Mallorca bekommt es mit der Corona-Angst zu tun
Deutschland/Welt - Das Coronavirus hat die Welt weiterhin fest im Griff. In Deutschland und weiteren Ländern steigen die Infektionszahlen wieder. Auf Mallorca geht die Sorge um, die im Sommer so wichtigen Touristen zu verlieren.
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Update, 12. August, 9.14 Uhr: Auch auf Mallorca Sorge vor deutscher Reisewarnung
Angesichts steigender Corona-Zahlen geht auch auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln die Angst um, zu einem Corona-Risikogebiet erklärt zu werden. Wenn die Infektionszahlen auf der bei deutschen Urlaubern beliebten Inselgruppe weiter so steigen wie bisher, könne dies bald der Fall sein, schrieb die deutschsprachige "Mallorca Zeitung" am Mittwoch.
Für die extrem vom Tourismus abhängigen Inseln wäre das ein weiterer schwerer Schlag. Zuvor hatte schon die Ende Juli angeordnete Quarantänepflicht in Großbritannien für Rückkehrer aus Spanien für einen Einbruch bei den Buchungen gesorgt.
Erst am Dienstagabend hatte das Auswärtige Amt in Berlin die Reisewarnung für Teile Spaniens um Madrid und das spanische Baskenland wegen der "erneut hohen Infektionszahlen" erweitert.
Bereits seit Ende Juli gilt eine deutsche Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava. Das geschieht in der Regel, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt.
Diesem Wert nähern sich die Balearen langsam an. Noch sind die Inseln und die Kanaren sowie der Süden Spaniens aber nicht zu einem Risikogebiet erklärt worden. Auf den Balearen sind derzeit nach offiziellen Angaben mehr als 1000 aktive Corona-Fälle registriert. Binnen 24 Stunden seien am Dienstag 228 Neuinfektionen festgestellt worden. Erstmals kletterte der Wert am Dienstag auf leicht über 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.
Die Regionalregierung betont, dass weit mehr als früher getestet werde und die meisten Fälle asymptomatisch seien, schrieb die "Mallorca Zeitung". Zudem würden Infektionsketten schnell unterbrochen.
Update, 12. August, 9.10 Uhr: Hafenkonzern HHLA spürt Corona-Pandemie deutlich
Der weltweite Konjunktureinbruch im Zuge der Corona-Pandemie hinterlässt auch beim Hamburger Hafenkonzern HHLA tiefe Spuren. Im ersten Halbjahr 2020 ging der Umsatz um 9,4 Prozent auf 628,4 Millionen Euro zurück, das operative Ergebnis (Ebit) sank um 51,5 Prozent auf 55,5 Millionen Euro, wie die Hamburger Hafen und Logistik AG am Mittwoch mitteilte.
Bedingt durch das schwache Handelsgeschehen insbesondere im zweiten Quartal sei der Containerumschlag im ersten Halbjahr stark und der Containertransport deutlich zurückgegangen, hieß es.
Für den weiteren Verlauf des Jahres sei davon auszugehen, dass Umsatz und Betriebsergebnis im Teilkonzern Hafenlogistik stark unter dem Vorjahr liegen werden. Die Liquidität der HHLA ist nach Unternehmensangaben trotz Pandemie-Belastungen "ausreichend".
Update, 12. August, 9.06 Uhr: Corona-Lockdown führt zu Rezession in Großbritannien
Großbritannien ist wegen der Corona-Krise in eine Rezession gerutscht. Im zweiten Quartal schrumpfte die britische Wirtschaftsleistung um 20,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London nach einer ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Monate April bis Juni mitteilte.
Bereits im ersten Quartal hatten sich in der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas Spuren der Corona-Krise gezeigt. In den Monaten Januar bis März war die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um 2,2 Prozent gesunken. Sinkt die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer "technischen Rezession".
Experten hatte den Konjunktureinbruch im zweiten Quartal erwartet. Denn: Die harten Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie waren vor allem in diesen Zeitraum gefallen.
Nach dem Einbruch konnte sich die britische Wirtschaft aber ein Stück weit erholen. Im Juni stieg die Wirtschaftsleistung um 8,7 Prozent im Monatsvergleich, wie das ONS weiter mitteilte. Auch im Mai hatte sich die Wirtschaft erholt, und das BIP war um revidiert 2,4 Prozent gestiegen, nachdem zuvor nur ein Zuwachs von 1,8 Prozent im Monatsvergleich gemeldet worden war. In Großbritannien werden im Gegensatz zu anderen Industriestaaten auch monatliche Wachstumsdaten veröffentlicht.
Großbritannien zählte zu den Ländern in Europa, die von der Pandemie besonders stark getroffen wurden. Zuvor waren bereits von allen führenden Volkswirtschaften der Eurozone drastische Konjunktureinbrüche gemeldet worden.
Update, 12. August, 8.28 Uhr: Spahn nennt Anstieg der Corona-Infektionszahlen besorgniserregend
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht den Anstieg der Corona-Infektionszahlen als Alarmzeichen. "Das ist ohne Zweifel besorgniserregend", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk.
"Hier sehen wir, dass durch Reiserückkehr, aber eben auch durch Partys aller Art, durch Familienfeiern an ganz vielen Stellen im Land wir eben in fast allen Regionen des Landes kleinere und größere Ausbrüche haben. Und das kann natürlich - wenn wir jetzt nicht alle miteinander aufpassen - eine Dynamik entfalten." Es gelte, "sehr, sehr wachsam" zu sein, weil es nicht mehr nur lokale Ausbrüche seien.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am Mittwochmorgen im Internet mitgeteilt, dass innerhalb eines Tages 1226 neue Corona-Infektionen gemeldet worden seien. Das ist der höchste Wert seit Anfang Mai. Der Höhepunkt hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen.
Das Gesundheitssystem könne die derzeitigen Infektionszahlen gut bewältigen, sagte Spahn. "Aber es ist besorgniserregend, wenn die Entwicklung bleibt." Denn: "Mit jeder Infektion wird es für die Gesundheitsämter schwieriger."
Der Minister appellierte erneut an die Bürger, die Hygieneregeln einzuhalten, Masken zu tragen, Abstand zu halten und bei Veranstaltungen den Rahmen zu wahren. "Da wo dann auch Alkohol im Spiel ist, wo es tatsächlich aus der feierlichen Veranstaltung zur Party wird, da geht es dann eben auch sehr, sehr schnell."
Zu den Aussichten für große Veranstaltungen äußerte er sich skeptisch: "Ob es jetzt die Fußballspiele sind, ob es andere Großveranstaltungen sind, das ist etwas, wo ich weiterhin sehr zurückhaltend bin, weil das natürlich gerade die Ereignisse sind, die auch eine Symbolwirkung für die kleinen haben."
Die weltweit erste Zulassung eines Impfstoffs in Russland bewertete Spahn skeptisch. "Es geht nicht darum, irgendwie Erster zu sein, sondern es geht darum, einen wirksamen, erprobten und damit auch sicheren Impfstoff zu haben", sagte er.
Für das Vertrauen der Bevölkerung in einen Impfstoff sei es sehr wichtig, die nötigen Studien sehr genau zu machen. Nach allem, was bisher bekannt geworden sei, sei der russische Impfstoff nicht hinreichend erprobt. "Das kann dann schon auch gefährlich sein, zu früh zu beginnen."
Update, 12. August, 6.14 Uhr: Höchster Stand seit Mai - 1226 registrierte Corona-Neuinfektionen
Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland hat den höchsten Wert seit Anfang Mai erreicht. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1226 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Höher lag der Wert zuletzt am 09. Mai mit 1251 registrierten Neuinfektionen.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt.
Update, 12. August, 5.30 Uhr: Umfrage - Viel Unterstützung für Corona-Schutzmaßnahmen
Nur jeder Zehnte hält Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus für überflüssig. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.
Dazu wurden zwischen dem 7. und 10. August insgesamt 2018 Menschen online befragt. Wie auch bei vorigen Umfragen zeigte sich große Unterstützung für das Krisenmanagement der Regierung und die Vorkehrungen zur Eindämmung des Virus. 68 Prozent der Befragten hielten die Regelungen für "absolut notwendig".
Drei Prozent der Befragten halten Schutzmaßnahmen für überflüssig, weil das Virus nach ihrer Einschätzung "nicht so gefährlich" ist. Sieben Prozent sehen zudem hinter Warnungen und Schutzvorkehrungen einen "Versuch mächtiger Kreise, andere Ziele durchzusetzen".
Weitere 16 Prozent sind zwar für Schutzmaßnahmen, halten die aktuell vorgeschriebenen Regelungen aber für überzogen. Das Krisenmanagement der Bundesregierung fand wie schon bei vorigen Umfragen hohe Zustimmung.
Update, 12. August, 5.11 Uhr: Studie sieht wachsenden Zusammenhalt in Corona-Krise
Der gesellschaftliche Zusammenhalt hat sich einer Studie zufolge in der Corona-Krise als robust erwiesen und ist nach Ausbruch der Pandemie sogar noch gewachsen. In der Ausnahmesituation seien aber auch soziale Unterschiede sichtbarer geworden. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch veröffentlichte repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung.
Für das "Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt 2020" waren zunächst von Anfang Februar bis Ende März 3010 Personen ab 16 Jahren repräsentativ befragt worden. Und 1000 von ihnen dann erneut Ende Mai bis Mitte Juni - also nach Ende der strengen Kontaktbeschränkungen.
Demnach bewerteten die Menschen in Deutschland den sozialen Zusammenhalt nach dem ersten Höhepunkt der Corona-Pandemie im Frühsommer positiver als noch am Jahresanfang. Und im Vergleich zur Untersuchung zuvor von 2017 erweise sich der Zusammenhalt als stabil.
Viele Bürger seien offenbar erleichtert, dass die Pandemie in ihren Augen bisher glimpflich ausgefallen sei, erklärte Studien-Autor Kai Unzicker. "Zugleich haben sie mehrheitlich große Solidarität und Rücksichtnahme erfahren."
Update, 12. August, 2.20 Uhr: WHO äußert sich zurückhaltend zu russischem Impfstoff
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat mit Zurückhaltung auf die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin verkündete Zulassung eines Corona-Impfstoffes reagiert. Die WHO sei sich bewusst, dass Russland ein Vakzin registriert habe, und begrüße alle Fortschritte bei der Forschung und Entwicklung zu Covid-19-Impfstoffen, teilte das WHO-Regionalbüro Europa auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Zugleich wies das Büro darauf hin, dass die beschleunigte Impfstoffforschung in jedem Entwicklungsschritt gemäß bewährter Prozesse vonstattengehen sollte. Damit werde sichergestellt, dass jeglicher Impfstoff sicher und effektiv sei, wenn er letztlich in die Produktionsphase gehe. Die WHO stehe in Kontakt mit den russischen Wissenschaftlern und Behörden und freue sich darauf, Einzelheiten der Versuche zu überprüfen.
Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs zur breiten Verwendung gegen das Coronavirus bekanntgegeben. Die Zulassung erfolgte vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, das dem international üblichen Ablauf widerspricht.
Update, 12. August, 1.29 Uhr: US-Präsident Trump nennt Corona-Anstieg in Deutschland "unglücklich"
US-Präsident Donald Trump hat die zunehmende Zahl an Coronavirus-Fällen in Deutschland bedauert. "Im Sieben-Tage-Durchschnitt für Deutschland sind die Fälle unglücklicherweise um 62 Prozent gestiegen. Das ist wirklich unglücklich", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Trump nannte zudem explizit hohe Raten auch für Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich. Es blieb aber unklar, auf welcher Grundlage Trumps Zahlen basierten.
Die Infektionen in den USA würden dagegen sinken, sagte Trump. "Das wird mit der Zeit noch viel besser", meinte er. Tatsächlich sind die Neuinfektionen in den USA, die 330 Millionen Einwohner haben, nicht mehr so zahlreich wie noch Mitte Juli, liegen aber noch immer bei um die 50.000 täglich.
Die seit Beginn der Pandemie rund fünf Millionen Fälle in den USA entsprechen etwa einem Viertel aller weltweiten Fälle. In Deutschland, das in den vergangenen Tagen eine Zunahme verzeichnete, infizieren sich derzeit dagegen rund 1000 Menschen täglich mit dem Virus - in der Bundesrepublik leben etwa 83 Millionen Menschen.
Für Reisende aus dem Schengen-Raum sind die Grenzen der Vereinigten Staaten derzeit weitgehend geschlossen. Ausnahmen gelten für US-Bürger und Inhaber von Greencards. Der Erlass von Präsident Trump gilt seit Mitte März.
Update, 12. August, 1 Uhr: Ärztepräsident - Bei Corona-Fällen nicht ganze Schule schließen
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat sich dagegen ausgesprochen, im Fall einzelner Corona-Infektionen ganze Schulen zu schließen. "Wenn ein Corona-Fall in einer Schule auftaucht, muss nicht direkt die Schule für 14 Tage geschlossen werden", sagte er der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Es reiche, wenn einzelne Klassen oder Kurse zu Hause blieben.
Voraussetzung dafür sei natürlich, dass die Schülerinnen und Schüler auch nur in diesen Gruppen zusammenkämen. "Grundsätzlich halte ich 14 Tage Quarantäne ohnehin für sehr lang bemessen. Es gibt inzwischen Studien, wonach auch sieben Tage ausreichen, bis das Ansteckungsrisiko vorbei ist." Viele Schulen seien zudem bei Hygiene- und Abstandskonzepten auf den Start nach den Sommerferien nicht ausreichend vorbereitet, so Reinhardt.
Update, 11. August, 21.55 Uhr: Facebook schränkt 100 Millionen Beiträge mit fragwürdigen Corona-Infos ein
Facebook hat seit April mehr als sieben Millionen Beiträge mit Informationen zum Corona-Virus gelöscht, die dem Online-Netzwerk zufolge die Gesundheit von Menschen gefährden könnten. Rund 98 Millionen weniger gefährliche Inhalte mit zweifelhaften Informationen seien mit Warnhinweisen versehen worden, teilte der Konzern am Dienstag mit.
Facebook fährt seit einiger Zeit einen härteren Kurs gegenüber potenziell gefährlichen Informationen, etwa zu angeblichen Corona-Behandlungen. Dabei geriet der Konzern auch mit US-Präsident Donald Trump aneinander.
Das Unternehmen räumte zugleich ein, dass es die Corona-Krise schwieriger mache, bei Beiträgen einzugreifen, die darauf hinweisen, dass Nutzer sich Schaden zufügen wollen. Während zur Erkennung etwa von Hassrede automatisierte Software eingesetzt werde, sei in diesen Fällen immer noch die Rolle menschlicher Prüfer sehr groß. Die Verlagerung aus den Büros ins Homeoffice habe deren Arbeit erschwert.
Update, 11. August, 21.30 Uhr: Reisewarnungen für spanische Regionen ausgegeben
Das Auswärtige Amt warnt wegen der Corona-Pandemie nun auch vor Reisen in Spaniens Hauptstadt Madrid und ins spanische Baskenland. Das Ministerium begründete dies am Dienstagabend in Berlin mit "erneut hohen Infektionszahlen".
Bereits seit Ende Juli gilt eine Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und die Strände der Costa Brava. Die beliebte Urlauberinsel Mallorca und auch die Kanaren sind weiterhin nicht betroffen.
Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte das Auswärtige Amt am 17. März erstmals eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Für mehr als 30 europäische Länder wurde sie Mitte Juni zunächst wieder aufgehoben. Inzwischen ist sie jedoch für fünf EU-Partner ganz oder teilweise wieder reaktiviert. Das geschieht in der Regel, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt. Betroffen sind neben den Gebieten in Spanien auch Luxemburg, die belgische Provinz Antwerpen sowie Regionen in Bulgarien und Rumänien.
Zur Neueinstufung von Madrid und dem spanischen Baskenland heißt es nun auf der Webseite des Auswärtigen Amts, Spanien sei von Covid-19 stark betroffen. Derzeit gebe es "neue regionale Infektionsherde in Aragón, Katalonien, Navarra, dem Baskenland sowie in der Hauptstadtregion Madrid". Im Süden des Landes und auf den Inseln lägen die Infektionszahlen weiterhin auf niedrigem beziehungsweise mittlerem Niveau.
Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland zurückkehrt, muss sich seit Samstag auf Corona testen lassen. Derzeit besteht für mehr als 160 Länder eine Reisewarnung, aber nur etwa 130 davon sind als Risikogebiet eingestuft.
Update, 11. August, 20.10 Uhr: Medikamentennachfrage rettet Chemie- und Pharmabranche die Bilanz
Eine gestiegene Nachfrage nach Medikamenten zu Beginn der Corona-Pandemie hat der Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg die Bilanz im ersten Halbjahr gerettet. Die Umsätze der Branche seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 0,9 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro zurückgegangen, teilte der Branchendachverband Chemie.BW am Dienstag mit. Hauptgeschäftsführer Thomas Mayer sagte, die Branche habe bisher "nur Kratzer abbekommen".
Die Corona-Pandemie und damit verbundene Einschränkungen hatten die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr in eine tiefste Krise gerissen. Dass die Chemie- und Pharmabranche im Südwesten dennoch ordentliche Zahlen präsentieren konnte, führte Mayer auf den Ansturm auf Medikamente zu Beginn der Krise im Frühjahr zurück. Damals sei die Nachfrage nach Arzneimitteln und Chemikalien erheblich gestiegen, es habe sich eine "gewisse Sonderkonjunktur" entwickelt. Der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr sei hauptsächlich mit nachlassenden Auslandsgeschäften (minus 1,7 Prozent) zu erklären.
Mayer sagte, die Branche blicke mit Sorge auf die nächsten Monate. "Die explodierende Staatsverschuldung und die teilweise irrational geführten Handelsauseinandersetzungen sind extreme Risiken für die Wirtschaft."
Chemie.BW vertritt 473 Unternehmen und damit mehr als 90 Prozent der Pharma- und Chemieindustrie Baden-Württembergs. Die Mitglieder des Verbandes beschäftigen zusammen rund 107 800 Menschen.
Update, 11. August, 19.30 Uhr: Portugals Regierungschef von sicherem Champions-League-Finale überzeugt
Der portugiesische Ministerpräsident António Costa hat sich trotz der Corona-Pandemie von der Sicherheit des Champions-Finales in seinem Land überzeugt gezeigt. Dass das Finalturnier in seinem Land stattfinde, sei eine "große Ehre", betonte der sozialistische Politiker in einer Videokonferenz mit internationalen Nachrichtenagenturen. Die ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen würden sowohl die Sicherheit der Spieler wie auch der Betreuer und der Bevölkerung gewährleisten.
Das "Final-8-Turnier", das wegen der Corona-Krise in dieser Form in Lissabon stattfindet, wird vor leeren Rängen gespielt. Im Viertelfinale und Halbfinale wird pro Paarung nur eine K.o.-Partie gespielt, das Endspiel steigt am 23. August im Estádio da Luz.
Am Mittwochabend (21 Uhr/DAZN) trifft zum Auftakt der französische Meister Paris Saint-Germain mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel auf den italienischen Vertreter Atalanta Bergamo. Am Donnerstagabend spielt Bundesligist RB Leipzig im Estádio José Alvalade gegen Atlético Madrid, am Freitag trifft der FC Bayern im Estádio da Luz auf den FC Barcelona mit Weltfußballer Lionel Messi. Den letzten Halbfinalisten machen am Samstag Manchester City und Olympique Lyon aus.
Auf die Frage, ob er traurig sei, dass der Portugiese Cristiano Ronaldo ausgerechnet in seiner Heimat nicht dabei ist, antwortete der Regierungschef: "Ich denke, meine Trauer ist genauso groß wie die eines jeden Fußballfans. Cristiano Ronaldo ist wenn nicht der beste, zweifellos einer der besten Fußballer der Welt. Dass man ihn nicht spielen sehen kann, ist für jeden Fußballfan traurig." Ronaldos Club Juventus war im Achtelfinale gegen Lyon ausgeschieden. Costa betonte jedoch, er sei sehr zufrieden mit den acht Teams, die sich qualifiziert haben.
Update, 11. August, 18.35 Uhr: EU-Wettbewerbshüter genehmigen deutsche Hilfen für Flughäfen
Deutschland darf von der Corona-Krise heftig getroffene Flughäfen nach einer Entscheidung der EU-Kommission mit Zuschüssen unter die Arme greifen. Entsprechende Beihilferegelungen genehmigten die europäischen Wettbewerbshüter, wie die EU-Behörde am Dienstag mitteilte.
"Diese Regelung wird es den deutschen Behörden (...) ermöglichen, deutsche Flughäfen für Verluste, die ihnen infolge des Coronavirus-Ausbruchs entstanden sind, zu entschädigen. Gleichzeitig wird sie den Flughäfen helfen, ihre Liquiditätsengpässe zu überwinden und die Krise zu überstehen", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Der Flughafenbetrieb müsse gesichert werden, um Anbindung, Mobilität und Luftverkehr zu gewährleisten.
Die Luftfahrtbranche ist von den Auswirkungen der Pandemie besonders hart getroffen. Nach früheren Angaben des Branchenverbands ADV verloren die Flughäfen in der Corona-Flaute jeden Monat eine halbe Milliarde Euro Umsatz. Der Flugverkehr war zeitweise nahezu eingestellt. Deshalb hat die Bundesregierung die nun genehmigte Unterstützung auf den Weg gebracht.
Nach Angaben der EU-Kommission ist vorgesehen, dass deutsche Behörden den Flughäfen ausgefallene Einnahmen, die unmittelbar auf den Coronavirus-Ausbruch zwischen 4. März und 30. Juni zurückzuführen sind, mit Zuschüssen ausgleichen können. Dabei sei sichergestellt, dass Zuschüsse, die den tatsächlichen Schaden übersteigen, zurückgezahlt werden müssten.
Zudem geht es demnach um Liquiditätshilfen etwa als Darlehensgarantien, Zinsvergünstigungen oder Stundungen bestimmter Steuern und anderer Abgaben. Den Großteil davon hatten die EU-Wettbewerbshüter bereits in vorherigen Entscheidungen genehmigt. Nun segneten sie auch die Stundungen von Steuern und Abgaben ab.
Update, 11. August, 18.32 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut warnt bei Impfstoffzulassung vor Eile
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat angesichts der ersten Zulassung eines Impfstoffes gegen das Corona-Virus erneut vor zu großer Eile bei Zulassungsverfahren gewarnt. "Aus Sicht des Paul-Ehrlich-Institutes ist es auch in der aktuellen Pandemiesituation zwingend erforderlich, dass alle Prüfungen und Bewertungen mit der gleichen Sorgfalt erfolgen wie bei anderen Impfstoffen", sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek am Dienstag in einem Statement auf Youtube. Das Institut mit Sitz im hessischen Langen ist in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständig.
Bei der Zulassung des Corona-Impfstoffes in Russland seien geringe Transparenz und nach bisherigen Informationen auch fehlende Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten aus klinischen Prüfungen an mehreren Tausend Probanden zu bemängeln. "Die Zulassung ist daher mit Vorsicht zu betrachten", sagte Cichutek. Zugelassen werden sollte ein Impfstoff demnach nur dann, wenn der gezeigte Nutzen mögliche Risiken deutlich überwiegt.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs zur breiten Verwendung gegen das Corona-Virus bekanntgegeben. Die Zulassung erfolgte vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, das dem international üblichen Ablauf widerspricht.
Cichutek sagte, durch reguläre und kontrollierte klinische Prüfungen könnten neben der Wirksamkeit auch mögliche gelegentliche oder seltene Nebenwirkungen identifiziert werden. Dazu brauche es in der Regel mehrere Tausend bis Zehntausend Probanden. "In Deutschland und der EU ist dann die Zulassung erst nach Vorlage aussagekräftiger Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten üblich", sagte der PEI-Präsident.
Update, 11. August, 18.30 Uhr: Corona-Tests an Ludwigsluster Gymnasium negativ - Zweittest nötig
Der Landkreis Ludwigslust hat die wegen der Corona-Infektionen von drei Lehrern verfügte Schließung des Goethe-Gymnasiums von Mittwoch bis einschließlich Freitag verlängert. Zwar seien die Virus-Tests bei 205 Schülern, die seit dem Schulstart vor gut einer Woche Kontakt zu zwei infizierten Lehrern hatten, alle negativ ausgefallen. Doch solle vor der Öffnung der Schule das Ergebnis des Wiederholungstests am Donnerstag abgewartet werden, teilte die Kreisverwaltung am Dienstagabend in Ludwiglust mit. Für die betroffenen Schüler gelte bis dahin Quarantäne.
"Die Schulschließung bleibt bis Ende der Woche für Schulpersonal sowie alle Schülerinnen und Schüler bestehen", heißt es in der Mitteilung. Ob das am vorigen Freitag geschlossene Goethe-Gymnasium in der kommenden Woche wieder geöffnet werden könne, hänge von den Ergebnissen der Zweittests ab. Diese werden am Freitag erwartet.
Das 55-köpfige Schulpersonal war am Montag bereits zum zweiten Mal auf Corona getestet worden. Auch diese Tests waren den Angaben zufolge negativ, so dass nun davon ausgegangen werden kann, dass sich keine weiteren Pädagogen infiziert haben.
Update, 11. August, 18.25 Uhr: 16 Bewohner eines Asylbewerberheims mit Corona infiziert
In einem Asylbewerberheim in Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark) haben sich 16 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Allein am Dienstag seien nach einer Reihentestung der Bewohner neun Infektionen nachgewiesen worden, berichtete das Landkreisamt.
Die Gemeinschaftsunterkunft mit insgesamt 134 Bewohnern war am vergangenen Freitag unter Quarantäne gestellt worden, nachdem bei einigen Bewohnern Infektionen festgestellt worden waren. 15 der Infizierten seien in eine isolierte Unterkunft nach Teltow verlegt worden, berichtete der Landkreis. Ein Infizierter sei in einer isolierten Unterkunft auf dem Gelände des Asylbewerberheims in Bad Belzig untergebracht worden.
Update, 11. August, 18.20 Uhr: Corona-Fälle haben kaum Auswirkung auf Hamburger Schulalltag
Die Corona-Pandemie hat auf den Neustart an Hamburgs Schulen im Regelbetrieb und mit allen Kindern und Jugendlichen an Bord bislang kaum Auswirkungen. Insgesamt gebe es unter den 256.890 Kindern nur 21 Infizierte, sagte Behördensprecher Peter Albrecht am Dienstag. Das sei ein Fall mehr als am Montag. Hinzu kämen drei Beschäftigte. Insgesamt seien 22 der 471 staatlichen und privaten Schulen der Hansestadt betroffen.
Auswirkungen auf den Schulbetrieb selbst gebe es aber kaum. Nach Angaben der Schulbehörde bleibt lediglich eine 4. Klasse der Grundschule Rönnkamp wegen eines bestätigt infizierten Kindes vorerst zuhause. An der Schule Ahrensburger Weg sei eine Lehrkraft infiziert, weshalb Kontakt-Lehrkräfte umfangreich getestet und aktuell nicht in der Schule eingesetzt würden.
In Mecklenburg-Vorpommern waren am vergangenen Freitag wegen eines Corona-Falls das Gymnasium in Ludwigslust und die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) geschlossen worden - was für den Virologen Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg die schlechteste aller Lösungen ist.
Schulschließungen dürften nur der allerletzte Schritt sein, sagte er am Dienstag dem NDR. "Dann ist aber sehr viel schiefgegangen auf Präventionsebene." Offene Schulen und Kitas hätten absolute Priorität.
Update, 11. August, 18.10 Uhr: Sachsen-Anhalts Regierungschef: Zuschauer schon zum Saisonstart
Möglichst schon zu Saisonbeginn im September sollen nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff Zuschauer bei Spielen im Profifußball wieder dabei sein. "Das Ziel sollte sein, dass wir mit dem Saisonstart allmählich den Zuschauerverkehr hinbekommen", sagte der CDU-Politiker am Dienstag der "Mitteldeutschen Zeitung" nach einer Telefonkonferenz der Ministerpräsidenten.
Er schloss sich damit nicht der Entscheidung der Gesundheitsminister der Länder und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vom Vortag an. Sie hatten sich auch wegen der zuletzt wieder steigenden Zahlen der Corona-Infektionen gegen eine Teil-Rückkehr der Fans in die Stadien bis zum 31. Oktober vorerst ausgesprochen.
"Wir müssen den Einstieg finden", sagte Haseloff indes. Dabei hat er nicht nur die Bundesliga und die 2. Bundesliga im Blick, sondern auch die 3. Liga. Der Betrieb in allen drei Ligen beginnt am 18. September. Eine Woche zuvor findet die erste Hauptrunde des DFB-Pokalwettbewerbs statt.
Haselhoff betonte, er akzeptiere das Votum der Gesundheitsminister. Aus ökonomischen Gründen können viele Vereine Spiele aber ohne Zuschauer nicht mehr lange durchhalten. "Dass wir auf Dauer keine Geisterspiele verkraften, ist klar", sagte er. Er stellte in Aussicht, dass sich die Regierungschefs der 16 Bundesländer und die Bundesregierung bis Ende August auf ein Konzept einigen könnten, mit dem eine Wiedereröffnung der Stadien möglich würde.
Die Deutschen Fußballliga (DFL) hatte eine Konzept für eine Rückkehr der Fans schon zum Saisonstart vorgelegt. Es beinhaltet Maßnahmen wie ein Alkoholverbot, die Sperrung der Stehplätze und keine Gästefans. Die Gesundheitsminister hatten die Pläne grundsätzlich begrüßt, dennoch vorerst Zuschauer ausgeschlossen.
Update, 11. August, 17.50 Uhr: Vorrundenspiel in Champions-League-Quali wegen Corona abgesagt
Das entscheidende Vorrundenspiel in der Qualifikation zur Champions League zwischen KF Drita (Kosovo) und dem FC Linfield (Nordirland) kann wegen zwei Corona-Fällen nicht gespielt werden. Nachdem zwei Spieler des kosovarischen Meisters positiv getestet worden sind, befindet sich das gesamte Team nach Anordnung der Schweizer Behörden in Quarantäne.
Eine Entscheidung über die Wertung des Spiels trifft nun die zuständige Kommission der Europäischen Fußball-Union. Laut UEFA-Protokoll wäre eine Verlegung nur noch bis zum 14. August möglich. Kann kein neuer Termin gefunden werden oder Drita keine Mannschaft stellen, wird das Spiel mit einem 3:0-Sieg für Linfield gewertet.
Ursprünglich hätte am Dienstagabend in Nyon gespielt werden sollen. Der Sieger darf in der ersten Qualifikationsrunde zur Königsklasse starten, die am 18. August beginnt. Gegner ist Legia Warschau.
Update, 11. August, 17.25 Uhr: Nach Corona-Fall in Potsdamer Hort: Kinder und Erzieher getestet
In Potsdam sind Kinder und Betreuer eines Horts auf das Coronavirus getestet worden, nachdem sich ein Erzieher infiziert hatte. Erste Ergebnisse sollen nach Angaben der Stadt am Mittwochabend vorliegen. 68 Kinder aus verschiedenen Klassenstufen sowie sechs Erzieherinnen und Erzieher sollten getestet werden.
Nach Angaben des Gesundheitsamtes wurden insgesamt 47 Kontaktpersonen informiert. Sollte ein Test bei weiteren Personen positiv ausfallen, würden die Untersuchungen im Umfeld des Horts ausgeweitet. Die betroffenen Kinder und Betreuer müssen bis 20. August in Quarantäne bleiben. Der an einer Grundschule angeschlossene Hort bleibt nach Angaben der Stadt eingeschränkt geöffnet.
Update, 11. August, 17.20 Uhr: Drittliga-Tagung des DFB zu Fan-Rückkehr: Abwarten
Die Videokonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit den Vertretern der Clubs der 3. Liga ist erwartungsgemäß ohne konkrete Beschlüsse zu Ende gegangen. Bei der Tagung sei deutlich geworden, "dass sich die Voraussetzungen und gesetzlichen Verfügungslagen an den einzelnen Standorten der Drittligisten deutlich unterscheiden", hieß es in einer Mitteilung des DFB am Dienstag. "Oberste Priorität hat unverändert die Eindämmung der Pandemie und die Sicherstellung des Spielbetriebs."
Bei der Konferenz wurde unter anderem über Maßnahmen im Bereich der Eintrittskarten, um Infektionswege nachzuverfolgen, ebenso gesprochen wie über Gästekontingente, Stehplätze, Alkoholausschank, Abstandsregelungen und Mund-Nasen-Schutz. Am 25. August soll die nächste Managertagung stattfinden. Die Saison in der 3. Liga beginnt am 18. September.
"Die Ergebnisse der gestrigen Gesundheitsministerkonferenz haben gezeigt, dass wir gut beraten sind, auf der Basis unseres Hygienekonzepts für den deutschen Fußball gemeinsame und tragfähige Lösungen zu finden", sagte DFB-Vize Peter Frymuth.
Am Montag hatten die Gesundheitsminister der Länder bei einer gemeinsamen Sitzung mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Teil-Rückkehr von Fans in die Stadien der Bundesliga und der 2. Bundesliga vorerst bis zum 31. Oktober ausgeschlossen. Zuletzt war die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland wieder gestiegen.
Update, 11. August, 17.18 Uhr: Bundesministerium zurückhaltend bei russischem Impfstoff
Nach der von Russland bekanntgegebenen Zulassung eines Corona-Impfstoffes hat sich das Bundesgesundheitsministerium zurückhaltend geäußert. "Zur Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des russischen Impfstoffs sind hier keine Daten bekannt", sagte eine Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch-Ausgaben). "Die Zulassung eines Impfstoffs in Europa setzt neben dem Nachweis der pharmazeutischen Qualität hinreichende Erkenntnisse aus klinischen Prüfungen zum Beleg von Wirksamkeit und Unbedenklichkeit voraus."
Es müsse ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis des Stoffes nachgewiesen werden, bevor er in der Breite angewendet werden könne.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs bekanntgegeben. Er wurde vom Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelt. Erst wenige Menschen haben ihn im Rahmen einer Studie erhalten. Eine Zulassung vor Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien widerspricht dem international üblichen Vorgehen.
Update, 11. August, 17.15 Uhr: Rio plant Strandbesuch mit Abstandsmarkierung und Vorbelegung per App
Die Stadtverwaltung von Brasiliens Metropole Rio de Janeiro will inmitten der grassierenden Corona-Pandemie den Aufenthalt an seinen berühmten Stränden wieder erlauben. Die Öffnung sieht zunächst vor, Flächen mit Bändern zu markieren, innerhalb derer kleine Gruppen den Strand besuchen können, wie Rios Bürgermeister Marcelo Crivella in einer Live-Übertragung in sozialen Medien am Montagabend (Ortszeit) bekanntgab. Demnach sollen 30 Prozent der Flächen über eine App vorbelegt, die anderen 70 Prozent nach der Reihenfolge der Ankunft vergeben werden.
Crivella hatte im Juli angekündigt, den Verbleib am Strand wie beim Sonnen erst zu erlauben, wenn es eine Impfung gegen das Coronavirus gäbe. Zuletzt waren Mannschaftssport am Strand und das Baden im Meer wieder zugelassen worden. Ein großer Teil des Lebens in Rio spielt sich im Freien ab. Vor allem am Wochenende ist es schwer, die "Cariocas", wie die Bewohner der Stadt heißen, dazu zu bewegen, zu Hause zu bleiben. Dann füllen sich für gewöhnlich Strände und Bars.
Brasilien ist das von der Corona-Pandemie am zweitstärksten betroffene Land nach den USA, hat inzwischen mehr als drei Millionen Infizierte und mehr als 100.000 Tote. Nach Daten der Regierung des Bundesstaates Rio de Janeiro verzeichnete die Stadt Rio bis Montag 74.674 Infizierte, 8622 Patienten sind gestorben.
Update, 11. August, 17.10 Uhr: Frankreich besorgt wegen Corona - Großveranstaltungen weiter verboten
In Frankreich bleiben wegen der Corona-Pandemie Veranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen bis mindestens 30. Oktober verboten. Das kündigte Premier Jean Castex am Dienstag in Montpellier an. Zuvor hatte der nationale Verteidigungsrat unter Vorsitz von Staatschef Emmanuel Macron über die Corona-Pandemie beraten. Die Beschränkung hätte eigentlich Ende August auslaufen sollen.
"In Frankreich hat sich die Situation im Zusammenhang mit Covid-19 in den letzten Tagen verschlechtert", warnte Castex. Die Zahl der Einweisungen in Krankenhäuser und auf Intensivstationen nehme wieder zu. Castex kündigte außerdem an, sich an die regionalen Behörden wenden zu wollen, um die Maskenpflicht an öffentlichen Orten so weit wie möglich auszudehnen.
In Frankreich sind Corona-Schutzmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen geschlossenen Räumen wie Läden oder Restaurants Pflicht. Viele Orte, darunter auch die Hauptstadt Paris, setzen aber vermehrt auf Maskenpflicht unter freiem Himmel an bestimmten Orten.
"Welche Vorkehrungen wir auch treffen, die Wirksamkeit dieser Maßnahmen hängt in hohem Maße von jedem einzelnen von uns ab", sagte Castex. Man müsse kollektiv reagieren, um ein Wiederaufflammen der Epidemie zu verhindern. Er stelle einen Mangel an Wachsamkeit, Disziplin und Solidarität bei einigen fest.
Frankreich ist mit mehr als 30.000 Toten in Verbindung mit Covid-19 schwer von der Corona-Pandemie getroffen. In den vergangenen Wochen war die Zahl der Neuinfektionen wieder angestiegen.
Update, 11. August, 17.05 Uhr: Zwei Jahrgangsstufen in Ostholsteiner Schule vorerst zu Hause
Eine zweite Schule in Schleswig-Holstein ist indirekt durch die Corona-Pandemie betroffen. In Ratekau (Kreis Ostholstein) sind, nachdem ein Geschwisterkind eines Schülers positiv getestet wurde, die Jahrgangsstufen 11 und 12 einer Gemeinschaftsschule am Dienstag nach Hause geschickt worden. Das teilte ein Ministeriumssprecher in Kiel mit.
Die beiden Jahrgangsstufen bildeten eine Kohorte, also eine feste Lerngruppe. Die Schließung der Jahrgangsstufen dauere an, bis das Ergebnis des Corona-Tests für den Schüler vorliege - möglicherweise könne dies am Mittwoch sein.
Die wegen der Corona-Infektion einer Lehrerin geschlossene Grundschule in Rantrum bei Husum wird an diesem Mittwoch wieder öffnen. Sie war bisher die einzige von 792 Schulen in Schleswig-Holstein, die wegen eines Corona-Falles noch vor dem Schulstart in dieser Woche hatte geschlossen werden müssen.
Update, 11. August, 16.55 Uhr: Rheingau-Taunus-Kreis: Corona-Teststellen und Labore fehlen
Der Rheingau-Taunus-Kreis sorgt sich um die Kapazitäten für Corona-Tests in seiner Region. "Es fehlt an Teststellen im Kreisgebiet und an Labor-Kapazitäten für die Analyse, um den zu erwartenden Ansturm zu bewältigen", teilte der Kreis am Dienstag in Bad Schwalbach auch mit Blick auf die Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten sowie die aktuellen Corona-Zahlen mit. "Kopfschmerzen" bereite etwa, dass ein Labor in Wiesbaden, das für den Kreis getestet habe, vorläufig seine Arbeit eingestellt habe. Ein weiteres benötige wegen der erhöhten Nachfrage mehrere Tage für die Ergebnisse.
Der Krisenstab stelle sich die Frage, ob in der aktuellen Situation die bestehenden Abstrichstellen, die Zahl der auswertenden Labore sowie der Corona-Schwerpunktpraxen als ausreichend angesehen werden können, so Gesundheitsdezernentin Monika Merkert laut der Mitteilung. Demnach hat sich die Dezernentin an die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV) gewandt, auch um zu erfahren, ob Erweiterungen geplant seien. Ein KV-Sprecher sagte, derzeit sei keine Ausweitung von Teststellen vorgesehen, es solle aber ein Gespräch mit dem Kreis geben.
Im Rheingau-Taunus-Kreis liegt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der vergangenen sieben Tage - laut Sozialministerium bei 19. Das ist der zweithöchste Wert in Hessen. Der Kreis appellierte an die Bürger, die Corona-Regelungen einzuhalten, die Sorglosigkeit nehme zu.
Update, 11. August, 16.45 Uhr: Vorverkauf für umstrittenes Großkonzert begonnen - Kritik von Laschet
Für das umstrittene Düsseldorfer Großkonzert mit 13.000 Zuschauern hat trotz heftiger Kritik der Vorverkauf begonnen. Der entsprechende Ticket-Shop für das Event mit Rocker Bryan Adams und Sängerin Sarah Connor wurde am Dienstagvormittag freigeschaltet. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nannte das Konzert im Düsseldorfer Fußballstadion "kein gutes Signal". Das Kabinett beriet am Dienstag über die rechtliche Lage, eine Entscheidung über eine eventuelle Absage gab es aber zunächst nicht.
Laschet warf dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) Profilierungsversuche vor. Es sei klar, dass bei einem solchen Großereignis "ganz Deutschland und viele in Europa auf diese Stadt gucken. Vielleicht war das auch die Absicht, dass man so auf diese Stadt gucken sollte." Geisel entgegnete in der "Rheinischen Post", man habe sich lediglich an Recht und Gesetz gehalten. Die Corona-Vorgaben würden durch den Veranstalter sogar übererfüllt.
Die Stadt Düsseldorf hatte das Hygienekonzept abgesegnet. Das Landesgesundheitsministerium ließ es sich allerdings nachträglich zur Prüfung schicken. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte bereits am Freitag heftige Kritik geübt und rechtliche Zweifel angemeldet. Das Konzert soll am 4. September stattfinden.
Veranstalter Marek Lieberberg will für seine Pläne kämpfen. Man habe sich an die zuständige Behörde gewandt. Und die zuständige Behörde für ein Konzert in Düsseldorf sei "in der Zeit dieser Republik" noch nie die NRW-Landesregierung gewesen. "Wir müssen uns auf die Rechtsgültigkeit solcher Verfahren auch verlassen können. Und das tun wir. Und deshalb werden wir alles tun, damit es bei dieser Genehmigung auch bleibt", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben eine Zusage, wir glauben, dass die Zusage rechtlich bindend ist."
Aus Sicht von Lieberberg wird das Konzert in politische Probleme hineingezogen, mit denen es gar nichts zu tun hat. Das sei zum einen der Kommunalwahlkampf - am 13. September finden in NRW Wahlen statt, bei denen der Düsseldorfer Sozialdemokrat Geisel erneut als Stadtoberhaupt antritt. Zum anderen sei es der "Ferndiskurs" zwischen Laschet und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Söder hatte dem Konzert eine "katastrophale Signalwirkung" im Corona-Kampf bescheinigt.
Lieberberg sagte, er habe Laschet geschrieben und bemühe sich nun seit zwei Tagen, den Regierungschef zu erreichen. Er könne verstehen, dass Laschet sehr beschäftigt sei. "Aber wenn man Zeit hat, sich öffentlich zu äußern zu Veranstaltungen, deren Regularien man offenbar nicht kennt, dann denke ich, müsste man auch Zeit haben, hier zu reagieren, um auch dieses Gespräch zu führen."
An seinen Plänen hält Lieberberg fest. Auf die Frage, was er im Falle einer Absage tun werde, antwortete er, man werde sich in diesem Fall mit geeigneten Mitteln "dagegen äußern". Das Hygienekonzept sei sehr gut.
Update, 11. August, 16.40 Uhr: Keine Corona-Testergebnisse bei ärztlichem Bereitschaftsdienst
Beim ärztlichen Bereitschaftsdienst erhalten Reiserückkehrer keine Auskunft über Ergebnisse ihrer Corona-Tests. Seit Beginn der Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten am Samstag hätten sich unter der Rufnummer täglich bis zu 200 Anrufer danach erkundigt, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) mit Sitz in München am Dienstag. "Das blockiert Kapazitäten und ist ärgerlich für die Anrufer, weil wir ihnen nicht weiterhelfen können."
Denn die Rolle der KVB an den Testzentren an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnraststätten beschränkt sich auf die Vermittlung von Ärzten für Abstriche und zur Beratung. Nur wenn der ärztliche Bereitschaftsdienst bei einem Hausbesuch selbst einen Abstrich nimmt, informiert die KVB Patienten mit Ergebnissen.
Auch beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) hatten sich zuletzt bis zu 150 Reiserückkehrer pro Tag telefonisch nach Ergebnissen aus den Corona-Testzentren erkundigt. Die ehrenamtlichen Helfer waren dort aber nur für die Abstriche, nicht für deren Auswertung zuständig.
Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) hatten am Montag nach einer Kabinettssitzung in Nürnberg eingeräumt, dass es bei der Übermittlung der Ergebnisse zu Verzögerungen komme. Bis Ende der Woche soll nun ein privater Dienstleister den Betrieb der Testzentren stufenweise übernehmen.
Update, 11. August, 16.25 Uhr: Start der Phase III für Chinas Sinovac-Impfstoff in Indonesien
Ein in China entwickelter Impfstoff gegen das Coronavirus ist nach Brasilien nun auch in Indonesien in die dritte und damit entscheidende Testphase für eine mögliche Zulassung gegangen. Staatspräsident Joko Widodo sagte am Dienstag zum Start, falls der Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac Biotech die sechsmonatige Testphase erfolgreich bestehe, solle er von Januar 2021 an vom indonesischen Staatsunternehmen Bio Farma produziert und sofort landesweit verteilt werden. Details zur Kooperation zwischen der chinesischen Firma und dem indonesischen Unternehmen wurden nicht bekannt.
Auch in dem besonders hart von der Corona-Pandemie getroffenen Brasilien lässt Sinovac Biotech seit dem 20. Juli sein Präparat in einer Phase-III-Studie erproben. In dieser Phase, die auf die Zulassung eines Wirkstoffs abzielt, wird die Wirksamkeit an einer großen Gruppe von Menschen ermittelt. In Indonesien wird das Präparat nun an 1620 Probanden getestet.
Indonesien kämpft seit dem Neustart der Wirtschaft im Juni gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Die Zahl der bisher bestätigten Infektionen stieg auf mehr als 128.700, nachdem in der Nacht zum Dienstag fast 1700 neue Fälle dazugekommen waren, wie das Gesundheitsministerium meldete.
Bisher starben in dem Inselstaat mit seinen mehr als 267 Millionen Einwohnern nach offiziellen Daten 5824 Menschen. Bio Farma habe derzeit Kapazitäten, jährlich 100 Millionen Dosen des Impfstoffes herzustellen, sagte Widodo. Geplant sei aber, diese auf jährlich 250 Millionen Dosen auszubauen.
Update, 11. August, 16.10 Uhr: Polizist nach kritischer Rede bei Corona-Demo vom Dienst entbunden
Ein Polizist aus Hannover ist nach seiner Rede bei einer Demonstration gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen in Dortmund vorerst vom Dienst entbunden worden. Das teilte die Pressestelle der Polizeidirektion Hannover am Dienstag mit. Der Mann hatte sich bei der Kundgebung "Querdenken" am vergangenen Sonntag in Dortmund mit seinem vollen Namen als Kriminalhauptkommissar vorgestellt und die aktuellen Corona-Regeln hinterfragt.
Dabei forderte er seine Kollegen auf, sich in der aktuellen Corona-Situation mehr ihrem Gewissen als dem Gehorsam verpflichtet zu fühlen. Der Polizist zog dabei auch Parallelen zur Nazizeit, wie in einem auf Youtube veröffentlichen Mitschnitt der Rede zu hören ist. "Im dunkelsten Kapitel unserer deutschen Geschichte haben Regierende ihre Sicherheitskräfte schon einmal bedingungslosem Gehorsam unterworfen und sie für die abscheulichsten Verbrechen missbraucht, die anderen Menschen je angetan wurden."
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Update, 11. August, 16.05 Uhr: Corona-Tests für Pflegeheimbewohner und Pfleger ausgeweitet
In Berlin können sich jetzt Pflegeheimbewohner auch ohne Symptome kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Dies gelte auch für Menschen, die aus einem Krankenhaus in eine Pflegeeinrichtung entlassen werden, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Dienstag in Berlin mit.
Mit der Ausweitung der Tests sollen Menschen mit erhöhtem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs frühzeitig identifiziert werden. Außerdem soll eine mögliche Ausbreitung der Krankheit verhindert werden.
In einer berlinweit angelegten Stichprobe können demnach außerdem im August 2020 einmalig alle Mitarbeiter von jeweils 24 stationären Pflegeeinrichtungen und 24 ambulanten Pflegediensten auf eine Coronavirus-Infektion getestet werden, auch wenn sie keine Symptome zeigen.
