung von Hygienestandards in Schankwirtschaften erhöht sei.
Gleichwohl verwiesen die Richter auch darauf, dass derart lange Betriebsschließungen immer einer besonderen Rechtfertigung im Hinblick auf ihre Verhältnismäßigkeit bedürften.
Update, 14. Juli, 18.15 Uhr: Italien verlängert viele Corona-Beschränkungen
Italiens Regierung will viele Corona-Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen mindestens bis Ende Juli beibehalten. Das kündigte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Dienstag im Parlament in Rom an. Man muss in dem Mittelmeerland weiter eine Atemschutzmaske tragen, wenn man Bars, Restaurants, Geschäfte, Busse und Bahnen betritt. Es gelten zudem Abstandsregeln. Außerdem bleiben Einreisen aus vielen Nicht-EU-Ländern entweder verboten, oder die Menschen müssen in eine zweiwöchige Quarantäne.
Es bestehe das "Risiko, das Coronavirus aus dem Ausland zu importieren", zitierten italienische Nachrichtenagenturen Speranza im Senat, der kleineren der zwei Parlamentskammern. Deshalb blieben die Kontrollen an Flughäfen und in Häfen sowie bei Migrantenbooten streng, sagte er.
Nach Medienberichten sollten die Öffnung von Diskotheken und der Start von Kongressen, die für Mitte Juli erwartet worden waren, auch mindestens bis Ende des Monats verschoben werden.
Eine Ministeriumssprecherin hatte zuvor in Medien zudem angekündigt, dass beim Fliegen Rollkoffer wieder mit in die Kabine genommen werden könnten. Ab dem 26. Juni durften Passagiere auf Flügen von und nach Italien nur dann Handgepäck bei sich tragen, wenn es klein genug für den Fußraum war. Gepäckfächer oben sollten leer sein. Grund war die Furcht vor Gedränge - etwa vor dem Aussteigen - durch die Nutzung der Gepäckablagen.
Italien zählt knapp 35.000 Tote mit und durch Corona. Mehr als 243.000 Menschen wurden seit Februar positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet.
Update, 14. Juli, 17.10 Uhr: Nach Maskenpflicht kündigt Mallorca Vorgehen gegen "Sauftourismus" an
Nur einen Tag nach der Verschärfung der Maskenpflicht hat Mallorca unter dem Eindruck von illegalen Partys, die gegen die Coronaregeln verstoßen, neue Maßnahmen zur Bekämpfung des sogenannten Sauftourismus angekündigt.
Er werde die Maßnahmen für die spanische Urlaubsinsel und die anderen Balearen "in den nächsten Stunden" bekanntgeben, sagte der regionale Minister für Tourismus Iago Negueruela am Dienstag in Palma nach einem Treffen mit Hoteliers, Reiseveranstaltern und Gewerkschaftlern.
Man werde "nicht zulassen, dass das Image der Balearen in den Herkunftsmärkten beeinträchtigt" werde, erklärte der Minister in Anspielung auf Hunderte von Menschen, die am Wochenende am "Ballermann" in der Playa de Palma sowie in Magaluf westlich der Inselhauptstadt getrunken, getanzt und gefeiert hatten, ohne Schutzmaske zu tragen und ohne den in ganz Spanien vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern einzuhalten.
Was der Minister plant, lest Ihr >>> hier.
Update, 14. Juli, 17 Uhr: Rot-Rot-Grün will 1,82 Milliarden Euro Schulden aufnehmen
Im Kampf gegen die Corona-Krise will die Thüringer Minderheitsregierung noch in diesem Jahr 1,82 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen.
Darauf verständigte sich die Landesregierung mit Vertretern der Fraktionen von Linke, SPD und Grünen am Dienstag in Schloss Ettersburg bei Weimar. Um das Vorhaben umsetzen zu können, benötigt Rot-Rot-Grün aber mindestens vier Stimmen der CDU.
Update, 14. Juli, 16.50 Uhr: Umfrage: Europäer wollen stärkere Rolle der EU in Corona-Krise
Mehr als zwei Drittel der EU-Bürger wollen nach einer Umfrage im Auftrag des EU-Parlaments, dass die Europäische Union bei der Bewältigung der Corona-Krise eine größere Rolle spielt. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer meint, dass die EU dafür mehr Geld brauche, wie das EU-Parlament am Dienstag in Brüssel mitteilte.
Damit sollten vor allem die Folgen der Epidemie im Gesundheitswesen und in der Wirtschaft abgefedert werden. Ebenfalls mehr als die Hälfte der Befragten ist nach wie vor unzufrieden mit dem Ausmaß der Solidarität der EU-Mitgliedstaaten während der Corona-Krise.
Mehr Zuständigkeiten der EU beim Bewältigen von Krisen wie der Corona-Pandemie fordern nach der Umfrage 68 Prozent der Befragten. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch in Portugal und Luxemburg (je 87 Prozent), Zypern (85 Prozent), Malta (84 Prozent), Estland (81 Prozent), Irland (79 Prozent), Italien und Griechenland (je 78 Prozent), Rumänien (77 Prozent) und Spanien (76 Prozent). Auch bei den Deutschen gab es eine Mehrheit von 59 Prozent.
Der Wunsch nach mehr EU-Geld zur Abmilderung der Corona-Folgen ist am ausgeprägtesten in Griechenland (79 Prozent), Zypern (74 Prozent), Spanien und Portugal (je 71 Prozent). Bei den Deutschen war es jeder Zweite.
Außer in das Gesundheitswesen und die Stärkung der Wirtschaft soll die EU nach dem Willen der Befragten Corona-Hilfen auch in Beschäftigung und Soziales sowie die Bekämpfung des Klimawandels investieren. Auf einem EU-Gipfel an diesem Wochenende soll über das umstrittene 750 Milliarden Euro schwere Corona-Konjunkturprogramm beraten werden.
Update, 14. Juli, 16.25 Uhr: Tausende in Israel irrtümlich in Quarantäne geschickt
Israels Gesundheitsministerium hat eingeräumt, dass Tausende Bürger nach der Wiederaufnahme der Handy-Überwachung offenbar grundlos in die Corona-Quarantäne geschickt wurden. Rund 12.000 Menschen, die angegeben hätten, unbegründet eine SMS vom Inlandsgeheimdienst Schin Bet erhalten zu haben, seien wieder aus der Heimquarantäne entlassen worden, sagte eine Vertreterin des Ministeriums am Dienstag vor einem Parlamentsausschuss.
Im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen setzt Israels Regierung auch auf die Überwachung von Handys durch den Geheimdienst. Schin Bet hatte die umstrittene Maßnahme zu Beginn der Krise angewandt, Israels höchstes Gericht verbot sie Ende April aber vorübergehend. Ende Juni wurde die Maßnahme nach der Verabschiedung eines notwendigen Gesetzes neu gestartet.
Einem Bericht der "Times of Israel" zufolge hatten in der ersten Woche nach der Wiederaufnahme der Überwachung Zehntausende Israelis eine SMS erhalten, in der sie darauf hingewiesen wurden, Kontakt mit einem Coronavirus-Infizierten gehabt zu haben.
Der Ministeriumsvertreterin zufolge sind 150 Mitarbeiter einer Hotline damit befasst, Anrufe wegen der SMS zu beantworten. Sie sagte, bis einschließlich Sonntag seien mehr als 26.000 Anrufe eingegangen. 83 Prozent hätten gegen die Quarantänepflicht auf Basis der SMS protestiert, rund 12.000 Menschen seien von der Quarantäne befreit worden.
"Wenn uns jemand sagt, dass er während des Zeitraums, der in der SMS erwähnt wird, zu Hause war, dann glauben wir ihm und entlassen ihn aus der Heimquarantäne", sagte die Mitarbeiterin des Ministeriums.
Die Technologie wird sonst zur Terrorbekämpfung eingesetzt. Nun werden mit ihrer Hilfe Bewegungsprofile erstellt, um zu sehen, mit wem Erkrankte zuletzt in Kontakt waren. Diese Menschen werden dann per SMS gewarnt und aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben.
Update, 14. Juli, 16.15 Uhr: Keine Corona-Infektionen mehr in Mecklenburg-Vorpommern bekannt
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es nach den Daten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales aktuell keine akute Corona-Infektion mehr.
Wie das Amt am Dienstag mitteilte, gelten einer Schätzung zufolge 784 von bislang 804 registrierten Infizierten als genesen. 20 Patienten waren im Nordosten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
Seit dem 3. Juli ist laut Landesamt bei Einwohnern Mecklenburg-Vorpommerns kein neuer Fall einer Corona-Infektion mehr bekannt geworden. Drei Menschen, die nicht im Nordosten beheimatet waren und bei denen seit dem 1. Juli das Virus festgestellt wurde, haben das Land einer Sprecherin zufolge verlassen.
Update, 14. Juli, 16.10 Uhr: 50 Jahre "Tatort": Corona-Entwarnung für die Jubiläumsfolge
Der besondere "Tatort" zum 50. Jubiläum der Krimireihe hat wegen Corona zeitweilg auf der Kippe gestanden, jetzt ist der Zweiteiler abgedreht und kann pünktlich im Spätherbst laufen.
"Der Dreh des zweiten Teils unter der Regie von Pia Strietmann hatte aufgrund der Corona-Beschränkungen seit März 2020 pausiert", teilte das Erste am heutigen Dienstag mit.
Alle Details dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 14. Juli, 15.55 Uhr: Rückkehrern aus Risikogebieten drohen Kosten bei Corona-Tests
Wer aus einem Risikogebiet nach Nordrhein-Westfalen einreist und eine Quarantäne durch einen Corona-Test umgehen möchte, muss sich auf Kosten einstellen. "Es ist geplant, dass die zu testenden Urlauber anteilig für die Testungen aufkommen", teilte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit.
"Weitere Details, wie zum Beispiel eine unbürokratische und einfach handhabbare Gebührenordnung, werden derzeit erarbeitet."
In der ab Mittwoch (15. Juli) geltenden aktualisierten Corona-Einreiseverordnung heißt es: Personen, die aus Risikogebieten einreisten, seien zu einer 14-tägigen Quarantäne verpflichtet - außer, sie können dem Gesundheitsamt unverzüglich ein ärztliches Attest vorlegen, "dass keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorhanden sind". Weitere Ausnahmen gelten unter anderem für Durchreisende und "zwingende berufliche Angelegenheiten".
Update, 14. Juli, 15.45 Uhr: Unternehmer gegen Corona-Sonderurlaub für Eltern
Die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) haben den Vorstoß des Landeselternrats für einen coronabedingten Sonderurlaub zurückgewiesen. Eltern sollten einen von Bund und Land finanzierten zehntägigen Sonderurlaub bekommen, wenn ihr Jahresurlaub wegen der durch die Corona-Pandemie notwendige Betreuung von Kindern aufgebraucht sei, hatte der Landeselternrat gefordert.
"Die Corona-Krise ist eine Ausnahmesituation für alle", sagte UVN-Hauptgeschäftsführer Volker Müller am Dienstag in Hannover. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass auch Eltern besonderen Belastungen ausgesetzt seien. "Die Forderung des Landeselternrates ist aber alles andere als hilfreich und das falsche Signal", meinte er. "Wir befinden uns in einer der härtesten Wirtschaftskrisen. Jetzt gilt es die Ärmel hochzukrempeln und zuzusehen, dass wir da ordentlich wieder rauskommen."
Die Arbeitgeber würden in der Krise mit größtmöglicher Flexibilität und individuellen Lösungen reagieren. "Eltern jüngerer Kinder mussten nicht ihren Urlaub nehmen, sondern hatten bei behördlich angeordneten Kita- oder Schulschließungen und Arbeitsausfall aufgrund Kinderbetreuung Anspruch auf Ersatzleistung", sagte er.
Eltern und Kinder bräuchten in den anstehenden Sommerferien einen Erholungsurlaub, den sie auch genießen könnten, hatte Cindy-Patricia Heine vom Landeselternrat argumentiert. Die Zeit zwischen Homeoffice und Unterricht zu Hause sei keine gemeinsame Urlaubszeit gewesen, meinte die Vorstandsvorsitzende. Der Extraurlaub sollte nicht zulasten der Unternehmen gehen, sagte sie dem NDR.
Update, 14. Juli, 15.40 Uhr: Merkel und Söder für lokale Ausreiseverbote aus Corona-Regionen
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) haben für lokale Ausreisebeschränkungen aus Corona-Hotspots geworben. "Ich finde, das ist jedenfalls ein Vorschlag, den man diskutieren sollte und für den ich werben würde", sagte Merkel am Dienstag nach ihrer Teilnahme an einer Sitzung des bayerischen Kabinetts bei einem Auftritt mit Söder am Schloss Herrenchiemsee.
Der CSU-Chef betonte: "Das gibt Sicherheit für alle Beteiligten, also auch für die Menschen in der jeweiligen Region." Deswegen sei dieser Weg der richtige. Merkel sagte, wenn sich bei lokalen Ausbrüchen ergebe, dass sich die Infektionsketten in der Bevölkerung nicht so weit verbreitet hätten, wie am Anfang befürchtet, solle man die Gebiete mit Beschränkungen kleiner eingrenzen. "Das finde ich erstmal ein sehr vernünftiges Herangehen."
Mit den Ländern werde nun diskutiert, wie man in einem solchen Fall mit Reisen in den Rest der Republik umgehe. Söder betonte, Bayern sei beim starken Corona-Ausbruch im Landkreis Tirschenreuth ähnlich wie bei den nun diskutierten Ausreisebeschränkungen vorgegangen. Dies sei damals die einzige Chance gewesen, den Ausbruch auf Dauer unter Kontrolle zu bekommen.
Merkel und Söder warnten, die Corona-Pandemie sei nicht überwunden. Sie habe bei der Corona-Bekämpfung mit Söder als Vorsitzendem der Ministerpräsidentenkonferenz sehr eng und gut zusammengearbeitet, sagte die Kanzlerin. Trotz aller unterschiedlicher Vorgehensweisen der Bundesländer habe sich hier das deutsche föderale System bewährt.
Söder unterstrich, er stehe zur Strategie von umfassenden Tests. Nach den Sommerferien werde man vor der Herausforderung stehen, wie man vielen Lehrkräften und Urlaubern hier ein Angebot machen könne, damit man keine zweite Corona-Welle riskiere.
Update, 14. Juli, 15.35 Uhr: Panne im Gesetzblatt: Vorübergehend keine Corona-Bußgelder
In Niedersachsen können Verstöße gegen die Corona-Regeln vorübergehend nicht mit Bußgeldern geahndet werden. Hintergrund ist eine Panne bei der Veröffentlichung der neuen Vorgaben der Landesregierung im Gesetz- und Verordnungsblatt vom 11. Juli. Dabei sei "offensichtlich ein redaktioneller Fehler passiert", sagte der Leiter des Corona-Krisenstabs, Heiger Scholz, am Dienstag.
Zwar heißt es wie geplant, dass Verstöße mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro geahndet werden. Der folgende Satz, wonach die Behörden und die Polizei die Bestimmungen durchsetzen und Verstöße ahnden sollen, hört allerdings mitten im Text auf.
"Die Verordnung, die die Ministerin unterschrieben hatte, war noch vollständig", beteuerte Scholz. Er kündigte an, die Formulierung werde noch im Laufe der Woche berichtigt, voraussichtlich am Mittwoch oder Donnerstag.
Bis dahin könnten Verstöße allerdings nicht mit Bußgeldern belegt werden. "Keine Strafe ohne Gesetz", sagte Scholz.
Update, 14. Juli, 15.30 Uhr: Angeschlagene Airline Virgin Atlantic schließt Rettungsdeal ab
Die in der Corona-Krise in Schieflage geratene britische Fluggesellschaft Virgin Atlantic hat mit ihren Anteilseignern, weiteren Investoren und Gläubigern einen Rettungsdeal vereinbart. Wie Virgin Atlantic am Dienstag mitteilte, soll der Airline mit einem 2,1 Milliarden Pfund (umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro) schweren Rettungspaket wieder auf die Beine geholfen werden.
Das Geld soll teilweise von den beiden Anteilseignern Virgin Group und Delta Air Lines und teilweise von einem Hedgefonds kommen. Zudem stimmten mehrere Gläubiger demnach einer Stundung von Krediten zu. Zur Rettung legte sich Virgin Atlantic aber auch ein striktes Sparprogramm auf. Mehr als 3500 Arbeitsplätze wurden gestrichen. Flugzeugbestellungen wurden verschoben.
"Wir haben schmerzvolle Schritte vollzogen, aber wir haben geschafft, was viele für unmöglich hielten", sagte Virgin-Atlantic-Chef Shai Weiss der Mitteilung zufolge. Am 20. Juli will Virgin Atlantic seinen Flugbetrieb wieder aufnehmen. Virgin-Atlantic-Gründer Richard Branson hatte in den vergangenen Monaten vergeblich für eine staatliche Rettung der Airline geworben, war damit aber in der Londoner Downing Street auf taube Ohren gestoßen.
Update, 14. Juli, 15.25 Uhr: Bayern will Abstimmung wegen Corona-Gefahr von Urlaubern
Wegen der möglichen Corona-Infektionsgefahr durch Urlaubsrückkehrer will sich Bayern mit den anderen Bundesländern und dem Bund absprechen. "Wir müssen aufpassen, dass insgesamt von Reiserückkehrern keine neuen Infektionen nach Deutschland gebracht werden. Hier müssen wir uns natürlich eng mit dem Bund und den anderen Bundesländern abstimmen", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag.
Sie werde das Thema in die wöchentliche Telefonschaltkonferenz der Landesgesundheitsminister mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag einbringen. Angesichts möglicher Corona-Hotspots in Urlaubsregionen hatten der Bayerische Hausärzteverband und die FDP Regeln für den Umgang mit kranken Rückkehrern gefordert. Ausufernde Partys am Ballermann am vergangenen Wochenende hatten das Thema aufkommen lassen.
"Für Rückkehrer von einer Reise in ein Risikogebiet gibt es bereits klare Regeln wie eine zweiwöchige Quarantäne", betonte Huml. Ebenso könne das Gesundheitsamt Tests bei Rückkehrern aus Risikogebieten veranlassen. "Zudem verweise ich auf das Testangebot, mit dem der Freistaat Bayern die Kosten für Testungen zum Beispiel beim jeweiligen Hausarzt übernimmt."
Sie appelliere an die Ärzte, von Reiserückkehrern gewünschte Tests im Rahmen des bayerischen Testangebots durchzuführen. Auch würden Urlauber weiter intensiv über Infektionsrisiken und richtiges Verhalten bei Symptomen informiert.
Update, 14. Juli, 15.20 Uhr: EU-Rechnungshof sieht Betrugsrisiko bei Corona-Hilfen
Der Europäische Rechnungshof warnt vor Betrugsrisiken bei einem Teil des geplanten 750-Milliarden-Pakets gegen die Corona-Wirtschaftskrise. Konkret geht es in der am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme der Rechnungsprüfer um 58 Milliarden Euro für das Programm React-EU. Das Geld soll in den Jahren 2020 bis 2022 zusätzlich über die EU-Strukturfonds fließen, um zu verhindern, dass sich die wirtschaftliche Kluft zwischen den EU-Staaten in der Corona-Krise vertieft.
Der Rechnungshof, der die Stellungnahme im Auftrag von Europaparlament und den EU-Staaten abgab, begrüßt den Vorschlag grundsätzlich. Kritisch bewertet er jedoch, dass die EU-Staaten freie Hand bei der Nutzung der Krisenhilfen hätten. Zudem fehlten Details, wie dieses Programm mit anderen EU-Instrumenten und nationalen Hilfen koordiniert werde. "Das schafft das Risiko, dass EU-Hilfen fragmentiert oder gedoppelt werden", erklärte der Rechnungshof.
Außerdem müssten die EU-Staaten die Mittel bis 2022 verplant haben. Das verschärfe den Druck, das Geld rasch einzusetzen. Es könnte damit überstürzt ausgegeben werden. Damit entstünde "ein größeres Risiko von Unregelmäßigkeiten und Betrug", warnt der Rechnungshof. Das gelte vor allem für jene Staaten, die am härtesten von der Pandemie getroffen wurden. Denn dort sei die "Absorptionsrate" geringer, - also die Möglichkeit, sinnvolle Investitionen rasch umzusetzen.
Update, 14. Juli, 15.15 Uhr: Waiblinger Kindertagesstätte nach Corona-Fällen geschlossen
Weil drei Mitarbeiter und zwei Kinder einer Kindertagesstätte in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) positiv auf das Coronavirus getestet wurden, bleibt die Einrichtung vorsorglich geschlossen.
Wie lange die Schließung dauere, sei derzeit noch nicht absehbar, sagte Oberbürgermeister Andreas Hesky am Dienstag. "Das wird erst im Laufe der nächsten Tage erkennbar sein." Betroffen seien 97 Kinder aus 75 Familien.
Die Stadt hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass zwei Gruppen in der Einrichtung geschlossen werden müssen, nachdem zwei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Da das Virus nun bei einem weiteren Mitarbeiter und auch bei zwei Kindern nachgewiesen wurde, entschied die Kommune, die gesamte Kita vorsorglich zu schließen.
Update, 14. Juli, 15.10 Uhr: Verbände sehen Klassenfahrten wegen Krise grundsätzlich in Gefahr
Klassenfahrten und Wandertage stehen nach Auffassung verschiedener Verbände durch die Corona-Krise erst recht auf der Kippe. "Die aktuelle Corona-Pandemie hat auf den Punkt gebracht, was seit Jahren unerledigt schwelt", hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Mitteilung.
Darin listen unter anderem der Thüringer Lehrerverband, der Landesverband der Schullandheime sowie die Landesschüler- und Landeselternvertretungen eine ganze Reihe an Problemen auf. Regeln etwa bei der Organisation und der Vertragsgestaltung von Wandertagen und Klassenfahrten, die das Bildungsministerium vorsehe, seien praxisfern, bürokratisch und belasteten die Beteiligten über Gebühr hinaus. Die Vorschrift sollte schnellsten geändert werden, forderten die Verbände.
Viele Lehrer würden gerne Klassenfahrten anbieten, sagte Frank Fritze vom Lehrerverband. Mit den langen Fristen für Buchungen - nämlich mindestens ein Schuljahr im Voraus - sei das aber nicht machbar. Die Problematik sei nun zudem durch die von der Pandemie verursachte Unsicherheit gewachsen.
Aktuell könnten auch kaum Klassenfahrten geplant werden, da wegen Corona Neubuchungen für das kommende Schuljahr nur erlaubt seien, wenn eine kostenlose Stornierung ermöglicht werde, hieß es in der Mitteilung. Diese Forderung seitens des Ministeriums sei aber nicht mit dem Gesetz vereinbar und bringe Dienstleister in Not. Vom Schullandheimverband hieß es, dass aktuell ganze Häuser um ihre Existenz bangten.
Im Zuge der Corona-Krise sei vielen Eltern erstmals bewusst geworden, dass sie Vertragspartner für Klassenfahrten seien, nicht etwa die Schule. "Und das ohne jemals den Vertrag in der Hand gehabt zu haben", kritisierte Claudia Koch von der Landeselternvertretung. Zwar sollten sich Eltern sehr wohl bei Kosten für Reisen beteiligen - aber Schulen, oder das Land müssten Vertragspartner sein, forderte Koch.
Update, 14. Juli, 15.05 Uhr: Spahn in Paris: Bei Gesundheitssicherheit besser zusammenarbeiten
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich in Paris für eine bessere europäische Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheit, Gesundheitssicherheit und Pandemie-Vorsorge ausgesprochen. In der Corona-Krise habe man bereits auf pragmatische Weise kooperiert, sagte Spahn am Dienstag am Rande eines Treffens mit seinem französischen Amtskollegen Olivier Véran. "Wir sind stärker zusammen - das ist das, was der Tag heute ausdrückt."
In Vérans Ministerium waren nach ergänzenden Angaben auch die Ressortchefs aus Österreich, Luxemburg und dem Nicht-EU-Land Schweiz eingeladen. Frankreich hatte zuvor mit einer militärischen Zeremonie auf der Place de la Concorde den vier Partnerländern Deutschland, Österreich, Luxemburg und Schweiz gedankt, die im Frühjahr Corona-Patienten aus Ostfrankreich behandelt hatten. Ostfrankreich war besonders von der Pandemie betroffen.
