Lockdown wird verlängert, mehr Kontakte erlaubt: Die Ergebnisse des Corona-Gipfels

Berlin - Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland wird angesichts hoher Infektionszahlen grundsätzlich bis zum 28. März verlängert. Jedoch soll es je nach Infektionslage viele Öffnungsmöglichkeiten geben.

Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder haben entschieden: Der Lockdown zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie in Deutschland wird grundsätzlich bis zum 28. März verlängert.
Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder haben entschieden: Der Lockdown zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie in Deutschland wird grundsätzlich bis zum 28. März verlängert.  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Das haben Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am späten Mittwochabend in Berlin in stundenlangen Verhandlungen entsprechend beschlossen.

Vereinbart wurde hierbei eine stufenweise Öffnungsstrategie mit eingebauter Notbremse: Führen einzelne Lockerungen zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen in einer Region, werden automatisch alle schon erfolgten Erleichterungen wieder gestrichen.

Schon vom kommenden Montag (8. März) an sollen demnach die stark beschränkten privaten Kontaktmöglichkeiten gelockert werden.

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Dann werden wieder private Zusammenkünfte des eigenen Haushalts mit einem weiteren Haushalt möglich sein, jedoch beschränkt auf maximal fünf Personen. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35 neuen Infektionen pro Woche können es auch Treffen des eigenen Haushalts mit zwei weiteren Haushalten mit zusammen maximal zehn Personen sein. Kinder bis zum Alter von 14 Jahre sind hiervon jeweils ausgenommen. Bisher darf sich ein Hausstand mit maximal einer Person eines anderen Hausstandes treffen.

Nach den schon vorgenommenen ersten Öffnungen bei Schulen und Friseuren sollen nun in einem zweiten Schritt Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte folgen. In einzelnen Ländern sind diese bereits offen, jetzt sollen sie nach dem Beschluss der Bund-Länder-Runde bundesweit einheitlich dem Einzelhandel des täglichen Bedarfs zugerechnet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass wichtige Hygienekonzepte und eine Kundenbegrenzung eingehalten werden.

Auch Fahr- und Flugschulen können den Betrieb unter entsprechenden Corona-Auflagen wieder aufnehmen.

Kampf gegen Coronavirus in Deutschland: Sieben-Tage-Inzidenz von großer Bedeutung

Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder haben stundenlang um die Maßnahmen gerungen.
Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder haben stundenlang um die Maßnahmen gerungen.  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Weitere eingeschränkte Öffnungen kann es schon in Regionen geben, in denen lediglich die Sieben-Tage-Inzidenz von 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner unterschritten wird - ein klarer Wert.

Neben Terminshopping-Angeboten im Einzelhandel in Deutschland können dann Museen, Galerien, Zoos, botanische Gärten und Gedenkstätten für Besucher mit Terminbuchung wieder öffnen.

Erlaubt sein soll dann auch Individualsport alleine oder zu zweit sowie Sport in Gruppen von bis zu zehn Kindern bis 14 Jahren im Außenbereich.

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Bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 fallen die Auflagen weg oder werden abgeschwächt. Dann soll auch kontaktfreier Sport in kleinen Gruppen im Freien wieder möglich sein.

Die nächsten Öffnungsschritte werden dem Beschluss zufolge davon abhängig gemacht, dass die vorherige Stufe 14 Tage lang nicht zu einer Verschlechterung der Sieben-Tage-Inzidenz geführt hat. Dann geht es zunächst um die Öffnung der Außengastronomie, von Kinos, Theatern, Konzert- und Opernhäusern sowie um kontaktfreien Sport im Innenbereich und um Kontaktsport im Außenbereich. Im nächsten Schritt sind weitere Sportmöglichkeiten und Freizeitveranstaltungen dran.

Auch hier gilt entsprechend: Bis zu einer 100er Inzidenz soll es höhere Auflagen wie tagesaktuelle Tests oder einen Buchungszwang geben, die bei einer Sieben-Tage-Inzidenz bis 50 Neuinfektionen wegfallen.

Wichtige Elemente für weitere Öffnungen sollen Impfen und Testen sein.

Vereinbart wurde, dass Ende März/Anfang April die haus- und fachärztlichen Praxen umfassend in die Impfkampagne eingebunden werden, um diese zu beschleunigen. Kostenlose Schnelltests für alle Bürger sollen voraussichtlich von nächster Woche an möglich werden. Der Bund will ab dann die Kosten dafür übernehmen. Pro Woche soll mindestens ein Schnelltest möglich sein, den geschultes Personal etwa in Testzentren oder darüber hinaus Praxen abnimmt.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

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