Update, 11. August, 16 Uhr: Palmer lässt sich als Testperson bei Covid-19-Studie impfen
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich als Versuchsperson gegen Covid-19 impfen lassen. Er habe als Testperson bei der Studie zum Corona-Impfstoff der Tübinger Firma Curevac mitgemacht, teilte der 48-jährige Grünen-Politiker am Dienstag auf seiner Facebook-Seite mit. "In meiner Altersgruppe hat es an Probanden gefehlt, die den Gesundheitscheck überstanden. Ich habe mich gerne dafür zur Verfügung gestellt."
Wie sich Palmer fühlt und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass er ein Placebo erhielt, lest Ihr >> hier.
Update, 11. August, 15.55 Uhr: Costa und MSC bieten wieder erste Kreuzfahrten an
Costa will ab September wieder erste Kreuzfahrten im Mittelmeer anbieten. Das gab die Reederei bekannt. Zuvor hatte bereits MSC angekündigt, ab Mitte August wieder unterwegs zu sein.
Die "Costa Deliziosa" soll vom 6. September an einwöchige Seereisen ab Triest zu Häfen in Italien und Griechenland unternehmen. Ab 19. September soll dann die "Costa Diadema" regelmäßig von Genua aus ins westliche Mittelmeer aufbrechen, angelaufen werden italienische Häfen und Malta. Die übrigen Schiffe der Flotte sollen nach jetzigen Plänen erst wieder ab Anfang Oktober fahren.
Bei MSC Cruises soll die "MSC Grandiosa" ab 16. August im westlichen Mittelmeer fahren, hauptsächlich rund um Italien. Ins östliche Mittelmeer bricht ab 29. August die "MSC Magnifica" auf, hier stehen wie bei Costa unter anderem griechische Häfen im Programm.
Auch Aida Cruises, Costas Schwester-Reederei, hatte angekündigt, nach verschobenen Neustart am 6. September in See zu stechen. Tui Cruises ist bereits unterwegs, zunächst werden Kurztrips ohne Landgänge angeboten. An Bord aller Kreuzfahrtschiffe gelten wegen der Corona-Pandemie strenge Hygieneregeln.
Update, 11. August, 15.50 Uhr: Früherer FDA-Chef in den USA stellt russischen Impfstoff in Frage
Renommierte Mediziner in den USA haben vor einem am Dienstag in Russland zugelassenen Corona-Impfstoff gewarnt. "Aktuell würde ich ihn nicht nehmen, ganz sicher nicht außerhalb einer klinischen Versuchsreihe", sagte Scott Gottlieb, der frühere Chef der Behörde für Lebensmittel und Arzneimittel-Sicherheit (FDA), am Dienstag im US-Fernsehen.
Anscheinend sei das Medikament in Russland bisher nur an einigen Hundert Patienten getestet worden, so Gottlieb. "Sie sind uns sicher nicht voraus und wir würden zum jetzigen Zeitpunkt keinen Impfstoff zur breiten Verteilung freigeben." Gottlieb ist ein konservativer TV-Kommentator und hatte die FDA von 2017 bis 2019 geleitet.
"Niemand weiß, ob es sicher ist oder ob es funktioniert. Sie bringen die Mitarbeiter im Gesundheitswesen und ihre Bevölkerung in Gefahr", schrieb Florian Krammer, ein Virologe am New Yorker Krankenhaus Mount Sinai, bei Twitter.
Russland hatte am Dienstag als erstes Land der Welt einen Impfstoff gegen das Coronavirus für die breite Anwendung in der Bevölkerung zugelassen. Wichtige Tests stehen noch aus, weder die Wirksamkeit noch die Nebenwirkungen lassen sich derzeit fundiert beurteilen.
Update, 11. August, 15.45 Uhr: Israel prüft mögliche Nutzung von russischem Impfstoff
Israel hat grundsätzlich Interesse an dem in Russland zugelassenen Impfstoff gegen das Coronavirus bekundet. Der israelische Gesundheitsminister Juli Edelstein sagte am Dienstag, es gebe bereits Beratungen über den neuen Impfstoff. "Wenn wir zu der Überzeugung gelangen, dass es sich um ein ernsthaftes Produkt handelt, werden wir auch versuchen, Verhandlungen aufzunehmen", sagte Edelstein nach einem Bericht der Nachrichtenseite "ynet".
"Ich will aber niemandem Illusionen machen", betonte Edelstein, der aus der Ukraine stammt. "Der Impfstoff wird nicht morgen kommen." Man habe bisher mit zwei Unternehmen Vereinbarungen über den möglichen Kauf künftiger Impfstoffe unterzeichnet. "Es gibt noch keinen Impfstoff, der alle notwendigen Genehmigungen erhalten hat", sagte Edelstein. Auch Israel arbeitet an der Entwicklung eines Impfstoffes. Klinische Studien sind allerdings erst im Oktober geplant.
Kremlchef Wladimir Putin hatte am Dienstag mitgeteilt, ein russischer Impfstoff gegen das Coronavirus sei effektiv und bilde eine beständige Immunität. Den Wirkstoff haben aber erst wenige Menschen im Rahmen einer Studie erhalten. Eine Zulassung vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien widerspricht dem international üblichen Vorgehen.
Update, 11. August, 15.35 Uhr: Ärztepräsident: Russischer Impfstoff "hochriskantes Experiment"
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Russland scharf kritisiert. "Die Zulassung eines Impfstoffs ohne die entscheidende dritte Testreihe halte ich für ein hochriskantes Experiment am Menschen", sagte Reinhardt der "Rheinischen Post" (Mittwoch-Ausgabe).
Es dränge sich der Eindruck auf, dass es sich um eine populistische Maßnahme eines autoritär regierten Staates handele, der der Weltgemeinschaft seine wissenschaftliche Leistungsfähigkeit demonstrieren möchte, so Hartmann. "Es ist unverantwortlich, ganze Bevölkerungsgruppen bereits in diesem Stadium der Entwicklung zu impfen."
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs zur breiten Verwendung gegen das Corona-Virus bekanntgegeben. Die Zulassung erfolgte vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, das dem international üblichen Ablauf widerspricht. Erst wenige Menschen haben den Impfstoff im Rahmen einer Studie erhalten.
Update, 11. August, 15.25 Uhr: Brandenburg erweitert Maskenpflicht auf Schulen
Die Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel gilt in Brandenburg nun auch in Schulen und Horten. Das Kabinett habe beschlossen, den Mund-Nasen-Schutz für Schulen und Horte in der Corona-Verordnung festzuschreiben, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher am Dienstag. Die Maskenpflicht gilt nicht für Klassenräume und Pausenhöfe. Die Landesregierung hatte die Maskenpflicht bereits angekündigt, seit dem Schulstart am Montag galt sie zunächst freiwillig.
Für öffentliche Busse und Bahnen sowie beim Einkaufen wurde die Pflicht zur Bedeckung um mindestens rund drei Wochen verlängert. Auch der Mindestabstand von 1,5 Metern und die Hygieneregeln werden beibehalten. Die aktualisierte Corona-Verordnung gilt zunächst bis zum 4. September.
Das Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bleibt vorerst bis zum 31. Oktober bestehen, doch für Autokinos gibt es nun in Einzelfällen Ausnahmen - etwa für Konzerte. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hatte das Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern für Autokinos im Juli vorläufig außer Vollzug gesetzt und auf Besonderheiten wie den Aufenthalt im Auto verwiesen. Damit konnte im Juli ein Konzert mit Popsängerin Nena und anderen im Autokino in Schönefeld stattfinden.
Für die berufliche Aus- und Weiterbildung lockert die Landesregierung die Abstandsregel, dafür muss aber eine Maske getragen werden. Bisher galt auch dort die Pflicht zum Mindestabstand von 1,5 Metern. Das Verbot von Kontaktsport wie etwa Ringen in Hallen bleibt dagegen vorerst bestehen.
Update, 11. August, 15.20 Uhr: Berlin lockert Abstandsregeln im Kino
Kinobesucher müssen in Berlin weniger Abstand halten. Bisher sind 1,50 Meter vorgeschrieben, künftig soll jeder zweite Platz besetzt werden dürfen. Darauf verständigte sich der Senat, wie Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Dienstag mitteilte. Voraussetzung seien eine gute Belüftung und das Einhalten der Maskenpflicht. Für Theater und Konzerthäuser soll die Regelung zunächst nicht gelten.
Kinobetreiber hatten gefordert, die Abstandsregeln zu ändern, um mehr Tickets verkaufen zu können. Die Neuregelung in Berlin sehe Auflagen vor, die sich in vielen europäischen Ländern bewährt hätten, hatte der Verband AG Kino vergangene Woche erklärt.
Monatelang hatten die Kinos in Deutschland geschlossen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Nun gelten in jedem Bundesland andere Vorgaben. Zudem sind viele Filmstarts verschoben. Das gilt etwa für die Neuverfilmung des Disney-Klassikers "Mulan". Der Start ist auf unbestimmte Zeit vertagt. In den USA soll der Film gleich bei einem Streamingdienst erscheinen.
Update, 11. August, 15.15 Uhr: AOK mit Finanzplus im ersten Halbjahr inmitten der Pandemie
Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) mit ihren mehr als 26 Millionen Versicherten haben für das erste Halbjahr inmitten der Corona-Pandemie einen Überschuss verbucht. Bis Ende Juni stand ein Plus von 320 Millionen Euro, wie zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch) berichtete.
Im ersten Quartal 2020 hatte es demnach noch ein Defizit von 435 Millionen Euro gegeben. Hintergrund sind stark gesunkene Ausgaben für medizinische Leistungen - unter anderem wegen der weitgehenden Aussetzung planbarer Operationen in den Kliniken, um Intensivbetten für Corona-Patienten frei zu halten. Zudem gingen viele Patienten wegen der Pandemie seltener in Praxen.
Der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, erläuterte, die Kassen müssten zunächst weiter auf Sicht fahren. Das Finanzergebnis des zweiten Quartals sei bloß eine Momentaufnahme. So sei unklar, ob und wann es Nachholeffekte geben werde. "Gleichzeitig müssen wir aber mit etlichen Extraposten rechnen."
Die gesetzliche Krankenversicherung stemme über den Einsatz der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds die Finanzierung zusätzlicher Intensivbetten, einen Corona-Bonus für Pflegekräfte und ausgedehnte Corona-Tests für alle Bürger. Die Zusage zusätzlicher Bundesmittel von 3,5 Milliarden Euro für dieses Jahr sei daher wichtig gewesen. "Ob das aber ausreicht, müssen wir sehen. Dazu befinden wir uns mit dem Bundesgesundheitsminister im Dialog."
Insgesamt waren die gesetzlichen Kassen mit einem Milliarden-Defizit ins Jahr gestartet. Nach den ersten drei Monaten stand unterm Strich ein Minus von 1,3 Milliarden Euro. Dabei hatten die 105 Kassen Ende März 18,3 Milliarden Euro an Finanzreserven, nach 19,8 Milliarden Euro zum Jahreswechsel. Das entsprach im Schnitt 0,83 Monatsausgaben und damit vier mal mehr als vorgeschrieben. Belastbare Prognosen für die Finanzentwicklung 2020 sollen im Herbst möglich sein, wie auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deutlich machte. Dann sollen die Daten bis Ende Juni vorliegen, also zur Hochphase der Corona-Krise.
Update, 11. August, 15.10 Uhr: Morddrohungen wegen Stellenanzeige der Diakonie
Die Diakonie hat wegen einer Stellenanzeige in Köln Hassmails und Morddrohungen erhalten. In der vergangenen Woche war die Stelle mit dem Titel "Pädagogische Fachkraft (m/w/d) in einer Inobhutnahme für Kinder und Jugendliche in Quarantäne" ausgeschrieben worden. Sie kursiert seit Tagen im Internet als vermeintlicher Beweis dafür, dass der Staat wegen der Corona-Pandemie Kinder ihren Eltern entziehen wolle.
Die Diakonie sah sich nun zu einer Stellungnahme veranlasst: Das Stellenangebot beziehe sich auf Minderjährige, bei denen sowohl eine akute Kindeswohlgefährdung als auch ein Infektionsverdacht vorliege. Die "Neue Westfälische" hatte zuerst berichtet.
Kinder und Jugendliche können vom Jugendamt auf Grundlage eines Gerichtsbeschlusses in Obhut genommen werden, wenn für sie eine akute Gefahr angenommen werden muss. Bei einem zusätzlichen Corona-Verdacht werden sie übergangsweise in Quarantäne versorgt, bevor sie etwa einen Platz in einer Wohngruppe erhalten.
"In unserem Angebot geht es nicht darum, Kinder und Jugendliche aus einem intakten Elternhaus zu nehmen", stellte die Diakonie klar.
Das NRW-Gesundheitsministerium hatte bereits in der vergangenen Woche betont, dass im Falle von Corona-Verdachtsfällen in Nordrhein-Westfalen kein Kindesentzug drohe. Die Diakonie ist der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche. Er kümmert sich um soziale Zwecke und Menschen in Not.
Update, 11. August, 15.05 Uhr: EU-Kommission unterstützt Corona-Forschung mit 128 Millionen Euro
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie und ihre Folgen stellt die EU-Kommission mehr als 20 Forschungsprojekten aus Deutschland und anderen Staaten 128 Millionen Euro zur Verfügung. Durch die Arbeit sollen Patienten besser überwacht und versorgt, Erkenntnisse über gesellschaftliche Folgen der Krise gewonnen und Produktions- sowie Lieferketten medizinischer Ausstattung beschleunigt werden, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Auch sollen Erkenntnisse aus großen Patientengruppen in und außerhalb der EU besser vernetzt werden.
Das Geld für die 23 Projekte ist Teil einer Summe von 1,4 Milliarden Euro, die die EU-Kommission bereits vor mehreren Monaten zugesagt hatte. Die Finanzierung müsse zwar noch endgültig von der EU-Kommission abgesegnet werden, die Wissenschaftler könnten ihre Arbeit jedoch bereits aufnehmen, teilte die Behörde mit. Dank der Soforthilfe könnten "Forscher schnell Lösungen mit und für Patienten, Pflegekräfte, Krankenhäuser, lokale Gemeinschaften und Unternehmen entwickeln", sagte EU-Forschungskommissarin Marija Gabriel.
Aus Deutschland koordinieren die Max-Planck-Gesellschaft sowie die Frankfurter Goethe-Universität die Arbeit an jeweils einem Forschungsprojekt. Die Max-Planck-Gesellschaft geht zusammen mit gut einem Dutzend Partnern den unbeabsichtigten Folgen der Corona-Einschränkungen - gesundheitlich, wirtschaftlich und sozial- nach. An der Frankfurter Hochschule wird an einem Produkt gearbeitet, das unter anderem die medizinische Überwachung von Covid-19-Patienten vereinfachen soll.
Update, 11. August, 15 Uhr: Corona-Verordnung: Ordnungsämter in Berlin sollen mehr kontrollieren
Berlins Ordnungsämter sollen die Einhaltung der Corona-Verordnung noch stärker kontrollieren als bisher. "Wir sind uns alle einig, das Entscheidende bleibt, mit den vorhandenen Regelungen um Verständnis zu werben und mit Kontrollen die Umsetzung zu überprüfen", sagte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) nach der Senatssitzung am Dienstag.
Regelverletzungen müssten Konsequenzen haben. "Und wir werden auch stärker mit den bezirklichen Ordnungsämtern in Kontakt treten, mit dem Ziel, die Durchsetzung der Verordnung etwas weniger locker zu handhaben, als es in der Vergangenheit der Fall war."
Es müsse Schwerpunktkontrollen geben und bei Nichteinhaltung der Regeln gegebenenfalls auch "drastische Konsequenzen".
Auf Vorschlag von Innensenator Andreas Geisel (CDU) sei besprochen worden, 240 Mitarbeiter in den Ordnungsämtern der Bezirke zusätzlich bereitzustellen. "Das ist eine erhebliche Verstärkung der Möglichkeiten, um Verordnungsverstöße zu kontrollieren und gegebenenfalls auch zu ahnden", sagte Lederer, "auch mit Bußgeldern oder wenn es nicht anders geht, auch mit der Schließung von Einrichtungen."
Update, 11. August, 14.55 Uhr: Virologe zu Corona-Impfstoff: Daten für Beurteilung fehlen
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat sich angesichts der Zulassung eines ersten Impfstoffes gegen das Corona-Virus in Russland skeptisch gezeigt. "Ich sehe die Zulassung sehr, sehr zurückhaltend. Es gibt bislang keine publizierten Daten zu dem Impfstoff - das ist schon mal eine ganz große Schwierigkeit", sagte Schmidt-Chanasit am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Bislang habe noch kein Wissenschaftler den Impfstoff unabhängig beurteilen können.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs zur breiten Verwendung gegen das Corona-Virus bekanntgegeben. Die Zulassung erfolgte vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, dass dem international üblichen Ablauf widerspricht. Erst wenige Menschen haben den Impfstoff im Rahmen einer Studie erhalten.
Weltweit geltende Standards für Studien und Testungen von Impfstoffen nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssten unbedingt eingehalten werden, mahnte Schmidt-Chansit. Etwa werden in der sogenannten Phase III größere Tests zur Wirkung am Menschen mit mehreren Tausend Probanden gemacht. "Es ist ganz wichtig, dass man auf jeden Fall einen sicheren Impfstoff einsetzt und auch weiß, wo möglicherweise Nebenwirkungen liegen", sagte der Virologe vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.
Sollte sich ein Impfstoff als weniger effektiv herausstellen, bestehe die Gefahr, dass es zu "gegenteiligen Effekten" komme - etwa einer Impfmüdigkeit in der Bevölkerung. Dies sei zuletzt etwa bei einem Impfstoff gegen das Dengue-Fieber auf den Philippinen der Fall gewesen. "Die Bevölkerung hatte da zu Recht kein Vertrauen mehr in den Impfstoff und sich wie Versuchskaninchen gefühlt", sagte Schmidt-Chanasit. Durch den Vertrauensverlust seien dann Impfungen insgesamt zurückgegangen - etwa gegen Polio oder Masern.
Update, 11. August, 14.50 Uhr: Verband: Krankenhäuser für steigende Corona-Infektionszahlen gerüstet
Die Krankenhäuser in Brandenburg sind aus Verbandssicht auf einen stärkeren Anstieg von Corona-Virusinfektionen im Land gut vorbereitet. "Es wird nicht mehr die Situation vom März eintreten", sagte Michael Jacob, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte es in den Kliniken vor allem an Schutzausrüstung gefehlt und auch weniger Intensivbetten für Corona-Erkrankte gegeben. Diese seien mittlerweile von rund 500 auf 1000 Betten im Land verdoppelt worden, so Jacob. Auch Schutzausrüstungen hätten die Krankenhäuser ausreichend beschafft und Vorräte angelegt.
Bei Engpässen seien Lieferwege nun besser geregelt. Zudem liefen Verhandlungen mit dem Großhandel. "Das Thema Corona ist noch lange nicht vorbei, die Krankenhäuser stehen weiter vor großen Herausforderungen."
Von einem Normalbetrieb in den Krankenhäusern kann laut Jacob weiter keine Rede sein. Nach den ausgearbeiteten Hygienekonzepten werde wegen der Abstandsregeln beispielsweise ein Drei-Bett-Zimmer nach wie vor mit zwei Patienten belegt. Eine Auslastung wie vor der Corona-Pandemie gebe es weitestgehend noch nicht. Jacob schätzt sie auf derzeit 65 bis 70 Prozent. Normalerweise seien es bis zu 85 Prozent. "Wir sind noch weit weg von der Normalität." Während des Corona-Lockdowns seien die Einrichtungen bis zu 45 Prozent ausgelastet gewesen.
Jacob appellierte noch einmal an Menschen, die wegen der Pandemie Sorge hätten, sich wegen anderer Erkrankungen im Krankenhaus behandeln zu lassen. Die Infektionszahlen seien derzeit niedrig im Land und die Krankenhäuser mit ihren Hygienekonzepten gut ausgestattet. "Keiner sollte eine Erkrankung auf die lange Bank schieben", warnte Jacob.
Noch gebe es keine verlässlichen Zahlen, aber er habe den Eindruck, dass nicht wenige Erkrankte aus Sorge, sich mit dem Corona-Virus anzustecken, nicht ins Krankenhaus gingen.
Update, 11. August, 14.45 Uhr: Umfrage: Ein Großteil des Gastgewerbes in NRW kämpft ums Überleben
Fast zwei Drittel der Gastronomen und Hoteliers in Nordrhein-Westfalen kämpfen nach einer aktuellen Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga ums Überleben. Die Corona-Krise führte der am Dienstag in Düsseldorf veröffentlichten Umfrage zufolge im Gastgewerbe des bevölkerungsreichsten Bundeslandes seit dem 1. März zu Umsatzeinbußen von durchschnittlich 62 Prozent.
Auch im Juli hätten die Umsätze der Branche trotz der Lockerungen noch um fast 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen, berichtete die Dehoga. "Das Bedrohungsszenario für unsere Betriebe ist real: Der Geschäftsreiseverkehr kommt nicht in die Gänge, Großveranstaltungen wie Messen, Sportveranstaltungen oder Konzerte finden weiterhin nicht oder nur sehr eingeschränkt statt, Clubs und Diskotheken bleiben geschlossen", klagte der Präsident der Dehoga NRW, Bernd Niemeier.
Außerdem führe die Pandemie zu vermindertem Platzangebot und erhöhten Kosten. Viele Gäste seien immer noch verunsichert.
Auch für die nächsten Monate sind Gastronomen und Hoteliers in NRW pessimistisch. Sie erwarten in diesem Jahr einen Umsatzrückgang von 54 Prozent. "Solange der Geschäftsreiseverkehr, der für uns als starkem Wirtschaftsstandort elementar ist, nicht anspringt, bleibt die Situation sehr angespannt", sagte Niemeier. Die Buchungsrückgänge für August bis Oktober lägen wegen der ausfallenden Messen jenseits der 50 Prozent, was Hotellerie, Gastronomie und Caterer gleichermaßen hart treffe.
Mit Sorge schaut die Gastronomie auch auf den kommenden Herbst und Winter. Viele Gäste hätten in den vergangenen Wochen gerne Angebote mit Außengastronomie genutzt. "Wir hoffen, dass die Skepsis gegenüber innengastronomischen Angeboten abnimmt, wenn das Wetter schlechter wird", sagte Niemeier. Ebenfalls schwer einzuschätzen bleibe das Weihnachtsgeschäft oder die Auswirkungen des Virus auf die fünfte Jahreszeit.
Update, 11. August, 14.40 Uhr: Konzertveranstalter Lieberberg will mit Laschet über Konzert reden
Konzertveranstalter Marek Lieberberg sucht in der Diskussion um sein in Düsseldorf geplantes Großkonzert das Gespräch mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Die Reaktion aus der Staatskanzlei stellt ihn bislang aber nicht zufrieden. Er habe Laschet geschrieben und bemühe sich nun seit zwei Tagen, den Regierungschef zu erreichen, erklärte Lieberberg am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Er könne verstehen, dass Laschet sehr beschäftigt sei. "Aber wenn man Zeit hat, sich öffentlich zu äußern zu Veranstaltungen, deren Regularien man offenbar nicht kennt, dann denke ich, müsste man auch Zeit haben, hier zu reagieren, um auch dieses Gespräch zu führen."
Laschet hatte sich zuvor zu dem von Lieberberg geplanten Konzert mit 13.000 Zuschauern in Düsseldorf geäußert und gesagt, er halte das Event "für kein gutes Signal". Eine Entscheidung der Landesregierung über ein eventuelles Verbot der Veranstaltung steht noch aus. Die Stadt Düsseldorf hat das Konzept abgesegnet.
Lieberberg sieht sich in jedem Fall im Recht. Auf die Frage, was er im Falle einer Absage tun werde, antwortete er, man werde sich in diesem Fall mit geeigneten Mitteln "dagegen äußern". "Wir sind überzeugt, dass wir 100 Prozent im Recht sind."
Update, 11. August, 14.35 Uhr: Berliner Senat plant kein Alkoholverbot
Der Berliner Senat plant kein Alkoholverbot in der Hauptstadt, auch nicht für bestimmte Straßenzüge. Darüber denke der Senat "nicht wirklich" nach, sagte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Dienstag nach dessen Sitzung.
Es gebe bereits Regeln, diese müssten durchgesetzt und eingehalten werden. "Da wo die Leute sich nicht an die Regeln halten, muss es eben auch Konsequenzen haben." Der Senat werde weiter diskutieren, ob alle Regeln adäquat seien. Es könne sinnvoll sein, bei steigenden Infektionszahlen Regeln auch zu verschärfen.
Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hatte ein mögliches Alkoholverbot in Berlin am Montag ins Gespräch gebracht. Dabei gehe es nicht um ein allgemeines Alkoholverbot, erklärte die SPD-Politikerin am Dienstag im RBB-Inforadio. "Das wäre ja auch Quatsch." Wenn jemand gepflegt am Tisch sitze, die Abstandsregeln einhalte und Wein trinke, könne man nichts dagegen haben. Problematisch seien trotz der frischen Luft hingegen Straßenzüge, wo sich Menschenmassen aufhielten und beim Trinken Partyatmosphäre entstehe.
Update, 11. August, 14.34 Uhr: Nach positivem Corona-Test in Magdeburg: Club ordnet Testreihe an
Nach Bekanntwerden eines positiven Corona-Tests beim Trainingsauftakt des Fußball-Drittligisten 1. FC Magdeburg hat der Club am Dienstag ein Maßnahmenpaket festgelegt. Das derzeit in Quarantäne befindliche Team sowie der Trainerstab werden am Mittwoch am Universitätsklinikum der Landeshauptstadt erneut einem Test unterzogen, wie der Club via Twitter mitteilte.
Dieser ist Auftakt einer bis zu vier Untersuchungen zählenden Serie, die am Freitag fortgesetzt wird. Danach wird auf Grundlage der Ergebnisse entschieden, wie weiter trainiert werden kann. Bis dahin bleibt die auf Empfehlung des Magdeburger Gesundheitsamtes vom Club angeordnete Quarantäne bestehen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der 1. FCM auf Eigeninitiative sein Personal testen lassen, wobei vier Spieler fehlten. Bei einem dieser Spieler wurde dann am Montag der positiv ausgefallene Test vorgenommen. Zur Risikominimierung hatte die Mannschaft bereits zu dem Zeitpunkt in Kleingruppen trainiert.
Unterdessen ist die Zahl der im Labor bestätigten Corona-Infektionen in Sachsen-Anhalt insgesamt moderat gestiegen. Wie das Sozialministerium mitteilte, gab es am Dienstagvormittag 2078 Fälle. Das waren acht mehr als am Vortag. Insgesamt 64 Sachsen-Anhalter sind den Angaben nach bislang gestorben, nachdem sie positiv auf das Virus getestet wurden. Schätzungen zufolge haben 1926 Menschen die Infektion überstanden.
Update, 11. August, 14.31 Uhr: Biontech peilt weiter Impfstoffzulassung im Oktober an
Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen bei einem Erfolg der aktuellen klinischen Studie zu ihrem möglichen Corona-Impfstoff weiterhin im Oktober den Antrag auf Marktzulassung stellen. Die Biontech-Mitarbeiter hätten es geschafft, die Studie "in Rekordzeit zu starten", sagte Biontech-Vorstandschef Ugur Sahin am Dienstag bei der Vorlage der Unternehmenszahlen für das zweite Quartal.
Ende Juli hatte eine weltweite Studie zu dem möglichen Impfstoff mit bis zu 30 000 Teilnehmern begonnen. Für die klinische Untersuchung der Phasen II/III - mit dem Ziel einer Überprüfung der Wirksamkeit, der Bestimmung der geeigneten Dosis und schließlich dem Nachweis der Wirksamkeit - war der Wirkstoff BNT162b2 als Hauptkandidat ausgewählt worden.
Laut Quartalsbilanz verfügt das auf Forschung spezialisierte Pharmaunternehmen über liquide Mittel von 573 Millionen Euro. Für die ersten sechs Monate dieses Jahres wurde ein Umsatz von 69,4 Millionen Euro verzeichnet nach 51,9 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Die Kosten für Forschung und Entwicklung beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 160,3 Millionen Euro verglichen mit 110,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Den Anstieg erklärte das Unternehmen vor allem mit der höheren Mitarbeiterzahl. Der Nettoverlust erhöhte sich auf 141,7 Millionen Euro verglichen mit 90,8 Millionen im ersten Halbjahr.
Falls der Wirkstoff zugelassen wird, haben Biontech und Pfizer bereits Liefervereinbarungen mit Großbritannien, den USA, Japan und Kanada über mehr als 250 Millionen Impfstoffdosen geschlossen. Zusätzlich gibt es eine Option über weitere 500 Millionen Dosen. Biontech ist seit Oktober 2019 an der der US-Tech-Börse Nasdaq notiert. Der Kurs legte seitdem erheblich zu.
Update, 11. August, 14.28 Uhr: Laborverband sieht Grenzen bei Corona-Testangebot
Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gilt eine Testpflicht, Bayern will die Testkapazitäten massiv steigern: Eine Ausweitung von Corona-Testangeboten in Deutschland stößt bei einem großen deutschen Laborverband auf Bedenken und Kritik.
Fachleute vom Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) sprachen sich am Dienstag in einer Videoschalte auch angesichts begrenzter Kapazitäten für gezieltes statt anlassloses Testen aus. Es komme nicht darauf an, jeden Politikerwunsch zu erfüllen, sagte der erste Vorsitzende Michael Müller. Am Ende drohen laut Verband Ressourcen an anderer Stelle zu fehlen: für die Versorgung Erkrankter, in Kliniken und Pflegeheimen sowie bei der Aufdeckung von Infektionsketten.
"Die immense Zunahme des Testgeschehens brachte die Labore mancherorts an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit, trotz der im internationalen Vergleich sehr hohen Testkapazitäten", erklärte der Verband.
Müller betonte, mit Tests würden die Corona-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) nicht überflüssig. Massenhaft anlasslose Tests könnten Menschen vielmehr in falscher Sicherheit wiegen. Warum Reisen ein Anlass für einen Test sein solle, solange zum Beispiel keine Symptome vorliegen, sei nicht erkennbar, sagte Müller.
Update, 11. August, 13.04 Uhr: Erster Corona-Fall unter Flüchtlingen in Lager im Nordosten Syriens
Im überfüllten Flüchtlingslager Al-Hol im Nordostens Syriens ist der erste Coronavirus-Fall eines Bewohners bestätigt worden. "Eine unserer schlimmsten Befürchtungen hat sich bewahrheitet", teilte die Hilfsorganisation Save the Children am Montagabend mit. Bereits in der vergangenen Woche hatte das UN-Nothilfebüro Ocha berichtet, drei Mitarbeiter des Gesundheitspersonals hätten sich in al-Hol mit Corona infiziert.
Nach Angaben von Save the Children leben in dem Lager rund 65.000 Menschen, unter ihnen 43.000 Minderjährige. Die Organisation befürchtet, dass es weitere Fälle geben wird. Die Folgen eines möglichen Covid-19-Ausbruchs wären ihrer Einschätzung zufolge verheerend.
"Dies wird in jeder Hinsicht eine Kinderkrise sein", sagte die Verantwortliche für Syrien, Sonia Khush. "Wir müssen schnell handeln, um sicherzustellen, dass wir den Ausbruch eindämmen und gleichzeitig die negativen Auswirkungen der Kontrollmaßnahmen auf die Kinder so gering wie möglich halten können."
Hilfsorganisationen beklagen schon seit langem menschenunwürdige Zustände in Al-Hol. Das Flüchtlingscamp birgt Save the Children zufolge zahlreiche Risiken für Kinder. Es gebe zu wenig Wasser und Nahrung, viele Kinder seien krank. Ein Covid-19-Ausbruch und damit einhergehende Isolationsmaßnahmen belaste die Kinder zusätzlich.
In einem Teil des Lagers werden auch Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgehalten. Der IS hatte im vergangenen Jahr seine letzte Hochburg in Syrien verloren. Die Region wird von den syrischen Kurden kontrolliert.
In dem Bürgerkriegsland sind bisher nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität 1255 Corona-Fälle aufgetreten. Save the Children berichtet von mehr als 100 Fällen im Nordosten des Landes. Dort war Ende April ein erster Fall gemeldet worden.
Update, 11. August, 12.51 Uhr: Russland lässt Impfstoff gegen Coronavirus zu
Als erstes Land der Welt lässt Russland einen Impfstoff gegen das Coronavirus für die breite Verwendung zu. Das gab Präsident Wladimir Putin am Dienstag im Staatsfernsehen bekannt.
Der Impfstoff wurde allerdings bisher nur an wenigen Menschen getestet, ihn in einem so frühen Stadium zuzulassen, widerspricht internationalen Kriterien.
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Update, 11. August, 11.30 Uhr: Studie zu Corona-Fehlinformationen im Netz - Viele Tote durch Gerüchte
Kamelurin, Bleichmittel und Methanol: Fehlinformationen durch Gerüchte und Verschwörungstheorien in Zusammenhang mit dem Coronavirus haben seit Beginn der Pandemie weltweit Hunderte Menschen das Leben gekostet.
Tausende Menschen mussten wegen der größtenteils in sozialen Netzwerken verbreiteten Falschinformationen im Krankenhaus behandelt werden, ergab eine im "American Journal of Tropical Medicine and Hygiene" veröffentlichte Studie. Die von einem Team internationaler Wissenschaftler unter anderem aus Australien, Thailand und Japan zusammengetragenen Daten stammen aus dem Zeitraum zwischen Dezember 2019 und April 2020.
So sei Menschen in Indien empfohlen worden, Kuhurin oder -dung zu verzehren, um sich gegen eine Ansteckung zu wappnen. In Saudi-Arabien wurde Kamelurin mit Limone als Wunderwaffe gegen Sars-CoV-2 beworben. Der Konsum von hochkonzentriertem Alkohol zur vermeintlichen Desinfizierung des Körpers kostete weltweit sogar 800 Menschen das Leben. Rund 5900 landeten nach dem Trinken von Methanol im Krankenhaus, 60 erblindeten.
Die Forscher untersuchten auch mögliche Folgen von Stigmatisierung. So habe sich ein Mann in Indien das Leben genommen, weil er glaubte, mit Corona infiziert zu sein - und die mögliche Erkrankung als Schande empfand. Auch sei es immer wieder zu verbaler und physischer Gewalt gegenüber Menschen asiatischer Herkunft und Mitarbeitern des Gesundheitssystems gekommen, weil beide Gruppen für die Ausbreitung des Virus verantwortlich gemacht wurden. Die Wissenschaftler hatten mehr als 2300 Berichte in 25 Sprachen aus 87 Ländern untersucht.
Neben der Pandemie gebe es demnach auch eine "Infodemie", so die Forscher. Sie forderten Regierungen und internationale Organisationen auf, Corona-Fehlinformationen im Internet besser zu überwachen, als falsch zu entlarven und "mit Social-Media-Unternehmen zusammenzuarbeiten, um korrekte Informationen zu verbreiten."
Update, 11. August, 11.01 Uhr: Kinomittelstand fürchtet wegen Corona um seine Existenz
Die mittelständischen Kinos in Deutschland bangen wegen Corona um ihre wirtschaftliche Zukunft. "Ohne staatliche Finanzhilfen kann ein großer Teil der deutschen Filmtheater die aktuelle Krise nicht überleben", teilten die Kinobetreiber am Dienstag mit.
Durch die Schließung der Kinos Mitte März und die nur zögerliche Wiedereröffnung seit Mitte Mai verzeichneten alle Kinobetreiber massive Umsatzeinbrüche und befänden sich in einer teils dramatischen Liquiditätssituation. "Zahlreiche mittelständische und familiengeführte Filmtheaterunternehmen sehen deshalb ihr Lebenswerk bedroht", hieß es weiter.
In einem offenen Brief an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) fordern sie deshalb wirtschaftliche Hilfen sowie einen Kinogipfel. "Ohne die Unterstützung der Bundesregierung wird es in Deutschland bald keine Filme, keine Besucher und keine Kinos mehr geben", heißt es in dem Schreiben. Viele Arbeitsplätze seien bedroht. Zudem seien die Folgen für das kulturelle Leben und die Belebung der Innenstädte irreversibel.
Der Brief wurde von 68 Unternehmen unterzeichnet, die nach eigenen Angaben deutschlandweit für rund 1300 Leinwände stehen und damit einen Marktanteil von 40 Prozent repräsentieren. Ähnlich wie der Kinogesamtmarkt rechnet auch der deutsche Kinomittelstand bis Jahresende mit einem Besucherrückgang zwischen 50 und 60 Prozent.
Update, 11. August, 10.20 Uhr: CureVac plant Tests von Corona-Impfstoff in Brasilien
Auch das deutsche Biotech-Unternehmen CureVac hat vor, in Brasilien einen Corona-Impfstoff zu testen, an dem es forscht. Wie die Infektiologin Sue Ann Clemens, Mitglied des Komitees von CureVac, der Deutschen Presse-Agentur sagte, plant das Unternehmen mit Sitz in Tübingen, im September oder Oktober mit der Studie in dem südamerikanischen Land zu beginnen.
Bisher laufe es bei der ersten, kleineren Testreihe in Deutschland sehr gut, hatte Studienleiter Professor Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Montag gesagt. Derzeit gebe es etwa 180 Probanden.
Brasilien ist zum Testlabor der Welt geworden. Auch Testreihen der Unternehmen AstraZeneca, Sinovac und Biontech/Pfizer laufen dort bereits. Neben den USA ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Mehr als drei Millionen Menschen haben sich nach offiziellen Angaben mit dem Coronavirus infiziert, die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil in dem Land sehr wenig getestet wird.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit langem in der Kritik. Er bezeichnete die Lungenkrankheit Covid-19 als "leichte Grippe" und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen. Aber Brasilien verfügt auch über hervorragende Forschungsinstitutionen und war bei Gesundheitskrisen etwa durch HIV oder Zika ein Vorreiter unter den Schwellenländern.
Update, 11. August, 9.54 Uhr: Corona-Krise beflügelt Geschäft von Hellofresh
Der Kochboxenlieferant Hellofresh entwickelt sich zu einem der größten Gewinner der Corona-Krise. Nach einem Absatzrekord im zweiten Quartal hält es das Management um Vorstandschef und Mitgründer Dominik Richter jetzt für möglich, die Erlöse im laufenden Jahr fast zu verdoppeln.
Auch der operative Gewinn soll höher ausfallen. In einigen Absatzmärkten treibe die Verschärfung der Pandemie die Nachfrage an, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Geschäft im Ausland soll ausgebaut werden.
Das Unternehmen profitiert davon, dass viele Menschen infolge der Pandemie im Homeoffice arbeiten, ihre Kinder zu Hause betreuen und statt in der Kantine zu essen selbst jeden Tag etwas Warmes auf den Tisch zaubern müssen. Die Zahl der aktiven Kunden sprang im zweiten Quartal im Jahresvergleich von 2,41 Millionen auf 4,18 Millionen.
Zwischen April und Ende Juni sammelte Hellofresh rund 18,1 Millionen Bestellungen ein, mehr als doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 123 Prozent auf 972 Millionen Euro.
Update, 11. August, 9.28 Uhr: Corona lässt auch Bruttolöhne sinken
Die Corona-Krise hat sich im zweiten Quartal auch auf die Bruttoverdienste der Beschäftigten in Deutschland ausgewirkt. Vor allem der verbreitete Einsatz von Kurzarbeit und die damit verbundenen geringeren Arbeitszeiten (-4,7 Prozent) drückten auf die Bruttoeinkommen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete. Die Einkommen sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2 Prozent.
Allerdings glich das Kurzarbeitergeld für die Betroffenen einen Großteil der Einkommensverluste netto wieder aus. Auf die Arbeitsstunde gerechnet waren die Bruttoverdienste im zweiten Quartal sogar 2,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Besonders stark betroffen von den Einkommensrückgängen waren die Wirtschaftszweige Beherbergung (-18 Prozent), Herstellung von Kraftwagen (-17 Prozent) und Reisebüros (-15 Prozent). Hier gingen die Arbeitszeiten weit überdurchschnittlich zurück. Weitere betroffene Branchen sind laut Statistikamt die Luftfahrt, die Gastronomie und der Einzelhandel.
Update, 11. August, 8.19 Uhr: Corona trifft Singapurs Wirtschaft härter als bisher gedacht
Die Wirtschaft des asiatischen Stadtstaates Singapur ist von der Corona-Krise härter getroffen worden als bisher gedacht. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung um 13,2 Prozent im Jahresvergleich gesunken, teilte das Handelsministerium am Dienstag mit. In einer ersten Erhebung war für die Monate April bis Juni nur ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 12,6 Prozent im Jahresvergleich gemeldet worden.
Auf das Jahr hochgerechnet sei die Wirtschaft des Stadtstaates und wichtigen Finanzzentrums im zweiten Quartal um 42,9 Prozent eingebrochen, hieß es weiter. Annualisierte Daten geben an, wie sich die Wirtschaft entwickeln würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte.
Nach dem Einbruch im zweiten Quartal ist nach Einschätzung der Regierung nicht mit einer schnellen Erholung zu rechnen. "Die Wirtschaftserholung wird noch einige Zeit dauern", sagte Chan Chun Sin, Minister für Handel und Industrie. Eine neue Infektionswelle in der Corona-Krise und eine damit verbundene weitere Störung der Wirtschaft in Singapur könnten nicht ausgeschlossen werden.
Update, 11. August, 8.07 Uhr: Zalando verdient in Corona-Krise deutlich mehr
Der Modehändler Zalando hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Der Nettogewinn stieg von 45,5 Millionen auf 122,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte.
Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) wurde mit 211,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Zalando profitierte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von deutlich mehr Bestellungen der Kunden über das Internet. Der Umsatz stieg daher um 27,4 Prozent auf gut 2 Milliarden Euro. Die Prognose für 2020 bekräftigte das Unternehmen.
Update, 11. August, 7.36 Uhr: Pandemie von 1917 beendete laut Trump den Zweiten Weltkrieg
US-Präsident Donald Trump hat mit einer gleich mehrfach falschen Behauptung einen historischen Bezug zu Covid-19 hergestellt. Trump versprach sich vermutlich, als er am Montag bei einer Pressekonferenz sagte: "1917, so heißt es, war die große Pandemie sicherlich eine schreckliche Sache, bei der sie zwischen 50 und 100 Millionen Menschen verloren haben - sie beendete wahrscheinlich den Zweiten Weltkrieg, alle Soldaten waren krank."
Die Aussage Trumps ist nicht nur deswegen falsch, weil er sich auf den Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 zu beziehen scheint, sondern auch, weil die Spanische Grippe erst im Jahr 1918 ausbrach.
Tatsächlich befiel die Seuche aber zahlreiche Soldaten auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges. Der Zweite Weltkrieg folgte erst mehr als 20 Jahre später - die Pandemie war da schon lange vorbei. In den sozialen Netzwerken hagelte es jede Menge Spott.
Update, 11. August, 6.43 Uhr: 966 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 966 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit nähert sich die Zahl wieder der Marke von 1000 Neuinfektionen.
Der Wert hatte in der vergangenen Woche bereits am Donnerstag, Freitag und Samstag über der Schwelle von 1000 gelegen - erstmals seit Anfang Mai wieder. Am Sonntag- und Montagmorgen liegen die Meldezahlen oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte nach dem Anstieg der Corona-Neuinfektionen aber klargemacht, dass er derzeit keine kritische Schwelle überschritten sieht: "Im Moment sind wir in jedem Fall noch in einer Größenordnung, mit der das Gesundheitswesen und der öffentliche Gesundheitsdienst umgehen kann", hatte der CDU-Politiker gesagt. "Wenn wir uns jetzt stabilisieren auf einem bestimmten Niveau, dann können wir damit umgehen."
Update, 11. August, 5.50 Uhr: JU-Chef Kuban gegen Maskenpflicht im Unterricht
Der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, hat Forderungen nach einer Maskenpflicht während des Unterrichts in weiteren Bundesländern kritisiert. "Es ist schwer zu vermitteln, dass man im Restaurant ohne Maske sitzen darf, aber Schüler in der Schule sechs Stunden und länger Maske tragen sollen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstag).
Derzeit ist Nordrhein-Westfalen, wo an diesem Mittwoch die Schule wieder beginnt, das einzige Bundesland mit einer solchen Regelung.
Angesichts der unterschiedlichen Vorgehensweisen in den Ländern forderte Kuban ein grundsätzliches Umdenken. Der Bund brauche klare Kompetenzen, um einen "groben Rahmen" vorgeben zu können. "Die Länder und Kommunen können diesen dann in Hotspot-Regionen anpassen."
Er kritisierte auch: "Wir haben elf Millionen Schüler weitestgehend ohne echte digitale Bildungsangebote nach Hause geschickt und erleben jetzt ein ziemliches Schulchaos. Als das Land der Dichter und Denker dürfen wir die Digitalisierung der Schulen nicht länger verschlafen."
Auch Jürgen Böhm, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer, sieht eine Maskenpflicht kritisch. "Aus meiner Sicht ist eine Maskenpflicht vor allem im Sprachunterricht problematisch", sagte er dem RND. "Die Qualität des Unterrichts wäre doch eingeschränkt und die Gefahr, missverstanden zu werden, groß." Zudem leide der soziale Austausch. Die Masken müssten Bestandteil der Hygienepläne sein, dürften im Unterricht aber nicht zur Regel werden.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hatte sich dagegen für eine Maskenpflicht auch im Klassenzimmer ausgesprochen. In Nordrhein-Westfalen, wo für rund 2,5 Millionen Schüler das neue Schuljahr beginnt, ist genau das für Schüler ab der fünften Klasse geplant - vorerst bis Ende August.
Update, 11. August, 2.30 Uhr: US-Forscher - Schon mehr als 20 Millionen Corona-Infektionen weltweit
Die Zahl der weltweit bekannten Corona-Infektionen ist innerhalb von weniger als drei Wochen von 15 Millionen auf über 20 Millionen gestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Etwa die Hälfte der bestätigten Infektionen entfielen demnach auf nur drei Länder: die USA mit mehr als fünf Millionen Infektionen, Brasilien mit über drei Millionen und gut zwei Millionen in Indien.
Die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen stand Ende Juni noch bei zehn Millionen und hat sich damit innerhalb von rund sechs Wochen verdoppelt. Neben den am meisten betroffenen Staaten breitete sich die Coronavirus-Pandemie auch in Russland, Südafrika, Mexiko und mehreren Ländern Südamerikas weiter rasch aus.Weltweit sind laut Johns Hopkins bislang mehr als 730.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Opfer stieg zuletzt unter anderem infolge besserer Behandlungsmöglichkeiten deutlich langsamer an als die Zahl der Neuinfektionen. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem für ältere und immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann.
Das weltweit nach absoluten Zahlen am schlimmsten betroffene Land waren die USA. Dort gibt es neben den meisten bestätigten Infektionen mit mehr als 163.000 Opfern auch die meisten Todesfälle. An zweiter Stelle folgt Brasilien mit über 100.000 Toten.
Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert.
Laut WHO gab es bis Montag 19,7 Millionen bestätigte Infektionen und 728.000 Todesfälle. Die Pandemie hatte um den Jahreswechsel in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan begonnen.
Update, 10. August, 22.20 Uhr: Dow zurück auf höchstem Stand seit Ende Februar
Der US-Leitindex Dow hat am Montag seinen höchsten Stand seit mehr als fünf Monaten erreicht. Kurz nach Handelsstart ließ der Wall-Street-Index sein Hoch von Anfang Juni hinter sich und kletterte in Richtung 28.000 Punkte.
Unterstützung kam von der Aussicht auf weitere Hilfen für die angeschlagene US-Wirtschaft. Zum Handelsschluss ging es für den Dow Jones Industrial dann um 1,30 Prozent auf 27 791,44 Punkte - höchstes Niveau seit dem 25. Februar, bevor die Corona-Panik die Börsen steil auf Talfahrt schickte.
Update, 10. August, 21.38 Uhr: Grüne fordern schnelle Klarheit über Corona-Regeln an Schulen
Die Grünen im Magdeburger Landtag haben schnelle Klarheit über die Corona-Regeln an den sachsen-anhaltischen Schulen nach den Sommerferien gefordert.
Er erwarte, dass diese bis Anfang nächster Woche für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern herrsche, sagte der bildungspolitische Sprecher Wolfgang Aldag am Montag.
Bildungsminister Marco Tullner (51, CDU) und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (58, SPD) seien aufgefordert, Szenarien vorzubereiten, um Schulschließungen zu vermeiden. Falls das doch nötig sei, müsse der Unterricht in den digitalen Raum verlagert werden können.