Update, 14. Juli, 15 Uhr: Dehoga fordert weitere Lockerungen für die Gastronomie
Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Schleswig-Holstein hat weitere Lockerungen für die Gastronomiebetriebe im Land gefordert. "Wir bräuchten mal wieder mutige Maßnahmen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Dehoga-Landesverbandes, Stefan Scholtis, der Deutschen Presse-Agentur.
Er erinnerte daran, dass einige Betriebe wie Diskotheken und Clubs im Norden noch gar nicht wieder öffnen dürften - und zumindest ihm auch kein Zeitraum bekannt sei, wann dies wieder geschehe. Es brauche "dringend" eine Freigabe auch für Diskotheken und Clubs. Zudem müsse an den Abstandsregeln gearbeitet werden.
In den ersten zwei Wochen nach der Teilöffnung der Gastronomie am 18. Mai erzielten die Gastronomiebetriebe, die wieder öffnen durften, den Angaben zufolge nur zwischen 20 und 30 Prozent des Vor-Corona-Umsatzes. Mittlerweile würden Gastronomen "in erster Lage", etwa in Strand- oder Küstennähe wieder bis zu 80 Prozent der alten Umsätze erzielen, sagte Scholtis. In zweiter und dritter Reihe lägen die Erlöse bei 30 bis 60 Prozent des Vorjahreswertes. Scholtis rechnet damit, dass eine ganze Reihe von Gastronomen im Herbst aufgeben müssten.
Update, 14. Juli, 14.50 Uhr: Auswärtiges Amt hebt coronabedingte Reisewarnung für Schweden auf
Angesichts gesunkener Corona-Infektionszahlen in Schweden hat das Auswärtige Amt die Reisewarnung für das Land aufgehoben. Schweden war der letzte EU-Staat, für den noch eine deutsche Reisewarnung galt.
Die im Juni noch konstant hohe Zahl der Neuinfizierten sinke seit Anfang Juli kontinuierlich bei weiterhin hohem Testniveau, schrieb das Außenministerium am Dienstag auf seiner Internetseite. Staatsangehörige der EU, der Schweiz, ihre Familienangehörigen und Inhaber von EU-Aufenthaltsgenehmigungen unterlägen keinen Einreisebeschränkungen. Alle Grenzübergänge seien geöffnet.
Laut Auswärtigem Amt gibt es keinerlei Reisebeschränkungen. Symptomfreie Personen dürften sich frei im Land bewegen. In Schweden gebe es keine Masken- oder Handschuhpflicht, die Bevölkerung werde jedoch eindringlich um das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln gebeten, besonders auch auf Reisen. Menschenansammlungen und der öffentliche Nahverkehr in Stoßzeiten sollten gemieden werden.
Update, 14. Juli, 14.02 Uhr: Macron spricht sich für Maskenpflicht in geschlossenen Räumen aus
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich zur Eindämmung der Corona-Epidemie für eine Maskenpflicht in öffentlichen geschlossenen Räumen ausgesprochen. "Ich empfehle allen unseren Mitbürgern, die zuhören, die Maske so oft wie möglich zu tragen, wenn sie sich im Freien aufhalten, und noch mehr, wenn sie sich in einem geschlossenen Raum befinden", sagte Macron am Dienstag in einem Fernsehinterview.
Das Tragen einer Maske in geschlossenen Räumen könnte "zum Beispiel" ab dem 1. August obligatorisch sein - man beobachte die Corona-Lage genau.
In Frankreich gilt bisher in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht. Läden oder andere Einrichtungen können selbst entscheiden, ob die Menschen eine Maske tragen müssen. In zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist dies zum Beispiel vorgeschrieben.
Führende Wissenschaftler hatten am Wochenende eine Maskenpflicht in öffentlichen geschlossenen Räumen gefordert.
Die Behörden hatten auch vor einem Anstieg der Corona-Fälle gewarnt - wenn auch auf niedrigem Niveau. Es gebe Anzeichen dafür, dass das Coronavirus in Frankreich wieder etwas aktiver werde, sagte auch Macron. Aber dieses Mal werde das Land auf ein Wiederaufleben vorbereitet sein. Frankreich ist von der Corona-Krise mit rund 30 000 Toten hart getroffen.
Update, 14. Juli, 13.47 Uhr: Corona in Luxemburg: Ministerpräsident Hans gegen Grenzkontrollen
Trotz gestiegener Corona-Infektionszahlen in Luxemburg hat sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans gegen Grenzkontrollen zum Großherzogtum ausgesprochen.
"Maßnahmen an der Grenze sind für uns in diesem Fall kein probates Mittel. Als es im März zu Grenzkontrollen kam, standen wir vor einer völlig anderen Situation, in der es keine Testungen und Nachverfolgungen von Infektionsketten gab", teilte der CDU-Politiker am Dienstag mit.
Luxemburg teste "mehr als jedes andere europäische Land" und habe bereits vor zwei Wochen, als die Infektionszahlen angestiegen seien, entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
"Dieses Vorgehen unterstützen wir natürlich, und wir stehen in einem engen interregionalen Austausch mit unseren Partnern", betonte Hans. Eine Task Force tausche sich permanent zu Fallzahlen und medizinischen Gütern aus und entwickele ein Konzept zur grenzüberschreitenden Pandemiebekämpfung.
"Wichtig ist jetzt, dass jetzt für die Grenzgängerinnen und Grenzgänger Tests durchgeführt werden, um optimalen Schutz zu gewährleisten", unterstrich der saarländische Ministerpräsident. In den vergangenen Monaten der Pandemie seien Strategien entwickelt worden, um sich genau auf eine solche Situation vorzubereiten.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte sich für den Fall ansteigender Covid-19-Zahlen gegen neue Grenzkontrollen zu den Nachbarländern ausgesprochen. Man habe mit den im Frühjahr zeitweise eingeführten Grenzkontrollen "nicht die besten Erfahrungen gemacht", sagte er am Montag im Innenausschuss des Europaparlaments.
Update, 14. Juli, 13.28 Uhr: Mehr Lockerungen - Kabinett beschließt neue Corona-Schutzverordnung
Sachsens Regierung hat in der Corona-Krise weitere Lockerungen beschlossen. Bei bewährten Regeln wie dem Mindestabstand und dem Mund-Nasen-Schutz bleibt es aber. Das sei "eine zumutbare Zumutung", sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in Dresden.
Er wünsche sich sehr, dass es ein angemessenes Verhalten an den Urlaubsorten gebe: "Es liegt sehr an uns, wie die ganze Sache ausgeht." Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) kündigte an, dass Urlaubsrückkehrer aus Sachsen sich an den Flughäfen Leipzig-Halle und Dresden auf eine Infektion testen lassen können.
Die neue Corona-Schutzverordnung sieht unter anderem vor, dass beim Breiten- und Freizeitsport Publikum wieder zuschauen darf, an Feiern in Ferienlagern, Betrieben und Vereinen können bis zu 50 Personen teilnehmen. Die Regeln sollen vom 18. Juli bis Ende August gelten.
Nach Angaben des Gesundheitsministerium lag die Zahl der bekannten Corona-Infektionen in Sachsen am Dienstag bei 5473. Das ist ein Fall mehr als am Vortag. 224 Menschen sind gestorben, aber schon seit Tagen gab es keinen neuen Todesfall mehr. Köpping sprach von einer «stabilen und guten Entwicklung». 5200 Menschen gelten als genesen. 50 Patienten mit einer Covid-19- Erkrankung befinden sich noch im Krankenhaus, davon 26 auf der Intensivstation.
Update, 14. Juli, 13.05 Uhr: MDR-Befragung: Große Mehrheit für Normalbetrieb an Schulen
Nach den Sommerferien soll in den Schulen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wieder der Regelbetrieb starten - laut einer Umfrage des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) mit großer Zustimmung der Bevölkerung.
76 Prozent der Befragten befürworten die vollständige Schulöffnung uneingeschränkt oder dann, wenn die Infizierten-Zahlen nicht wieder ansteigen, wie der Sender unter Verweis auf seine Online-Befragung am Dienstag mitteilte.
Weitere 18 Prozent halten eine vollständige Schulöffnung für richtig, wenn die Infizierten-Zahlen weiterhin kontinuierlich sinken. Gegen eine vollständige Öffnung sprachen sich 4 Prozent aus.
An der Online-Umfrage beteiligten sich nach MDR-Angaben etwa 15.000 Menschen aus den drei Bundesländern. Für die Teilnahme muss man sich registrieren, derzeit haben dies nach Angaben des Senders mehr als 29.000 Menschen getan.
Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hatte am Montag angekündigt, dass die Schulen im Freistaat nach den Sommerferien wieder im Normalbetrieb beginnen. Das sei aber nur möglich, wenn man weiter vorsichtig mit dem Virus umgehe.
In Thüringen ist der Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen ebenfalls nach den Sommerferien vorgesehen. Zumindest wenn es das Infektionsgeschehen zulasse, betonte ein Sprecher der Bildungsministeriums am Dienstag.
Auch in Sachsen-Anhalt soll es von Ende August an wieder regulären Unterricht an den Schulen geben, kündigte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) an. Die Schulen seien allerdings gehalten, bei neuen Corona-Ausbrüchen kurzfristig wieder Unterricht auf Distanz anzubieten.
Update, 14. Juli, 12.34 Uhr: Buchmesse plant umfangreiches Digitalprogramm - Bund unterstützt
Die Frankfurter Buchmesse will im Corona-Jahr mit einem starken digitalen Programm auftreten und wird dabei auch von der Bundesregierung unterstützt. Die Bücherschau werde auf dem Messegelände, in der Stadt Frankfurt aber auch weltweit im Netz stattfinden, sagte der Direktor der Buchmesse, Juergen Boos, am Dienstag. Der digitale Auftritt könne das Profil der Buchmesse stärken und sei zudem "eine einmalige Chance, für die nächsten Jahre die Weichen zu stellen".
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte gerade angekündigt, die diesjährige Messe mit vier Millionen Euro zu fördern. Mit der einen Hälfte der Mittel soll der Auftritt von kleinen und mittleren Verlagen subventioniert werden. Die andere Hälfte soll in das digitale Programm fließen.
Sie begrüße es sehr, "dass die weltweit größte Buchmesse trotz der erschwerten Bedingungen stattfindet", hatte Grütters erklärt. "Unsere Förderung verstehe ich als ein Signal der Zuversicht an die gesamte Branche."
Der digitale Auftritt sei wichtig, "für all diejenigen, die nicht reisen und nicht nach Frankfurt kommen können", sagte Boos. Unter dem Motto "All together now" sollen Verlage, Fachteilnehmer und Literaturfans im virtuellen Raum zusammengebracht werden.
Ein Großteil des digitalen Programms wird über die Webseite der Messe (www.buchmesse.de) gesendet. Eine Premiere ist die "ARD Buchmessenbühne", mit der erstmals die Festhalle bespielt wird. Das Programm des Senders und weiterer Medienpartner wird per Livestream übertragen. Dank der großen Fläche könnten die Veranstaltungen, wenn die Bedingungen so bleiben, vor Publikum ausgetragen werden, hieß es.
Hinzu kommt das eintägige "Bookfest", das im Netz übertragen wird. Auch das Gastland Kanada, das den physischen Auftritt um ein Jahr verschiebt, plant eine umfangreiche virtuelle Präsenz.
Update, 14. Juli, 12.18 Uhr: Dax rutscht wegen neuer Pandemie-Sorgen ab
Die zuletzt verdrängten Sorgen um die Corona-Pandemie und den US-Handelsstreit mit China sind am Dienstag an den deutschen Aktienmarkt zurückgekehrt. Nach zwei klaren Gewinntagen verdarb vor allem die Rückkehr zu stärkeren Corona-Einschränkungen in Kalifornien den Anlegern die Stimmung. Der Dax fiel zuletzt um 1,48 Prozent auf 12 610,37 Punkte.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte verlor 1,74 Prozent auf 26 515,43 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,6 Prozent nach unten. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial konnte am Vorabend nach einem zwischenzeitlich deutlichen Anstieg kaum noch Gewinne über die Ziellinie retten.
Bei den Anlegern in New York zehrte an dem zuvor noch spürbaren Optimismus, dass Bars, Kinos und Museen im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat Kalifornien wieder schließen müssen. Außerdem sorgen sich die Anleger wieder mehr um die Beziehungen zwischen den USA und China, nachdem die US-Regierung weitgehende Gebietsansprüche Chinas im Südchinesischen Meer formell zurückwies.
Am Dienstag wird der Berichtsreigen mit Zahlen von JPMorgan, Wells Fargo und der Citigroup eröffnet. Experten wollen dann in Zeiten der Pandemie einen starken Fokus auf Rückstellungen für Kreditausfälle legen. Deutsche Bankentitel zeigten sich uneinheitlich: Während Deutschen Bank knapp im Minus lagen, stiegen Commerzbank im MDax um 0,9 Prozent.
Hierzulande konnte auch der aktuelle ZEW-Index die Anleger nicht zum Zugreifen ermutigen. Die darin gemessenen Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Juli nach drei Anstiegen in Folge etwas stärker als von Analysten erwartet eingetrübt. "Die erste Euphoriewelle endet", erklärte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.
Besonders unter Gewinnmitnahmen litten am Vorabend in New York die zuletzt heiß gelaufenen Aktien der großen US-Tech-Giganten wie Microsoft, Apple oder Amazon. Die Welle schwappte über und zeigte sich bei SAP und Infineon, die am Dax-Ende um 3,7 Prozent respektive 4,4 Prozent absackten.
Zu den wenigen Gewinnern im Dax gehörten hauptsächlich die defensiven Aktienwerte. Spitzenreiter waren die 0,7 Prozent höheren Papiere der Deutschen Telekom, aber auch Deutsche Wohnen und Vonovia bewegten sich knapp im Plus.
Update, 14. Juli, 12.08 Uhr: Streit um Corona-Ausgehsperre in Katalonien spitzt sich zu
In der spanischen Region Katalonien hat sich der Streit um die Verhängung einer strikten Ausgangssperre nach Neuausbrüchen des Coronavirus zugespitzt.
Nachdem eine Richterin die Lockdown-Anordnung für die Großstadt Lleida und sieben umliegende Gemeinden gekippt hatte, erließ Regionalpräsident Quim Torra am späten Montagabend ein Dekret zur Durchsetzung dieses ersten Ausgehverbots in Spanien seit dem Ende des landesweiten Notstands am 21. Juni. Betroffen sind rund 160.000 Menschen.
Die Maßnahme Torras stieß bei Rechtsexperten sowie bei Politikern und Bürgern des betroffenen Landbezirkes Segrià auf viel Kritik. Sechs der acht betroffenen Bürgermeister, darunter aber nicht der von Lleida, teilten am Montagabend mit, man erwäge eine Missachtung des Dekrets.
Bürger in Lleida rund 150 Kilometer nordwestlich von Barcelona sprachen von einem "lächerlichen Hin und Her", Ladenbesitzer warnten vor einer "wirtschaftlichen Katastrophe".
Mehrere von der Zeitung "El País" befragte Juristen stimmten darin überein, ein Regionalpräsident könne nicht per Dekret Grundrechte wie die Bewegungsfreiheit einschränken. Nur das spanische Parlament sei befugt, entsprechende Maßnahmen zu beschließen. Das war das Argument der Zentralregierung gewesen, als sie sich einen insgesamt dreimonatigen landesweiten Notstand samt strenger Ausgehsperre mehrfach vom Parlament in Madrid hatte absegnen lassen.
Die Richterin, die Torras erste Anordnung gekippt hatte, hatte erklärt, ein Lockdown sei trotz steigender Corona-Fälle unverhältnismäßig. Torra entgegnete: "Wir können nicht die Gesundheit der Menschen aufs Spiel setzen." Nach seinem Dekret darf man in Segrià das Haus nur mit triftigen Gründen verlassen, etwa um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren oder Einkäufe zu tätigen.
Wegen steigender Infektionszahlen darf man in Segrià seit über einer Woche bis auf wenige Ausnahmen weder ein- noch ausreisen. Fahrten in und aus dem Gebiet sind weitgehend untersagt. Es gibt zahlreiche Polizeikontrollen. In Segrià gab es am Dienstag insgesamt gut 1600 Infizierte. Die Infektionen gibt es nach amtlichen Angaben vor allem bei Saisonarbeitern in der Landwirtschaft, in Altenheimen sowie in einem Wohnquartier.
Medienberichten zufolge gibt es im einstigen Corona-Hotspot Spanien landesweit mehr als 100 lokal begrenzte Corona-Ausbrüche. So schlimm wie im katalanischen Segrià sei die Lage aber nirgendwo.
Update, 14. Juli, 12.08 Uhr: Mit «Corona-Masche» 27 000 Euro von älterem Ehepaar ergaunert
Mit einer erfundenen Geschichte vom angeblich am Coronavirus erkrankten Sohn ist ein älteres Ehepaar in Ratingen bei Düsseldorf um 27.000 Euro gebracht worden.
Nach Polizeiangaben von Dienstag hatte sich bei dem 85 und 80 Jahre alten Paar eine Anruferin als Schwiegertochter ausgegeben und behauptet, der Sohn liege im Krankenhaus und brauche für die Behandlung eine teure Spritze. Auch sie - die angebliche Schwiegertochter - solle sich spritzen lassen.
Das betagte Paar ging zur Bank und hob das Geld ab. Eine Frau, die sich als Geldbotin der Klinik ausgab, holte die 27.000 Euro dann bei den Senioren ab.
Erst als der echte Sohn später anrief, flog der Betrug auf. Die Polizei sucht nach Zeugen und warnt vor der neuen "Corona-Masche" der Trickbetrüger.
Update, 14. Juli, 12.01 Uhr: Karliczek dankt Forschern für Kampf gegen Corona
Bundesforschungsministerin Anja Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung (CDU) hat die Bedeutung der interdisziplinären Forschung bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie betont. Dabei leiste das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit seinen Studien zu den Auswirkungen der Covid-19-Erkrankung und der Entwicklung eines Impfstoffes einen großen Beitrag, sagte sie am Dienstag bei einem Besuch des Klinikums.
"Forschung ist im Kampf gegen das Corona-Virus ein wesentlicher Schlüssel." Deshalb sei sie den Forschenden "sehr dankbar für ihren Einsatz, mit dem sie Tag für Tag unter Hochdruck daran arbeiten, dass wir das Virus besser verstehen lernen".
Mit "mit ganz besonderer Aufmerksamkeit" beobachte sie die Entwicklung eines Impfstoffes, sagte Karliczek. "Um in Deutschland und in der Welt wieder dauerhaft zu eine Form von Normalität zurückkehren zu können, ist ein Impfstoff ein ganz entscheidender Baustein."
Update, 14. Juli, 11.58 Uhr: Insel-App soll Besucher lenken - nicht nur in Corona-Zeiten
Für die Ostfriesischen Inseln wird eine Smartphone-App zur Steuerung des Besucheraufkommens in Restaurants, Museen, Schwimmbädern oder bei Konzerten entwickelt. Diese solle Touristen anzeigen, wie voll es aktuell wo sei, sagte der Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft der sieben Inseln, Göran Sell.
Für die Datenpflege seien die Anbieter zuständig. Nicht nur Reservierungen sollen in der App direkt möglich sein, sie soll auch dabei helfen, mögliche Corona-Infektionsketten nachzuverfolgen, wie Sell am Dienstag auf Borkum erklärte.
"Da sieht das System vor, dass Sie einmal auf dem Handy Ihre Daten hinterlegen können, und dann werden die, wenn Sie zum Beispiel beim Kurkonzert ankommen, über einen QR-Code ausgelesen."
Die App wird nach Einschätzung der Entwickler voraussichtlich erst im September nutzbar sein. "Also leider nicht mehr in der Hauptsaison, aber dann für den Herbst. Wenn man sich jetzt die Diskussion um eine mögliche zweite Welle anhört, dann kommt sie definitiv auch aus Corona-Gesichtspunkten rechtzeitig", sagte Sell.
Die Technik sei aber nicht nur während der Pandemie hilfreich, sondern werde Touristen generell helfen, freie Plätze auf der jeweiligen Insel zu finden.
Update, 14. Juli, 11.50 Uhr: Zahl der Asylbewerber im Mai weiter deutlich unter Vor-Corona-Niveau
Die Zahl der Asylsuchenden in Europa lag im Mai wegen der Corona-Einschränkungen noch immer deutlich unter dem Vor-Krisen-Niveau. So seien in den 27 EU-Staaten, in Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz 10.190 Anträge gestellt worden, teilte die EU-Asylagentur Easo am Dienstag mit.
Im Vergleich zum Februar sei das ein Rückgang um 83 Prozent - aber ein Zuwachs um rund 1400 Anträge im Vergleich zum Vormonat.
Es sei das erste Mal, dass die Zahl der Anträge in diesem Jahr zugenommen habe. Viele Schutzsuchende (28 Prozent) kamen aus Syrien und Afghanistan. Die Gesamtzahl an Anträgen in 2020 (180.627) liege 33 Prozent unter der des Vorjahreszeitraums.
Die EU-Staaten hätten die vergangenen Monate dazu genutzt, unbearbeitete Asylanträge zu bearbeiten. Zum dritten Mal in Folge sei der Stapel an Erstanträgen geschrumpft, teilte Easo mit. Ende Mai lagen noch 462.829 Anträge auf den Schreibtischen der Sachbearbeiter - ein Rückgang um 32.300 im Vergleich zum Februar.
Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex vom Montag fiel auch die Zahl illegaler Grenzübertritte in die EU in der Corona-Krise deutlich. Im ersten halben Jahr habe der Wert bei 36.400 gelegen, was fast 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum seien. Vor allem über das westliche und das östliche Mittelmeer seien weniger Menschen gekommen.
Die Zahl jener Menschen, die über die Balkanroute in die EU einreisten, ist hingegen um 73 Prozent gestiegen. Frontex zufolge hätten sich vor allem Menschen auf den Weg gemacht, die ursprünglich in Griechenland gelandet waren und nun wegen gelockerter Corona-Einschränkungen weiterreisen konnten.
Über das zentrale Mittelmeer kamen in der ersten Jahreshälfte sogar 86 Prozent mehr Migranten, in der Regel nach Italien oder Malta. Frontex begründet diesen Wert vor allem mit hohen Zahlen zu Beginn des Jahres und sehr geringen Werten im Vorjahr. Damals war Matteo Salvini italienischer Innenminister, der einen migrationsfeindlichen Kurs fuhr.
Update, 14. Juli, 11.47 Uhr: Wegen Corona legen Neuzulassungen von Wohnmobilen stark zu
Corona hat positive Auswirkungen auf die Wohn- und Reisemobilbranche - laut Kraftfahrt-Bundesamt haben die Neuzulassungen bei Wohnmobilen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 65 Prozent zugelegt.
Beim Hersteller Hymer aus Bad Waldsee in Oberschwaben erwartet man, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Markt weiter antreiben. "Die gegenwärtige Krise wird den Trend zum Slow Travel, dem bewussten und entschleunigten Reisen, weiter verstärken", sagte Vorstandschef Martin Brandt am Dienstag.
Weil die Urlauber im Wohnmobil mit Toilette, Dusche und Frischwasser autark seien, müssten sie nicht so viele Corona-Einschränkungen hinnehmen, hieß es bei Hymer. Auch sei es einfacher, Distanz zu Dritten zu halten; zudem seien die Menschen flexibler bei der Wahl der Urlaubsdestination. Viele interessierten sich auf Grund der Reisebeschränkungen durch Corona erstmals überhaupt für Camping - auch Mietmobile würden deshalb stark nachgefragt.
Laut Brandt sind die Zulassungszahlen im Juni nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern stark gestiegen. Nach Zahlen des Verbands der Caravaning-Industrie (CIVD) legte Frankreich im Vergleich zum Vorjahresmonat bei Reisemobilen um 58 Prozent zu, die Zulassungen in Italien stiegen um 50 Prozent, in Belgien und den Niederlanden haben sie sich mit 84 Prozent sogar fast verdoppelt.
Update, 14. Juli, 11.38 Uhr: Studie: 5 Millionen US-Bürger verloren schon Krankenversicherung
Geschätzte 5,4 Millionen Arbeitnehmer in den USA haben in der Corona-Krise einer Studie zufolge zwischen Februar und Mai mit dem Verlust des Jobs auch ihre Krankenversicherung verloren.
