Schock-Studie offenbart: Long Covid kann den IQ verringern
London/Oslo - Dass eine Corona-Infektion auch das Gehirn belastet, ist bereits bekannt. Nun haben Wissenschaftler herausgefunden, dass auch die Intelligenz sinken kann.
Eine Covid-19-Erkrankung kann kognitive Störungen hervorrufen und vor allem das Gedächtnis und die Fähigkeit des abstrakten Denkens beeinflussen.
Das ist das Ergebnis einer Studie von britischen und norwegischen Forschern.
Probanden, die sich von Covid-Symptomen erholten, wiesen ein kognitives Defizit von bis zu drei IQ-Punkten auf.
Teilnehmer, die zwölf Wochen oder länger unter unbehandelten Covid-Symptomen litten, konnten sogar einen Verlust in Höhe von sechs IQ-Punkten erleiden.
Die gute Nachricht: Laut den Autoren der Studie ist der Intelligenzverlust wahrscheinlich nur vorübergehend und nicht von Dauer.
Mit der Omikron-Variante habe sich die Lage zudem deutlich verbessert - die Beeinträchtigung der Gehirnleistung sei hier weniger stark ausgeprägt als bei einer Infektion mit einer früheren Mutante.
Hoffnung für Menschen mit Long Covid: Intelligenzverlust womöglich nicht von Dauer
Adam Hampshire, Professor für restaurative Neurowissenschaften am Imperial College London, sagte gegenüber der Washington Post, dass die Verbesserung bei denjenigen Teilnehmern, die zuvor längerfristige Symptome hatten, "uns ein wenig Hoffnung gibt, dass auch Menschen mit Long Covid eine kognitive Erholung erfahren könnten".
Grund zur Entwarnung gäbe es deshalb aber noch nicht, denn es sei in Zukunft weitere Forschungsarbeit nötig.
Als gesicherte Erkenntnis gilt weiterhin, dass Long Covid negative Folgen für Bildungsniveau, Arbeitsleistung, Unfallverletzungen und andere Aktivitäten haben kann. Auch das Demenzrisiko könnte bei Betroffenen langfristig erhöht sein.
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