Es gehe darum, Server-Kapazitäten zu schaffen, Online-Lernangebote zu verbinden und auch für Lehrkräfte und Schüler mit besonderem Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, individuelle Lösungen zu erarbeiten, führte der Grünen-Politiker weiter aus.
Update, 10. August, 21. 20 Uhr: Alkohol-Verkaufseinschränkungen auch kommendes Wochenende
Das nächtliche Außer-Haus-Verkaufsverbot von Alkohol in Hamburgs beliebtesten Ausgehvierteln bleibt auch am kommenden Wochenende bestehen.
Die Bezirksämter Altona, Hamburg-Mitte und Eimsbüttel werden entsprechende Allgemeinverfügungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verlängern, wie die Bezirke und die für die Bezirke zuständige Wissenschaftsbehörde am Montag mitteilten.
Betroffen sind St. Pauli, das Schanzenviertel sowie Teile Ottensens und Eimsbüttels. Es wäre inzwischen das dritte Wochenende in Folge, an dem der Alkoholverkauf eingeschränkt ist.
Update, 10. August 21 Uhr: Testspiel gegen Europameister: Spanien im Oktober gegen Portugal
Zum ersten Mal seit zehn Jahren werden die Fußball-Nationalmannschaften Spaniens und Portugals am 7. Oktober ein Freundschaftsspiel bestreiten. Die Furia Roja werde in Lissabon gegen den Europameister antreten, teilte der spanische Verband RFEF am Montag mit.
Am 3. September trifft die Mannschaft von Nationaltrainer Luis Enrique (50) im ersten Länderspiel nach der Corona-Zwangspause in Stuttgart auf Deutschland.
Nach dem Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft von Fernando Santos wird es für die Spanier drei Tage später schon ernst: Das Team empfängt in der Nations League am 10. Oktober die Auswahl der Schweiz. Am 13. Oktober treffen die Spanier in Kiew auf die Ukraine. Im November folgt ein weiteres Testspiel gegen die Niederlande.
Update, 10. August, 20.50 Uhr: Müller begrüßt Nominierung von Scholz zum SPD-Kanzlerkandidaten
Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (55, SPD) hat die Nominierung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (62) zum SPD-Kanzlerkandidaten begrüßt.
"Olaf Scholz ist ein sehr erfahrener Politiker von der Bundes- und Landesebene", sagte Müller am Montag in der RBB-"Abendschau". Als Finanzpolitiker habe Scholz in der Corona-Krise "herausragendes" geleistet, um vielen Unternehmen und Menschen zu helfen.
"Und auch diese Besonnenheit, die ruhige Art ist genau das richtige, was wir jetzt brauchen", meinte Müller. "Nicht nur für den Wahlkampf, sondern vor allen Dingen für die Zeit danach, um unser Land auch zu führen." Vorstand und Präsidium der SPD hatten Scholz am Montag einstimmig als Kanzlerkandidaten nominiert.
Update, 10. August, 20.30 Uhr: Berliner Corona-Ampel springt auf Gelb: Mehr als 9700 Infektionen
Die Zahl der Corona-Infektionen in Berlin ist innerhalb eines Tages leicht gestiegen und die Ampel mit Blick auf die Ansteckungsdynamik auf Gelb gesprungen.
Zum Montag waren 9739 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und damit gut 40 mehr als am Vortag, wie die Gesundheitsverwaltung am Abend mitteilte.
Update, 10. August, 20.10 Uhr: Positiver Coronatest beim 1. FC Magdeburg
Beim Trainingsauftakt von Fußball-Drittligist 1. FC Magdeburg ist am Montag ein positiver Corona-Test aufgetreten. Das gab der Verein bekannt. Als Vorsichtsmaßnahme hat das zuständige Gesundheitsamt der Stadt für die gesamte Mannschaft, den Trainerstab und einige Mitarbeiter bis auf Weiteres eine häusliche Quarantäne angeordnet.
Die getestete Person zeige keine Symptome. Weitere Abstimmungen mit dem Gesundheitsamt sollen am Dienstag erfolgen.
Die ganze Nachricht könnt Ihr >>>hier nachlesen.
Update, 10. August, 19.57 Uhr: Ex-Siegerin Kusnezowa verzichtet auf US-Open-Teilnahme
Auch die frühere US-Open-Siegerin Swetlana Kusnezowa verzichtet wegen der Coronavirus-Pandemie auf eine Teilnahme am Grand-Slam-Turnier in New York. "Ich bin traurig, weil ich so sehr auf diese Turniere gewartet habe, aber die Pandemie hat alle Pläne geändert", schrieb die 35-jährige Russin am Montag auf Instagram.
2004 hatte sie das Turnier gewonnen, aktuell belegt sie Platz 32 der Weltrangliste.
Update, 10. August, 19.40 Uhr: Gesundheitsminister erteilen Absage
Die Gesundheitsminister der Länder haben sich geschlossen gegen eine Rückkehr von Fußball-Fans in die Bundesliga-Stadien zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgesprochen.
Sie seien "zu einer einhelligen Position gekommen, dass wir ausgehend von der jetzigen pandemischen Lage es nicht befürworten, die Stadien zu öffnen", sagte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (53, SPD) am Montag als Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.
Die ganze Nachricht findet Ihr >>> hier.
Update, 10. August, 19 Uhr: Gewusst wie: Priesterin reicht Brot in der Kirche mit Essstäbchen
Ein Priesterin der Kirche von England benutzt in der Corona-Krise lange Essstäbchen, um Gläubigen bei der heiligen Kommunion das Brot zu reichen. Viele ihrer Gemeindemitglieder hätten zuvor Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus gehabt, sagte die Geistliche Eileen Harrop am Montag im ostenglischen Winston.
"Da dachte ich: Warum kann ich nicht einfach lange Essstäbchen verwenden und richtiges Brot statt Oblaten und das dann in die Hände der Kommunikanten (Teilnehmer am Abendmahl) fallen lassen?", so Harrop. Auf die Idee kam sie schnell: Sie ist chinesischer Herkunft, lebte lange in Singapur und hat ein Faible für die asiatische Küche.
Auf das Trinken von Wein müssen die Gläubigen in der Anglikanischen Kirche von England aber verzichten. Die gemeinsame Nutzung eines Gefäßes ist wegen der Ansteckungsgefahr untersagt.
Update, 10. August, 18.50 Uhr: Finanz-Staatssekretär "verwundert" über Etat-Forderungen der Ressorts
Trotz Corona-Krise fordern die Bundesministerien nach einem Medienbericht mittelfristig erheblich mehr Geld für ihre Etats und überdies auch Tausende neue Stellen - was das Finanzministerium aber irritiert zurückweist.
"Annähernd 100 Milliarden Euro Mehrforderungen für die Jahre bis 2024 sowie rund 19.000 angemeldete Stellen lassen sich mit einer der Situation gerecht werdenden Finanzpolitik kaum in Einklang bringen", schreibt Haushalts-Staatssekretär Werner Gatzer (61, SPD) laut "Handelsblatt" in einem Brief vom Freitag an seine Staatssekretärskollegen. Er sei über die Forderungen "sehr verwundert".
Gatzer verwies auf die Schuldenregel im Grundgesetz, die baldmöglichst wiedereinzuhalten sei. Dies sei die haushaltspolitische Herausforderung der kommenden Jahre. "Zudem werden die gesamtwirtschaftlichen Folgen der Pandemie den Bundeshaushalt in den nächsten Jahren erheblich belasten", schreibt Gatzer demnach.
Update, 10. August, 18.45 Uhr: Polizist aus Franken nach Rede auf Corona-Demo in Kritik
Nach der Rede eines Polizisten auf einer Corona-Demonstration in Augsburg wird ein dienstrechtliches Fehlverhalten des Beamten geprüft. Die Polizei habe Videoaufnahmen der Demonstration sichergestellt, die nun gesichtet und bewertet werden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Montag.
Während der Prüfung werde der Beamte nicht mehr als Führungskraft oder im Dienst mit Bürgerkontakt eingesetzt.
In dem Bericht heißt es, dass der Beamte intern versetzt wurde. Der Polizeisprecher bestätigte dies auf Nachfrage nicht. Zunächst müsse die Bewertung des Auftritts, an der auch Juristen beteiligt sind, abgeschlossen sein, bevor Maßnahmen ergriffen würden.
Der Polizist nahm am Samstag am "Fest für Freiheit und Frieden" in Augsburg (Bayern) teil, auf dem Menschen gegen staatliche Maßnahmen zum Eindämmen des Corona-Virus protestierten. Ein Youtube-Video zeigt, wie der Beamte die Rede mit "Achtung, Achtung - hier spricht die Polizei!" beginnt und sich der applaudierenden Menge als Dienstgruppenleiter einer Polizeiinspektion vorstellt.
In der Rede wirft der Beamte der Politik und den "Leitmedien" unter anderem vor, Angst und Schrecken zu verbreiten. Deutschland habe sich in einen "Denunzianten-Staat" verwandelt, was ihn sehr bedrücke. Die Presse unterdrücke wesentliche Informationen - er bezeichnete sie daher als "Lückenpresse". Der Beamte forderte seine Kollegen auf, sich dem Protest anzuschließen.
Die Gewerkschaft der Polizei bezeichnete den Vorfall als unglücklich. "Polizisten haben selbstverständlich ein Recht auf freie Meinungsäußerung, aber als Privatperson", sagte Peter Schall, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei.
Update, 10. August, 18.30 Uhr: Görges über US Open-Verzicht: "Würde mich nicht wohl fühlen"
Tennisspielerin Julia Görges hat die Gründe für ihren Verzicht auf die US Open genannt. "Ich habe mich dafür entschieden, dieses Jahr nicht an den US Open teilzunehmen, da ich mich nicht wohl dabei fühlen würde, angesichts der hohen Covid-19-Zahlen in den USA nach New York zu reisen und mich und mein Team irgendeinem unnötigen Risiko auszusetzen", die 31-Jährige aus Bad Oldesloe bei Sport1.
Die USA sind das von der Corona-Pandemie mit am stärksten betroffene Land weltweit. Die US Open, das erste Grand-Slam-Turnier nach der Corona-Zwangspause, sind vom 31. August bis zum 13. September geplant.
Görges sagte weiter, dass auch noch viele Fragen offen seien hinsichtlich einer möglichen Quarantäne nach einer Rückreise nach Europa aus den USA. "Also habe ich mich dazu entschieden, in Europa zu bleiben und meinen Fokus auf die europäischen Turniere zu legen."
So will die Weltranglisten-38. Ende September beim Turnier in Rom auf die WTA-Tour zurückkehren. "Danach werde ich bei den French Open spielen, wenn es weiter geht und dort unter sicheren Umständen gespielt werden kann", meinte sie.
Update, 10. August, 18.20 Uhr: Tour de France startet 2021 in Brest: Kopenhagen folgt 2022
Die Tour de France startet im nächsten Jahr in Brest in der Bretagne. Das gab die Tour-Organisation ASO am Montag bekannt. Brest springt damit für die dänische Hauptstadt Kopenhagen ein, die erst 2022 den Grand Depart der Frankreich-Rundfahrt ausrichten wird.
Der Startschuss in Brest erfolgt am 26. Juni, dabei werden die ersten vier Etappen in der Bretagne ausgetragen. Brest ist bereits zum vierten Mal nach 1952, 1974 und 2008 Ausrichter des Tour-Starts.
Update, 10. August, 18.06 Uhr: Corona-Krise in Israel: Fremdenführer sollen in Schulen assistieren
Die von der Corona-Krise hart getroffenen Fremdenführer sollen in Israel vorübergehend Lehrern an Schulen assistieren. Das Tourismus- und das Bildungsministerium gab am Montag eine entsprechende Vereinbarung bekannt.
Die Fremdenführer sollen demnach dabei helfen, im kommenden Schuljahr die Stufen 3 und 4 zu betreuen. Dafür sollen sie bis zu 75 Schekel (umgerechnet etwa 19 Euro) pro Stunde erhalten. Den Schülerinnen und Schülern werde dadurch unter anderem Kleingruppenunterricht im Klassenraum ermöglicht, hieß es in einer Mitteilung des Tourismusministeriums.
Update, 10. August, 17.45 Uhr: Spahn: Zuschauer in Stadien wären jetzt falsches Signal
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40) hält eine Rückkehr von Fans zu Spielen der Fußball-Bundesliga trotz guter Corona-Schutzkonzepte vorerst für unangebracht. "Tausende Zuschauer in den Stadien - das passt nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen", erklärte der CDU-Politiker am Montag bei Twitter nach Beratungen mit den Länder-Gesundheitsministern.
Jetzt heiße es, keine vermeidbaren Risiken einzugehen. "Wir spüren, dass wir wachsam bleiben müssen. In der jetzigen Situation wären Zuschauer auf den Rängen das falsche Signal." Das Konzept der Deutschen Fußball Liga sei in der Theorie gut. Entscheidend sei in der Pandemie aber die Praxis im Alltag.
Update, 10. August, 17.35 Uhr: ECDC warnt vor Wiederaufleben von Coronavirus in Europa
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus nimmt in vielen Ländern Europas wieder zu. Das liegt zum einen an der Zunahme von Tests, zum anderen aber auch an der Lockerung von Corona-Maßnahmen - zu diesem Schluss kommt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in ihrer jüngsten Risikobewertung für die Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zuzüglich Großbritannien.
Viele Staaten testeten jetzt bereits milde Verdachtsfälle ohne Symptome, was zu der Zunahme der Fallzahlen beitrage, erklärte das in Solna bei Stockholm ansässige Zentrum. Zum anderen gebe es in einigen Ländern "ein echtes Wiederaufleben an Fällen", das eine Folge davon sei, dass die Maßnahmen zum Abstandhalten gelockert worden seien.
Weitere Anstiege der Infektionszahlen und mit ihnen zusammenhängenden Krankenhausaufenthalten und Todesfällen könnten vermindert werden, indem ausreichende Kontrollmaßnahmen rechtzeitig wiedereingeführt oder verstärkt würden. Zugleich sei es natürlich, dass die Menschen weniger achtsam bei der Einhaltung der Maßnahmen geworden seien. Dem müsse mit der richtigen Kommunikation entgegengewirkt werden.
"Während die Zahl der in Europa gemeldeten Fälle über den Sommer hinweg nach dem Höhepunkt Anfang dieses Jahres zurückgegangen ist, hat es einen jüngsten Anstieg der Fallzahlen gegeben", resümierte ECDC-Chefwissenschaftler Mike Catchpole.
Nach Ansicht des ECDC sei das Risiko moderat, dass es in Ländern zu einem weiteren Anstieg kommen werde, in denen geeignete Maßnahmen zum Abstandhalten und zur Hygiene Verwendung fänden und die Mittel zum Testen und zur Kontaktverfolgung bestünden. Für Länder, in denen dies nicht umgesetzt oder verstärkt werde, sei dieses Risiko dagegen sehr hoch.
Dem ECDC wurden bis Montag rund 1,82 Millionen Corona-Fälle aus dem EWR-Raum gemeldet, weltweit waren es demnach bislang knapp 20 Millionen. Rund 184.000 der 731.000 weltweit damit in Zusammenhang stehenden Todesfälle gab es demnach in der Region.
Update, 10. August, 17 Uhr: Gesundheitsminister: Rückkehr der Fans in Stadien hat keine Priorität
Die mögliche Rückkehr von Fußball-Fans in die Stadien hat aus Sicht der Gesundheitsminister der Länder keine Priorität. Darin bestehe Einigkeit, verlautete aus Teilnehmerkreisen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Montag.
Die GMK-Vorsitzende, Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (53), hatte in der "Berliner Morgenpost" vor den Beratungen über das Rückkehrkonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) bereits gesagt, die Idee, dass unter anderem alle Besucherinnen und Besucher nach Testungen wieder ins Stadion kommen könnten, werde von der Mehrheit der Minister kritisch gesehen.
"Ganz besonders, weil vor und nach dem Spiel niemand große Menschenansammlungen und Alkoholkonsum ausschließen und kontrollieren kann".
Update, 10. August, 16.50 Uhr: Motorrad-WM 2020: Saisonfinale findet in Portugal statt
Der Kalender der Motorrad-Weltmeisterschaft wird mit dem Grand Prix von Portugal in Portimao um ein zusätzliches Event erweitert. Das bestätigte der Motorrad-Weltverband FIM am Montag offiziell.
Nach dem ursprünglich geplanten Saisonfinale in Valencia wird demnach am 22. November mit der Portimao-Premiere noch ein 14. Renn-Wochenende stattfinden. Für die Moto2 und die Moto3 sind es gar die 15. Läufe, denn die kleinen Klassen konnten schon im März in Katar in die Saison starten, während die MotoGP erst später begann.
Es wird angestrebt, vor 30.000 Fans zu fahren. Am vergangenen Wochenende wurde beim Lauf der Superbike-WM bereits dank einer Ausnahmegenehmigung der portugiesischen Behörden mit 250 Zuschauern ein Hygienekonzept getestet. Bis zum Gastspiel der MotoGP soll der Kurs komplett neu asphaltiert werden.
Update, 10. August, 16.43 Uhr: Wissenschaftlicher Dienst: Corona-Schulden sind verfassungsgemäß
Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hält die enorme Neuverschuldung zur Finanzierung des Corona-Konjunkturpakets für verfassungsgemäß.
Das geht aus einem Gutachten im Auftrag der AfD hervor, das am Montag in Berlin verbreitetet wurde. Darin heißt es, der im Juli verabschiedete Nachtragshaushalt mit einem Volumen von 61,8 Milliarden Euro sei zwar verfassungsrechtlich problematisch, doch angesichts der "immensen Unsicherheiten" durch die Corona-Krise alles in allem mit dem Grundgesetz vereinbar.
Einen derartigen Bruch der Schuldengrenze erlaubt das Grundgesetz nur in «außergewöhnlichen Notsituationen». AfD und FDP hatten den Nachtragshaushalt schon vor Wochen als unnötig und damit verfassungswidrig bezeichnet. Ähnlich äußerte sich auch kürzlich der Bundesrechnungshof.
Der Wissenschaftliche Dienst, der die Bundestagsabgeordneten mit seiner Expertise unterstützt, kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise "geeignet und damit erforderlich" seien.
Die Experten räumen allerdings auch ein, dass der Nachtragshaushalt unter strengen Maßstäben durchaus als "verfassungsrechtlich problematisch" eingestuft werden könne. Die AfD sieht dadurch ihre Bedenken bestätigt und droht nun mit einem Gang vor das Bundesverfassungsgericht. "Wir prüfen kurzfristig die Aussichten einer Organ- und Normenkontrollklage", sagte der Justiziar der AfD-Fraktion, Stephan Brandner (54).
Update, 10. August, 16.20 Uhr: Corona-Krise reißt Hotelriese Marriott in die Verlustzone
Der US-Hotelriese Marriott hat wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal deutlich weniger Umsatz gemacht und ist in die roten Zahlen gerutscht. Die Erlöse der weltweit größten Hotelkette sanken um 72 Prozent auf 1,46 Milliarden US-Dollar (1,24 Mrd Euro).
Unterm Strich stand ein Verlust von 234 Millionen Dollar, wie der Konzern am Montag in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte Marriott noch einen Gewinn in ähnlicher Höhe verbuchen können.
Trotz des dramatischen Einbruchs blieb Konzernchef Arne Sorenson zuversichtlich: "Während unser Geschäft weiterhin deutlich durch Covid-19 belastet wird, sehen wir dauerhafte Zeichen einer sich erholenden Nachfrage."
Update, 10. August, 16.10 Uhr: Gesundheitsministerium lehnt Rückkehr von Fans in die Stadien ab
Das baden-württembergische Gesundheitsministerium lehnt eine Rückkehr von Fans in die Stadien zum Saisonstart der Fußball-Bundesliga ab. Angesichts der steigenden Infektionszahlen sei dies aus Gründen des Infektionsschutzes nicht vorstellbar.
"Die Corona-Verordnung erlaubt derzeit Großveranstaltungen mit bis zu 500 Menschen", sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag der dpa. "Tausende Menschen in einem Stadion sind aus unserer Sicht aber derzeit nicht darstellbar, wenn wir auf der anderen Seite in vielen gesellschaftlichen Bereichen aus gutem Grund nach wie vor restriktive Vorgaben machen müssen."
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Update, 10. August, 16 Uhr: Schlechtes Geburtstagsgeschenk: Antonio Banderas mit Corona
Der spanische Filmstar Antonio Banderas ist nach eigenen Worten positiv auf das Coronavirus getestet worden und musste seinen 60. Geburtstag am Montag in häuslicher Quarantäne feiern.
"Ich möchte hinzufügen, dass ich mich relativ gut fühle und nur etwas abgespannter als normal bin", schrieb er auf Twitter. Er sei zuversichtlich, dass es ihm bald wider besser gehe. "Ich werde die Isolation nutzen, um zu lesen, zu schreiben und Pläne zu machen", fügte Banderas hinzu.
Update, 10. August, 15.50 Uhr: Iranische Zeitung wegen kritischen Corona-Berichts geschlossen
Die iranische Tageszeitung "Dschahan Sanaat" ist ihrem Chefredakteur zufolge wegen eines kritischen Berichts zu den amtlichen Corona-Fallzahlen geschlossen worden.
Das Blatt hatte am Sonntag ein Interview mit einem Epidemiologen veröffentlicht, der angab, dass die Corona-Fallzahlen im Iran aus politischen und sicherheitstechnischen Gründen manipuliert würden und die wahren Zahlen, insbesondere die der Toten, Zwanzigmal höher seien als vom Gesundheitsministerium veröffentlicht.
"Mir wurde telefonisch mitgeteilt, dass auf Anordnung des Medienaufsichtsrat unsere Zeitung 'Dschahan Sanaat' wegen eines Interviews über Corona geschlossen worden ist", sagte Chefredakteur Mohammed-Resa Saadi am Montag.
Der Epidemiologe sagte in dem Interview außerdem, dass der Ausbruch der Pandemie früher als Ende Februar begonnen habe. Dies sei aber wegen der Parlamentswahl (21.2.) und des Jahrestages der Revolution (11.2.) geheimgehalten worden.
Das Gesundheitsministerium hat den Bericht dementiert und das Blatt als unprofessionell kritisiert. Einerseits sei der Epidemiologe in dem Interview gar nicht -wie angegeben - Mitglied des Corona-Krisenstabs, andererseits seien seine Aussagen unsachlich und die Angaben falsch.
Die im Jahr 2004 gegründete Tageszeitung «Dschahan Sanaat» (Industriewelt) ist eigentlich ein Wirtschaftsblatt. Ihre Berichterstattung galt als seriös und sachlich.
Update, 10. August, 15.40 Uhr: Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten wird vorübergehend geöffnet
Erstmals seit zwei Monaten wird der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wieder für den Personenverkehr geöffnet. Die Maßnahme gelte von Dienstag bis Donnerstag, teilte die palästinensische Vertretung in Ägypten am Montag unter Berufung auf die dortigen Behörden mit.
Die Grenzöffnung soll es rund 2000 wegen der Corona-Krise in Ägypten gestrandeten Palästinensern ermöglichen, in den Küstenstreifen zurückzukehren. Zugleich soll so Dutzenden bislang dort festsitzenden Palästinensern erlaubt werden, nach Ägypten oder in andere Länder zu reisen.
Rafah ist der einzige Übergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Die Öffnung am Dienstag wäre erst die dritte seit Beginn der Corona-Krise.
Das von der islamistischen Hamas geführte Innenministerium kündigte an, dass sich alle Rückkehrer in den Gazastreifen in eine mindestens dreiwöchige Quarantäne begeben müssen.
Update, 10. August, 15.35 Uhr: Brasilien: Positive Corona-Tests und Spielverlegungen zu Ligaauftakt
Zwei Dutzend positive Corona-Tests haben den Start der brasilianischen Fußball-Ligen inmitten der grassierenden Corona-Pandemie in Frage gestellt. Zehn Spieler des Erstligisten Goiás Esporte Clube wurden vor der Partie gegen den FC São Paulo positiv getestet, wie Goiás auf seiner Internetseite erklärte.
Das Spiel wurde letztlich verschoben. Allerdings stand zu diesem Zeitpunkt nur Minuten vor dem Anpfiff die Mannschaft des FC São Paulo, der mit einer Delegation von 40 Mitgliedern ins Landesinnere von Brasilien angereist war, schon auf dem Spielfeld.
Wegen eines Problems bei den Corona-Tests am Donnerstag hatte der Brasilianische Fußballverband CBF diese am Freitag wiederholen lassen. Goiás bekam die Ergebnisse, die eigentlich 24 Stunden vor Spielbeginn vorliegen sollen, erst am Sonntagmorgen. Der Club soll dann versucht haben, bei der CBF eine Spielverlegung zu erwirken. Zu dieser kam es erst, nachdem Goiás das oberste Sportgericht angerufen hatte.
Die CBF erklärte, die Verlegung sei veranlasst worden, sobald die Ergebnisse vorgelegen hätten. Der ehemalige Barça-Spieler Dani Alves (37) nannte die Ereignisse aus São-Paulo-Sicht in sozialen Medien "unzulässig".
Auch in der dritten Liga wurde ein Spiel verlegt, nachdem bei Sociedade Imperatriz aus dem nördlichen Bundesstaat Maranhão zwölf Spieler positiv getestet worden waren.
Update, 10. August, 15.30 Uhr: Handball-Bundesliga der Frauen startet Anfang September
Die Handball-Bundesliga der Frauen wird am ersten Septemberwochenende den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Das geht aus der Veröffentlichung der Spielpläne durch den Ligaverband HBF am Montag hervor. Demnach soll die neue Saison mit dem ersten Spieltag am 5./6. September starten und am 22./23. Mai 2021 enden.
Die Clubs wollen dann möglichst auch vor Zuschauern spielen. "Die zulässigen Zuschauerzahlen sind dabei aber von den behördlichen Vorgaben abhängig und variieren von Standort zu Standort", sagte der HBF-Vorstandsvorsitzende Andreas Thiel.
Update, 10. August, 15.18 Uhr: 17 Migranten auf Lesbos Corona-positiv getestet worden
17 Migranten, die in den vergangenen Tagen aus der Türkei zu der griechischen Insel Lesbos übersetzten, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte ein Sprecher des griechischen Corona-Krisenstabes am Montag mit. Die infizierten Menschen leben demnach aber nicht in dem überfüllten Lager von Moria auf Lesbos.
Sie müssen in den nächsten 14 Tagen in einer Isolierstation im kleineren Lager von Kara Tepe in Quarantäne bleiben. Im und um das Lager von Moria wird scharf kontrolliert. Die griechischen Behörden haben bereits Isolierstationen aufgebaut, falls das Coronavirus auch in Moria ausbrechen sollte.
Update, 10. August, 15.10 Uhr: 24 Stunden von Le Mans im September wegen Corona ohne Zuschauer
Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans muss in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfinden. Das habe man nach Rücksprache mit den Gesundheits- und Sicherheitsbehörden sowie angesichts der Ungewissheit über die Entwicklung der Situation beschlossen, teilte der Veranstalter Automobile Club de l’Ouest (AOC) am Montag mit.
"Wir wissen, dass unsere Fans von dieser Entscheidung ebenso enttäuscht sein werden wie wir. Aber angesichts der öffentlichen Gesundheit war es wirklich keine schwierige Entscheidung", wurde AOC-Präsident Pierre Fillon (62) in der Mitteilung zitiert.
"Wenn es um die Sicherheit geht, macht man keine Kompromisse." Man habe viele Möglichkeiten geprüft, damit das Rennen mit einer begrenzten Zuschauerzahl stattfinden könne, so Fillon. Es habe allerdings noch zu viele Fragezeichen bezüglich Gesundheit und Sicherheit gegeben.
Die Fans könnten das Rennen aber natürlich verfolgen - dank einer neuen digitalen Plattform erhielten sie einen exklusiven Einblick in das Geschehen hinter den Kulissen, hieß es weiter. Ticketinhaber würden von der Ticketverkaufsstelle kontaktiert.
Update, 10. August, 15.05 Uhr: Erster Corona-Test: VfL Wolfsburg startet Bundesliga-Vorbereitung
Fünf Tage nach dem Europa-League-Aus gegen Schachtjor Donezk hat beim VfL Wolfsburg die Vorbereitung auf die nächste Saison in der Fußball-Bundesliga begonnen. Der Club zog seine Spieler am Montag zu einer ersten Corona-Testreihe zusammen.
Am Mittwoch folgt dann die zweite, ehe die Wölfe am Donnerstag wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen wollen. Der VfL hat im September mit Spielen im DFB-Pokal, in der Bundesliga und in der Europa-League-Qualifikation ein hartes Programm vor sich. Auf ein Trainingslager verzichtet der Club wegen der Corona-Pandemie.
Update, 10. August, 15 Uhr: Dritte Liga: DFB will Meinungsbild über Zuschauer-Rückkehr
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Drittligisten wollen am Dienstag über die Rückkehr von Zuschauern zur neuen Saison beraten. Das berichtet der "Kicker" unter Berufung auf ein Schreiben des DFB. Demnach soll in der Videokonferenz eine Meinungsbildung erfolgen, ob in der "3. Liga einheitliche Regelungen zu zentralen Punkten" getroffen werden können. Dabei gehe es um Gästefans, Alkoholausschank und Stehplätze.
Vor einer Woche hatten sich die 36 Bundesligisten auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. In der 3. Liga könnte sich eine Diskussion anbahnen. So hatte sich Jens Rauschenbach, Präsident des Halleschen FC, in der vergangenen Woche gegen ein Konzept analog zur DFL ausgesprochen. "Als HFC werden wir dies klar gegenüber dem DFB vertreten, da sich das jeweilige Infektionsgeschehen an den Standorten der 3. Liga stark unterscheidet. Eine einheitliche, zentrale Regelung halten wir daher für den falschen Weg", sagte Rauschenbach dem MDR.
Update, 10. August, 14.55 Uhr: Positiver Corona-Test: VfB Lübeck schickt Betroffenen in Quarantäne
Fußball-Drittligist VfB Lübeck beklagt einen positiven Corona-Test. Bei einer Testung außerhalb der üblichen Testreihen von Mannschaft und Funktionsteam sei "am Wochenende eine Person aus dem Drittliga-Team positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden", teilten die Schleswig-Holsteiner am Montag mit.
Die Person befinde sich in Quarantäne und werde vom Verein versorgt. Zu weiteren Details bezüglich der Identität und des Gesundheitszustands nehme der Club aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Stellung, hieß es.
Alle Spieler und Trainer, die am Montag das Training wieder aufnahmen, hätten keinen Kontakt zur positiv getesteten Person gehabt, teilten die Lübecker weiter mit. Der Verein habe "alle notwendigen Maßnahmen im Einklang mit den Vorschriften getroffen" und stimme das weitere Vorgehen mit den zuständigen Gesundheitsämtern ab.
Update, 10. August, 14.50 Uhr: Mit NHL-Gast Kahun: EHC Red Bull München wieder auf dem Eis
Mit Trainingsgast Dominik Kahun (25) vom NHL-Club Buffalo Sabres hat der dreimalige deutsche Meister EHC Red Bull München das erste Mannschaftstraining der neuen Saison absolviert. Wie der Verein aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Montag mitteilte, kehrten die Profis 155 Tage nach dem letzten Meisterschaftsspiel am 8. März ins heimische Olympia-Eisstadion zurück.
In den Tagen vor dem Start waren alle Spieler sowie das Trainer- und Betreuerteam auf das Coronavirus getestet worden. Alle Tests fielen negativ aus. Die Münchner müssen am 7. Oktober in der Runde der besten 32 Teams im Königsklassen-Hinspiel bei Ilves Tampere aus Finnland antreten. Am 13. Oktober steht das Rückspiel in München an. Die neue DEL-Saison soll am 13. November beginnen.
Update, 10. August, 14.44 Uhr: WHO: Ohne ständigen Druck kehrt Coronavirus immer wieder
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird es bis auf Weiteres immer wieder zu steigenden Corona-Zahlen kommen. "Man kann es eine zweite Welle nennen, man kann es eine zweite Spitze nennen, man kann es ein Aufflammen nennen, man kann es nennen wie man will - nimmt man den Druck von diesem Virus, kommt das Virus zurück", sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. "Ich weiß, das wollen die Leute nicht hören, aber das ist die Realität." Es sei außergewöhnlich schwer, das Virus zu stoppen.
In mehreren Ländern Europas stiegen die Infektionszahlen jüngst wieder an, was vielerorts Sorge vor einem erneuten rasanten Anstieg der Fallzahlen ausgelöst hat. Die Aufgabe besteht laut Ryan darin, durch Nachverfolgung, Tests und lokale Maßnahmen Ausbruch für Ausbruch schnell einzudämmen und so weitere landesweite Lockdowns wie im Frühjahr zu vermeiden. "Das sagen wir den Ländern in Europa: Lasst den Druck auf dem Virus", so Ryan.
WHO-Expertin Maria van Kerkhove erinnerte an die zentrale Bedeutung großer Menschenansammlungen für die Verbreitung des Erregers. "Das Virus liebt solche Ansammlungen."
Update, 10. August, 14.40 Uhr: Einreise für Partner ohne Trauschein: Kritik an Detailregelungen
Für Paare ohne Trauschein sind die coronabedingten Reisebeschränkungen aufgehoben. Seit Montag dürfen unverheiratete Partner aus Nicht-EU-Staaten wieder nach Deutschland einreisen. Wegen der Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie konnten sich zahlreiche Betroffene seit Monaten nicht mehr persönlich treffen.
Neben einer Einladung des in Deutschland lebenden Partners und einer gemeinsam unterschriebenen Erklärung müssen die Paare allerdings nachweisen, dass ihre Beziehung dauerhaft angelegt ist - entweder durch einen früheren gemeinsamen Wohnsitz im Ausland oder durch ein vorheriges persönliches Treffen in Deutschland. Doch speziell die Voraussetzung eines Treffens auf deutschem Boden sorgt für Unmut.
Die innenpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke (69), bezeichnete diese Vorschrift als absurd: "Damit werden viele der unverheirateten Paare aufgrund dieser bürokratischen Einschränkung wieder von einem Zusammenkommen ausgeschlossen." Der FDP-Europaabgeordnete Moritz Körner (30) hatte die Bundesregierung bereits am Wochenende aufgefordert, diesen Passus zu streichen. Bei Twitter schrieb Körner: "Für die Liebe ist es völlig egal ob man sich schonmal in Deutschland getroffen hat."
Der AfD geht hingegen bereits die jetzige Regelung zu weit. Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel (41) sprach von einem "Freifahrtschein" für ungeregelte Einwanderung. "Bei derart lächerlichen Hürden ist es nur schlüssig, wenn dem Sozialmissbrauch abermals Tür und Tor geöffnet werden."
Update, 10. August, 14.30 Uhr: Kretschmer zu Fans in Stadien: Auch an diesem Punkt Schritt nach vorn
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht das Zuschauerkonzept der Deutschen Fußball Liga positiv. "Ich bin der Meinung, man muss ihnen jetzt die Chance geben, diese Sache zu erproben", sagte der CDU-Politiker am Montag im ARD-Mittagsmagazin. Es sei wichtig, "dass wir jetzt auch an diesem Punkt einen Schritt nach vorn gehen".
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten am Montag darüber, ob und wann Zuschauer wieder in die Fußballstadien zurückkehren dürfen. Kernpunkte des DFL-Konzepts sind ein Verbot von Alkohol und Stehplätzen bis Ende Oktober sowie der Ausschluss von Gästefans bis zum Jahresende. Dazu kommt die Einführung personalisierter Online-Tickets, um während der Corona-Pandemie die Nachverfolgung von Infektionsketten zu ermöglichen.
Von Massentests vor dem Stadionbesuch hält Kretschmer nichts, weil es nicht praktikabel sei. Man könne nicht so viele Menschen vorher testen, sagte er. "Das Prinzip muss sein, so wie am Arbeitsplatz, so wie beim Einkaufen muss eine Sportveranstaltung so organisiert sein, dass man sich nicht anstecken kann", sagte Kretschmer.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte zuvor Skepsis geäußert. "Ich habe mich sehr für den Start von Geisterspielen eingesetzt, das läuft auch hervorragend. Aber bei vollen Stadion zum Bundesliga-Start bin ich außerordentlich skeptisch. Ich kann es mir derzeit nicht vorstellen", sagte der CSU-Politiker am Montag in Nürnberg.
Update, 10. August, 14.20 Uhr: Söder kritisiert Konzertveranstalter: "Katastrophale Signalwirkung"
Nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) haben geplante Großkonzerte wie das mit Bryan Adams und Sarah Connor in Düsseldorf eine "katastrophale Signalwirkung" im Corona-Kampf. "Ich möchte darauf hinweisen, dass ich das Zulassen von Konzerten mit 13.000 Leuten für absolut nicht vertretbar halte. Bitte sehr herzlich, dass man das nochmal überdenkt. Das ist eine katastrophale Signalwirkung für das ganze Land", sagte Söder am Montag in Nürnberg.
"Wir haben derzeit schon Schwierigkeiten und müssen auch nochmal schauen, wie wir Möglichkeiten finden, bestimmte große Ansammlungen von Menschen in vernünftiger Form zu leiten zu und zu lenken, insbesondere was den Alkohol betrifft", sagte der Ministerpräsident. "Dann können wir nicht gleichzeitig Konzerte mit 13.000 Leuten zulassen, das setzt eine Signalwirkung ins Land, die die gesamte Philosophie konterkariert."
Konkret nannte Söder die Veranstaltung nicht. In Düsseldorf ist am 4. September ein Konzert vor 13.000 Zuschauern geplant. Pop-Star Connor hatte am Wochenende Verständnis für Bedenken gezeigt, das geplante Event aber verteidigt. Es gehe ihr bei dem Konzert nicht um "Party machen", sondern um Jobs, sagte die Musikerin. "Auch ich habe viele Freunde und Kollegen, deren Existenzen mittlerweile bedroht sind." Sie sei "selbst gespannt, ob und wie es stattfindet. Aber wenn, dann bin ich dabei. Alles andere kann ich meinen Leuten gegenüber nicht verantworten".
Konzertveranstalter Marek Lieberberg ("Rock am Ring") will Connor, Adams, Rea Garvey, Joris und Michael Mittermeier im Düsseldorfer Fußballstadion "Merkur Spiel-Arena" auftreten lassen. Die Stadt hatte die Veranstaltung genehmigt.
Update, 10. August, 14.10 Uhr: Zweite Corona-Testreihe bei Atlético negativ - Correa in Quarantäne
Die erneute Coronavirus-Testreihe ist bei allen Spielern und Trainern von RB Leipzigs Champions-League-Gegner Atlético Madrid negativ ausgefallen. Das teilte der Club am Montag mit.
Auch das Ergebnis der zwei zuvor positiv getesteten Personen war bei der zweiten Testung negativ. Dennoch werden der Stürmer Angel Correa und Abwehrspieler Sime Vrsaljko, die keine Symptome aufweisen, weiterhin zu Hause isoliert.
Bereits am Montagnachmittag nahm Atlético das Training wieder auf. Am Donnerstag (21 Uhr/Sky) soll in Lissabon das Viertelfinale gegen Leipzig stattfinden.
Update, 10. August, 14.05 Uhr: Ballett und Musik in Baden-Baden zunächst vor kleinem Publikum
Das Festspielhaus Baden-Baden startet am 8. Oktober mit dem Hamburg Ballett John Neumeier und deutlich verminderter Platzzahl in die Spielzeit 2020/2021. Wegen der Corona-Pandemie können maximal 500 Zuschauer pro Vorstellung das Stück "Ghost Light" ansehen, teilte Intendant Benedikt Stampa am Montag mit.
"Die Kunst ist es, mit Maß und Mitte zu einem neuen Miteinander zu finden." Das Festspielhaus gibt sein Programm in mehreren Stufen bekannt - zunächst bis zum 1. November. Mitte September möchte Stampa weitere Programme des Herbstes 2020 bekannt geben.
Update, 10. August, 14.02 Uhr: 60 Kinder wegen Corona-infizierter Erzieherin in Quarantäne
Wegen einer Corona-infizierten Erzieherin sind in Kamp-Lintfort im Kreis Wesel rund 60 Kinder in Quarantäne geschickt worden. Der Betrieb in den übrigen Gruppen der Kindertageseinrichtung laufe aber regulär weiter, teilte der Kreis am Montag mit.
Die Kita bestehe aus fünf Gruppen, die zuletzt räumlich voneinander getrennt waren. Die nun positiv auf das Coronavirus getestete Erzieherin hatte Kinder aus zwei Gruppen betreut. Diesen empfehle das Gesundheitsamt zusätzlich zur Isolation eine Untersuchung beim Kinderarzt und gegebenenfalls einen Coronatest. Auch die Kolleginnen mit Kontakt zur Infizierten werden getestet und sind in Quarantäne.
Update, 10. August, 14 Uhr: "Bauhausfest minimal" - zweitägiges Programm an Corona angepasst
Das Bauhausfest präsentiert sich aufgrund der coronabedingten Vorgaben in diesem Jahr in einem veränderten Format. "Wie bei einem Baukastenspiel können sich die Gäste ihr eigenes Bauhausfest minimal zusammensetzen", teilte die Stiftung Bauhaus Dessau am Montag in Dessau-Roßlau mit. Am 5. September würden dazu fünf verschiedene Parcours im Bauhausgebäude zur Auswahl stehen, aus denen die Besucher und Besucherinnen frei wählen könnten.
Stumme Begleiter und Begleiterinnen würden die Gäste durch die jeweils einstündigen Parcours führen - nur mit Hilfe von Gesten, sagte Stiftungssprecherin Ute König. Jeder Parcours habe eine andere Farbe und sei in einem anderen Teil des Bauhausgebäudes zu finden.
Am Vorabend gebe es eine offizielle Eröffnung im Bauhaus Museum Dessau. Geplant seien unter anderem verschiedene Performances, erklärte König. Das diesjährige Konzept des Bauhausfestes orientiert sich an den für das Bauhaus charakteristischen Farben Gelb, Rot und Blau. Zudem gibt es den Parcours Schwarz-Weiß.
"Wie beim Baukastenspiel können sich die Gäste so ihr eigenes Bauhausfest 2020 zusammensetzen", teilte die Stiftung weiter mit. Die Zahl der Gäste sei coronabedingt begrenzt. Interessierte müssten für das Programm vorab Tickets - möglichst online - erwerben.
Der Parcours Gelb im Nordflügel des Gebäudes etwa beinhalte ein multimediales Konzert sowie eine Art Zirkus-Performance, bei der eine Künstlerin über ein Drahtseil balanciere, hieß es. Im blauen Parcours erwarte die Gäste unter anderem eine interaktive Video-Installation von Studierenden der Hochschule der Medien Stuttgart, die mit Oskar Schlemmers raumplastischen Kostümen des Triadischen Balletts experimentierten.
Update, 10. August, 13.57 Uhr: Höhere Corona-Zahlen: Regierung ruft zu weiterer Vorsicht auf
Die Bundesregierung hat angesichts zuletzt wieder gestiegener Corona-Infektionszahlen zu weiterer Vorsicht aufgerufen. Es bleibe zentral, dass alle weiterhin die relativ einfachen und bisher besten Instrumente gegen die Pandemie nutzten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mit Blick auf Abstand, Hygiene und Mund-Nasen-Bedeckungen. "Jeder einzelne von uns trägt Verantwortung für sich selbst und für seine Mitmenschen." Es gelte, wachsam zu bleiben, um Erreichtes bei der Corona-Eindämmung nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
Mit Blick auf den schrittweise wieder startenden Schulbetrieb sprach Seibert von einer "anspruchsvollen Aufgabe", das Recht auf Bildung mit einem hohen Gesundheitsschutz zu verbinden. Dies sei in jedem Bundesland umzusetzen, wobei neben den Rechten der Schüler auch die der Lehrer und Lehrerinnen zu bedenken seien. Der Regierungssprecher äußerte sich zurückhaltend zum Begriff einer "zweiten Welle" - dies könnten Virologen feststellen und nicht Politiker.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag 436 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Ende vergangener Woche hatten die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen gelegen. Die montags bekannt gegebenen Zahlen sind meist relativ niedrig, weil sonntags nicht alle Ämter ihre Werte übermitteln.
Update, 10. August, 13.55 Uhr: Aarhus führt nach Corona-Ausbruch Maskenpflicht im ÖPNV ein
Einwohner und Touristen im dänischen Aarhus müssen nach einem Corona-Ausbruch ab Dienstag vorübergehend im öffentlichen Nahverkehr Mundschutz tragen. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus müssen dann Mund und Nase in allen Bussen, Straßenbahnen und Fähren sowie an Bahnhöfen und Haltestellen in der Kommune Aarhus bedeckt werden.
Die Maßnahme gilt vorläufig für drei Wochen, also bis zum 1. September, wie aus einer am Montag veröffentlichten rechtlichen Information des Gesundheitsministeriums zu der Maßnahme hervorgeht, die Gesundheitsminister Magnus Heunicke bereits Ende vergangener Woche angekündigt hatte.
Eine Maskenpflicht besteht in Skandinavien mit Ausnahme einiger Flughäfen wie beispielsweise in Kopenhagen bislang nicht, vielerorts im Norden Europas wird aber seit einiger Zeit über die Einführung diskutiert.
Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell sprach sich in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung (Montag-Ausgabe) erneut gegen das verpflichtende Tragen von Mund- und Nasenschutz aus. "Das Resultat, das man durch die Masken erzeugen konnte, ist erstaunlich schwach, obwohl so viele Menschen sie weltweit tragen", sagte er.
Dänemark hatte im März früh und strikt auf die Corona-Krise reagiert und seine Corona-Zahlen damit schnell unter Kontrolle gebracht. Seit einigen Tagen gehen die Infektionszahlen aber wieder nach oben, viele der Neuinfektionen treten seitdem im mitteljütländischen Aarhus auf.
Update, 10. August, 13.52 Uhr: Gericht: Schulen dürfen ohne Corona-Mindestabstand öffnen
Schulen in der Hauptstadt dürfen nach Einschätzung des Berliner Verwaltungsgerichts ohne den ansonsten gültigen Corona-Mindestabstand öffnen. Um dem Bildungsauftrag gerecht zu werden, habe das Land den Mindestabstand in den Schulen aufheben dürfen, teilte das Gericht zum Schulstart am Montag mit. Entschieden hatte die 14. Kammer demnach bereits am Freitag im Eilverfahren. (Az. VG 14 L 234/20)
Laut Mitteilung des Gerichts befanden die Richter, dass der Unterricht an öffentlichen Schulen effektiv nur als Präsenzunterricht stattfinden könne. Personelle und räumliche Zwänge seien Grund für Unterricht in voller Klassenstärke, möglich sei dies nur ohne Mindestabstand. Zudem habe das Land ausreichend andere Maßnahmen zum Senken des Infektionsrisikos vorgesehen. Verwiesen wurde etwa auf die Pflicht, außerhalb des Unterrichts einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, und weitere Vorgaben, etwa zum Lüften von Räumen.
Damit lehnte das Gericht den Antrag auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes von zwei Schülerinnen und ihren Eltern ab. Diese hatten geltend gemacht, dass zum effektiven Schutz von Schülern und Lehrern vor einer Corona-Infektion auch in der Schule ein Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten werden müsse. Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde eingelegt werden.
Update, 10. August, 13.50 Uhr: Gericht: Kein Rechtsanspruch auf Maskenpflicht im Unterricht
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Hamburg gibt es zum Schutz vor einer Corona-Infektion an Schulen keinen Anspruch auf Anordnung einer Maskenpflicht im Unterricht. Die Richter lehnten am Montag einen Eilantrag ab, wonach an Schulen während des Unterrichts das Tragen einer Maske für Schüler und Lehrer verpflichtend sein sollte, wie das Gericht mitteilte. Gegen die Entscheidung könne der Antragsteller Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erheben. (Az.: 3 E 3336/20)
Nach Überzeugung des Verwaltungsgerichts kann eine Verletzung der Schutzpflicht des Staates nur festgestellt werden, wenn Schutzvorkehrungen überhaupt nicht getroffen wurden, wenn sie offensichtlich ungeeignet oder völlig unzulänglich sind oder wenn sie erheblich hinter dem Schutzziel zurückbleiben.
Der Antragsteller habe aber weder für alle Hamburger Schulen noch basierend auf der lokalen Situation an einer bestimmten Schule glaubhaft machen können, warum neben all den anderen bereits ergriffenen Schutzmaßnahmen das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Unterricht unerlässlich sein soll.