Diese Zahl liege um fast 40 Prozent höher als die bisherige Rekordzahl von 3,9 Millionen unversicherten Erwachsenen in den Finanzkrisenjahren 2008 und 2009, wie aus einer Studie der nichtstaatlichen Organisation Families U.S.A. am Montagabend (Ortszeit) hervorging.
"Dies ist der schlimmste wirtschaftliche Abschwung seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte Stan Dorn, der Leiter der Studie. Er forderte die Politik auf, diese Lücke beim Versicherungsschutz im nächsten Gesetz zu Corona-Hilfen zu berücksichtigen und Maßnahmen für einen umfassenden Gesundheitsschutz einzuschließen.
Für die Studie wertete Dorn Zahlen aus jedem US-Bundesstaat zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft und die dort entlassenen Erwachsenen unter 65 Jahren aus.
Die Zahlen der Studie dürften die Debatte im US-Kongress um Corona-Hilfen weiter befeuern, meinte die Zeitung "New York Times" in einem Artikel am Montagabend (Ortszeit). Zudem dürfte das Thema Krankenversicherung im Wahlkampf für die US-Präsidentenwahl am 3. November eine größere Rolle spielen, schrieb sie weiter.
Fast die Hälfte der Arbeitnehmer in den USA ist einer Studie des Instituts für Wirtschaftspolitik (EPI) vom April über den Arbeitgeber krankenversichert und verliert mit dem Job diesen Schutz. Die USA sind praktisch das einzige entwickelte Industrieland ohne umfassende staatliche Krankenversicherung.
Vor der Zuspitzung der Pandemie in den USA im März hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Wert seit Jahrzehnten. Dann mussten viele Geschäfte und Unternehmen schließen.
Mehr als 45 Millionen Menschen verloren mindestens zeitweise ihren Job - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit. Zuletzt war die Arbeitslosenquote von 13,3 Prozent im Mai auf 11,1 Prozent im Juni gesunken. Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner.
Update, 14. Juli, 11.25 Uhr: RKI-Zwischenergebnis: Nur wenige Blutspender mit Corona-Antikörpern
Anhand von Untersuchungen bei Blutspendern in Deutschland vermutet das Robert Koch-Institut (RKI) bisher wenig Kontakt der Bevölkerung mit dem neuen Coronavirus. Lediglich bei 1,3 Prozent der untersuchten Spender konnten spezifische Antikörper gegen Sars-CoV-2 nachgewiesen werden, wie aus einer aktuellen Zwischenauswertung des Berliner Instituts hervorgeht.
"Somit könnte bei erneutem Anstieg der Übertragungen auch eine weitere Infektionswelle auftreten", schreiben die Autoren des Berichts. Der Nachweis spezieller Antikörper im Blut gilt als Hinweis auf eine durchgemachte Infektion.
Laut RKI-Bericht wurden ab April dieses Jahres 11.695 Proben von Blutspendern aus 29 Regionen Deutschlands untersucht. Die Ergebnisse unterstrichen die Annahme, "dass vermutlich der Großteil der Bevölkerung noch keinen Kontakt mit dem Virus hatte und weiterhin empfänglich für eine Infektion ist", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Montag.
Die Daten sind allerdings nicht für die Allgemeinbevölkerung repräsentativ. Wieler erklärte, nur gesunde Erwachsene dürften Blut spenden, bei Menschen mit Grunderkrankungen könnten die Zahlen anders aussehen. Die Tests bei Blutspendern im Rahmen der sogenannten SeBluCo-Studie sollen bis Ende September alle 14 Tage wiederholt werden.
Update, 14. Juli, 11.22 Uhr: Erstmals Zivilprozess in Berlin als Videokonferenz
In Berlin wird in einem Zivilprozess erstmals per Videokonferenz verhandelt. In der mündlichen Erörterung am Landgericht (Tegeler Weg 17-21) geht es am Donnerstag (11.00 Uhr) um Versicherungsansprüche wegen eines Leitungswasserschadens, wie das Gericht am Dienstag mitteilte.
Die Möglichkeit, den Prozess per Video zu führen, ist schon seit längerem in der Zivilprozessordnung (Paragraf 128a) geregelt. Richterinnen und Richter sitzen im Gerichtssaal an einem Notebook mit Kamera und Mikrofon, die Verfahrensbeteiligten sind von außerhalb über PC, Laptop oder Tablet in Bild und Ton zugeschaltet.
Mit dem Video-Prozess könnten auswärtige Beteiligte nicht nur Kosten und Reisezeit zum Gericht sparen, so das Gericht. In der Corona-Pandemie werde so auch die Ansteckungsgefahr gemindert. Das Abstandsgebot könne wirkungsvoller eingehalten werden. Ob sich ein Verfahren für eine Videokonferenz eignet, werde in richterlicher Unabhängigkeit entschieden.
Die entsprechende Technik sei in Berlin seit dem 1. Juli in beiden zivilen Dienststellen des Landgerichts in der Littenstraße und im Tegeler Weg nutzbar, hieß es. Sie werde nur für öffentliche Gerichtsverhandlungen eingesetzt. Bereit stehen demnach drei virtuelle Verhandlungsräume für zeitgleiche Prozesse. Die Sitzungen werden nicht aufgezeichnet, dies sei unzulässig.
Update, 14. Juli, 11.20 Uhr: Landkreise halten Ausreiseverbot für überzogen
Der Deutsche Landkreistag hält die von der Bundesregierung erwogenen Ausreiseverbote bei lokalen Corona-Ausbrüchen für überzogen. "Es geht eher um chirurgische Präzision als um den Holzhammer", erklärte Verbandspräsident Reinhard Sager (CDU) am Dienstag.
Das Agieren der Kreise Gütersloh und Warendorf habe zuletzt gezeigt, dass man örtlich begrenzte Ausbrüche gut in den Griff bekommen könne. Kreisweite Lockdowns und Schritte wie Ausreiseverbote sollten nur dann erwogen werden, wenn andere Möglichkeiten ausgeschöpft seien.
In einer Schaltkonferenz mit den Staatskanzlei-Chefs der Bundesländer hatte sich die Bundesregierung für ein zielgenaueres Durchgreifen bei regionalen Ausbrüchen ausgesprochen. Kanzleramtschef Helge Braun bestätigte am Dienstag, dass auch Ausreisebeschränkungen diskutiert würden.
Der Landkreistag warb für eine flexible und den örtlichen Verhältnissen angemessene Strategie. Die Landkreise könnten mit ihren Krisenstäben und Gesundheitsämtern auch in schwierigen Situationen konsequent und rasch handeln. Nicht umsonst habe ein Gericht die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung verfügten Einschränkungen im Kreis Gütersloh aufgehoben.
"Es wurde festgestellt: Ein kreisweiter Lockdown war überzogen und nicht differenziert genug", erklärte Sager. "Genau diese Differenzierung müssen wir weiter zur Richtschnur unseres Handelns machen." Das gelte erst recht für die Idee von Ausreiseverboten.
Update, 14. Juli, 11.20 Uhr: EZB: Kreditnachfrage der Firmen steigt in Corona-Krise stark
Angesichts der Corona-Pandemie zieht die Kreditnachfrage der Unternehmen in der Eurozone stark an. Unter dem Strich sei sie im zweiten Quartal so hoch gewesen wie mindestens seit dem Jahr 2003 nicht mehr, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag in Frankfurt mit.
Seit diesem Jahr führt die Notenbank ihre Quartalsumfrage zu den Kreditbedingungen (Bank Lending Survey) durch. Die hohe Kreditnachfrage spiegele den hohen Liquiditätsbedarf und möglicherweise den Aufbau von Puffern aus Vorsicht wider.
Die Nachfrage nach Immobilienkrediten verringerte sich im Gegensatz dazu scharf, teilte die EZB weiter mit. Die Nachfrage der privaten Haushalte nach Verbraucherkrediten sei unter dem Strich sogar auf ein Rekordtief gefallen.
Negativ hätten sich eine trübe Verbraucherstimmung, die ungünstigeren Bedingungen auf dem Immobilienmarkt und die geringere Ausgabenbereitschaft bemerkbar gemacht.
Die Banken haben ihre internen Vergaberichtlinien für Haus- und Verbraucherkredite weiter verschärft, während sie für Unternehmenskredite weitgehend stabil blieben. Bei diesen hätten staatliche Kreditgarantien eine große Rolle gespielt.
Da in einigen großen Ländern derartige Garantien bald endeten, erwarteten die Banken eine deutliche Verschärfung ihrer Richtlinien im dritten Quartal. Die Ungewissheit über die Auswirkungen der Corona-Pandemie sei hoch.
Update, 14. Juli, 11.19 Uhr: Erstmals seit Corona-Ausbruch: Kreuzfahrtschiff wieder auf Seereise
Als erstes Kreuzfahrtschiff nach der Corona-Pandemie nimmt die "Explorer Dream" nach Angaben der Veranstalter in Taiwan wieder Seereisen auf. Wie Reisebüros am Dienstag in der Hauptstadt Taipeh bestätigten, können aber nur Touristen aus Taiwan die zwei- bis dreitägigen Touren von der Hafenstadt Keelung zu den Inseln Penghu, Matzu und Kinmen buchen.
Hinter den "Dream Cruises" steht die malaysische Gruppe Genting Cruise Lines. Das Unternehmen hatte in Mecklenburg-Vorpommern die MV Werftengruppe mit Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund und zuletzt 3100 Beschäftigten übernommen.
Die Seereisen werden nach "monatelanger und detaillierter Planung mit den Behörden" am 26. Juli wieder aufgenommen, teilte Genting Cruise Lines mit.
Bei dem Ausbruch des Coronavirus hatte die Kreuzfahrtindustrie einen schweren Rückschlag erlitten und war praktisch zum Erliegen gekommen. Auf Dutzenden Schiffen in Asien, aber auch weltweit hatte sich das Virus leicht unter den Passagieren verbreitet. Es hatte Hunderte Infizierte und Dutzende Tote gegeben.
Taiwan bietet sich für die Wiederaufnahme der Kreuzfahrten an, weil die Insel das Virus von Anfang an besser als andere Länder in den Griff bekommen hatte. Es gab nur 450 Infektionen und sieben Tote.
Die Besatzung der "Explorer Dream" muss nach Angaben der Veranstalter in Taiwan 14 Tage Quarantäne absolvieren und nach einem negativen Corona-Test am Ende nochmal sieben Tage an Bord in Isolation gehen.
Auch ist das Schiff demnach ausgiebig desinfiziert worden. Passagiere müssten sich vorher strengen gesundheitlichen Tests unterziehen und an Bord soziale Abstandsregeln einhalten, teilte Genting Cruise Lines mit.
"Dream Cruises wird die erste Kreuzfahrtlinie in der Welt sein, die wieder mit Seereisen beginnt, nachdem die globale Kreuzfahrtindustrie durch die Pandemie den Betrieb hatte einstellen müssen", sagte Tan Sri KT Lim, Chef von Genting in Hongkong.
Update, 14. Juli, 11.03 Uhr: Industriepräsident warnt vor zu großer Staatswirtschaft
Industriepräsident Dieter Kempf hat vor einer zu großen Staatswirtschaft infolge der Corona-Krise gewarnt. Kempf sagte am Dienstag bei den "Digital Days" der Hannover Messe, die Politik habe nach Ausbruch der Krise schnell reagiert, um Firmen zu helfen.
Im Zuge des Wiederhochfahrens der Wirtschaft müsse es aber nun einen "geordneten Rückgang" des Staates aus dem Wirtschaftsleben geben. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie betonte dabei das Modell der Sozialen Marktwirtschaft.
Hintergrund der Aussagen ist auch, dass sich der Staat neben der Lufthansa an etlichen weiteren angeschlagenen Unternehmen beteiligen könnte.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, man dürfe nicht in die Lage kommen, in der sich alle in die "Hängematte" legten und sagten, der Staat werde es schon richten. Er warnte außerdem davor, als Folge der Corona-Krise die Globalisierung zurückzufahren.
Zwar müssten Abhängigkeiten bei Lieferketten verringert werden. Die Globalisierung aber sei das "Herzstück" des Erfolgs des deutschen marktwirtschaftlichen Modells.
Die Industrieschau Hannover Messe, die üblicherweise im April auf dem Messegelände stattfindet, wurde in diesem Jahr wegen der Corona-Krise abgesagt. Von Dienstag bis Mittwoch findet nun ein digitales Format statt, mit vielen virtuellen Konferenzen.
Update, 14. Juli, 11.03 Uhr: Österreich hebt Einreisebeschränkung für Kreis Gütersloh auf
Menschen aus dem Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen können wieder ohne Einschränkungen nach Österreich reisen. Die Einreise aus Deutschland sei wieder uneingeschränkt möglich, teilte das Außenministerium in Wien am Dienstag auf seiner Webseite mit.
Auch die seit Ende Juni geltende teilweise Reisewarnung Österreichs für das Land Nordrhein-Westfalen wurde aufgehoben. Seit dem 29. Juni mussten Menschen aus dem Kreis Gütersloh ein ärztliches Attest für einen negativen Corona-Test vorweisen, wenn sie nach Österreich wollten.
Im Kreis Gütersloh war im Juni die Zahl der Corona-Infektionen durch einen massiven Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in die Höhe geschnellt. Für die Menschen im Kreis hatte der Ausbruch Einschränkungen im Alltagsleben zur Folge, zudem reagierten viele Urlaubsregionen unter anderem mit Beherbergungsverboten für Corona-Hotspots.
Das Gesundheitsministerium in Wien verhängte unterdessen am Dienstag zehn neue Landeverbote für Flugzeuge aus Staaten, die aktuell als Coronavirus-Risikogebiete gelten.
Ab Donnerstag dürfen Maschinen aus den Ländern des Westbalkan, Bulgarien, Rumänien, der Republik Moldau sowie Ägypten nicht mehr in Österreich landen. Flüge aus der Lombardei in Italien sind dagegen wieder erlaubt.
Untersagt bleiben Flüge aus Belarus (Weißrussland), China, Großbritannien, dem Iran, Portugal, Russland, Schweden und der Ukraine.
Update, 14. Juli, 10.59 Uhr: Israel meldet Rekordwert an Corona-Neuinfektionen
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Israel ein Allzeit-Hoch erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden für Montag 1681 Fälle gemeldet - so viele wie nie zuvor an einem Tag in dem Land seit Beginn der Pandemie.
Getestet wurden an dem Tag 25 825 Menschen, die Ansteckungsquote betrug demnach 6,5 Prozent. Auch dies ist ein Höchstwert. Insgesamt wurden in Israel bislang mehr als 41 200 Infizierte registriert.
Zum Vergleich: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte Mitte Mai in Israel noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut von den Gesundheitsämtern zuletzt 412 neue Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Deutschland hat etwa neun Mal mehr Einwohner als Israel.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik. Vorgehalten werden ihm unter anderem zu schnelle, umfassende Lockerungen.
Die Wirtschaft des Landes ächzt unter den Folgen der Krise, die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 20 Prozent. Zur Abmilderung der ökonomischen Konsequenzen hat die Regierung ein milliardenschweres Hilfspaket beschlossen. In mehreren Städten gelten für Viertel Ausgangsbeschränkungen.
Update, 14. Juli, 10.50 Uhr: NRW verdoppelt steuerlichen Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
Der steuerliche Entlastungsbetrag für Alleinerziehende wird in Nordrhein-Westfalen infolge der Corona-Krise für die Jahre 2020 und 2021 mehr als verdoppelt. Wie NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) am Dienstag mitteilte, steigt er von bisher 1908 auf 4008 Euro. Die Änderung gilt rückwirkend ab dem 1. Juli 2020 für das erste zu begünstigende Kind.
"Alleinerziehende leisten viel und verdienen deshalb eine besondere Unterstützung", begründete Lienenkämper die Maßnahme.
"Die nordrhein-westfälischen Finanzämter berücksichtigen den um 2100 Euro erhöhten Entlastungsbetrag automatisch, so dass alleinerziehende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer grundsätzlich keinen Antrag stellen müssen."
Lediglich für alleinerziehende Lohnempfänger, die erstmals nach Klasse II versteuern wollten, sei ein Antrag erforderlich. Alleinerziehende, die keine Arbeitnehmer seien, könnten den Erhöhungsbetrag – genau wie den bisherigen Entlastungsbetrag – bei der Einkommensteuererklärung geltend machen.
Update, 14. Juli, 10.43 Uhr: Forscher warnen vor neuer Corona-Welle - Maskenpflicht in England
Renommierte Wissenschaftler warnen vor einer zweiten Coronavirus-Welle mit bis zu 120 000 Todesfällen in Großbritannien. Demnach könnte der Höhepunkt im kommenden Januar und Februar erreicht werden.
An der Studie waren 37 Wissenschaftler beteiligt, darunter der medizinische Regierungsberater Patrick Vallance. Die Forscher der Akademie der medizinischen Wissenschaften legten verschiedene Szenarien vor und nannten die prognostizierten 120 000 Todesfälle ein fundiertes "Worst-Case-Szenario".
"Das Risiko kann verringert werden, wenn wir sofort handeln", teilten die Forscher in ihrer am Dienstag veröffentlichten Studie mit.
Sie warnen unter anderem vor einem Zusammentreffen mit einer Grippewelle und vor einem höheren Infektionsrisiko im Winter, weil sich die Menschen dann mehr in geschlossenen Räumen aufhalten. Dadurch könnte ein zweiter Corona-Ausbruch zwischen kommendem September und Juni 2021 deutlich schlimmer ausfallen als der erste, betonen die Forscher.
Bislang sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums knapp 45 000 Menschen landesweit während der ersten Welle gestorben. Es wird aber mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Großbritannien ist das am schlimmsten von der Corona-Krise betroffene Land in Europa.
Zum Schutz vor dem Virus müssen künftig in Supermärkten und anderen Geschäften in England Gesichtsmasken getragen werden. Die neue Regelung soll nach Angaben eines Regierungssprechers ab 24. Juli gelten. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Geldstrafe rechnen.
Für Kinder unter elf Jahren gilt die Maskenpflicht nicht. Die Ärzteorganisation British Medical Association und Oppositionspolitiker nannten die Maßnahme "längst überfällig". Jeder Landesteil in Großbritannien legt seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie fest.
Update, 14. Juli, 10.43 Uhr: Flughäfen wollen längere Kurzarbeit - Zehntausende Jobs in Gefahr
Nach erneut schwachen Passagierzahlen für den Juni hat der Flughafenverband ADV vor dem Verlust Zehntausender Arbeitsplätze gewarnt.
"Es herrscht Alarmstufe Rot für die Beschäftigten im Luftverkehr", erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel am Dienstag in Berlin. Notwendig sei eine Verlängerung der Kurzarbeit, da nach dem Corona-Einbruch bestenfalls für das Jahr 2023 eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau zu erwarten sei.
Gegenwärtig verharrten die Passagierzahlen an den deutschen Flughäfen bei minus 85 Prozent im Vergleich zu den Zahlen vor Corona. Rund 80 Prozent des Flughafenpersonals und der Dienstleister seien derzeit in Kurzarbeit, die nach den geltenden Regeln aber höchstens zwölf Monate gewährt werde.
Ohne verlängerte Kurzarbeit drohe ein beispielloser Verlust von Arbeitsplätzen. Bei den deutschen Flughäfen und den angeschlossenen Dienstleistern arbeiten laut Verband rund 180 000 Menschen.
Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt haben sich die Passagierzahlen in der vergangenen Woche leicht verbessert.
Betreiber Fraport zählte rund 275 000 Fluggäste und damit 82,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Aufstellung hervorgeht. Die Zahl der Flugbewegungen ging in der am Sonntag beendeten Kalenderwoche im Vergleich zum Vorjahr um 68,2 Prozent auf 3364 zurück.
Viele Fluggesellschaften bieten seit Juni wieder mehr Flüge an, nachdem der Passagierverkehr wegen der weltweiten Reisebeschränkungen seit Ende März weitgehend zusammengebrochen war. Seit 15. Juni hat das Auswärtige Amt die Reisewarnungen für die meisten EU-Mitgliedsstaaten, den Schengen-Raum und Großbritannien aufgehoben.
Europaweit registrierte die Flugsicherungszentrale Eurocontrol 36,6 Prozent der Flugbewegungen aus der gleichen Vorjahreswoche.
Update, 14. Juli, 10.40 Uhr: 412 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 412 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet.
Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 199 375 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstag meldete (Datenstand 14.7., 0.00 Uhr). Laut der Johns Hopkins Universität in Baltimore steht sich die Anzahl der bislang infizierten Deutschen sogar schon auf 200.440 (Stand 14.7., 11:30 Uhr).
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9068 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 4 im Vergleich zum Vortag.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 13.7., 0.00 Uhr, bei 1,00 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 13.7., 0.00 Uhr, bei 0,83 (Vortag: 0,91). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 14. Juli, 10.20 Uhr: Bayerischer Jagdverband: Corona-Daheimbleiber sind Stress für Wildtiere
Der Bayerische Jagdverband befürchtet, dass die derzeit vielen Bayern-Urlauber bei den Wildtieren Stress auslösen.
"Viele unserer Tiere sind Fluchttiere, sie sind nicht an den Menschen gewohnt. Die Tiere weichen aus, bevor wir bemerken, dass ein Reh, ein Fuchs oder ein Wildschwein im Dickicht steht. Wenn jetzt aber so viele Menschen in die Wälder, an die Seen und Berge strömen, wird es immer schwieriger für die Tiere auszuweichen", sagte der Vizepräsident des Bayerischen Jagdverbands, Thomas Schreder, in einem Interview mit dem "Münchner Merkur" (Dienstagsausgabe).
Schreders Tipps: Sorgsam radeln und wandern, auf den Wegen bleiben, nicht zu jeder Tageszeit unterwegs sein und Hunde bei sich behalten. Von Zugangsbeschränkungen der Wälder hält Schreder erstmal nichts. "Wir haben ein freies Betretungsrecht im Wald", betonte er.
Man könne jedoch durch die Kapazitäten der Zuwege und Parkplätze regulierend eingreifen. "Wünschen würde ich mir schon, dass nicht jeder letzte Winkel überlaufen wird. Aber die Organisation und die Kontrolle einer Begrenzung wird eine große Herausforderung sein."
Update, 14. Juli, 9.41 Uhr: Singapur rutscht wegen Corona-Krise in eine tiefe Rezession
Die Wirtschaft Singapurs ist im Zuge der Corona-Krise mit Rekordtempo eingebrochen. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung des asiatischen Stadtstaates auf das Jahr hochgerechnet (annualisiert) um 41,2 Prozent geschrumpft, teilte das Ministerium für Handel und Industrie am Dienstag mit.
Dies ist der stärkste jemals ermittelte Einbruch. Damit fiel der konjunkturelle Rückschlag in der Hochphase der Corona-Krise in den Monaten April bis Juni noch stärker als von vielen Analysten befürchtet aus.
Singapurs Wirtschaft ist damit das zweite Quartal in Folge geschrumpft. Ökonomen sprechen in einem solchen Fall von einer technischen Rezession.
In Singapur werden die vierteljährlichen Daten zur Wirtschaftsleistung auf das Jahr hochgerechnet angegeben und können daher nicht mit deutschen Wachstumszahlen verglichen werden. Bei dieser Berechnung wird angegeben, wie die Entwicklung auf das Jahr hochgerechnet wäre, wenn sich der Trend aus dem Quartal fortsetzen würde.
Wegen der konjunkturellen Erholung nach dem Corona-Einbruch ist in Singapur in den kommenden Quartalen wieder mit besseren Wachstumsdaten zu rechnen.
Update, 14. Juli, 9.38 Uhr: Kanzleramtschef: Mit Ausreisesperren schnell Infektionsketten finden
Die Bundesregierung hat bestätigt, bei Corona-Ausbrüchen regionale Ausreisebeschränkungen zu erwägen.
"Darüber diskutieren wir als eine Maßnahme, ob das nicht am Ende eine bessere Variante ist, als wenn man am Urlaubsort ankommt, um dann zurückgewiesen zu werden", sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Dienstag in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart" über seine Gespräche mit den Chefs der Staatskanzleien der Länder.
Die Frage sei, ob es im Falle einer unklaren Infektionssituation nicht sinnvoller sei zu sagen: "Es bleiben hier in dieser Region mal alle zuhause, möglichst präzise gefasst, da wo man auch wirklich Ausbruchssorgen hat, um dann dort so flächig zu testen, dass man nach wenigen Tagen sagen kann, wir haben alle Infektionsketten entdeckt", erklärte der CDU-Politiker.
