Schutzmasken-Test: Darum sollte man auf "modische" Alternativen zu Masken verzichten
Durham (USA) - Wissenschaftler der amerikanischen Duke University haben verschiedenen Schutzmasken gegen das Coronavirus getestet. Welche Dich und Deine Mitmenschen wirklich schützen können und welche nur als Accessoires benutzt werden sollten? Hier erfahrt Ihr es.
Das amerikanische Frühstücksmagazin "Good Morning America" hat die Forschungs-Ergebnisse der Wissenschaftler rund um Dr. Eric Westman zu den unterschiedlichen Masken-Typen zusammengefasst.
Gemein haben fast alle: Sie schützen zum großen Teil vor einer Tröpfcheninfektion.
Für den normalen Alltag völlig ausreichend.
Von einigen modischen Alternativen sollte man aber vielleicht doch besser die Finger lassen.
Die unterschiedlichen "Alltagsmasken" im Überblick:
Platz 1: N95-Masken
Spezielle N95-Masken bieten den größten und besten Schutz gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus. Da deren Lieferbarkeit immer wieder begrenzt war/ist, sollten diese allerdings auch nur von besonders gefährdete Menschen-Gruppen genutzt werden, wie beispielsweise von medizinischem Personal oder Menschen die unter Vorerkrankungen leiden.
Für Gesunde sind die sogenannten "Alltagsmasken" normalerweise ausreichend, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Platz 2: Chirurgische Maske
Die dünnen chirurgischen Einwegmasken bieten einen größeren Schutz, als man denken könnte. Logisch, schließlich werden sie sogar in Operationssälen genutzt, um Patienten vor Tröpfcheninfektionen zu schützen.
Sie bestehen aus drei Lagen Vliesstoff. Extra-Schutz kann dann noch ein zusätzlicher Gesichts-Schild bieten, raten die Experten der Duke University.
Platz 3: Masken aus Baumwolle/Polyester
Die beliebten, mal mehr, mal weniger "modischen" Baumwollmasken, können tatsächlich "gut" vor einer Tröpfcheninfektion schützen. Aber nicht immer. Sitzen die oft selbstproduzierten Masken nicht richtig über Mund und Nase, sind sie nahezu zwecklos. "Lücken" sollten dringend vermieden werden. Je dichter, desto besser.
Außerdem sollten Träger darauf achten, dass eine solche Maske aus mehreren Stofflagen besteht. Auch ein Material-Mix kann helfen.
Platz 4: FFP2-Masken (Ventilmasken)
Von FFP2-Masken, oder Ventilmasken, ist abzuraten, wird Dr. Eric Westman von der Duke University zitiert. Zwar schützen diese Art von Masken eine Person selbst sehr gut, gefährden aber die Mitmenschen.
Das heißt, solltet Ihr mit dem Coronavirus infiziert sein, schützt die Maske Eure Mitmenschen nicht vor einer Ansteckung. Eure "Tröpfchen" werden einfach durch das Ventil in Eure Umgebung gepustet.
Platz 5: Bandanas
Bandanas gelten wohl als die modischste Alternative zu einer Gesichtsmaske. Da fühlt man sich doch gleich ein bisschen wie ein "cooler" Gangster.
Viel mehr, als ein gefährliches Aussehen, bringen die Tücher über Mund und Nase aber leider nicht, so die Forschungsergebnisse. Vermutlich, weil die Tücher nicht dicht genug über Mund und Nase anliegen.
Platz 6: Schlauchtuch
Schlauchtücher helfen ähnlich viel (oder wenig) wie ein Bandana, so die Experten. Zum einen ist der Fleece-Stoff für kleine Partikel durchlässig und zum anderen werden beim Sprechen durch das Tuch sogar mehr Tröpfchen produziert als ohne.
Diese werden dann in viele kleinere Tröpfchen zersetzt, wodurch sie länger in der Luft bleiben können, als große.
Allgemein gilt weiterhin: Jede Maske ist besser, als gar keine Maske! Und: Gesichts-Schilde, die man vermehrt bei Verkäufern im Einzelhandel sieht, sollten nicht ohne zusätzlichen Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Titelfoto: dpa/Stefan Jaitner