Virologen des Robert Koch-Instituts hätten sich zwar für eine Maskenpflicht auch im Unterricht ausgesprochen. Gleichwohl sei nicht ersichtlich, dass ihre Einführung auch im Unterricht und für alle Schüler unabhängig von Klasse und Schulform zwingend erforderlich sei, um der aus dem Grundgesetz folgenden Schutzpflicht "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit" Genüge zu tun.
Update, 10. August, 13.45 Uhr: Ohne Maske in Bus und Bahn kostet in Hamburg künftig 40 Euro
Hamburg führt eine Strafe von 40 Euro für Fahrgäste ein, die sich in Bussen und Bahnen nicht an die geltende Maskenpflicht halten oder die Mund-Nasen-Bedeckung nicht korrekt tragen. Verstärkte Kontrollen nach den Sommerferien hätten ergeben, dass die Maskendisziplin im öffentlichen Nahverkehr abnehme, teilten die Verkehrsbehörde und die Unternehmen im Verkehrsverbund HVV am Montag mit.
Am Wochenende seien in U-Bahnen der Hamburger Hochbahn knapp 15 Prozent Nicht-Maskenträger angetroffen worden. Daher werde wie bei Schwarzfahrern und bei Alkohol- und Tabakkonsum nun eine Vertragsstrafe erhoben, die mit den Nachbarländern abgestimmt sei.
"Wer im öffentlichen Nahverkehr keine Maske trägt oder sie falsch trägt, kann andere Menschen womöglich anstecken", sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). "Deswegen gilt die Maskenpflicht weiterhin." Mit der angedrohten Strafe von 40 Euro wollten die Behörden noch einmal verdeutlichen, dass das Tragen einer Alltagsmaske keine Empfehlung, sondern nach wie vor eine Pflicht sei. "Wir setzen weiter auf die Solidarität der Fahrgäste im HVV und werden über das richtige Tragen sowie der Bedeutung der Alltagsmaske aufklären und informieren", kündigte Tjarks an.
Nach jetzigem Kenntnisstand besteht laut Verkehrsbehörde im Nahverkehr kein höheres Ansteckungsrisiko als in anderen öffentlichen Räumen. Bereits seit Juni werden alle 1500 Linienbusse Stück für Stück mit Trennscheiben zu den Busfahrerinnen und Busfahrern ausgerüstet. Die Fahrzeuge und Haltestellen werden regelmäßig gründlich gereinigt, darüber hinaus sind täglich mobile Hygieneteams von Hochbahn, S-Bahn und VHH im HVV im Einsatz.
Update, 10. August, 13.40 Uhr: Creditreform: Corona verschlechtert Zahlungsverhalten der Unternehmen
Der Konjunktureinbruch durch die Corona-Krise hat nach einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform das Zahlungsverhalten von Unternehmen verschlechtert. Die durchschnittliche Verzugsdauer bei offenen Rechnungen sei im ersten Halbjahr auf 10,82 Tage gestiegen, berichtete Creditreform am Montag nach Auswertung von rund 3,5 Millionen Rechnungsbelegen. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Sommer 2015.
"Insgesamt hat die Krise einen spürbaren Druck auf die Liquidität erzeugt", heißt es in der Studie. Negative Auswirkungen der Pandemie auf das Zahlungsverhalten ließen sich vor allem in der Industrie und in Exportbranchen beobachten. Beide Bereiche seien von der Krise unmittelbar getroffen worden.
Gleichzeitig stieg die Höhe der verspätet bezahlten Rechnungen laut Creditreform im gewerblichen Bereich deutlich an. Mit 2188 Euro lag der Durchschnittsbetrag um gut 5 Prozent über dem Vorjahresniveau und sogar rund 23 Prozent höher als 2016.
Ein Anstieg der Zahlungsverzögerungen bedeute für die davon betroffenen Vorlieferanten und Kreditgeber höhere Ausfallrisiken, warnte Creditreform. "Damit droht eine Kettenreaktion insbesondere in stark verflochtenen Wirtschaftsbereichen bis hin zu vermehrten Insolvenzanmeldungen."
Update, 10. August, 13.35 Uhr: Rostocker Schüler positiv auf Corona getestet - auch Hort betroffen
Nach den positiven Coronavirus-Tests bei vier schulpflichtigen Kindern einer Rostocker Familie ist die Quarantäne auf den Hort einer Grundschule ausgeweitet worden. Nach der Rückkehr von einem Auslandsaufenthalt am vergangenen Dienstag waren zwei Schüler der 7. und 9. Klasse an der Borwin-Schule positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Daraufhin wurden insgesamt 67 Mitschüler und Lehrer am Sonntag in Quarantäne geschickt.
Eines der beiden jüngeren Kinder sei noch gar nicht in der Schule gewesen, sagte ein Stadtsprecher am Montag. Das zweite sei am Freitag nur bei einem Sportfest gewesen, dann allerdings noch in den Hort der Grundschule gegangen. Deshalb sei die Quarantäne auf vier weitere Hortschüler und eine Erzieherin ausgeweitet worden.
Wie der Sprecher weiter sagte, seien die zwei älteren Kinder nur zwei Tage in der Schule gewesen. Aufgrund der geringen Zeit und der baulichen Besonderheiten der Schule hätten die Kontakte sehr genau nachvollzogen und eingeschränkt werden können.
Update, 10. August, 13.30 Uhr: Studie: Mehr Geld für Azubis könnte Fachkräftemangel mindern
Die FDP fordert bessere finanzielle Bedingungen für Auszubildende. Dem "zunehmenden Bedeutungsverlust" der beruflichen im Vergleich zur akademischen Ausbildung müsse Einhalt geboten werden, heißt es in einem am Montag in Düsseldorf vorgestellten Positionspapier der FDP-Landtagsfraktion.
Hintergrund sei der fortschreitende Fachkräftemangel. "Die Wirtschaft sucht in vielen zukunftsträchtigen Ausbildungsberufen händeringend nach Nachwuchs", stellten die Freidemokraten fest. Dies mache sich insbesondere bei den Handwerksberufen bemerkbar.
Eine Studie des "Handelsblatt Research Institute" für die FDP empfiehlt unter anderem "eine direkte finanzielle Besserstellung der Auszubildenden". Die Einführung eines Azubi-Mindestlohns von derzeit 515 Euro pro Monat sei bereits ein positiver Schritt.
"Zu diskutieren wäre ferner, ob Auszubildende bei der Krankenversicherung den Studierenden gleichgestellt werden können, auch wenn sie – anders als diese – bereits eigene Einkommen erzielen", heißt es in der Studie. "Denkbar wäre beispielsweise, dass sich Auszubildende nicht mehr selbst bei einer Krankenkasse versichern müssen, sondern dass ihnen ebenfalls die Möglichkeit eingeräumt wird, sich kostenlos über die Eltern oder Partner abzusichern."
Eine weitere Senkung der Auszubildendentarife im öffentlichen Nahverkehr würde zudem Auszubildende mit weiten Anfahrtswegen unterstützen, unterstreichen die Wissenschaftler. "Beide Maßnahmen könnten das Nettoeinkommen bei gleichbleibendem Bruttoeinkommen signifikant erhöhen." Hier sei die Landespolitik in der Pflicht.
Zum Ausbildungsbeginn diesen Jahres waren trotz Corona-Krise noch rund 39.000 Lehrstellen frei, wie die Arbeitsagentur Ende Juli mitgeteilt hatte. Rund 32.250 junge Menschen suchten dieses Jahr eine Ausbildungsstelle in NRW.
Update, 10. August, 13.25 Uhr: Kita in der Pandemie: "Kita-Register" und "Corona-Kita-Rat" starten
Die Bemühungen zur Erforschung der Rolle von Kitas und Kindern in der Corona-Pandemie werden verstärkt. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) kündigte am Montag in Berlin die Einberufung eines "Corona-Kita-Rates" für den 31. August an. Vertreter von Bund, Ländern, Kommunen, Gewerkschaften, Eltern und Kindertagespflege sollen sich in dem Gremium einmal im Monat über Erfahrungen und Konzepte in den Kitas austauschen.
An diesem Dienstag soll zudem ein bundesweites "Kita-Register" online gehen. Kitas und Tagesmütter sollen auf der Internetplattform regelmäßig unter anderem Informationen zum Infektionsgeschehen und den Kapazitäten in ihrer Einrichtung eintragen können. "Wir hoffen auf eine hohe Beteiligung, die uns einen guten Überblick über die bundesweite Situation in der Kindertagesbetreuung verschafft", sagte der Direktor des Deutschen Jugendinstituts, Thomas Rauschenbach.
Mit dem Kita-Register soll die seit der stufenweisen Wiederöffnung der Kitas laufende "Corona-Kita-Studie" unterstützt werden. Diese wird vom Familien- und Gesundheitsministerium finanziert und vom Deutschen Jugendinstitut umgesetzt. Die Studie erforscht die Rolle von Kindern im Infektionsgeschehen.
Update, 10. August, 13.20 Uhr: Flanieren an der Seine mit Maske - Neue Regel tritt in Paris in Kraft
Im Kampf gegen das Coronavirus gilt nun auch in Paris eine Maskenpflicht an zahlreichen öffentlichen Orten im Freien. Seit Montag 8 Uhr ist das Tragen der Corona-Schutzmaske dort für alle Menschen, die älter als elf Jahre sind, verpflichtend. Die neue Regelung gilt etwa an den Ufern der Seine, am Ufer des Kanals Saint-Martin, auf einigen belebten Einkaufsstraßen, auf Märkten oder rund um die Basilika Sacré-Coeur. Auf der Webseite der Stadt können sich Reisende informieren. Wer sich nicht an die Regel hält, muss 135 Euro Strafe zahlen, so die Stadt Paris.
Die Zahl der Neuinfektion steige in Paris seit Mitte Juli wieder an, hieß es weiter. Die Quote positiver Tests liegt der Stadt zufolge Großraum Paris bei 2,4 Prozent, verglichen mit dem nationalen Durchschnitt von 1,6 Prozent. Die Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen sei besonders betroffen.
Die französische Hauptstadt folgt mit der Maskenpflicht im Freien zahlreichen anderen Städten wie etwa Lille oder Marseille. Die Regierung hatte den örtlichen Behörden zuletzt freie Hand bei einer Maskenpflicht im Freien gelassen. Im ganzen Land müssen die Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen geschlossenen Räumen wie Restaurants Läden oder Behörden eine Maske tragen.
Frankreich ist mit mehr als 30.000 Toten schwer von der Corona-Pandemie getroffen. Seit einigen Wochen steigt die Zahl der Neuinfektionen im ganzen Land wieder an.
Update, 10. August, 13.15 Uhr: Schuldenuhr rast in Corona-Krise auf neuen Höchststand
Die niedersächsischen Schulden wachsen schneller als je zuvor. Bei einem Stand der Landesschulden von 65,92 Milliarden Euro zeige die Schuldenuhr im Landtag in Hannover einen Rekordzuwachs von 278 Euro - pro Sekunde, teilte der Bund der Steuerzahler am Montag mit.
Zum Jahresende werde sich der Schuldenberg auf 69,93 Milliarden Euro erhöhen, ein Plus von 8,79 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresbeginn. Jeder Niedersachse - egal welchen Alters - stehe dann rein rechnerisch mit Landesschulden von 8676 Euro in der Kreide. Ein Grund dafür: die Neuverschuldung wegen der Coronavirus-Pandemie.
Die enormen Folgen der Pandemie überforderten den Landeshaushalt, neue staatliche Schulden seien gerechtfertigt, sagte der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen, Bernhard Zentgraf, bei der Umstellung der Schuldenuhr. Die neuen Schulden müssten aber zügig abgetragen werden, forderte er. Die 70-Milliarden-Euro-Grenze werde die Schuldenuhr voraussichtlich Ende September 2021 überschreiten.
Hintergrund der steigenden Schulden ist das im Juli vom Landtag beschlossene Milliardenpaket zur Bewältigung der Krise. Zentgraf kritisierte, nicht nur die Krisenbewältigung sei schuldenfinanziert, sondern auch allgemeine Staatsaufgaben. In den kreditfinanzierten Programmen fänden sich zusätzliche Ausgaben für den Breitbandausbau, energetische Gebäudesanierung, Polizeifahrzeuge, Finanzhilfen für die Landesforsten oder die Förderung der Elektromobilität. "Es entsteht zuweilen der Eindruck, dass nur das Wort 'Corona' fallen muss - und schon öffnen sich die Schuldenschleusen", sagte er.
Update, 10. August, 13.10 Uhr: Bayern entscheidet erst vor Ferienende über Maskenpflicht in Schulen
Die bayerische Staatsregierung will kurz vor dem Ende der Sommerferien über eine mögliche Maskenpflicht auch im Schulunterricht entscheiden. Als Termin nannte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag die Kabinettssitzung am 1. September - die Schule startet eine Woche später, am 8. September.
Dann wolle er unter anderem mit Lehrervertretern sprechen, sagte er nach einer Videokonferenz des Kabinetts am Montag in Nürnberg. Wichtig seien die ersten zwei Wochen als Startphase mit klaren Regeln. Jede Schule müsse wissen, wie bei einem Infektionsfall zu handeln sei.
Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hatte zuletzt einen Vier-Stufen-Plan vorgelegt, nach dem jedenfalls bis zum Platz im Klassenzimmer eine Maskenpflicht gelten soll, auch in Grundschulen. Bei hohen Infektionszahlen soll es eine Maskenpflicht auch im Unterricht geben. Fraglich ist aber, ob eine generelle Maskenpflicht auch im Unterricht droht - Nordrhein-Westfalen hat dies für weiterführende Schulen so entschieden.
Update, 10. August, 12.35 Uhr: Söder: "Corona wird jeden Tag gefährlicher"
CSU-Chef Markus Söder hat vor einem wachsenden Infektionsrisiko durch das Coronavirus gewarnt. "Corona wird jeden Tag gefährlicher", sagte Bayerns Ministerpräsident am Montag in Nürnberg nach einer außerplanmäßigen Kabinettssitzung via Video.
Corona sei in ganz Europa auf dem Vormarsch. Zugleich nähmen Leichtsinn und Unvernunft zu, wie Söder es formulierte. Daher müssten die Menschen zu der Vorsicht zurückkehren, die in den vergangenen Wochen ein guter Schutz gewesen sei.
Immer mehr Infizierte klagten auch nach Monaten noch über Spätfolgen wie fehlenden Geruchssinn. Das zeige, dass Corona viel heimtückischer und gefährlicher sei als bislang angenommen. Daher müsse mit Umsicht reagiert werden, sagte der CSU-Chef.
Update, 10. August, 12.30 Uhr: Israelischer Juwelier arbeitet an millionenschwerer Corona-Maske
Mundschutz als Statussymbol: Ein Juwelier in Israel arbeitet in der Corona-Krise nach eigenen Angaben an einem ganz besonderen Accessoire. Der Schmuckdesigner fertigt für einen chinesischen Geschäftsmann aus Shanghai eine Maske im Wert von 1,5 Millionen Dollar (umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro) - den Angaben zufolge die teuerste Maske weltweit.
Sie solle aus 18-Karat-Gold bestehen und mit rund 3600 Diamanten besetzt sein, sagte Scharon Caro, Mitarbeiterin des Unternehmens Ivel, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Für die Arbeit an der Maske seien 25 Juweliere und Diamantensetzer eingeplant.
"Der Kunde hatte drei Wünsche: Es sollte die teuerste Maske der Welt sein, bis zum 31. Dezember fertig sein und der Norm entsprechen", sagte sie. In der Maske solle ein auswechselbarer Filter des Typs N99 für Schutz vor dem Coronavirus sorgen.
Update, 10. August, 12.15 Uhr: Fraport-Arbeitnehmer: Auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten
Gewerkschaften und Betriebsräte haben den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport aufgefordert, bei seinen Reaktionen auf die Corona-Krise auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Er sehe dabei die Hauptanteilseigner, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, in der Verantwortung, sagte Hessens DGB-Chef Michael Rudolph am Montag in Frankfurt.
Der Betriebsrat der Fraport AG werde im laufenden Monat mit der Geschäftsführung über ein Freiwilligenprogramm verhandeln, kündigte Betriebsratschefin Claudia Amier an. "Wir brauchen sehr attraktive Abfindungsregelungen und eine ausgedehnte Altersteilzeit für Beschäftigte bis zu den Jahrgängen 1964/1965." Darüber hinaus müsse über Qualifizierungsangebote für die Beschäftigten und Teilzeitprogramme gesprochen werden.
Fraport-Chef Stefan Schulte hatte angekündigt, wegen des langfristigen Corona-Einbruchs 3500 bis 4000 der rund 22.000 Jobs dauerhaft streichen zu müssen und dabei betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Noch in den Jahren 2022/2023 dürften die Passagierzahlen am Heimatdrehkreuz nach Schultes Einschätzung 15 bis 20 Prozent unter den bisherigen Höchstwerten liegen, mit entsprechend weniger Arbeit für die Beschäftigten.
Laut Konzern-Betriebsrat sind derzeit rund 18.000 der 22.000 Fraport-Beschäftigten am Standort in Kurzarbeit. Rund 1000 Inhaber von befristeten Verträgen seien bereits ausgeschieden, sagte die Konzernbetriebsratsvorsitzende Karin Knappe.
DGB-Chef Rudolph verlangte, die in der Corona-Krise möglichen Betriebskostenzuschüsse auch auf Betriebe mit öffentlichen Anteilseignern auszuweiten. Am Flughafen stehe immerhin ein Terminal ganz und das andere teilweise leer. Der im MDax notierte Konzern hatte allerdings berichtet, über knapp 3 Milliarden Euro an liquiden Mitteln und zugesicherten Kreditlinien zu verfügen. Damit sei die Liquidität mindestens bis zum Ende des Jahres 2021 abgesichert.
Update, 10 August, 11.55 Uhr: Studie: Analyse von Corona-Proben bei Tönnies-Ausbruch
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Schlachthof Tönnies sollen bis zu 2000 Proben von Infizierten im Kreis Gütersloh für eine Studie erneut unter die Lupe genommen werden. Unter anderem wollen die Wissenschaftler durch eine Bestimmung der Genomsequenzen, einer Art Fingerabdruck des Virus, mehr über die Infektionsketten und den Ursprung des Ausbruchs herausfinden, wie der Kreis Gütersloh und der Studienkoordinator mitteilten.
An der Studie wirken auch Experten der Unikliniken Bonn und Düsseldorf mit. Federführend ist Prof. Carsten Tiemann vom Labor Krone, das die Proben während des Infektionsgeschehens genommen und dann archiviert hat. Das Gesundheitsministerium fördere die Studie finanziell, hieß es in der Mitteilung. "Wir hoffen, dass sich zum Schluss auch Präventionsmöglichkeiten aus der Studie ableiten lassen", sagte Tiemann dem "Westfalen-Blatt" (Montag-Ausgabe).
Dem Medienbericht zufolge werden die Proben im Uniklinikum Bonn untersucht, die Uniklinik Düsseldorf hilft bei der Auswertung der enormen Datenmengen. Zudem sollen die Proben mit weiteren Informationen abgeglichen werden, die Behörden anonymisiert zur Verfügung stellen.
"Das Gesundheitsamt weiß zum Beispiel, ob eine Probe einem Mann oder einer Frau zuzuordnen ist, wie alt diese Person ist, mit wem sie zusammen wohnt, und an welcher Stelle im Fleischwerk Tönnies sie arbeitet", erläuterte Tiemann. Erste Ergebnisse sollen im September vorliegen, die Gesamtlaufzeit der Studie ist auf sechs Monate angelegt.
Update, 10. August, 11.50 Uhr: Corona-Stichprobe bei bis zu 4000 Kindern und Jugendlichen gestartet
Mit dem Beginn des Regelbetriebs an den Brandenburger Schulen hat die Brandenburger Landesregierung auch die Corona-Tests für Kita- und Schulkinder gestartet. Bis Ende August sollen in einer Stichprobe ein Prozent der Kinder und Jugendlichen auf das Coronavirus getestet werden, wie das Gesundheits- und das Bildungsministerium am Montag mitteilten.
Die freiwilligen Tests betreffen 2944 Schüler und 1074 Kita-Kinder. Dazu seien landesweit 12 Kitas und 72 Schulen ausgewählt worden. Die Testungen sollen mit einem Berechtigungsschein bei den Hausärzten vorgenommen werden.
"Mit den Stichproben möchten wir mehr über die Ausbreitung des Virus in dieser Altersgruppe in Brandenburg erfahren", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). "Der Zeitpunkt direkt nach der Reisezeit und zu Beginn des Schuljahres ist dafür genau richtig, da jetzt das Infektionsrisiko wieder steigt."
Die Ergebnisse der Stichproben sollen bei der Anordnung von Corona-Maßnahmen berücksichtigt werden. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) erklärte, mit den Testungen werde der Normalbetrieb in den Kitas und Schulen flankiert.
Update, 10. August, 11.45 Uhr: Ausbildung in der Corona-Krise: Bildungsministerium eröffnet Portal
Das Bundesbildungsministerium will die duale Berufsausbildung in der Corona-Pandemie durch ein neues Informationsportal stärken. Auf der Internetseite www.die-duale.de sollen unter anderem Bewerber und deren Familien Informationen zum Thema Aus- und Fortbildung und zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die berufliche Bildung finden.
"Das neue Ausbildungsjahr bleibt von der weiterhin aktuellen Corona-Pandemie nicht unberührt", sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Montag. Die Wirtschaft verzeichne in vielen Branchen Einbußen, und auch der Ausbildungsmarkt sei unter Druck. "Die Corona-Krise darf aber nicht zu einer Ausbildungskrise werden", so Karliczek.
Nach Angaben des Ministeriums beginnt das neue Ausbildungsjahr zögerlich. Die Bundesagentur für Arbeit hat demnach einen parallelen Rückgang von Bewerbern (-8,4 Prozent) und Ausbildungsplätzen (-8,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Um Plätze zu sichern, hat die Bundesregierung zum 1. August das Programm "Ausbildungsplätze sichern" als Teil des Konjunkturpakets auf den Weg gebracht. Kleine und mittlere Unternehmen sollen Prämien erhalten, wenn sie trotz Einbußen durch die Corona-Krise Ausbildungsverträge abschließen.
Update, 10. August, 11.40 Uhr: Israel will Zahl der Schüler in den Klassen nach den Ferien deckeln
Israel will in der Corona-Krise seine Schulen und Kindergärten am 1. September mit einer Obergrenze für Kinder und Jugendliche wieder öffnen. Das israelische Bildungsministerium veröffentlichte am Montag einen entsprechenden Plan. Demnach sollen nicht mehr als 18 Kinder in einer Gruppe lernen. Israelische Schulklassen sind normalerweise mit 30 bis 40 Kindern sehr groß.
"Das Schulsystem soll am 1. September geöffnet werden und die Stabilität der israelischen Wirtschaft gewährleisten", sagte Bildungminister Joav Galant. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chesi Levy, äußerte sich jedoch skeptisch. "Es kann sein, dass die höheren Klassen - von der vierten Klasse an - am 1. September nicht den Schulunterricht beginnen", sagte er der Nachrichtenseite ynet. Alles hänge von den Corona-Infektionszahlen ab.
Nach dem Plan des Bildungsministeriums soll von der vierten Klasse an eine Maskenpflicht gelten, auch in den Klassenräumen. Von der fünften Klasse an sollen die Schüler an mindestens zwei Tagen in der Woche in der Schule lernen, den Rest der Woche von zuhause über den Videokonferenzdienst Zoom.
Nach Beginn der Corona-Pandemie hatte Israel seine Schulen zunächst geschlossen. Im Mai begann dann eine schrittweise Öffnung. Angesichts steigender Infektionszahlen mussten jedoch immer mehr Schulen wieder geschlossen werden. Die mehr als zwei Monate langen Sommerferien begannen Ende Juni.
Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, nach raschen Lockerungen schnellten die Infektionszahlen jedoch in die Höhe. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 83.540 Menschen in Israel nachgewiesen worden. 606 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben.
Update, 10. August, 11.35 Uhr: SPD: Maskenpflicht ist auch in Schleswg-Holsteins Schulen notwendig
Der Schulstart in Schleswig-Holstein hat nach Ansicht der SPD Fehlentscheidungen von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) offengelegt. "Die erste Schulschließung kam schon vor dem heutigen Schulstart, das zeigt: Eine Maskenpflicht zumindest für die sensiblen ersten zwei Wochen ist notwendig". sagte die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli am Montag.
In Rantrum bei Husum musste eine Grundschule wegen einer infizierten Lehrerin zunächst für diese Woche geschlossen werden. In Schleswig-Holstein gibt es keine Pflicht, in den Schulen Masken zu tragen, aber es wird vom Bildungsministerium dringend empfohlen - auch im Unterricht.
Prien verfolge im Ländervergleich "einen einsamen Sonderweg", kritisierte Midyatli. In Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen sei die Maske in Schulen außerhalb des Unterrichts Pflicht. "Während Prien bei Masken sorglos handelt, bleibt sie im Umgang mit Lehrkräften aus Risiko-Gruppen bei ihrem Herzlos-Kurs. Das ist eine gefährliche Mischung!"
Damit kritisierte die SPD-Landesvorsitzende, dass nur ein kleiner Bruchteil der 1600 Lehrer, die Corona-Risiko-Atteste vorgelegt haben, vom direkten Unterrichten mit Schülern befreit ist. Gegen einen Gerichtsbeschluss, der einer klagenden Lehrerin vorläufig Recht gab, legte das Ministerium nach eigenen Angaben Rechtsmittel ein.
Die Bildungsministerin habe in der Corona-Krise nie eine nachvollziehbare Linie gefunden, kritisierte Midyatli. "Mit der Empfehlung, Masken zu tragen, wird die Verantwortung für den Infektionsschutz auf die Schulleitungen abgewälzt." Die Risiken für das Vorgehen der Ministerin trügen Kinder, Eltern und Lehrkräfte.
Bei möglichen weiteren Schulschließungen wird sich nach Einschätzung der SPD-Landesvorsitzenden außerdem zeigen, dass die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für Fernunterricht immer noch nicht erfüllt seien. "Die Zeit der Ferien wurde dafür nicht ausreichend genutzt", sagte Midyatli.
Update, 10. August, 11.30 Uhr: Restriktionen für Mannschaftssport: Günther signalisiert Lösung
Angesichts bisheriger Corona-Einschränkungen für den Amateur-Mannschaftssport in Schleswig-Holstein hat Ministerpräsident Daniel Günther den Sportverbänden zeitnah eine praktikable Lösung in Aussicht gestellt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sagte der CDU-Politiker am Montag dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, Uwe Döring, dieser könne im Hinblick auf eine vernünftige Lösung optimistisch sein.
Günther verwies auf ein Spitzengespräch am Mittwoch von Innen- und Gesundheitsministerium mit den Landessportverbänden. Innen- und Sportministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hatte dies am Freitag angekündigt. Die Landesregierung wolle den Vereinen helfen, doch noch ihre Saisonvorbereitung im Mannschaftstraining abschließen zu können. Hintergrund ist die Kritik der Clubs, dass Schleswig-Holstein keine weiteren Lockerungen von Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie beschlossen hat. Demnach ist unter anderem Training höchstens in Zehnergruppen erlaubt. Testspiele im Bundesland sind untersagt.
Die Landesregierung wolle gemeinsam mit den Sportverbänden einen Weg finden, wie ein Mannschaftstraining unter Einhaltung der notwendigen Hygienebestimmungen und insbesondere der lückenlosen Nachverfolgung der Kontakte ermöglicht werden kann, hatte Sütterlin-Waack im Hinblick auf das Spitzentreffen gesagt. Die Hygienekonzepte der Verbände und deren Umsetzung durch die Vereine seien vorbildlich.
Update, 10. August, 11.25 Uhr: Falls erlaubt: VfL Wolfsburg will wieder vor 7500 Zuschauern spielen
Der VfL Wolfsburg hofft darauf, seine Heimspiele zu Beginn der nächsten Bundesliga-Saison wieder vor 7500 Zuschauern austragen zu dürfen. "Wir gehen von 7500 Zuschauern aus, die wir unter Wahrung der Hygieneregeln ins Stadion lassen können", sagte Geschäftsführer Michael Meeske dem "Sportbuzzer" (Montag).
Damit wäre die 30.000 Besucher fassende Volkswagen Arena zu einem Viertel ausgelastet. Der VfL stehe in dieser Frage "in gutem Austausch mit der Stadt und den Behörden", sagte Meeske.
Die Wolfsburger starten am 19. oder 20. September mit einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen in die neue Saison der Fußball-Bundesliga. Ob dann in den Stadien trotz der Corona-Pandemie wieder vor Zuschauern gespielt werden darf, entscheiden in letzter Konsequenz die Gesundheits- und Ordnungsämter am jeweiligen Standort.
Die Deutsche Fußball Liga hatte in der vergangenen Woche ein Konzept zur teilweisen Rückkehr der Zuschauer vorgestellt, über das die Gesundheitsminister der Bundesländer an diesem Montag beraten.
"Die Politik hat den entscheidenden Hebel in der Hand", sagte der Wolfsburger Sportchef Jörg Schmadtke. "Die Entscheidung ist nicht einfach zu treffen, wenn man sich die Faktenlage anschaut. Die Zahlen gehen ja hoch."
Update, 10. August, 11.15 Uhr: Handballpräsident Petersen: "Wir machen das nicht mehr mit"
Nicht nur die Amateurfußballer klagen über die strenge Corona-Schutzverordnung im Land, auch die Handballer fordern schnellste Kurskorrekturen. "Es nervt ohne Ende. Schleswig-Holstein ist abgehängt, mit dieser Situation können wir nicht leben", sagte Dierk Petersen, Präsident des Handballverbandes Schleswig-Holstein (HVSH), den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (SHZ/Montag-Ausgaben).
Petersen besuchte am Wochenende den Frauen-Zweitligisten TSV Nord Harrislee. Als einziges Team der Liga darf der TSV nicht mit dem kompletten Kader trainieren, sondern nur in Zehnergruppen. Zudem sind Testspiele im Land untersagt. "Ich kann es nicht verantworten, die Mädchen ohne Testspiele in die Saison zu schicken", betonte Harrislees Trainer Olaf Rogge.
Präsident Petersen fragte: "Der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt dürfen mit Sondergenehmigung vollzählig trainieren – warum der TSV Nord nicht?" Petersen empfiehlt dem Verein, auch eine Sondergenehmigung zu beantragen.
Vertreter des Handballverbandes sitzen am Mittwoch gemeinsam mit dem Fußball- und dem Volleyball-Verband im Ministerium mit Innenstaatssekretärin Kristina Herbst zusammen. Die drei Verbände vertreten 200.000 Sportlerinnen und Sportler im Land. "Wir müssen die Verantwortlichen wachrütteln. Es ist vorbei mit der Geduld, wir machen das nicht mehr mit", betonte Petersen.
Update, 10. August, 11.10 Uhr: Hort in Potsdam nach Corona-Fall geschlossen - Kinder in Quarantäne
Weil ein Erzieher eines Horts in Potsdam positiv auf das Coronavirus getestet wurde, müssen zahlreiche Grundschüler zum Schulstart zu Hause bleiben. Das städtische Gesundheitsamt habe die Eltern der Kinder, die vergangene Woche in dem Hort Kontakt mit dem Erzieher hatten, am Sonntag informiert, bestätigte Stadtsprecherin Juliane Güldner am Montag.
Zuerst hatten die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" berichtet. Die Zahl der betroffenen Kinder, die nun als Kontaktpersonen ersten Grades in häusliche Quarantäne müssten, sei noch nicht bekannt, sagte Güldner.
Der Hort, der sich im Gebäude einer Grundschule in der Potsdamer Innenstadt befindet, sei vom Träger geschlossen worden.
Update, 10. August, 11.05 Uhr: Bildungssenatorin verteidigt Regeln zur Maskenpflicht
Bildungssenatorin Sandra Scheeres hat den Verzicht auf eine Maskenpflicht im Unterricht verteidigt. Gerade in Lernsituationen sei das schwierig, sagte die SPD-Politikerin beim Besuch der Nürtingen-Grundschule am Montag in Berlin-Kreuzberg. Das gelte vor allem für die kleineren Kinder, wenn deren Mimik nicht zu sehen sei. In der Grundschule hat nach dem Ende der Sommerferien wie in den übrigen Berliner Schulen der Unterricht wieder begonnen.
Klar sei aber, dass es wichtig sei, die Infektionszahlen im Blick zu behalten und den Hygieneplan gegebenenfalls anzupassen, sagte Scheeres. Die Maskenpflicht gilt in Berlin auf Fluren und in Aufenthaltsräumen, aber nicht im Unterricht oder auf dem Schulhof. Die bis zu den Ferien geltende Abstandsregel von 1,50 Meter muss nicht mehr eingehalten werden. Unterrichtet wird in Klassengrößen wie in den Zeiten vor der Corona-Pandemie.
Die Rückkehr zum Regelbetrieb in Corona-Zeiten für die rund 370.000 Schülerinnen und Schüler in Berlin, den die Senatsverwaltung für Bildung angekündigt hat, steht erheblich in der Kritik. Sie kommt etwa von den Oppositionsparteien und von Lehrer- und Elternvertretern. Die Bildungsgewerkschaft GEW hält den Regelbetrieb für fahrlässig und fordert kleinere Lerngruppen und eine Mischung aus Präsenzunterricht und Lernen zu Hause.
Update, 10. August, 11 Uhr: Schroeder nach "Querdenken"-Auftritt: "Pflicht eines Satirikers"
Der für seinen provokativen Auftritt auf der "Querdenken"-Demo in Stuttgart oft gelobte Kabarettist Florian Schroeder sieht sich vor allem in einer politischen Verantwortung. "Es ist die Pflicht eines Satirikers in dieser Zeit, genau so eine Aktion zu nutzen, um damit ein Stück Aufklärung zu betreiben", sagte Schroeder in einem Interview mit SWR3 am Montagmorgen. Sein Auftritt vor mehreren Hundert Kritikern der Corona-Auflagen am vergangenen Samstag sei eine einmalige Kunstaktion gewesen.
Schroeder (40) war nach eigenen Angaben auf die Bühne der Auflagen-Kritiker gekommen, um "die Grenzen ihrer Meinungsfreiheit" auszutesten. Für seine ersten Äußerungen hatte er noch Applaus bekommen, wie ein Video zeigt, das Schroeder in seinem eigenen Youtube-Kanal verbreitete. Die Begeisterung des Publikums war allerdings schnell umgeschlagen, als sich Schroeder zunehmend deutlicher für das Tragen von Masken und das Einhalten von Abstand stark machte.
"Ich wollte testen, ob die Verfechter der Meinungsfreiheit auch mit Meinungsfreiheit umgehen können", sagte Schroeder am Montag im SWR-Radio. Er zeigte sich optimistisch, trotz der Buhrufe auch einige Demonstranten oder andere Auflagenkritiker erreicht zu haben.
"Es gibt in unserer Gesellschaft ganz viele, die nicht so ganz wissen, ob da vielleicht nicht doch etwas dran ist an diesen Verschwörungstheorien", sagte Schroeder. Aus dieser "Gruppe von Menschen, die auf der Kippe sind", habe er vielleicht den einen oder anderen überzeugen können.
Die Teilnehmer der Kundgebung in Stuttgart forderten am Samstag ein Ende der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen, mit denen die Gefahr einer Übertragung des Coronavirus reduziert werden soll. Die Veranstalter von "Querdenken 711" sprachen von 5000 Teilnehmern, die Polizei zählte mehrere Hundert.
Update, 10. August, 10.55 Uhr: Lauenau hat wieder Wasser - Verbrauch hat sich halbiert
Nach dem Zusammenbruch der Wasserversorgung in Lauenau im Landkreis Schaumburg hat die Gemeinde die Lage in den Griff bekommen. Die akute Krise sei überwunden, sagte Georg Hudalla, parteiloser Bürgermeister der Samtgemeinde Rodenberg, zu der Lauenau gehört, am Montag.
Die Menschen im Ort halten sich demnach an die Sparvorgaben und verwenden das Wasser nach Einschätzung des Bürgermeisters nur für notwendige Dinge - der Wasserverbrauch sei auf die Hälfte des normalen Verbrauchs gesunken. Zwischenzeitlich werde das Ortsnetz vom benachbarten Wasserverband Nord-Schaumburg mit versorgt.
Hudalla betonte, der Wasserverband könne nur helfen, weil die Menschen auch dort dazu aufgerufen worden seien, Wasser zu sparen. Eine "Insellösung" gebe es beim Wasser nicht: "Wir müssen alle an einem Strang ziehen."
Am schlimmsten wäre es aus seiner Sicht, wenn die Menschen sich daran gewöhnen, dass sie wieder Wasser haben - und der Verbrauch dann in die Höhe geht. "Wir sind bis in den Herbst hinein auf die Mithilfe der Bürger angewiesen", sagte er. In Lauenau leben knapp 4000 Menschen.
Am Samstagmittag war der Wasserspeicher in Lauenau leer gelaufen. Das Problem: In der Corona-Pandemie seien die Menschen überwiegend daheim geblieben, statt in den Urlaub zu fahren, daher sei der private Wasserverbrauch stark gestiegen, erklärte der Bürgermeister. Die Feuerwehr bietet sogenanntes Brauchwasser etwa für die Toilettenspülung an, das sich die Menschen abholen können.
Update, 10. August, 10.45 Uhr: Nach coronabedingtem Einbruch steigt Zahl der Minijobs wieder
Nach einem coronabedingten Einbruch im Frühjahr steigt die Zahl der Minijobber in Deutschland wieder. Ende Juni seien im gewerblichen Bereich bundesweit 5,9 Millionen Minijobber mit 450-Euro-Jobs oder kurzfristigen Beschäftigungen gemeldet gewesen. Das seien rund 200.000 mehr als Ende Mai, teilte die Minijob-Zentrale am Montag in Bochum mit. Insgesamt liege die Zahl der Minijobber damit allerdings immer noch um 830.000 unter dem Vorjahresniveau.
"Minijobs sollen Arbeitsspitzen und Arbeitsflauten ausgleichen. Wir sehen anhand der aktuellen Zahlen, dass dieses Prinzip funktioniert", sagte Heinz-Günter Held, Mitglied der Geschäftsführung der Knappschaft-Bahn-See, der für die Minijob-Zentrale zuständig ist. Einbrüche bei den Beschäftigtenzahlen gab es in den vergangenen drei Monaten vor allem im Gastgewerbe sowie in den Bereichen Kunst, Unterhaltung und Erholung. Stark steigende Minijobberzahlen verzeichnete dagegen wegen des Bedarfs an Erntehelfern die Land- und Forstwirtschaft, und auch die Bauindustrie suchte verstärkt Hilfskräfte.
Als weitgehend immun gegenüber der Corona-Krise erwiesen sich in den vergangenen Monaten die Minijobs in Privathaushalten. Hier stieg die Zahl der angemeldeten Minijobber seit dem März sogar um 2,4 Prozent oder 7252 Personen an.
Die Minijob-Zentrale ist die zentrale Einzugs- und Meldestelle für alle geringfügigen Beschäftigungen in Deutschland und gehört dem Verbund der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See an.
Update, 10. August, 10.40 Uhr: Litauens Präsident beendet Selbstisolation
Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat seine Selbstisolation beendet. Das Staatsoberhaupt des baltischen EU-Landes hatte sich wie seine Familie und sein Mitarbeiterstab am Freitag vorsorglich in Quarantäne begeben, nachdem ein Mitarbeiter der Präsidialkanzlei möglicherweise Kontakt mit einem Corona-Infizierten gehabt hatte. Ein Corona-Test des Mitarbeiters fiel nun aber negativ aus. Der Großteil der Bediensteten wird daher am Montag die Arbeit wieder aufnehmen, wie die Präsidialkanzlei mitteilte.
Angesichts der sich verschlechternden epidemiologischen Situation im Litauen sollen zusätzliche Schutzmaßnahmen im Präsidentenpalast in Vilnius eingeführt werden. So müssen künftig alle Besucher und Gäste eine Gesichtsmaske tragen und ebenso wie die Mitarbeiter ihre Körpertemperatur messen lassen.
In Litauen bereiten wieder gestiegene Corona-Zahlen seit einigen Tagen immer mehr Sorgen - allein über das Wochenende gab es 58 neue Fälle. Dennoch steht der Baltenstaat mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern in der Coronakrise insgesamt gut da - die Infektionszahlen sind mit bislang 2252 bestätigte Infektionen und 81 Todesfällen im internationalen Vergleich eher gering.
Update, 10. August, 10.15 Uhr: SH-Fußballpräsident: "Reden denn die Ministerien nicht miteinander?"
Präsident Uwe Döring vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) lobt die Landesregierung für ihren Umgang mit der Corona-Pandemie, mahnt zugleich aber mehr Augenmaß an. "Es ist für mich nicht mehr nachvollziehbar, dass normales Training und Testspiele nicht möglich sein sollen. Fast alle anderen Landesverbände erlauben das, obwohl dort die Infektionszahlen höher sind", sagte Döring den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (SHZ/Montag-Ausgaben).
Der 61-Jährige vergleicht die Verordnungslage für Amateursportvereine mit anderen Bereichen. "Und wenn ich mir ansehe, was im Schulsport möglich ist – da ist Mannschaftssport ausdrücklich erlaubt und nicht alle haben einen großen Fußballplatz zur Verfügung. Reden denn die Ministerien nicht miteinander?", fragte Döring.
Amateurclubs dürfen lediglich in Zehnergruppen trainieren, Testspiele sind ihnen untersagt. So können sich die Teams auf die neue Saison, die im September beginnen soll, aber nicht vorbereiten. In anderen Bundesländern sind Kompletttraining und Testspiele erlaubt.
"Es ist fünf Monate her, dass die Einschränkungen in Kraft getreten sind. Die Schulen öffnen, die Innenstädte und die Strände sind voll. Warum soll es mit einem guten Hygienekonzept nicht möglich sein, elf gegen elf Fußball zu spielen?", will Döring wissen. "Es muss etwas passieren, es wird immer schwerer, den Vereinen gegenüber zu argumentieren."
Am Mittwoch hat der SHFV einen Termin im Innenministerium des Landes. "Ich glaube herausgehört zu haben, dass die Entscheidungen in Sachen Wettkampf-Betrieb und -Vorbereitung nicht ganz endgültig sind", sagte Döring. Ziel ist es, Training mit dem kompletten Kader sowie Testspiele vom 17. August an zu erlauben. "Wenn sich bei uns nichts ändert, dann kann es keinen Start im September geben", warnte Döring.
Update, 10. August, 9.30 Uhr: Neustart von Aida Cruises am 6. September - Genehmigung liegt vor
Nach der kurzfristigen Absage des Saisonstarts der Kreuzfahrtreederei Aida Cruises wegen fehlender Genehmigungen der italienischen Regierung plant das Unternehmen den Neustart nun für Anfang September. Wie das Unternehmen am Montag in Rostock berichtete, liege die Zustimmung aus Italien für die Neustartkonzepte inzwischen vor.
Danach soll am 6. September in Kiel das Schiff "Aidablu" zu einer Kurzreise Richtung Norwegen und Dänemark ablegen. Weitere siebentägige Reisen seien von Hamburg aus mit der "Aidaperla" vom 12. September an zu den norwegischen Fjorden geplant.
Mit Ausnahme dieser Fahrten müsse das Unternehmen auf Grund der aktuellen Pandemielage die seit Mitte März dauernde Unterbrechung der Kreuzfahrtsaison bis zum 30. September 2020 verlängern. Ursprünglich sollten Kurzreisen ohne Landgang bereits am 5. August in Hamburg starten, später sollten Rostock und Kiel dazukommen. Diese Pläne scheiterten an den fehlenden Genehmigungen aus Italien.
Für den geplanten Neustart hatte Aida am 22. Juli mit drei Flugzeugen 750 Besatzungsmitglieder aus Asien eingeflogen. Mehrfache Corona-Tests nach der Landung ergaben inzwischen zwölf Infizierte, die in der Folge isoliert wurden.
Update, 10. August, 9.25 Uhr: Starke Bestellungen aus dem Inland helfen Elektroindustrie
Unerwartet große Bestellungen aus dem Inland lassen die deutsche Elektroindustrie auf eine Erholung von der Corona-Krise hoffen. Kräftige Zuwächse wurden in einzelnen Bereichen wie Messtechnik, Prozessautomatisierung, Schienenfahrzeugen und Batterien registriert, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in Frankfurt in seinem Konjunkturbarometer mitteilte.
Die inländischen Order glichen die Ausfälle von minus 23,4 Prozent aus dem Ausland nahezu aus, sodass unter dem Strich nur ein leichter Rückgang der Bestellungen um ein Prozent zum Vorjahresmonat herauskam. Im ersten Halbjahr gingen bei den Unternehmen damit 9,8 Prozent weniger Aufträge ein als ein Jahr zuvor.
Die reale Produktion und die Umsätze gingen im Juni mit minus sechs beziehungsweise minus vier Prozent nicht mehr so stark zurück wie in den vorangegangenen beiden Monaten, so der Verband. Beide Werte blieben im Halbjahr neun Prozent unter den Werten aus der gleichen Vorjahresperiode. Auch das Geschäftsklima habe sich im Juli weiter erholt, bleibe aber noch negativ.
Update, 10. August, 9.20 Uhr: Aiwanger: Bars und Clubs sollen mit Speise-Angebot wieder öffnen
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will den 5000 Bars, Clubs, Discotheken und Kneipen in Bayern in der Corona-Krise eine Perspektive geben. Das Partyvolk weiche zunehmend in den öffentlichen Raum aus, Konflikte mit Anwohnern seien die Folge.
"Wir müssen deshalb eine Abgrenzung finden, um eine Öffnung zu ermöglichen: Natürlich wird kein Disco- und Party-Betrieb möglich sein, aber es gibt Grenzbereiche, wo sich die eine oder andere Bar gut aufstellen kann, indem sie Speisen anbietet", sagte Aiwanger dem "Münchner Merkur" (Montag-Ausgabe).
Salzstangen und Erdnüsse als Speisen zu deklarieren, reiche eher nicht aus. Die Untergrenze zog Aiwanger bei Wurstsemmeln und Baguettes. "Es gibt Kneipen, die haben umdisponiert", sagte er der Zeitung.
Aiwanger befürchtet vor allem im der bevorstehenden kälteren Jahreszeit einen Rückzug der Partyleute in private Räumlichkeiten. Dort könne der Staat Infektionsschutz nicht mehr durchsetzen. "Dann wird die Garage oder die leere Wohnung der Oma zum Partykeller umfunktioniert", sagte Aiwanger. "Wir müssen wirklich aufpassen, dass sich hier im Privaten kein ganz großes Infektionsrisiko ergibt", betonte der Minister.
Update, 10. August, 9.15 Uhr: Weniger Firmenpleiten im Mai - Corona-Ausnahme wirksam
Trotz der Corona-Krise sind auch im Mai weniger Firmen in die Pleite gerutscht als ein Jahr zuvor. 1504 Fälle meldeten die deutschen Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Montag. Das waren 9,9 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresmonat. Ein wichtiger Grund für den Rückgang ist, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen seit dem 1. März 2020 ausgesetzt ist.
Die wirtschaftliche Not durch die Corona-Krise spiegele sich somit bislang nicht wider, folgerten die Statistiker. Ökonomen rechnen im Gesamtjahr allerdings mit einem deutlichen Anstieg der Firmenpleiten. Wirtschaftsverbände fordern, die Insolvenzantragspflicht über Ende September hinaus auszusetzen.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Mai im Handel einschließlich Kfz-Werkstätten mit 247 Fällen. Unternehmen des Baugewerbes stellten 235 Insolvenzanträge. Im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 168 und im Gastgewerbe 164 Insolvenzanträge gemeldet.
Im Schnitt waren die Betriebe größer als vor einem Jahr, denn die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger lagen mit knapp 3,1 Milliarden Euro deutlich über der Summe des Vorjahresmonats von 2,5 Milliarden Euro.
Die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren in Deutschland nahm im Juli wie auch schon in den vorangegangenen Monaten weiter ab. Auf der Grundlage vorläufiger Angaben sank sie im Juli um 29,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Update, 10. August, 9.10 Uhr: Weniger Gästeübernachtungen - Inlandstourismus weiter im Minus
Die Geschäfte von Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben in Deutschland laufen nach den Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen nur zögerlich an. Die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Pensionen, Ferienunterkünften und auf Campingplätzen lag im Juni bei 29,5 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das war ein Rückgang von 41,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Mai hatte es aufgrund zeitweiliger Schließungen ein Minus von 74,9 Prozent gegeben.