Danach könne man "schnell wieder zur Normalität" übergehen und habe "damit wirklich sehr vollständig die Infektionen erfasst". Es gehe darum, "wie man dieses Verfahren, wenn ein Hotspot plötzlich auftaucht, nochmal optimieren kann, damit wir sehr präzise und möglichst schnell reagieren".
Zuletzt hatten mehr als 1000 positiv getestete Mitarbeiter des Fleischverarbeiters Tönnies in Nordrhein-Westfalen zu regionalen Einschränkungen im öffentlichen Leben in den Kreisen Gütersloh und Warendorf geführt. Betroffen waren zeitweise rund 640 000 Einwohner.
Mehrere Bundesländer verhängten Beherbergungsverbote für Menschen aus beiden Kreisen. Inzwischen sind die Auflagen in beiden Kreisen wieder aufgehoben.
Update, 14. Juli, 8.53 Uhr: Deutschland meldet nun offiziell mehr als 200.000 Corona-Fälle
Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore kommt Deutschland am heutigen Dienstag, den 14. Juli auf insgesamt 200.180 bestätigte Fälle von Covid-19. Gleichzeitig verzeichnet die Bundesrepublik inzwischen 9074 Tote in Folge einer Corona-Erkrankung.
Bei weltweit mehr als 13 Millionen bestätigten Corona-Fällen landen wir unter den Ländern mit den meisten Covid-Patienten aktuell auf Platz 17.
Noch mehr aktuelle Statistiken und wie sich die deutschen Infizierten auf die einzelnen Bundesländer verteilen, erfahrt ihr >>> hier.
Update, 14. Juli, 8 Uhr: Gemeindebund: Ausreisebeschränkungen für Corona-Kreise fast unmöglich
Der Städte- und Gemeindebund hält bei regionalen Corona-Ausbrüchen Ausreisebeschränkungen für ganze Landkreise für nicht durchsetzbar. Entsprechende Überlegungen hatte die Bundesregierung in einer Schaltkonferenz mit den Ländern eingebracht.
Gemeindebund-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte am Dienstag im ZDF: "Sie müssten ja im Prinzip dann kontrollieren, wer reist aus dem Kreis aus - und sie wissen, wie groß Kreise sind -, das stelle ich mir fast unmöglich vor."
Er befand aber auch: "Richtig ist ja, regionale Ausbrüche gezielt zu bekämpfen." Und fügte hinzu: "Vielleicht muss man noch kleinteiliger da 'rangehen."
In einer Schaltkonferenz von Kanzleramtschef Helge Braun mit den Staatskanzlei-Chefs der Bundesländer hatte es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur einen ergebnisoffenen Meinungsaustausch über technische Anpassungen bestehender Regelungen gegeben, aber keine Beschlüsse.
Die Bundesseite hatte sich dabei für ein zielgenaueres Durchgreifen bei regionalen Ausbrüchen ausgesprochen. Ziel sei es, schneller zu reagieren, mehr zu testen, auch solle es Ausreisebeschränkungen geben. Hintergrund sei, dass sich die Länder untereinander mehr vertrauen sollten.
Einen klassischen Regelbetrieb in den Schulen nach den Sommerferien erwartet der Gemeindebund nicht. "Dass alle Schüler gleichzeitig wie früher in die Schule gehen, unter den gleichen Bedingungen, kann ich mir nicht vorstellen", sagte Landsberg.
"Der ganz normale Normalbetrieb, den wird es aus meiner Sicht nicht geben können." Es werde weiterhin kleine Klassengruppen geben, es würden auch Abstandsregeln einzuhalten sein.
Die Kultusminister der Länder hatten beschlossen, dass alle Schüler nach den Ferien wie gewohnt in die Schule gehen und dabei auf die Abstandsregel verzichten sollen, "sofern es das Infektionsgeschehen zulässt".
Sie wollen noch vor Ferienende ein Schutz- und Hygienekonzept dafür vorlegen. Wochenlang waren in ganz Deutschland Schulen und Kitas wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Seit Ende April wurde der Schulbetrieb stufenweise wieder aufgenommen.
Update, 14. Juli, 8 Uhr: Bereitschaft zu Organspende wächst
Die Zahl der Organspender und der tatsächlich gespendeten Organe ist im ersten Halbjahr gestiegen. Nach aktuellen Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), die dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstag) vorliegen, wurden von Januar bis Juni in Deutschland 487 Verstorbenen Organe für Transplantationen entnommen.
Das sei eine Steigerung um 7,3 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Die Zahl der gespendeten Organe erhöhte sich demnach um drei Prozent - von 1511 auf 1557.
Der Medizinische Vorstand der Stiftung, Axel Rahmel, nannte es im "Tagesspiegel" eine "sehr positive Entwicklung", dass die Zahl der Organspender trotz Corona-Krise nicht zurückgegangen sei. "In anderen Ländern wie Italien, Spanien oder Frankreich sind die Zahlen dramatisch eingebrochen. Das ist bei uns nicht der Fall."
Allerdings gehe auch hierzulande der wesentliche Teil der Steigerungen auf die Zeit vor der Krise zurück. Im Januar und Februar 2020 stieg die Zahl der Organspender den Angaben zufolge verglichen mit den ersten beiden Monaten des Vorjahres von 140 auf 181.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte Anfang Juni anlässlich des Tages der Organspende gesagt: "Das Interesse am Thema ist groß wie nie." In den ersten vier Monaten des Jahres seien fast 2,5 Millionen Organspendeausweise und Flyer bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bestellt worden - das sei eine halbe Million mehr als im Vorjahreszeitraum.
Update, 14. Juli, 7.01 Uhr: Japan erwägt Lockerung der Einreisebeschränkungen für Olympioniken
Japan erwägt eine Lockerung des Einreiseverbots bei Athleten und Funktionären für die wegen der Corona-Pandemie auf nächstes Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tokio.
Die Regierung wolle eine Erleichterung der Reisebeschränkungen für ausländische Athleten und Olympia-Funktionäre in Erwägung ziehen, sagte Japans Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto am Dienstag laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo.
Die Regierung halte es für nötig, ein System zu schaffen, das es Athleten und beteiligten Parteien erlaube, nach Japan einzureisen, auch wenn die Corona-Lage Japan davon abhalten sollte, das für bestimmte Länder und Regionen bestehende Einreiseverbot aufzuheben, zitierte die Agentur informierte Kreise.
Wegen der Pandemie hatten Japan und das Internationale Olympische Komitee (IOC) Ende März nach langem Zögern die Spiele verschoben. Die Spiele sollen nun vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 stattfinden.
Update, 14. Juli, 6.55 Uhr: Zeitlupe oder Zeitraffer: Pandemie bringt innere Uhr durcheinander
Viele Menschen haben den Lauf der Zeit während der ersten Corona-Welle anders wahrgenommen als sonst. Das geht aus einer in der Fachzeitschrift "PLOS ONE" veröffentlichten Studie britischer Wissenschaftler hervor.
Ein Team der John-Moores-Universität in Liverpool befragte dafür rund 600 Menschen in Großbritannien zwischen dem 7. und 30. April in einer Online-Umfrage zu Zeitempfinden, Gemütszustand und persönlichen Umständen.
Mehr als 80 Prozent der Befragten gaben an, die Zeit der Kontaktbeschränkungen sei für sie entweder schneller oder langsamer vergangen als sonst. Wer älter und unzufrieden mit dem Maß seiner sozialen Kontakte war, für den verging die Zeit häufig langsamer. Wer jünger und zufriedener war, verspürte eher eine Beschleunigung der Ereignisse.
Interessant ist dieses Ergebnis vor allem, weil frühere Studien zeigten, dass ältere Menschen einen Zeitraum von zehn Jahren im Rückblick gewöhnlich als kürzer wahrnehmen als jüngere Menschen.
Der Psychologie-Professor Helmut Prior von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sieht keinen Widerspruch. Wer in der Zeit der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen ein nur wenig ereignisreiches Leben hatte, habe einzelne Tage möglicherweise als quälend lang empfunden, so Prior.
Später einmal im Rückblick könne sich das anders darstellen. "Wenn diejenigen, für die das über viele Wochen so lief, zurückschauen, haben sie fast das Gefühl, da war überhaupt keine Zeit", sagte der selbst nicht an der Studie beteiligte Wissenschaftler.
Für Menschen, die in der Krise stärker gefordert waren als vorher, beispielsweise Eltern und Beschäftigte in systemrelevanten Berufen, sei die Zeit im momentanen Empfinden offenbar schneller vergangen. Doch im Rückblick könne es sich für sie so anfühlen, als seien es beinahe Jahre gewesen, sagte Prior.
Update, 14. Juli, 6.30 Uhr: Grütters sieht in Corona-Krise "neue Wertschätzung für die Kultur"
Mit der Corona-Krise hat sich aus Sicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters "eine neue Wertschätzung für die Kultur" entwickelt. "Wir alle spüren, wie viel Lebensqualität uns ohne Kultur verloren geht, wie sehr wir Kunst, Musik und Poesie nötig haben, auch, um Antworten auf die verstörenden Fragen des Daseins zu erhalten", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
"Wir brauchen Museen, Theater und Konzerthäuser nicht nur als Kulturorte, sondern auch als soziale Orte, an denen wir mit anderen Menschen zusammenkommen und uns austauschen." Kultur sei "fundamental für unsere Demokratie".
Gleichzeitig verwies Grütters auf die Folgen der Krise für die Betroffenen. "Je länger die Rückkehr zur Normalität dauert, desto dramatischer wird die Lage für die Künstlerinnen und Künstler. Corona hat gezeigt, wie krisenanfällig ihr Lebensmodell ist."
Deswegen müsse "ganz sicher auch neu über die Lebenswirklichkeit gerade der freien Gruppen, der freischaffenden und soloselbstständigen Künstlerinnen und Künstler" nachgedacht werden. Der Bund hat ein Milliardenprogramm für einen Neustart der Kultur aufgelegt.
Online sieht Grütters "im Kulturbereich gerade in atemberaubendem Tempo neue digitale Angebote". Die Krise habe zu einem großen digitalen Kreativitätsschub geführt. "Hier könnte der Kulturbereich stärker aus der Krise herauskommen als er hineingegangen ist."
Grütters warnte jedoch vor "fataler Gratismentalität", die sich im Netz breit mache. "Künstlerinnen und Künstler müssen von ihrer Arbeit leben können. Die Kulturbranche darf nicht denselben Fehler wie die Zeitungsbranche machen. Und wir als Nutzer müssen bereit sein, für Kultur zu zahlen - auch im Netz."
Update, 14. Juli, 5 Uhr: Gymnasiallehrerverband: Grundlage für Noten trotz Corona ausreichend
Trotz des wochenlangen Schul-Lockdowns sind die jüngsten Zeugnisnoten für die niedersächsischen Gymnasiasten nach Ansicht des Philologenverbandes als Leistungsbewertung aussagekräftig.
Zwar hätten die Lehrer bei der Notenvergabe sicherlich die Rücksichtnahme auf die Sondersituation im Kopf gehabt, sagte Verbandsvorsitzender Horst Audritz der Deutschen Presse-Agentur, der dadurch eine leichte Verbesserung des Notendurchschnitts erwartet. "Aber anderseits sind natürlich Leistungen ein Dreivierteljahr vor Corona erbracht worden, so dass die Noten immer noch aussagekräftig genug sein müssten."
Die Noten des zweiten Halbjahres sind Ganzjahres-Noten. Das heißt, auch das 1. Halbjahr des Schuljahres 2019/2020 fließt in die Bewertung mit ein. Grundsätzlich verfahre man beim Thema Versetzungen etwas großzügiger, nach dem Motto: "Im Zweifel für den Schüler."
Das findet aber aus Sicht von Audritz dort seine Grenzen, wo man einem Schüler oder eine Schülerin mit sehr schlechten Leistungen mit einer Versetzung keinen Gefallen tue. "Es ist nicht unbedingt gut, wenn der Schüler dann im nächsten Schuljahr mit noch mehr Fünfen auf der Strecke bleibt."
Es gebe aber in Corona-Zeiten keinen Automatismus bei Versetzungen. Auch dieses Jahr gebe es Schüler, die sitzen blieben. Allerdings sei die Quote an Gymnasien in Niedersachsen ohnedies mit zwei Prozent Nicht-Versetzungen relativ gering. "Insoweit ist man auch vorher schon großzügig gewesen. Jetzt ist man noch etwas großzügiger."
Update, 14. Juli, 4.24 Uhr: Corona-Pandemie: Kalifornien schließt Bars, Kinos und Kirchen wieder
Wegen rasch ansteigender Neuinfektionen macht Kalifornien viele Lockerungen seiner Corona-Auflagen wieder rückgängig. Bars, Kinos und Museen in dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat müssen schließen, wie Gouverneur Gavin Newsom am Montag (Ortszeit) erklärte.
Zudem dürfen Restaurants keine Gäste mehr in geschlossenen Räumen bewirten. Ebenso müssten in 30 Bezirken, darunter Los Angeles, auch Fitnessstudios, Kirchen, Friseursalons sowie viele Büros und Einkaufszentren ihren Betrieb einstellen, sofern dieser in geschlossenen Räumen stattfinde, sagte Newsom weiter. In den betroffenen Bezirken leben rund 80 Prozent der 40 Millionen Einwohner des Bundesstaats.
Der riesige Schulbezirk Los Angeles kündigte an, dass die Schüler wegen der anhaltenden Corona-Pandemie in dem am 18. August beginnenden Schuljahr bis auf Weiteres nur online lernen können. "Die Gesundheit und Sicherheit aller in der Schulgemeinschaft ist nichts, wo wir Kompromisse eingehen können", hieß es.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump übt Druck auf Bundesstaaten und Kommunen aus, Schulen mit dem neuen Schuljahr wieder normal zu öffnen.
Infolge der Lockerung von Kaliforniens Corona-Auflagen waren die Zahlen der Neuinfektionen, der Covid-Patienten im Krankenhaus und der gemeldeten Todesfälle zuletzt deutlich angestiegen. Am Sonntag etwa hatten die Behörden rund 8500 bestätigte Neuinfektionen und 72 Todesfälle gemeldet. Insgesamt gibt es in dem Bundesstaat an der Westküste bislang mehr als 320.000 gemeldete Infektionen.
In Kaliforniens nördlichem Nachbarstaat Oregon ist das Tragen einer Maske im Freien künftig immer dann Pflicht, wenn ein ausreichender Sicherheitsabstand zur Verhinderung von Infektionen nicht möglich ist.
Zudem dürften in geschlossenen Räumlichkeiten keine Zusammenkünfte oder Feiern mit mehr als zehn Personen mehr stattfinden, erklärte Gouverneurin Kate Brown. Ausgenommen sind davon unter anderem religiöse Versammlungen.
Im Bundesstaat West Virgina im Osten der USA verfügte Gouverneur Jim Justice, dass bei Veranstaltungen künftig nicht mehr 100, sondern nur noch maximal 25 Personen zusammenkommen dürfen. Volksfeste, Messen und Konzerte seien bis auf Weiteres verboten.
"Es macht keinen Spaß, Sachen zu schließen", erklärte Justice. Aber jetzt vorsichtig zu sein, sei der einzige Weg, später wieder zu einer Normalität zurückzufinden.
In mehreren US-Bundesstaaten - darunter Florida, Georgia, Texas, Kalifornien und Arizona - steigt die Zahl der Neuinfektionen derzeit weiter an.
Der Bürgermeister der texanischen Großstadt Houston, Sylvester Turner, forderte deswegen strikte Ausgangsbeschränkungen für mindestens zwei Wochen. "Wir müssen die Ausbreitung des Virus verlangsamen", sagte er im Gespräch mit dem Sender CNN.
Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, lehnt strikte Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen aber ab. Houston meldete am Montag 1544 bestätigte Neuinfektionen.
Landesweit wurden in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, seit vergangener Woche pro Tag rund 60.000 bestätigte Neuinfektionen gemeldet, was eine dramatische Zuspitzung der Pandemie darstellt.
Zum Vergleich: In Deutschland sind seit Beginn der Pandemie insgesamt nur rund 200.000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. In den USA gab es seit Februar Daten der Universität Johns Hopkins zufolge 3,35 Millionen bestätigte Infektionen. Mehr als 135.000 Menschen starben nach einer Infektion.
Trump, der sich im November um eine zweite Amtszeit bewirbt, drängt seit Monaten auf eine umfassende Wiedereröffnung der Wirtschaft. Kritiker werfen ihm daher vor, die Tragweite der Pandemie herunterzuspielen und nicht genug zu deren Bekämpfung zu tun.
Update, 14. Juli, 4.24 Uhr: Vorschlag der NFL: Maske im Helm soll für Corona-Schutz sorgen
Die US-amerikanische National Football League hat ihren Spielern für mehr Sicherheit vor einer Corona-Infektion einen Helm mit integrierter Maske vorgeschlagen. Ein entsprechendes Modell zeigte die NFL am Montag (Ortszeit).
"Wir werden sicher dazu ermuntern", sagte der NFL-Chefmediziner Dr. Allen Sills laut US-Medienberichten. Die Absprachen und Regelungen in Bezug auf Corona-Tests und Abläufe sind Gegenstand derzeit laufender Verhandlungen zwischen der Liga und der Spielergewerkschaft NFLPA.
Diverse Spieler hatten zuletzt Sorge geäußert, wie Football-Spielen während der Pandemie ohne großes Risiko einer Ansteckung möglich sein soll.
Die Maske kommt von einem Hersteller, der auch die Blende auf Augenhöhe herstellt und unter anderem Skibrillen produziert. Die Maske hat Luftschlitze, soll aber dennoch die Verbreitung von Tröpfchen aus dem Mundraum unterbinden und die Kommunikation der Spieler untereinander nicht beeinträchtigen.
Die NFL will ihre Saison im September beginnen. Ende des Monats sollen sich die Teams für ihre Trainingslager treffen dürfen.
Update, 14. Juli, 4.04 Uhr: Vorstoß um Spiele mit Fans: Lauterbach und Bosbach gegen Massentests
Aus der Politik kommen ablehnende Stimmen zum Vorstoß aus der Fußball-Bundesliga, mit Hilfe von Corona-Massentests bei Zuschauern schon zu Saisonbeginn Spiele mit Publikum zu ermöglichen.
Es sei "nicht der richtige Zeitpunkt, bereits über Lockerungen in den Stadien zu sprechen", warnte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (57) im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag). "Eine Lockerung im September kommt zu früh."
Ähnlich äußerte sich der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach (68) in der Zeitung: "Die DFL und der DFB sollten jetzt im Hochgefühl des Neustarts aufpassen, dass sie nicht überziehen. Alles muss ganz eng mit Virologen und Epidemiologen abgestimmt werden." Nur ein Spiel mit Infizierten reiche, "dass das Infektionsgeschehen wieder steigt und es neue Restriktionen geben muss".
Lauterbach betonte, Deutschland habe in der Corona-Pandemie bisher viel Glück gehabt und einiges richtig gemacht. "Es ist aus medizinischer und auch aus ökonomischer Sicht absurd, da ein völlig überflüssiges Risiko einzugehen", meinte der Epidemiologe. Er regte an, dass nicht die etwa 500.000 Fans, sondern mehr Pflegekräfte und Erzieher im Herbst getestet werden sollten.
Der Bundesligist 1. FC Union Berlin hatte angekündigt, schon beim Start der neuen Saison im September in einem voll besetzten Stadion spielen zu wollen. Alle Stadionbesucher sollen zuvor auf das Coronavirus getestet werden. Auch der Deutsche Fußball-Bund hofft, durch flächendeckende Coronatests die Arenen wieder füllen zu können.
Lauterbach widersprach. Tests, wie sie im Gespräch sind, seien nicht aussagekräftig. "Es kann vorkommen, dass bei einem Infizierten das Virus zum Zeitpunkt des Tests noch nicht nachweisbar ist, er aber später beim Spiel bereits ansteckend ist." Auch könnten bis zu 30 Prozent der Tests falsche negative Ergebnisse liefern.
Update, 14. Juli, 1.56 Uhr: England führt Maskenpflicht im Handel ein
Nach langem Zögern führt nun auch England in der Corona-Pandemie eine Maskenpflicht in Geschäften ein. Die Maßnahme soll am 24. Juli in Kraft treten, wie die Nachrichtenagentur PA am späten Montagabend berichtete.
Gesundheitsminister Matt Hancock werde am Dienstag eine Stellungnahme dazu abgeben. Wer sich nicht an die neue Regel hält, muss demnach mit einer Geldstrafe von bis zu 100 Pfund (gut 110 Euro) rechnen.
"Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass das Tragen einer Maske in geschlossenen Räumen dazu beiträgt, Menschen und ihre Umgebung vor dem Coronavirus zu schützen", sagte ein Regierungssprecher demnach im Vorfeld. Zuvor hatte bereits der britische Premierminister Boris Johnson am Freitag eine Ausweitung der Maskenpflicht angedeutet.
Bislang muss in England ein Mund-Nasen-Schutz nur in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. Lange Zeit hatte sich die Regierung in London gegen eine Ausweitung der Pflicht auf Läden und andere geschlossene Räume gesträubt.
Befürchtet wurde zunächst, es könne zu einer hohen Nachfrage nach der in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen knappen Schutzausrüstung kommen. Außerdem wurde gewarnt, Masken könnten durch häufiges Berühren oder ein überhöhtes Gefühl der Sicherheit sogar kontraproduktiv sein.
Großbritannien ist mit mehr als 46 500 Todesfällen bei nachweislich mit dem Virus Infizierten das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert zu haben.
Auch bei dieser Maßnahme hinkt England vielen anderen Ländern wie Deutschland oder Italien hinterher. Auch in Schottland ist das Tragen von Masken in Läden bereits Pflicht. Im Vereinigten Königreich entscheiden die einzelnen Landesteile selbst über ihre Schutzmaßnahmen zur Eindämmung in der Corona-Pandemie.
Update, 14. Juli, 1 Uhr: Zahl der Abschiebungen während Corona-Pandemie stark gesunken
Die Zahl der Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber ist einem Bericht zufolge während der Corona-Pandemie drastisch gesunken.
"Zahlreiche Staaten verweigern weiterhin die Einreise ausländischer Staatsangehöriger oder beschränken diese auf unabdingbare, wenige Fallkonstellationen", teilte das Bundesinnenministerium den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag) mit.
Die Zahl der Rückführungen ging demnach in den ersten fünf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 10.951 auf 5022 zurück. Im Mai habe es nur noch rund 150 Rückführungen gegeben. Die Gesamtzahl der Ausreisepflichtigen sei innerhalb eines Jahres von 245.597 auf 266.605 angestiegen (Stand: Ende Mai 2020).
"Angesichts der stetig wachsenden Asylzugangszahlen sollten die Länder auch das Thema Abschiebung ausreisepflichtiger Ausländer wieder aufnehmen und forcieren", forderte der CDU-Innenpolitiker Armin Schuster in den Funke-Zeitungen.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, ihm sei wichtig, "dass wir entsprechend dem Rückgang der Infektionszahlen auch wieder zur Normalität bei den Abschiebungen zurückkehren."
Update, 14. Juli, 1 Uhr: Sozialverband VdK fordert "großen Wurf" für Pflegekräfte
In der Debatte um die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften fordert der Sozialverband VdK einen "großen Wurf".
Verbandspräsidentin Verena Bentele sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) mit Hinweis auf den steuerfreien Corona-Bonus für Pflegekräfte in der Altenpflege: "Als einmalige Anerkennung nehmen die Angestellten den Pflegebonus sicher gerne mit, aber übrig bleibt hinterher das alte Problem: ein jahrzehntelanger Reformstau. Ein Pflegebonus ändert nichts an der systematischen Benachteiligung der sozialen Berufe."
Es seien bessere Rahmenbedingungen nötig, um Arbeit in der Pflege attraktiver zu machen. Dies bedeute für den VdK mehr Gehalt, bessere und verlässliche Arbeitszeiten, mehr Aufgaben und mehr Verantwortung. Dafür reichten Mindestlöhne nicht aus. "Nötig ist ein bundeseinheitlicher Tarifvertrag für alle Beschäftigten", forderte Bentele.
