Was müssen ältere Menschen aus Hessen über die Corona-Impfung wissen?
Wiesbaden - Ab dem 19. Januar öffnen die ersten sechs regionalen Impfzentren in Hessen. Dann sollen Frauen und Männer im Alter von über 80 Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Schon ab Dienstag (12. Januar) können Impftermine vereinbart werden - und zwar für Menschen, die über 80 Jahre alt sind und nicht in einem Alten- und Pflegeheim leben. Das müssen hessische Senioren vor dem Pieks wissen:
Wie wird sichergestellt, dass auch alle Senioren in diesem Alter die Informationen über den Impfstart erhalten?
Das Land Hessen will alle über 80-Jährigen schriftlich über die Anmeldungen für die persönliche Schutzimpfung in einem Impfzentrum informieren und auch ein Erfassungsverfahren für häusliche Impftermine starten. Denn wer nicht mehr mobil ist, soll Besuch von einem mobilen Impfteam bekommen.
Wie können sich die Menschen für eine Corona-Impfung anmelden?
Die Anmeldung zu einem persönlichen Impftermin können die Senioren oder ihre Angehörigen über zwei Wege wählen: Eine telefonische Anmeldung über die Hotline 116 117 oder eine Onlineanmeldung über die Internetseite impfterminservice.de.
Gibt es eine schriftliche Bestätigung des Termins nach der Anmeldung über die Telefon-Hotline?
Bei der Terminvergabe über die Telefon-Hotline wird der Termin auf postalischen Weg bestätigt. Mit dem Brief erhalten alle Impfwilligen auch weitere Unterlagen, wie etwa ein Aufklärungsmerkblatt zur Corona-Schutzimpfung. Sollten die Bürger ihren Termin vergessen haben, können sie diesen telefonisch ebenfalls noch einmal erfragen. Bei der Online-Terminvergabe ist eine Terminbestätigung per E-Mail vorgesehen.
Wo finden die Impfungen statt, und wann starten sie?
Die Impfungen für die Frauen und Männer über 80 Jahre werden in den sechs regionalen Impfzentren in Hessen durchgeführt. Diese sind in Kassel, Gießen, Fulda, Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt. Am 19. Januar (Dienstag) geht es los.
Wird die Fahrt zum Impfzentrum für Senioren gezahlt, wenn sie alleine nicht dorthin kommen können?
Über 80-Jährige, die auch nicht mit Unterstützung von Angehörigen, Freunden und sonstigen Diensten ins Impfzentrum kommen können, erhalten die Möglichkeit zu Hause geimpft zu werden. Bis Hausbesuche durch mobile Impfteams landesweit erfolgen können, wird es aber noch eine Weile dauern. Das Land hat die Kommunen gebeten, nach Möglichkeit Fahrdienste einzurichten, um ältere Menschen ins Impfzentrum zu bringen, wenn sie diese nicht in eigener Regie erreichen können.
Aus dem Info-Schreiben an die Senioren geht hervor, dass das Land die Kosten für die Fahrt zum Impfzentrum für solche Menschen übernimmt, die nicht mehr selbst mobil sind, nicht von Angehörigen oder Freunden gebracht werden können und deren Krankenkasse eine Fahrt nicht bezahlt.
Was erwartet einen im Impfzentrum?
Wird es für die jüngere Bevölkerung in den folgenden Schritten auch noch weitere Standorte für die Corona-Impfung geben?
Die hessischen Landkreise und kreisfreien Städte haben den Auftrag, in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich mindestens ein Impfzentrum zu errichten. Bislang sind 28 Impfzentren im Land vorgesehen.
Was muss zur Impfung mitgebracht werden?
Als Nachweis für Anspruch auf eine Impfung müssen die Senioren über 80 Jahre den Personalausweis oder einen anderen Lichtbildausweis vorlegen. Daraus soll der Wohnort oder gewöhnliche Aufenthaltsort hervorgehen. Menschen mit chronischen Erkrankungen benötigen ein ärztliches Zeugnis zum Nachweis ihrer Erkrankung.
Darf ein Pfleger oder Angehöriger mit ins Impfzentrum kommen?
Angehörige oder Betreuer dürfen die Impfberechtigten ins Impfzentrum begleiten. Dies gilt für sämtliche betreuende Personen, die für eine reibungslose Impfung wichtig sind, etwa Alltagshelfer und Übersetzer. Niemand muss Angst haben, im Impfzentrum alleine gelassen zu werden, versichern die Verantwortlichen.
Was erwartet die Menschen in den Impfzentren?
Es wird vier Bereiche geben, die aufeinander folgen: Bei der Anmeldung wird die Identität der Bürger überprüft. Es folgt eine Dokumentation der vorgelegten Daten. Danach klärt ein Arzt über Risiken und mögliche Nebenwirkungen auf. Die eigentliche Impfung wird dann in einer Einzelkabine durchgeführt. Nach der Impfung können sich die Menschen noch in einem sogenannten Beobachtungsbereich aufhalten, hier stehen sie unter Aufsicht von medizinischem Fachpersonal. Auch Sanitäter stehen bei möglichen Komplikationen jederzeit bereit.
Wie sollen in den Impfzentren Warteschlangen vermieden werden?
Die Terminvergabe soll sicherstellen, dass sich keine Schlangen im oder vor dem Impfzentrum bilden. Daher dürfen die Impfzentrum auch nur mit einem Termin aufgesucht werden. Darüber hinaus wurden die Örtlichkeiten so gewählt, dass genügend Platz und Kapazitäten zur Verfügung stehen, damit die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können. Um die Abstände einzuhalten, gibt es zwischen den einzelnen Bereichen großzügige Wartezonen mit Sanitäranlagen.
Die Coronavirus-Impfung in einem anderen Bundesland durchführen zu lassen ist nicht möglich
Werden auch Menschen ohne Impfpass geimpft?
Ja. Diesen Personen wird dann eine Impfbescheinigung in Papierform zur Verfügung gestellt.
Ich war bereits an Corona erkrankt. Werde ich trotzdem geimpft?
Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission lauten, dass erkrankte und genesene Patienten nicht geimpft werden müssen. Im Rahmen der Priorisierung ist eine Impfung dennoch möglich.
Wer zahlt die Impfung?
Die Impfung ist für alle kostenfrei und wird vom Staat übernommen.
Kann ich mir den Ort aussuchen, wo die Impfung stattfindet?
Aus logistischen Gründen ist die Impfung der Bürger aus den Landkreisen in einem festen Regionalen Impfzentrum vorgesehen. Die sechs regionalen Impfzentren sind für diese Kreise zuständig:
Kassel: Stadt und Landkreis Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner-Kreis
Fulda: Vogelsbergkreis, Landkreis Fulda, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Gießen: Wetteraukreis, Landkreis Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Frankfurt: Stadt Frankfurt, Stadt und Landkreis Offenbach, Hochtaunuskreis, Main-Kinzig-Kreis, Main-Taunus-Kreis
Wiesbaden: Stadt Wiesbaden, Rheingau-Taunus-Kreis, Landkreis Limburg-Weilburg
Darmstadt: Stadt Darmstadt, Landkreis Bergstraße, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Landkreis Groß-Gerau, Odenwaldkreis
Kann ich mich auch in einem anderen Bundesland impfen lassen?
Nein.
Wann kommen jüngere Menschen in Hessen bei der Corona-Impfung dran?
Als nächste Gruppe sollen dann Männer und Frauen geimpft werden, die über 70 Jahre alt sind. Ab wann das erfolgen wird, ist noch offen.
Titelfoto: dpa/Sven Hoppe