Seit Mitte März galt wegen der Pandemie ein Übernachtungsverbot für privatreisende Gäste. Das Verbot wurde je nach Bundesland ab Mai aufgehoben. Bei den Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland gab es im Juni ein Minus von 79,0 Prozent auf 1,7 Millionen. Besser sah es bei Reisenden aus dem Inland aus. Mit 27,8 Millionen Übernachtungen lagen die Zahlen um 34,4 Prozent niedriger als im Juni 2019.
Im ersten Halbjahr 2020 verbuchten die Beherbergungsbetriebe insgesamt einen Rückgang um 47,1 Prozent auf 117,5 Millionen Übernachtungen. Die Zahlen beziehen sich auf Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten.
Update, 10. August, 9 Uhr: Sorge nach zwei Corona-Fällen bei Leipzig-Gegner Atlético Madrid
Nach der Bekanntgabe zweier Coronavirus-Fälle beim spanischen Fußball-Erstligisten Atlético Madrid ist weiter unklar, ob es sich dabei um Spieler handelt. Der Club hatte am Sonntagabend, vier Tage vor dem Champions-League-Viertelfinale in Lissabon gegen RB Leipzig, keine Namen genannt.
Spanische Medien wollen jedoch erfahren haben, dass es zwei Profis sind. Dies berichteten am Montag die Sportzeitungen "As" und "Marca" in ihren Online-Ausgaben sowie der Rundfunksender Cadena Ser. Eine Bestätigung dafür gab es nicht. Befürchtet werde, dass es weitere Fälle geben könne, hieß es weiter.
Der Club hatte im Zuge der Bekanntgabe der positiven Corona-Tests am Sonntagabend mitgeteilt, man werde am Montag die gesamte 93-köpfige Delegation, die zum Miniturnier der Königsklasse nach Portugal fahren soll, erneut testen.
Nach spanischen Medienberichten droht im Falle von positiven Tests bei Spielern gar eine Verschiebung der Partie. Atlético soll am Donnerstag (21 Uhr) gegen Leipzig spielen.
Am Samstag waren den Angaben zufolge alle Delegationsangehörigen im Trainingszentrum in Majadahonda bei Madrid auf das Coronavirus getestet worden. Die positiv getesteten Personen hätten sich nach Bekanntgabe der Ergebnisse in häusliche Quarantäne begeben, hieß es.
Die Europäische Fußball-Union UEFA und alle Behörden und Verbände in Spanien und Portugal seien bereits informiert worden. Die ursprünglich für Montag angesetzte Anreise der Delegation nach Portugal werde sich wegen der neuen, vom UEFA-Aktionsprotokoll vorgeschriebenen Tests, verschieben. Der neue Reiseplan stehe noch nicht fest.
Update, 10. August, 8.50 Uhr: Baubranche setzt im Mai weniger um - kein eindeutiger Corona-Einfluss
Die Bauindustrie in Deutschland hat im Mai weniger umgesetzt. Die Erlöse sanken um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. "Da das Umsatzniveau nach wie vor sehr hoch ist, zeigt sich weiterhin kein eindeutiger Einfluss der Corona-Pandemie auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe", stellte die Behörde fest. Die Zahl der Beschäftigten stieg nach den vorläufigen Zahlen um 0,7 Prozent gegenüber Mai 2019.
In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres verbesserte sich der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,6 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 1,7 Prozent. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik des Bundesamtes erfasst alle Betriebe des Bauhauptgewerbes in Deutschland.
Update, 10. August, 8.45 Uhr: Kritik an kostenlosen Corona-Tests wächst
Die Kritik an kostenlosen Corona-Test für Reisende aus Risikogebieten wächst. Aus Sicht von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sollten Urlauber aus Risikogebieten Corona-Pflichttests selbst zahlen. Innenstaatssekretär Günter Krings von der CDU schlägt die Einführung einer Anzeigepflicht vor geplanten Reisen in Risikogebiete vor.
Klingbeil hat nach eigenen Worten "ein Gerechtigkeitsproblem damit, dass man in Risikogebiete fährt und dann auch noch den Test vom Staat bezahlt bekommt". Auf "Bild live" sagte er zur Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wonach für die Kosten der Pflichttests die Allgemeinheit aufkommt: "Das ist noch nicht zu Ende diskutiert."
Tschentscher sagte den Angaben zufolge: "Ich halte es für sehr vertretbar, wenn es die bezahlen, die ganz bewusst diese Reisen in Risikogebiete machen. Man kann auch woanders Urlaub machen." Nach einer rechtzeitigen Ansage sollten in Zukunft Tests wie Flug und Flughafengebühr zu den Reisekosten zählen. Anderenfalls müssten Krankenkassen-Beitragszahler oder Steuerzahler dafür zahlen.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hält es zwar zunächst für richtig, dass die Tests für Rückkehrer kostenlos sind. 2Für eine dauerhafte Lösung muss aber über Alternativen nachgedacht werden, zum Beispiel, ob die Kosten für die Tests auf die entsprechenden Flugtickets umgelegt werden", hatte der CDU-Politiker zuvor dem "Spiegel" gesagt.
Für Heimkehrer aus Risikogebieten gibt es derzeit zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich noch im Urlaubsland höchstens 48 Stunden vor der Abreise testen und legen einen Negativ-Nachweis in deutscher oder englischer Sprache vor. Tests im Ausland sind aber selbst zu zahlen. Oder sie lassen sich nach der Rückkehr in Deutschland testen, was bis zu drei Tage kostenlos möglich ist, etwa beim Hausarzt.
Update, 10. August, 8.35 Uhr: Pakistan hebt weitere Corona-Beschränkungen auf
Pakistan hat trotz Bedenken von Gesundheitsexperten weitere Corona-Beschränkungen aufgehoben. Seit Montag dürfen Kinos, Parks, Einkaufszentren und religiöse Einrichtungen wieder öffnen - nur Schulen, Universitäten und große Hochzeitshallen sollen noch bis Mitte September geschlossen bleiben. "Die Pakistanische Ärztekammer ist überrascht über die Entscheidung, alle Bereiche auf einmal zu öffnen", sagte ihr Generalsekretär am Montag.
Vor einer Woche trafen die Behörden die Entscheidung, nachdem zuletzt eine geringere Zahl an täglichen Neuinfektionen gemeldet worden war. An öffentlichen Plätzen gilt immer noch eine Maskenpflicht.
In Pakistan sind bislang mehr als 284.000 Coronavirus-Infektionen durch Tests in den Krankenhäusern nachgewiesen worden. In dem Zusammenhang wurden insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen getestet. Besonders viele Neuinfektionen wurden im Juni registriert, bis Anfang August sind diese Zahlen stark zurückgegangen.
Update, 10. August, 10.30 Uhr: Giffey: Komplette Schließung von Kitas "ist das allerletzte Mittel"
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will eine erneute Schließung der Kitas unbedingt vermeiden. "Die komplette Schließung ist das allerletzte Mittel", sagte die SPD-Politikerin am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Dafür müssten jedoch alle nötigen Maßnahmen ergriffen werden.
"Hygiene ist das A und O, Lüftungsverhalten ist ganz wichtig." Zudem solle es möglichst feste Gruppen geben - ist das nicht möglich, sollen die Kitas zumindest sicherstellen, dass das Infektionsgeschehen im Zweifelsfall nachvollzogen werden kann.
Auf die Frage nach bundesweiten Regelungen sagte Giffey, dass die Länder durchaus den Wunsch hätten, ihre eigenen Regeln durchzusetzen. Diese Zuständigkeit der Länder müsse man respektieren. "Der Bund begleitet und unterstützt." Eine Maskenpflicht für Kitas hält Giffey für "nicht praktikabel".
Update, 10. August, 8.25 Uhr: Kulturveranstaltungen in Israel unter Auflagen wieder möglich
Kulturveranstaltungen sind in Israel in der Corona-Krise unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Die israelische Regierung genehmigte am späten Sonntagabend solche Events unter freiem Himmel. An den Veranstaltungsorten müssen demnach Bereiche markiert werden, in denen sich 20 Menschen aufhalten dürfen. Jede Veranstaltung muss vom Gesundheitsministerium genehmigt werden.
Das Kabinett beschloss zudem neue Versammlungsbeschränkungen. So dürfen im privaten und öffentlichen Bereich sowie am Arbeitsplatz unter freiem Himmel maximal 20 Menschen zusammenkommen, in Gebäuden nur noch zehn. In Fahrzeugen dürfen neben dem Fahrer nur noch zwei weitere Personen sitzen, ausgenommen sind Lebensgemeinschaften. Die Regeln gelten ab Dienstag, dann laufen bisherige Notmaßnahmen aus.
Nach einem starken Anstieg ist in Israel die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus zuletzt etwas abgeflacht. Mit zuletzt rund 1700 registrierten Fällen an Werktagen ist die Zahl in dem Land mit seinen etwa neun Millionen Einwohner aber noch immer sehr hoch.
Update, 10. August, 8.20 Uhr: Senatorin: Sorge um volle Kneipen - Alkoholverbot?
Kneipen- und Barbesucher in Berlin müssen sich wegen der Corona-Einschränkungen wieder auf strengere Kontrollen durch Polizei und Ordnungsämter einstellen. Das kündigte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) in der "Berliner Morgenpost" (Montag-Ausgabe) an. Auch über ein Alkoholverbot müsse man nachdenken, "wenn sich die Disziplin in den Gaststätten nicht verbessert", sagte Kalayci.
Erste verstärkte Maßnahmen waren laut Beobachtern bereits am Wochenende spürbar. So gingen Polizisten und Ordnungsamt-Mitarbeiter am späten Samstagabend in Neuköllner Kneipenstraßen von Bar zu Bar und kontrollierten die Einhaltung von Bestimmungen und ließen eng stehende Tische und Stühle auf dem Bürgersteig abbauen.
Kalayci betonte, die Kneipen machten ihr große Sorge. "In den Gaststätten kommen oft viele Menschen eng zusammen, wenn dann noch viel Alkohol getrunken wird, dann wird es schwierig." Oft würden Abstands- und Hygieneregeln nicht eingehalten und die Dokumentationspflicht vernachlässigt. "Das aber geht gar nicht. Die Kontaktdaten müssen von den Gastronomen eingeholt und natürlich auch von den Gästen korrekt angegeben werden."
Bußgelder müssten "konsequent" verhängt werden, sagte Kalayci. "Aus meiner Sicht wird davon bisher zu wenig Gebrauch gemacht." Innensenator Andreas Geisel (SPD) sei gerade dabei, gemeinsam mit den Bezirken die Ordnungsämter zu verstärken. Wenn die Kontakte nicht zurückverfolgt und die Infektionsketten nicht unterbrochen werden könnten, "dann kann das in Berlin zu einem großen Problem werden".
Für nachlässige Wirte und Kellner habe sie "absolut kein Verständnis", so die Senatorin. "Wenn sie wollen, dass die Restaurants und Biergärten offen bleiben dürfen, dann müssen sie die Abstandsregeln und Dokumentationspflicht einhalten." Zudem sorge "der Alkoholgenuss dafür, dass die Menschen nachlässiger werden, laut werden, kaum noch Abstand halten".
Tatsächlich ließ sich zuletzt in den warmen Augustnächten in vielen belebten Straßen und Kneipen etwa in Kreuzberg, Friedrichshain und Neukölln kaum ein Unterschied zu den Zeiten vor Corona beobachten. Besonders die draußen stehenden Tische standen eng und waren gut besetzt. Später in der Nacht wurde es aber in den Straßen deutlich schneller leer als früher, weil die Clubs, die die Partybesucher anziehen, weiterhin geschlossen sind.
Update, 10. August, 8.10 Uhr: Neues Schuljahr in Schleswig-Holstein begonnen
Nach den Sommerferien hat am Montag das neue Schuljahr in Schleswig-Holstein begonnen. Unter Corona-Schutzmaßnahmen sollen möglichst viele der landesweit rund 363.000 Schülerinnen und Schüler wieder so viel Präsenzunterricht wie möglich bekommen. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sprach von der Wiederaufnahme des Regelbetriebs unter Corona-Bedingungen.
Das Ministerium empfiehlt Schülern und Lehrern dringend, in den ersten zwei Wochen eine Mund-Nasen-Bedeckung in der Schule zu tragen - auch während des Unterrichts. Die Jahrgangsstufen eins bis sechs sind ausgenommen.
Erneute Schulschließungen wie im Frühjahr will Prien unbedingt vermeiden. Dazu sollen neben Hygiene-Vorschriften und der dringenden Masken-Empfehlung auch das Unterrichten in festen Lerngruppen, sogenannten Kohorten, in den Schulen beitragen. In Schulbussen und öffentlichen Verkehrsmitteln muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, solange dort die Maskenpflicht gilt. Allerdings musste in Rantrum bei Husum eine Grundschule wegen einer infizierten Lehrerin zunächst für diese Woche geschlossen werden.
In Mecklenburg-Vorpommern wurden am Freitag bereits in der ersten Woche nach dem Schuljahresstart zwei Schulen wegen Corona-Fällen geschlossen. Das Bundesland war als erstes nach den Sommerferien ins neue Schuljahr gestartet. Am Donnerstag folgte Hamburg. In dieser Woche sind neben Schleswig-Holstein auch Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen dran.
Update, 10. August, 7.30 Uhr: Berliner Theaterleiter: Zweite Welle würde Kultur hart treffen
Nach der monatelangen Zwangspause legen die Berliner Theater langsam wieder los. Die Kudammbühnen beispielsweise wollen ab Mittwoch wieder spielen - allerdings mit deutlich weniger Plätzen. "Auf der einen Seite sind wir natürlich froh, dass wieder was in Bewegung kommt", sagte Intendant Martin Woelffer der Deutschen Presse-Agentur. Rechnen werde sich das allerdings nicht.
Von rund 1000 Sitzen im Theatersaal können im Optimalfall noch rund 300 verkauft werden. Es herrscht Abstand. Wer sich zum Platz begibt, muss Mund-Nasen-Schutz tragen. Getränke für die Pause werden vorbestellt und auch die Laufwege sind vorgeschrieben.
Weil weniger Tickets verkauft werden können, seien sie noch längere Zeit auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Das gelte etwa auch für Kinos. Kultureinrichtungen in Berlin gehörten noch zu den glücklichen. "Was ich aus anderen Städten höre, ist wirklich fatal", sagte Woelffer. Viele Kollegen seien in heller Panik.
Er warnte vor den Konsequenzen bei einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. "Wenn eine nächste Welle kommt, wird die Kultur als erstes geschlossen werden", sagte Woelffer. Das würde die Szene seiner Einschätzung nach hart treffen. "Da ist eine große Angst." Er habe kein Verständnis für Menschen, die gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gingen. "Man muss die Pandemie ernst nehmen."
Die Berliner Theater hatten im März schließen müssen, um die Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 einzudämmen. Nun will auch das Schlosspark Theater von Kabarettist Dieter Hallervorden ab Freitag wieder öffnen - ebenfalls unter Einhaltung von Hygieneregeln. Das Deutsche Theater will nach einer Reihe von Open-Air-Vorstellungen Ende August öffnen, das Berliner Ensemble Anfang September.
"Wir gehen davon aus, dass wir diese Krise auch überstehen werden", sagte Woelffer von den Kudammbühnen. Der Karten-Vorverkauf laufe zurückhaltender als sonst. Er habe das Gefühl, die Leute seien sehr interessiert, aber vielleicht entschieden sich die Menschen spontaner. Das Team habe gerne wieder öffnen wollen - auch um der Stadt für die Unterstützung etwas zurückzugeben, sagte Woelffer.
Update, 10. August, 7 Uhr: Mehr Anfragen bei Hamburger Verbraucherzentrale wegen Corona
Ratlose Kunden haben in der Corona-Pandemie deutlich öfter die Verbraucherzentrale Hamburg kontaktiert. Besonders viel Unmut erzeuge vor allem die schlechte Erreichbarkeit von Reiseunternehmen, Fluggesellschaften und Telefonanbietern, sagte die Pressesprecherin der Hamburger Verbraucherzentrale, Susanne Lehmann, der Deutschen Presse-Agentur. Auch Mitarbeiter von Banken waren den Kundenanfragen zufolge nicht immer gut erreichbar.
Im Zentrum vieler Beschwerden stehen aktuell vermehrt Inkassounternehmen, die laut Lehmann Mahnungen verschicken ohne dann telefonisch erreichbar zu sein. Zusätzlich fehle den Geldeintreibern in einzelnen Fällen der Zugriff auf die entsprechenden Akten, weil im Homeoffice gearbeitet werde.
Viele Firmen haben in Zeiten von Corona ihren Kundenservice zurückgefahren, was sich schließlich bei den Verbraucherschützern bemerkbar gemacht hat - wenn auch nicht übermäßig, wie Lehmann ergänzte. "Viele Menschen suchten unseren Rat, weil die Situation einfach besonders war und sich aus den Umständen bestimmte Probleme ergaben", so Lehmann.
Update, 10. August, 6.55 Uhr: Weil sorgt sich um Autozulieferer und Industrieunternehmen
In der Corona-Krise macht Niedersachsens Ministerpräsident und Volkswagen-Aufsichtsrat Stephan Weil sich mehr Sorgen um Zulieferer als um den Autobauer selber. "Meiner Einschätzung nach könnte Volkswagen zu denjenigen Unternehmen gehören, die aus dieser Corona-Krise stärker herausgehen werden, als sie hereingegangen sind - nicht zuletzt auch deshalb, weil zahlreiche Konkurrenten noch deutlich größere Probleme haben", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.
"Um Volkswagen mache ich mir trotz der großen Probleme durch die Corona-Krise vergleichsweise weniger Sorgen", sagte Weil. "Erstens, weil Volkswagen insgesamt wirtschaftlich sehr stark ist. Zweitens, weil der Konzern international aufgestellt ist und dadurch Umsatzeinbußen auf einem Kontinent durch bessere Zahlen auf einem anderen Kontinent zumindest teilweise ausgleichen kann, Stichwort Europa und China. Und drittens ist es ein Unternehmen, das sehr, sehr gute Perspektiven hat."
Weil betonte: "Ich mache mir vor allem um die kleineren und mittleren Betriebe Sorgen." Viele dieser Autozulieferer habe die Krise mitten im ohnehin schwierigen Transformationsprozess hin zu alternativen Antrieben erwischt. Die weiterhin erschreckend niedrige Nachfrage treffe die Zulieferindustrie besonders hart. "Ich befürchte, dass wir uns bis zum Herbst auf viele schlechte Nachrichten einstellen müssen, dieses Thema wird uns noch massiv beschäftigen."
Nötig seien Impulse für die Nachfrage. "Vielleicht gibt es ja noch bessere Vorschläge als die Kaufprämie, über die wir vor der Sommerpause diskutiert haben." Irgendwann werde die Corona-Krise vorbei sein, und die Frage, ob dann die wichtigste deutsche Industrie immer noch so stark sei wie vor Corona entscheide sich durchaus auch in den nächsten Monaten. "Allen muss bewusst sein, es geht um zigtausende Arbeitsplätze und wichtige Industriestrukturen."
Die großen deutschen Hersteller und auch die drei "Autoländer" Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen hatten sich dafür ausgesprochen, auch den Kauf von Autos mit reinem Verbrennungsmotor zu bezuschussen, um die Konjunktur anzukurbeln. Vor allem die SPD-Spitze war aber strikt dagegen, auch aus der Union hatte es einige kritische Stimmen gegeben. Weil hatte sich für eine Kaufprämie ausgesprochen, die insbesondere umweltschonende Fahrzeuge attraktiver macht.
"Der wichtigste Punkt für mich besteht darin, dass wir die Wertschöpfungsketten in Deutschland erhalten, die von der Automobilindustrie bis zur Stahlindustrie und chemischen Industrie reichen", betonte Weil. "Und deswegen sind wir auf unterschiedlichste Art und Weise gefordert, um möglichst vielen Unternehmen mit einer aktiven staatlichen Politik eine Perspektive zu geben." Neben einer Verlängerung der Kurzarbeit auf 24 Monate gehöre dazu auch die Frage eines steuerlichen Verlustrücktrags. "Viele Zulieferer haben beispielsweise 2017/18 vielleicht das letzte Mal richtig gut verdient. Und es würde ihnen schon enorm helfen, wenn ihnen an dieser Stelle der Staat bei der Steuerschuld entgegen käme."
Update, 10. August, 6.50 Uhr: Berlins Tourismusbranche ist noch weit von altem Niveau entfernt
Die Berliner Tourismusbranche steckt noch in der Corona-Krise. Nach zwei erfolgreichen Monaten Anfang des Jahres habe es mit dem Lockdown im März einen Absturz bis fast auf null gegeben, sagte Burkhard Kieker, Chef der Berliner Tourismusgesellschaft Visit Berlin, der Deutschen Presse-Agentur.
Seit Juni gebe es eine deutliche Erholung. "Wir sind derzeit bei 30 bis 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", sagte Kieker. Dieses Niveau bei den Gästezahlen erwarte er auch für die zweite Jahreshälfte.
Im Vergleich zu manchen anderen Städten stehe Berlin damit noch gut da, sagte Kieker. "Das liegt daran, dass wir auch bei deutschen Touristen sehr beliebt sind." Es gebe schon wieder Gäste vor allem aus Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich, die nach Berlin kämen, sagte Kieker. Auch aus Großbritannien sei das zu beobachten.
"Aber viele europäische Gäste fehlen noch." Touristen aus Italien und Spanien etwa reisten noch kaum wieder in die deutsche Hauptstadt. "Der Sommer war ungefähr wie erwartet", sagte Kieker. "Wir blicken skeptisch in den Herbst."
In Berlin dürfen seit dem 25. Mai in Hotels und Pensionen wieder Touristen übernachten. Zuvor kamen wegen der Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise wochenlang nur Geschäftsreisende.
Update, 10. August, 6.45 Uhr: 436 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 436 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 216.327 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen im Internet meldete (Datenstand 10.8., 0 Uhr).
Seit dem Vortag wurde ein neuer Todesfall gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben nun bei 9197. Bis Montagmorgen hatten 197.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit nur halb so hoch wie die Werte in der vergangenen Woche. Am Samstag waren 1122 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet worden. Auch am Freitag und Donnerstag lagen die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen. Die am Montag bekannt gegebenen Zahlen der Neuinfektionen sind aber meist vergleichsweise niedrig, weil am Sonntag nicht alle Gesundheitsämter ihre Werte übermitteln.
Update, 10. August, 6.40 Uhr: Sommerurlaub in Deutschland boomt - Aber große Verluste durch Corona
Volle Strände an Nord- und Ostsee, Hochbetrieb in den Voralpen: Trotz des Sommerreisebooms in vielen Urlaubsregionen kann der Deutschland-Tourismus die Einbrüche durch die Corona-Krise nach Einschätzung der Branche nicht aufholen. "Von einem Boom im Deutschland-Tourismus wird man in diesem Jahr unter dem Strich kaum sprechen können. Dazu waren die Verluste während des Lockdowns zu groß", sagte Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV).
Aktuell müssen Urlauber in besonders beliebten Regionen für Übernachtungen tiefer in die Tasche greifen. Kunz spricht von Preiserhöhungen von bis zu maximal 10 Prozent. Besonders gefragt sind nach seinen Angaben aktuell die Nord- und Ostsee sowie die Voralpen.
An der Küste in Mecklenburg-Vorpommern seien etwa 80 Prozent der Unterkünfte im Juli und August ausgebucht. "Aber selbst Boomregionen werden es in diesem Jahr nicht schaffen, an das Ergebnis des Jahres 2019 anzuknüpfen", sagte Kunz der Deutschen Presse-Agentur. Das liegt auch daran, dass Hotels, Pensionen oder Campingplätze, vor allem aber die Gastronomie, wegen der coronabedingten Abstandsregeln ihre Kapazitäten nicht voll auslasten können.
Zudem fehlen in vielen Regionen fast völlig ausländische Gäste. Dies werde nicht durch Urlauber aus dem Inland kompensiert, sagte Kunz. Einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge planen immerhin 29 Prozent der Menschen in Deutschland in diesem Jahr keinen Urlaub mehr. Die Urlaubswilligen zieht es mehrheitlich zu deutschen Zielen mit Bayern und Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze. Ins europäische Ausland wollten 17 Prozent aller Befragten noch aufbrechen.
Von dem Trend zum Urlaub in Deutschland profitieren Kunz zufolge auch Regionen wie der Thüringer Wald, das Sauerland, die Eifel, der Taunus, die Brandenburger Seenplatte oder der Harz. So berichten beispielsweise Unterkünfte im Harz von einem starken Anstieg der Buchungszahlen im Juni und Juli. "Es gibt einen starken Trend zur Natur", beschrieb Kunz die Entwicklung.
Von Entspannung für die von der Corona-Krise hart getroffene Branche kann aus Sicht des Verbandes insgesamt aber keine Rede sein. "Ein Fünftel aller touristischen Betriebe kämpft ums Überleben, sie sind weiter auf staatliche Hilfe angewiesen", berichtete der Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Das Kurzarbeitergeld müsse verlängert werden. Derzeit ist der Bezug bis zu 12 Monate möglich. Zudem solle die Insolvenzantragspflicht über Ende September hinaus vorerst ausgesetzt bleiben.
Update, 10. August, 6.35 Uhr: Weitere Corona-Tests an Ludwigsluster Gymnasium
In Ludwigslust, wo am Freitag das Gymnasium wegen der Corona-Infektion einer Lehrerin geschlossen worden war, gehen am Montag die Tests weiter. Nach Angaben von Landrat Stefan Sternberg (SPD) wird das 55-köpfige Schulpersonal nochmals auf den Erreger getestet. Ein erster Test hatte am Samstag zutage gefördert, dass zwei weitere Pädagogen Träger des Coronavirus sind und die Infektion doch größere Ausmaße hat als zunächst angenommen.
Die zuerst positiv getestete Lehrerin hatte zwar seit dem Schulstart vor einer Woche noch keinen Unterricht erteilt, allerdings an einer Fortbildung teilgenommen und dabei das Virus möglicherweise weitergegeben.
Auch von den 205 Schülern, die seit dem Schulstart vor einer Woche Kontakt zu den beiden neu infizierten Lehrern hatten, sollen Abstriche genommen werden. Sie wurden inzwischen von der zuständigen Behörde in Quarantäne geschickt.
Die Testergebnisse werden für Dienstag erwartet. Danach werde entschieden, wann die Schule wieder öffne, sagte Landrat Sternberg. Vorerst ist der Präsenzunterricht für alle 800 Schüler bis einschließlich Mittwoch ausgesetzt. Sie sollen vorerst zu Hause via Internet unterrichtet werden.
Neben dem Gymnasium in Ludwigslust war am Freitag vorsorglich auch die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) geschlossen worden. Dort war bei einem Schüler eine Corona-Infektion festgestellt worden. Die Schule bleibt für zwei Wochen zu, wie der Landkreis mitteilte. Alle Kinder, Lehrer und sonstigen Schulmitarbeiter wurden in Quarantäne geschickt. Die Tests dort hatten bislang keine weitere Infektion offenbart.
Update, 10. August, 6.30 Uhr: Maskenverweigerer im Flugzeug riskieren Konsequenzen
An Bord eines Flugzeugs müssen sich Passagiere an die Ansagen des Kapitäns halten - auch was die Maskenpflicht angeht. "Der Flugkapitän hat die hoheitliche Gewalt an Bord und ist der offizielle Vertreter der Sicherheitsbehörden", erklärt der Reiserechtler Paul Degott. "Er kann alle nötigen Maßnahmen zur Sicherheit der Crew, der Passagiere und des Flugzeugs ergreifen."
Die Maßnahmen können sehr weitreichend sein: Randaliert ein Fluggast zum Beispiel im Streit um das Tragen der Maske, kann sich der Kapitän für eine Zwischenlandung entscheiden, wenn er die Sicherheit des Fluges ernsthaft gefährdet sieht. "Das kann teuer werden und einen Passagier definitiv ruinieren", warnt Degott. So etwas passiert manchmal, wenn betrunkene Reisende ausrasten.
Die Fluggesellschaft Tuifly bestätigt: Rechne man alles zusammen, könnten mit zusätzlichen Landegebühren, Treibstoff und Kompensationen für Folgeflüge durchaus 50.000 Euro zusammenkommen.
Kommt es zu dieser Entscheidung, trage der Passagier die Schuld, so Degott. Der Kapitän wird seine Crew hinter sich haben und immer argumentieren können, warum eine Zwischenlandung notwendig geworden ist. "Da habe ich in der Regel schlechte Karten."
Update, 10. August, 6.25 Uhr: Bahntochter Cargo: Mehr Schienenverkehr auch in Corona-Zeiten
Die Bahntochter Cargo will in Zukunft noch mehr Güterverkehr auf Schienen verlagern und Straßen entlasten. Das geht aus Angaben von Stefan Winkler, Standortleiter Halle der DB Cargo, hervor. "Wir sind überzeugt davon, dass wir in Zukunft noch mehr Verkehr auf die Schiene bringen und die Straßen entlasten", sagte Winkler der Deutschen Presse-Agentur.
Durch Corona habe es nur einen leichten Knick im Geschäft gegeben. Die Anzahl der bearbeiteten Züge im Rangierbahnhof Halle befindet sich den Angaben zufolge deutlich über Vorjahresniveau. Nur in einer Woche dieses Jahres sei das nicht der Fall gewesen.
Man sei auf mehr Schienengüterverkehr vorbereitet, sehe die Chancen, so Winkler. Nicht nur, dass Schienenverkehr umweltfreundlicher als Straßenverkehr sei, auch Corona sei für den Standort Halle kein großes Problem. So arbeiteten Lokführer räumlich allein, beim Entkoppeln der Waren sei viel Abstand möglich, generell gebe es überwiegend Alleinarbeitsplätze. "Die Rahmenbedingungen waren noch nie so günstig", sagte Winkler.
Update, 10. August, 6.20 Uhr: Einsatz von Corona-Scouts in Gesundheitsämtern wird verlängert
Der Einsatz von sogenannten Containment-Scouts in den Gesundheitsämtern für die Nachverfolgung von Corona-Kontakten soll um weitere sechs Monate verlängert werden. Das kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der "Augsburger Allgemeinen" (Montag-Ausgabe) an.
Der Bund stelle dem Robert Koch-Institut (RKI) dafür 10,7 Millionen Euro für Personal- und Sachkosten zur Verfügung. "Unsere Gesundheitsämter vor Ort spielen in der Bekämpfung der Corona-Epidemie eine zentrale Rolle. Mit den Containment-Scouts unterstützen wir sie kurzfristig und flexibel", so Spahn.
Seit April seien mehr als 510 Scouts rekrutiert worden, zunächst für sechs Monate. Bei den Scouts bestehe eine hohe Bereitschaft, die Arbeit in den Gesundheitsämtern fortzusetzen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.
Update, 10. August, 6.15 Uhr: Verkehrsverbunden fehlen wegen Corona Millionen aus Ticketverkäufen
Die Corona-Pandemie lässt die Ticketeinnahmen im öffentlichen Nahverkehr in Rheinland-Pfalz aller Voraussicht nach erheblich einbrechen. Insgesamt rechnen die Verkehrsverbunde damit, dass sie in diesem Jahr rund 150 Millionen Euro weniger aus dem Verkauf von Fahrscheinen verbuchen können. Dies geht aus der Antwort des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Landtag hervor.
Besonders betroffen ist demnach der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) mit prognostizierten Einnahmeverlusten aus dem Ticketverkauf von etwa 57,1 Millionen Euro, gefolgt von der Deutschen Bahn mit rund 34,7 Millionen Euro und dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) mit rund 27,4 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 kam alleine der VRN auf 186,1 Millionen Euro Einnahmen aus dem Verkauf von Zeittickets und anderen Fahrkarten im öffentlichen Nahverkehr in Rheinland-Pfalz.
Wegen der Corona-Pandemie war das öffentliche Leben in Rheinland-Pfalz von Ende März an für mehrere Wochen erheblich eingeschränkt worden. Zahlreiche Pendler blieben deshalb zu Hause, was sich in den Bussen und Bahnen bemerkbar machte. Teilweise schränkten die Verkehrsverbunde in der Folge ihr Angebot ein und dünnten den Takt auf Linien aus oder verringerten die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge. Welche Kosteneinsparungen sich dadurch ergaben, ist noch nicht bekannt und bei den Zahlen zu den Einnahmeverlusten für die Tickets auch noch nicht berücksichtigt worden.
Update, 10. August, 6.10 Uhr: Städtetag: Hitzefrei bei Maskenpflicht an Schulen großzügiger regeln
Der Städtetag Nordrhein-Westfalen unterstützt grundsätzlich die Maskenpflicht zum Schuljahresbeginn, fordert aber praxistaugliche Erleichterungen. "An heißen Sommertagen brauchen wir dann großzügigere Hitzefrei-Entscheidungen", sagte der Vorsitzende des Städtetags, Pit Clausen, der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Auch die Landesschülervertretung fordert, dass Hitzefrei in Zeiten coronabedingter Maskenpflicht nun auch für Oberstufenschüler gelten müsste. Die Hitze setze schließlich nicht nur Schülern der Sekundarstufe I zu, argumentieren sie.
Bislang sieht der Hitzefrei-Erlass der Landesregierung hitzefrei für die Oberstufe nicht vor. In Grundschulen und in der Sekundarstufe I entscheiden die Schulleiter über die Befreiung. Im Erlass heißt es: "Als Anhaltspunkt ist von einer Raumtemperatur von mehr als 27 Grad Celsius auszugehen. Beträgt die Raumtemperatur weniger als 25 Grad Celsius, darf Hitzefrei nicht erteilt werden."
Zum Schulstart gilt in NRW ab Mittwoch Maskenpflicht in allen Schulgebäuden und auf dem Gelände - in weiterführenden und berufsbildenden Schulen sogar im Unterricht. Diese strenge Regelung gibt es bislang nur in NRW.
Update, 10. August, 6.05 Uhr: Weitere Coronavirus-Fälle und Spielabsagen in der MLB
In der Major League Baseball gibt es die nächsten Coronavirus-Fälle und eine weitere komplett abgesagte Serie. Zentrum des jüngsten Ausbruchs ist das Team der St. Louis Cardinals. Über das Wochenende stieg die Zahl der positiv getesteten Menschen laut MLB-Mitteilung vom Sonntag (Ortszeit) auf neun Spieler und sieben Betreuer. Die ersten beiden Fälle in dem Team gab es bereits am 30. Juli.
Nach der Absage der Serie gegen die Chicago Cubs wurde nach Angaben deswegen auch die Serie gegen die Pittsburgh Pirates abgesagt, die am Montag hätte beginnen sollen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP sind inzwischen 27 Spiele in der MLB im Zusammenhang mit Coronavirus-Fällen abgesagt worden.
Update, 10. August, 6 Uhr: Verbraucherschützer fordern mehr Druck der Regierung auf Lufthansa
Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller hat wegen schleppender Rückzahlung von Tickets mehr Druck von der Bundesregierung auf die Lufthansa gefordert. "Es kann nicht sein, dass die Lufthansa Hilfszahlungen in Milliardenhöhe aus Steuergeldern erhält und trotzdem Kunden zu illegalen Zwangsdarlehen zwingt", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Montag). Die Airline müsse bis Ende August alle ausgefallenen Flugtickets vollständig erstatten.
Nach den massenhaften Flugausfällen in der Corona-Krise warten zahlreiche Verbraucher auch Wochen und Monate später noch auf die rechtlich verbindliche Erstattung ihrer Tickets. Dabei müssen die Gesellschaften eigentlich den Ticketpreis grundsätzlich innerhalb von sieben Tagen erstatten. "Wir stehen zu dem Thema Erstattungen in bestem Kontakt zur deutschen Bundesregierung", sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Wochenende.
Insgesamt seien im Jahr 2020 für die gesamte Lufthansa-Gruppe bisher mehr als 2 Milliarden Euro ausbezahlt worden. Flüge aus den Monaten März und April seien bereits weitestgehend abgearbeitet. Weniger als eine Milliarde Euro an Erstattungen stünden noch aus.
Update, 10. August, 5.55 Uhr: Ärzte warnen vor Fan-Rückkehr: Gefahr von Massenansteckungen real
Der Ärzteverband Marburger Bund hat vor einer Fan-Rückkehr in die Stadien der Fußball-Bundesliga gewarnt. "Die Gefahr von Massenansteckungen wäre real. Wenn wir Pech haben, sitzt ein Superspreader unter den Fans, und das Virus breitet sich wie ein Lauffeuer aus", sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Die Hygiene-Oberärztin bekräftigte vor den Beratungen der Gesundheitsminister der Länder über eine Zuschauer-Teilzulassung in Fußball-Stadien mit Corona-Schutzauflagen ihre Bedenken: "Das ist ja das Tückische an Covid-19: Jemand kann überhaupt noch keine Beschwerden haben, aber trotzdem steckt sein Rachen schon voller Viren. Und wenn dann geschrien und gejubelt wird, kann es blitzschnell gehen."
Zu dem in der vergangenen Woche vorgestellten Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) für einen erst reduzierten Wiedereinzug der Fans ohne Besetzung der Stehplätze, Alkohol und Gästefans sowie mit personalisierten Tickets, sagte Johna: "Die Bestrebungen der Liga sind mehr als nachvollziehbar. Aber dass ihr Konzept Ansteckungen verhindert, halte ich für unrealistisch."
Sie selbst schaue sich sehr gerne Fußballspiele im Stadion an und vermisse das, könne sich aber gerade deshalb nicht vorstellen, dass Fans auf ihren Sitzen hocken blieben, wenn ihre Mannschaft ein Tor schieße. «Da liegt man sich in den Armen und denkt nicht an Corona. Alles andere wäre geradezu unmenschlich», meinte die Ärztin.
Update, 10. August, 5.50 Uhr: Pflegebeauftragter warnt vor noch größerem Personalmangel
Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung hat vor einer noch größeren Personalnot in der Pflege gewarnt. "Wenn es jetzt nicht ein klares Signal gibt, dass sich etwas ändert an Tarifen und Löhnen sowie an den Arbeitsbedingungen, können wir nach der Pandemie in die Situation kommen, dass wir nicht über zusätzliche Auszubildende sprechen, sondern über eine weitere Abwanderung von Personal. Das wäre fatal", sagte Andreas Westerfellhaus der "Rheinischen Post" (Montag-Ausgabe).
Es müsse sich jetzt dringend etwas an der Situation in der Pflege verbessern. "Schon jetzt gibt es sehr großes Unverständnis, dass aus der Anerkennung bisher zu wenige nachhaltige Taten erwachsen." Er nehme eine Stimmung wahr, wonach viele Pflegekräfte in der Corona-Zeit noch durchhalten wollten und sich dann einen anderen Job suchen würden.
Update, 10. August, 5.45 Uhr: Innenstaatssekretär für Anzeigepflicht vor Reise ins Risikogebiet
Innenstaatssekretär Günter Krings hat die Einführung einer Anzeigepflicht vor geplanten Reisen in Corona-Risikogebiete vorgeschlagen. "Bei Reisen in Risikogebiete sollten wir darüber nachdenken, ob wir eine vorherige Anzeigepflicht einführen", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" (Montag-Ausgabe).
"Wer in ein Risikogebiet reisen will, sollte das vorher dem Gesundheitsamt melden, damit es hinterher leichter überprüfen kann, ob der verpflichtende Corona-Test bei der Einreise gemacht und gegebenenfalls die Quarantäne eingehalten wurde."
Für Heimkehrer aus Risikogebieten gibt es derzeit zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich noch im Urlaubsland höchstens 48 Stunden vor der Abreise testen und legen einen Negativ-Nachweis in deutscher oder englischer Sprache vor. Tests im Ausland sind aber selbst zu zahlen. Oder sie lassen sich nach der Rückkehr in Deutschland testen, was bis zu drei Tage kostenlos möglich ist, etwa auch beim Hausarzt.
Update, 9. August, 22.24 Uhr: Zwei Corona-Fälle bei Leipzig-Gegner Atlético Madrid
Nur vier Tage vor dem Champions-League-Viertelfinale gegen RB Leipzig hat Atlético Madrid zwei positive Corona-Tests gemeldet. Wie der spanische Fußball-Erstligist am Sonntagabend mitteilte, seien die Test bei zwei namentlich nicht genannten Personen positiv ausgefallen. Somit ist auch unklar, ob es sich um Spieler handelt. Man werde deshalb am Montag die gesamte 93-köpfige Delegation, die zum Miniturnier der Königsklasse nach Lissabon fahren soll, erneut testen, teilte der Club mit.
Nach spanischen Medienberichten droht im Falle von positiven Tests bei Spielern gar eine Verschiebung des Spiels. Atlético soll am Donnerstag gegen Leipzig das erste Viertelfinalspiel bestreiten.
Die Tests auf das Coronavirus wurden den Angaben zufolge am Samstag im Trainingszentrum in Majadahonda bei Madrid bei allen Delegationsangehörigen durchgeführt. Die positiv getesteten Personen hätten sich nach Bekanntgabe der Testergebnisse in häusliche Quarantäne begeben, hieß es.
Der Europäische Fußball-Verband Uefa und alle Behörden und Verbände in Spanien und Portugal seien bereits informiert worden. Die ursprünglich für Montag angesetzte Anreise der Delegation nach Portugal werde sich wegen der neuen, vom Uefa-Aktionsprotokoll vorgeschriebenen neuen Tests, verschieben. Der neue Reiseplan stehe noch nicht fest.
Update, 9. August, 21.50 Uhr: Vier Rostocker Schüler positiv auf Coronavirus getestet
Bei vier schulpflichtigen Kindern einer Rostocker Familie ist eine Corona-Infektion festgestellt worden. Wie das Gesundheitsamt der Hansestadt am Sonntagabend mitteilte, haben sich die vier offenbar bei einem Auslandsaufenthalt mit Sars-CoV-2 infiziert. Nachdem Tests bei der Einreise nach Deutschland zunächst negative Befunde geliefert hätten, seien bei Nachkontrollen wegen der Infektion eines erwachsenen Familienmitglieds dann doch Ansteckungen mit dem Virus zutage getreten.
Für die gesamte Familie sei eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet worden, die auch auf Mitschüler der Kinder und Lehrer an der Rostocker Borwinschule ausgedehnt wurde. Insgesamt seien 67 Personen betroffen. Für Donnerstag angesetzte Tests sollen Erkenntnisse über mögliche weitere Ansteckungen liefern.
"Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist es höchst unwahrscheinlich, dass sich die Infektion am Donnerstag und Freitag ausgebreitet hat, da die Schülerinnen und Schüler symptomfrei sind", erklärte Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke).
Um aber das Risiko einzugrenzen, habe das Gesundheitsamt "höchst vorsichtig, aber nicht mit Panik" reagiert. Der Unterricht an der Borwinschule beginne am Montag aus organisatorischen Gründen erst zur dritten Stunde.
Update, 9. August, 21.11 Uhr: Gesundheitssenatorin - Fan-Rückkehr in Stadien hat keine Priorität
Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Dilek Kalayci, sieht eine mögliche Rückkehr von Fußball-Fans in die Stadien skeptisch. Vor den Beratungen der Gesundheitsminister am Montag auch über das Rückkehrkonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) sagte die Berliner Gesundheitssenatorin der "Berliner Morgenpost":
Man habe "nicht vor, einen Beschluss zum Hygienekonzept der DFL zu fassen". Die die SPD-Politikerin erklärte: Die Idee, "dass unter anderem alle Besucherinnen und Besucher nach Testungen wieder ins Stadion kommen können, wird von der Mehrheit der Minister kritisch gesehen."
"Ganz besonders, weil vor und nach dem Spiel niemand große Menschenansammlungen und Alkoholkonsum ausschließen und kontrollieren kann", sagte Kalayci (53).
Man brauche die Testkapazitäten außerdem in vielen anderen Bereichen – in den Schulen, Kitas, Pflegeheimen, Krankenhäusern und für die Reiserückkehrer. "Daher steht nach meiner jetzigen Einschätzung der Profifußball auf der Prioritätenliste der Gesundheitsminister nicht ganz oben", erklärte Kalayci.
Update, 9. August, 19.55 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut erwartet ab Jahresende erste Corona-Impfungen
Das für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zeigt sich mit Blick auf die Suche nach einem Corona-Impfstoff weiter zuversichtlich.
"Ich gehe derzeit davon aus, dass es Ende 2020 und Anfang nächsten Jahres Zulassungen geben wird, vorausgesetzt, die Phase-III-Prüfungsdaten sind positiv", sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). In sogenannten Phase-III-Studien wird überprüft, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt.
Diese Zulassungen würden dann voraussichtlich mit der Auflage verbunden, weitere Daten nachzuliefern, sagte Cichutek einem RND-Bericht vom Sonntag zufolge. Positiv sei insbesondere, "dass unterschiedliche Impfstoffkandidaten eine Immunantwort beim Menschen gegen das Sars-Coronavirus 2 hervorrufen".
Zudem sei dies mit Dosierungen gelungen, "die sich als verträglich erweisen". Ähnlich hatte sich Cichutek vor einer Woche bereits im ZDF-"heute-journal" geäußert und von sehr guten Neuigkeiten gesprochen.
Wie das RND weiter berichtete, dämpfte Cichutek zugleich Hoffnungen, die geltenden Abstands- und Hygieneregeln würden nach Zulassung der ersten Impfstoffe sofort überflüssig. "Dass größere Teile der Bevölkerung durchgeimpft und dann auch geschützt sind und wir tatsächlich von den Public-Health-Maßnahmen absehen können, da würde ich eher sagen: Hoffentlich schaffen wir das im nächsten Jahr."
Update, 9. August, 19.29 Uhr: US-Notenbanker lobt Deutschlands Erfolg im Kampf gegen Corona
Ein führender Vertreter der US-Notenbank hat Deutschlands Erfolg im Kampf gegen die Corona-Pandemie lobend erwähnt. Die USA hingegen müssten mehr für die Bekämpfung des Virus tun, damit sich die Menschen wieder sicher fühlten und sich die Wirtschaft erholen könne, sagte der Präsident des Büros der Notenbank in Chicago, Charles Evans, am Sonntag im Gespräch mit dem Sender CBS.
Er glaube nicht, dass es in den USA zu erneuten strikten Ausgangsbeschränkungen kommen werde, um das Virus unter Kontrolle zu bringen, sagte Evans. Es brauche daher die nötigen Ressourcen für schnelle Corona-Tests, das Nachverfolgen von Kontakten und das Isolieren Betroffener, um das Virus unter Kontrolle zu bringen und zu einer gewissen Normalität zurückzukehren. Dann, fügte Evans hinzu, "können wir wieder die Art von Aktivitäten genießen, die Menschen in Deutschland und Asien erleben".
Evans leitet eine der zwölf regionalen Niederlassungen der Notenbank Federal Reserve (Fed). Sein Kollege des Büros in Minneapolis, Neel Kashkari, hatte am Freitag zeitlich begrenzte Ausgangsbeschränkungen gefordert, einen sogenannten Lockdown, um das Virus unter Kontrolle zu bringen und Millionen weitere Neuinfektionen zu verhindern.
In den USA gibt es bislang Daten der Universität Johns Hopkins zufolge fünf Millionen bekannte Corona-Infektionen und fast 163.000 damit zusammenhängende Todesfälle. US-Präsident Donald Trump und viele Gouverneure lehnen erneute Beschränkungen des öffentlichen Lebens entschieden ab, weil diese der Wirtschaft schadeten.
Update, 9. August, 17.32 Uhr: Johnson erklärt Öffnung aller Schulen zur "nationalen Priorität"
Die Sommerferien in England gehen Anfang September zu Ende. Dann sollen die Kinder aller Jahrgangsstufen wieder unterrichtet werden. Brexit-Mann und Premierminister Boris Johnson hat dazu eine klare Meinung.
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Update, 9. August, 17.26 Uhr: Laschet gegen zweiten Corona-Lockdown
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gegen eine zweite Stilllegung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens wie im Frühjahr ausgesprochen. Ein weiteres Mal das ganze Land herunterzufahren, könne "nicht die Lösung" sein, sagte Laschet am Sonntag nach einem Treffen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Naumburg.
"Es war damals richtig, aber für die Zukunft brauchen wir gezieltere regionale abgestimmte Maßnahmen." Ein Lockdown richte auch Schäden wie Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Insolvenzen an.
Zugleich rechtfertigte Laschet die bundesweite Stilllegung vom März. Mit dem Wissen von damals sei das richtig gewesen. Ein Szenario wie in der italienischen Stadt Bergamo, wo Krankenhäuser angesichts der hohen Zahl der Corona-Infizierten überfordert waren, habe damals verhindert werden müssen.