Der Bundestag hatte den steuerfreien Corona-Bonus von bis zu 1000 Euro Mitte Mai beschlossen. Länder oder die Arbeitgeber können den Bonus auf bis zu 1500 Euro aufstocken, die steuerfrei bleiben würden. Der Bonus gilt in der Altenpflege, nicht aber für Pflegekräfte in Kliniken, was parteiübergreifend für Kritik gesorgt hatte.
Das Gesundheitsministerium verweist darauf, dass die Pflegekosten in Kliniken, die die Tarifpartner in Eigenregie regeln, von den gesetzlichen Krankenkassen gegenfinanziert würden. Daraus ergebe sich die Möglichkeit, solche Boni zu vereinbaren. Seit dem 1. Juli gelten in der Altenpflege zudem neue Mindestlöhne.
In den Hochzeiten der Corona-Pandemie hatte es vielerorts öffentlich Applaus unter anderem für Pflegekräfte gegeben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnte am Sonntag im ZDF auch eine bessere Bezahlung an.
"Von der Wertschätzung kann man natürlich nicht dauerhaft zehren", sagte Steinmeier. "In einer Gesellschaft wie der unseren drückt sich eben Wertschätzung auch in Bezahlung aus und das wird sich jetzt zeigen, ob wir diese Bereitschaft tatsächlich haben", betonte der Bundespräsident.
Update, 13. Juli, 22.30 Uhr: 43 positive Corona-Tests in der NHL
Mit Beginn des offiziellen Trainings für die Saison-Wiederaufnahme hat die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL 43 positive Corona-Ergebnisse gemeldet. Insgesamt wurden nach Angaben vom Montag mehr als 600 Spieler getestet, 4934 Proben wurden genommen. Alle betroffenen Profis sind oder waren in Quarantäne. Namen wurde nicht genannt.
Die NHL hat ihre Hauptrunde wegen der Corona-Krise abgebrochen und will direkt mit erweiterten Playoffs und 24 Teams weitermachen. Die Spiele werden am 1. August starten. Spielorte sollen Edmonton und Toronto sein.
Update, 13. Juli, 22.20 Uhr: Weißes Haus zu Beibehaltung der EU-Einreisesperre: "America first"
Die US-Regierung begründet das Festhalten an der Corona-Einreisesperre für Menschen aus Europa mit Präsident Donald Trumps (74) Politik, Amerikas Interessen immer in den Vordergrund zu stellen. Das sagte Trumps Sprecherin Kalyleigh McEnany (32) am Montag.
Ein Journalist hatte sie bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus gefragt, wieso die Reisebeschränkungen beibehalten würden, obwohl die Pandemie in den USA inzwischen viel schlimmer sei als in Europa. "Das Argument ist, dass für uns Amerika immer an erster Stelle kommt", sagte McEnany.
Sie gab keine weitere inhaltliche Begründung für das weitgehende Einreiseverbot für Menschen aus dem europäischen Schengen-Raum, Irland und Großbritannien.
Update, 13. Juli, 22 Uhr: Lanxess-Chef bekräftigt gesenkte Jahresprognose
Der Spezialchemiekonzern Lanxess hält an seiner im Mai abgegeben Jahresprognose fest. "Wir haben ein Auftragsbuch von zwei Monaten und damit eine gewisse Klarheit", sagte Firmenchef Matthias Zachert der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Deshalb kann ich jetzt, im Juli, unsere Prognose noch mal bestätigen. Es gibt gegenwärtig keinen Grund, sie zu hinterfragen." Das Jahr sei aber noch lang und Corona habe schon viele Überraschungen gebracht, schränkte der Manager ein.
Anfang Mai hatte Lanxess seine Jahresprognose wie von Experten erwartet gesenkt. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie rechnet der Konzern nur noch mit einem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 800 bis 900 Millionen Euro.
Besonders belastet Lanxess die Schwäche der Automobilindustrie. Hier rechnet Zachert kurzfristig nur mit einer graduellen Erholung. "Es wird noch bis 2023/2024 dauern, bis man wieder auf dem Niveau von 2018 ist", sagte der Manager.
Stellenstreichungen seien derzeit aber kein Thema. Wenn das Geschäft längerfristig und tiefergehend beeinträchtigt werde, müsse man aber sicher neu denken.
Update, 13. Juli, 21.40 Uhr: Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer will Millionen-KfW-Kredit
Der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer möchte zur Absicherung der Corona-Folgen einen Staatskredit erhalten. Um die Stabilität zu stärken und die Flexibilität zu erhöhen, wolle das Unternehmen einen flexibel rückführbaren Kredit der staatlichen KfW Bank mit einem Volumen von bis zu 120 Millionen Euro beantragen.
Dies teilte das Unternehmen am Montag in Würzburg mit. "Während der Laufzeit des KfW-Kredits sind insbesondere keine Dividendenausschüttungen zulässig", hieß es. Der Vorstand arbeitet derzeit zudem an einem neuen Spar- und Restrukturierungsprogramm.
Update, 13. Juli, 21.24 Uhr: Chicago-Marathon wegen Corona-Pandemie abgesagt
Der Chicago-Marathon fällt wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr aus. Das teilten die Organisatoren am Montag mit. Das Rennen sollte am 11. Oktober stattfinden. "Die Hoffnung treibt uns als Läufer und als Menschen an", sagte Organisations-Chef Carey Pinkowski. Seine Hoffnung sei es gewesen, alle am Start zu sehen, "aber unsere höchste Priorität war immer die Sicherheit unserer Teilnehmer und unserer Freiwilligen".
Die Entscheidung reiht sich in die Absagen zahlreicher Marathon-Klassiker wie Berlin, Boston und New York ein. Die USA ist weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen.
Update, 13. Juli, 20.50 Uhr: Eiskunstlauf-Grand-Prix soll im November in China stattfinden
Die Grand-Prix-Veranstaltung im Eiskunstlaufen wird vom 6. bis 8. November 2020 in Chongqing in China stattfinden. Da es ein Testwettkampf für die Olympischen Winterspiele im Februar 2022 in Peking ist, hat das Nationale Olympische Komitee von China dafür eine Ausnahmegenehmigung erteilt, teilte die Internationale Eislauf-Union am Montag mit.
Das NOK des Landes hatte wegen der Corona-Krise eigentlich entschieden, alle internationalen Sportveranstaltungen bis Ende des Jahres abzusagen.
Ob auch die geplanten anderen fünf Grand-Prix-Veranstaltungen, die in unterschiedliche Länder vergeben wurden, ausgetragen werden, hängt laut ISU von den notwendigen Sicherheits- und Hygiene-Konzepten ab.
Update, 13. Juli, 20.20 Uhr: New Yorks Gouverneur droht mit Strafen bei Quarantäne-Verstößen
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo (62) hat Menschen, die aus US-Bundesstaaten mit starkem Corona-Infektionsgeschehen nach New York einreisen und sich nicht an die Quarantäne-Vorgaben halten, mit Strafen gedroht.
Alle per Flugzeug Einreisenden müssten nun bei der Ankunft ihre Kontaktdaten hinterlassen, sagte Cuomo am Montag bei einer Pressekonferenz. Wer sich nicht daran halte, müsse mit einer Strafe in Höhe von 2000 Dollar (etwa 1800 Euro) rechnen.
Im von der Corona-Pandemie stark betroffenen Bundesstaat New York sind die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen stark gesunken - während sie in anderen Teilen der USA stark steigen.
In dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern gab es Gouverneur Cuomo zufolge am Sonntag 557 Neuinfektionen. Zehn Menschen starben nach einer Infektion mit dem Virus. Die Millionenmetropole New York im Süden des Bundesstaats vermeldete für Sonntag vorläufigen Daten zufolge erstmals seit dem Ausbruch einen Tag ohne bestätigten oder wahrscheinlichen Todesfall.
Auch die Wiederöffnung der Schulen im September werde sich am Infektionsgeschehen orientieren, kündigte Cuomo an. Wenn die tägliche Neuinfektionsrate im 14-tägigen Durchschnitt unter 5 Prozent liege, würden die Schulen in dieser Region öffnen.
Steige sie im 7-tägigen-Durchschnitt über 9 Prozent nach dem 1. August blieben sie vorerst zu. Bill de Blasio (59), Bürgermeister der Millionenmetropole New York, hatte zuvor bereits angekündigt, dass die Schulen dort im September nur eingeschränkt öffnen würden.
Update, 13. Juli, 20.07 Uhr: Bund will zielgenaueres Vorgehen bei regionalen Corona-Ausbrüchen
Die Bundesregierung plant ein zielgenaueres Durchgreifen bei regionalen Corona-Ausbrüchen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag nach einer Video-Schalte von Kanzleramtschef Helge Braun (47, CDU) mit den Staatskanzlei-Chefs der Bundesländer.
Nach "Bild"-Informationen möchte die Bundesregierung durchsetzen, dass bei einem plötzlichen starken Ausbruch von Corona-Infektionen umgehend harte Maßnahmen verhängt und Testkapazitäten hochgefahren werden. Stelle man fest, dass der Ausbruch regional begrenzt sei, könnten die Maßnahmen genauso schnell wieder aufgehoben werden, wie sie erlassen wurden.
Zusätzlich erklärte Braun laut "Bild", bei künftigen Corona-Hotspots sollte nicht mehr auf Beherbergungsverbote, sondern auf Ausreiseverbote gesetzt werden. Bei einem plötzlichen Ausbruch dürften die Menschen somit nicht aus den betroffenen Landkreisen ausreisen.
Update, 13. Juli, 19.50 Uhr: Vor NBA-Turnier: Houston-Star Westbrook mit Corona infiziert
Basketball-Star Russell Westbrook (31)vom NBA-Club Houston Rockets hat sich nach eigenen Angaben mit dem Coronavirus infiziert. Via Twitter teilte der 31-Jährige am Montag mit, dass er vor der Abreise seiner Mannschaft nach Orlando positiv getestet worden sei.
In Florida will die nordamerikanische Profiliga ihre wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison vom 30. Juli an in einem geschlossenen System im Freizeitpark Disney World ohne Kontakt zur Außenwelt fortsetzen. Alle Beteiligten unterziehen sich dabei regelmäßigen Coronatests.
"Ich fühle mich derzeit gut, bin in Quarantäne und freue mich darauf, mich meinen Teamkollegen wieder anzuschließen, wenn ich wieder entlastet bin", schrieb Westbrook. In seiner Nachricht mahnte er an, den Virus ernstzunehmen. DIe USA sind das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt.
Update, 13. Juli, 19.40 Uhr: Einreisebeschränkung: Seehofer will Lösung für unverheiratete Paare
Hoffnung für Verliebte, die sich wegen der Corona-Krise seit Monaten nicht sehen können: Bundesinnenminister Horst Seehofer (71) will sich dafür einsetzen, dass in der EU künftig einheitliche Einreisebedingungen für unverheiratete Paare gelten.
Er wolle die deutsche EU-Ratspräsidentschaft dafür nutzen, "dass dieses Ärgernis vernünftig gelöst wird", sagte der CSU-Politiker am Montag im Innenausschuss des Europaparlaments.
Er verwies darauf, dass viele Fälle auch während der zeitweisen Kontrollen an den europäischen Binnengrenzen pragmatisch gelöst werden konnten. "Ich setze mich dafür ein, dass das auch bei den Einreisen aus Drittstaaten erfolgt." Er sei für ein einheitliches Vorgehen der EU-Staaten.
Ausnahmen für unverheiratete Paare gelten bislang nur in wenigen EU-Staaten wie Österreich und Dänemark.
Update, 13. Juli, 19.25 Uhr: Ärztin: Mann stirbt nach "Corona-Party" an Folgen einer Infektion
Im US-Bundesstaat Texas ist ein Patient nach Angaben einer leitenden Ärztin eines Krankenhauses an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, auf die er es bei einer Party bewusst angelegt haben soll.
Die Ärztin Jane Appleby nahm die Geschichte des 30-Jährigen zum Anlass, in lokalen Medien eindringlich vor dem Virus zu warnen. Der Patient habe kurz vor seinem Tod das Pflegepersonal angeschaut und gesagt: "Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht, ich dachte, es sei ein Scherz, aber das ist es nicht", schilderte Appleby.
>>> Hier findet Ihr die ganze traurige Geschichte.
Update, 13. Juli, 19.20 Uhr: Autozulieferer Grammer in tiefroten Zahlen
Der Autozulieferer Grammer ist im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde voraussichtlich rund minus 50 Millionen Euro betragen, teilte das Unternehmen aus Amberg am Montag mit.
Im Vorjahresquartal hatte die Grammer AG noch rund 26 Millionen Euro im Plus verbucht. Der Umsatz hat sich nach den vorläufigen Zahlen nahezu halbiert auf 281 Millionen Euro (Vorjahr: 517 Millionen).
Der Konzern führte die Einbußen erwartungsgemäß auf den Produktionsstopp aufgrund der Pandemie zurück. Zudem belasteten Sondereffekte in Höhe von 24 Millionen Euro das Ergebnis.
Dabei geht es unter anderem um die ebenfalls wegen der Coronakrise geplante Optimierung von Lagerflächen und daraus folgende Abschreibungen auf Vermögen. Die Zahlen für das erste Halbjahr will Grammer am 13. August veröffentlichen.
Update, 13. Juli, 19.10 Uhr: DFB legt Muster-Hygienekonzept für Amateur-Teams vor
Der Deutsche Fußball-Bund will mit einem Muster-Hygienekonzept seine Amateur-Mannschaften bei ihrer Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb trotz der anhaltenden Corona-Pandemie unterstützen.
"In dieser Ausnahmesituation wollen wir Ihnen damit eine Orientierung geben, wollen Wege zeigen, wie Fußball im Amateurbereich wieder im Wettbewerb gespielt werden kann", schreiben DFB-Präsident Fritz Keller (63) und sein Vize Rainer Koch (61) in einem gemeinsamen Vorwort zum Leitfaden "Zurück ins Spiel". "Für eine Rückkehr zur Normalität ist es noch zu früh. Aber jede Lockerung bedeutet einen Zuwachs an Lebensqualität."
Das am Montag in einer Mitteilung vorgestellte Konzept beinhaltet unter anderem Hinweise auf die üblichen Regeln wie das Einhalten des Mindestabstands von 1,50 Meter außerhalb des Spielfelds, das Unterlassen von Spucken und von Nasenputzen auf dem Spielfeld oder auf die Hust- und Nies-Etikette.
Trainieren und Spielen dürfen nur Personen ohne Covid-19-Symptome, heißt es weiter. Die Sportstätten werden in die drei Zonen "Innenraum/Spielfeld", "Umkleidebereiche" und "Publikumsbereich" geteilt. Zudem wird in dem elf Kapitel umfassenden Leitfaden auf Trainingstipps in Corona-Zeiten verwiesen. Das Papier soll laufend aktualisiert werden. An dem Konzept arbeitete der DFB gemeinsam mit seinen Regional- und Landesverbänden.
Update, 13. Juli, 19 Uhr: Italiens Fußballclubs wollen wieder vor Zuschauern spielen
Die Fußballclubs der ersten Liga wollen sich beim italienischen Verband FIGC und bei der Regierung in Rom dafür stark machen, die Stadien teilweise wieder für Zuschauer zu öffnen. "Wir stellen ein Regelwerk zusammen, das in den nächsten Stunden dem FIGC-Präsidenten Gabriele Gravina vorgelegt wird, damit er es in seinen Gesprächen mit Regierungsvertretern verwenden kann", teilte die Serie A am Montag - rund vier Monate nach Beginn des Corona-Lockdowns - mit.
Noch in den letzten Spielen der laufenden Saison solle jedem Verein die Möglichkeit gegeben werden, sein Stadion für eine begrenzte Anzahl von Fans wieder zu öffnen, hieß es.
Die Spiele waren am 12. März zunächst unterbrochen worden. Seit der Wiederaufnahme des Profi-Spielbetriebs im Juni gibt es in Italien nur Geisterspiele, denn wegen der Corona-Pandemie sind Großveranstaltungen weiter verboten.
Derzeit sind in der Serie A noch sechs Runden bis zum 2. August angesetzt. Die Regierung in Rom arbeitete aktuell an einem neuen Dekret zum Verlängerung des Corona-Notstands. Dabei wurde allgemein erwartet, dass große Events zunächst weiter untersagt bleiben.
Update, 13. Juli, 18.54 Uhr: Seehofer ist gegen neue Grenzkontrollen wegen Coronavirus
Bundesinnenminister Horst Seehofer (71) hat sich für den Fall ansteigender Covid-19-Zahlen gegen neue Grenzkontrollen zu den Nachbarländern ausgesprochen. Man habe mit den im Frühjahr zeitweise eingeführten Grenzkontrollen "nicht die besten Erfahrungen gemacht", sagte der CSU-Politiker am Montag im Innenausschuss des Europaparlaments.
Es habe sich gezeigt, dass Europa sich in den vergangenen Jahrzehnten vor allem in den Grenzregionen positiv entwickelt habe, etwa was den Austausch im Bildungssystem, im wirtschaftlichen oder menschlichen Bereich angehe.
Er sei dafür, dass man in einer Region mit zunehmenden Infektionen künftig dafür sorge, "dass die Menschen sich vernünftig verhalten, also Kontaktsperren, Mundschutz und ähnliches". Als Beispiel nannte Seehofer das Elsass. Sollte dort wieder ein Corona-Hotspot auftreten, wäre er nicht für stationäre Grenzkontrollen an der Grenze zu Frankreich, "sondern dann müsste die französische Regierung dafür sorgen, dass die Menschen sich im Elsass eben beschränken".
Update, 13. Juli, 18.50 Uhr: Conte mahnt rasche Einigung für Wiederaufbau Europas an
Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte (55) hat eine rasche Einigung der EU über einen Wiederaufbauplan verlangt, der Europa wirtschaftlich aus der Corona-Krise führen soll. Je langsamer man reagiere, umso langsamer werde die Erholung vonstatten gehen, sagte er am Montag in Meseberg nach einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU).
"Wir müssen schnell handeln, schnell reagieren, denn die Geschichte lehrt uns, die beste Reaktion ist nicht so viel wert, wenn sie zu langsam kommt."
Europa müsse seine Stimme gut zu Gehör bringen, sagte Conte und warnte: "Wenn wir die Krise einfach so laufen lassen würden, dann hätten wir innerhalb kürzester Zeit eine Zerstörung des Binnenmarktes." Die Fragmentierung wäre die logische Konsequenz. "Und das kann in niemandes Interesse sein, nicht mal im Interesse eines Landes wie Deutschland."
Update, 13. Juli, 18.40 Uhr: Merkel: Wiederaufbaufonds muss etwas Wuchtiges sein
Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) hat besondere Anstrengungen für einen Finanzpakt zum Wiederaufbau nach der Corona-Krise gefordert. Der geplante Wiederaufbaufonds müsse etwas Wuchtiges sein, und es sei wichtig, dass dieser nicht verzwergt werde, sagte sie am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte (55).
"Ich weiß nicht, ob wir zu einer Einigung kommen", warnte sie aber. "Es ist noch nichts sicher. Die Wege sind noch weit, die zu gehen sind." Merkel fügte hinzu: "Die Aufgabe ist riesig, und deswegen muss die Antwort auch groß sind."
Update, 13. Juli, 18.25 Uhr: Merkel fordert europäische Zusammenarbeit in der Corona-Krise
Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) sieht nach Gesprächen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte (55) grundsätzliche Übereinstimmung für die Grundstruktur des EU-Wiederaufbaufonds. Nach Gesprächen auf Schloss Meseberg nördlich von Berlin forderte Merkel am Montag gemeinsame Anstrengungen in der EU, um aus dem humanitären Desaster und der großen wirtschaftlichen Schwäche in Folge der Corona-Pandemie gut herauszukommen.
An die Adresse der Bundesbürger sagte sie, Deutschland habe wie andere Staaten ein Interesse an einem gut funktionierenden Binnenmarkt in der Union. Sie plädierte dafür, die anstehenden Beratungen in Brüssel in großer Freundschaft und Verbundenheit zu führen.
Update, 13. Juli, 18.20 Uhr: Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Heiko Maas' Maskenspiel
Wie macht man das noch einmal mit diesen Masken? Bundesaußenminister Heiko Maas (53) hat bei einem Treffen mit EU-Kollegen versucht, mit seinem Mund-Nasen-Schutz für Erheiterung zu sorgen. Auf einem Foto ist zu sehen, wie sich der SPD-Politiker seine dunkle Maske statt über Mund und Nase über Augen und Nase hält.
Wie seine Kollegen reagierten, ist allerdings nicht zu sehen. Die bulgarische Kollegin Ekaterina Sachariewa richtet auf dem Bild gerade selbst ihren Mundschutz und die spanische Kollegin Arancha González steht mit dem Rücken zur Fotografin.
Das Treffen der Außenminister der EU-Staaten in Brüssel war das erste seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Thema der Beratungen waren die Konflikte mit der Türkei und eine mögliche EU-Reaktion auf das chinesische Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong.
Update, 13. Juli, 18.10 Uhr: Amerikanischer Corona-Ignorant stirbt an Covid-19 Erreger
Richard Rose (†37) aus dem US-Bundesstaat Ohio behauptete in verschiedenen Facebook-Posts, dass die Corona-Pandemie nur ein Hype sei und weigerte sich wiederholt, eine Gesichtsmaske zu tragen. Nun starb er selbst am Covid-19-Erreger.
Der 37-Jährige erklärte in einem Facebook-Beitrag vom 28. April, dass er sich nicht für den "Hype" interessiere. Er machte auch klar, dass er, obwohl empfohlen, keine Gesichtsmaske tragen würde.
Am 1. Juli teilte Rose, ein überzeugter Anhänger von US-Präsident Donald Trump (74), in dem sozialen Netzwerk mit, dass er Covid-19-Symptome habe und ließ sich daraufhin testen.
Das Ergebnis dürfte für ihn ein Schock gewesen sein! Denn der Veteran der US Army, der neun Jahre lang diente und unter anderem in Irak und Afghanistan war, wurde positiv getestet!
Die ganze tragische Geschichte könnt Ihr >>> hier nachlesen.
Update, 13. Juli, 16.55 Uhr: Deutsche Ski-Asse verzichten wegen Corona auf Südamerika-Camps
Die deutschen Skirennfahrer werden in diesem Sommer keine Trainingscamps in Südamerika oder Neuseeland abhalten und sich stattdessen auf den europäischen Gletschern auf die neue Saison vorbereiten. Das sagte Alpin-Chef Wolfgang Maier der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Eigentlich stehen vor allem für die Abfahrer im August immer in Chile Trainingslager an, wo ein wichtiger Teil der Tests für den Winter stattfindet. Wegen der Corona-Pandemie und der unklaren Lage in anderen Ländern sieht der Deutsche Skiverband (DSV) vorerst von Fernreisen aber ab. "Unser Schwerpunkt wird definitiv in Europa sein", kündigte Maier an.
Die Sportler um Thomas Dreßen (26) und Viktoria Rebensburg (30) nutzen nun Gebiete in Österreich, Italien und der Schweiz. Norwegen ist auch eine Option. Zuletzt gab es regelmäßige Camps im Stelvio-Skigebiet, auch die österreichischen Gletscher im Mölltal und im Ötztal werden genutzt. "Man muss sich den Möglichkeiten anpassen. Wir sind da nicht starr festgelegt, sondern können uns adaptieren", sagte Maier.
Deutschland hat keine eigenen Gletscher, auf denen professionell trainiert werden kann. Deshalb weicht der DSV auf andere Länder aus. "Es ist eine sehr hohe Flexibilität gefordert", erklärte Maier.
Update, 13. Juli, 16.50 Uhr: Ski-Nordisch-WM plant mit uneingeschränktem Live-Publikum
Die Veranstalter der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft 2021 in Oberstdorf planen trotz der Coronavirus-Pandemie derzeit mit Wettkämpfen vor vollen Rängen.
Auf die Frage, ob die WM stattfinden werde, sagte Moritz Beckers-Schwarz, einer der Geschäftsführer der Nordischen Ski-WM GmbH, der "Augsburger Allgemeinen" am Montag: "Ja, definitiv. Momentan planen wir mit der Kapazität von 100 Prozent." Das Wintersport-Großereignis soll am 24. Februar kommenden Jahres beginnen.
Die ganze Nachricht findet Ihr >>> hier.
