Glauchau - Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Knallhart-Maßnahmen haben tiefe Risse in der Gesellschaft hinterlassen - und auch in der Wirtschaft. Unternehmer René Heber aus Glauchau (Landkreis Zwickau) traf der Corona-Lockdown besonders hart. Er sitzt auf einem großen Schuldenberg, hat das Vertrauen in die Politik gänzlich verloren.
René Heber machte sich Anfang der 90er-Jahre selbstständig, 30 Jahre später gehören ihm sieben Geschäfte in der Region. In seinen Läden bietet der Unternehmer neben Spiel- und Schreibwaren auch zahlreiche Geschenkartikel an.
Das Geschäft lief gut, bis Corona kam. "Nach dem ersten Lockdown haben wir ein Verlust von 80.000 Euro gehabt", berichtet Heber in der MDR-Reportage "FAKT: Corona - Die Pandemie der Spaltung". Besonders bitter: Vor allem in der umsatzstarken Osterzeit musste er seine Geschäfte schließen.
Die Hoffnung lag zunächst auf staatlichen Hilfen. "Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass die Hilfen in den verschiedenen Bundesländern ziemlich unterschiedlich sind", erzählt der Unternehmer.
In Sachsen bekam Heber nur einen zinsfreien Kredit - in anderen Bundesländern wurden Unternehmen mit Zehntausenden Euro Soforthilfen unterstützt. "Wir sind nach Corona dreimal mehr verschuldet als vorher", klagt der Unternehmer.
René Heber: "Mein Vertrauen in die Politik ist generell hinüber"
100.000 Euro muss er pro Jahr als Rate zurückzahlen - 600.000 Euro sind es insgesamt. Eine heftige Summe, die Heber stark belastet - vor allem in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage.
Sollte er die Raten nicht zurückzahlen können, droht die Insolvenz. Für den Unternehmer steht seine Existenz auf dem Spiel!
Von der Politik ist Heber schwer enttäuscht. Natürlich mussten die Politiker etwas gegen die Corona-Pandemie tun, sagt er. "Aber die Folgen daraus muss keiner von denen finanziell tragen. (...) Mein Vertrauen in die Politik ist generell hinüber."
Eine Haltung, die in Sachsen weit verbreitet ist. Daher befasst sich der sächsische Landtag derzeit mit den Corona-Maßnahmen - die Pandemie und ihre Folgen sollen aufgearbeitet werden.