Laschet bewirbt sich im Dezember für den CDU-Bundesvorsitz und gilt damit auch als potenzieller Kanzlerkandidat. In der Corona-Krise waren seine Umfragewerte stark gesunken. Laschet verwies immer wieder darauf, dass zwischen den Corona-Schutzmaßnahmen und Einschränkungen der Grundrechte abgewogen werden müsse. Dies hatte dem NRW-Regierungschef den Ruf eines "Lockerers" eingetragen.
Update, 9. August, 17.10 Uhr: Polizei meldet knapp 2800 Teilnehmer bei Corona-Demo in Dortmund
Knapp 2800 Menschen haben nach Polizeiangaben am Sonntagnachmittag in der Dortmunder Innenstadt gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen demonstriert. Die Kundgebung verlief zunächst friedlich.
Nach Appellen der Polizei wurden auch die Abstandsregeln eingehalten, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete. Die meisten Teilnehmer der Demo trugen keine Mund-Nasen-Schutzmaske. Die Organisation "Querdenken-231" hatte die Veranstaltung angemeldet.
Update, 9. August, 17 Uhr: Mehr als fünf Millionen Corona-Infektionen in den USA
In den USA haben die Behörden seit Beginn der Pandemie bereits fünf Millionen bestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Das ging am Sonntag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen in den USA, vor allem in Bundesstaaten im Süden und im Westen des Landes, wieder stark angestiegen. Die Schwelle von vier Millionen bekannten Infektionen war erst vor zweieinhalb Wochen überschritten worden.
Bislang sind in den USA mehr als 162.000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben, wie die Daten von Johns Hopkins zeigten. Pro Tag meldeten die Behörden zuletzt im Schnitt gut 1000 Todesfälle und rund 60.000 Neuinfektionen. In keinem Staat der Welt gibt es in absoluten Zahlen gesehen so viele bekannte Infektionen und Todesfälle wie in den USA, einem Land mit 330 Millionen Einwohnern.
Die Website der Forscher der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität aber auch wieder nach unten korrigiert. Dem CDC zufolge gab es in den USA bis Samstag 4,92 Millionen bestätigte Corona-Infektionen und 160.000 Todesfälle.
Das Coronavirus Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem für ältere und immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann. Die Pandemie nahm ihren Ursprung nach bisherigen Erkenntnissen rund um den Jahreswechsel in China.
Update, 9. August, 16.51 Uhr: Laschet findet Corona-Demos legitim - aber nur mit Hygieneregeln
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat Demonstrationen der Gegner der staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen als legitim bezeichnet. Die Demonstranten müssten sich aber wie alle anderen Bürger an die Corona-Hygieneregeln halten, sagte Laschet am Sonntag nach einem Treffen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Naumburg.
"Mit Abstand und Mundschutz darf jeder demonstrieren und seine Meinung sagen und die Maßnahmen auch kritisieren", sagte Laschet. "Sonst fällt auch das Land auseinander, wenn man den Eindruck vermittelt, man dürfe seine Meinung nicht sagen." Der überwiegende Teil der Menschen in Deutschland teile die Meinung der Demonstranten aber ohnehin nicht.
Rund 1500 Teilnehmer hatten sich am Sonntag nach Polizeiangaben in der Dortmunder Innenstadt zu einer Demonstration gegen Corona-Schutzmaßnahmen versammelt. Die meisten Teilnehmer der Demo trugen keine Mund-Nasen-Schutzmaske, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete.
Update, 9. August, 16.34 Uhr: EU-Gesundheitskommissarin - Hinweise auf Corona-Impstoff für Ende 2020
Nach Einschätzung von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides könnte ein erster Impfstoff gegen Covid-19 bereits zum Jahresende zur Verfügung stehen. "Auch wenn Vorhersagen zum jetzigen Zeitpunkt noch riskant sind, haben wir doch gute Hinweise, dass der erste Impfstoff gegen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres verfügbar sein wird", sagte Kyriakides dem "Handelsblatt".
Der Impfstoff könne zwar nicht auf Anhieb alle Probleme lösen, sagte die EU-Kommissarin. Aber er werde es "schrittweise erlauben, zur Normalität zurückzukehren", wenn eine "kritische Masse von Bürgern insbesondere in den Risikogruppen" geimpft worden sei.
Unter Wissenschaftlern ist unklar, wann ein Impfstoff zur Verfügung stehen könnte. Theoretisch könnte eine Entwicklung auch noch Jahre dauern oder sogar ganz scheitern.
Laut der Gesundheitskommissarin gebe es eine steigende Zahl kleinerer und größerer Corona-Ausbrüche in mehreren Mitgliedstaaten. Kyriakides appellierte an die EU-Staaten, die Infektionsherde "zügig lokal einzugrenzen mit Tests, Kontaktverfolgung und der sofortigen Isolation" der Betroffenen.
Update, 9. August, 16 Uhr: Partymeile wird durch Corona-Ausbruch zur Geisterstadt
Mallorcas berühmteste Partymeile gleicht nach dem jüngsten Anstieg der Corona-Zahlen wieder einer Geisterstadt.
Mehr dazu >>>> hier.
Update, 9. August, 15.20 Uhr: Rund 1500 Teilnehmer bei Demo gegen Corona-Maßnahmen in Dortmund
Rund 1500 Teilnehmer haben sich am Sonntag nach Polizeiangaben in der Dortmunder Innenstadt zu einer Demonstration gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen versammelt. Die Polizei rief die Menschen auf, die Abstandsregeln zum Infektionsschutz einzuhalten. Der geplante Beginn der Kundgebung verzögerte sich zunächst.
Die meisten Teilnehmer der Demo trugen keine Mund-Nasen-Schutzmaske, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete. Viele suchten zunächst im Schatten Schutz vor der Sonne, so dass der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht überall eingehalten wurde. Die Organisation "Querdenken-231" hatte die Veranstaltung angemeldet.
Am Samstag hatten sich in Stuttgart einige Hundert Menschen zu einer "Querdenken"-Demo gegen die Corona-Einschränkungen versammelt. In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende gegen die staatlichen Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie protestiert. Weil viele von ihnen weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei die Kundgebung auf.
Update, 9. August, 15 Uhr: Corona-Lage in Offenbach weiter angespannt
Nach der starken Zunahme von Corona-Infektionen in Offenbach hat die Stadt noch keine Entwarnung gegeben. Die "in kurzer Zeit massiv zugespitzte Lage" sei zwar erst einmal überwunden, erklärte Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) am Sonntag. "Die Lage ist aber weiterhin deutlich angespannter als noch vor zwei Wochen."
So wurden seit Freitag in Offenbach 14 neue Infektionen bekannt. Die 7-Tage-Inzidenz lag damit am Sonntag bei 21,7 Fällen auf 100.000 Einwohner. Unter den 14 neuen Fällen sind 5 Reiserückkehrer und weitere 7 Kontaktpersonen einer Busreise in die Niederlande. "Bei diesen 12 der 14 neuen Fälle konnte der Ursprung der Ansteckung nachvollzogen werden", erklärte Gesundheitsdezernentin Sabine Groß. "Hier ist davon auszugehen, dass die Infektionsketten unterbrochen wurden. Nur in zwei Fällen kennen wir die Quelle der Ansteckung noch nicht." Aktuell sind nun 75 Menschen in Offenbach infiziert.
Weil täglich Reisende aus Risikogebieten zurückkommen, mahnte Oberbürgermeister Schwenke zu Vorsicht: "In den kommenden Wochen lohnt es sich doppelt und dreifach, die Masken- und Abstandsregeln nochmals sehr viel ernster zu nehmen, um eine mögliche neue Welle im Keim zu ersticken." Wie schnell es sonst gehen könne, habe Offenbach in den vergangenen Tagen erlebt. Die 7-Tage-Inzidenz hatte am vergangenen Dienstag 39 Fälle auf 100 000 Einwohner erreicht.
Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in ganz Hessen steigt derweil weiter. Das hessische Sozialministerium meldete am Sonntag 12.703 Fälle, 101 mehr als am Vortag. Die Neuinfektionen schwächten sich damit aber etwas ab, von 158 am Freitag und 134 am Samstag. Ein Todesfall kam am Sonntag neu dazu, insgesamt sind es in Hessen nun 525.
Update, 9. August, 14.41 Uhr: Ohne Erlaubnis: Düsseldorfer OB-Kandidatin wirbt auf Sylt um Wähler
Werben, wo die Wähler sind: Ausgerechnet auf Sylt hat die FDP-Kandidatin für die Düsseldorfer Oberbürgermeisterwahlen am Sonntag ein ungewöhnliches Plakat aufstellen lassen. "Hier weht frischer Wind. Zuhause bald auch", stand auf dem bewusst windschief arrangierten Werbebanner für Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Eine Genehmigung gab es laut FDP für die "Guerilla-Aktion" nicht. Am Sonntagmittag habe das Plakat aber noch gestanden.
"Man muss dahin gehen, wo die Menschen sind. Viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer sind in der Urlaubszeit während Corona lieber im Heimaturlaub beziehungsweise auf ihrer liebsten Nordseeinsel", teilte Strack-Zimmermann am Sonntag mit. Sie ließ das Plakat inmitten der bekannten Skulpturengruppe "Reisende Riesen im Wind" am Bahnhof Westerland aufstellen. Wie lange es überdauert, hängt am Sylter Ordnungsamt - die FDP hatte es am Morgen ohne Erlaubnis aufstellen lassen.
Die Bundestagsabgeordnete Strack-Zimmermann tritt in Düsseldorf gegen Amtsinhaber Thomas Geisel (SPD) an. Zusammen mit den Bewerbern von CDU und Grünen gibt es insgesamt 15 Kandidaten.
Update, 9. August, 14.21 Uhr: Ministerin appelliert: "Schulschließungen nur die Ultima Ratio"
Zum Beginn des neuen Schuljahres hat Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien an Schüler und Lehrer appelliert, wegen der Corona-Ansteckungsgefahr mit Krankheitssymptomen zu Hause zu bleiben. "Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, aber auch Schulbegleitungen, die Schulsozialarbeit und natürlich vor allem die Eltern haben eine große Verantwortung zum Schulstart", wird die CDU-Politikerin in einer Mitteilung am Sonntag zitiert.
"Wir haben gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium ein hilfreiches Schema entwickelt, das Eltern bei der Frage unterstützt, wann ein Kind in die Schule darf", erklärte Prien einen Tag vor Schulstart. Zusammen mit dem neusten, am Freitag vom Kabinett verabschiedeten, Reaktionsplan für Schulen, solle dieses Schema klare Handlungsleitlinien bieten. "Für uns ist weiterhin das Ziel, dass Schulschließungen nur die Ultima Ratio sein können. Wir wollen frühzeitig und deutlich reagieren und durch unseren Corona-Reaktionsplan auch den Gesundheitsbehörden vor Ort ein entsprechend abgestuftes Verfahren vorschlagen", sagte Prien.
Zuvor war bekanntgeworden, dass wegen einer Corona-Infektion die Grundschule in Rantrum bei Husum nach den Sommerferien vorerst eine Woche geschlossen bleibt. Bei einer Lehrerin sei eine Infektion nachgewiesen worden, wie der Kreis Nordfriesland am Samstagabend mitteilte. Die Frau habe vor Kurzem an einer Dienstbesprechung teilgenommen und dabei Kontakt mit anderen Mitarbeitern der Schule gehabt. Die Kontaktpersonen aus dem Kollegium der Mitarbeiterin sollten am Sonntag an einem Corona-Test teilnehmen.
Im neuen Schuljahr in Schleswig-Holstein soll es soviel Präsenzunterricht wie möglich geben. Es gibt eine Empfehlung, in den ersten zwei Wochen in den Schulen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.
Update, 9. August, 14.05 Uhr: US-Gesundheitsminister zu Besuch in Taiwan - Peking empört
Als ranghöchstes Mitglied einer US-Regierung seit mehr als 40 Jahren ist Gesundheitsminister Alex Azar am Sonntag zu einem Besuch in Taiwan eingetroffen. Azar will sich unter anderem über die Erfolge der ostasiatischen Inselrepublik im Kampf gegen die Corona-Pandemie informieren.
Seine Maschine landete am Nachmittag auf dem Flughafen Songshan, wie die Nachrichtenagentur CNA berichtete. Azar ist der ranghöchste US-Vertreter, der Taiwan seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen USA und Volksrepublik China 1979 besucht. Peking ist darüber sehr verärgert.
Azar soll am Montag mit Präsidentin Tsai Ing-wen, Außenminister Joseph Wu und Gesundheitsminister Chen Shih-chung zusammentreffen. Das US-Außenministerium hatte Taiwan vorige Woche als "Modell für Transparenz und Kooperation im globalen Gesundheitswesen während der Covid-19-Pandemie und lange davor" gelobt.
In Taiwan mit 23,8 Millionen Einwohnern gab es bisher nur 480 Coronavirus-Infektionen und sieben Tote. In den USA mit ihren 330 Millionen Einwohnern waren es laut Johns Hopkins Universität bisher fast fünf Millionen Infektionen und mehr als 162.000 Tote.
Die kommunistische Führung Chinas sieht die demokratische Insel als Teil der Volksrepublik an, obwohl sie nie zu ihr gehört hat. Außenamtssprecher Wang Wenbin sagte, die USA sollten jeden offiziellen Austausch mit Taiwan stoppen, um die Beziehungen zu Peking nicht ernsthaft zu schädigen. Das "Ein-China-Prinzip" sei "politische Grundlage" der Beziehungen. Azar hatte gleichwohl hervorgehoben, die Kooperation mit Taiwan ausbauen zu wollen. Freie und demokratische Gesellschaften seien das "beste Modell, um die Gesundheit zu schützen und zu fördern".
Update, 9. August, 13.52 Uhr: Strände bleiben voll - aber weniger Ansturm als am Samstag
Das Sommerwetter hat am Samstag viele Strände der Nord- und Ostsee an ihr Limit gebracht - auch am Sonntag zog es wieder viele Urlauber an die See. Im Vergleich zum Vortag ging es nach Angaben der Kur- und Tourismusdirektionen aber etwas entspannter zu.
In Scharbeutz standen die Strandampeln mittags zwar bereits auf gelb oder rot. Im Vergleich zum Tag zuvor füllten sich die Strände allerdings etwas langsamer, sagte Scharbeutz' Bürgermeisterin Bettina Schäfer (parteilos). Einen zunehmenden Andrang am Nachmittag könne sie aber nicht ausschließen.
Der Timmendorfer Strand sei wie erwartet auch am Sonntag reichlich voll, erklärte der Kurdirektor. Auch in Grömitz seien schon am Mittag fast alle Strandkörbe belegt, sagte eine Sprecherin des Tourismus-Service. Wegen der zum Ferienende zahlreichen Abreisen sei es am Sonntag ruhiger.
Auch wegen des bedeckten Wetters verhielten sich die Gäste am Sonntag auf Fehmarn etwas verhaltener. Ohnehin seien auch hier viele Urlauber bereits abgereist, teilte die Tourismusdirektion mit. Ähnlich sah es in Travemünde aus: Wegen der etwas nachlassenden Hitze und vielleicht, weil sich viele Tagesgäste der vollen Strände vom Vortag bewusst seien, gehe es auch hier gelassener zu.
In St. Peter-Ording war nach Angaben der Tourismusdirektion der Strandparkplatz zwar wiederum gut gefüllt. Die Straßen seien allerdings diesmal problemlos befahrbar - kein Vergleich zu Samstag. Eine größere Herausforderung stelle vielmehr der Wind dar, der die Strandaufsicht zu erhöhter Aufmerksamkeit zwinge.
In Büsum sei aufgrund des Bettenwechsels zum Ferienende ein extremer Andrang vermieden worden. Am Nachmittag könne der Zulauf jedoch wieder wachsen, hieß es vom Tourismus Marketing Service Büsum.
Update, 9. August, 13.10 Uhr: Bielefelds Trainer Neuhaus ist skeptisch bezüglich Zuschauer-Rückkehr
Arminia Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus hat Zweifel an einer baldigen Rückkehr von Fußball-Fans in die Stadien. "Ich habe keine Glaskugel, in die ich gucken kann. Es hängt vom ganzen Land ab, wie jeder einzelne damit umgeht", sagte er dem "Kicker".
Angesichts der Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens in Deutschland sei Skepsis angebracht, so sehr er und die Mannschaft die Fans auch vermisst hätten in den letzten Monaten. "Wenn es so weitergeht wie in den letzten zwei, drei, vier Wochen, dann wird es wahrscheinlich schwer, dass wir vielleicht überhaupt Zuschauer reinkriegen, geschweige denn das Stadion voll bekommen", sagte Neuhaus.
Gerade in der Endphase der Zweitliga-Saison und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bundesliga hätte die Anhänger im Stadion und die damit verbundene Atmosphäre schon sehr gefehlt, so der 60-Jährige. "Definitiv gefehlt haben die Emotionen", erklärte Neuhaus im offiziellen Arminia-Aufstiegsfilm, der nun auf der Internetplattform YouTube zu sehen ist.
"Das ist schon ein brutaler Einschnitt gewesen, den noch keiner erlebt hat. Ich habe das noch nie erlebt und möchte das auch nie wieder erleben." Wo die Stimmung eigentlich hochgekocht wäre, sei alles weitgehend in Stille verlaufen. "Du drehst dich um, siehst keinen, hörst keinen. Diese Momente haben mir extrem gefehlt."
Update, 9. August, 13 Uhr: Johnson erklärt Öffnung aller Schulen zur "nationalen Priorität"
Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Rückkehr aller Schüler zum Unterricht im September zur "nationalen Priorität" erklärt. "Die Schulen nur einen Augenblick länger geschlossen zu lassen als unbedingt notwendig, ist sozial untragbar, wirtschaftlich nicht aufrechtzuerhalten und moralisch nicht zu vertreten", schrieb Johnson in einem Gastbeitrag in der "Mail on Sunday".
Die Sommerferien in England gehen Anfang September zu Ende. Dann sollen alle Jahrgangsstufen wieder unterrichtet werden. Medien berichteten unter Berufung auf eine ungenannte Regierungsquelle, Johnson wolle im Falle eines starken Anstiegs der Coronavirus-Infektionen eher erneut Läden, Kneipen und Restaurants schließen lassen als Schulen. In Schottland sollen bereits Mitte August alle Schüler wieder Unterricht haben.
Erst vergangene Woche hatten Wissenschaftler des University College London gewarnt, das System zur Kontaktverfolgung in Großbritannien sei noch nicht bereit für eine flächendeckende Rückkehr zum Schulbetrieb. Demnach muss es für eine Vollzeit-Schulöffnung gelingen, etwa drei Viertel der symptomatischen Infektionen zu erkennen und zu isolieren, um eine Ausbreitung effektiv eindämmen zu können. Zudem müsse dafür ein Großteil der Kontaktpersonen Infizierter erfasst werden.
Großbritannien ist mit mehr als 46.500 Todesfällen bei nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten das von der Pandemie am stärksten betroffene Land in Europa.
Update, 9. August, 12.57 Uhr: Südafrikanischer Politiker Buthelezi mit Coronavirus infiziert
Der südafrikanische Politiker und ehemalige Leiter der Inkatha-Freiheitspartei (IFP), Mangosuthu Buthelezi, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 91-Jährige habe derzeit keine Symptome und isoliere sich Zuhause, teilte die Familie in einer Mitteilung am Samstag mit.
Buthelezi gründete 1975 die Zulu-Partei Inkatha-Freiheitspartei, einst wichtige Rivalin des African National Congress (ANC) von Nelson Mandela. Die Rivalitäten zwischen den zwei Parteien kosteten zwischen 1983 und 1996 rund 25.000 Menschen das Leben. Der ANC ist seit der ersten demokratischen Wahl nach Ende des rassistischen Apartheid-Regimes 1994 in Südafrika an der Macht.
Update, 9. August, 12.35 Uhr: 14 Corona-Neuinfektionen in Hamburg
14 Corona-Neuinfektionen sind in Hamburg gemeldet worden. Dies geht aus der am Sonntag von der Gesundheitsbehörde veröffentlichten Statistik hervor. Tags zuvor wurden 54 neue Fälle registriert.
In Hamburger Krankenhäusern werden - Stand Freitag - den Angaben zufolge noch 19 Menschen mit dem Coronavirus behandelt. Zehn von ihnen liegen auf Intensivstationen. Seit Beginn der Pandemie wurden damit 5677 Menschen in Hamburg positiv auf das Virus getestet. Rund 5000 davon können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen angesehen werden.
Letzten Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf zufolge starben in Hamburg bisher 231 Menschen an Covid-19. Das RKI, das unabhängig von der Todesursache alle mit dem Virus infizierten Toten erfasst, kommt auf aktuell 262 Opfer.
Update, 9. August, 12.34 Uhr: 48 Klagen von Schutzmaskenlieferanten gegen Bundesregierung
Bei der Beschaffung von knapp sechs Milliarden Schutzmasken in der Corona-Pandemie drohen der Bundesregierung einem Bericht zufolge Rückzahlungsforderungen in dreistelliger Millionenhöhe. 48 Lieferanten, die vom Bundesgesundheitsministerium nicht oder nur teilweise für gelieferte Ware bezahlt worden seien, hätten bisher Zivilklagen am zuständigen Bonner Landgericht eingereicht, berichtete die "Welt am Sonntag".
Rund 100 weitere Lieferanten bereiten nach Informationen der "WamS" mit Hilfe von Anwälten ein abgestimmtes juristisches Vorgehen vor. Insgesamt wollen die betroffenen Unternehmen demnach ausstehende Zahlungen in Höhe von etwa 400 Millionen Euro einfordern. Das hätten beteiligte Anwaltskanzleien hochgerechnet.
Ein Sprecher des Landgerichts bestätigte am Sonntag den Eingang von bisher 48 Klagen bis vergangenen Freitag. Es gehe um Forderungen von 300.000 Euro bis zu fünf Millionen Euro, sagte er. Etliche Klagen lägen im Millionenbereich. Ein erster Verhandlungstermin sei im September angesetzt. Die Verfahren würden einzeln behandelt. Schon im Mai seien erste Klagen bei Gericht eingegangen. Vor zwei Wochen seien es noch 30 gewesen.
Dem Bundesgesundheitsministerium seien bislang 21 Klagen bekannt, bei denen es um Forderungen in Höhe von 59 Millionen Euro gehe, schrieb die Zeitung. Grund für die "Verzögerungen beim Zahlungsziel" seien Qualitätsmängel und falsch gestellte Rechnungen gewesen.
Update, 9. August, 12 Uhr: Busse und Bahnen nach Ferien voller - Mehr Masken-Kontrollen
Mit dem Ende der Sommerferien ist es im öffentlichen Nahverkehr in Hamburg voller geworden - deshalb soll nun stärker die Maskenpflicht kontrolliert werden. "Das ist zum Ferienende verstärkt worden", sagte ein Sprecher der Hamburger Hochbahn der Deutschen Presse-Agentur. Der Abstand könne weniger eingehalten werden.
"Deshalb ist noch mehr darauf zu achten, dass die Maske richtig sitzt." Es würden auch zivile Teams eingesetzt. Wer die Maske falsch trage, der werde direkt angesprochen, ermahnt und informiert.
Es könne nicht garantiert werden, dass ein Abstand von 1,5 Metern in jedem Fahrzeug zu jederzeit eingehalten werden könne, betonte der Sprecher. Das Abstandsgebot sei dadurch aufgehoben, dass alle eine Maske tragen müssten. "Deshalb konzentrieren wir uns darauf." Der Sprecher empfahl Fahrgästen, sich in der Bahn zu verteilen.
Der Sprecher betonte gleichzeitig: "Natürlich merkt man, dass die Sommerferien zu Ende sind, aber es ist noch nicht wieder so voll wie vor der Corona-Zeit." Derzeit sei man bei 70 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste zum vergleichbaren Zeitraum vor der Pandemie. Es werde weiterhin ein "maximaler Fahrplan" angeboten.
Update, 9. August, 11.53 Uhr: Höchste Zahl neuer Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz seit April
Die täglichen Neu-Infektionen mit dem Coronavirus in Rheinland-Pfalz haben am Sonntag den höchsten Stand seit April erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten bis Sonntag (Stand 9.55 Uhr) einen Anstieg um 61 neue Fälle auf 7824, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte. Mehr waren es zuletzt am 25. April mit 70 neuen Infektionen.
Aktuell sind nun 459 Menschen im Bundesland mit Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle blieb unverändert bei 239.
Update, 9. August, 11.53 Uhr: Hilfe für Brandenburgs Studenten in der Corona-Krise
Viele Studenten in Brandenburg trifft die Corona-Krise besonders hart. Damit sie ihr Studium fortsetzen und ihren Lebensunterhalt weiter bestreiten können, erhalten sie von verschiedenen Seiten Unterstützung. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.
"Mehr als zwei Drittel der Studierenden arbeiten neben dem Studium - aber der Großteil ihrer Jobs und damit ihrer Einkünfte sind durch die Krise weggefallen", sagte Eric Mülling, Sprecher im Wissenschaftsministerium in Potsdam.
Vor allem internationale Studierende, die häufig auf Nebenjobs zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes angewiesen sind, seien betroffen. Auch an den Hochschulen gibt es Initiativen.
Update, 9. August, 11.50 Uhr: Tschentscher: Corona-Demo wie in Berlin wäre in Hamburg verboten
Eine Demonstration wie die der Gegner von Corona-Regeln in Berlin mit etwa 20.000 Teilnehmern würde nach Ansicht von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in der Hansestadt niemals erlaubt werden.
"Demonstrationen in einem so großen Rahmen wie in Berlin und ohne die erforderlichen Vorkehrungen zum Infektionsschutz sind nicht vertretbar, und zwar unabhängig von der Botschaft. Das würden wir in Hamburg nicht zulassen", sagte Tschentscher in einem Interview der "Welt am Sonntag".
Dabei gehe es nicht um das Negieren des Demonstrationsrechts. Die Demokratie sei ja nicht außer Kraft gesetzt. "Wir erwarten aber, und das ist auch von Gerichten bestätigt, in jedem Einzelfall eine Abwägung des Interesses der Anmelder einer Versammlung mit dem gebotenen Infektionsschutz."
In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, hatte die Polizei die Kundgebung aufgelöst.
Update, 9. August, 11.47 Uhr: Zehn Tote beim Brand in einem indischem Covid-19-Zentrum
Beim Brand in einer Einrichtung zur Behandlung von Covid-19-Patienten sind am Sonntag in Indien zehn Menschen ums Leben gekommen.
Bei dem Gebäude handelte es sich um ein Hotel, das ein privates Krankenhaus zur Behandlung von Corona-Infizierten mit milden Symptomen gemietet hatte.
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Update, 9. August, 11.43 Uhr: Beschwerdeflut wegen Flugtickets reißt nicht ab
Unzählige Kunden warten in der Corona-Krise wegen annullierter Flüge noch immer auf ihr Geld. Das lässt die Zahl der Beschwerden weiter in die Höhe schnellen. Allein bei der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) sind im Juli insgesamt mehr als 6800 Beschwerden eingegangen, davon betraf mit 86 Prozent die große Mehrheit Flüge.
Hinzu kamen Beschwerden wegen Bahntickets. Im Juni hatte die Gesamtzahl noch bei gut 5500 gelegen, im Juli 2019 - also ohne Corona-Effekt - noch bei rund 2200. Die SÖP-Zahlen liegen der Deutschen Presse-Agentur vor.
Nach den massenhaften Flugausfällen in der Corona-Krise warten zahlreiche Verbraucher auch Wochen und Monate später noch auf die rechtlich eigentlich verbindliche Erstattung ihrer Tickets. Grundsätzlich müssen die Gesellschaften den Ticketpreis innerhalb von sieben Tagen erstatten.
"Auch wenn nach unserer Erfahrung die Verbraucher Verständnis haben, dass angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie die Frist von sieben Tagen nicht zu halten ist, werden sie doch sehr ärgerlich, wenn sie keine Informationen erhalten oder sich der angekündigte Zeitraum für die Kostenerstattung von einem auf den nächsten Monat verschiebt", sagt SÖP-Geschäftsführer Heinz Klewe.
In diesem Jahr ist die Zahl der Beschwerden bei der SÖP zu Flügen bis Ende Juli auf mehr als 18.000 gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Anstieg um rund 50 Prozent. Zu Bahntickets gingen bis Ende Juli 2020 knapp 3200 Beschwerden ein. Hier war der prozentuale Anstieg etwas geringer.
Update, 9. August, 11.30 Uhr: Thüringen hat Infektionsschutzgüter im Wert von 12 Millionen Euro
Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich Thüringen einen Sechs-Wochen-Vorrat an Infektionsschutzgütern im Wert von rund 12,4 Millionen Euro zugelegt. Die Materialien sind in mehreren Lagern im Freistaat untergebracht, wie das Thüringer Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte.
Zu den Beständen zählen unter anderem rund 6,3 Millionen Masken verschiedener Schutzstufen, fast eine Million Stück Schutzbekleidung wie Schuhe, Kittel, Handschuhe sowie rund 50.000 Liter Desinfektionsmittel.
Mit den Lagerbeständen soll den Angaben zufolge genug Schutzmaterial für etwa sechs Wochen vorhanden sein. Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagte der dpa, dass Thüringen inzwischen gut mit Schutzmaterialien ausgestattet sei. Gerade am Anfang der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass «nicht alle Krankenhäuser die Pandemielager so angelegt hatten, wie dies vielleicht notwendig gewesen wäre», sagte Werner.
Update, 9. August, 11.12 Uhr: Acht neue Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein
Nach einem starken Zuwachs in der Woche ist die Zahl der in Schleswig-Holstein erfassten Corona-Neuinfektionen am Wochenende wieder schwacher angewachsen. So vermeldete die Landesregierung auf ihrer Homepage mit Stand Samstagabend acht neue Fälle, tags zuvor waren landesweit neun Neuinfektionen registriert worden.
Damit hat sich die Zahl der offiziell bekanntgewordenen Infektionen im Land auf 3586 erhöht. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen blieb unverändert bei 158.
Rund 3200 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten laut Landesregierung inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt noch 16 Erkrankte behandelt, die Zahl ist um eine Person angestiegen.
Tagesaktuelle Zahlen der Kreise fließen am Folgetag in die von der Landesregierung veröffentlichte Statistik mit ein.
Update, 9. August, 11.07 Uhr: GEW: Digitaler Unterricht noch nicht ausreichend vorbereitet
Zum Schulstart in Corona-Zeiten sieht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) viele Schulen und Lehrkräfte immer noch nicht ausreichend auf digitalen Unterricht vorbereitet. GEW-Chefin Marlis Tepe kritisierte in einem am Sonntag verbreiteten Gespräch mit der "Wirtschaftswoche", zwar dürften die meisten Lehrerinnen und Lehrer das Werkzeug Videokonferenzen beherrschen, weil sie sich selber fortgebildet hätten. "Aber wirklich gut vorbereitet sind viele Schulen weiterhin nicht, die Landesregierungen haben die Ferienzeit zu wenig für die konzeptionelle Arbeit genutzt."
Während der Schulschließungen im März "war die Unsicherheit groß, welche Angebote man nutzen darf. Dass auch über Videokonferenzen unterrichtet werden kann, war bisher kein Thema", erklärte Tepe. Sie erwarte deshalb ein Schuljahr "mit viel Improvisation".
Der digitale Unterricht scheitere nicht am Willen der Lehrer, sondern an der fehlenden Infrastruktur. "Die digitale Ausstattung der Schulen ist in der Regel katastrophal", kritisierte Tepe. Nur etwa zehn Prozent der Lehrkräfte würden die notwendigen Geräte wie Tablets und Laptops durch ihre Schulen gestellt bekommen, private PCs dürften nicht genutzt werden. "Mutig agierenden Kollegen sind wie in Thüringen sogar Bußgelder vom Datenschutzbeauftragten angedroht worden."
In den Schulen selbst müssten sich teils 1000 Kinder 100 Laptops teilen. Um die Lehrkräfte besser vorzubereiten, fordert die GEW-Chefin mehr Ausbildung in digitaler Didaktik.
Im Übrigen gebe es bisher in keinem Bundesland eine Regelung für die künftig wohl häufigen Fälle, in denen Schüler wegen eines Schnupfens bis zum Ergebnis des Corona-Tests nach Hause geschickt würden. Diese seien in dieser Zeit dann wohl quasi vom Unterricht abgeschnitten, sagte Tepe.
Update, 9. August, 11.03 Uhr: Ruhani: Corona-Notstand in Iran auch noch 2021
Der Corona-Notstand im Iran wird nach Einschätzung von Präsident Hassan Ruhani mindestens bis Januar 2021 dauern. "Wir haben den Notstand nun seit sechs Monaten und müssen uns auf mindestens weitere sechs Monate vorbereiten", kündigte Ruhani am Sonntag in Teheran an. Es sei nicht möglich, alle Beschränkungen wieder aufzuheben.
"Wir müssen einen Mittelweg zwischen Normalität und Einhaltung der Corona-Vorschriften finden", schrieb der Präsident auf seiner Webseite. Zugleich rechtfertigte er erneut seine Politik, verschiedene Maßnahmen zu lockern.
Die von Ruhani angeordneten Lockerungen hatten in den vergangenen beiden Monaten dazu geführt, dass viele in der Bevölkerung die Hygienevorschriften und auch die Pandemie nicht mehr Ernst nahmen. Folglich gab es einen dramatischen Anstieg der Opferzahlen mit teilweise mehr als 200 Toten pro Tag und Kritik am Präsidenten. Aktuell liegt die Zahl der Todesopfer im Iran bei mehr als 18.000. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuen Corona-Virus hat die Marke von 320.000 überschritten.
In den vergangenen Tagen registrierte das Gesundheitsministerium eine leichte Besserung. Experten führen dies hauptsächlich darauf zurück, dass sich wieder mehr Leute an Masken- und Abstandspflicht halten. Das Ministerium sieht jedoch kein Grund zur Entwarnung. "Unser kurzfristiges Minimalziel sollte weiterhin eine zweistellige Opferzahl (pro Tag) sein", sagte Vizeminister Iradsch Hariurichi der Nachrichtenagentur Isna. Dafür soll nun auch die Polizei mit der Verhängung von Bußgeld sorgen, vor allem für Maskenverweigerer.
Update, 9. August, 10.45 Uhr: Grüne wollen Klimapolitik trotz Corona-Krise vorantreiben
Angesichts der Corona-Krise hat Grünen-Fraktionschefin Julia Willie Hamburg davor gewarnt, dass die Klimapolitik in Niedersachsen ins Hintertreffen gerät. "Das wäre fatal: Wir erleben das dritte Dürrejahr in Folge, mit erheblichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit, aber auch auf die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung", sagte Hamburg der dpa in Hannover.
"Die Klimakrise wartet nicht, bis wir die Corona-Krise und ihre Folgen überwunden haben." Deshalb sei es entscheidend die Krisen beide zusammen anzupacken – etwa mit einem sozial-ökologischen Konjunkturprogramm, das die Wirtschaft in Schwung bringe, aber auch nachhaltig der Klimakrise und ihren Folgen begegne.
Mit einer Absage an den vom DGB vorgeschlagenen Niedersachsenfonds - ein mit einer Milliarde Euro an Landesgeld ausgestatteter Fonds - habe sich die Landesregierung der Chance beraubt, mit zukunftsweisenden Investitionen die Wirtschaft nachhaltig anzukurbeln und gleichzeitig der Klimakrise zu begegnen. «Wir wollen die Potenziale Niedersachsens als Land der Erneuerbaren Energien und der umweltfreundlichen Mobilität in den Vordergrund stellen», sagte Hamburg zu den Schwerpunkten der Grünen-Fraktion nach der Sommerpause. "Gerade der Radverkehr ist gefragt wie nie, aber die Landesregierung setzt weiter auf Beton."
Ein weiterer Fokus liege auf dem Erhalt der Artenvielfalt. "Es ist eine Frechheit, dass die Landesregierung den Nabu dafür kritisiert, dass er das Recht auf Bürgerbeteiligung unterstützt." Statt auf den Nabu zu schimpfen, weil er das Volksbegehren für Artenvielfalt unterstützt, solle Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) lieber dafür sorgen, dass auch die CDU Gesetze unterstützt, die den Erhalt der Arten voranbringen.
Die Grünen-Fraktionschefin warnte vor einer wachsenden sozialen Spaltung durch die Corona-Krise. "Viele Menschen sind von Armut betroffen und kommen durch Corona aus diesem Kreislauf nicht heraus – hier ist es entscheidend, gegenzusteuern." Die Landesregierung aber setze auf das Prinzip Hoffnung. "Das wird auch wirtschaftlich verheerende Auswirkungen haben, wenn wir in eine weitere Infektionswelle geraten."
Angesichts anhaltender Aktivitäten von Rechtsextremisten in Niedersachsen sei der Einsatz für die Demokratie wichtig, sagte Hamburg. "Investitionen in die Landeszentrale für politische Bildung, eine gestärkte Zivilgesellschaft und eine konsequente Strafverfolgung sind hier entscheidend, um diesen Entwicklungen Einhalt zu gebieten." Auch sollte Innenminister Boris Pistorius (SPD) beim Thema Rassismus nicht nur mit dem Finger auf den Bund zeigen, sondern selbst handeln und den Landesaktionsplan umsetzen.
Update, 9. August, 10.24 Uhr: Dänischer Schlachthof schließt nach Corona-Ausbruch für eine Woche
Nach einem Corona-Ausbruch mit Dutzenden infizierten Mitarbeitern wird ein Schlachtbetrieb in Dänemark vorübergehend geschlossen. Nachdem weitere 22 Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden seien, werde der Betrieb in Ringsted ab Montag zunächst für eine Woche geschlossen, teilte der Fleischverarbeiter Danish Crown am Samstag mit. Damit solle versucht werden, die Infektionsketten innerhalb des Personals zu durchbrechen.
Mittlerweile sind damit fast 150 Mitarbeiter von Danish Crown in Ringsted positiv auf das Coronavirus getestet worden. Danish Crown war vor knapp zwei Wochen über einen ersten Corona-Fall unter den rund 850 Mitarbeitern in Ringsted informiert worden. In dem dortigen Betrieb werden wöchentlich normalerweise rund 35.000 Schweine geschlachtet, was aber in Folge des Ausbruchs bereits deutlich zurückgefahren wurde.
Beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen hatte es nach einem Corona-Massenausbruch eine fast vierwöchige Zwangspause am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück gegeben. Mitte Juli war ein Anlaufen der Produktion wieder erlaubt worden. Der Vorfall hatte eine Debatte über die Arbeits- und Lebensbedingungen der dort angestellten Arbeiter ausgelöst.
Update, 9. August, 10.12 Uhr: Linke beklagt Benachteiligung bedürftiger Kinder in Corona-Krise
Die coronabedingte Schließung von Schulen und Kitas hat nach Angaben der Linken viele bedürftige Familien in Mecklenburg-Vorpommern von wichtigen Sozialleistungen abgeschnitten. Weil die Kinder zu Hause bleiben mussten und so nicht am gemeinschaftlichen Mittagessen teilnehmen konnten, hätten sie in dieser Zeit auch nicht von den staatlichen Zuschüssen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) profitieren können.
"Es ist unerhört und inakzeptabel, die BuT-Mittel für die Mittagsverpflegung zurückzuhalten", erklärte die Linken-Landtagsabgeordnete Jacqueline Bernhardt. Die Landesregierung müsse dafür Sorge tragen, dass das Geld nachträglich an die anspruchsberechtigten Kinder weitergegeben werde. Nach ihren Berechnungen geht es pro Kind um 45 Euro im Monat.
Update, 9. August, 9.52 Uhr: Dritter Test bei Cottbuser Familie nach Mallorca-Urlaub negativ
Die vierköpfige Familie aus Cottbus, die vor mehr als zwei Wochen auf Mallorca im Urlaub war und sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert hatte, darf die Quarantäne beenden. Ein dritter Test, der am Freitag vorgenommen worden war, ist negativ, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. Zuvor waren zwei Tests auf das Coronavirus positiv ausgefallen. Die Familie war damit nach ihrer Rückkehr mehr als zwei Wochen in häuslicher Quarantäne.
Alle Kontaktpersonen der Familie in Cottbus sind nach Angaben der Stadt ermittelt worden. Das Gesundheitsamt hat demnach acht Menschen aus dem Umfeld der Urlauber gefunden. Alle wurden negativ auf das Virus getestet, für sie wurde aber vorsorglich die häusliche Quarantäne angeordnet.
Insgesamt befinden sich derzeit den Angaben nach zwölf Menschen, Reiserückkehrer und zurückgekehrte Studenten in häuslicher Quarantäne. Die Stadt meldete bislang 43 Infektionsfälle.
Update, 9. August, 9.25 Uhr: Polizei rüstet sich für Demo gegen Corona-Schutzmaßnahmen in Dortmund
Die Polizei in Dortmund hat sich für eine am Sonntagnachmittag geplante Demonstration gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen gerüstet. Sie appellierte an die Teilnehmer des "Festivals für Frieden & Freiheit - Wahrung unserer Grundrechte", Hygienekonzepte dringend zu beachten.
"Gegen gesundheitsgefährdendes Verhalten werden wir entschlossen und konsequent einschreiten", hatte Einsatzleiter Udo Tönjann gesagt. Die Organisation "Querdenken-231" hatte die Veranstaltung angemeldet. Erwartet werden nach Angaben der Polizei rund 1500 Teilnehmer auf dem Hansaplatz in der Innenstadt.
Am Samstag hatten sich in Stuttgart einige Hundert Menschen zu einer "Querdenken"-Demo gegen die Corona-Einschränkungen versammelt. In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende gegen die staatlichen Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie protestiert. Weil viele von ihnen weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei die Kundgebung auf.
Nach einer Umfrage lehnt eine große Mehrheit der Bevölkerung Demonstrationen gegen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus ab. In einer am Samstag veröffentlichten Befragung des Forsa-Instituts im Auftrag der Mediengruppe RTL gaben 91 Prozent an, kein Verständnis für die Proteste zu haben. Nur neun Prozent äußerten sich dem "RTL/ntv-Trendbarometer" zufolge zustimmend. Eine klare Mehrheit (87 Prozent) war auch der Meinung, dass die Menschen, die gegen die Maßnahmen auf die Straße gehen, nur eine Minderheit der Bevölkerung repräsentieren.
Update, 9. August, 9.05 Uhr: Florian Schroeder erntet Applaus und Buhrufe bei "Querdenken"-Demo
Ein provokativer Auftritt des Kabarettisten Florian Schroeder auf der "Querdenken"-Demo in Stuttgart hat im Netz viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Schroeder (40) kam nach eigenen Angaben am Samstag auf die Bühne, um "die Grenzen ihrer Meinungsfreiheit" auszutesten. Für seine ersten Äußerungen bekam er noch Applaus, wie ein Video zeigt, das Schroeder in seinem eigenen Youtube-Kanal verbreitete: "Mein Name ist Schroeder, ich komme aus dem Mainstream" sagt er, und: "Man hat mir gesagt, hier in Stuttgart ist die Freiheit."
Doch recht schnell nimmt die Begeisterung des Publikums ab. Schroeder fragt, ob wir "in einer Corona-Diktatur" leben. Nach einem vielstimmigen "Ja" aus der Menge argumentiert der Kabarettist dagegen: "Wenn wir irgendeine Form von Diktatur hätten, dann dürftet Ihr euch hier gar nicht versammeln, dann dürftet Ihr hier gar nicht stehen."
Auch auf die Frage: "Wollt Ihr die totale Meinungsfreiheit?" ist von den Zuhörern ein lautes "Ja" zu hören. Anschließend sagt Schroeder: "Ich bin der Auffassung, dass Corona eine hochgefährliche, ansteckende Krankheit ist, und ich bin der Überzeugung, dass Maskentragen und Abstand halten das Wichtigste und Beste ist, was wir in diesen Tagen tun können." Dafür erntet er Buhrufe und schiebt hinterher: "Wenn Ihr für Meinungsfreiheit seid, müsst Ihr meine Meinung aushalten."
Die Teilnehmer der Kundgebung in Stuttgart forderten am Samstag ein Ende der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen, mit denen die Gefahr einer Übertragung des Coronavirus reduziert werden soll. Die Veranstalter von "Querdenken 711" sprachen von 5000 Teilnehmern, die Polizei zählte mehrere Hundert. Für den Sonntag war eine ähnliche Veranstaltung mit 1500 angemeldeten Menschen in Dortmund geplant.
Update, 9. August, 9 Uhr: Virologe erklärt, warum die Alltagsmaske auch über die Nase gehört
Immer wieder ziehen Menschen die Schutzmaske zur Eindämmung des Coronavirus nur über den Mund, jedoch nicht über ihre Nase. Erfüllt sie dann noch ihren Zweck? Natürlich nicht, sagt der Virologe Prof. Jonas Schmidt-Chanasit. "Es steht außer Frage, dass die Maske korrekt verwendet werden muss."
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Update, 9. August, 8.40 Uhr: Olympiasieger Kipruto positiv auf Corona getestet
Olympiasieger Conseslus Kipruto ist mit dem Coronavirus infiziert und fällt damit für das Diamond-League-Meeting in der Leichtathletik am 14. August in Monaco aus. Das teilte der 3000-Meter-Hindernisläufer auf Instagram mit. Er habe keine Symptome und sei in großartiger Form. Er habe den Weltrekord in Angriff nehmen wollen, schrieb Kipruto.
Covid-19-Tests im Vorfeld des Meetings hatten aber einen positiven Befund beim zweimaligen Weltmeister aus Kenia ergeben. "Die Leichtathletik ist zurück und ich werde auch zurück sein", kündigte Kipruto an.
Update, 9. August, 8 Uhr: DGB-Bezirkschef: Corona-Regelungen zum Schulstart in Hessen zu vage
Die hessischen Schulen sind aus Sicht des Deutschen Gewerkschaftsbunds wegen Raummangels und vager Hygiene-Vorgaben aus der Politik nur bedingt gerüstet für den Schulstart am 17. August. "Die Schulen bereiten sich darauf vor, und das passiert auch engagiert, aber das Kultusministerium könnte mit konkreten Regelungen durchaus noch eine Schippe drauflegen", sagte Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen, der Deutschen Presse-Agentur dpa in Frankfurt.
So fehlten trotz der steigenden Zahl registrierter Covid-19-Neuansteckungen Abstandsregelungen und einheitliche Vorgaben für das Tragen von Gesichtsmasken. Auch müsse wesentlich mehr Geld in eine bessere personelle Ausstattung sowie in die Schulbauten investiert werden, um den Unterricht in kleineren Klassen zu ermöglichen, sagte der Gewerkschafter. "Die Versäumnisse im investiven Bereich rächen sich gerade. Es geht darum, den Rückstau genau anzugucken und systematisch abzubauen."
Auch ein versetzter Unterrichtsbeginn könne dafür sorgen, dass es auf den Schulhöfen und in den Gebäuden weniger eng zugehe. Wo die Schülerbeförderung dies im ländlichen Raum bisher nicht hergebe, sollten Regelungen getroffen werden. Um auch für eine mögliche deutliche Ausweitung der Neuinfektionen vorbereitet zu sein, müssten Schulen und Schüler für einen Mix aus Präsenz- und digitalem Unterricht ausgerüstet werden. Dazu gehöre auch die entsprechende Hardware-Ausstattung für Schüler und Lehrer.
Für sinnvoll hält Rudolph die freiwilligen und kostenlosen Corona-Tests, die Lehrkräfte und Schulpädagogen von Montag an in Anspruch nehmen können. "Aber warum gibt es die nicht auch für Schülerinnen und Schüler?", fragte der DGB-Bezirksvorsitzende. Schließlich bestehe Schulpflicht und es gelte, so viel Präsenzunterricht wie möglich bei zugleich bestmöglichem Gesundheitsschutz für Schüler, Eltern und Lehrer zu bieten.
Update, 9. August, 6.37 Uhr: Sozialgerichte erwarten mehr Rückforderungsfälle
Die Thüringer Sozialgerichte stellen sich im Zuge der Corona-Pandemie auf mehr Verfahren zur Rückforderung von Sozialleistungen ein. Um etwa zügig Kurzarbeitergeld oder Grundsicherung zahlen zu können, seien in der Krise die bürokratischen Hürden gesenkt worden, sagte die Präsidentin des Thüringer Landessozialgerichts, Kerstin Jüttemann, der Deutschen Presse-Agentur. So wurde bei neuen Hartz IV-Empfängern vorübergehend die Vermögensprüfung ausgesetzt.