Update, 13. Juli, 16.43 Uhr: Iran: Weiterer Abgeordneter stirbt an Corona-Virus
Ein weiterer iranischer Abgeordneter ist an den Folgen des Coronavirus gestorben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA wurde am Montag der Tod von Issa Dschafari bestätigt. Der 59-jährige konservative Politiker ist bereits der dritte iranische Abgeordnete, der nach dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar an Covid-19 gestorben ist.
Mehrmals wurden einige Abgeordnete kritisiert, da sie im Parlament die Corona-Vorschriften, insbesondere den Mindestabstand, ignoriert hatten. Allgemein wurden nach den Lockerungen Ende Mai die Vorschriften größtenteils nicht mehr ernst genommen. Dies führte in den letzten Wochen zu einem dramatischen Anstieg der Fallzahlen. Die Zahl der registrierten Todesopfer am Montag lag laut Gesundheitsministerium bei 13.032, die der Infizierten bei 259.652.
Update, 13. Juli, 16.40 Uhr: Krebshilfe: 50.000 Krebsoperationen wegen Corona ausgefallen
Wegen der Corona-Pandemie haben nach Angaben der Deutschen Krebshilfe rund 50.000 Krebsoperationen nicht stattgefunden. Das sei fast ein Viertel aller Krebsoperationen im Zeitfenster der Pandemie bis Mitte Juni, sagte Krebshilfe-Präsident Gerd Nettekoven der "Augsburger Allgemeinen".
"Auch unterstützende Maßnahmen für Krebspatienten, von der psychosozialen Betreuung bis zur Palliativmedizin wurden in den Kliniken teilweise extrem nach unten gefahren." Die Kliniken und Arztpraxen schöben zudem "eine große Bugwelle von verschobenen therapeutischen und diagnostischen Maßnahmen vor sich her". "Das kann irgendwann zu lebensbedrohlichen Situationen für Krebspatienten führen", warnte er.
Nettekoven widersprach Darstellungen, dass das vor allem daran liege, das Patienten aus Furcht vor Ansteckung nicht in die Kliniken und Praxen gekommen seien. "Wenn 50.000 Krebsoperationen ausgefallen sind, dann hat das nichts damit zu tun, dass die Patienten nicht ins Krankenhaus gekommen wären."
Die Situation habe sich zwar wieder etwas entspannt, sei aber weiter angespannt. "Das betrifft auch die Krebsfrüherkennung: Wir befürchten leider, dass wir in nächster Zeit mit Patienten konfrontiert sein werden, bei denen die Diagnose sehr spät gestellt wird", erklärte er.
Update, 13. Juli, 16.35 Uhr: Trump verbreitet Vorwurf gegen Gesundheitsbehörde: "Alle lügen"
US-Präsident Donald Trump (74) hat auf Twitter einen pauschalen Vorwurf unter anderem gegen die US-Gesundheitsbehörde CDC weiterverbreitet. Die "ungeheuerlichsten Lügen" seien die, die über die Erkrankung Covid-19 verbreitet würden, schrieb der Moderator Chuck Woolery (79) am Sonntag auf Twitter.
Trump teilte den Tweet am Montag auf seinem Profil. "Alle lügen. Die CDC, Medien, Demokraten, unsere Ärzte, nicht alle, aber die meisten, denen wir vertrauen sollen. Ich glaube, es geht nur um die Wahl und darum, die Wirtschaft davon abzuhalten, sich zu erholen, wobei es um die Wahl geht. Ich habe es satt."
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, wies am Montag bei Fox News den Vorwurf zurück, die Regierung ignoriere die Daten zur Corona-Pandemie. Zudem ging sie auf das Verhältnis der Regierung zum Immunologen Anthony Fauci (79) ein.
Medien wie die "Washington Post" und CNN hatten zuvor berichtet, dass sie eine Liste des Weißen Hauses mit Aussagen Faucis bekommen hätten, die zeigen soll, dass sich dieser in der Pandemie mehrfach getäuscht habe. Trump selbst hatte dem Experten, der Teil der Corona-Arbeitsgruppe ist, am Donnerstag vorgeworfen, "viele Fehler" gemacht zu haben. McEnany sagte, Fauci sei Mitglied eines Teams und repräsentiere einen von mehreren Standpunkten mit Blick auf die Corona-Pandemie.
Die "New York Times" wertete die Fauci-Liste des Weißen Hauses als Versuch, die Glaubwürdigkeit des Experten zu untergraben. Fauci hatte in Interviews offen seine Sorge angesichts der Entwicklung der Pandemie in den USA geäußert. Das steht im Kontrast zu Trump, der sich trotz der dramatisch steigenden Infektionszahlen optimistisch zeigt.
Update, 13. Juli, 16.25 Uhr: Merkel berät mit Italiens Premier Conte über EU-Corona-Hilfspaket
Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) ist mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte (55) zu Beratungen über den EU-Wiederaufbaupakt in der Corona-Krise zusammengekommen.
Merkel empfing Conte am Montag im Gästehaus der Bundesregierung auf Schloss Meseberg nördlich von Berlin. Mit dem Treffen wollte Merkel, die derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, den EU-Gipfel an diesem Freitag in Brüssel vorbereiten. Am Dienstag plante Merkel, den spanischen Premier Pedro Sánchez (48) im Berliner Kanzleramt zu empfangen.
Bei dem Treffen Merkels mit Conte dürfte es auch um den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) gehen. Italien könnte bis zu 36 Milliarden Euro an günstigen Krediten bekommen. Ob das Land Kreditlinien des ESM in Anspruch nehmen soll, darüber streiten Politiker in Italien seit Wochen - trotz eines drohenden Wirtschaftseinbruchs um mehr als zehn Prozent.
Update, 13. Juli, 16.15 Uhr: Welternährung 2020: Corona beschleunigt Trend zu Unterernährung
Die Zahl der unterernährten Menschen ist nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren deutlich niedriger gewesen als bisher genannt. Fast 690 Millionen Männer, Frauen und Kinder litten 2019 an Unterernährung, wie es im aktuellen Bericht zur Welternährung heißt.
Gleichzeitig warnten die UN, dass der Trend zu mehr Hunger trotz der statistischen Korrektur ungebrochen sei. Als Folge der Corona-Krise drohe sogar ein sprunghafter Anstieg: 83 bis 132 Millionen Menschen könnten 2020 zusätzlich Not leiden, rechneten Fachleute der Welternährungsorganisation FAO am Montag in Rom vor.
Noch vor sechs Jahren hatte die FAO von einem Lichtblick im Kampf gegen den Hunger und dem Trend zu weniger Not gesprochen. Das Ziel der Staatengemeinschaft, den Hunger bis zum Jahr 2030 zu stoppen, bleibt mit den aktuellen Prognosen jedoch in weiter Ferne. Am Bericht beteiligt waren neben der FAO auch das Kinderhilfswerk Unicef, die UN-Gesundheitsorganisation WHO, der Hilfsfonds IFAD und das Welternährungsprogramm WFP.
Updatet, 13. Juli, 15.54 Uhr: Kion profitiert vom Online-Boom
Der Hersteller von Logistiktechnik Kion hat im zweiten Quartal dieses Jahres eine kräftige Umsatzeinbuße hinnehmen müssen. Wegen der weltweit unterschiedlichen Abwehrmaßnahmen gegen das Corona-Virus seien die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 16 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gesunken, berichtete der MDax-Konzern am Montag in Frankfurt. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sank nach den vorläufigen Zahlen von 225 Millionen auf knapp 61 Millionen Euro.
Das Unternehmen konnte aber höhere Auftragseingänge verbuchen als ein Jahr zuvor. Ihr Wert stieg um 11 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.
Das Unternehmen profitierte dabei vom boomenden Online-Handel und den daraus folgenden Investitionen in Lager- und Logistikflächen. Während sich die Aufträge für diese Lieferkettenlösungen nahezu verdoppelten, lahmte das traditionelle Geschäft mit Gabelstaplern. In China zeichne sich allerdings inzwischen wieder eine deutliche Erholung des Staplermarktes ab, teilte das Unternehmen mit.
Update, 13. Juli, 15.52 Uhr: Wettumsatz beim Hamburger Derby-Meeting höher als erwartet
Der Wettumsatz beim dreitägigen Hamburger Galopp-Meeting rund um das Deutsche Derby hat die Erwartungen der Veranstalter um rund eine halbe Million Euro übertroffen. 1,8176 Millionen Euro betrug der Umsatz für die 36 Rennen, teilte der Hamburger Renn-Club am Montag mit. Erwartet worden war ein Wettumsatz von 1,27 Millionen Euro. Allein am Sonntag, dem Derby-Tag, sind 950.469,68 Euro registriert worden.
"Das war ein in dieser Konstellation einmaliges Derby. Ich bin von den Zahlen sehr angenehm überrascht", sagte HRC-Schatzmeisterin Ilona Vollmers. Da Zuschauer wegen der Corona-Bestimmungen nicht auf die Bahn durften, wurde vor allem online gewettet.
Update, 13. Juli, 15.45 Uhr: Sporthilfe-Sponsoren verlängern Förderung für Olympia-Topathleten
Zwei Sponsoren der Deutsche Sporthilfe geben deutschen Medaillenanwärtern bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio mehr finanzielle Planungssicherheit. Wie die Stiftung am Montag mitteilte, führt Mercedes-Benz die Elite-Förderung für rund 150 Topathleten bis zu den auf 2021 verschobenen Sommerspielen fort.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC Deutschland verlängert ihre ElitePlus-Förderung für aktuell 75 Medaillenaspiranten bis Ende 2022.
"So können wir den Spitzenathleten auf ihrem Weg nach Tokio und Peking frühzeitig die dringend erforderliche Planungssicherheit verschaffen", sagte der Sporthilfe-Vorstandsvorsitzende Thomas Berlemann. Die Winterspiele in Chinas Hauptstadt werden im Februar 2022 ausgetragen.
Die ElitePlus-Förderung durch PwC unterstützt die ausgewählten Athleten mit bis zu 1000 Euro pro Monat. In der Mercedes-Benz- Elite-Förderung erhalten Sportler mit Medaillenperspektive zusätzlich 400 Euro pro Monat. Viele Athleten profitieren laut Sporthilfe von beiden Programmen und können so mit bis zu 1400 Euro zusätzlicher Förderung bis August 2021 planen.
Update, 13. Juli, 15.26 Uhr: Dax nähert sich seinem Hoch seit dem Corona-Ausbruch
Am deutschen Aktienmarkt ist es am Montag dank ermutigender Anzeichen für die anlaufende Berichtssaison weiter nach oben gegangen. Am Nachmittag stieg der Leitindex Dax um 1,02 Prozent auf 12.762,67 Punkte.
Er näherte sich damit wieder ein Stück weit seiner bisherigen Bestmarke nach dem Corona-Ausbruch, die er Anfang Juni bei 12.913 Punkten gesetzt hatte.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte legte am Montag 0,81 Prozent auf 26 889,38 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,3 Prozent nach oben. In New York zeichnete sich für den Dow Jones Industrial ein 0,8 Prozent höherer Wochenstart ab.
International blicken Investoren derzeit wieder optimistischer auf die anlaufende Berichtssaison. Erste Eckdaten, wie sie in den vergangenen Tagen unter anderem von BASF veröffentlicht wurden, nähren derzeit die Hoffnung, dass sich die Corona-Krise im zweiten Quartal nicht so stark auf die Ergebnisse ausgewirkt haben könnte wie zunächst von Experten befürchtet.
Update, 13. Juli, 15.10 Uhr: Snack-Boom hilft Pepsi in Corona-Krise
Der amerikanische Getränke- und Lebensmittelriese Pepsi kommt dank hoher Nachfrage nach Chips und anderen Knabbereien besser als erwartet durch die Corona-Krise.
Im zweiten Quartal legten die Erlöse der Snack-Sparte Frito-Lays im Heimatmarkt Nordamerika verglichen mit dem Vorjahreswert um sieben Prozent zu, wie PepsiCo am Montag mitteilte. Noch besser lief es bei der Tochter Quaker Foods North America, die etwa Haferflocken, Müsli-Riegel und Reis-Cracker anbietet und ein Plus von 23 Prozent erreichte.
Das Hauptgeschäft mit Getränken litt allerdings erheblich, so dass der konzernweite Umsatz des Coca-Cola-Rivalen insgesamt um drei Prozent auf knapp 16 Milliarden Dollar (gut 14 Mrd Euro) sank. Der Nettogewinn sackte um rund ein Fünftel auf 1,65 Milliarden Dollar ab.
Die Prognosen der Analysten wurden dennoch bei Weitem übertroffen, die Aktie reagierte vorbörslich mit deutlichen Kursgewinnen. Wegen der hohen Unsicherheit durch die Pandemie traut sich Pepsi nach wie vor keine Prognose zum Verlauf des restlichen Geschäftsjahres zu.
Update, 13. Juli, 14.59 Uhr: Vorläufige Daten: Erster Tag ohne Corona-Toten in New York seit März
In der von der Corona-Pandemie stark betroffenen Millionenmetropole New York hat es vorläufigen Daten zufolge erstmals seit dem Ausbruch einen Tag ohne bestätigten oder wahrscheinlichen Todesfall nach einer Infektion mit dem Virus gegeben.
Für Sonntag meldete die New Yorker Gesundheitsbehörde zunächst keinen auf das Virus zurückzuführenden Todesfall.
Update, 13. Juli, 14.55 Uhr: EU-Aufbaufonds: Spaniens Regierungschefs Sánchez in Den Haag
Im Ringen um den umstrittenen EU-Wiederaufbaufonds in der Corona-Krise ist der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) mit seinem Amtskollegen Mark Rutte (53) in Den Haag zusammen gekommen.
Rutte empfing Sánchez am Montag in seinem Amtssitz Catshuis zu einem Arbeitsessen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die geplanten EU-Milliardenhilfen für wirtschaftlich von der Krise besonders hart getroffene Länder wie etwa Italien und Spanien. Über den Fonds mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro soll Ende der Woche bei einem Gipfel in Brüssel beraten werden.
Die Niederlande gehören mit Schweden, Dänemark und Österreich zu den "Sparsamen Vier", die nicht rückzahlbare EU-Wirtschaftshilfen ablehnen und zudem an die Zahlung soziale und ökonomische Reformen knüpfen. Sánchez lehnt das strikt ab und befürchtet, dass Reformauflagen zu einer inakzeptablen Einmischung in die Sozial- und Wirtschaftspolitik Spaniens führen könnten.
Rutte sollte am selben Abend noch den portugiesischen Regierungschef Antonio Costa (58) in Den Haag empfangen. Der spanische Ministerpräsident sollte am Dienstag in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) zusammenkommen.
Update, 13. Juli, 14.50 Uhr: Mallorca erlässt weitreichende Maskenpflicht auch im Freien
Auf Mallorca und den anderen Baleareninseln ist am Montag wegen der Corona-Pandemie eine weitgehende Maskenpflicht in Kraft getreten. Ein entsprechendes Dekret wurde im Amtsblatt veröffentlicht.
Damit folgen die Behörden dem Beispiel Kataloniens und der Extremadura. Dort ist das Tragen einer Maske über Mund und Nase praktisch überall außerhalb der eigenen vier Wände bereits Pflicht, auch dann, wenn der Sicherheitsabstand zu anderen Personen gewahrt werden kann. Auch andere spanische Regionen bereiten eine solche Maskenpflicht vor.
Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, riskiert demnach ein Bußgeld von 100 Euro. In den ersten Tagen soll es jedoch zunächst nur Ermahnungen geben.
Die Behörden hatten einige Ausnahmen angekündigt. Am Strand, am Pool, beim Essen und Trinken, beim Sport und in der Natur außerhalb von Ortschaften dürfe die Maske abgenommen werden, hieß es.
Die Gesundheit der Urlauber und der Einheimischen habe Priorität, begründete die Präsidentin der Balearen-Regionalregierung, Francina Armengol, die Maskenpflicht. Das Coronavirus sei immer noch da und es wäre ungerecht, wenn die große Mehrheit, die sich verantwortungsbewusst verhalte, von wenigen Unvorsichtigen gefährdet werde.
Update, 13. Juli, 14.40 Uhr: Verband fürchtet Kinosterben
Obwohl die Kinos nach monatelangen Schließungen bundesweit wieder geöffnet haben, ist die Krise für sie längst nicht vorbei.
"Wenn unsere Auslastungsmöglichkeiten durch die Abstandsregelungen auf dem Niveau bleiben und die publikumsstarken Filme dadurch weiter fehlen, werden wir einen erheblichen Anteil der Kinos verlieren", erklärte Christine Berg, Vorstandsvorsitzende des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater (HDF Kino), im Interview der Nachrichtenagentur dpa.
Was das für Folgen hat, erfahrt Ihr >>> hier.
Update, 13. Juli, 13.41 Uhr: Spanische Richterin stoppt Ausgangsbeschränkung - Regierung kündigt Gesetz an
In Spanien ist ein Streit über die ersten Ausgangsbeschränkungen seit der Lockerung der Corona-Maßnahmen im Juni ausgebrochen. Eine Richterin stoppte am Montag zunächst die für die Stadt Lleida und sieben umliegende Gemeinden angeordnete Maßnahme.
Sie sei trotz steigender Corona-Fälle unverhältnismäßig, erklärte sie spanischen Medienberichten zufolge. Regionalpräsident Quim Torra wollte sich damit aber nicht abfinden und kündigte ein Dekret an, mit dem die Ausgangsbeschränkung für mehr als 150 000 Bewohner der Region durchgesetzt werden solle.
"Wir sind nicht einverstanden mit der Entscheidung der Justiz und akzeptieren sie nicht. Ich werde die Konsequenzen tragen, die sich daraus ergeben, aber wir können nicht die Gesundheit der Menschen aufs Spiel setzen", sagte Torra in Barcelona, wie die Zeitung "La Vanguardia" berichtete.
Dennoch sprach er zunächst nur von einer "Empfehlung", das Haus nur wegen wichtiger Angelegenheiten oder zur Arbeit zu verlassen. Vor Ort gebe es deshalb viel Verwirrung, berichtete die Zeitung.
Wegen steigender Infektionszahlen steht die Region Lleida schon seit einer Woche unter Quarantäne; Fahrten in und aus dem Gebiet sind weitgehend untersagt. Die Infektionen gehen von Saisonarbeitern in der Landwirtschaft, von Altenheimen sowie einem Wohnquartier aus.
Spanien ist mit knapp 28 400 Corona-Toten und 250 000 Infizierten eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder Europas. Landesweit sind die Zahlen seit Mitte Mai stark gesunken. Seit dem Ende der Beschränkungen kommt es aber lokal zu neuen Corona-Ausbrüchen. Medienberichten zufolge gibt es landesweit mehr als 100 lokal begrenzte Corona-Ausbrüche.
Update, 13. Juli, 13.23 Uhr: US-Behörde genehmigt beschleunigtes Verfahren zu Corona-Impfstoff
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem amerikanischen Konzern Pfizer und der Firma Biontech aus Mainz ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für zwei mögliche Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus genehmigt. Das teilten beide Unternehmen am Montag mit.
Es handele sich um die am weitesten entwickelten Varianten eines möglichen RNA-Impfstoffs mit Namen "BNT 162b1" und "BNTb2". Insgesamt laufen in den USA und in Deutschland Studien der Phase I und II zu vier Kandidaten.
Für die USA hatten Biontech und Pfizer zuletzt schon erste Ergebnisse zu einem Wirkstoffkandidaten vorgelegt, konkret zu "BNT 162b1". Diese nannten die Unternehmen "ermutigend", auch mehrere Experten hatten von positiven Ergebnissen gesprochen.
Probanden hatten Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt. Unklar ist aber noch, ob diese Antikörper tatsächlich vor einer Infektion mit Sars-CoV-2 schützen. Das sollen Tests mit bis zu 30 000 Probanden zeigen. Erste Ergebnisse zu Tests in Deutschland werden laut Biontech noch im Juli erwartet.
Update, 13. Juli, 13.09 Uhr: Eltern fordern Nachbesserungen für Schulstart in Bayern
Die Landes-Eltern-Vereinigung (LEV) der Gymnasien in Bayern fordert für den Schulstart nach den Sommerferien zahlreiche Nachbesserungen. "Es muss klare Rahmenbedingungen für den vermutlich auf unabsehbare Zeit notwendigen Distanzunterricht geben", sagte die LEV-Vorsitzende Susanne Arndt am Montag in München.
Präsenzunterricht wäre zwar vorzuziehen, sei aber nicht wahrscheinlich. "Die Eltern sind verunsichert und vermissen eine klare Strategie", kritisierte Arndt. "Klare Regeln zur Gestaltung von Online-Unterrichten sucht man vergeblich. Es ist ein Flickenteppich entstanden, der insbesondere Schülerinnen und Schüler benachteiligt, die daheim nicht außerordentliche Unterstützung erhalten können."
Der LEV verlangt unter anderem die Einstellung neuer Lehrer sowie eine leistungsfähige, digitale Plattform für den Online-Unterricht, über die auch Videokonferenzen möglich sind.
Weitere Forderungen sind etwa ein leistungsfähiges WLAN für Schulen und ein gerechtes Konzept für die Notengebung bei Schul- oder Klassenschließungen. Zudem müsse sichergestellt werden, dass alle Schüler digitale Endgeräte hätten.
Die LEV begründete die Forderungen mit den Ergebnissen einer Umfrage unter Eltern, für die rund 13 900 Antworten ausgewertet worden waren. Danach hatten 35 Prozent der Kinder nach Einschätzung ihrer Eltern die Phase der coronabedingten Beschränkungen weniger gut oder nicht gut überstanden. Knapp die Hälfte hatte das Gefühl, die Kinder hätten weniger gut oder nicht gut Wissen erworben.
Mehr als jede zehnte Familie hatte technische Probleme, etwa weil Computer oder Drucker fehlten oder weil die Internetverbindung zu schlecht war. Es gab auch Lob: 60 Prozent fühlten sich von Schule und Lehrern gut unterstützt.
Update, 13. Juli, 12.37 Uhr: Studie zu Corona: Dynamik der Virusverbreitung bisher überschätzt
Die sächsischen Schulen haben sich nach ihrer Wiedereröffnung in der Corona-Krise nicht als Hotspots bei Infektionen erwiesen. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Universitätsklinik Dresden, deren erste Phase am Montag vorgestellt wurde.
Bei 2045 untersuchten Blutproben konnten in zwölf Fällen zweifelsfrei Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. In einigen Schulen habe es bestätigte Corona-Fälle gegeben. Dennoch seien bei Lehrern und Schülern an den Schulen nicht überdurchschnittlich mehr Antikörper nachweisbar.
Die Dynamik der Virusverbreitung sei bisher überschätzt worden, hieß es. Das bedeute aber nicht, dass das Virus weniger gefährlich ist, sagte Studienleiter Reinhard Berner.
Untersucht wurden im Mai und Juni mehr als 1500 Schüler und etwa 500 Lehrer aus Dresdner Schulen und Schulen im Landkreis Bautzen. Die Studie sei repräsentativ für Regionen mit niedrigen Infektionszahlen, betonte Berner.
Kultusminister Christian Piwarz (CDU) kündigte an, dass nach den Sommerferien an den Schulen der Normalbetrieb mit Hygienevorschriften wieder beginnt.
Update, 13. Juli, 12.25 Uhr: Laut Studie trifft die Corona-Krise vor allem Selbstständige hart
In Deutschland leiden laut einer Studie Selbstständige stark unter den Folgen der Corona-Krise, während abhängig Beschäftigte nur vergleichsweise wenig Einbußen hinnehmen müssen.
66 Prozent der Selbstständigen hätten in der Krise Umsatzrückgänge zu verzeichnen, teilte das Ifo-Institut am Montag in München auf Basis erster Ergebnisse einer Studie mit. Nahezu die Hälfte der Selbstständigen (46 Prozent) mussten demnach seit Beginn der Corona-Krise private Ersparnisse nutzen, um die negativen Folgen für ihr Gewerbe abzumildern.
Über die Hälfte (61 Prozent) der Selbstständigen konnten während der Pandemie ihrer Arbeit gar nicht oder nur noch eingeschränkt nachgehen.
Wie aus der Umfrage unter 30 000 Befragten im Juni weiter hervorgeht, haben 26 Prozent der Selbstständigen staatliche Soforthilfen erhalten, bei 16 Prozent wurden Steuerzahlungen oder -vorauszahlungen gestundet. Geld von Verwandten oder Freunden haben sich 9 Prozent geliehen, 5 Prozent konnten betriebliche Rechnungen nicht zahlen.
Dagegen zeigte sich bei den abhängig Beschäftigten ein ganz anderes Bild. Die große Mehrheit von 78 Prozent der Arbeiter, Angestellten und Beamten konnte laut der Studie in der Corona-Krise bis zum Juni ununterbrochen arbeiten. In dieser Zeit sei die wöchentliche Arbeitszeit nur bei 18 Prozent der abhängig Beschäftigten gesunken.
"Für 80 Prozent der Arbeiter, Angestellten und Beamten hat sich der Arbeitslohn beziehungsweise das Gehalt infolge der Corona-Krise nicht geändert", hieß es.
Generell zeigten sich in der Befragung 10 Prozent sehr besorgt, dass sie die Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten bringen wird. Besorgt sind vor allem diejenigen, deren Haushaltsnettoeinkommen seit Februar gesunken ist, die Beschäftigten in Kurzarbeit sowie die Arbeiter und die Selbstständigen.
Update, 13. Juli, 12.21 Uhr: Kritik an Prostitutions-Verbot in neuer Corona-Landesverordnung von Mecklenburg-Vorpommern
Das ausdrückliche Verbot von Prostitution durch die geänderte Corona-Verordnung in Mecklenburg-Vorpommern sorgt für Kritik. "Für die Sexarbeiterinnen ist das ein Schlag ins Gesicht", sagte Sandra Kamitz von der Rostocker Beratungsstelle für Menschen in der Sexarbeit, SeLA, am Montag.
Vor allem für Frauen aus dem europäischen Ausland, die in der Corona-Krise nun nicht auf staatliche Grundsicherung zurückgreifen könnten, verschärfe sich damit die finanzielle Notlage weiter. "Sie sind gezwungen, sich irgendwie Geld zu beschaffen", erklärte Kamitz. Hilfen aus einem Spendenfonds von jeweils 500 bis 1200 Euro hätten nur die größte Not lindern können.
Kamitz sieht in der seit Freitag gültigen neuen Regelung eine direkte Reaktion der Landesregierung auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts in Schwerin. Nach dessen Auffassung durften nach der alten Verordnung Prostituierte auch in Corona-Zeiten ihrer Tätigkeit nachgehen, wenn sie ihre Kunden zuhause aufsuchen oder in Hotels treffen.
Mit dem Beschluss vom 26. Juni gaben die Richter dem Eilantrag einer Prostituierten statt, die die seit März 2020 wegen der Corona-Pandemie ruhende "Erbringung entgeltlicher sexueller Dienstleistungen" als Solo-Escort-Dame wieder aufnehmen wollte.
Anstatt in einer "festen Prostitutionsstätte", wie etwa einem Bordell, sollten die Leistungen "unter Beachtung der geltenden Abstands- und Hygieneregelungen" in Hotels oder den Wohnungen der Kunden erbracht werden, hieß es in der Mitteilung des Gerichts. Das zuständige Gesundheitsministerium hatte allerdings Beschwerde gegen das Urteil eingelegt.
In der früheren Corona-Landesverordnung hieß es: "Diskotheken, Clubs, Messen, Ausstellungen, Indoor-Spielplätze und Indoor-Freizeitaktivitäten, Prostitutionsgewerbe, Bordelle und ähnliche Einrichtungen sowie Spezialmärkte sind für den Publikumsverkehr geschlossen."
In der neuen Verordnung wird nun klargestellt: "Prostitution ist untersagt. Das Prostitutionsgewerbe ist für den Publikumsverkehr geschlossen." Nach Angaben von Kamitz haben im Land etwa 300 Prostituierte ihre Tätigkeit angemeldet. Doch sei von einer weit höheren Zahl auszugehen.
Update, 13. Juli, 11.28 Uhr: Hessens Fußball-Präsident Reuß fordert "einheitliche Regelung"
Der Hessische Fußball-Verband will am 5./6. September die neue Meisterschaftsrunde in den Amateurspielklassen starten. Dies sei «unser Wunsch», sagte HFV-Präsident Stefan Reuß in einem am Montag veröffentlichten Interview auf der Homepage des Verbandes. "Wenn es die Vorgaben zulassen, ist an dem vorherigen Wochenende Ende August eine Pokalrunde denkbar."
Der aktuelle Pokalwettbewerb, der wegen der Corona-Krise unterbrochen werden musste, soll ab Mitte August mit noch einem Halbfinale und dem Finale zu Ende gespielt werden. Das Endspiel wird im Rahmen des Finaltages der Amateure am 22. August ausgetragen.
Kritik übte Reuß an den von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Regeln für den Amateurfußball. "Beispielsweise in Niedersachsen, Thüringen und Westfalen können schon längst wieder Trainings- und Freundschaftsspiele durchgeführt werden", sagte er.
"Gerade in den angrenzenden Fußballkreisen wird davon auch rege Gebrauch gemacht. Hessische Mannschaften spielen also längst wieder, aber eben außerhalb Hessens."
Dies sei für den Verband schwer zu vermitteln. In Hessen gilt noch die Beschränkung, dass eine Gruppe nicht mehr als zehn Spieler groß sein darf. "Damit können wir weder richtig trainieren, geschweige denn ein Spiel durchführen", sagte Reuß und forderte: "Wir brauchen keinen Flickenteppich, sondern eine einheitliche Regelung in Deutschland."
Der HFV habe immer gesagt, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vom Infektionsgeschehen und damit zusammenhängenden behördlichen Vorgaben abhängig sei. "Jetzt muss die Politik handeln und den Flickenteppich beenden", sagte Reuß.
Update, 13. Juli, 11.24 Uhr: Auswärtiges Amt hebt Reisewarnung für Finnland auf
Das Auswärtige Amt hat die wegen der Corona-Pandemie verhängte Reisewarnung für Finnland aufgehoben. Einen entsprechenden Vermerk verbreitete das Ministerium am Montag in Berlin. Damit gelten neue Reise- und Sicherheitshinweise.
Seit dem 13. Juli 2020 bestehe für die Einreise aus Deutschland nach Finnland keine Reisebeschränkung mehr. Auch die Quarantänevorschriften seien zum 13. Juli 2020 aufgehoben worden.
"Seitdem hängt die Frage der Einreise nach Finnland vom Infektionsgeschehen ab, das den epidemiologischen Grenzwert von 8 Neuinfektionen pro 100 000 Personen innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen nicht überschreiten darf", so das Auswärtige Amt zu Lage in dem Land.
Dieser Wert solle alle zwei Wochen überprüft werden. Ein Überschreiten könne zu erneuten Reisebeschränkungen führen.
Es gebe in Finnland ein Versammlungsverbot für Gruppen von mehr als 50 Personen und eine Reihe von Auflagen für die Hygiene.
Update, 13. Juli, 11.20 Uhr: Landesuntersuchungsanstalt mit 5000 Corona-Proben am Tag
In der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) werden im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen aktuell mehr als 5000 Proben täglich analysiert. Die seit dem 1. Februar im Zuge der Pandemie etablierte Diagnostik stieg von zunächst 150 Proben täglich schrittweise an.
Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) dankte bei der Vorstellung des Jahresberichts 2019 der Einrichtung am Montag in Dresden für die schnelle Reaktion auf das neuartige Virus sowie die "große Wachsamkeit" bei der Afrikanischen Schweinepest.
Die Diagnostik zu deren Früherkennung erhöhte sich mit knapp 10 000 Wildschweinproben um 130 Prozent gegenüber 2018. "Wir haben es mit zwei ernsthaften Krisen zu tun, die noch lange nicht ausgestanden sind", sagte Köpping.
Update, 13. Juli, 11.19 Uhr: Moskau lockert trotz Coronavirus Maskenpflicht
Trotz nach wie vor vieler neuer Corona-Neuinfektionen hat die russische Hauptstadt Moskau die Maskenpflicht gelockert. Von diesem Montag an sei der Mund-Nasen-Schutz im Freien freiwillig, teilte die Stadtverwaltung mit.
Bereits vor diesem weiteren Schritt der Lockerung der Antivirus-Beschränkungen waren nur wenige auf den Straßen und Plätzen in Europas größter Metropole mit dem Schutz zu sehen. Vorgeschrieben ist er aber noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und etwa beim Einkaufen.
In Russland kommen jeden Tag noch mehr als 6000 Neuinfektionen hinzu. Mit Stand Montag gibt es mittlerweile landesweit rund 733.700 Corona-Fälle. Mehr als 11.400 Patienten starben mit dem Virus. Eine halbe Million Menschen galten als genesen.
Kremlchef Wladimir Putin sagte der Agentur Interfax zufolge, die Sterblichkeitsrate sei «um ein Vielfaches niedriger» als in vielen europäischen Ländern. Es gab immer wieder Zweifel an der Glaubwürdigkeit der russischen Statistik.
Die Hauptstadt Moskau ist mit Abstand am schwersten von der Epidemie betroffen. 230.000 Erkrankungen wurden bislang offiziell erfasst. Die Behörden lassen derzeit mit Massentests untersuchen, wie viele Menschen das Virus bereits hatten. Jüngsten Angaben zufolge wurden bei jedem Fünften Antikörper gegen Corona festgestellt.
Sie können einen Hinweis darauf geben, dass der Betreffende bereits mit dem Virus infiziert wurde und wahrscheinlich zumindest für einige Zeit immun dagegen ist. Doch nicht alle Tests sind genau.
In Moskau galten lange strenge Ausgangssperren, die schrittweise gelockert werden. Größere Kinos und Theater sollen am 1. August öffnen. Aktuell werden Gespräche mit verschiedenen Ländern geführt, damit der internationale Flugverkehr wieder aufgenommen werden kann.
Derzeit laufen in Russland - wie in vielen anderen Ländern auch - klinische Tests eines selbst entwickelten Impfstoffs gegen das Virus an Soldaten. Verschiedene Medien berichteten unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, dieser Wirkstoff habe bei allen eine Immunität gegen Corona erzeugt - ohne negative Nebenwirkungen.
Update, 13. Juli, 11.14 Uhr: Corona-Ausbruch in Israel: Energieminister fordert sofortigen Lockdown
Nach einem massiven Anstieg der Corona-Infektionszahlen in Israel hat Energieminister Juval Steinitz einen sofortigen Lockdown gefordert. "Wir müssen meiner Ansicht nach jetzt eine Sperre umsetzen, für zehn bis 20 Tage, um danach Erleichterungen zu ermöglichen", sagte Steinitz der israelischen Nachrichtenseite ynet am Montag.
Er sprach sich dafür aus, dass die Bürger das Haus nur verlassen können, um zur Arbeit zu gehen oder um Lebensmittel oder Medikamente einzukaufen. "Wir kommen vermutlich sowieso dorthin, also besser früher als später", sagte er.
Steinitz sagte, es sei langfristig gefährlich, dass Israel vom Rest der Welt abgeschnitten sei. Es gibt seit Monaten nur sehr wenig Flüge aus und nach Israel. Israel steht in vielen Ländern auf einer Liste mit Staaten, für die besondere Reisehinweise oder -richtlinien gelten. Für Israelis gelten damit zum Beispiel Einreisebeschränkungen in die Europäische Union.
Steinitz sagte, ein Lockdown könne dazu beitragen, die Ansteckungszahlen in Israel dramatisch zu reduzieren. Danach könne man schrittweise wieder öffnen, diesmal ohne Großversammlungen zu erlauben. "Dann können wir unsere Flugverbindungen mit dem Rest der Welt wieder aufnehmen." Dies sei für Israels Wirtschaft essenziell wichtig.
Am Freitag hatte das Gesundheitsministerium mit 1464 Fällen einen Rekordwert verzeichnet. Nach einem ersten Ausbruch waren in Israel im Mai kaum neue Fälle gemeldet worden. Seit Ende Mai steigt die Zahl der täglich registrierten Ansteckungen aber wieder deutlich.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 39.871 Menschen in Israel nachgewiesen worden; 364 Infizierte sind gestorben.
Update, 13. Juli, 10.55 Uhr: Hessen schlägt steuerliche Pauschale für Homeoffice vor
Hessens Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) hat vorgeschlagen, Beschäftigte im Homeoffice steuerlich zu entlasten. Arbeitnehmer sollten ihre Kosten über eine einfache Pauschale steuerlich geltend machen können, regte Boddenberg am Montag in Wiesbaden an.
Für jeden vollen Arbeitstag in den heimischen vier Wänden sollten 5 Euro als Werbungskosten absetzbar sein, mit einer Jahresobergrenze von 600 Euro.
Um die Pauschale zu erhalten, müsste nach den Plänen des Finanzministers der Arbeitsplatz in der Wohnung keine besonderen Voraussetzungen erfüllen. "Ob am Küchentisch, in einer Arbeitsecke oder in einem getrennten Raum gearbeitet wird, macht dafür keinen Unterschied", hieß es in einer Mitteilung.
Bislang ist es für Arbeitnehmer schwierig, beim Finanzamt ein Arbeitszimmer anerkannt zu bekommen. Es gelten enge Voraussetzungen. Boddenberg sieht seinen Vorschlag als Ergänzung zu den bestehenden Regelungen.
Arbeitnehmer, die sowohl die neue Pauschale als auch den hergebrachten Abzug für ein Arbeitszimmer erfüllten, sollten letztlich ein Wahlrecht erhalten.
Steuergesetze liegen in der Zuständigkeit des Bundes. Bei einem Tag im Homeoffice können auf der anderen Seite auch keine Fahrtkosten ins Büro geltend gemacht werden.
Update, 13. Juli, 10.34 Uhr: Freiwilligenregister für Corona-Notlage startet in NRW
Ein Freiwilligenregister soll in einer Corona-Notlage viele Helfer aus Gesundheitsberufen in Nordrhein-Westfalen mobilisieren. Auf einem neuen Internetportal könnten sich Fachkräfte nun registrieren und Unterstützung für einen Corona-Versorgungsengpass anbieten, teilte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag in Düsseldorf mit.
Der Appell richte sich etwa an Ärzte, Pfleger, medizinische Fachangestellte, aber auch an Verwaltungskräfte aus der Branche.
"Wichtig ist: Mit der Registrierung ist keine Verpflichtung verbunden", unterstrich Laumann. "Es geht zunächst nur um eine grundsätzliche Bereitschaft zur Unterstützung."
Der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke, versicherte: "Unsere medizinischen Versorgungsstrukturen in Nordrhein-Westfalen sind aktuell nicht überfordert. Kein Patient muss auf akut notwendige Versorgung warten."
Lokale Ausbrüche wie in Coesfeld oder Rheda-Wiedenbrück zeigten aber, dass in den kommenden Monaten immer wieder Unterstützung von freiwilligen medizinischen und pflegerischen Fachkräften vor Ort nötig werden könnte.
Hilfsbereitschaft komme durch das Freiwilligenregister genau da an, wo sie gebraucht werde, betonte auch der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Hans-Albert Gehle.
Es sei wichtig, im Gesundheitswesen zusätzliche Versorgungsstrukturen zu sichern, um auch perspektivisch eine Überlastung des Gesundheits- und Pflegesystems durch die Corona-Pandemie zu verhindern.
Update, 13. Juli, 10.25 Uhr: Spahn: Gefahr einer zweiten Welle real - Besorgt wegen Ballermann
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger vor Nachlässigkeit im Umgang mit der Corona-Pandemie gewarnt und eindringlich aufgerufen, die Schutzmaßnahmen einzuhalten.
"Die Gefahr einer zweiten Welle ist real", sagte Spahn am Montag in Berlin bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler.
Er rief die Bevölkerung auf, gerade auch in Urlaubszeiten wachsam zu bleiben und nicht übermütig zu werden. Spahn bat die Bürger, in der Corona-Krise weiterhin Abstand zu halten, die Hygienemaßnahmen einzuhalten und Alltagsmasken zu tragen.
Mit Blick auf die Lage auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca, wo am vergangenen Wochenende Hunderte Touristen für Empörung gesorgt hatte, weil sie unter Missachtung der Vorsichtsmaßnahmen gefeiert hatten, äußerte sich Spahn besorgt.
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Update, 13. Juli, 10.13 Uhr: Buchungslage für Sommer gut - aber noch kein Aufatmen im Tourismus
Auf den Inseln, im Harz und in der Heide blickt die Tourismusbranche nach Einbußen durch Corona zufrieden auf die Sommersaison.
"Wir steigern uns von Woche zu Woche und haben die Vorjahreswochen schon lange übertroffen. Wir holen also massiv auf, das Plus liegt teilweise bei 50 Prozent", sagte Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Lüneburger Heide. "Die Weite der Heide ist momentan ein absoluter Vorteil."
Auch im Harz sind die Zahlen mittlerweile sehr gut. "Da spielt mit rein, dass viele nicht so weit reisen in diesem Jahr", erklärte der stellvertretende Geschäftsführer des Harzer Tourismusverbands, Andreas Lemberg.
Die Sprecherin der Tourismusorganisation Die Nordsee, Jennifer Renner, erklärte: "Man merkt, dass die Leute wieder Urlaub machen wollen." Nur vereinzelt mit etwas Glück seien noch Unterkünfte an der Küste zu bekommen.
Die Einbrüche in den vergangenen Monaten sind laut Harzer Tourismusverband allerdings nicht aufzuholen. Auch in der Heide sei die Phase der Hotelschließungen noch nicht kompensiert, sagte von dem Bruch. Aber es werde besser. "Wir merken, dass mehr Familien mit Kindern zu uns kommen, als in den Vorjahren." Und viel mehr junge Gäste.
Verhaltener äußert sich die Tourismusorganisation Ostfriesische Inseln. Die Buchungszahlen liegen Marketing-Koordinator Marc Klinke zufolge etwas unter den Vorjahren. Gemessen an der Corona-Krise sei man aber zufrieden.
In den am Donnerstag beginnenden niedersächsischen Sommerferien gibt es noch freie Zimmer oder Wohnungen. "Es ist aber zu empfehlen, sich vor Anreise schon eine Unterkunft gesichert zu haben", betonte Klinke.
Update, 13. Juli, 9.39 Uhr: Mallorca bereitet sich auf weitreichende Maskenpflicht vor
Auf Mallorca und den anderen Baleareninseln soll am Montag wegen der Corona-Pandemie eine weitgehende Maskenpflicht in Kraft treten.
Damit folgen die Behörden dem Beispiel Kataloniens und der Extremadura. Dort ist das Tragen einer Maske über Mund und Nase praktisch überall außerhalb der eigenen vier Wände bereits Pflicht, auch dann, wenn der Sicherheitsabstand zu anderen Personen gewahrt werden kann.
Auch La Rioja, Navarra und Asturien bereiten eine solche Maskenpflicht vor. Für die Balearen sollte die entsprechende Verordnung noch am Montag im regionalen Gesetzblatt veröffentlicht werden und sofort in Kraft treten, berichteten spanische Medien.
Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, riskiert demnach ein Bußgeld von 100 Euro. In den ersten Tagen soll es jedoch zunächst nur Ermahnungen geben.
Die Behörden hatten einige Ausnahmen angekündigt. Am Strand, am Pool und beim Essen und Trinken sowie beim Sport dürfe die Maske abgenommen werden, hieß es.
Am Partystrand Ballermann auf Mallorca sorgten Hunderte Touristen für Empörung, die am Freitagabend unter Missachtung der Vorsichtsmaßnahmen feierten.
Die Gesundheit der Urlauber und der Einheimischen habe Priorität, begründete die Präsidentin der Balearen-Regionalregierung, Francina Armengol, die Maskenpflicht. Das Coronavirus sei immer noch da und es wäre ungerecht, wenn die große Mehrheit, die sich verantwortungsbewusst verhalte, von wenigen Unvorsichtigen gefährdet werde.
Unterdessen stoppte eine Richterin zunächst die für die katalonische Stadt Lleida und sieben umliegende Gemeinden ab Montag bestehenden Ausgangsbeschränkungen. Die von der Regionalregierung Kataloniens angeordnete Maßnahme sei unverhältnismäßig, begründete sie ihre Entscheidung.
Wegen steigender Infektionszahlen steht die Region Lleida schon seit einer Woche unter Quarantäne, Fahrten in und aus dem Gebiet sind weitgehend untersagt.
Spanien ist mit knapp 28 400 Corona-Toten und 250 000 Infizierten eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder Europas. Landesweit sind die Zahlen seit Mitte Mai stark gesunken. Seit dem Ende der Beschränkungen kommt es aber lokal zu neuen Corona-Ausbrüchen.
Update, 13. Juli, 9.32 Uhr: Tennis-Welt schaut auf Hygienekonzept Berliner Turniere
Die Tennis-Turniere in dieser Woche in Berlin können nach Ansicht von Turnierdirektorin Barbara Rittner Vorbild für andere Sportveranstaltungen sein.
"Ich glaube, es ist schon so, dass die Sport-Welt oder speziell die Tennis-Welt auf uns schauen wird nächste Woche, weil es ist ja eine der ersten Veranstaltungen", sagte die deutsche Damen-Tennischefin am Montag im ZDF-"Morgenmagazin".
Bei den beiden Turnieren vor einem kleinen Publikum gebe es unter anderem eine sogenannte Hygienedusche und markierte Plätze, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. "Wir werden unser Hygienekonzept auf jeden Fall zur Verfügung stellen und hoffentlich mit den Worten "Es hat so funktioniert", sagte Rittner.
Mit vier deutschen Profis und bis zu 800 Zuschauern beginnt an diesem Montag (12.00 Uhr/Eurosport) im Steffi-Graf-Stadion das erste der beiden Einladungsturniere. Von Freitag bis Sonntag folgt vor bis zu 200 Zuschauern ein zweites Turnier auf Hartplatz in einem ehemaligen Hangar des Flughafens Tempelhof.
Insgesamt werden 200 000 Euro Preisgeld ausgeschüttet, es gibt ein 59-seitiges Hygienekonzept. Topspieler Alexander Zverev hatte seine Teilnahme abgesagt.
Update, 13. Juli, 9.29 Uhr: Dax nimmt Kurs auf Hoch seit dem Corona-Crash
Am deutschen Aktienmarkt ist es am Montagmorgen weiter nach oben gegangen. Der Leitindex Dax stieg im frühen Handel um 1,16 Prozent auf 12 780,54 Punkte.
Damit blieb er auf Tuchfühlung zu seiner bisherigen Bestmarke nach dem Corona-Ausbruch, die er Anfang Juni bei 12 913 Punkten setzte. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte legte am Montag 0,57 Prozent auf 26 823,95 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um gut ein Prozent nach oben.
Laut Analyst David Iusow vom Broker DailyFX folgt der europäische Aktienmarkt den positiven Vorzeichen aus Asien und den USA.
International stimme die Anleger und Investoren derzeit die Erwartung wieder optimistischer, dass die anlaufende Berichtssaison für das von der Viruskrise geprägte zweite Quartal doch nicht so schwach ausfallen wird wie zuletzt befürchtet. Die Börsen übergehen damit die sich wieder verschärfende Virussituation in den USA.
Update, 13. Juli, 8.59 Uhr: Ungarn erlässt Einreisebeschränkungen wegen Corona-Pandemie
Das EU-Land Ungarn führt wegen weltweit steigender Infektionszahlen mit dem Coronavirus Einreisebeschränkungen ein.
Eine Regierungsverordnung, die am Sonntag erlassen wurde, kategorisiert die verschiedenen Länder der Welt in Hinblick auf ihre Pandemielage. Reisende, die aus Ländern wie Deutschland kommen, die als «grün» eingestuft sind, können weiter uneingeschränkt in Ungarn einreisen.
Für Reisende, die aus einem als «gelb» eingestuften Land kommen, gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht. Aus «rot» eingestuften Ländern können Ausländer künftig nicht mehr einreisen.
Die Verordnung tritt am Mittwoch (15. Juli) in Kraft. Transitreisende sind nicht davon betroffen, sie dürfen aber die festgelegten Durchreiserouten nicht verlassen.
Als «grün» eingestuft sind die Schweiz, Island und alle EU-Länder außer Rumänien, Bulgarien, Portugal und Schweden. Diese vier Länder sind so wie Norwegen, Großbritannien, Serbien, Russland, China, Japan und die USA als «gelb» eingestuft.
Als «rot» gelten die Ukraine, Moldau, Belarus, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Kosovo, Kanada, Australien, die meisten asiatischen Länder und alle Länder Mittel- und Südamerikas sowie Ozeaniens.