"Es wird Prüfungen dieser vereinfacht gewährten Leistungen geben", sagte die Juristin. Mit rund 70 Richtern sei die Thüringer Sozialgerichtsbarkeit aber personell gut aufgestellt. Ob es zu einer Klagewelle komme, sei momentan nicht abzuschätzen. Derzeit arbeiteten auch die Behörden noch nicht im Regelbetrieb. "Wenn sich allerdings die wirtschaftliche Situation verschlechtert, wird das gleichfalls zu mehr Verfahren an den Sozialgerichten führen."
Die vier Sozialgerichte in Altenburg, Gotha, Meiningen und Nordhausen sowie das Landessozialgericht in Erfurt stellen die größte Fachgerichtsbarkeit in Thüringen. Sie entscheiden etwa über rentenrechtliche Fragen, über Streitfälle zum Bezug von Arbeitslosengeld, Hartz IV oder Sozialhilfe. Aber auch das Kassenarztrecht, das Schwerbehindertenrecht und Verfahren zur Kranken- und Pflegeversicherung fallen in die Zuständigkeit der Sozialgerichte.
Die Verfahren in der ersten Instanz dauern laut der Präsidentin im Schnitt 18 Monate und in der zweiten Instanz 21 Monate. Ende vergangenen Jahres schlugen bei den Sozialgerichten noch rund 11.900 unerledigte Fälle zu Buche (2018: rund 12.700). Beim Landessozialgericht waren es rund 2000 (2018: rund 2100) unerledigte Verfahren. "Wir bauen die Bestände ab."
Während der Pandemie waren auch die Sozialgerichte im Notbetrieb. Seit Anfang Mai gebe es wieder mündliche Verhandlungen. Dafür seien umfassende Hygiene- und Schutzmaßnahmen ergriffen worden, betonte die Präsidentin. Das reiche vom Fiebermessen bei Besuchern des Justizzentrums bis zu Plexiglasscheiben und umgebauten Sitzungssälen. Viele ältere oder gesundheitlich angeschlagene Kläger seien verunsichert und hätten aus Angst vor Ansteckung Sorge, vor Gericht zu erscheinen.
Update, 9. August, 6.09 Uhr: Polizei beendet erneut Party in Hasenheide
Erneut hat die Berliner Polizei eine illegale Party im Volkspark Hasenheide im Bezirk Neukölln aufgelöst. An mehreren Stellen hatten sich in der Nacht zu Sonntag feiernde junge Menschen in kleineren und größeren Gruppen auf den Wiesen der Grünanlage versammelt. Eine Party mit rund 200 Teilnehmern, von denen die Hälfte dicht beieinander und ohne Masken um eine Musikanlage mit einem DJ herum tanzte, wurde gegen 3.00 Uhr von Polizisten beendet. Sie nahmen eine große Lautsprecherbox mit, woraufhin sich die meisten Menschen zerstreuten. Auf anderen Wiesen wurde in kleineren Gruppen weiter gefeiert oder getrunken.
Wegen der Schließung der Clubs während der Corona-Pandemie hatten sich seit Beginn des Sommers immer wieder feiernden Menschen zu Partys in Parks verabredet. Anfangs war das die Hasenheide, später auch der Mauerpark, der Park am Gleisdreieck, der Treptower Park und weitere Grünanlagen. Im Juli feierten allein in der Hasenheide rund 3000 Menschen an einem Wochenende, bis die Polizei kam.
Die Orte würden inzwischen immer wieder wechseln, hieß es kürzlich von der Polizei. Um ungestört zu feiern, wich die Partyszene zuletzt sogar in ein verlassenes Kasernengebäude bei Wünsdorf (Teltow-Fläming) in Brandenburg aus. Die Veranstaltung mit rund 600 Teilnehmern wurde trotzdem entdeckt und von der Polizei beendet.
Update, 9. August, 6.03 Uhr: 555 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland ist nach mehreren Tagen wieder unter die Schwelle von 1000 Fällen gesunken. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 555 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 215.891 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen im Internet meldete (Datenstand 9.8., 0.00 Uhr).
Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit im Vergleich zu den Werten der Vortage etwa nur halb so hoch. Ein Grund dafür kann sein, dass an Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln. Am Samstag waren 1122 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet worden. Auch am Freitag und Donnerstag lagen die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9196. Bis Sonntagmorgen hatten 196.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore fallen die Zahlen sogar noch etwas höher aus. Demzufolge gab es in Deutschland bereits 216.903 Infizierte und 9202 Todesfälle in Folge einer Covid-Erkrankung.
Update, 9. August, 5.45 Uhr: Ferienflieger Tuifly zieht positive Zwischenbilanz des Neustarts
Der Neustart in der Corona-Krise ist aus Sicht des Reisekonzerns Tui gelungen. "Vor zwei Monaten sind wir pünktlich zur Öffnung der Grenzen mit einem neuen Sommerflugplan an den Start gerollt", sagte Tuifly-Geschäftsführer Oliver Lackmann.
Seit dem 15. Juni habe die Ferienfluggesellschaft insgesamt rund 250.000 Gäste an Bord begrüßt. Im Juli waren nach seinen Angaben bis zu 21 Maschinen des Typs Boeing 737 im Einsatz. Ziel sei es, in den kommenden Monaten mehr als die Hälfte der ursprünglich geplanten Kapazitäten wieder anbieten zu können.
Eines der Top-Reiseziele im Streckennetz ist auch in diesem Sommer Mallorca. Mehr als 50.000 Passagiere beförderte die Tui-Tochter in den ersten zwei Monaten auf die Baleareninsel und zurück. Kreta, die größte griechische Insel, landete mit etwa 41.000 Gästen auf Platz zwei. Den dritten Platz teilten sich Fuerteventura, Kos und Rhodos.
Sobald die Reisewarnungen für Ziele außerhalb der Europäischen Union fallen, etwa für Ägypten, Tunesien oder die Kapverdischen Inseln, will Tuifly die geplanten Verbindungen wieder aufnehmen. Die wieder geöffneten Touristenregionen in der Türkei sind seit dem Wochenende bei Tui wieder buchbar.
Update, 9. August, 5.30 Uhr: Linke fordert dringend Entlastung von steigenden Pflege-Zuzahlungen
Die Linke im Bundestag fordert angesichts immer weiter steigender Zuzahlungen dringend Entlastungen für Pflegeheimbewohner. Fraktionschef Dietmar Bartsch sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Akzeptanz und Legitimation der gesetzlichen Pflegeversicherung stehen auf der Kippe, wenn es hier keine Umkehr gibt."
Es sei ein schweres Versäumnis, dass Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) immer noch kein Konzept gegen explodierende Eigenanteile vorgelegt habe. "Corona darf hier nicht als Ausrede herhalten. Die Bundesregierung hat zugesehen, wie Pflege zur Armutsfalle wurde", sagte Bartsch.
Pflegebedürftige müssen für die Betreuung im Heim immer mehr aus eigener Tasche beisteuern. Im bundesweiten Schnitt stiegen die selbst zu zahlenden Anteile über die Marke von 2000 Euro im Monat, wie aus Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand 1. Juli hervorgeht. Im Schnitt sind nun 2015 Euro fällig und damit 124 Euro mehr als Mitte 2019. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und für Investitionen in den Heimen dazu.
Bartsch betonte für die Linke: "Wir wollen die Pflegeversicherung zu einer Pflegevollversicherung aufbauen. Hier zahlen alle Bürger ein, und alle Pflegeleistungen werden übernommen." Die Bundesregierung müsse das Thema Pflege auch insgesamt ernster nehmen und neben der Frage der Eigenanteile den Pflegenotstand und eine bessere Bezahlung der Pflegebeschäftigten konsequent anpacken.
Spahn will die von der Corona-Krise überlagerte Debatte über eine Pflegereform im Herbst neu starten. Dann soll auch klar sein, wie sich die Pandemie auf die Sozialkassen auswirkt.
Update, 9. August, 5.26 Uhr: MLS will Saison kommende Woche fortsetzen und schließt Fans nicht aus
Die Major League Soccer will schon einen Tag nach dem Finale ihres Comeback-Turniers in Florida die reguläre Saison fortsetzen und absehbar auch Zuschauer in die Stadien lassen. Bei diesen Partien mit Fans soll es auch wieder eine Nationalhymne vor dem Anpfiff geben, zu der Spieler aus Solidarität mit den Anti-Rassismus-Protesten in den USA knien dürfen. "Wir werden das auch weiterhin unterstützen", betonte MLS-Boss Garber und sagte mit Blick auf die Fortsetzungspläne und das Corona-Risiko in einer Pressekonferenz mit überwiegend kritisch fragenden US-Journalisten: "Wenn es nicht funktioniert, dann machen wir nicht weiter."
Am Dienstag (Ortszeit) spielen die Portland Timbers gegen Orlando City SC auf dem Gelände von Disney World in Orlando um den Sieg des "MLS is back"-Turniers (Die MLS ist zurück), 24 Stunden danach sollen der FC Dallas und Nashville SC in Texas die nach zwei Spieltagen unterbrochene Hauptrunde in der MLS fortsetzen. Beide Mannschaften hatten an dem Turnier in Florida wegen zu vieler Corona-Fälle nicht teilnehmen können. Dass zu der Partie Zuschauer zugelassen werden, wie zunächst zu hören war, dementierte Garber. Der Antrag sei gestellt, eine Entscheidung stehe noch aus.
Nach Veröffentlichung des Spielplans am Samstag (Ortszeit) wies Garber darauf hin, dass sich die Liga viel Flexibilität bewahren müsse. "Wir wissen, dass wir ein paar Herausforderungen haben. Wir wissen, dass es nicht einfach wird und dass es Probleme geben kann, die uns sogar dazu zwingen können, Spiele zu verlegen. Wir sind uns der Notwendigkeit bewusst, dass wir flexibel sind."
Ob Zuschauer in die Stadien dürfen solle unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Regeln der US-Bundesstaaten entschieden werden. Vergleiche mit der Major League Baseball, die ähnlich wie die Fußball-Bundesliga keine Zuschauer in die Stadien lässt, aber massive Probleme mit Corona-Fällen in den Mannschaften hat, wollte Garber nicht zulassen. Das Konzept der MLB sei schon Monate alt.
Update, 9. August, 5.10 Uhr: Mehr als 100.000 Corona-Tote und 3 Millionen Infektionen in Brasilien
Die Zahl der Todesopfer des Coronavirus ist in Brasilien auf mehr als 100.000 gestiegen. Das größte und bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas überschritt diese Marke in der offiziellen Statistik des Gesundheitsministeriums am Samstag. Im Vergleich zum Vortag waren demnach 905 Todesfälle hinzugekommen, womit die Gesamtzahl seit Ausbruch der Pandemie auf 100.477 stieg. Es kamen zudem 49.970 Neuinfektionen hinzu - seit dem ersten bestätigten Fall in Brasilien Ende Februar steckten sich demnach 3.012.412 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 an.
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit langem in der Kritik. Er bezeichnete die Lungenkrankheit Covid-19 immer wieder als "leichte Grippe" und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen. "Bolsonaro weiß, dass die Wirtschaftskrise extrem werden wird, vor allem in Lateinamerika, dass viele Regierungen das nicht überleben werden", sagt der deutsch-brasilianische Politikwissenschaftler Oliver Stuenkel von der Fundação Getulio Vargas in São Paulo der Deutschen Presse-Agentur. "Er brauchte einen Schuldigen." Das sind die Gouverneure, an die das oberste Gericht die Kompetenzen übertrug.
Bolsonaro zeigte sich häufig ohne Mundschutz in der Öffentlichkeit und löste Menschenansammlungen aus - auch nach seiner Genesung, nachdem er vor wenigen Wochen positiv auf das Coronavirus getestet worden war.
Es hat immer wieder Demonstrationen und Protestaktionen gegen den Umgang der Regierung des rechtspopulistischen Staatschefs mit der Krise gegeben. Am Samstag wurden am Strand der Copacabana in Rio de Janeiro für die Corona-Opfer symbolisch rote Luftballons steigen gelassen.
Update, 9. August, 4.47 Uhr: Brasilianische Fußballliga nach Corona-Pause wieder gestartet
Nach achtmonatiger Pause hat Brasiliens erste Fußballliga den Spielbetrieb wieder aufgenommen. Mit drei Begegnungen vor leeren Rängen begann am Samstag der erste Spieltag der Saison 2020 in der Serie A. Der peruanische Ex-Bundesliga-Stürmer Paolo Guerrero schoss beim 1:0 von Internacional Porto Alegre bei Coritiba FC das Siegtor.
Der Saisonstart war für Anfang Mai vorgesehen, nachdem die vorherige Spielzeit im Dezember zu Ende gegangen war. Der brasilianische Fußballverband (CBF) setzte im März aber wegen der Coronavirus- Pandemie alle nationalen Wettbewerbe bis auf Weiteres aus.
Das größte und bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas verzeichnete bislang nach den USA weltweit die zweitmeisten Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 sowie Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 - am Samstag überschritt es in der offiziellen Statistik die Marken von drei Millionen Fällen und 100.000 Toten.
Zwischenzeitlich war das legendäre Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro zum Krankenhaus für Corona-Patienten umfunktioniert worden. Im Juni wurde dort die regionale Meisterschaft Campeonato Carioca wieder aufgenommen.
Update, 9. August, 4.25 Uhr: Virus-Experte zu Fan-Rückkehr: Herbst und Winter werden problematisch
Virus-Experte Helmut Fickenscher warnt bei einer möglichen Rückkehr von Zuschauern in die Stadien der Fußball-Bundesliga während der Corona-Pandemie vor Problemen in den kälteren Jahreszeiten. "Im Herbst und Winter ist zu erwarten, dass sich die epidemische Lage verschärft", sagte der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel der Deutschen Presse-Agentur.
"Gleichzeitig wird es schwer sein, zwischen Infektionen mit dem Coronavirus und den herkömmlichen Erkältungen und dann ab Januar der Grippe zu unterscheiden", fügte der Mediziner hinzu. Das werde spannend. "Und das wird es schwieriger machen, über entsprechende Lockerungen im Sportbereich zu entscheiden."
Grundsätzlich hält er eine begrenzte Rückkehr von Fans zu den Spielen für möglich. "Bei zehn Prozent der Zuschauer habe ich aber den Verdacht, dass man das auch gleich lassen könnte», sagte Fickenscher. Vielleicht sei das andererseits auch ein Anfang. "Und auf Basis dieses Anfangs kann man Erfahrungen sammeln. Wenn es da keine Komplikationen gibt, hat man vielleicht auch bessere Argumente, einen Schritt weiterzugehen."
Seit mehreren Monaten dürfen wegen der Corona-Pandemie keine Fans in die Stadien. Die DFL-Mitgliederversammlung hatte am Dienstag mehrheitlich - aber nicht einstimmig - für den Fall der Fan-Rückkehr ein Alkoholverbot sowie die Streichung der Stehplätze bis zum 31. Oktober beschlossen. Bis zum Jahresende sollen zudem keine Gästetickets verteilt werden und Maßnahmen getroffen werden, die eine Nachverfolgung von Infektionsketten möglich macht.
Update, 9. August, 4.03 Uhr: Ärzteverband: Fan-Jubel mit zwei Metern Abstand nicht realistisch
Der Ärzteverband Marburger Bund hat Bedenken gegen eine Teilzulassung von Zuschauern bei Spielen der Fußball-Bundesliga auch mit Corona-Schutzauflagen. "Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie Fußballfans mit zwei Metern Abstand ein Tor ihrer Mannschaft bejubeln", sagte die Vorsitzende Susanne Johna der Deutschen Presse-Agentur. Das sei einfach nicht sehr realistisch.
"Wenn Fans im Stadion sind, dann wollen sie auch zusammen sein und gemeinsam feiern, was ja menschlich nachvollziehbar ist", erläuterte die Ärztin und Hygienespezialistin. "Insofern bin ich da eher kritisch."
Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatte mehrheitlich - aber nicht einstimmig - ein Konzept für den Fall einer Fan-Rückkehr beschlossen. Dazu gehören ein Alkoholverbot sowie die Streichung der Stehplätze bis 31. Oktober. Bis zum Jahresende sollen zudem keine Gästetickets verteilt werden und Maßnahmen getroffen werden, die eine Nachverfolgung von Infektionsketten möglich machen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Pläne begrüßt, pocht aber auf passgenaue Lösungen für jedes Stadion. Die Gesundheitsminister der Länder wollen an diesem Montag weiter über die geplanten DFL-Maßnahmen beraten. In der Bundesliga und 2. Liga soll am dritten September-Wochenende wieder gespielt werden.
Update, 9. August, 1.30 Uhr: Linken-Chefin skeptisch bei höheren Strafen gegen Corona-Verstöße
Linken-Chefin Katja Kipping hat sich kritisch dazu geäußert, Corona-Vorschriften mit Härte durchzusetzen. "Ich sehe mit einer gewissen Sorge, dass jetzt unglaublich viel diskutiert wird über Repression und höhere Strafen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag).
Stattdessen solle die Politik die vielen unterstützen, die sich verantwortlich verhalten wollten. "Wir sollten zum Beispiel erst einmal Masken-Automaten an Bahnhaltestellen aufstellen, bevor wir diejenigen bestrafen, die keine tragen."
Ähnlich sieht Kipping das bei den Demonstranten gegen die Corona-Politik: "Im übrigen sehnt sich diese krude Coronaverharmloser-Szene doch richtig danach, in so einen Corona-Rebellen-Status zu kommen und für das Nichtzahlen von Bußgeldern ins Gefängnis zu gehen. So scharf ich diese Demonstranten verurteile - wir werden das nicht über Repression lösen."
Update, 9. August, 1.02 Uhr: Altmaier: Zielgenauere Maßnahmen statt Rundumschläge gegen Corona
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat angesichts von steigenden Corona-Infektionszahlen eine Überprüfung der bisherigen Maßnahmen gefordert. "Wir müssen einen zweiten Lockdown mit aller Macht verhindern. Deshalb brauchen wir zielgenauere Maßnahmen und Korrekturen statt flächendeckender Rundumschläge", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag).
"Nach einem halben Jahr Erfahrung mit dem Virus brauchen wir eine medizinische Einordnung dessen, was falsch gelaufen ist und geändert werden muss."
Der Anstieg der Neuinfektionen auf deutlich über 1000 pro Tag sei alarmierend. "Wir müssen diesen Trend abflachen und umkehren, denn es geht um die Gesundheit aller, die Rückkehr der Kinder in die Schulen und den Aufschwung unserer Wirtschaft", so Altmaier.
Update, 9. August, 0.02 Uhr: Entwicklungshilfeminister Müller kritisiert EU-Kommission
Entwicklungshilfeminister Gerd Müller hat die Corona-Strategie und Außenpolitik der Europäischen Kommission mit Blick auf die Lage in Afrika und Nahost scharf kritisiert.
"Wo ist das europäische Pandemie- und Recovery-Programm für unsere unmittelbare Nachbarschaft in Afrika oder Nahost? Fast 2000 Milliarden Euro hat Brüssel beschlossen – davon geht aber kein einziger zusätzlicher Eurocent in die Bekämpfung der Corona-Krise in Entwicklungsländern", sagte der CSU-Politiker der "Welt am Sonntag". Er frage sich daher, "ob überhaupt verstanden wurde, dass diese Pandemie nur weltweit oder gar nicht besiegt werden kann".
Nach Müllers Ansicht brauche die EU "dringend einen Afrikakommissar mit echten Kompetenzen und Zuständigkeiten". Zudem sollte Brüssel institutionell und finanziell umsteuern. "Der aktuelle Haushaltsansatz von weniger als zehn Prozent für Außen-und Entwicklungspolitik muss erhöht werden", sagte Müller.
Update, 8. August, 23.20 Uhr: Trump ordnet Teile des Konjunkturpakets ohne Parlamentsbeteiligung an
Nach dem Scheitern von Verhandlungen zu einem neuen Konjunkturpaket im US-Kongress hat Präsident Donald Trump Verfügungen unterzeichnet, um mehrere Maßnahmen auch ohne eine Zustimmung des Parlaments durchzusetzen.
Arbeitslose sollen demnach bis zum Jahresende zusätzlich jeweils 400 Dollar pro Woche erhalten, bestimmte Zwangsräumungen sollen zeitweise verboten werden und eine Sozialversicherungsabgabe soll ausgesetzt werden, wie Trump am Samstag in seinem Golfclub im Bundesstaat New Jersey erklärte.
Es gehe darum, dass Familien angesichts der Corona-Pandemie, die nicht ihre Schuld sei, wieder mehr Geld zur Verfügung hätten, sagte Trump vor Journalisten. Zudem versprach er weitere Steuersenkungen für den Fall, dass er die Wahl am 3. November gewinnen sollte. Trump zeigte sich auch zuversichtlich, dass seine Verfügungen trotz wahrscheinlich bevorstehender Klagen umgesetzt werden könnten. "Sie werden nicht gewinnen", sagte er in Bezug auf mögliche Klagen.
Nach Meinung von Kritikern stehen Teile seiner Verfügungen auf dünnem Eis, denn alle Maßnahmen, die neue Finanzmittel erfordern, bedürfen der Zustimmung des US-Kongresses. Dort wären Trumps Republikaner aber auf einen Kompromiss mit den Demokraten angewiesen. Die Verhandlungen der beiden Parteien waren am Freitag aber vorerst gescheitert.
Trump will das Problem nun umgehen, indem er einfach bestehende Mittel umwidmet, zum Teil aus vorigen Konjunkturpaketen. "Wir haben viel Geld, das noch nicht ausgegeben wurde", sagte Trump. Ein Viertel der nötigen Mittel für das zusätzliche Arbeitslosengeldes soll allerdings aus den Kassen der Bundesstaaten kommen, wie Trump erklärte. Die Staaten dürften dagegen Sturm laufen, zumal sie infolge der Pandemie bereits deutlich geringere Einnahmen verkraften müssen.
Update, 8. August, 22.25 Uhr: Erneut mehr als 1000 Neuinfektionen in Deutschland
Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland liegt den dritten Tag in Folge über der Schwelle von 1000 neuen Fällen. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1122 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet.
Update, 8. August, 21.20 Uhr: MTV Video Music Awards: Wegen Corona Outdoor-Auftritte statt Halle
Wegen der Corona-Pandemie soll die Ende August geplante Verleihung der MTV Video Music Awards im Freien statt in einer Halle stattfinden. Es werde mehrere Outdoor-Auftritte in verschiedenen Teilen von New York entweder ohne Live-Publikum oder nur mit begrenzten Zuschauerzahlen geben, zitierte die US-Zeitschrift "People" am Samstag aus einer Mitteilung der Veranstalter.
Ursprünglich sollte die Gala am 30. August im New Yorker Barclays Center stattfinden. Doch nach Beratungen mit den Gesundheitsbehörden sehe man nun von einem Event in einer geschlossenen Halle ab, hieß es in der Mitteilung. Der Sender MTV will die von Schauspielerin Keke Palmer moderierte Show live ausstrahlen.
Ariana Grande und Lady Gaga gehen mit je neun Nominierungen als Top-Favoritinnen ins Rennen um die MTV Video Music Awards. Billie Eilish und The Weeknd haben je sechs Gewinnchancen. Alle vier Spitzenanwärter sind in der Top-Sparte "Video des Jahres" vertreten. Zudem konkurrieren dort Eminem, Future und Taylor Swift.
Die Preise des US-Musiksenders MTV werden seit 1984 verliehen. Fans können online für ihre Favoriten stimmen. Als Trophäe gibt es einen "Moonman", einen kleinen Astronauten auf dem Mond, der eine MTV-Fahne in der Hand hält.
Update, 8. August, 20.50 Uhr: Fußballweltmeister Thomas Berthold tritt bei "Querdenken"-Demo auf
Fußballweltmeister Thomas Berthold ist am Samstag bei einer Demonstration von Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen in Stuttgart als Redner aufgetreten. Der "Bild am Sonntag" sagte der frühere Nationalspieler: "Ich mache mich weder mit Verschwörungstheoretikern noch mit Rechtspopulisten gemein, habe nur meine Meinung über die Maßnahmen der Regierung gesagt."
Die Teilnehmer der Kundgebung forderten ein Ende der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen, mit denen die Gefahr einer Übertragung des Coronavirus reduziert werden sollen. Die Veranstalter von "Queerdenken 711" sprachen von 5000 Teilnehmern, die Polizei zählte mehrere Hundert.
Der 55 Jahre alte Berthold spielte in seiner aktiven Karriere unter anderem für Eintracht Frankfurt, den FC Bayern München und den VfB Stuttgart. Als Verteidiger absolvierte er 62 Länderspiele, 1990 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister in Italien. Nach seiner Laufbahn war Berthold unter anderem für mehrere Fernsehsender und Zeitschriften als Experte tätig.
Update, 8. August, 20.12 Uhr: Paris führt Maskenpflicht im Freien ein
Im Kampf gegen das Coronavirus führt nun auch die Millionenmetropole Paris eine Maskenpflicht im Freien ein. Betroffen seien besonders stark frequentierte Bereiche wie die Seineufer oder Einkaufsstraßen in mehreren Stadtbezirken, teilte das Polizeipräsidium am Samstagabend mit. Die Vorschrift gilt von diesem Montag (08.00 Uhr) an.
Experten warnen schon seit vergangenem Monat vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie in Frankreich. Das Land ist mit rund 30.000 Toten stark von der Epidemie betroffen. In mehreren Städten des Landes müssen in bestimmten Bereichen bereits Masken getragen werden, beispielsweise in Nizza oder in Lille.
Eigentlich sind in Frankreich Masken nur in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr Pflicht. Das sind zum Beispiel Geschäfte, Restaurants und Behörden. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen die Menschen eine Corona-Schutzmaske tragen.
Update, 8. August, 18.49 Uhr: Neue Panne: Britische Behörde ruft 740.000 Coronavirus-Tests zurück
Die britische Aufsichtsbehörde für Medizinprodukte hat den Rückruf Hunderttausender Coronavirus-Test-Sets veranlasst. Wie die Regierung in London am Samstag bestätigte, handelt es sich um bis zu 741.000 Tests der Firma Randox. Diese seien möglicherweise nicht sicher für den Gebrauch, hieß es zur Begründung.
Randox hatte im März einen Auftrag in Höhe von 133 Millionen Pfund von der britischen Regierung erhalten, unter anderem für die Bereitstellung von Coronavirus-Tests. Dem "Guardian" zufolge erfolgte die Vergabe ohne Ausschreibung. Gerechtfertigt wurde das durch die hohe Dringlichkeit, die Testkapazitäten des Landes rasch zu erhöhen. Pikant ist jedoch, dass ein führender Abgeordneter der regierenden Konservativen, Owen Paterson, als Berater für die Firma tätig ist. Paterson erhält dem Register für Nebeneinkünfte des britischen Parlaments zufolge dafür jährlich 100.000 Pfund (umgerechnet rund 110.000 Euro).
Der Vorgang reiht sich in eine ganze Kette von Pannen und zweifelhaften Deals beim Umgang mit der Coronavirus-Pandemie ein. Erst am Donnerstag war bekannt geworden, dass 50 Millionen Schutzmasken, die vom Gesundheitsministerium in London gekauft wurden, für den Gebrauch im Nationalen Gesundheitsdienst ungeeignet sind.
Auch hier soll es der Nichtregierungsorganisation Good Law Project zufolge keine Ausschreibung gegeben haben. Eingefädelt worden sein soll der Deal durch einen Regierungsberater, der auch für die beauftragte Firma tätig ist. Nach Schätzung des Good Law Project wurden für die Masken zwischen 156 und 177 Millionen Pfund (umgerechnet rund 173 bis 196 Millionen Euro) ausgegeben.
Update, 8. August, 18.11 Uhr: US-Experten fordern erneut strikte Ausgangsbeschränkungen
Ein renommierter Epidemiologe und ein führender Vertreter der US-Notenbank fordern im Kampf gegen die Corona-Pandemie die erneute Verhängung strikter Ausgangsbeschränkungen. Bis es eine Impfung gebe, werde es ohne einen neuen Lockdown Millionen weitere Coronavirus-Infektionen und zahlreiche Todesfälle geben, aber keine nachhaltige Erholung der Wirtschaft, warnten der Epidemiologe Michael Osterholm und der Chef des Büros der Notenbank in Minneapolis, Neel Kashkari, in einem Gastbeitrag in der "New York Times".
"Es gibt keinen Zielkonflikt zwischen der Gesundheit und der Wirtschaft", schrieben sie. "Beide verlangen es, das Virus aggressiv unter Kontrolle zu bringen." Die Geschichte werde hart über Amerika urteilen, wenn die aktuelle Chance, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, nicht ergriffen werde, schrieben sie in dem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Gastbeitrag. Sie schlagen die Verhängung von Ausgangsbeschränkungen in den Bundesstaaten für jeweils sechs Wochen vor, um die Zahl der Neuinfektionen von derzeit 50.000 bis 60.000 pro Tag mindestens auf wenige Tausend pro Tag zu reduzieren.
US-Präsident Donald Trump und viele Gouverneure lehnen erneute einschneidende Beschränkungen des öffentlichen Lebens entschieden ab, weil diese der Wirtschaft schaden. Nach Ansicht vieler Gesundheitsexperten wurden die ursprünglichen Beschränkungen, die ab Ende März verhängt worden waren, zu schnell wieder aufgehoben.
Anders als in europäischen und asiatischen Staaten wurde die Pandemie in den USA nie weitgehend unter Kontrolle gebracht. Die USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern hatten im Schnitt nie weniger als 20.000 Neuinfektionen am Tag. Inzwischen sind im es Schnitt rund 60.000.
Mit Blick auf die bevorstehende kalte Jahreszeit und die Wiedereröffnung von Schulen und Universitäten warnten Osterholm und Kashkari vor einer weiteren Zuspitzung. "In den nächsten sechs Monaten könnte das, was wir bisher erlebt haben, nur wie das Aufwärmen für eine größere Katastrophe erscheinen", schrieben sie.
In den USA gibt es bislang Daten der Universität Johns Hopkins zufolge fast fünf Millionen bekannte Corona-Infektionen und rund 161.000 damit zusammenhängende Todesfälle.
Update, 8. August, 16.57 Uhr: Dänischer Schlachthof schließt nach Corona-Ausbruch für eine Woche
Nach einem Corona-Ausbruch mit Dutzenden infizierten Mitarbeitern wird ein Schlachtbetrieb in Dänemark vorübergehend geschlossen. Nachdem weitere 22 Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden seien, werde der Betrieb in Ringsted ab Montag zunächst für eine Woche geschlossen, teilte der Fleischverarbeiter Danish Crown am Samstag mit. Damit solle versucht werden, die Infektionsketten innerhalb des Personals zu durchbrechen.
Mittlerweile sind damit fast 150 Mitarbeiter von Danish Crown in Ringsted positiv auf das Coronavirus getestet worden. Danish Crown war vor knapp zwei Wochen über einen ersten Corona-Fall unter den rund 850 Mitarbeitern in Ringsted informiert worden. In dem dortigen Betrieb werden wöchentlich normalerweise rund 35.000 Schweine geschlachtet, was aber in Folge des Ausbruchs bereits deutlich zurückgefahren wurde.
Update, 8. August, 16.55 Uhr: Deutsche Bahn meldet mehr Reisende vor allem Richtung Küste
Die Deutsche Bahn freut sich bei großer Hitze über mehr Kunden. "Wir stellen einen erhöhten Reiseverkehr fest - vor allem im Regionalverkehr an die Küste", sagte ein Bahn-Sprecher am Samstag. "Es gibt derzeit keine nennenswerten Einschränkungen", fügte er hinzu. Bereits am Freitag hatte die Bahn erklärt, dass sie am Wochenende mit einer etwas höheren Auslastung auch im Fernverkehr rechne, weil in einigen Bundesländern die Sommerferien zu Ende gehen.
Angesicht der Hitze momentan kommt den Klimaanlagen in Zügen große Bedeutung zu. Kaputte Systeme waren bis vor einigen Jahren im Sommer immer wieder ein Thema bei der Deutschen Bahn. In den vergangenen Jahren blieben entsprechende Schlagzeilen aber aus. Man arbeite intensiv daran, dass es in Hitzephasen und mitten in der Corona-Krise nicht zu Problemen mit Klimaanlagen in Fernzügen komme, hieß es am Freitag dazu. Unter anderem würden im Sommer gezielte Wartungsarbeiten durchgeführt, Bauteile gereinigt und Filter getauscht. Zuletzt sei in dem Bereich viel investiert worden
Update, 8. August, 16.35 Uhr: Bundespräsident Steinmeier besucht Open-Air-Konzert
Mit dem Besuch eines Open-Air-Konzertes des Schleswig-Holstein Musik Festivals hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Samstag die unter der Corona-Pandemie leidende Kunst- und Kulturszene gewürdigt. Bei regionalen Festivals von den Küsten bis zu den Alpen könnten Menschen wieder Musik erleben, sagte das Staatsoberhaupt nach einem einstündigen Konzert des österreichischen Percussion-Virtuosen Martin Grubinger in Schleswig.
Die Künstler bräuchten wieder Auftrittsmöglichkeiten. "Kultur ist nicht nice to have, sondern Kultur ist ein Lebensmittel", sagte Steinmeier und zeigte sich begeistert von Grubingers Konzert. "Kultur braucht vor allem öffentliche Räume."
Die 500 Besucher bejubelten die Künstler und applaudierten stehend. Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender sowie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Ehefrau Anke verfolgten das Konzert bei brütender Hitze im Strandkorb sitzend im idyllischen Park von Schloss Gottorf.
"Dass der Bundespräsident das Festival ehrt, ist für Schleswig-Holstein super", sagte Günther. "Wir sind glücklich, dass 500 Menschen hier sein dürfen", sagte Festivalintendant Christian Kuhnt. "Der Bundespräsident würdigt mit seiner Anwesenheit die Leistungen der Kulturschaffenden, die zeigen: Wir wollen und wir können." Diese Würdigung sei großartig.
Der 37 Jahre alte Grubinger ist seit Jahren einer der prägenden Künstler des Schleswig-Holstein Musik Festivals, das wegen der Pandemie in diesem Jahr in der geplanten Form abgesagt werden musste. Stattdessen gibt es unter dem Motto "Sommer der Möglichkeiten" ein an Corona-Bedingungen angepasstes Programm. Unter dem Motto "Drums on Wheels" ("Trommeln auf Rädern") lieferte Grubinger in Schleswig gemeinsam mit Slavik Stakhov und Richard Putz von zwei Lastwagen aus ein wahres Trommel-Feuerwerk. Seine Trucks waren vollbepackt mit Schlagzeugen.
"Wir brauchen ja immer Geld, aber wir brauchen auch ein bisschen Zuwendung", sagte Intendant Kuhnt angesichts der besonderen Corona-Situation. Regierungschef Günther lobte das Hygienekonzept für das Konzert. "Von hier wird nichts ausgehen", sagte er auf die Frage nach Infektionsgefahr. Für Grubinger war das Konzert der Auftakt einer Reihe von 14 Auftritten im Norden binnen sieben Tagen.
Update, 8. August, 16.25 Uhr: Demo gegen Corona-Beschränkungen zieht durch Stuttgart
Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen haben sich am Samstag in Stuttgart zu einer "Querdenken"-Demo versammelt. Die Polizei sprach am Nachmittag von mehreren Hundert Teilnehmern, die Veranstalter nannten die Zahl 5000.
Zunächst hatten sich die Teilnehmer bei großer Hitze auf dem Marienplatz versammelt und zogen dann Richtung Innenstadt. Demonstranten zeigten Transparente mit Aufschriften wie "Mit Maske - Ohne Mich" oder "Wir haben Euch durchschaut". Sie skandierten "Freiheit, Freiheit". Organisiert wurde die Demonstration von der Initiative "Querdenken 711".
Die Polizei sprach am Nachmittag von einem ruhigen Verlauf. Die Teilnehmer seien bemüht, die geforderten Mindestabstände einzuhalten. In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, hatte die Polizei die Kundgebung aufgelöst.
Update, 8. August, 16.19 Uhr: Starinvestor Buffett mit neuem Cash-Rekord inmitten der Corona-Krise
Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat ihre Barreserven in der Corona-Krise abermals kräftig erhöht. Im zweiten Quartal stieg der Geldberg, auf dem der 89-jährige Staranleger sitzt, um gut zehn Milliarden auf den Rekordbetrag von 146,6 Milliarden US-Dollar (124,4 Mrd Euro), wie am Samstag aus dem jüngsten Geschäftsbericht von Berkshire Hathaway hervorging.
Damit steigt der Anlagedruck auf den wegen seines Riechers für lukrative Investments "das Orakel von Omaha" genannten Börsengurus weiter. Die Finanzmärkte warten schon lange auf Buffetts nächste Mega-Übernahme. Doch anders als in früheren Krisen hielt er sich - abgesehen von einem größeren Erdgas-Deal - in der Pandemie zurück.
Statt die enormen Cash-Bestände von Berkshire Hathaway in Beteiligungen oder Zukäufe zu investieren, setzte Buffett zuletzt immer stärker auf Aktienrückkäufe zur Kurspflege. In den drei Monaten bis Ende Juni wurde dafür der Rekordbetrag von 5,1 Milliarden Dollar aufgewandt. Das Tagesgeschäft litt derweil weiter unter der Krise.
Der Betriebsgewinn des Konglomerats, zu dem an die 90 Unternehmen und etliche große Aktienbeteiligungen gehören, ging im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar (4,7 Mrd Euro) zurück. Der Überschuss von Berkshire schoss derweil dank der Kurserholung an den Börsen von 14,1 Milliarden auf 26,3 Milliarden Dollar in die Höhe.
Beim Nettoergebnis müssen allerdings auch unrealisierte Investmentgewinne und -Verluste ausgewiesen werden. Deshalb schwankt diese Kennziffer stark und ist als Gradmesser für den tatsächlichen Geschäftsverlauf relativ ungeeignet. Zum Vergleich: Im Vorquartal hatte es hier noch ein Rekordminus von 50 Milliarden Dollar gegeben.
Update, 8. August, 16.16 Uhr: Die Uhrzeit ganz genau genommen: Passagiere müssen in Quarantäne
Es ging um jede Minute: Trotz einer schnelleren Ankunft am Zielort als geplant müssen 158 Passagiere eines Fluges aus Frankreich in Norwegen für zehn Tage in Quarantäne. Mehr Informationen dazu >>>>hier.
Update, 8. August, 16 Uhr: Karliczek: Masken in Schule tragen, wo Abstand nicht möglich
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat dazu aufgefordert, "dass in der Schule Mund- und Nasenbedeckungen getragen werden sollten, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können". Das sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Angesichts der Corona-Pandemie sieht sie die Schulen vor Herausforderungen, wie es sie "vielleicht noch nie" gab. "Jetzt wünschen sich verständlicherweise viele die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Die persönliche Begegnung ist für den Lernerfolg unstreitig von besonderer Bedeutung." Gerade benachteiligte Schülerinnen und Schüler hätten unter den Schulschließungen besonders gelitten. "Denn sie erreichen wir mit digitalen Lernformaten noch nicht gut genug."
Beim digitalen Lehren und Lernen sei es vorangegangen, auch wenn noch nicht alle Ziele erreicht seien: "Die Krise hat uns aber auch die Chancen digitaler Lernformate gezeigt", so Karliczek.
Update, 8. August, 15.54 Uhr: Berliner Bildungssenatorin gegen Maskenpflicht im Unterricht
Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat Forderungen nach einer Maskenpflicht im Schulunterricht zurückgewiesen, aber auf die Möglichkeit freiwilliger Lösungen verwiesen. "Wir waren das erste Bundesland, das eine Maskenpflicht in der Schule beschlossen hat. Inzwischen gehen die meisten Bundesländer den Weg, im Schulgebäude Maskenpflicht, im Unterricht ohne Maske", sagte ein Sprecher am Samstag auf dpa-Anfrage.
"Gegen eine Maskenpflicht im Unterricht sprechen sich auch Kinderärzte und Kinderpsychologen aus." Auf Wunsch der Eltern könne sich eine Klasse aber darauf verständigen, Mund-Nasen-Schutze zu tragen. Auch die Lehrkräfte könnten dies tun. Ein anderer Weg wäre ein Beschluss der Schulkonferenz dazu.
Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres am Montag im Regelbetrieb sprachen sich Berliner Elternvertretungen für Masken auch im Unterricht aus - zumindest in der ersten Schulwoche. Bisher ist das in Schulgebäuden auf Fluren, in der Toilette, in Aufenthalts- und Begegnungsräumen vorgesehen. Anlass für die Forderungen seien die Reiserückkehrer und die Sorge vor einer höheren Infektionsgefahr, sagte der Vorsitzende des Landeselternausschusses, Norman Heise.
Update, 8. August, 15.30 Uhr: Sozialbehörde: Corona-Testpflicht am Flughafen problemlos angelaufen
Die Einführung der verpflichtenden Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten ist nach Einschätzung der zuständigen Sozialbehörde am Samstag am Hamburger Flughafen problemlos verlaufen. Fluggäste, die aus Urlaubsländern mit hohen Infektionszahlen nach Deutschland zurückkehrten, hätten selbst in Spitzenzeiten nicht länger als 30 Minuten auf den Abstrich warten müssen, sagte ein Behördensprecher.
Allerdings hätten nicht alle Reisenden den für sie kostenlosen Service noch am Flughafen auch genutzt. Der parallel zur Quarantäne vorgeschriebene Test könne auch zuvor schon am Urlaubs- oder danach am jeweiligen Heimatort vorgenommen werden.
Die Hansestadt habe das Testzentrum am Flughafen auf eigene Kosten errichten lassen und das DRK mit der Abnahme der Proben aus Rachen oder Nase beauftragt, hieß es. Die Kosten für den Pflichttest selbst trägt der Bund.
Weiterhin gelte: Wer von Reisen in Risikoländer zurückkehre, müsse sich verpflichtend 14 Tage in Quarantäne begeben und sich beim Gesundheitsamt melden, betonte die Sozialbehörde. Die Quarantäne entfalle nur bei einem anerkannten negativen Testergebnis.
Nach Angaben der Sozialbehörde können am Hamburger Flughafen täglich bis zu 2000 Tests vorgenommen werden. Dies entspreche in etwa der Zahl der dort ankommenden Passagiere aus Risikoregionen. Maßgebend für die Einstufung als Risikogebiet ist die zum Zeitpunkt der Einreise gültige Definition gemäß Veröffentlichung durch das Robert Koch-Institut (RKI).
Update, 8. August, 15.25 Uhr: Verzögerte Ticketerstattungen: Kritik aus Ministerium an Lufthansa
Die Lufthansa stößt wegen noch ausstehender Ticket-Rückerstattungen in der Corona-Krise auf Kritik aus dem Wirtschaftsministerium. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Lufthansa trotz der massiven staatlichen Hilfen ihren gesetzlichen Verpflichtungen bislang nicht nachkommt und den Kunden ihre Gelder nicht unverzüglich zurückzahlt", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Ulrich Nussbaum dem "Spiegel" (Samstag).
Es gehe um eine "Frage des Vertrauens". Schon bei den Verhandlungen über das Lufthansa-Hilfspaket habe man darüber gesprochen, der Bundesregierung sei das Thema "sehr wichtig".
Nach den massenhaften Flugausfällen in der Corona-Krise mussten Tausende Verbraucher auch Wochen und Monate später noch auf die rechtlich eigentlich verbindliche Erstattung ihrer Tickets warten - und viele warten immer noch. Verbraucherschützer und Flugrechtsportale sind sich einig, dass die Airlines mit wenigen Ausnahmen die Zahlungen absichtlich verzögert haben. Aus der Opposition gibt es Rufe nach einem schärferen Vorgehen staatlicher Stellen gegen zahlungsunwillige Fluggesellschaften.
An der Lufthansa gab es auch vor dem Hintergrund Kritik, dass die Airline mit Milliardenbeträgen vom Staat gerettet werden musste. Nussbaum war zusammen mit Finanzstaatssekretär Jörg Kukies federführend für die Verhandlungen über das Lufthansa-Paket zuständig.
"Wir stehen zu dem Thema Erstattungen in bestem Kontakt zur deutschen Bundesregierung", sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Samstag in Reaktion auf die Äußerungen Nussbaums. Insgesamt seien im Jahr 2020 für die gesamte Lufthansa-Gruppe bisher mehr als 2 Milliarden Euro ausbezahlt worden. Flüge aus den Monaten März und April seien bereits weitestgehend abgearbeitet. Weniger als eine Milliarde Euro an Erstattungen stünden noch aus.
In Folge der Corona-Pandemie war der Luftverkehr Mitte März nahezu vollständig zusammengebrochen, und Tausende Flüge wurden storniert. Grundsätzlich müssen die Gesellschaften den Ticketpreis innerhalb von sieben Tagen erstatten.
Lufthansa und andere Gesellschaften hatten hingegen zunächst darauf gesetzt, die Kunden mit Gutscheinen abzufinden. Dies scheiterte aber an der EU-Kommission. Anfang Juli wurde dann im Bundestag ein Gesetz beschlossen, wie solche Gutscheine ausgestaltet sein müssen. Annehmen muss sie aber niemand, Verbraucher können sich das Geld immer noch erstatten lassen.
Update, 8. August, 15.20 Uhr: Volle Strände an Nord- und Ostsee - Badeorte raten von Anreise ab
Wegen eines starken Urlauberandrangs an den Nord- und Ostseestränden Schleswig-Holsteins haben viele Kur- und Badeorte am Samstagmittag dringend von weiteren Anreisen abgeraten. Gerade an der Ostsee seien bereits mittags viele Strände an ihrer maximalen Kapazität angelangt, teilten die Tourismus- und Kurdirektionen mit.
In der Lübecker Bucht sei es dabei besonders voll. Scharbeutz' Bürgermeisterin Bettina Schäfer (parteilos) riet dringend von einer Anreise ab. Die Kurdirektion am Timmendorfer Strand empfahl, ebenfalls von einer Fahrt in die Lübecker Bucht abzusehen. Die Strandampel auf der Website strandticker.de stand vielerorts auf rot.
An der Nordsee war es vor allem in St. Peter-Ording eng - allerdings nicht wegen voller Strände: Vielmehr seien verstopfte Zufahrten das Problem, teilte die Tourismusdirektion mit. Eine Anreise solle ab Mittag nicht mehr möglich sein, Autos würden bereits abgeschleppt.
Update, 8. August, 15.15 Uhr: Tschentscher plädiert für Verlängerung des Kurzarbeitergeldes
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) unterstützt Forderungen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) nach einer Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis weit ins nächste Jahr. "Eine Verlängerung kann zum Beispiel den Unternehmen der Luftfahrtbranche, die eine mittlere Durststrecke vor sich haben, die Möglichkeit geben, den Arbeitsplatzabbau gering zu halten", sagte Tschentscher in einem Interview der "Welt am Sonntag". Dazu gehörten auch branchenspezifische Hilfen und eine Kombination mit Projekten, die ohnehin geplant seien.
So könnten zum Beispiel Forschungs- und Entwicklungsaufträge für die Wasserstofftechnologie jetzt auch in der Luftfahrtbranche abgearbeitet werden, sagte Tschentscher. Auf diese Weise könne die Branche gezielt gefördert und zugleich ihre Expertise genutzt werden, um die Entwicklung der Wasserstofftechnologie sowie anderer Technologien zu fördern. "Wir wollten die Luftfahrt ja auch schon vor der Corona-Krise klimafreundlicher machen. Das können wir jetzt gleich miterledigen", sagte Tschentscher.
Eine Demonstration wie die der Gegner von Corona-Regeln in Berlin mit etwa 20.000 Teilnehmern würde nach Ansicht von Tschentscher in der Hansestadt niemals erlaubt werden: "Demonstrationen in einem so großen Rahmen wie in Berlin und ohne die erforderlichen Vorkehrungen zum Infektionsschutz sind nicht vertretbar, und zwar unabhängig von der Botschaft. Das würden wir in Hamburg nicht zulassen", sagte Peter Tschentscher im Interview der "Welt am Sonntag" weiter.
Dabei gehe es nicht um das Negieren des Demonstrationsrechts. Die Demokratie sei ja nicht außer Kraft gesetzt. "Wir erwarten aber, und das ist auch von Gerichten bestätigt, in jedem Einzelfall eine Abwägung des Interesses der Anmelder einer Versammlung mit dem gebotenen Infektionsschutz."
Update, 8. August, 15 Uhr: Sarah Connor zu geplantem Großkonzert: "Verstehe alle Bedenken"
Pop-Star Sarah Connor hat Verständnis für Bedenken gegen ein Großkonzert mit ihr in Düsseldorf gezeigt, das geplante Event aber gleichzeitig verteidigt. Bei Facebook schrieb die 40-Jährige am Samstag, sie "verstehe alle Bedenken und Einwände zu dem ersten großen geplanten Konzert in der 'neuen Zeit'." Aber auch ihre Branche habe in den letzten Monaten extrem gelitten". Es gehe ihr bei dem Konzert nicht um "Party machen", sondern Jobs.