Die ungarischen Behörden wollen das weltweite Infektionsgeschehen wöchentlich bewerten und die Einstufungen entsprechen anpassen. Sie begründen die Einreisebeschränkungen mit dem Bestreben, ein Einschleppen des Coronavirus zu verhindern.
Die Corona-Lage in Ungarn selbst ist günstig. Seit Wochen werden meist einstellige Ansteckungszahlen pro Tag gemeldet. Als aktiv infiziert galten am Sonntag in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land 603 Menschen.
Update, 13. Juli, 7.50 Uhr: Kinderhilfswerk warnt vor globalem Bildungsnotstand wegen Corona
Die Kinderhilfsorganisation Save the Children hat vor einem weltweiten Bildungsnotstand als Folge der Corona-Pandemie gewarnt. Bis Jahresende könnten fast zehn Millionen Kinder für immer vom Unterricht ausgeschlossen sein.
Besonders betroffen seien Mädchen in ärmeren Ländern oder Konfliktregionen, die aufgrund der Schulschließungen und wirtschaftlichen Probleme in Kinderarbeit oder Frühehen gezwungen würden, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht.
Als Konsequenz fordert die Kinderrechtsorganisation unter anderem Kreditgeber auf, den ärmsten Staaten einen Aufschub bei der Schuldentilgung zu gewähren. Darüber hinaus müssten Kinder während der Schulschließungen Zugang zu digitalem Lernen und Schutzmöglichkeiten haben.
Vor der Pandemie seien 258 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit nicht zur Schule gegangen, hieß es in dem Bericht. Durch die weltweiten Schulschließungen waren es demnach zwischenzeitlich 1,6 Milliarden, aktuell liegt die Zahl bei etwa einer Milliarde.
Am größten ist das Risiko, nicht mehr zur Schule zurückzukehren, dem Bericht zufolge in zwölf Staaten, die überwiegend in West- und Zentralafrika liegen. Aber auch der Jemen und Afghanistan zählen dazu.
Die Auswirkungen der Schulschließungen sind laut Bericht vielfältig. Außer einem Mangel an Bildung verlieren viele Kinder demnach mit der Schule einen sicheren Aufenthaltsort, an dem sie mit Freunden spielen können, wo sie eine Mahlzeit bekommen und Zugang zu Gesundheitsdiensten haben.
Zudem falle eine wichtige Kontrollfunktion weg: Oftmals seien es Lehrer, die als Erste bemerken, wenn ein Kind unter häuslicher Gewalt leidet.
Update, 13. Juli, 7.49 Uhr: SPD-Chefin Esken äußert sich skeptisch zu Schulbetrieb ohne Abstandsgebot
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat Bedenken zu einem Schulunterricht ohne Abstandsgebot nach den Sommerferien geäußert. "Ich bin sehr skeptisch mit Blick auf das Ansteckungsrisiko, denn die vorliegenden Studien geben uns keine Sicherheit, dass die Gefahr unter Kindern und Jugendlichen zu vernachlässigen ist", sagte Esken dem "Handelsblatt" (Montag).
"Jetzt im nächsten Schuljahr auf das Abstandsgebot in den Schulen zu verzichten, ist daher aus meiner Sicht mit einem Risiko verbunden", so Esken weiter.
Die Kultusminister der Länder hatte beschlossen, dass alle Schüler nach den Sommerferien wieder wie gewohnt in die Schule gehen sollen und dass dabei auf die Abstandsregel verzichtet werden soll, "sofern es das Infektionsgeschehen zulässt".
Sie wollen noch vor dem Ende der Sommerferien ein Schutz- und Hygienekonzept für die geplante Rückkehr in den Schulbetrieb vorlegen. Wochenlang waren in ganz Deutschland Schulen und Kitas wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Seit Ende April wurde der Schulbetrieb stufenweise wieder aufgenommen.
Esken sagte dem "Handelsblatt", auf jeden Fall müsse vermieden werden, dass Schüler nach den Ferien wieder in vollgestopften Schulbussen unterwegs seien und täglich mit Hunderten anderer Schüler und zig Lehrkräften zusammenkämen, weil alle gleichzeitig Pause machten.
Viele Schulen hätten in den vergangenen Wochen Konzepte für kontaktreduzierenden Unterricht entwickelt - "und waren dann sehr überrascht, als sie erfuhren, dass die Politik diese gar nicht für nötig hält".
Update, 13. Juli, 7.41 Uhr: Flughafenbetreiber Fraport ringt weiter mit Corona-Folgen
Die Corona-Pandemie belastet den Flughafenbetreiber Fraport trotz der Lockerungen bei den Reisebestimmungen weiter stark. Zumindest besserte sich die Lage im Juni aber im Vergleich zu den beiden Vormonaten etwas.
So ging die Zahl der Passagiere am Flughafen Frankfurt, dem größten Airport Deutschlands, im Juni im Vergleich zum Vorjahr zwar immer noch um knapp 91 Prozent auf 599 314 zurück, wie der im MDax notierte Flughafenbetreiber am Montag in Frankfurt mitteilte.
Im April und Mai war die Passagierzahl allerdings noch um fast 97 Prozent beziehungsweise 96 Prozent gefallen. Im ersten Halbjahr, das ab Mitte März von der Corona-Krise geprägt war, sank die Zahl der abgefertigten Passagiere in Frankfurt um knapp 64 Prozent auf 12,2 Millionen.
Da das Unternehmen seit Ausbruch der Corona-Pandemie wöchentliche Zahlen zum Flugverkehr am Frankfurter Flughafen veröffentlicht, liefern die Monatsdaten keine große Überraschung mehr, zeigen aber, wie stark die Krise den Konzern belastet.
Bei den monatlichen Zahlen veröffentlicht Fraport auch Angaben zu den Auslandsflughäfen. Hier sind die Rückgänge fast überall - vor allem in Brasilien, Bulgarien, Griechenland und der Türkei - weiter sehr hoch.
Lediglich am Flughafen im chinesischen Xi'an, an dem Fraport 24,5 Prozent hält, zeigt sich etwas mehr Entspannung. Im Juni sank die Zahl der dort abgefertigten Passagiere um knapp 32 Prozent auf 2,62 Millionen.
Update, 13. Juli, 7.00 Uhr: 70.000 Kunden der Deutschen Bank bedienen ihre Kredite nicht
Immer mehr Kunden der Deutschen Bank können wegen der Corona-Krise ihre Kredite nicht mehr bedienen. "Wir haben bislang insgesamt etwa 70 000 Stundungsanträge von Privatkunden der Deutschen Bank und der Postbank erhalten", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Karl von Rohr der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag).
Dabei handle es sich um einen einstelligen Prozentsatz des gesamten Kreditportfolios der Bank. Allerdings steige die Zahl der Stundungsanträge inzwischen deutlich langsamer als noch im Frühjahr.
Ein schärferes Sparprogramm oder weitere Filialschließungen hält von Rohr derzeit aber nicht für nötig. "Wir halten an dem geplanten Kostenziel fest, werden uns aber anstrengen, noch schneller unsere Ziele zu erreichen", so der Banker.
Deutschlands größtes Kreditinstitut hatte sich im vergangenen Sommer einen radikalen Umbau verordnet, in dessen Zuge 18.000 Jobs wegfallen sollen. Die hauseigene Investmentbank wurde deutlich gestutzt, der Aktienhandel komplett eingestellt.
Einen erneuten Versuch einer Fusion mit der Commerzbank erteilte von Rohr eine Absage. "Wir haben uns vergangenes Jahr entschieden, von einem Zusammenschluss mit der Commerzbank abzusehen und stattdessen
unsere eigenständige Strategie umzusetzen."
Update, 13. Juli, 6.30 Uhr: 27 Verfahren wegen Corona-Subventionsbetrug - Hunderte weiterer Fälle
Im Zusammenhang mit den Corona-Hilfen hat die Hamburger Staatsanwaltschaft bis Ende Juni 27 Ermittlungsverfahren wegen Subventionsbetrug eingeleitet. Darüber hinaus gebe es zahlreiche andere Verfahren, die von der Abteilung für gewöhnlichen Betrug bearbeitet würden, erklärte Oberstaatsanwältin Nana Frombach.
Das Landeskriminalamt habe der Staatsanwaltschaft angekündigt, dass es den Ermittlern 900 bis 1000 Betrugsfälle übergeben werde. Die Höhe des entstandenen Schadens ist unklar.
Subventionsbetrug begehen Antragsteller, wenn sie bei einer Behörde oder Bank inhaltlich falsche oder unvollständige Angaben machen. Als gewöhnlichen Betrug wertet die Staatsanwaltschaft Anträge, die bereits unter falscher Identität gestellt werden.
Die Hamburger Corona-Soforthilfen im April und Mai beliefen sich nach Angaben von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) auf über eine halbe Milliarde Euro, davon 200 Millionen Euro aus Landesmitteln.
Die Hamburger Investitions- und Förderbank (IFB) hatte Auszahlung im April vorübergehend gestoppt, weil Kriminelle Solo-Selbstständige und kleine Unternehmer auf gefälschte Internetseiten gelockt hatten, um sich mit deren Daten die staatlichen Hilfen auf andere Konten auszahlen zu lassen.
Im Mai durchsuchte die Polizei in Zeitz (Sachsen-Anhalt) die Wohnung eines 37-jährigen mutmaßlichen Betrügers, der sich mit Geld der Hamburger Förderbank bereits ein teures Auto gekauft hatte.
Zurzeit können sich kleine und mittlere Unternehmen noch bis Ende August um Überbrückungshilfen des Bundes bewerben. Die Anträge können aber nicht mehr direkt von Selbstständigen oder Firmen gestellt werden, sondern nur von einem Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater.
Mit der Regelung wolle man Missbrauch verhindern, sagte Dressel kürzlich. Bereits Ende Mai hatte er vor einem Ausschuss der Bürgerschaft angekündigt, dass die Behörden zu Unrecht ausgezahltes Geld zurückfordern werden.
Update, 13. Juli, 6.30 Uhr: Hamburger Stripclub "Susis Show Bar" führt Strippen in der Plexiglas-Röhre ein
Erotik in Zeiten von Corona ist gar nicht so einfach. Möglich ist es dennoch. In "Susis Show Bar", seit mehr als 40 Jahren eine Institution auf der Hamburger Reeperbahn, wird seit neuestem hinter Plexiglas gestrippt.
"Wir gehören zu den ersten, die mit einer solchen Lösung wieder starten", sagte Geschäftsführer Christian Schnell der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. "Man darf nicht nur rumheulen, sondern muss nach Lösungen suchen, um weiter machen zu können."
Die selbst gebaute, durchsichtige Röhre helfe, um nicht nur den Gästen, sondern auch den Frauen einen sicheren Aufenthalt gewährleisten zu können, so der 40-Jährige weiter.
Ansonsten gelten auch in der Showbar die üblichen Corona-Regeln. "Wenn der Abstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann, muss Maske getragen werden." Private Shows gibt es derzeit nicht, so Schnell. Ein Getränk dürften die Gäste den Damen dennoch gern ausgeben.
Statt der üblichen 20 Frauen würden derzeit nur etwa fünf bis sechs Damen in der Bar arbeiten und tanzen. "Wir dürfen nur etwa ein Drittel der Plätze besetzen. Durch die Röhre sind es nun 15 Plätze mehr." Dennoch ist in der Showbar derzeit nur abgespeckter Betrieb von Donnerstag bis Samstag geplant.
"Uns fehlt der Tourismus total. Wir haben derzeit vielleicht 30 Prozent von dem, was wir vorher hatten. Da ist noch ganz viel Luft nach oben."
Update, 13. Juli, 6.00 Uhr: Corona-App immer noch nicht mit Gesundheitsämtern und Laboren verbunden
Die mangelnde Digitalisierung im Berliner Gesundheitswesen wirkt sich auf die seit Mitte Juni verfügbare Corona- Warn-App aus. Nach wie vor funktioniert die digitale Verbindung zwischen der App sowie den Gesundheitsämtern und Laboren via QR-Code nicht.
Das geht aus einer Antwort der Senatsgesundheitsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Bernd Schlömer hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Folge: Wer der App einen positiven Corona-Test melden möchte, um andere zu warnen, muss eine Hotline anrufen. Dann wird mittels bestimmter Fragen verifiziert, ob die Person wirklich erkrankt ist. Ist das der Fall, erhält sie eine Bestätigung auf ihr Smartphone, mittels der dann die Kontaktpersonen über die App informiert werden können. Die können sich dann zum Beispiel selbst testen lassen.
Eigentlich soll dieses anonymisierte Verfahren automatisiert über QR-Codes funktionieren, die Gesundheitsämter und Labore erzeugen, in denen die Corona-Tests ausgewertet werden. Doch das wird in Berlin noch dauern.
"Es ist geplant, die derzeit noch erforderliche telefonische Verifikation im Zuge der zunehmenden digitalen Anbindung schrittweise abzubauen", erklärte die Gesundheitsverwaltung.
Bisher seien die Berliner Gesundheitsämter noch nicht an den Server zur Erzeugung der QR-Codes angeschlossen. "Dies wird voraussichtlich noch einige Wochen in Anspruch nehmen."
Gleiches Bild bei den Laboren: "Die technischen Möglichkeiten werden erst in den nächsten Wochen entstehen", hieß es in der Antwort. Gleichwohl ruft der Senat alle Bürger auf, die Corona-App auf ihr Smartphone herunterzuladen.
"Da der Medienbruch eine vorübergehende Erscheinung ist, die Unterbrechung von Infektionsketten zur Bekämpfung der Pandemie jedoch nicht verzögert werden soll, empfiehlt der Senat die Nutzung der Corona-Warn-App auch zum gegenwärtigen Entwicklungsstand", so die Gesundheitsverwaltung.
Nach Einschätzung Schlömers ist die aktuelle Situation Ausdruck von "Stückwerk" und Versäumnissen des Senats. "Die Digitalisierung des Gesundheitswesens gelingt nicht allein mit Apps, und Apps alleine führen nicht zu guten Ergebnissen bei der Pandemiebekämpfung", sagte er der dpa.
"Es zeigt sich viel mehr, dass das Gesundheitswesen Berlins insgesamt grundlegenden Erneuerungsbedarf hat und dringend besser aufzustellen ist. Priorität hat dabei ein IT-sicheres und datenschutzkonformes digitales Berichts-, Melde- und Informationswesen zwischen Ämtern, Laboren und Medizinern."
Update, 13. Juli, 5.29 Uhr: RKI meldet 159 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 159 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 198 963 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen meldete (Datenstand 13.7., 0.00 Uhr).
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9064 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 1 im Vergleich zum Vortag. Bis Montagmorgen hatten 185 100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 12.7., 0.00 Uhr, bei 1,04 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. An den Vortagen lag er unter 1.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 12.7., 0.00 Uhr, bei 0,91 (Vortag: 0,93). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 13. Juli, 5.00 Uhr: Island hofft nach Corona-Einbruch auf wachsende Touristenzahlen
Die isländische Reisebranche hofft nach einem erheblichen Tourismus-Rückgang während der Corona-Krise auf eine wieder wachsende Zahl an Island-Urlaubern. "In den vergangenen Monaten sind wir auf quasi Null gefallen", sagte die Leiterin der Tourismusbehörde Visit Iceland, Sigrídur Dögg Gudmundsdóttir, der Deutschen Presse-Agentur.
Bereits heute sei klar, dass die Verluste für den Sektor groß sein werden: 2019 hätten ausländische Touristen 383 Milliarden isländische Kronen - umgerechnet sind das knapp 2,5 Milliarden Euro - im Land ausgegeben. Für 2020 schätze man, dass nun 250 bis 300 Milliarden Kronen (1,6 bis 1,9 Mrd Euro) davon wegfallen werden.
Schon jetzt lasse sich ausschließen, dass die Touristenzahlen in diesem Jahr auch nur in die Nähe der Werte des Vorjahres kämen, sagte Gudmundsdóttir. Wenn die Menschen international aber wieder stärker zu reisen begännen, werde auch der Tourismus in Island wieder Fahrt aufnehmen.
Auch die isländische Tourismusministerin Thórdís Kolbrún Gylfadóttir sagte: "Das hier ist ein Schock gewesen, aber wir wissen, dass wir wieder auf die Beine kommen werden."
Seitdem der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull 2010 die Insel im Nordatlantik ins internationale Bewusstsein gerückt hatte, waren die Touristenzahlen bis 2018 von knapp 500 000 auf mehr als 2,3 Millionen in die Höhe geschossen.
2019 pendelte sich der Wert bei knapp 2 Millionen ein, ehe der Island-Tourismus wegen der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 fast gänzlich zum Erliegen gekommen war.
Update, 13. Juli, 4.17 Uhr:Corona-Krise in Japan: Sorge vor Kündigungen in Krankenhäusern
Die andauernde Corona-Krise stellt in Japan manche medizinische Einrichtungen vor wirtschaftliche Probleme. Einer am Montag vom japanischen Fernsehsender NHK zitierten Gewerkschaftsumfrage zufolge, haben rund ein Drittel der 338 befragten Einrichtungen den diesjährigen Sommerbonus von Krankenschwestern und anderen Mitarbeitern gekürzt, da sie weniger Geld mit anderen Patienten verdienten.
Festangestellte bekommen in Japan neben einem monatlichen Festbetrag jeweils im Sommer sowie am Jahresende je eine Bonuszahlung, die einen normalen Monatslohn bis um das Dreifache übersteigen kann und daher ein wichtiger Teil eines Jahresgehalts ist.
Die Höhe des Bonus wird dem Geschäftsverlauf angepasst. Angesichts der Streichung des wichtigen Sommerbonus gebe es nun Sorgen, dass Mitarbeiter zunehmend kündigen könnten, hieß es.
Japan zählt bislang rund 22 000 Infektionen und rund 1000 Todesfälle. Damit steht die Nummer Drei der Weltwirtschaft international gesehen zwar relativ gut da. Doch ein deutlicher Anstieg der täglichen Neuinfektionen vor allem in der Hauptstadt Tokio hat in den vergangenen Tagen dort die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle geschürt.
Dennoch erwägt die Regierung derzeit nach eigenen Angaben nicht, erneut den Notstand auszurufen. Japans Gesundheitssystem sei nicht mehr so stark belastet wie zuvor.
Die momentane Lage sei anders als noch im April, als Japan den Notstand ausgerufen hatte. Der Notstand bedeutete jedoch keinen Lockdown wie in anderen Ländern. Die Bevölkerung war nur gebeten worden, möglichst zu Hause zu bleiben.
Update, 13. Juli, 4.03 Uhr: Mehr als 35 000 Corona-Tote: Mexiko weltweit an vierter Stelle
Mexiko ist inzwischen das Land mit den viertmeisten registrierten Todesfällen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19. Die Zahl stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag (Ortszeit) auf 35 006.
Damit überholte das nordamerikanische Land Italien. Die offizielle Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus liegt in Mexiko inzwischen bei 299 750 - die siebtmeisten weltweit nach Statistiken der Johns Hopkins Universität in den USA.
Die wahren Zahlen dürften in Mexiko allerdings noch deutlich höher liegen. Äußerst wenige Menschen werden dort auf das Coronavirus getestet.
Nach Statistiken, die von Forschern der englischen Universität Oxford zusammengetragen wurden, lag die Zahl der täglich durchgeführten Tests in Mexiko zuletzt bei 4,83 pro 1000 Einwohner - in Deutschland waren es 76,1 und in den USA 117,58.
Lateinamerika gehört derzeit zu den Brennpunkten der globalen Corona-Pandemie. Nach Zahlen der Europäischen Union wurden dort bisher mehr als drei Millionen Infektionen und mehr als 140 000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 registriert.
Brasilien steht mit mehr als 1,8 Millionen Infizierten und mehr als 72 000 Toten in beiden Kategorien weltweit nur hinter den USA.
Update, 13. Juli, 3.30 Uhr: Neue Corona-Regeln treten in Niedersachsen in Kraft
Angesichts der sinkenden Infektionszahlen werden in Niedersachsen von Montag an die Corona-Regeln weiter gelockert. Kurz vor Beginn der Sommerferien sind nun Jugendreisen und -veranstaltungen wieder bis zu einer Gruppengröße von 50 Teilnehmern erlaubt.
Außerdem dürfen Heimbewohner und Krankenhauspatienten künftig wieder von mehr als einer Person gleichzeitig Besuch erhalten, wenn es die örtlichen Hygienemaßnahmen zulassen.
Im Mannschaftssport dürfen wieder Teams zu Wettkämpfen gegeneinander antreten, Sport ist in einer Gruppe von bis zu 30 Personen erlaubt. Wenn es für jeden einen Sitzplatz gibt, sind bei Sportveranstaltungen bis zu 500 Zuschauer zulässig.
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage lag am Sonntag in Niedersachsen landesweit nur noch bei 1,2. Im Vergleich aller Landkreise hatte Delmenhorst mit 11,2 den höchsten Wert.
Ab dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen muss über Einschränkungen im öffentlichen Leben für einen Kreis nachgedacht werden.
Update, 13. Juli, 3.22 Uhr: Kasachstan in Zentralasien erinnert mit Trauertag an die Corona-Toten
Die zentralasiatische Republik Kasachstan erinnert an diesem Montag mit einem nationalen Trauertag an die Toten der Corona-Pandemie. Hinter der offiziellen Statistik stünden persönliche Schicksale, sagte Präsident Kassym-Schomart Tokajew im Vorfeld. Viele Familien hätten Todesfälle zu beklagen.
"Das ist eine Tragödie für uns alle." Die Krankheit werde auch weiterhin Menschenleben fordern, sagte er. "Wir setzen unseren Kampf gegen das Coronavirus aber fort." Am Mittag (Ortszeit) sollte es eine landesweite Schweigeminute geben.
Das ölreiche Kasachstan ist in der zentralasiatischen Region besonders stark vom Coronavirus betroffen. Offiziellen Angaben zufolge haben sich bislang mehr als 58 000 Menschen infiziert, mehr als 280 sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Seit einer Woche ist das öffentliche Leben erneut stark eingeschränkt, um eine Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu verhindern.
Auch andere Staaten in der Region wie Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan haben mit vielen Infektionsfällen zu kämpfen. Nach offiziellen Angaben der jeweiligen Behörden wurden bislang mehr als 81 000 Erkrankungen bestätigt.
Allein im autoritär geführten Turkmenistan gibt es laut offizieller Darstellung bislang keinen Corona-Fall. Das wird aber etwa von Menschenrechtlern angezweifelt.
Update, 13. Juli, 2.13 Uhr: Weitere lateinamerikanische Politiker mit Coronavirus infiziert
Nach der bolivianischen Interimspräsidentin Jeanine Áñez hat sich auch der Wirtschaftsminister des südamerikanischen Landes mit dem Coronavirus angesteckt - als bereits vierter Minister des Andenstaates in diesem Monat.
Er gebe die Führung des Ressorts vorübergehend ab, während er sich zur Beobachtung in einem Krankenhaus aufhalte, erklärte Oscar Ortiz am Sonntag in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Es gehe ihm aber gut.
Vor ihm war unter anderem bei Gesundheitsministerin Eidy Roca eine Infektion mit dem Virus bekannt geworden. Auch die Senatspräsidentin Eva Copa steckte sich nach eigenen Angaben an.
Erst am Donnerstag hatte Áñez ihr positives Testergebnis bekanntgegeben und angekündigt, sich für zwei Wochen in Quarantäne zu begeben und von zu Hause aus die Regierungsgeschäfte weiter auszuführen.
Die frühere Senatorin war im vergangenen Jahr an die Staatsspitze gerückt, nachdem der ehemalige Präsident Evo Morales nach seiner umstrittenen Wiederwahl auf Druck des Militärs zurückgetreten und ins Exil geflohen war. Am 6. September soll es Neuwahlen geben.
Nach dem Brasilianer Jair Bolsonaro und dem honduranischen Staats- und Regierungschef Juan Orlando Hernández ist Áñez als drittes Staatsoberhaupt in Lateinamerika positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden. Hernández verbrachte gut zwei Wochen in einem Krankenhaus.
Zuletzt infizierten sich auch in Venezuela mehrere führende Politiker, darunter der Vorsitzende der Verfassungsgebenden Versammlung, Diosdado Cabello, und Ölminister Tareck El Aissami.
Lateinamerika gehört derzeit zu den Brennpunkten der globalen Corona-Pandemie. Nach Zahlen der Europäischen Union wurden dort bisher mehr als drei Millionen Infektionen und mehr als 140 000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 registriert.
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