"Ich habe vier Kinder, eines davon könnte man als besonders 'gefährdet' einstufen", schrieb Connor. "Auch wir erwarten mit Spannung den Schulbeginn. Auch meine Kinder müssen in der Schule Masken tragen. Seid gewiss, ich gehe auf keinen Fall leichtsinnig mit der Situation um." Aber: "Auch ich habe viele Freunde und Kollegen, deren Existenzen mittlerweile bedroht sind."
Sie selbst beschäftige übers Jahr "um die 150 Menschen, denen im März von heute auf Morgen sämtliche Einnahmen weggebrochen sind." Für diese kämpfe niemand, "weil ständig gesagt wird, ihre Arbeit sei nicht systemrelevant."
Zu dem in Düsseldorf geplanten Konzert vor 13.000 Zuschauern - unter anderem auch mit Bryan Adams - schrieb Connor: "Nach meinen Informationen, sonst hätte ich niemals zugestimmt, ist das geplante Konzert vorsichtig durchdacht und eng mit den Behörden erarbeitet und abgestimmt worden." Sie sei "selbst gespannt, ob und wie es stattfindet. Aber wenn, dann bin ich dabei. Alles andere kann ich meinen Leuten gegenüber nicht verantworten."
Konzertveranstalter Marek Lieberberg ("Rock am Ring") will am 4. September Connor, Adams, Rea Garvey, Joris und Michael Mittermeier im Düsseldorfer Fußballstadion "Merkur Spiel-Arena" auftreten lassen. Die Stadt hatte die Veranstaltung genehmigt. Der Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte die Pläne scharf kritisiert und rechtliche Zweifel angemeldet. Der Vorverkauf soll am Montag beginnen.
Update, 8. August, 14.20 Uhr: Schausteller fordern vom Land: Kirmessen wieder öffnen
Schausteller aus Nordrhein-Westfalen haben die Landesregierung aufgefordert, nach monatelangem coronabedingtem Verbot wieder Jahrmärkte zu erlauben. "Die Kirmessen müssen wieder aufmachen", sagte Burkhardt Unrau vom Schaustellerverein Bergisch Gladbach am Samstag bei einem Treffen mit NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Die Märkte könnten "mit Corona-Vorsichtsmaßnahmen und ohne Saufgelage" stattfinden.
Unrau warnte, dass das Kulturgut Kirmes verloren zu gehen drohe, wenn die Schausteller bei noch längeren Schließungen ihr Gewerbe aufgeben müssten. Auch provisorische Kirmessen im kleinen Stil könnten die Lage nicht verbessern. "Kirmes ist nicht, dass irgendwo ein Riesenrad oder eine Mandelbude steht", sagte er. Das könne nicht die Zukunft sein und helfe nur wenigen Schaustellern. Es gehe um die Existenz vieler kleiner Jahrmärkte, wo oft nur ein Autoscooter, ein Kinderkarussell, eine Schießbude, ein Süßigkeitenwagen und ein Ausschank stünden.
Auch der Rettungsschirm der Bundesregierung mit komplizierten Kreditregeln helfe den Schaustellern nicht weiter, sagte Unrau. Sie brauchten Soforthilfe, "um Essen und Trinken bezahlen zu können".
Reul sowie der CDU-Politiker und Ur-Gladbacher Wolfgang Bosbach waren zu der Info-Veranstaltung des Schaustellervereins gekommen. Seit 178 Jahren findet in Bergisch Gladbach immer im August die viertägige Laurentiuskirmes statt. Wegen der Corona-Pandemie fällt diese wie Hunderte weitere Jahrmärkte in NRW und bundesweit aus.
Update, 8. August, 14 Uhr: "Hanfparade" wegen Corona nur im Internet
Wegen der Corona-Krise sind die Veranstalter der sogenannten Hanfparade in Berlin dieses Jahr ins Internet ausgewichen. Am Samstag informierten sie in einem Livestream über die Hanfpflanze. Die "Hanfparade" zieht seit 1997 jeden August viele Befürworter einer liberalen Drogenpolitik auf die Straßen Berlins.
Auf der Internetseite der Parade stand die Forderung nach der Legalisierung von Cannabis als Genussmittel. Von Cannabiskonsum gingen weniger Risiken für einzelne Menschen und die Gesellschaft aus als vom Konsum legaler Drogen wie Alkohol oder Nikotin, heißt es dort.
"Ungeachtet dessen hält die Politik am Hanfverbot durch das Betäubungsmittelgesetz fest - angeblich zum Schutz der Gesundheit." Dieser Schutz sei jedoch wegen fehlender Kontrollen nicht gegeben. Konsumenten würden durch Streckmittel oder andere Verunreinigungen geschädigt. Die "Hanfparade" wolle aufzeigen, dass das Verbot schlimmere Folgen habe als der Konsum selbst.
Traditionell ziehen die Teilnehmer der "Hanfparade" vom Alexanderplatz über den Boulevard Unter der Linden bis zum Regierungsviertel. Im August 2019 schlossen sich mehrere Tausend Menschen dem Zug an. Auch die Piratenpartei, die Linke und die Grünen waren mit eigenen Musikwagen dabei.
In der Berliner Politik gibt es bei dem Thema klare Trennlinien: Während die Grünen erreichen wollen, dass Cannabis kontrolliert an Erwachsene abgegeben werden darf, lehnt beispielsweise die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus eine Freigabe von Cannabis ab.
Update, 8. August, 13.55 Uhr: Gemeinde geht während Hitze und Corona-Pandemie Wasser aus
In der Gemeinde Lauenau (Landkreis Schaumburg) ist die Wasserversorgung nach warmen Tagen und während der Corona-Pandemie zusammengebrochen. Die Abnahmemenge im privaten Bereich sei drastisch gestiegen - selbst im Vergleich zu anderen Spitzenzeiten, erklärte Bürgermeister Georg Hudalla (parteilos). "Sonst sind die Menschen in der Sommerzeit verreist und jetzt sind sie zu Hause."
Der Trinkwasserspeicher könne über Nacht nicht mehr komplett aufgefüllt werden. So sei er am Samstagmittag auf Null gelaufen. "Es kann passieren, wenn Menschen den Hahn aufmachen: Es kommt wirklich gar nichts", sagte der Bürgermeister.
Am Feuerwehrhaus wurden Behälter mit Brauchwasser etwa für die Toilettenspülung aufgestellt, das sich die Bürger abholen können. Dazu verteilten Tanklöschfahrzeuge ihr Brandwasser in den Ortsteilen. Trinkwasser müssen sich die Menschen im Supermarkt kaufen. Knapp 4000 Menschen sind betroffen. Wann das Problem gelöst sein könnte, ist laut Bürgermeister unklar.
Update, 8. August, 13.50 Uhr: Zwei Mitarbeiter des Olympia-Ok in Tokio positiv auf Corona getestet
Zwei Mitarbeiter des Olympia-Organisationskomitees von Tokio sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben des Ok vom Samstag habe sich die Zahl der seit Ausbruch der Pandemie Infizierten damit auf drei erhöht.
Jetzt seien bei einer Frau und einem Mann Covid-19 festgestellt worden. Beide werden zunächst in häuslicher Quarantäne weiter arbeiten und nicht mehr im Ok-Hauptquartier in der Nähe der Bucht von Tokio.
Das olympische Organisationskomitee für die Sommerspiele beschäftigt rund 3500 Mitarbeiter. Japan hat bislang etwas mehr als 1000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie gemeldet. Wegen der Corona-Krise hatten das Internationale Olympische Komitee und Gastgeber Japan Ende März nach langem Zögern die für dieses Jahr geplanten Spiele verschoben.
Sie sollen nun vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 stattfinden.
Update, 8. August, 13.40 Uhr: Elternvertretungen fordern zum Schulstart Maske auch im Unterricht
Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres am Montag haben Berliner Elternvertretungen Nachbesserungen an den Schutz- und Hygienekonzepten in der Corona-Pandemie gefordert. Ihrer Ansicht nach sollten Schüler und Lehrer in der ersten Schulwoche auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen - bisher ist das in Schulgebäuden lediglich auf Fluren, in der Toilette, in Aufenthalts- und Begegnungsräumen vorgesehen.
Der Landeselternausschuss und die zwölf Bezirksausschüsse forderten am Samstag zudem, den Schulen freizustellen, in den ersten ein oder zwei Schulwochen auf einen Plan B umzuschwenken, also mit reduzierter Klassengröße zu unterrichten. Nötig seien zudem mehr Corona-Tests für Schüler und Lehrkräfte.
Anlass für die Forderungen seien die Reiserückkehrer und die Sorge vor einer höheren Infektionsgefahr, sagte der Vorsitzende des Landeselternausschusses, Norman Heise. Seine Hoffnung ist, dass die Sonderregeln für die ersten ein oder zwei Wochen vor dem Hintergrund der Inkubationszeit helfen können, eine Verbreitung der Infektion zu vermeiden.
Die Elternvertretungen gehen Heise zufolge davon aus, das die meisten Schulen wegen der hohen Temperaturen in den kommenden Tagen ohnehin einen verkürzten Unterricht haben werden.
Update, 8. August, 12.55 Uhr: Thüringen hat Infektionsschutzgüter im Wert von 12 Millionen Euro
Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich Thüringen einen Sechs-Wochen-Vorrat an Infektionsschutzgütern im Wert von rund 12,4 Millionen Euro zugelegt. Die Materialien sind in mehreren Lagern im Freistaat untergebracht, wie das Thüringer Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte.
Zu den Beständen zählen unter anderem rund 6,3 Millionen Masken verschiedener Schutzstufen, fast eine Million Stück Schutzbekleidung wie Schuhe, Kittel, Handschuhe sowie rund 50.000 Liter Desinfektionsmittel.
Mit den Lagerbeständen soll den Angaben zufolge genug Schutzmaterial für etwa sechs Wochen vorhanden sein. Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagte der dpa, dass das Land inzwischen gut mit Schutzmaterialien ausgestattet sei. Gerade am Anfang der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, dass "nicht alle Krankenhäuser die Pandemielager so angelegt hatten, wie dies vielleicht notwendig gewesen wäre", sagte Werner.
Update, 8. August, 12.45 Uhr: Weitere Lehrer in Ludwigslust infiziert - 205 Schüler in Quarantäne
Die Corona-Infektion einer Gymnasiallehrerin in Ludwigslust hat Folgen. Wie ein Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim am Samstag sagte, wurden bei Tests im gesamten Kollegium zwei weitere Pädagogen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.
Diese hätten seit dem Schulstart am Montag Kontakt zu 205 Schülern gehabt, die nun zu Hause in Quarantäne bleiben müssten. Für die restlichen 600 Schüler ruht der Präsenzunterricht zunächst bis einschließlich Mittwoch kommender Woche.
Neben dem Gymnasium in Ludwigslust war am Freitag vorsorglich auch die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) geschlossen worden. Dort war bei einem Schüler eine Corona-Infektion festgestellt worden. Diese Schule bleibt für zwei Wochen zu, wie der Landkreis mitteilte. Alle Kinder, Lehrer und sonstigen Schulmitarbeiter seien in Quarantäne geschickt worden.
Update, 8. August, 12.35 Uhr: Teil-Reisewarnung für Bulgarien und Rumänien - Goldstrand betroffen
Wegen eines deutlichen Anstiegs von Corona-Infektionen in Bulgarien und Rumänien warnt die Bundesregierung nun vor touristischen Reisen in mehrere Regionen der beiden EU-Länder. Dazu zählt auch die bulgarische Touristenhochburg Warna mit dem auch bei deutschen Urlaubern beliebten Urlaubsort Goldstrand. In Warna liegt auch einer der beiden wichtigsten Flughäfen an der bulgarischen Schwarzmeerküste.
Daneben sind in Bulgarien nach den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts im Internet Blagoewgrad und Dobritsch betroffen, in Rumänien die Kreise Argeș, Bihor, Buzău, Neamt, Ialomita, Mehedinti und Timiş. Die wichtigsten rumänischen Urlaubsregionen in Siebenbürgen und am Schwarzen Meer sind von der Warnung ausgenommen.
Die Regionen in Bulgarien und Rumänien wurden gleichzeitig vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiete ausgewiesen. Urlauber, die aus solchen Gebieten zurückkehren, müssen sich seit dem heutigen Samstag auf Corona testen lassen.
Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Update, 8. August, 12.30 Uhr: Umfrage: Klare Mehrheit lehnt Demos gegen Corona-Maßnahmen ab
Die Demonstrationen gegen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus werden nach einer Umfrage von einer großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. In einer am Samstag veröffentlichten Befragung des Forsa-Instituts im Auftrag der Mediengruppe RTL gaben 91 Prozent an, kein Verständnis für die Proteste zu haben.
Nur 9 Prozent äußerten sich dem "RTL/ntv-Trendbarometer" zufolge zustimmend. Eine klare Mehrheit (87%) war auch der Meinung, dass die Menschen, die gegen die Maßnahmen auf die Straße gehen, nur eine Minderheit der Bevölkerung repräsentieren.
Am Wochenende sind erneut Anti-Corona-Demonstrationen geplant. Bei einem Protest und einer Kundgebung in Stuttgart sind für den Samstag jeweils 500 Menschen angemeldet, bei einer Veranstaltung in Dortmund 1500 Personen. In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, hatte die Polizei die Kundgebung aufgelöst.
Update, 8. August, 12 Uhr: Positive Corona-Tests beim 1. FC Köln
Beim 1. FC Köln sind zwei Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies bestätigte der Verein am Samstag und teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter weiter mit: "Beide begaben sich in Absprache mit dem Gesundheitsamt direkt in häusliche Quarantäne. In den beiden Testrunden fielen alle anderen Tests negativ aus."
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Update, 8. August, 11.50 Uhr: Koalition will Maßnahmen zur Corona-Bewältigung öffentlich auswerten
Sachsens schwarz-grün-rote Koalition will ihre Maßnahmen in der Corona-Krise öffentlich auswerten. Es sei wichtig, eine gründliche Bilanz zu ziehen, erklärte die SPD-Politikerin Sabine Friedel am Samstag. Die Regierung habe in den vergangenen Monaten weitreichende Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens getroffen.
Es sei gelungen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und die Infektionszahlen niedrig zu halten: "Sachsen ist einen guten Weg gegangen, genauso wie ganz Deutschland. Die Maßnahmen haben Wirkung gezeigt. Aber sie haben natürlich auch erhebliche Belastungen für alle mit sich gebracht."
Friedel zufolge verbinde die Koalition mit der Auswertung den Blick nach vorn: "Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir werden auch in den kommenden Monaten, vielleicht sogar Jahren, immer wieder kurzfristige Maßnahmen ergreifen müssen. Und wir brauchen eine langfristige Vorsorge für solche Krisenfälle." Außerdem gebe es einige Neuerungen, die die Gesellschaft dauerhaft beibehalten sollte.
In den vergangenen Monaten hätten alle Abgeordneten eine Vielzahl an Briefen und Mails unterschiedlicher Akteure und Interessengruppen erhalten. Während manchen die Maßnahmen als Überreaktion erschienen, warnten andere vor weiteren Lockerungen und wünschten sich mehr Schutz. Es sei wichtig, beide Seiten zu diskutieren und alle Erfahrungen in künftige Entscheidungsprozesse einbeziehen.
Friedel kündigte für den Herbst öffentliche Anhörungen von Sachverständigen zu diversen Themen an - vom Krisenmanagement in sozialen Einrichtungen über Polizei, öffentliche Verwaltung und Justiz bis hin zu Wirtschaft, Bildung und Kunst.
Update, 8. August, 11.10 Uhr: Frankfurter Testcenter kann Kapazitäten steigern
Das Zentrum für kostenlose Corona-Tests am Frankfurter Flughafen könnte laut dem Deutschen Roten Kreuz seine Kapazitäten jederzeit ausbauen. Das Testcenter wird vom DRK betrieben. "Wir können jederzeit aufstocken", sagte Benedikt Hart, Leiter des DRK-Testzentrums am Flughafen, der Deutschen Presse-Agentur. Seit dem heutigen Samstag gilt eine Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten.
Das DRK-Testcenter ist seit 30. Juli in Betrieb. Seither seien knapp 8000 freiwillige Tests durchgeführt worden, sagte Hart, in den letzten Tagen etwa 1700 bis 1800 täglich. Das Testzentrum ist von 5.30 bis 23 Uhr geöffnet, gearbeitet wird in zwei Schichten, bis zu 30 Mitarbeiter pro Schicht sind im Einsatz. Mit Stellenanzeigen sucht das DRK nach weiteren Kräften - mit Erfolg. "Wir haben sehr viele Bewerber", sagte Hart.
Je nach Tageszeit kann es zu Wartezeiten kommen. In Hauptlastzeiten hätten die Kunden in der vergangenen Woche eineinhalb Stunden gewartet, in Randzeiten nur 20 Minuten. "Der Flaschenhals ist die Registrierung", sagte Hart. Aktuell gebe es 12 Registrierungsplätze, sie könnten auf 20 aufgestockt werden. "Der Abstrich geht dann schnell." Bisher sind sieben Kabinen vorhanden, 15 sind Hart zufolge möglich.
Wenn der Test vor 15 Uhr erfolgt, bekomme man das Ergebnis in der Regel noch am gleichen Tag. Wer danach kommt, erfährt das Ergebnis meist bis 12 Uhr am nächsten Tag. Maximal dauert die Auswertung 24 Stunden. Die Tests sind kostenlos.
Neben dem DRK-Zentrum bietet auch das Unternehmen Centogene am Frankfurter Flughafen Covid-19-Tests an. Beide Abstrichzentren befinden sich im Übergang zwischen dem Terminal 1 und dem Fernbahnhof. Bei Centogene kosten die Tests zwischen 59 und 139 Euro. Die Ergebnisse liegen laut Homepage nach acht bis zehn Stunden vor - oder im Fall des teureren Tests nach etwa vier Stunden. Das kommerzielle Testcenter ist von 6 bis 19 Uhr geöffnet. Die Homepage warnt vor Wartezeiten bis zu zwei Stunden.
Reisende, die aus Risikogebieten kommen, werden zunächst an das DRK-Center verwiesen. "Wir sind zuständig, die Verordnung umzusetzen", sagte Hart. Grundsätzlich führe aber auch Centogene kostenlose Tests durch, sagte Vorstand Volkmar Weckesser. Mitarbeiter würden die Menschen dorthin lenken, wo es gerade schneller voran gehe. "Wir haben ein sehr kooperatives Miteinander", sagte Weckesser. Zur Zeit seien von den durchgeführten Tests 0,9 Prozent positiv. "Wir sind gespannt, wie groß der Ansturm wird."
Update, 8. August, 11 Uhr: Wirtschaft pocht auf Schulöffnung im Regelbetrieb
Die Berliner Wirtschaft pocht trotz Corona-Pandemie auf einen Schulbeginn mit Präsenzunterricht für alle Schüler. "Es ist höchste Zeit, dass der Regelbetrieb an den Berliner Schulen wieder startet", erklärten Industrie- und Handelskammer (IHK), Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), Handelsverband und die Unternehmensverbände (UVB) am Samstag.
"Es liegt im Interesse der Unternehmer und ihrer Mitarbeiter, dass ihre Kinder wieder verlässlich unterrichtet und betreut werden", hieß es in der gemeinsamen Stellungnahme weiter. "Berlin muss nun die Balance zwischen Gesundheitsschutz und Wiederbelebung der Wirtschaft schaffen." Damit der Neustart des Schulbetriebs gelinge, müssten Hygienepläne und Vorsorge für den Fall getroffen werden, dass an einer Schule Infektionen auftreten.
Am Montag beginnt in Berlin das neue Schuljahr - ohne Mindestabstand, dafür mit Maskenpflicht in Schulgebäuden außer im Unterricht und Hygienekonzept.
Die Bildungsgewerkschaft GEW hält das für fahrlässig und fordert kleine Lerngruppen und eine Mischung aus Präsenzunterricht und häuslichem Lernen. Die Wirtschaftsverbände lehnten das "entschieden" ab.
"Für die Wirtschaft, die Mitarbeiter und ihre Familien wäre dies eine nicht vertretbare und derzeit unverhältnismäßige Belastung." Nötig seien indes mehr digitale Lösungen: "Politik und Verwaltung müssen die Digitalisierung des Unterrichts sowie die Umsetzung moderner Unterrichtsformen mit aller Kraft vorantreiben - für einen verlässlichen Unterricht für alle Schüler." Die vergangenen Monate hätten verdeutlicht, wie groß der Nachholbedarf an dieser Stelle sei.
Update, 8. August, 10.25 Uhr: Polizei löst Party mit 200 Feiernden in Ulmer Park auf
Die Polizei hat in einem Park in Ulm ungefähr 200 junge Menschen bei einer illegalen Party erwischt. Die feiernde Gruppe sei bei einer Streifenfahrt am gestrigen Freitagabend gegen 23.30 Uhr entdeckt worden, wie die Polizei am Samstag mitteilte.
Als sie den Streifenwagen sahen, verließen einige Jugendliche bereits den Ort. Andere blieben aber sitzen und waren den Beamten zufolge unkooperativ, provokant und respektlos. Die Polizei löste die Party daraufhin am Freitagabend auf.
Einen Veranstalter konnten sie nicht ermitteln. Die derzeit gültige Corona-Verordnung sieht vor, dass sich maximal 20 Menschen öffentlich treffen dürfen.
Update, 8. August, 9.45 Uhr: Nach Corona-Ausbruch: Fuenlabrada verpasst Aufstiegs-Playoffs
Der wegen zahlreicher Corona-Infektionen in die Schlagzeilen geratene spanische Zweitligist CF Fuenlabrada hat die Aufstiegs-Playoffs auf dramatische Art und Weise verpasst. Der Fußball-Club aus der Nähe von Madrid unterlag am Freitagabend durch einen Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit mit 1:2 (1:0) bei RC Deportivo La Coruña. Ein Remis gegen das bereits abgestiegene Team hätte Fuenlabrada genügt, um Elche zu überholen und den letzten Platz in den Playoffs zur Primera División zu erreichen.
Der spanische Verband hatte erst Anfang der vergangenen Woche entschieden, dass die Partie gegen La Coruña überhaupt stattfinden kann. Zuvor hatte die Liga festgelegt, dass das am 20. Juli wegen der Corona-Infektionen im Team abgesagte Spiel nicht nachgeholt wird.
Insgesamt hatten sich 28 Spieler und Teammitglieder mit dem Virus infiziert. Daraufhin ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen einer möglichen Straftat gegen die öffentliche Gesundheit, die oberste Sportbehörde CSD wollte sogar einen erzwungenen Abstieg des Clubs nicht völlig ausschließen. Den Vorwurf, die öffentliche Gesundheit vorsätzlich gefährdet zu haben, wies der Club zurück.
Update, 8. August, 8.20 Uhr: Thomas Hermanns: Ein Tag nach dem nächsten planen
Comedian Thomas Hermanns (57) findet, dass man sich während der Corona-Krise anders organisieren muss. "Man darf sich wirklich nicht bekloppt machen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man müsse in so einer Ausnahmesituation jeden Tag neu angucken. "Und immer schauen: Was kriegt man für den Tag hin?"
"Man kann ja zum Teil gar nicht weiter planen als zwei, drei Tage oder Wochen", sagte Hermanns. Für ein Theater sei das natürlich wirklich schwierig. Sein Quatsch Comedy Club in Berlin hat seit Kurzem wieder für Besucher geöffnet.
"Wir haben einen Gag-Stau, der muss jetzt raus", sagte Hermanns. Was er mitnehme aus der Zeit? Er sei sich des Werts seines Berufs nochmal bewusst geworden. "Ich glaube, lachen brauchen die Leute jetzt besonders", sagte der Komiker.
Während der vergangenen Monate habe er an Shows gearbeitet, die 2022 und 2023 rauskommen sollen. "Ich durfte nicht faul sein", sagte er. "Homeoffice, dann auch mal Draußen-Office, Terrassen-Office. Und dann wieder zurück an den Schreibtisch. Und vier Kilo zugenommen, aber da bin ich ja nicht der einzige in der Corona-Zeit."
Update, 8. August, 8.05 Uhr: Tropenmediziner Reisinger: Hygienemaßnahmen in Schulen ausreichend
Nach dem Auftreten von Corona-Infektionen an zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern hält der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger die zum Schulanfang beschlossenen Hygienemaßnahmen für ausreichend. Er verwies auf die am vergangenen Dienstag in Kraft getretene Maskenpflicht an den Schulen im Land.
Schüler und Eltern müssen Masken in den Fluren tragen, nicht jedoch im Klassenraum und im Unterricht selbst. Dabei müsse auch die niedrige Fallzahl unter Kindern beachtet werden, sagte Reisinger der Deutschen Presse-Agentur.
An einer Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) war ein Kind betroffen. Der Ursprung der Infektion ist laut Reisinger noch nicht bekannt. Darüber hinaus wurde bei einer Lehrerin in Ludwigslust eine Corona-Infektion diagnostiziert. In beiden Schulen wurden Quarantänemaßnahmen angeordnet.
Reisinger reagierte damit auf Forderungen des Deutschen Lehrerverbands nach schärferen Hygienevorkehrungen in den Schulen in ganz Deutschland. Lediglich Nordrhein-Westfalen, das nächsten Mittwoch ins neue Schuljahr startet, habe demnach den richtigen Weg eingeschlagen. Dort muss auch im Unterricht eine Maske getragen werden, in anderen Ländern kann der Mund-Nasen-Schutz nach bisherigen Planungen am Platz abgenommen werden.
Update, 8. August, 7.55 Uhr: Im Quadrat zum Baden: Meersburg markiert Liegewiese in Corona-Zeiten
Damit in Corona-Zeiten auch beim Baden und Sonnen die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können, hat sich die Stadt Meersburg etwas Ungewöhnliches einfallen lassen: Mit weißer Kalk-Farbe hat die Kommune eine öffentliche Liegewiese am Bodenseeufer in vier mal vier Meter große Quadrate eingeteilt. Die Idee sei entstanden, um eine Sperrung der Badefläche zu verhindern, sagte der Meersburger Bürgermeister Robert Scherer.
Bis zur Umsetzung habe es dann nur anderthalb Tage gedauert. Mithilfe eines Streuwagens vom Fußballverein wurden die Liege-Quadrate sowie schmale Wege dazwischen mit Kalk-Farbe aufgetragen. Bislang müssten die Linien noch alle paar Tage nachgezogen werden, sagte Scherer. Künftig solle aber eine länger haltende, umweltfreundliche Farbe verwendet werden.
Aber halten sich die Menschen an die vorgegebenen Wege und Quadrate? "Ja, es hilft wirklich", sagte Scherer. "Selbst bei leerer Liegewiese laufen die Leute an den Linien entlang." Er habe viele positive Rückmeldungen bekommen. "Die Menschen finden es gut."
Geplant sei, die Markierungen im Sommer weiterzuführen und eventuell sogar im nächsten Jahr noch zu nutzen. "Solange es aus unserer Sicht hilfreich ist, werden wir es anwenden."
Auch andere Gemeinden beschäftigt der große Andrang am Bodenseeufer zu Corona-Zeiten. So hatte Sipplingen seine Uferanlagen teilweise geschlossen, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Das Landratsamt Bodenseekreis hielt die Maßnahme allerdings für nicht verhältnismäßig und drängte die Gemeinde, sie zurückzunehmen. Sipplingen kündigte daraufhin an, einen Teil der Parkplätze am Wochenende zu sperren, um den Andrang zu verringern.
Update, 8. August, 7.50 Uhr: Deutlich weniger Teilnehmer für neue "Querdenken"-Demo erwartet
Nach der großen Berliner Demonstration gegen die Corona-Auflagen rechnet die Initiative "Querdenken 711" mit deutlich weniger Zuspruch bei einem neuen Protest in Stuttgart. Für eine Demonstration (12 Uhr) und eine Kundgebung (15.30 Uhr) am Samstag wurden jeweils 500 Teilnehmer angemeldet, wie ein Stadtsprecher sagte.
In den vergangenen Wochen hatten die Stuttgarter Proteste zunehmend weniger Menschen angesprochen. Bei einem "Fest für Frieden und Freiheit" waren nur einige Hundert Besucher gezählt worden. Zu der mehrstündigen Kundgebung im Schlossgarten waren laut Stadt 5000 Teilnehmer angemeldet.
In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, hatte die Polizei die Kundgebung aufgelöst.
Zu der Demo hatte "Querdenken 711" aufgerufen. "Polizei und Versammlungsbehörde haben ein waches Auge auf die Teilnehmer und den Umgang mit den Vorgaben", warnte deshalb ein Sprecher der Stadt im Vorfeld des Stuttgarter Protestes. Für die Stuttgarter Demos gebe es keine Maskenpflicht - aber es müsse Abstand gehalten werden.
Eine weitere Veranstaltung von Kritikern der Verordnungen ist für den Sonntag in Dortmund geplant. Dort werden rund 1500 Menschen erwartet.
Update, 8. August, 7.45 Uhr: Initiativen stocken Corona-Hilfen für Studierende auf
In der Corona-Krise sind vielen Studenten von einem Tag auf den anderen ihre Jobs weggefallen, mit denen sie teilweise oder ganz ihr Studium finanzierten. Der Staat hilft denjenigen, die kein Bafög bekommen können oder trotz Bafögs in finanzieller Not sind, mit Studienkrediten und Zuschüssen. Daneben riefen Studierendenwerke, Universitäten und Hochschulen sowie die Nordkirche zu Spenden auf.
So erhielt das Studierendenwerk Rostock-Wismar 19.600 Euro von 65 Spendern. Das Studierendenwerk Greifswald brachte für in Not geratene Studierende der Universität Greifswald und der Hochschulen Neubrandenburg sowie Stralsund bis Anfang August sogar knapp 39.000 Euro zusammen. Die Evangelische Studierendengemeinde in Rostock kam auf knapp 7000 Euro und erhielt weitere Unterstützung aus einem Notfonds der Nordkirche.
Der Spendenstand an der TU Dresden lag Ende Juli nach Uni-Angaben bei 165.000 Euro. An der Universität Leipzig wurden bis Ende Juni fast 50.000 Euro, an der Hochschule Mittweida 45.000 Euro und der TU Bergakademie Freiberg 104.000 Euro gesammelt.
Update, 8. August, 7.35 Uhr: Börner: Folgen der Corona-Krise werden Export noch 2021 beschäftigen
Trotz anziehender Geschäfte wird die Corona-Krise die Exportwirtschaft nach Einschätzung des Außenhandelsverbands BGA noch länger in Atem halten. "Auch im kommenden Jahr werden wir noch massiv mit den Folgen der Krise beschäftigt sein", sagte der designierte BGA-Präsident Anton Börner der Deutschen Presse-Agentur. Eine Export-Prognose für das laufende Jahr wagte der Verband nicht. "Wir fahren auf Sicht", sagte Börner. Die Exporte waren im Juni im Vergleich zum Vormonat deutlich gestiegen. Im Jahresvergleich gab es aber erneut ein Minus.
Börner plädierte für die Verlängerung von Anti-Krisenmaßnahmen, zum Beispiel der Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes - dies aber auf dem ursprünglichen gesetzlich dafür vorgesehenen Niveau, die Finanzmittel seien schließlich nicht unbegrenzt. Derzeit ist der Bezug bis zu 12 Monate möglich. "Ich würde zudem raten, die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht über Ende September hinaus zu verlängern", sagte der künftige BGA-Präsident weiter. "Wir dürfen die Krise nicht durch eine Pleitewelle von eigentlich gesunden Unternehmen verschärfen." Das dürfe umgekehrt aber auch nicht dazu führen, dass Unternehmen ohne Zukunftsperspektive immer weiter durchgeschleppt werden.
Zugleich bekräftigte Börner seine Forderung nach einer Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung. "Die Senkung der Mehrwertsteuer für sechs Monate ist zu kurz. Wir werden im Herbst viele Vorzieheffekte sehen, die uns dann im ersten Quartal 2021 fehlen werden", sagte Börner. "Mir wären ein oder eineinhalb Jahre lieber gewesen, auch weil die Umstellung auf die gesenkten Sätze die Wirtschaft Zeit und Geld gekostet hat."
Sorgen bereitet ihm das diskutierte Lieferkettengesetz. Es soll deutsche Unternehmen verpflichten, Menschenrechts- und Sozialstandards in ihren Lieferketten einzuhalten. "Wir müssen darauf achten, dass die Menschenrechte weltweit beachtet und umgesetzt werden. Es ist aber nicht Aufgabe des Unternehmen, Menschenrechte durchzusetzen, sondern des Staates", sagte Börner.
Er befürchtet ein "bürokratisches Monster", sollte das zwischen Bundesregierung und Wirtschaft umstrittene Vorhaben realisiert werden. "Es ist gut gemeint, kann in der Praxis aber so nicht funktionieren. Die Lieferketten für Vorprodukte, die deutsche Unternehmen für die Herstellung benötigen, lassen sich trotz gutem Willen nicht nachvollziehen", sagte Börner.
Update, 8 August, 7.30 Uhr: Dritter Tag in Folge mit mehr als 1000 neuen Fällen in Deutschland
Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland liegt den dritten Tag in Folge über der Schwelle von 1000 neuen Fällen. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1122 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 215.336 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen im Internet meldete (Datenstand 8.8., 0 Uhr).
Im Vergleich zum Freitag, an dem 1147 neue Fälle binnen 24 Stunden gemeldet wurden, ging die Zahl am Samstag etwas zurück. Am Donnerstag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 1045 Corona-Fällen erstmals wieder über der Schwelle von 1000 gelegen. Sie war zuletzt am 9. Mai überschritten worden. Danach war die Zahl in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigen die Werte wieder.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9195. Bis Samstagmorgen hatten 196.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Update, 8. August, 7.20 Uhr: Krankenhausgesellschaft sieht sich für zweite Corona-Welle gerüstet
Die Krankenhausgesellschaft Sachsen sieht die Kliniken im Land für eine zweite Corona-Welle gut gerüstet. "Es gibt nach wie vor ausreichend Kapazitäten an Intensiv- und Beatmungsplätzen, die entsprechend des Bedarfs sofort aktiviert werden können", sagte Friedrich R. München, stellvertretender Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft in Leipzig. Aktuell stünden in Sachsen bei Bedarf sofort mehr als 500 intensivmedizinische Betten zur Verfügung.
Basierend auf der "ersten Welle" seien sowohl seitens der Krankenhäuser, aber auch aller anderen Beteiligten im Lande zahlreiche Erfahrungen gemacht worden, die der Patientenversorgung aktuell zugute kämen, so München. So sei bereits im März "schnell und unbürokratisch eine krankenhauszentrierte Koordinationsstruktur" aufgebaut worden, die weiterhin aktiv genutzt werde.
Dabei würden sich die Krankenhäuser, das Sozialministerium und weitere Beteiligte wie der öffentliche Gesundheitsdienst regelmäßig zu Fragen der Patientenversorgung, zu logistischen und organisatorischen Belangen des Corona-Geschehens abstimmen. Federführend seien dabei die drei sächsischen Maximalversorgungs-Krankenhäuser. Das sind die Unikliniken Dresden und Leipzig sowie das Klinikum Chemnitz.
Zu Beginn der Corona-Pandemie sei auch in Sachsen der Mangel an Schutzausrüstungen ein gravierendes Problem gewesen. "Zwischenzeitlich waren alle Krankenhäuser bestrebt, ihre Vorhaltung an Schutzausrüstung, aber auch an Arzneimitteln und anderem medizinischen Material auszubauen, so dass wir davon ausgehen, dass es bei einer zweiten Pandemiewelle nicht zu Engpässen kommen wird", sagte München.
Update, 8. August, 7.15 Uhr: Mannheims Nachtbürgermeister hält nichts von Verboten
Robert Gaa, neuer Nachtbürgermeister in Mannheim, hält nichts von Alkoholverboten oder Platzsperren, um nächtliche Randale in der City zu verhindern. "Die Probleme werden dadurch nur in andere Zonen verlagert, aber nicht beseitigt", sagt der 30-Jährige. "Die Menschen brauchen Begegnungsorte, an denen sie in sozialen Kontakt treten können und sich mit anderen austauschen können."
Weil corona-bedingt alle Clubs, Diskotheken und Livemusikspielstätten dicht sind, verlagere sich die soziale Interaktion in den öffentlichen Raum. Wichtig sei, dass Sicherheits- und Hygieneregeln eingehalten werden. "Wir alle haben es nun in der Hand, ob eine zweite Welle und damit ein eventueller zweiter Lockdown kommt."
Der Discjockey und gelernte Maschinenbautechniker ist seit dieser Woche im Amt - zunächst noch mit Vorgänger Hendrik Meier, dem bundesweit ersten "Night Mayor". Der Nachtbürgermeister soll das Miteinander von Nachtschwärmern, Anwohnern, Clubbetreibern, Kneipiers und Stadtverwaltung verbessern. "Zwischen diesen gilt es zu vermitteln." Gesucht werde immer nach Lösungen, mit der alle Seiten leben können, sagt Gaa. Als DJ und Organisator vieler Veranstaltungen hat er Erfahrung: "Dadurch kam ich immer wieder in Berührung mit schwierigen Situationen jeglicher Art."
Nächtliche Ausschreitungen wie in Stuttgart oder Frankfurt befürchtet er für Mannheim derzeit nicht - wegen früher Präventionsarbeit von Stadt und Polizei. So gehen in Mannheim Sozialarbeiter abends durch das Ausgehviertel Jungbusch und sprechen Besucher auf Fehlverhalten an.
Sie machen zugleich bewusst, dass in diesem Viertel auch Menschen wohnen, die ein Recht auf ihre Nachtruhe haben. Gaa: "Das Augenmerk liegt dabei auf Deeskalation. Ich denke, dies ist der beste Weg, um Ausschreitungen zu verhindern und bis jetzt funktioniert dies auch sehr gut in Mannheim."
Update, 8. August, 7.10 Uhr: Fiebermessen und Corona-Tests für "Tatort"-Schauspieler
Für die Kölner "Tatort"-Schauspieler Klaus J. Behrendt (60) und Dietmar Bär (59) waren die Dreharbeiten unter Corona-Bedingungen eine ziemliche Umstellung. "Es geht schon los beim morgendlichen Abholen. Wir haben keine Limousine mehr, sondern einen VW-Bus, der abgehängt ist mit einer Plexi-Folie", schilderte Behrendt. "Unser Fahrer sitzt darin mit einem Mundschutz, und wir beide sitzen hinten mit Mundschutz. Und wenn man ankommt am Set, geht es los mit allmorgendlichem Fiebermessen."
Die Schauspieler würden regelmäßig auf das Coronavirus getestet, und am Set gälten strenge Schutzmaßnahmen, an die sich alle halten müssten. "Ich glaube, dass das hier auch eine gute Übung ist, um Solidarität zu zeigen - dass man das auch im Alltag macht, wenn man außerhalb seiner Arbeit ist", sagte Bär, Darsteller des Kommissars Freddy Schenk. Behrendt spielt dessen Kollegen Max Ballauf.
Die Dreharbeiten zur 81. Kölner "Tatort"-Folge "Brennen sollst Du" hatten wegen der Corona-Pandemie später als geplant begonnen und endeten erst vor wenigen Tagen. Die Corona-Krise werde aber nicht im "Tatort" thematisiert, sagte Produzent Jan Kruse. "Vom Beginn der Stoffentwicklung bis zur Sendung können 18 Monate vergehen. Die Fakten ändern sich so schnell." Darum sei der "Tatort" nicht das richtige Format, um auf solche aktuellen Dinge eingehen zu können. Die Folge "Brennen sollst Du" wird nach WDR-Angaben voraussichtlich im Frühjahr 2021 in der ARD gezeigt.
Update, 8. August, 7.05 Uhr: Trotz Corona: Trump verteidigt bei Pressekonferenz Gäste ohne Maske
US-Präsident Donald Trump hat Gäste seines Golfclubs verteidigt, die bei seiner Pressekonferenz in einem geschlossenen Raum trotz der anhaltenden Corona-Pandemie keine Maske trugen. Es gebe Ausnahmen von der Maskenpflicht für "politische Aktivitäten", sagte Trump am Freitagabend (Ortszeit) in seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey. Seine offizielle Pressekonferenz als US-Präsident sei auch ein "friedlicher Protest", behauptete Trump unter dem Jubel der Gäste weiter.
Mitglieder des Golfclubs waren eingeladen worden, der Pressekonferenz des US-Präsidenten beizuwohnen. Die Gäste wüssten, dass die Medien nur Falschinformationen ("fake news") verbreiteten, ihre Anwesenheit stelle daher einen politischen Protest dar, sagte Trump weiter - unter großem Jubel. Nach Berichten anwesender Journalisten und auf Fotos trugen die meisten Gäste keine Maske.
Die bei Trumps Pressekonferenzen anwesenden Journalisten werden routinemäßig auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Bei den Gästen des Golfclubs wurde nach Angaben mitreisender Journalisten vor der Pressekonferenz gemessen, ob sie Fieber haben.
Der Republikaner Trump wurde lange dafür kritisiert, dass er trotz einer entsprechenden Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC bei öffentlichen Auftritten keine Maske über Mund und Nase trug. Das Tragen von Masken wurde dadurch in den USA auch ein Politikum. Inzwischen ist Trump aber einige Male auch mit Maske aufgetreten. Trump ist für das Wochenende in den exklusiven Golfclub gereist.
Update, 8. August, 7 Uhr: Ministerpräsidentin Dreyer schließt Fan-Rückkehr nicht aus
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer schließt Bundesliga-Fußball und andere große Sportveranstaltungen mit Zuschauern nicht grundsätzlich aus. "Ich halte es allerdings für wichtig, dass man zu einer bundesweiten Verständigung über die Voraussetzungen dafür kommt, wie dem Infektionsschutz Rechnung getragen werden kann", sagte die SPD-Politikerin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Ich halte gar nichts davon, dass es jeder Bundesliga-Club anders macht. Wir brauchen da eine gemeinsame Linie."
Die 36 Profi-Clubs der Deutschen Fußball Liga hatten am vergangenen Dienstag weitere einheitliche Regelungen zur möglichen Fan-Rückkehr in die Stadien getroffen. Bis zum 31. Oktober soll es ein Alkoholverbot und den Verzicht auf Stehplätze geben. Bis zum Jahresende werden keine Gästetickets verkauft und Maßnahmen getroffen, um mögliche Infektionsketten nachverfolgen zu können. Darüber hinaus müssen die Clubs standortspezifische Konzepte erarbeiten. Die Saison soll am 18. September beginnen.
"Es kommt darauf an, wie man es umsetzt", betonte Dreyer. "Wir sind in einer Phase, in der wir total aufpassen müssen, leichtsinnig kann man das nicht angehen." Mit "klaren Hygienevorgaben und verantwortungsvollen Veranstaltern" müsse dann geprüft werden, "was möglich ist". Es gehe immer um die Balance zwischen dem Eingriff in Freiheitsrechte und der gesundheitlichen Gefährdung.
Update, 8. August, 6.55 Uhr: Ärzteverband warnt vor wachsender Nachlässigkeit in Corona-Krise
Der Ärzteverband Marburger Bund hat vor wachsender Nachlässigkeit in der Corona-Pandemie in Deutschland gewarnt. "Wir sehen schon einen kontinuierlichen Anstieg der Infektionszahlen - er ist flach, aber er ist da", sagte die Vorsitzende Susanne Johna der Deutschen Presse-Agentur.
Gleichzeitig scheine die Bereitschaft zum Einhalten der Schutzregeln bei einem kleineren Teil der Bevölkerung abzunehmen. "Man muss also von einem Trend sprechen, der uns klarmacht, dass es so nicht weitergehen kann." Abstandsregeln, Hygiene und die Maskenpflicht müssten wieder konsequenter eingehalten werden.
Johna mahnte, es gebe Dinge, die man sich jetzt nicht leisten sollte. "Dazu gehört, es zu tolerieren, wenn Menschen im öffentlichen Nahverkehr die Maske als Kinnschutz tragen. Das ist auch schnell eine Großveranstaltung, wenn in einem vollen Waggon viele Menschen eng beieinanderstehen."
Vielleicht müsse man manche auch wieder damit konfrontieren, dass die Covid-19-Erkrankung nach wie vor gefährlich sei. "Viele empfinden das nicht mehr als Realität, weil sie in ihrem Bekanntenkreis niemanden kennen, der relevant erkrankt ist." Manche hätten so das Gefühl, es sei weit weg. "Aber es ist nicht weit weg."
Die Verbandschefin befürwortete es, den Schulunterricht wieder aufzunehmen. "Die Schule ist eine Großveranstaltung - aber eine, die wir uns leisten müssen." Dafür sei es wichtig, Corona-Regeln gut festzulegen - etwa zum regelmäßigen Belüften der Räume, das auch im Herbst und Winter durchzuhalten sei. Sinnvoll seien auch Masken auf dem Schulhof gerade in beengteren Bereichen. "Während des Unterrichts halte ich das nicht für angebracht."
Update, 8. August, 6.50 Uhr: Neues Dekret: Italien verlängert Corona-Maßnahmen bis 7. September
Die italienische Regierung hat ihre Anti-Corona-Maßnahmen bis zum 7. September verlängert. Das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte verabschiedete am Freitagabend ein Dekret, in dem unter anderem die Maskenpflicht in geschlossenen, öffentlichen Räumen und die Abstandsregeln weiter vorgeschrieben werden. Auch größere Menschenansammlungen bleiben verboten.
Regierungschef Conte sprach von "ausgewogenen Maßnahmen, die der aktuellen Situation gerecht werden". Italien, das im Frühjahr eines der am stärksten von der Corona-Pandemie heimgesuchten Länder war, habe sich dank der Maßnahmen gefangen. Man müsse aber wachsam bleiben, sagte Conte.
Die Regierung stimmte für weitere vorsichtige Lockerungen etwa im Tourismus, wo Kreuzfahrtschiffe ab dem 15. September wieder auslaufen dürfen. An Bord müssen strenge Hygiene-Regeln eingehalten werden. Von 1. September an dürfen Messen wieder öffnen - Aufbau und Organisation der Ausstellungen kann sogar ab sofort beginnen. Für den Tourismus und die Kultur wurden weitere drei Milliarden Euro bereitgestellt.
Darüber hinaus brachte die Ministerrunde weitere Finanzhilfen vor allem für die Wirtschaft und die Familien auf den Weg.
Damit wuchs das Hilfspaket, das die Regierung seit Beginn der Krise im März bereitstellte, auf 100 Milliarden Euro an. Steueraufschübe für Selbstständige sowie ein Aktionsplan für den strukturschwachen Süden des Landes gehören zu den weiteren Maßnahmen. "Wir werden Italien nicht teilen, sondern bieten den benachteiligten Gegenden ebenso eine Hilfe zum Neustart an wie dem ganzen Land zusammen", sagte Conte.
Update, 8. August, 6.45 Uhr: Corona-Infizierter war in Bar in Mitte - Suche nach Kontaktpersonen
In Berlin werden erneut öffentlich Bar-Besucher gesucht, die sich msöglicherweise mit dem Corona-Virus infiziert haben. In einer Bar in Mitte habe sich in der Nacht auf den 30. Juli eine Person aufgehalten, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, teilte das Bezirksamt Mitte am Freitagabend mit. "Wir bitten deshalb alle Gäste, die sich (in jener Nacht) zwischen 23 Uhr und 3 Uhr morgens in der Neuen Odessa Bar in Berlin Mitte aufgehalten haben, sich mit dem Gesundheitsamt Berlin Mitte oder dem für Sie zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung zu setzen", teilte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel mit.
Es ist der dritte Fall dieser Art in Berlin: Auch Besucher einer Neuköllner Bar sowie einer weiteren Bar in Mitte waren wegen Corona-Fällen öffentlich gesucht worden. Insgesamt waren im Zusammenhang mit der anderen Bar in Mitte mehr als 70 Menschen unter Quarantäne gestellt worden. In der Kneipe in Neukölln hatten sich zahlreiche Gäste infiziert.
Der Berliner Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hatte jüngst kritisiert, dass zu viele Restaurants und Kneipen keine Corona-Listen mit den Kontaktdaten ihrer Gäste führten. Zudem gebe es viele Gäste, die sich weigerten, die Listen auszufüllen oder die sie falsch ausfüllten. Der Verband appellierte an beide Seiten, sich an die Vorschriften zu halten. Es sei fatal, wenn nun die Infektionszahlen wieder steigen sollten.
Titelfoto: Clara Margais/dpa